100 Jahre Schützenverein Neerstedt - beim Schützenverein Neerstedt

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und die 100-jährige Geschichte des Schützenvereins Festschrift zum Jubiläum am 4. Juni 2001

und die <strong>100</strong>-jährige Geschichte<br />

des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

Festschrift zum Jubiläum am 4. Juni 2001


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Vorwort<br />

2<br />

Das <strong>100</strong>-jährige Jubiläum des <strong>Schützenverein</strong>s <strong>Neerstedt</strong><br />

von 1901 e.V. soll zum Anlass genommen werden, die<br />

Geschichte des Vereines aufzuzeichnen. Hierbei sind wir<br />

in erster Linie auf die noch vorhandenen Protokollbücher,<br />

<strong>Jahre</strong>sberichte und auf Überlieferungen älterer Schützenkameraden<br />

angewiesen. Schwierig war es manchmal<br />

auch , die geführten Protokollbücher zu entziffern, denn<br />

die Protokolle wurden damals sofort bei der Versammlung<br />

niedergeschrieben. Und je nach dem, wie viel Zielwasser<br />

geflossen war, so stellte sich auch die Schrift des<br />

Protokollführers dar. Viel Interessantes über den Verein<br />

und das Dorf <strong>Neerstedt</strong> fanden wir <strong>beim</strong> Durchblättern<br />

der Wildeshauser Zeitung von 1895 bis 1965. Wir haben<br />

mit der Durchsicht der Wildeshauser Zeitung bereits mit<br />

dem Jahr 1895 begonnen, da unsere erste Vereinsfahne<br />

die <strong>Jahre</strong>szahl 1899 trägt. Vermutet wird, dass die ersten<br />

Anfänge des <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>s bereits auf das<br />

Jahr 1899 zurückgehen, die Vereinsgründung jedoch erst<br />

im <strong>Jahre</strong> 1901 erfolgte. Vor der Vereinsgründung fanden<br />

bei der Gaststätte Harms bereits Scheibenschießen statt.<br />

Auch andere Gaststätten warben mit Zeitungsanzeigen<br />

für das Scheibenschießen. Hier wurde dann auf im Freien<br />

aufgestellte Scheiben geschossen. Schießstände waren<br />

dafür nicht erforderlich. Die Sicherheit kam dabei wohl<br />

zu kurz. Aber von Schießunfällen haben wir auch nichts<br />

gelesen.<br />

Im Zusammenhang mit unserer Vereinschronik wollen wir<br />

auch etwas über die Geschichte unseres Dorfes berichten.<br />

Auch hier sind wir auf Überlieferungen und alte Aufzeichnungen<br />

angewiesen. Der Bericht über das Dorf <strong>Neerstedt</strong><br />

soll nicht den Anspruch einer vollständigen Dorfchronik<br />

erheben. Er soll lediglich Geschichtliches und Entwicklung<br />

im Zusammenhang mit unserer Vereinsgeschichte widerspiegeln.


Zum Jubiläum<br />

des <strong>Neerstedt</strong>er<br />

<strong>Schützenverein</strong>s<br />

von 1901 e. V.<br />

Zum großen Fest, das wir begehen,<br />

lasst die Fahnen munter wehen.<br />

Verflossen sind viel Tag‘ und Jahr‘,<br />

seit der Verein ein Täufling war.<br />

Aus einem Stämmchen noch zuvor<br />

wuchs ein starker Stamm empor.<br />

Aus Opfermut, Geduld und Kraft<br />

ward unsere Schützengesellschaft.<br />

Dem Vaterlande treu ergeben,<br />

zur Ehre der Gemeinde streben.<br />

Am guten Brauche festzuhalten<br />

und am Erbe unserer Alten.<br />

Immer der Gemeinschaft nützen<br />

war von je das Ziel der Schützen.<br />

Wie in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n,<br />

lasst die Tradition uns wahren.<br />

Möge immer der Verein wachsen<br />

blühen und gedeih‘n.<br />

3


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Grußwort<br />

4<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>!<br />

Durch Bürgertugenden wie Gemeinsinn, Idealismus, Einsatzfreudigkeit<br />

und Opferbereitschaft hat sich der <strong>Neerstedt</strong>er<br />

<strong>Schützenverein</strong> in diesen <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n eine solide Grundlage<br />

innerhalb des dörflichen Lebens erarbeitet. Aufgrund dieser<br />

Tugenden sind ebenso viele freundschaftliche Bande, auch<br />

überörtlich, geknüpft worden. Ich denke hier an unsere Nachbarvereine<br />

Dötlingen und Brettorf, mit denen wir <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Schützen in guter Verbindung stehen und unsere Schützenfeste<br />

seit vor dem 2. Weltkrieg gemeinsam feiern. Es ist mir ein<br />

Bedürfnis, an dieser Steile allen Mitgliedern unseres Vereins, ob<br />

Damenabteilung, Schützen, Jugend, Senioren sowie den Angehörigen<br />

des Vorstandes für ihre Treue und Mitarbeit, die sie mir<br />

in den <strong>Jahre</strong>n meiner Tätigkeit im Vorstand gewährt haben, ein<br />

herzliches Dankeschön auszusprechen. Ein Dank gilt aber auch<br />

den Familienangehörigen unsere Mitglieder für ihre Nachsicht,<br />

die vor allem während unserer Baumaßnahme ausgeübt wurde.<br />

Mein Dank gilt dem Rat unserer Gemeinde sowie den übergeordneten<br />

Behörden und Sportverbänden, die stets ein offenes<br />

Ohr für unsere Belange hatten und wesentlich zum Gelingen<br />

unserer Arbeit beigetragen haben. Leider können viele Schützenbrüder<br />

dieses Jubiläumsjahr nicht mehr miterleben, sie<br />

waren mir stets gute Freunde und verantwortungsbewusste<br />

Schützenbrüder. Ich gedenke aber auch derer, die immer eine<br />

große Stütze in unserem Vereinsleben waren, ob im Schießsport<br />

oder in der verbindenden Geselligkeit. Ich sehe hierin für<br />

uns eine Verpflichtung, der wir uns immer wieder zu stellen<br />

haben, um das Erbe von Tradition mit den Dingen der heutigen<br />

Zeit in Verbindung zu bringen. Unserer Jugend möchte ich das<br />

Bewusstsein geben, dass sie bei uns voll integriert ist, aber auch<br />

erkennen muss, dass es verbindende Aufgaben im Vereinsleben<br />

gibt. So wollen wir <strong>Neerstedt</strong>er Schützen auch in Zukunft<br />

dazu beitragen, dass wir und alle Einwohner in heimatlicher<br />

Verbundenheit in unserem dörflichen Leben in Freud und<br />

Leid eine Gemeinschaft bilden und mit den anderen Vereinen<br />

stets ein gutes Verhältnis haben.. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

begrüße ich alle Schützenschwestern, Schützenbrüder und<br />

Gäste aus nah und fern in unserem Heimatort <strong>Neerstedt</strong>.<br />

<strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> von 1901 e.V.<br />

1. Vorsitzender


Grußwort<br />

Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> kann in diesem Jahr auf sein <strong>100</strong><br />

jähriges Bestehen zurückblicken. Hierzu darf ich im Namen des<br />

Schützen~bundes Wildeshausen mit seinen 9 angeschlossenen<br />

Vereinen die herzlichsten Glückwünsche übermitteln und bin<br />

mir sicher, dass der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> optimistisch in<br />

die Zukunft sehen kann.<br />

Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> kann stolz darauf sein, solch ein<br />

Jubiläum zu feiern, denn trotz großer gesellschaftlicher und<br />

ehrenamtlicher Veränderungen und Herausforderungen hat es<br />

der Jubilar verstanden, alle Altersgruppen, ob Frau, ob Mann<br />

<strong>beim</strong> Schießsport und bei den Geselligkeiten zusammenzuführen.<br />

Ein gutes Beispiel dafür, dass der Verein im Kern gesund ist,<br />

wurde mit der Fertigstellung des Neubaues der Schießsportanlage<br />

gerade vor einigen Monaten dokumentiert. Diese Leistung<br />

konnte nur erbracht werden, da alle Vereinsmitglieder tatkräftig<br />

Unterstützung geleistet haben. Aus diesem Grunde nimmt der<br />

<strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> auch weiterhin innerhalb des Schützenbundes<br />

Wildeshausen einen Platz im Zentrum ein und trägt<br />

zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung interessierter Bürger aus<br />

<strong>Neerstedt</strong> und der Umgebung bei, da gerade der Ort <strong>Neerstedt</strong><br />

in den letzten <strong>Jahre</strong>n viele Neubürger begrüßen konnte.<br />

Auch diesen Bürgern gilt ein attraktives Freizeitangebot zu bieten,<br />

wozu der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> einen großen Beitrag<br />

leistet. Auch die Pflege der Schützentradition wird im Jubiläumsverein<br />

groß geschrieben. Dies zeigt die sehr gute Zusammenarbeit<br />

bei den einzelnen Gemeindeschützenfesten, wo der<br />

<strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> immer mit einer großen Anzahl von<br />

