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Ihre Gastgeber: Sandra Quellmann und René le Riche Die Geschichte der Jeans liest sich wie ein Abenteuer. Sie beginnt mit einem Mann, der aus Franken in der Nähe von Bamberg kommt. Löb Strauss heißt er, in Buttenheim ist er geboren. 1847 emigriert Strauss mit seiner Familie in die USA. Es verschlägt ihn wie Tausende anderer Menschen auch nach San Francisco. Denn dort hat gerade die Zeit des Goldrausches begonnen. Die Anfänge in Kalifornien Für die Goldgräber will der Stoffhändler Strauss, dessen Vorname in Amerika Levi ist, Arbeitshosen herstellen. Robust müssen sie sein, praktisch, haltbar und am besten bequem. So schneidert er Hosen für die Goldsucher. Zunächst arbeitet er mit braunem Segeltuch und Zeltplanen, die aus Hanf hergestellt sind. Die gehören zu Levis Arbeitsmaterial als Hausierer für Kleidung und Kurzwaren. Schon bald nach Herstellung der ersten Hosen steigt er auf das Baumwollmaterial Denim um und färbt die Stoffe Indigo-Blau ein. 1872 verstärkt Strauss mit Hilfe des Schneiders Jacob Davis die Ecken der Hosentaschen mit Nieten, um sie stabiler zu machen, denn die Goldschürfer stopfen ihre Hosentaschen immer voll mit Steinen und anderen Sachen. Am 20. Mai 1873 lässt Strauss diese Hose patentieren - US-Patent-Nr. 139121. Zu dieser Zeit ist die Hochzeit des kalifornischen Goldrauschs schon vorüber. Viele haben ihr Glück im Goldwaschen gesucht. Doch nur wenige haben es gefunden. Die Hose der Goldsucher aber, die schreibt weiter Erfolgsgeschichte. Um 1920 setzt sich der Name Blue Jeans durch. Von Amerika nach Europa Im Zweiten Weltkrieg tragen US-Soldaten Levis Jeans als Uniformhosen. Mit ihnen schwappt die Jeans-Welle über den Atlantik und kommt in Europa an. Ab 1948 wird die Jeans erstmals in Deutschland hergestellt - und zwar in einer Kleiderfabrik im baden-württembergischen Künzelsau. In den 1950er Jahren ist die Arbeiterhose für europäische Jugendliche Symbol für die Auflehnung gegen Tradition und Autorität. Und ab 1953 wird das Beinkleid dann auch für Frauen hergestellt. Da heißen sie dann zuerst aber nicht Jeans, sondern Girls-Camping-Hose. Immer im Trend Eine Jeans liegt immer im Trend – seit über 150 Jahren. Vielleicht auch, weil sie sich der Mode immer ein klein wenig angepasst hat. Die Schnitte variieren. Zeitgemäß gibt es in den 1970er Jahren die Jeans mit „Schlag“. Ende der 1970er Jahre kommt die „Röhre“ mit durchgängiger Passform in Mode. Der ausgewaschene Look, den es erst seit den 1980ern gibt, heißt „stone washed“ oder „ice washed“. Zu dieser Zeit dominiert der Karottenschnitt mit hohem Bund und engem Beinende. Zehn Jahre später ist „baggy“ Style angesagt, also superweite Hosen, die so tief sitzen sollen wie möglich. Ob Baggy oder Boyfriend, Röhre, Buntfalte oder Marlenehose – im neuen Millennium gibt es ganz unterschiedliche Schnitte. Die Jeans ist und bleibt beliebtes Beinkleid. Rund 1,8 Milliarden Stücke werden weltweit jedes Jahr hergestellt. Die Kehrseite der Medaille So praktisch, stabil und beliebt sie auch ist: Produziert wird die Jeans-Hose auf Kosten der Umwelt. Denn bei der Baumwollproduktion werden Unmengen von Pestiziden versprüht. Für die Produktion von nur einer Hose wird unglaublich viel Wasser benötigt, 11.000 Liter nämlich. Und der Moderenner gebleichte Jeans birgt für die Beschäftigten in Billiglohn- Ländern wie der Türkei beispielsweise hohe gesundheitliche Risiken. unterwegs: Paketauslieferung - wer haftet? Paketboten treffen den Adressaten häufig nicht an. Also versuchen Sie die Sendung bei Nachbarn zu parken. In der Regel sind die ja auch hilfsbereit und springen ein. Doch was 26. Juni 2012 daheim + unterwegs © WDR 2012 Seite 4 von 7
Ihre Gastgeber: Sandra Quellmann und René le Riche passiert, wenn die Sendung verschwindet, beschädigt wird oder gar zerstört. Wer haftet? Hilfsbereitschaft der Nachbarn: juristische Grauzone Paketboten nutzen gern die Hilfsbereitschaft der Nachbarn. Doch die so genannte "Ersatzzustellung" ist riskant und bewegt sich juristisch betrachtet in einer Grauzone. Denn kaum ein Paketdienst haftet, wenn die Ware verschwindet oder beschädigt ist. Ist dem Nachbarn ein Verschulden nachzuweisen, muss er den Schaden ersetzen. Doch diesen Nachweis zu führen, ist äußerst schwierig. Nur wenn dem Nachbarn ein verschulden nachzuweisen ist, kann der Paketempfänger oder der Absender seinen Anspruch gegebenenfalls gerichtlich durchsetzen. Ein immenser Aufwand. Und der Nachbarschaftsstreit ist vorprogrammiert. Daher empfiehlt es sich, Privatpakete mit wertvollem Inhalt nur an den Adressaten direkt liefern zu lassen. Ist er nicht erreichbar, sollte die Sendung in der Paketstation für ihn hinterlegt werden. Einige Zustelldienste bieten diesen Service an. Andere Regelung für Online-Händler Anders ist das bei Kunden von Versandhäusern oder Online-Händlern. Hier gelten klare rechtliche Regeln. Egal, was mit dem Paket passiert: Der Händler ist ersatzpflichtig. Denn er hat den so genannten „Fernabsatzvertrag" erst erfüllt, wenn die bestellte Ware unversehrt beim Käufer angekommen ist. Der Kunde muss sich im Schadensfall also gar nicht erst mit dem Zustelldienst oder dem Nachbarn herum streiten. Deshalb ist in diesem Fall die Annahme durch einen Nachbarn unproblematisch. Kochrezept: EM-Saltimbocca Rechte: WDR / Stockfood Bei dem Saltimbocca unseres Spitzenkochs Mario Kalweit werden sowohl Mitspieler als auch Gegner schwach. Ob in der Pfanne oder auf dem Grill – dieses Saltimbocca schmeckt jedem und lässt sich wunderbar vorbereiten. Ideal also, wenn Sie Ihre Gäste verköstigen, aber keine Sekunde der EM verpassen wollen. In der klassischen römischen Küche wird das Saltimbocca übrigens aus Kalbfleisch zubereitet. Mario Kalweit nimmt heute aber lieber Hähnchenfleisch, denn der zarte Geschmack passt perfekt zu Salbei und Parmaschinken. Parmaschinken beim Italiener oder Metzger kaufen! Bei Parmaschinken gibt es große Qualitätsunterschiede. Oft ist abgepackter Parma zäh und trocken. Für dieses Rezept empfiehlt unser Spitzenkoch, lieber zu einem italienischen Feinkosthändler oder zum Metzger zu gehen. Für die Zubereitung des Hähnchenfleischs hat der Spitzenkoch noch ein paar besondere Tipps parat: 26. Juni 2012 daheim + unterwegs © WDR 2012 Seite 5 von 7
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