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Umschlag_d - Grosser Rat - Kanton Bern

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6 Regierungsrat<br />

Mit dem Vorliegen des revidierten Fachhochschulgesetzes sind die<br />

Anliegen der Motion Erb umgesetzt. Die erste Lesung ist für die Februar-Session<br />

2003 geplant. Das Gesetz bildet die Grundlage für<br />

die neue Führungs- und Organisationsstruktur der <strong>Bern</strong>er Fachhochschule.<br />

Die Institution soll zukünftig sechs Departemente umfassen,<br />

die Führungsstruktur wird vereinfacht, der Schulrat verkleinert.<br />

Mit eigener Rechtspersönlichkeit wird die <strong>Bern</strong>er Fachhochschule<br />

eine Besondere Rechnung führen können.<br />

Die Vorarbeiten für die Zusammenführung der beiden Veterinärmedizinischen<br />

Fakultäten der Universitäten <strong>Bern</strong> und Zürich konnten<br />

abgeschlossen werden. Ab 1. Januar 2003 unterstehen die beiden<br />

Fakultäten als Projekt VETSUISSE-Fakultät einer Leitung. Die definitive<br />

Ausgestaltung der VETSUISSE-Fakultät bedingt sowohl im<br />

<strong>Kanton</strong> Zürich wie auch im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> rechtliche Anpassungen,<br />

die von Parlament und Volk zu genehmigen sind.<br />

1.1.5 Gesundheit, Sozialpolitik<br />

Spitalversorgung<br />

Nach aufwändiger Vorarbeit der Gesundheits- und Fürsorgedirektion<br />

(GEF) und ausgiebiger Diskussion hat der Regierungsrat im<br />

Herbst den Entwurf des Spitalversorgungsgesetzes in die Vernehmlassung<br />

geschickt. Die Vernehmlassungsfrist dauerte bis<br />

Ende des Berichtsjahres. Dieses Gesetzesprojekt wird im laufenden<br />

Jahr Regierungsrat und Parlament beschäftigen.<br />

Im Rahmen des SAR-Prozesses befasste sich der Regierungsrat<br />

mit dem Projekt «Polikliniken+». Das Projekt war konzipiert als Beitrag<br />

zur Umsetzung des Legislaturziels «Sicherstellung einer angemessen<br />

dezentralen Grundversorgung im Gesundheitswesen».<br />

Versucht wurde, die notwendige weitere Konzentration der aufwändigen<br />

stationären Spitalmedizin in den regionalen Zentren mit einer<br />

Perspektive für die dezentralen kleinen Spitalstandorte (Bezirkspitäler)<br />

zu verbinden. Der Grosse <strong>Rat</strong> hat diesem Konzept dann aber<br />

eine Absage erteilt und verlangt, den finanziellen Sanierungsbeitrag<br />

über globale Vorgaben an die Spitäler bzw. Spitalgruppen umzusetzen.<br />

Umsetzung Sozialhilfegesetz, Alterspolitik 2005<br />

Im Berichtsjahr hat sich der Regierungsrat im Rahmen von Klausuren<br />

mit dem Stand der Umsetzung des Sozialhilfegesetzes (in Kraft<br />

per 01. 01. 2002) und der Alterspolitik 2005 befasst. Nähere Ausführungen<br />

sind im Verwaltungsbericht der GEF zu finden (A. 4).<br />

1.1.6 Raumordnung, Umwelt, Infrastruktur, Energie<br />

Raumordnung<br />

Im Berichtsjahr konnten die Arbeiten am kantonalen Richtplan abgeschlossen<br />

werden. Der Regierungsrat genehmigte den neuen<br />

Richtplan am 27. Februar 2002. Damit sind die aktuellen Ziele der<br />

Raumordnungspolitik des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> festgelegt. Nun gilt es, die<br />

konkrete Umsetzung der im Richtplan vorgesehenen Massnahmen<br />

vorzubereiten und zu organisieren, und zwar einerseits mit den Regionen,<br />

anderseits innerhalb der <strong>Kanton</strong>sverwaltung. Auch unter<br />

erschwerten finanziellen Bedingungen ist es dem Regierungsrat ein<br />

grosses Anliegen, dass der kantonale Richtplan griffig umgesetzt<br />

werden kann. Dabei gilt es immer, das Verhältnis zwischen zentralen<br />

Agglomerationen und peripheren Randregionen zu berücksichtigen.<br />

Verkehr<br />

Auf Grund des Berichts der Expertengruppe «Finanzierung des Agglomerationsverkehrs»<br />