Schützen teilnimmt und zum guten Gelingen beiträgt.<br />

Dem derzeitigen Vorstand, unter der Leitung von Harro Frerichs<br />

und allen ehemaligen Vorstandsmitgliedern sowie allen<br />

ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Verein gilt der Dank<br />

des Schützenbundes Wildeshausen für ihren Einsatz. Ohne ihr<br />

Engagement wären die gestellten Aufgaben im <strong>Schützenverein</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong> nicht zu bewältigen. Im Namen des Schützenbundes<br />

Wildeshausen wünsche ich dem <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> ein<br />

erfolgreiches Jubiläums- und Bundesschützenfest und für die<br />

Zukunft alles Gute und viel Erfolg.<br />

Jürgen Hasselberg<br />

Präsident des Schützenbundes Wildeshausen<br />

5


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Grußwort<br />

6<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Schießsport in <strong>Neerstedt</strong>, <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Pflege der Geselligkeit<br />

und der Tradition. Hierfür steht der <strong>Schützenverein</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong>, der in diesem Jahr auf sein <strong>100</strong>-jähriges Bestehen<br />

zurückblickt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem stolzen Jubiläum,<br />

herzlichen Glückwunsch den Mitgliedern und der Einwohnerschaft<br />

<strong>Neerstedt</strong>s zu ihrem <strong>Schützenverein</strong>.<br />

Bewegt wie <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> deutsche Geschichte hat sich auch das<br />

Vereinsleben in den vergangenen 10 Jahrzehnten dargestellt.<br />

Politisch bedingte Zwangspausen im Vereinsleben, freudlose<br />

Zeiten hat dieser Verein überstanden. Heute in seinem Jubiläumsjahr<br />

präsentiert er sich in bester Vitalität. Der Verein ist<br />

trotz seines Alters jung und aktiv. Rechtzeitig zum Jubiläum<br />

hat der SV <strong>Neerstedt</strong> unter Einsatz erheblicher Eigenleistungen<br />

eine der modernsten Schießsportanlagen im Landkreis Oldenburg<br />

fertiggestellt. So gibt es doppelten Anlass zum Feiern.<br />

Als eine der Säulen des gesellschaftlichen Lebens im Ort und<br />

in der Gemeinde Dötlingen strahlt der Verein eine beachtliche<br />

Anziehungskraft auf die Ortsbevölkerung aus. Das beweist die<br />

Mitgliederzahl von knapp 400. Sie wird im Jubiläumsjahr und<br />

angesichts der hervorragenden Sportstätte des Vereins weiter<br />

steigen. Wer will da schon außen vor bleiben?<br />

Dass der Verein auch in Zukunft den Erwartungen seiner Mitglieder,<br />

den Anforderungen der Zeit gerecht wird und allen<br />

Jubiläumsveranstaltungen einen guten Verlauf, wünscht der<br />

Kreissportbund Landkreis Oldenburg e.V.<br />

Gerold Otte<br />

Vorsitzender März 2001


Grußwort<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> e.V., ein Jubiläum, dass<br />

nicht nur gebührend gefeiert werden sollte, sondern es sollte<br />

auch Anlass sein, sich der Vergangenheit zu erinnern, die Gegenwart<br />

zu analysieren und einen Blick in die Zukunft zu tun.<br />

Gerade die jüngste Vergangenheit zeigt die Aktivitäten dieses<br />

Vereins. Eine neue Fahne und ein neuer Schießstand in den<br />

letzten <strong>Jahre</strong>n beweisen den Einsatzwillen aller Mitglieder und<br />

Freunde des Vereins. Gerade die neue Sportstätte bietet nicht<br />

nur allen Mitgliedern sondern auch allen Bürgerinnen und Bürgern<br />

im Ort eine Begegnungsstätte für Sport und Geselligkeit.<br />

Sport und Freizeitgestaltung, Tradition und Fortschritt, Jugend<br />

und Alter sind in unserem Schießsport kein Widerspruch, sondern<br />

Verpflichtung und Bindung in freier Gesellschaft. Durch<br />

das umfassende heutige Regelwerk des Deutschen Schützenbundes<br />

besteht die Möglichkeit, dass sich Jung und Alt – männlich<br />

und weiblich – mit Gleichaltrigen messen können, und das<br />

von der Vereins- bis zur Bundesebene. In keiner anderen Sportart<br />

ist dies sonst gegeben.<br />

Mit diesem Grußwort verbinde ich aber auch den Dank an alle<br />

ehemaligen und derzeitigen Vorstandsmitglieder des Vereins,<br />

die verpflichtend dem Sport dienen, die Jugendarbeit fördern<br />

und sich für die Pflege und Wahrung alten Schützenbrauchtums<br />

einsetzen. Ihr uneigennütziges Engagement hat dazu beigetragen,<br />

den Bestand des Vereins über so eine lange Zeit zu sichern.<br />

Möge dieser Geist auch das nun begonnene neue Jahrtausend<br />

überdauern. Da unser Schützenwesen sich zur Zeit sportlich<br />

in einer gewissen Umbruchphase befindet, sind die Verantwortlichen<br />

auf allen Ebenen besonders gefordert. Ein Miteinander<br />

aller Vereine mit den Organen im Schützenbund und auch<br />

Sportbund kann die Probleme leichter lösen.<br />

Zum 1OO-jährigen Jubiläum übermittele ich die herzlichsten<br />

Glückwünsche des Präsidiums des Oldenburger Schützenbundes<br />

mit seinen 181 Vereinen und über 25.000 Mitgliedern sowie<br />

den Jubiläumsfeierlichkeiten wünsche ich einen harmonischen<br />

und erfolgreichen Verlauf.<br />

Hans Dieter Fredehorst<br />

Präsident Oldenburger Schützenbund e.V.<br />

7


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Grußwort<br />

8<br />

Ein Glückwunsch der Gemeinde<br />

Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> e.V. von 1901 feiert in diesem Jahr<br />

sein <strong>100</strong>-jähriges Gründungsfest, zu dem wir dem Verein und<br />

seinen Mitgliedern recht herzlich gratulieren. Die Vereinsmitglieder<br />

können stolz sein auf <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Schießsport, <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Traditions- und Brauchtumspflege.<br />

Als die Gründer des Vereins im <strong>Jahre</strong> 1901 zusammenkamen,<br />

haben sie sicherlich nicht an eine <strong>100</strong>-jährige Entwicklung<br />

gedacht. Wir dürfen den Gründern dankbar sein, dass sie den<br />

Grundstein für eine große vorbildliche Gemeinschaft gelegt<br />

haben.<br />

Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> hat es verstanden, den Schießsport<br />

zu fördern, Breitenarbeit zu leisten und eine anerkennenswerte<br />

Jugendarbeit zu entwickeln. Dafür danken wir.<br />

An dieser Stelle ist ebenfalls der Bau einer neuen Schießhalle<br />

zu würdigen. Diese wurde rechtzeitig zum Jubiläumsfest in beispielhafter<br />

Eigeninitiative errichtet.<br />

Wir wünschen dem <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> für die Zukunft<br />

alles Gute und weiterhin engagierte Mitglieder, die den Verein<br />

bei seinen zahlreichen Aktivitäten unterstützen. Allen Vereinsmitgliedern<br />

und Gästen wünschen wir frohe Stunden und einen<br />

guten Verlauf der Jubiläumsfeierlichkeiten.<br />

<strong>Neerstedt</strong>, im März 2001<br />

Meyer Wendt<br />

Bürgermeister Gemeindedirektor


Grußwort<br />

Dem <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> übermitteln wir zum <strong>100</strong>-jährigen<br />

Bestehen die besten Glückwünsche des Landkreises Oldenburg.<br />

Wir freuen uns über die aktiven <strong>Schützenverein</strong>e in den Dörfern<br />

unseres Landkreises. In <strong>Neerstedt</strong> werden jetzt seit <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

im <strong>Schützenverein</strong> Menschen zusammengeführt. Frauen, Männer<br />

und Jugendliche erfreuen sich am Schießsport, am fairen<br />

Wettbewerb und an dem guten Miteinander in der Gemeinschaft<br />

der Schützen innerhalb ihres Dorfes.<br />

Rechtzeitig zum großen Jubiläum wurde im vorigen Jahr die<br />

neue Schießanlage mit nur geringen Zuschüssen in beispielhafter<br />

Eigeninitiative errichtet. Auf diese enorme Leistung, die von<br />

Vereinsmitgliedern in freiwilliger Arbeit und mit finanziellen<br />

Opfern erbracht wurde, kann der Verein stolz sein. Im <strong>Schützenverein</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong> hat man damit bewiesen, dass Gemeinschaft<br />

kein leeres Wort ist. Dafür sprechen wir hiermit unsere besondere<br />

Anerkennung aus.<br />

Unser besonderer Dank gilt dem 1. Vorsitzenden Harro Frerichs<br />

und den Mitgliedern seines Vorstandes. Wir wünschen, dass<br />

auch im zweiten Jahrhundert des Bestehens viele Männer und<br />

Frauen sich aktiv für das Schützenwesen einsetzen und die Tradition<br />

an kommende Generationen weitergeben. Dann wird es<br />

in <strong>Neerstedt</strong> auch in Zukunft eine lebendige Dorfgemeinschaft<br />

geben.<br />

Den Jubiläumsveranstaltungen wünschen wir einen guten Verlauf,<br />

allen Gästen, rufen wir ein herzliches Willkommen im Landkreis<br />

Oldenburg zu.<br />

Wildeshausen, im Frühjahr 2001<br />

Landkreis Oldenburg<br />

Hermann Bokelmann Wolfgang Haubold<br />

Landrat Oberkreisdirektor<br />

9


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Grußwort<br />

10<br />

Grüße und Glückwünsche zum Jubiläum<br />

Zum 1OO-jährigen Bestehen des <strong>Schützenverein</strong>s <strong>Neerstedt</strong><br />

e.V. möchte die Freiwillige Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong> und der Förderverein<br />

der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong> e.V. auf diesem<br />

