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Infoblatt für die Sendung am Dienstag, 26. Juni 2012 Das neue ...

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Ihre Gastgeber: Sandra Quellmann und René le Riche<br />

Die Geschichte der Jeans liest sich wie ein Abenteuer. Sie beginnt mit einem Mann, der aus<br />

Franken in der Nähe von B<strong>am</strong>berg kommt. Löb Strauss heißt er, in Buttenheim ist er geboren.<br />

1847 emigriert Strauss mit seiner F<strong>am</strong>ilie in <strong>die</strong> USA. Es verschlägt ihn wie Tausende anderer<br />

Menschen auch nach San Francisco. Denn dort hat gerade <strong>die</strong> Zeit des Goldrausches<br />

begonnen.<br />

Die Anfänge in Kalifornien<br />

Für <strong>die</strong> Goldgräber will der Stoffhändler Strauss, dessen Vorn<strong>am</strong>e in Amerika Levi ist,<br />

Arbeitshosen herstellen. Robust müssen sie sein, praktisch, haltbar und <strong>am</strong> besten bequem.<br />

So schneidert er Hosen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Goldsucher. Zunächst arbeitet er mit braunem Segeltuch und<br />

Zeltplanen, <strong>die</strong> aus Hanf hergestellt sind. Die gehören zu Levis Arbeitsmaterial als Hausierer<br />

<strong>für</strong> Kleidung und Kurzwaren. Schon bald nach Herstellung der ersten Hosen steigt er auf das<br />

Baumwollmaterial Denim um und färbt <strong>die</strong> Stoffe Indigo-Blau ein. 1872 verstärkt Strauss mit<br />

Hilfe des Schneiders Jacob Davis <strong>die</strong> Ecken der Hosentaschen mit Nieten, um sie stabiler zu<br />

machen, denn <strong>die</strong> Goldschürfer stopfen ihre Hosentaschen immer voll mit Steinen und<br />

anderen Sachen. Am 20. Mai 1873 lässt Strauss <strong>die</strong>se Hose patentieren - US-Patent-Nr.<br />

139121. Zu <strong>die</strong>ser Zeit ist <strong>die</strong> Hochzeit des kalifornischen Goldrauschs schon vorüber. Viele<br />

haben ihr Glück im Goldwaschen gesucht. Doch nur wenige haben es gefunden. Die Hose der<br />

Goldsucher aber, <strong>die</strong> schreibt weiter Erfolgsgeschichte. Um 1920 setzt sich der N<strong>am</strong>e Blue<br />

Jeans durch.<br />

Von Amerika nach Europa<br />

Im Zweiten Weltkrieg tragen US-Soldaten Levis Jeans als Uniformhosen. Mit ihnen schwappt<br />

<strong>die</strong> Jeans-Welle über den Atlantik und kommt in Europa an. Ab 1948 wird <strong>die</strong> Jeans erstmals in<br />

Deutschland hergestellt - und zwar in einer Kleiderfabrik im baden-württembergischen<br />

Künzelsau. In den 1950er Jahren ist <strong>die</strong> Arbeiterhose <strong>für</strong> europäische Jugendliche Symbol <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Auflehnung gegen Tradition und Autorität. Und ab 1953 wird das Beinkleid dann auch <strong>für</strong><br />

Frauen hergestellt. Da heißen sie dann zuerst aber nicht Jeans, sondern Girls-C<strong>am</strong>ping-Hose.<br />

Immer im Trend<br />

Eine Jeans liegt immer im Trend – seit über 150 Jahren. Vielleicht auch, weil sie sich der Mode<br />

immer ein klein wenig angepasst hat. Die Schnitte variieren. Zeitgemäß gibt es in den 1970er<br />

Jahren <strong>die</strong> Jeans mit „Schlag“. Ende der 1970er Jahre kommt <strong>die</strong> „Röhre“ mit durchgängiger<br />

Passform in Mode. Der ausgewaschene Look, den es erst seit den 1980ern gibt, heißt „stone<br />

washed“ oder „ice washed“. Zu <strong>die</strong>ser Zeit dominiert der Karottenschnitt mit hohem Bund und<br />

engem Beinende. Zehn Jahre später ist „baggy“ Style angesagt, also superweite Hosen, <strong>die</strong> so<br />

tief sitzen sollen wie möglich. Ob Baggy oder Boyfriend, Röhre, Buntfalte oder Marlenehose –<br />

im <strong>neue</strong>n Millennium gibt es ganz unterschiedliche Schnitte. Die Jeans ist und bleibt beliebtes<br />

Beinkleid. Rund 1,8 Milliarden Stücke werden weltweit jedes Jahr hergestellt.<br />

Die Kehrseite der Medaille<br />

So praktisch, stabil und beliebt sie auch ist: Produziert wird <strong>die</strong> Jeans-Hose auf Kosten der<br />

Umwelt. Denn bei der Baumwollproduktion werden Unmengen von Pestiziden versprüht. Für<br />

<strong>die</strong> Produktion von nur einer Hose wird unglaublich viel Wasser benötigt, 11.000 Liter<br />

nämlich. Und der Moderenner gebleichte Jeans birgt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beschäftigten in Billiglohn-<br />

Ländern wie der Türkei beispielsweise hohe gesundheitliche Risiken.<br />

unterwegs:<br />

Paketauslieferung - wer haftet?<br />

Paketboten treffen den Adressaten häufig nicht an. Also versuchen Sie <strong>die</strong> <strong>Sendung</strong> bei<br />

Nachbarn zu parken. In der Regel sind <strong>die</strong> ja auch hilfsbereit und springen ein. Doch was<br />

<strong>26.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong> daheim + unterwegs © WDR <strong>2012</strong> Seite 4 von 7

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