(Kommission Bieri) zum Agglomerationsverkehr<br />

und dessen Finanzierung ist der Bund im Rahmen des Projektes<br />

NFA bereit, vermehrt Bundesgelder für den Agglomerationsverkehr<br />

zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung dafür ist unter anderem<br />

das Vorliegen von Gesamtverkehrsstudien, die zu einer Abstimmung<br />

von Siedlung und Verkehr in den Agglomerationen führen.<br />

Diese werden für die Agglomerationen <strong>Bern</strong>, Thun und Burgdorf<br />

erarbeitet bzw. in der Agglomeration Biel mittels einer Vorstudie<br />

in die Wege geleitet. In den Agglomerationen Langenthal und<br />

Interlaken sind Vorabklärungen im Gang. Die Arbeiten werden entweder<br />

durch die Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK;<br />

Amt für Gemeinden und Raumordnung) oder durch die Bau-, Verkehrs-<br />

und Energiedirektion (BVE) betreut und koordiniert. Die<br />

Wichtigkeit des Agglomerationsverkehrs und dessen Finanzierung<br />

durch Gelder aus der Treibstoff-Verbrauchssteuer hat der Regierungsrat<br />

auch im Rahmen der kritischen Vernehmlassung zur zweiten<br />

Tunnelröhre am Gotthard von Ende August betont.<br />

Investitionspolitik im Zeichen von SAR<br />

Im Rahmen von SAR hat der Regierungsrat in den Bereichen der<br />

BVE Investitionskürzungen von jährlich 50 Millionen Franken beschlossen<br />

(2004–2006). Der Regierungsrat war sich dabei des<br />

Konflikts zwischen Kurz- und Langfristigkeit bewusst: Einerseits besteht<br />

bei den Investitionen kurzfristig ein relativer grosser Handlungsspielraum,<br />

so dass das Sparen nicht unmittelbar in der<br />

Gegenwart spürbare Auswirkungen («Schäden») zeigt. Andrerseits<br />

werden mit Kürzungen bei den Investitionen die Möglichkeiten der<br />

Zukunft geschmälert, was aber in Franken nicht genau bezifferbar<br />

ist. Der Entscheid über Investitionskürzungen ist deshalb immer<br />

eine Gratwanderung. Wichtig ist dem Regierungsrat dabei, dass die<br />

verbleibenden Investitionsmittel möglichst gezielt im Sinne einer<br />

nachhaltigen Entwicklung eingesetzt werden. Das dem Grossen<br />

<strong>Rat</strong> präsentierte Strassenbauprogramm nutzte für die Prioritätensetzung<br />

erstmals eine neu entwickelte Serie von gewichteten Nachhaltigkeitskriterien.<br />

Zu den Investitionskriterien aus Wachstumsoptik<br />

vgl. A/1.1.7.<br />

1.1.7 Volkswirtschaft<br />

Umfeld<br />

In der Schweiz erholte sich die Konjunktur im Berichtsjahr nicht wie<br />

ursprünglich vermutet wurde. Nach provisorischen Schätzungen<br />

wird für das Jahr 2002 eine Stagnation der Schweizer Wirtschaft erwartet.<br />

Die Schätzungen für das BIP-Wachstum 2002 liegen für die<br />

Schweiz bei 0,2 Prozent (seco; Stand Februar 2003). Ursachen für<br />

diese Entwicklung waren unter anderem der ausbleibende Aufschwung<br />

der Weltwirtschaft sowie der starke Frankenkurs. Die<br />

weltweite Wachstumsverlangsamung wirkte sich auch auf die Wirtschaft<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> aus. Die Schätzungen für das BIP-Wachstum<br />

2002 liegen für den <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> bei 0,3 Prozent (BAK; Stand<br />

Februar 2003). Die Arbeitslosenzahlen erhöhten sich im vergangenen<br />

Jahr in der Schweiz auf 2,8 Prozent und im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> auf<br />

1,9 Prozent (seco). Für das Jahr 2003 wird von einer leichten Besserung<br />

der konjunkturellen Lage der Schweiz ausgegangen. Dies<br />

unter der Voraussetzung, dass sich vor allem die Konjunktur in dem<br />

von der EU prognostizierten Ausmass erholt und der reale Frankenkurs<br />

keine weitere substanzielle Festigung erfährt. Die Prognosen<br />

für das BIP-Wachstum liegen für die Schweiz bei einem Prozent<br />

und für den <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> bei 0,8 Prozent (BAK; Stand Februar<br />

2003). Für das Jahr 2003 wird die Arbeitslosigkeit für die Schweiz<br />

auf 3,6 Prozent geschätzt.<br />

Stärkung der Wirtschaftskraft<br />

Gestützt auf den Bericht des Wirtschaftsrates «Zukunftsstrategien<br />

für den <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>» (September 2001) entwickelte der Regierungsrat<br />

eine wirtschafts- und finanzpolitische Gesamtstrategie. Er<br />

legte fest, welche Empfehlungen des Wirtschaftsrates weiterzuverfolgen<br />

sind. Dies insbesondere auch mit dem Ziel, die vom <strong>Kanton</strong><br />

beeinflussbaren Rahmenbedingungen für die bernische Wirtschaft<br />

zu verbessern. Er erteilte Aufträge, die Empfehlungen mit konkreten<br />

Massnahmen in der nächsten Legislaturperiode umzusetzen. Diese<br />

Wachstumsstrategie trat neben die auf Entschuldung ausgerichte-

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