Wege die besten Wünsche zum Jubiläum übermitteln. Als im<br />

<strong>Jahre</strong> 1909 die Freiwillige Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong> ins Leben gerufen<br />

wurde, war es keine Vereinsgründung sondern eine Einrichtung<br />

der Gemeinde. Unter den Gründern befanden sich<br />

sicherlich Mitglieder des <strong>Schützenverein</strong>s. Schon damals gab es<br />

enge Verbindungen zwischen <strong>Schützenverein</strong> und Feuerwehr<br />

die sich bis in die heutige Zeit fortsetzen lassen. Auch unter<br />

den Schützenkönigen sind einige Mitglieder der Feuerwehr. Vor<br />

einigen <strong>Jahre</strong>n wurde die Arbeitsgemeinschaft <strong>Neerstedt</strong>er Vereine<br />

ins Leben gerufen. Sowohl <strong>Schützenverein</strong> wie auch Feuerwehr<br />

gehören dieser Arbeitsgemeinschaft an. Hierdurch dürfte<br />

sich der Kontakt untereinander und die Zusammenarbeit miteinander<br />

weiter festigen. Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong><br />

wünscht und hofft, dass das gute Einvernehmen, das zwischen<br />

dem <strong>Schützenverein</strong> und der Feuerwehr herrscht, auch weiterhin<br />

das dörfliche Leben prägen möge. Unsere Glückwünsche<br />

zum 1OO-jährigen Jubiläum gelten dem <strong>Schützenverein</strong><br />

der sich in seiner Vereinsgeschichte uneigennützig zum Wohle<br />

der Bevölkerung unseres Dorfes eingesetzt hat. Wir wünschen<br />

der Jubiläumsveranstaltung einen erfolgreichen und harmonischen<br />

Verlauf.<br />

Freiwillige Feuerwehr Förderverein der Freiwilligen<br />

<strong>Neerstedt</strong> Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong> e.V.<br />

Heinz-Werner Bleydorn Waldemar Strudthoff


Grußwort<br />

Der Turnverein <strong>Neerstedt</strong> e.V. überbringt dem <strong>Schützenverein</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong>; e.V. zum <strong>100</strong>-jährigen Vereinsjubiläum herzliche<br />

Grüße und Glückwünsche zugleich.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1901 als <strong>Schützenverein</strong> gegründet, hat der Verein<br />

die Wirren der Geschichte überstanden und sich zu einem<br />

leistungsfähigen <strong>Schützenverein</strong> entwickelt, der weit über die<br />

Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist. Der Verein hat sich dank<br />

der beispielhaften Arbeit der jeweils verantwortlichen ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter zu einer festen Größe im gesellschaftlichen<br />

Leben in der Gemeinde Dötlingen aufgebaut. Ziel des<br />

<strong>Schützenverein</strong>s war es von Beginn an, die Persönlichkeitsentwicklung<br />

der Mitglieder zu fördern, die Geselligkeit und den<br />

menschlichen Kontakt zu stärken und hat sich einen festen<br />

Platz in der örtlichen Gesellschaft erworben.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Vereinsarbeit bedeuten aber auch die Wahrung der<br />

Tradition und des kulturellen Lebens. Hierbei hat der <strong>Schützenverein</strong><br />

einen großen Anteil in unserem dörflichen Leben<br />

geleistet. Besonders jedoch hervorzuheben ist, dass der Verein<br />

sich durch den Bau der modernen Schießanlage ein Domizil<br />

geschaffen hat, das die Leistungsfähigkeit des Vereins sicherlich<br />

noch steigern wird.<br />

Der Turnverein <strong>Neerstedt</strong> e.V. von 1909 nimmt das <strong>100</strong>-jährige<br />

Vereinsjubiläum zum Anlass, Anerkennung für die geleistete<br />

Arbeit auszusprechen. Er verbindet hiermit die Hoffnung auf<br />

eine weitere gute Zusammenarbeit und viel Freude und Erfolg<br />

bei der Vereinsarbeit.<br />

Dobberschütz<br />

Vorsitzender<br />

11


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

1901 – Gründungsjahr des<br />

<strong>Schützenverein</strong>s <strong>Neerstedt</strong><br />

Im <strong>Jahre</strong> 1901 hatte Deutschland 56,4<br />

Mill. Einwohner. Die Lebenserwartung lag<br />

bei 40 bis 50 <strong>Jahre</strong>n. Die wöchentliche<br />

Arbeitszeit betrug 60 Stunden. 70% der<br />

Bevölkerung waren von der Einkommensteuer<br />

befreit, da ihr <strong>Jahre</strong>seinkommen<br />

unter 900 Mark lag. Es entwickelte sich<br />

ein ausgeprägtes Vereinsleben. Turn-,<br />

Gesang-, Krieger-, Fußball- und <strong>Schützenverein</strong>e<br />

wurden gegründet. Hauptnahrungsmittel<br />

waren Kartoffeln, Kohl- und<br />

Mohrrüben, Buttermilch und besonders<br />

Heringe. Regierung: Kaiser Wilhelm II. und<br />

Reichskanzler von Bülow. In Oslo und<br />

Stockholm wurden erstmals die Nobelpreise<br />

verliehen.<br />

12<br />

Gründungsgeschichte<br />

Die ersten Anfänge unseres <strong>Schützenverein</strong>s<br />

gehen bis in das Jahr 1890 zurück,<br />

denn bei Harms fand da am Nachmittag<br />

des 15. Juni ein Scheibenschießen statt.<br />

Erst am 09. Juni 1901 kamen 29 unbescholtene<br />

Einwohner <strong>Neerstedt</strong>s und der<br />

Umgegend im Wirtshaus Harms zusammen,<br />

um den <strong>Schützenverein</strong> zu gründen.<br />

Als Vorstandsmitglieder wurden bei der<br />

ersten Versammlung gewählt:<br />

1. Vorstand: Heinrich Dicke, <strong>Neerstedt</strong><br />

2. Vorstand: Wilhelm Gildehaus, Wehe<br />

Schriftführer: Fritz Osterloh, Klattenhof<br />

Kassenführer: Johann Geerken,<br />

<strong>Neerstedt</strong>.


29 Mitglieder sind in der ersten Mitgliedsliste<br />

des neuen Vereins verzeichnet. Die<br />

meisten Nachkommen dieser Mitglieder<br />

sind heute ebenfalls noch in den Reihen<br />

der <strong>Neerstedt</strong>er Schützen zu finden. Bei<br />

der ersten Versammlung am 09. Juni 1901<br />

wurde beschlossen, die nächste Versammlung<br />

am Sonntag, dem 23. des <strong>Jahre</strong>s, in<br />

Fr. Harms Wirtshause in <strong>Neerstedt</strong> abzuhalten.<br />

Am 22. Juni 1901 traf man sich abends<br />

um 9.00 Uhr erneut zur Versammlung. Es<br />

wurde beschlossen:<br />

1. Einen Scheibenstand anzulegen. Die<br />

Ausführung desselben wurde dem Vorstand<br />

überlassen.<br />

2. Zwei Gewehre zur Probe schicken zu<br />

lassen und zwar Modell 71 und Modell<br />

71/84.<br />

3. Die erste Generalversammlung am<br />

Sonntag, dem 07. Juli d. J. abzuhalten.<br />

Das Protokoll der 1. Generalversammlung<br />

vom 07. Juli nachmittags um 6.00 Uhr<br />

in Fritz Harms Wirtshause besagte, dass<br />

der Beitrag auf 2 Mark festgesetzt wurde.<br />

Die Hebung desselben erfolgte halbjährlich<br />

und zwar am 1. Juli und 1. Januar jeden<br />

<strong>Jahre</strong>s. Das Rechnungsjahr begann am 1.<br />

Juli und schloss am 30. Juni. Für Sonntag,<br />

den 18. August 1901, lud die Schützengesellschaft<br />

zum 1. Stiftungsfest mit „Concert<br />

und Schießen“ ein. Der Kindertanz<br />

fing um 3 Uhr an.<br />

Am Sonntag, d. 13. Oktober, veranstaltete<br />

der neu gegründete <strong>Schützenverein</strong><br />

ein großes Preisschießen. Nach dem Preisschießen<br />

fanden die Generalversammlung<br />

und ein Ball statt. Mit den zugesandten<br />

„Büchsen“ schien man doch nicht so zufrieden<br />

gewesen zu sein, denn im Protokoll<br />

vom 13. Oktober wurde vermerkt, die<br />

„Büchsen“ seien umzutauschen und eventuell<br />

neue anzuschaffen.<br />

13


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Vereinsleben zu Kaisers Zeiten bis 1919<br />

