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Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...

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Materialien beliebig austauschbar. Die Rückwand selbst diente nicht nur für<br />

das <strong>Schaufenster</strong>, sondern auch als Auslagengestell für den Ladeninnenraum.<br />

Ein aus der Rückwand ausziehbarer Tisch ermöglichte weitere Variationen <strong>im</strong><br />

<strong>Schaufenster</strong>raum. Die Funktionalität eines Setzkastensystems war Grundlage<br />

für die Wand. Eine tiefe Auseinandersetzung mit dem <strong>Schaufenster</strong> und<br />

dessen Bedürfnissen für eine opt<strong>im</strong>ale Präsentation der Ware gehen aus<br />

diesem Gestaltungsprinzip hervor. 29 Zudem kommt hier sowohl der bildhafte,<br />

künstlerische Aspekt, als auch der funktionale, anwendungsorientierte Aspekt<br />

der Vorstellung von Kunst des Werkbundes zum Ausdruck. Die verschiedenen<br />

Kunstgenres Design, Malerei, Architektur und Bühnenbild, die in Kieslers<br />

<strong>Schaufenster</strong>gestaltung einfließen, sind offensichtlich. So sieht man den<br />

Einfluss der niederländischen Künstlergruppe De Stijl, die sich der<br />

geometrisch-abstrakten Kunst und Architektur zuschrieben und Wert auf<br />

Funktionalität legten. Ihre Konzepte wirkten in bildender Kunst, Architektur und<br />

<strong>im</strong> Design von Möbeln und anderen Gebrauchsgegenständen. 30<br />

Durch seine Arbeit für Saks sprach Kiesler einen kleinen Kreis von Künstlern<br />

und Kennern an, die seinen künstlerischen Anspruch erkannten, trotz des<br />

vorherrschenden Art Deco, und dies als Ermutigung eines neuen Stils<br />

nahmen. Somit leistete Kiesler Vorarbeit für das "MOMA" Museum of modern<br />

art, NY, welches den Schwerpunkt der Sammlung auf Kunst der Avantgarde<br />

legte. Er setzte folglich den Grundstein für die Akzeptanz der emigrierten<br />

Bauhausarchitekten. 31<br />

Kiesler nahm bis Ende der 40er Jahre Aufträge <strong>im</strong> Bereich <strong>Schaufenster</strong> an<br />

und arrangierte sich mit der Tatsache, künstlerische Kompromisse mit dem<br />

Auftraggeber eingehen zu müssen. Neben seiner Architektur, Bühnenbildnerei,<br />

dem Möbeldesign, der Malerei und der Skulptur war das Schauenster<br />

ein weiteres Medium für sein künstlerisches Schaffen. Mit seiner<br />

<strong>Schaufenster</strong>kunst wollte Kiesler die enge Zusammenarbeit zwischen<br />

29 vgl. Schleif, Nina (2004), S.156 ff.<br />

30 vgl. Hauffe, Thomas (2002), 70 ff.<br />

31 vgl. Schleif, Nina (2004), S.165<br />

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