Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...
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sehen. Sie hält einen auf seine geometrische Grundform reduzierten Kasten,<br />
in dem die Nischen für die Flacons eingelassen sind. Aus ihrem Mund<br />
kommen Zeichen, die andeuten, dass Sie ‚Replique‘ sagt. Zudem ist ein<br />
Gesicht zu ihren Füßen, das den Betrachter direkt anschaut und ‚Hi’ zu sagen<br />
scheint. Im rechten Bereich des <strong>Schaufenster</strong>s ist eine Hand zu sehen, die<br />
einen Spiegel hält, in dem erneut ein Frauengesicht zu sehen ist. Außerdem<br />
ist in der Mitte des Zauns ein kleiner Mann, auf ein Herz gestützt, mit den<br />
Beinen in der Luft liegend zu sehen. Zwei Putten, welche ein Herz einrahmen,<br />
zeigen das Thema des Zaunes an. Herzen in allen Größen und das Wort ‚love’<br />
unterstreichen das Thema nochmals. 47<br />
Der Zaun mit seinen Graffiti Motiven und Schriftzügen griff die in den 50er<br />
Jahren aufkommende Vorliebe New Yorker Künstler für Graffitis auf, z.B.<br />
Twombly. Zudem ließen die Graffitis die Flacons durch den starken Kontrast<br />
noch kostbarer erscheinen. Warhol hatte die grundlegende Aufgabe von<br />
Auslagen und Anzeigen erkannt und glorifizierte die Gegenstände, die andere<br />
geschaffen hatten. Diese Gabe hatte er sich allerdings schon vorher<br />
angeeignet, als er Werbeanzeigen für z.B. Coca Cola, Popeye und Superman<br />
gestaltete. Warhol überließ dem Betrachter/ Käufer die Entscheidung, in<br />
welchem Verhältnis er zu der Auslage steht. Für den Einen war es nur eine<br />
Ware, für den Anderen Kunst. Er trägt somit zur „Revision der Kategorien“ 48<br />
bei.<br />
2.3 Gegenwärtige Künstlerschaufenster (1997-2010)<br />
2.3.1 Heatherwick, Thomas<br />
<strong>Schaufenster</strong> für Harvey Nichols, 1997 London<br />
Thomas Heatherwick gründete 1994 das Heatherwick Studio, das außergewöhnliche<br />
Projekte in den Bereichen Architektur, Städtische Infrastruktur,<br />
47 vgl. Schleif, Nina (2004), S.225ff.<br />
48 Schleif, Nina (2004), S.222<br />
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