1902 Der <strong>Schützenverein</strong> hielt am 19.<br />

Januar 1902 eine außerordentliche Generalversammlung<br />

ab. Im Protokollbuch war<br />

über diese Versammlung nichts vermerkt.<br />

In der Wildeshauser Zeitung fand sich eine<br />

Notiz, dass der Verein reichlich 40 Mitglieder<br />

zählt und in nächster Zeit die Schießübungen<br />

wieder beginnen.<br />

Am Sonntag, dem 20. April , war Probeschießen<br />

mit den neuen Büchsen für alle<br />

Mitglieder angesetzt. Für Sonntag, den<br />

4. Mai, hatte der Vorstand seine Mitglieder<br />

zu einer Versammlung einberufen. Die<br />

Tagesordnung wurde in der Versammlung<br />

bekanntgegeben. Am 20. Juli fand ein<br />

großes Preisschießen bei Gastwirt Harms<br />

statt. Zur Generalversammlung lud der<br />

Vorstand für den 24. August nachmittags<br />

um 4 Uhr ein. In der Tagesordnung war<br />

unter Punkt 2 „Neuwahl des Gesamtvorstandes“<br />

angegeben.<br />

14<br />

Am Sonntag, dem 14. September, feierte<br />

der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> sein 1.<br />

Schützenfest. Das Schießen begann um 3<br />

Uhr. Abends fand ein Ball statt.<br />

Im gleichen Jahr trafen sich die Schützen<br />

am 12. Oktober zu einer Versammlung.<br />

1903 Das Schützenfest feierte der neue<br />

Verein am Sonntag, dem 16. August.<br />

Schießen, Konzert und Kinderbelustigung<br />

standen in der Anzeige. Bei der Generalversammlung<br />

am 13. Dezember 1903 in<br />

Harms Wirtshause wurde ein neuer Vorstand<br />

gewählt.<br />

1. Vorstand Fritz Osterloh, Klattenhof,<br />

2. Vorstand Diedrich Rogge,<br />

<strong>Neerstedt</strong>,<br />

Schriftführer Wilhelm Stolle, Klattenhof<br />

und Kassenführer Johann Geerken,<br />

<strong>Neerstedt</strong>.<br />

1904 Die Statuten gab sich der Verein<br />

im <strong>Jahre</strong> 1904 bei der Generalversammlung<br />

am 14. Februar. Außerdem war vermerkt,<br />

dass der Verein Hugo Zimmermann<br />

lt. Wechsel 198 M 98 Pf schulde. Pfingsten<br />

hielt der Verein ein Scheibenschießen mit


Ball ab und am 03. Juli veranstaltete er<br />

ein Preisschießen bei Strodthoff (Penje) in<br />

Feldhake. Bei der Generalversammlung am<br />

30. Oktober wechselte der Schriftführer im<br />

Verein. Neu gewählt wurde G. Hohnholt.<br />

Zu dieser Zeit feierte der <strong>Schützenverein</strong><br />

sein Schützenfest immer im Herbst. Die<br />

Ausrichtung und den Zeitpunkt konnte<br />

der Vorstand bestimmen.<br />

1905 Am 06. August wechselte erneut<br />

der Vorstand.<br />

1. Vorsitzender Heinr. Borchers,<br />

Rahde<br />

2. Vorsitzender D. Rogge, <strong>Neerstedt</strong><br />

Kassenführer Georg Schütte, Klattenhof<br />

Schriftführer Fritz Osterloh, Klattenhof<br />

Beim Schützenfest im September wurde<br />

dem König Fritz Brandt, Ziegelei Brake,<br />

die Königswürde (Kranz u. Medaille) vom 1.<br />

Vorsitzenden mit folgenden Worten überreicht:<br />

Der Schütze, der mit sicherer Hand<br />

die besten Schüsse abgesandt,<br />

erhält jetzt als verdienten Lohn<br />

von uns die Königskron.<br />

Nun hat ein König , wie bekannt,<br />

gewöhnlich Orden allerhand.<br />

Drum kriegt er die Medaille hier<br />

dazu als schönste Ordenszier.<br />

Fritz Brandt ist der Mann,<br />

der diesen Orden tragen kann.<br />

Ihm sei zu diesem Ehrentag,<br />

von uns ein Lebehoch gebracht!<br />

1906 Im <strong>Jahre</strong> 1906 veranstaltete der<br />

Verein in der Fastenzeit für die Bevölkerung<br />

einen Gesellschaftsabend. Sketche<br />

und Einakter kamen hier zur Aufführung.<br />

Bei der Versammlung am 16. April verpflichtete<br />

sich der Vereinswirt Fritz Harms<br />

mit seiner Unterschrift eine neue Schützenhalle<br />

zu bauen. Diese sollte bis 9. Juni<br />

des <strong>Jahre</strong>s fertig sein. Der Verein nahm<br />

auch an der Bannerweihe des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

Immer-Bürstel teil. Die Schützen<br />

fuhren mit dem Rad zum Stüher Waldhaus.<br />

Die Generalversammlung am 5. August<br />

wurde wegen Unregelmäßigkeiten in der<br />

Verhandlung aufgehoben und auf den<br />

26. August verschoben. An diesem Termin<br />

wurde erneut ein neuer Vorstand<br />

gewählt.<br />

1. Vorsitzender Georg Thöle,<br />

<strong>Neerstedt</strong>,<br />

2. Vorsitzender Diedrich Rogge,<br />

<strong>Neerstedt</strong>,<br />

Kassenführer Georg Schütte, Brettorf,<br />

Schriftführer Fritz Osterloh, Klattenhof.<br />

König : Heinrich Dicke<br />

1907 Der <strong>Schützenverein</strong> nahm am 2.<br />

Juni an der Fahnenweihe in Hengsterholz<br />

teil.<br />

Die höchste Ringzahl <strong>beim</strong> Königsschießen<br />

errang der Haussohn Aschenbeck,<br />

Barel. Ihm fiel auch die Königswürde zu.<br />

1908 Bei der Generalversammlung im<br />

neuen Schützenhof im Juli 1908 wechselte<br />

erneut der Vorstand des <strong>Schützenverein</strong>s.<br />

15


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

1. Vorsitzender August Reinekehr,<br />

<strong>Neerstedt</strong>,<br />

2. Vorsitzender Fritz Brandt,<br />

Kassenführer Georg Thöle, <strong>Neerstedt</strong>,<br />

Schriftführer Heinrich Aschenbeck,<br />

Barel.<br />

Es wurde ferner beschlossen eine neue<br />

„Büchse“ anzuschaffen. Beim Schützenfest<br />

wurde neben dem Scheibenschießen auch<br />

ein Vogelschießen veranstaltet. König:<br />

Georg Thöle<br />

1909 In <strong>Neerstedt</strong> wurde erstmalig am 2.<br />

Pfingsttag das Schützenfest gefeiert. Der<br />

Vereinswirt Fritz Harms hatte eine neue<br />

Standanlage errichtet.<br />

Bei der Generalversammlung am 07. Aug.<br />

wurde H. Dicke, sen. <strong>Neerstedt</strong>, zum 1.<br />

Vorsitzenden gewählt.<br />

Das Königsschießen fand von nun ab im<br />

Herbst statt. König: Joh. Lüschen<br />

1910 Der <strong>Schützenverein</strong> hatte sich in<br />

den letzten <strong>Jahre</strong>n empor gearbeitet. Die<br />

Mitgliederzahl stieg beständig. Die regelmäßigen<br />

Schießübungen wurden gut<br />

besucht. Bei der Versammlung am 5. März<br />

beschloss man, einen Standapparat anzuschaffen.<br />

Schützenbruder Höpken sollte<br />

ihn bei „Cosinger“ einkaufen. Hauptlehrer<br />

Lienemann wurde einstimmig als Mitglied<br />

aufgenommen. Er spendierte 25 Mark zu<br />

16<br />

einer Fahne. Bei der Generalversammlung<br />

am 20. März wurde beschlossen, eine neue<br />

Fahne anzuschaffen und man wählte hierfür<br />

eine Kommission. Der Gesamtvorstand<br />

und 4 Mitglieder mit Aug. Reinekehr, H.<br />

Stolle, <strong>Neerstedt</strong>, Fr. Lüschen, Ohe, und Fr.<br />

Abel, <strong>Neerstedt</strong>, gehörten dieser Kommission<br />

an. Herr Biet, Wildeshausen, wurde<br />

beauftragt, Skizzen einer Fahne zu besorgen.<br />

Die Fahnenweihe sollte am 28. August<br />

sein und folgende Vereine wurden eingeladen:<br />

Bergedorf, Immer-Bürstel, Ganderkesee,<br />

Hengsterholz, Hatten, Huntlosen,<br />

Wildeshausen (wobei sicherlich die Gilde<br />

gemeint war), Westrittrum, Steinloge,<br />

Holzhausen und Bühren.<br />

Für Sonntag, den 5. Juni, rief man alle<br />

Mitglieder zur Teilnahme am Schützenfest<br />

in Hatten . Unentschuldigtes Ausbleiben<br />

sollte mit 50 Pf „gebrücht“ werden,<br />

so der Vorstand in einer Zeitungsanzeige.<br />

Bei der Generalversammlung am 18. Juni<br />

1910 wurden als Fahnenträger H. Stolle,<br />

<strong>Neerstedt</strong> und als Fahnenjunker H. Poppe<br />

und J. Thöle gewählt. Zum Festkomitee<br />

zählten H. Dicke, <strong>Neerstedt</strong>, G. Geerken,<br />

Barel, F. Abel, <strong>Neerstedt</strong>, F. Lüschen, Ohe,<br />

H. Säland und H. Jacobs, <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Die aktiven Mitglieder des Vereins beabsichtigten<br />

bis zur Fahnenweihe Schützenuniformen<br />

anzuschaffen. Fr. Abel und<br />

Fr. Lüschen sollten die Fahnenjungfern


estellen. Welche Kriterien dabei eine<br />

Rolle spielten, wurde nicht überliefert.<br />

Bei einer Versammlung im September<br />

stifteten einige Mitglieder spontan 5 bis 10<br />

Mark für die neue Fahne, denn lt. Versammlungsbeschluss<br />

sollte die Fahne sofort<br />

bezahlt werden. König: Fritz Brandt<br />

1911 Aus diesem Jahr gab es wenig zu<br />

berichten, nur, dass keine neue Büchse<br />

angeschafft werden sollte und dass die<br />

von dem Hauptlehrer Lienemann gestifteten<br />

25 Mark zur Fahne durch eine Rechenstelle<br />

einzufordern waren.<br />

Anmerkung: Der arme Schulmeister hatte<br />

wohl noch nicht bezahlt.<br />

Als Vereinskassierer wurde Joh. Lahmann<br />

zu Brockshus gewählt.<br />

Das Schützenfest fand am 18. Juni, 14<br />

Tage nach Pfingsten, bei schlechtem Wetter<br />

statt. König wurde erneut der Haussohn<br />

Aschenbeck, Barel.<br />

Schützenhauptmann Dicke hielt eine<br />

schwungvolle Ansprache und brachte ein<br />

dreifaches „Hurra“ auf den Schützenkönig,<br />

der auch Soldat im Inf.-Regt. 91 in<br />

Oldenburg war, aus.<br />

1912 Ein wichtiger Beschluss wurde im<br />

<strong>Jahre</strong> 1912 von der Versammlung gefasst,<br />

dass das Militär sich am Königsschießen<br />

nicht beteiligen durfte. Der <strong>Neerstedt</strong>er<br />

<strong>Schützenverein</strong> nahm an der Fahnenweihe<br />

Anfang Mai in Hatten teil. Das Preisschießen<br />

erfreute sich großer Beliebtheit bei<br />

den Schützen. So wurden Hähnchen und<br />

ein großes Kalb von 200 Pfund verschossen.<br />

Im September veranstaltete der Verein<br />

einen Rekrutenabschiedsball. König:<br />

Georg Thöle<br />

1913 hatte der bisherige Scheibenwart<br />

sein Amt aufgegeben. Neuer Scheibenwart<br />

wurde Joh. Engel.<br />

Der Kassenbestand betrug 101 Mark und<br />

erstmals sollten ein Karussell und Buden<br />

zum Schützenfest angeheuert werden.<br />

Der Königspreis lag nicht mehr unter 20<br />

Mark. Zum Preisschießen wurde ein Fass<br />

Freibier aufgelegt. Ferner beschloss man,<br />

dass bei Abwesenheit des Schützenkönigs<br />

bei Festlichkeiten der zweitbeste Schütze,<br />

also der Vizekönig die Königskette tragen<br />

sollte. Im Dezember veranstalteten 5 Vereine<br />

– Turner, Sänger und Schützen –<br />

eine gemeinsame Weihnachtsfeier. König:<br />

Fritz Brandt<br />

1914 Die letzte Generalversammlung vor<br />

dem 1. Weltkrieg fand am 3. Februar statt.<br />

Als neue Mitglieder wurden H. Otte, <strong>Neerstedt</strong>,<br />

und Johann Müller, Ohe, aufgenommen.<br />

Beide kehrten aber aus dem<br />

1. Weltkrieg nicht zurück. Das Schützenfest<br />

wurde auf den 2. Pfingsttag festgelegt.<br />

Als alter und neuer Schützenkönig<br />

residierte weiterhin Ziegelmeister Fritz<br />

Brandt, welcher auch Hauptmann des<br />

Vereins war. Im August 1914 hielten der<br />

Gesangverein, der <strong>Schützenverein</strong>, Turnverein<br />

und „Club Eintracht“ eine gemeinschaftliche<br />

Versammlung ab. Es wurde<br />

einstimmig beschlossen, die vorhandenen<br />

Kassenbestände zur Milderung der Kriegsnot<br />

zu verwenden.<br />

1915-1918 In diesen <strong>Jahre</strong>n ruhten jegliche<br />

Aktivitäten des Vereins.<br />

1919 Bei der Versammlung am 01.03.<br />

wurde festgestellt, dass von den 67 Mitgliedern<br />

15 gefallen und 4 sich noch in<br />

Gefangenschaft befanden. Ein Nachruf der<br />

17


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

gefallenen Mitglieder erschien in der Wildeshauser<br />

Zeitung.<br />

Das Schützenfest fand 3 Wochen nach<br />

Pfingsten statt. Das Königsschießen wurde<br />

getrennt vom Schützenfest am 12. Oktober<br />

durchgeführt. Die Königswürde errang<br />

Karl Poppe aus Barel mit 32 Ringen.<br />

Die Zwanziger <strong>Jahre</strong><br />

1920 Das Schützenfest fand wieder am 2.<br />

Pfingsttag statt. Am Himmelfahrtstag sollten<br />

die Stände in Ordnung gebracht werden.<br />

Nicht mithelfende Mitglieder mussten<br />

1 Mark Strafe bezahlen. Dieses kam den<br />

Arbeitenden zu Gute, in Form von Flüssigkeiten.<br />

Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

machte am 22. August 1920 einen Ausflug<br />

mit Pferdewagen zum Dötlinger Schützenfest.<br />

Beim Königsschießen im Okt. 1920<br />

hatte Heinrich Jakobs <strong>Neerstedt</strong> die Nase<br />

vorn und errang die Königswürde.<br />

18<br />

1921 Bei der Generalversammlung im<br />

März wurde Ernst Muhle zum Schriftführer<br />

gewählt. Der Vereinsbeitrag erhöhte<br />

sich von 3 auf 5 Mark und bei Festlichkeiten<br />

hatten die Mitglieder und deren<br />

Frauen freien Eintritt. Die Mitglieder, die<br />

sich am Festmarsch <strong>beim</strong> Schützenfest<br />

nicht beteiligten, zahlten vollen Eintritt.<br />

Johann Kuhlmann fuhr die Königskutsche<br />

mit den Ehrendamen. König war Heinrich<br />

Hollmann, Ostrittrum.<br />

1922 In der Kasse befanden sich 1322,70<br />

Mark, es waren aber auch noch Rechnungen<br />

über 590 Mark offen. Beschlossen<br />

wurde ferner mit dem Wildeshauser und<br />

Dötlinger Kriegerverein und dem Dötlinger<br />

<strong>Schützenverein</strong> wegen gemeinschaft-<br />

licher Schießwettbewerbe in Verbindung<br />

zu treten. Seither bestanden mit dem<br />

SV Dötlingen, später kam auch der SV


Brettorf hinzu, nachbarschaftliche und<br />

freundschaftliche Verbindungen. Die<br />

Schützenfeste wurden regelmäßig gegenseitig<br />

besucht und wechselseitige Pokalschießen<br />

ausgetragen. Es wurden die<br />

ersten Ehrenmitglieder ernannt: Fritz<br />

Harms, Fritz Jacobs, Georg Hohnholt,<br />

Herm. Hohnholt, Joh. Geerken, D. Rogge<br />

und August Reinekehr.<br />

Im Mitgliedsbuch<br />

waren 111 Mitgliedereingetragen.<br />

In<br />

<strong>Neerstedt</strong> fand das<br />

erste Bundesschießen<br />

des Schützenbundes<br />

Wildeshausen statt.<br />

Auf Anregung des<br />

<strong>Schützenverein</strong>s<br />

<strong>Neerstedt</strong> wurde<br />

der Bund gegründet.<br />

König: Heinrich Hohnholt, Brake.<br />

1923 Die Inflation warf ihre Schatten voraus.<br />

Der Mitgliedsbeitrag erhöhte sich um<br />

2 Schnaps a. 200 Mark. Beim Ball zum<br />

Schützenfest zahlten Mitglieder und deren<br />

Frauen <strong>100</strong>0 Mark Eintritt, Nichtmitglieder<br />

2000 Mark und Damen 1500 Mark. Das<br />

Königsgeld betrug 50.000 Mark und Joh.<br />

Schütte bekam für die Instandhaltung der<br />

Gewehre 10.000 Mark aus der Kasse. Im<br />

Vorstand wurde beschlossen, eine Jugendabteilung<br />

zu gründen. Die Schützen nahmen<br />

an der Einweihung des Ehrenmals in<br />

<strong>Neerstedt</strong> teil. König: Karl Poppe.<br />

1924 König: Johann Köhrmann.<br />

1925 Der <strong>Schützenverein</strong> veranstaltete<br />

gemeinsam mit dem Gesangverein eine<br />

Kohlfahrt nach Hatten. Eine Tannenbaum-<br />

feier mit Kinderbescherung fand am 20.<br />

Dezember 1925 statt. König: Johann<br />

Dicke.<br />

1926 In diesem Jahr feierte der SchV<br />

<strong>Neerstedt</strong> sein 25-jähriges Vereinsjubiläum.<br />

Der Schießmeister August Möwius<br />

wurde mit in den Vorstand aufgenommen<br />

und man schaffte eine weitere Büchse an.<br />

Sein Ausspruch, wenn es <strong>beim</strong> Pokalschießen<br />

nicht so klappte: „Jungs ji möt mehr<br />

iben.“ Als Vereinsbote hatte Heinrich Neels<br />

die Beiträge einzuziehen, aber er bekam<br />

dafür auch eine Entschädigung von 20 Pf<br />

pro Person. Für Ostern setzte der Verein ein<br />

großes Preisschießen an. 1. Preis war ein<br />

neues Zündapp-Motorrad. Es wurde auf<br />

20-Ringscheibe aufgelegt ausgeschossen.<br />

Wer das Motorrad gewonnen hatte, war<br />

nicht überliefert. Das Jubiläums-Schützenfest<br />

fand am 19. Sept. statt. Eingeladen<br />

waren auch die <strong>Schützenverein</strong>e aus<br />

Brettorf und Dötlingen. Abends fand ein<br />

19


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

flotter Kommers statt. Aufgeführt wurden<br />

die Theaterstücke von Dötlinger Kräften.<br />

Auch die Darbietungen des Gesangvereins<br />

und des Turnvereins fanden lebhaften<br />

Beifall. Nach der schwunghaften Ansprache<br />

von Georg Geerken, Barel, sangen alle<br />

das Deutschlandlied. Mit einer allerhöchsten<br />

„Kabinettsorder“ beförderte König<br />

Paul Leube den Major Georg Geerken<br />

zum Oberstleutnant, den Hauptmann<br />

Heinrich Dicke zum Major, den Oberleutnant<br />

Carl Poppe zum Hauptmann,<br />

den Leutnant Georg Grashorn zum<br />

Oberleutnant, August Wilkens und Fritz<br />

Brandt zum Leutnant. König: Paul Leube.<br />

1927 Das Schützenfest fand am 2.<br />

Pfingsttag bei strömendem Regen statt.<br />

Daran kann man sehen, dass die älteren<br />

Schützen auch keinen besseren Draht<br />

zum Herrgott hatten. Als Königspreis wurden<br />

50 Mark und Stoff für eine Schützenjoppe<br />

festgelegt. Die<br />

Königsproklamierung durch den Vorsitzenden<br />

Georg Geerken gestaltete sich zu<br />

einer „patriotischen“ Kundgebung. König:<br />

Heinrich Dicke.<br />

1928 Im Juni fand ein Bundesbedingungsschießen<br />

und ein Schießen für die<br />

Jugendabteilung statt. Heinrich Dicke<br />

errang zum dritten Mal die Königswürde.<br />

1929 Beim Königsschießen konnte der<br />

Zweit- und Drittbeste sich den Rang zum<br />

Leutnant erobern. König: Hermann<br />

Eilers.<br />

Der Verein im Dritten Reich<br />

1930 Der Vorstand beschäftigte sich<br />

mit dem Bau eines neuen Schießstandes.<br />

Es wurde eine Kommission gebildet und<br />

20<br />

Schießstände von Nachbarvereinen<br />

besichtigt. Für die Finanzierung sollten<br />

Anteilscheine zu 10 RM verkauft werden,<br />

die, wenn es die Kasse erlaubt, zinslos<br />

zurückgezahlt werden. Die Schießstandeinweihung<br />

fand am 29. September statt.<br />

Zahlreiche Vereine beteiligten sich an dem<br />

Festakt, SV Brettorf, Dötlingen, Ganderkesee<br />

und Altona. König: Hermann Thöle.<br />

1931 Beim Königsschießen konnte jeder<br />

Schütze sein eigenes Gewehr benutzen.<br />

König: Karl Wilkens, Grad.<br />

1932 Das Königsschießen wurde nochmals<br />

geändert. Zugelassen war nur eine<br />

Vereins- Wehrmannsbüchse. Die Buden<br />

<strong>beim</strong> Schützenfest zahlten ein Standgeld.<br />

Der König Karl Wilkens wurde in Grad mit<br />

dem Fahrrad von den Schützen abgeholt.<br />

Die SA durfte unter sachgemäßer Aufsicht<br />

den Schießstand für Übungsschießen<br />

benutzen. Sie verpflichtete sich 1 Mark pro<br />

Mitglied an den Verein zu zahlen. König:<br />

Emil Riege.<br />

1933 Für die vorhandene Russenbüchse<br />

wurde ein neuer Lauf angeschafft. König:<br />

Karl Wilkens. Da erneut Karl Wilkens<br />

König wurde, gab es noch keine Sperre in<br />

dieser Zeit für den König.


1934 In diesem Jahr fand ein Wettschießen<br />

vom Schützenbund in Wildeshausen<br />

am 08. Juli in <strong>Neerstedt</strong> statt, das Wettschießen<br />

mit dem Schützenbund Huntestrand<br />

aber erst im August zusammen<br />

mit dem Jugendschützenfest. Der Gruß<br />

der Schützen wurde von der Partei delegiert.<br />

König Johann Thöle stiftete die<br />

erste Ehrenscheibe im <strong>Schützenverein</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong> und man schoss stehend freihändig<br />

mit der Wehrmannsbüchse in <strong>100</strong><br />

m Entfernung. Sieger wurde Heinrich Steffen,<br />

<strong>Neerstedt</strong>. König: Johann Thöle,<br />

jun.<br />

1935 Der 1. Vorsitzende nannte sich jetzt<br />

Vereinsführer. Zum Werbewart bestimmte<br />

man Heinrich Steffen. Im Verein wurde<br />

ein Ältestenrat gewählt. Ihm gehörten an:<br />

Aug. Möwius, Fritz Müller, Heinrich Schulenberg,<br />

Willi Schwarting, Emil Riege und<br />

Johann Geerken. Zum 9ten Male gewann<br />

der SchV Brettorf den Pokalkampf mit 33<br />

Ringen Vorsprung. Zum Jungendschützenfest<br />

am 25. Aug. beging der SchV<br />

<strong>Neerstedt</strong> sein 25-jähriges Fahnenjubiläum.<br />

Nachbarvereine hatten ihr Kommen<br />

zugesagt. König: Heinrich Steffen, Kuhweide.<br />

1936 Im Vorstand wechselte der Vereinsführer.<br />

Johann Thöle jun. löste Georg<br />

Geerken, Barel, ab. Dieser wurde zum<br />

Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Schützen-<br />

vereine hatten sich <strong>beim</strong> Gauschützenführer<br />

anzumelden, sie waren im Deutschen<br />

Schützenbund zusammengefasst, wurden<br />

aber in ihren Besitzverhältnissen nicht<br />

beeinträchtigt. König: Willi Schwarting.<br />

1937 Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> trat<br />

dem Deutschen Schützenbund bei. König:<br />

Johann Thöle, jun.<br />

1938 Der Vereinsführer Johann Thöle<br />

bestimmte in der Generalversammlung<br />

am 13.03. den weiteren Vorstand. Bei der<br />

Königskrönung und Festrede wurde ein<br />

„Sieg Heil“ auf Führer und Reichskanzler<br />

ausgebracht. Der Deutsche Schützenverband<br />

erließ besondere Wettkampfordnungen.<br />

Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> musste<br />

deshalb einen Kleinkaliberstand auf 50<br />

m einrichten. Beim Freundschaftsschießen<br />

des Deutschen Schützenverbandes in<br />

Altona ging <strong>Neerstedt</strong> mit 513 Ringen als<br />

2. Sieger hervor und erhielt eine Plakette<br />

und Urkunde des Gaues Nordsee. 20 Vereine<br />

beteiligten sich an diesem Schießen.<br />

König: Georg Grotelüschen.<br />

1939 Bei der Königskrönung sprach der<br />

Unterkreisführer August Frerichs, Wildeshausen.<br />

König: August Wilkens, Geveshausen.<br />

21


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

1940 – 1950 Während des 2. Weltkrieges<br />

fanden weiterhin Schießübungen statt.<br />

Auch von Vereinsmeisterschaften wurde<br />

berichtet. Sie dienten zur Wehrertüchtigung<br />

im 3. Reich. Bei einem Schießen<br />

um die Unterkreismeisterschaften siegte<br />

<strong>Neerstedt</strong> mit 713 Ringen. Schützenfeste<br />

und Schützenbälle gab es nicht mehr.<br />

Viele Mitglieder mussten den Soldatenrock<br />

anziehen und kämpften an der Ost-<br />

und Westfront. Im Krieg war die Halle als<br />

Gefangenenlager umfunktioniert und ab<br />

1945 fanden mehrere Flüchtlingsfamilien<br />

darin Unterkunft.<br />

Mit der Besetzung Deutschlands durch<br />

die Alliierten wurden sämtliche Vereinstätigkeiten<br />

im Schützenwesen untersagt.<br />

Erst 1950 lockerten die Briten das Versammlungsverbot<br />

für <strong>Schützenverein</strong>e<br />

und im Oldenburger Land fanden erste<br />

Schützenfeste statt. Feuerwaffen waren<br />

weiterhin verboten. So hatten Armbrust<br />

und Luftgewehr ihre Renaissance.<br />

Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg<br />

1951 Nachdem die Schießhalle als Notunterkunft<br />

für Vertriebene geräumt und<br />

das Waffenverbot gelockert war, traf man<br />

sich <strong>beim</strong> SchV <strong>Neerstedt</strong> am 25. Juli zur<br />

1. Generalversammlung nach dem 2. Weltkrieg.<br />

Der alte Vorsitzende (nicht mehr<br />

Vereinsführer) Johann Thöle eröffnete die<br />

Versammlung. Gedacht wurde der vermissten<br />

und gefallenen Kameraden im<br />

Weltkrieg von 1939 – 1945. Es waren: Herm.<br />

Eilers, Karl Reinekehr, Herm. Otte, Otto<br />

Wöbse, Georg Grotelüschen, Barel, Ernst<br />

Tebelmann, Wehe, Fritz Lüschen, Busch,<br />

Heinr. Vorsteen, Barel, Diedr. Straßburg ,<br />

Heinrich Freese, Wolf Grotelüschen, Barel.<br />

Verstorben waren: Willi Pflug, Heinr.<br />

Jacobs, Otto Scheeland und Richard<br />

Kühn.<br />

22<br />

Der 1. Vorsitzende legte sein Amt nieder,<br />

da er jetzt in Delmenhorst wohnte. Neuer<br />

Vorstand nach dem 2. Weltkrieg<br />

Als neuer 1. Vorsitzender wurde der<br />

Ehrenvorsitzende Georg Geerken,<br />

Barel, vorgeschlagen und einstimmig<br />

gewählt. Er hatte dieses Amt bis zu seinem<br />

Tode 1964 inne.<br />

2. Vorsitzender blieb Willi Schwarting,<br />

Kassenführer Johann Kuhlmann,<br />

Schriftführer Hermann Thöle, zum<br />

Fahnenträger wurde Georg Lüschen<br />

gewählt und zu Fahnenjunkern Karl<br />

Wilkens und Hugo Oltmanns. Der Beitrag<br />

betrug 3 DM und für Mitgliederwerbung<br />

wurden mehrere Mitglieder<br />

benannt. Johann Dicke und Hermann Kröger<br />

sollten im nächsten Jahr die Jugendpflege<br />

übernehmen. Am 1. September<br />

konnte der Verein schon 34 Neumitglieder<br />

vermelden, ein beachtliches Ergebnis<br />

nach dem Krieg.<br />

Das 1. Schützenfest nach dem Krieg<br />

fand am 9. Sept. 1951 statt. <strong>Neerstedt</strong>,<br />

Schützenfest wie in besten Zeiten, so<br />

die Überschrift im Bericht der Wildeshauser<br />

Zeitung. Das erste Schützenfest hatte<br />

viele hundert Schießlustige und die ganze<br />

Dorfjugend bei herrlichem Sommerwetter<br />

auf den Festplatz gelockt. Es herrschte<br />

Volksfeststimmung. Bei der Kranzniederlegung<br />

am Ehrenmal, unter starker Beteiligung<br />

der Bevölkerung, gedachte Oberst


Georg Geerken, Barel, der gefallenen und<br />

vermissten Schützenbrüder beider Weltkriege.<br />

„Ihre Gebeine ruhen in fremder<br />

Erde, in unseren Herzen leben die toten<br />

Kameraden fort,“ so seine bewegenden<br />

Worte bei der Kranzniederlegung. Auch<br />

die 1910 angeschaffte Fahne konnte über<br />

den Krieg gerettet werden und wurde<br />

im Festzug mitgeführt. Auf dem Festplatz<br />

stellten sich Dr. Thiele, Zahnarzt in<br />

<strong>Neerstedt</strong>, und K. Baumüller aus Dötlingen,<br />

als Kasperle und Seppel vor. Als<br />

die Wundertruhe gar Würstchen und Semmeln<br />

hervorzauberte, gerieten die Kinder<br />

so aus dem Häuschen, dass im Sturm der<br />

Begeisterung das ganze Theater drohte<br />

einzustürzen. Zu dieser Zeit konnte man<br />

die Kinder noch mit einfachen Spielen<br />

glücklich sehen! Erster Nachkriegskönig<br />

wurde Fritz Aschenbeck, jun. aus<br />

Barel, Vogelkönig Fritz Lüschen aus<br />

Ohe.<br />

Schon am 7. Oktober 1951 feierte der<br />

<strong>Schützenverein</strong> sein 50-jähriges Jubiläum.<br />

Unter der Zügelführung von Jungbauer<br />

Erich Grashorn konnten die noch<br />

5 überlebenden Vereinsgründer in einer<br />

Kutsche den Festumzug begleiten. In der<br />

Festrede wurden sie als „Eiserne Garde“<br />

bezeichnet und mit einer Ehrenurkunde<br />

wie folgt ausgezeichnet: Fritz Harms,<br />

Georg Hohnholt, Fritz Osterloh, Klattenhof,<br />

Diedrich Rogge und Heinrich Rogge.<br />

1952 Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> veranstaltete<br />

am Neujahrstag den 1. Theaterabend<br />

mit nachfolgendem Ball in Harms<br />

Saal. Humor und Frohsinn waren die Parole<br />

des Abends. Da der Saal nur mit einem großen<br />

Kanonenofen beheizt werden konnte,<br />

saßen die Besucher in dicken Mänteln und<br />

Jacken. Zum Tanz spielte die Kapelle Bernd<br />

Schütte auf. Die Mädchen saßen alle auf<br />

einem Haufen und die Jungs standen an<br />

der Theke aufgereiht. Beim ersten Trompetenstoß<br />

stürmten die jungen Männer<br />

auf die Damenwelt los. Dass man bei<br />

diesem Gedränge gar nicht die Auserwählte<br />

zum Tanz im Arm hielt, war nicht<br />

verwunderlich.<br />

Manchmal<br />

bestellte<br />

man 4 bis 5<br />

Tänze schon<br />

im voraus.<br />

Der selbstgebrannte<br />

23


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

„Rübenschluck“ wurde mitgebracht und<br />

außerhalb des Saales versteckt. Bei Bedarf<br />

konnte dann jederzeit nachgetankt werden.<br />

Der Theaterabend zum Neujahrsfest<br />

war ein fester Bestandteil im Festkalender<br />

des SchV und hatte sich über lange <strong>Jahre</strong><br />

gehalten. Aber außer Vergnügungen gab<br />

es auch noch etwas anderes. Voller Elan<br />

bauten die Mitglieder des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

einen neuen Kleinkaliberstand.<br />

Insgesamt 7 Stände gaben Gelegenheit,<br />

neben dem Preisschießen, das Königsschießen,<br />

das Mannschaftspokalschießen<br />

und das Vogelschießen abzuwickeln. Das<br />

Schützenfest wurde in altbewährter Form<br />

als Volksfest gefeiert. Das Wildeshauser<br />

Trommler- und Pfeifenkorps begleitete die<br />

Schützen zur Königskrönung in den Saal.<br />

König: Willi Rüdebusch, Geveshausen.<br />

1953 Dieses Jahr feierte der <strong>Schützenverein</strong><br />

sein traditionelles Schützenfest<br />

am 1. Pfingsttag, da die Wildeshauser<br />

Gilde am 2. Pfingsttag ihr 550. Gildefestbeging.<br />

Das Schützenfest war verbunden<br />

mit der Schießstandeinweihung. Durch<br />

Regimentsbefehle des Königs wurden die<br />

Beförderungen immer zum Schützenfest<br />

ausgesprochen. König: Bürgermeister<br />

Willi Schwarting, <strong>Neerstedt</strong>.<br />

1954 Bei der Vorstandswahl übernahm<br />

Willy Lüschen das Kassenamt<br />

24<br />

und Heinrich Bruns den Schießmeisterposten,<br />

Fahnenträger wurde August<br />

Freiberg. Die Pokalschützen waren sehr<br />

erfolgreich. <strong>Neerstedt</strong> konnte in Folge<br />

den Pokal vom Schützenbund Wildeshausen<br />

erringen, ebenfalls den Pokal der<br />

Gemeinde Dötlingen. Auch bei der Fahnenweihe<br />

in Brettorf stand die <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Mannschaft auf dem Siegertreppchen.<br />

König: Erich Scheeland, <strong>Neerstedt</strong>.<br />

1955 Die <strong>Neerstedt</strong>er Pokalmannschaft<br />

siegte wieder. Der Pokal der Gemeinde<br />

Dötlingen ging nach dreimaligem Gewinn<br />

endgültig in den <strong>Neerstedt</strong>er Besitz über.<br />

Auch der Pokal vom Schützenbund Wildeshausen<br />

wurde zum dritten Mal erobert.<br />

König wurde 1955 Heinrich Pageler,<br />

<strong>Neerstedt</strong>.<br />

1956 Beim Gesellschaftsabend zum Neujahrstag<br />

konnte die Brettorfer Spälkoppel<br />

mit dem Stück „Deerns ut‘n Dorpkroog“<br />

einen großen Erfolg landen. In diesem Jahr<br />

gedachte man bei der Generalversammlung<br />

des verstorbenen Vereinskameraden<br />

und Vereinswirts Karl Cordes. Zur Kohlfahrt<br />

ging es am 3. Februar zu Stolle nach<br />

Moorbeck. Ehrenmitglied wurde, wer 65<br />

<strong>Jahre</strong> alt war und 20 <strong>Jahre</strong> dem Verein<br />

angehörte oder 40 <strong>Jahre</strong> Mitglied im Verein<br />

war. Pfingsten gewann <strong>Neerstedt</strong> wieder<br />

den Pokal mit 562 Ringen, einem Ring<br />

Vorsprung vor Brettorf. Schützenkönig:<br />

Georg Lüschen, <strong>Neerstedt</strong>. „<strong>Neerstedt</strong>er<br />

Wildschützen“ wieder Pokalsieger, so die<br />

Überschrift über einem Bericht vom Bundesschießen<br />

in Lüerte – Holzhausen.<br />

1957 <strong>Neerstedt</strong> trat dem Oldenburger<br />

Schützenbund bei. Für den Schießstand


wurde ein automatischer Anzeiger<br />

gekauft, damit entfiel das Anzeigen der<br />

Ergebnisse durch eine Kelle oder Anzeiger.<br />

König: Friedrich Lüschen, <strong>Neerstedt</strong>, 1<br />

Jahr nach seinem Vater.<br />

1958 Die Mitglieder erhielten <strong>beim</strong><br />

Schützenfest und <strong>beim</strong> Jugendschützenfest<br />

freien Eintritt. Beim Bundesschützenfest<br />

in <strong>Neerstedt</strong> stellte <strong>Neerstedt</strong> erneut<br />

die Siegermannschaft mit 383 Ringen.<br />

Friedrich Lüschen rückte vom 2. Kassenführer<br />

zum 1. auf. König: Heino Suhrkamp,<br />

Geveshausen.<br />

1959 Bei der Generalversammlung am<br />

6. Februar wurde beschlossen, dass nur<br />

der König werden kann, der am Schützenfest<br />

25 <strong>Jahre</strong> alt ist. Adjutanten konnten<br />

die Schützen schon mit 21 <strong>Jahre</strong>n werden.<br />

Diese Regelung hat auch noch heute<br />

ihre Gültigkeit, obwohl Bestrebungen im<br />

Gange sind, das Königsalter herabzusetzen.<br />

Der <strong>Schützenverein</strong> unternahm<br />

gemeinsam mit dem Turnverein eine Kohlfahrt<br />

nach Stenum. Dr. Thiele, Heinrich<br />

Bruns und Hermann Vosteen machten<br />

nach dem Essen die Tafelrunde, um den<br />

Kohlkönig herauszufinden. Das Los traf<br />

unter großem Beifall Willi Schwarting. Die<br />

Kinder schossen ihren 1. König mit der<br />

Armbrust auf den Vogel aus. Erster Kinderkönig<br />

wurde Hans-Jürgen Kleist, <strong>Neerstedt</strong>.<br />

König: Heinrich Grashorn.<br />

1960 Ab dem Jahr 1960 wurden ausführliche<br />

<strong>Jahre</strong>sberichte geschrieben. Begonnen<br />

hatte damit Ernst Lange, der spätere<br />

1. Schriftführer und 1. Vorsitzende im<br />

<strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>. Als Hauptmann<br />

Fritz Aschenbeck bei der Abholung<br />

des Jugendkönigs ohne Schützenhut<br />

erschien, wurde er vom Kommandeur<br />

August Wilkens zu einer garnierten Runde<br />

(Bier und Schnaps) verdonnert. König:<br />

August Wilkens.<br />

1961 60 <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong>.<br />

Am Pfingstsonnabend fand ein Mannschaftspokalwettbewerb<br />

mit 14 Mannschaften<br />

statt. Als Sieger ging der SchV<br />

Altona mit 188 Ringen hervor. Aus Anlass<br />

des 60-jährigen Jubiläums wurden <strong>beim</strong><br />

König August Wilkens in <strong>Neerstedt</strong> am<br />

2. Pfingsttag für 40 und 25-jährige Mit-<br />

25


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

gliedschaft 45 Mitglieder ausgezeichnet.<br />

Der neu beförderte Generalmajor Geerken<br />

hielt die Festansprache. Beim Bundespokalschießen<br />

in Lüerte siegte in diesem Jahr<br />

<strong>Neerstedt</strong> mit 448 Ringen. Jubiläumskönig:<br />

Georg Grashorn, <strong>Neerstedt</strong>.<br />

1962 Bei der Abholung des Königs Georg<br />

Grashorn (Schuster Grashorn) konnte der<br />

Kommandeur August Wilkens auch einen<br />

Gast aus Amerika begrüßen, Georg Hinrichs,<br />

ein Vetter des Königs. Friedrich<br />

Lüschen wurde wegen seiner guten<br />

Schießleistungen zum Oberleutnant befördert.<br />

Heinrich Pageler errang nach 1955<br />

erneut die Königswürde. Der <strong>Schützenverein</strong><br />

wurde <strong>beim</strong> Amtsgericht Wildeshausen<br />

als Verein eingetragen und gab<br />

sich eine neue Satzung.<br />

1963 Beim Eröffnungsschießen am 25.4.<br />

beteiligten sich viele <strong>Neerstedt</strong>er Schützen.<br />

Alle Teilnehmer bekamen als Preis<br />

einen Aal. Beim Königsschießen stand<br />

der Schießmeister Heinrich Bruns mit<br />

36 Ringen auf dem Siegerpodest. Beim<br />

Bundespokalschießen in Altona tat sich<br />

<strong>Neerstedt</strong> mit 343 Ringen als Sieger hervor.<br />

1964 Heino Franz wurde zum Pressewart<br />

gewählt. Er stiftete eine Ehrenscheibe.<br />

Die Bewirtung der Schützen<br />

erfolgte in diesem Jahr bei der Abholung<br />

des Königs in der Kartoffelscheune. Major<br />

August Wilkens wurde zum Oberstleutnant<br />

und Heinrich Pageler zum Leutnant<br />

befördert. Beim Kampf um den Königstitel<br />

hatten 3 Schützen mit 36 Ringen<br />

gute Chancen. König: Bernhard Kläner,<br />

<strong>Neerstedt</strong>. Georg Geerken, Barel, der viele<br />

<strong>Jahre</strong> die Geschicke des <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>s<br />

geprägt hatte, wurde zur letz-<br />

26<br />

ten Ruhe geleitet. Den Jubiläumspokal<br />

und alle 4 Medaillen von Brettorf konnten<br />

unsere Schützen Friedel Lüschen, K.-H.<br />

Vosteen, Gerh. Kruismann und Heino Grotelüschen<br />

mit nach Hause nehmen. „De<br />

scheet jo fürchterlich,“ so der Kommentar<br />

von Georg Abel Brettorf.<br />

1965 Bei der Generalversammlung am 2.<br />

März wurden<br />

August Wilkens zum 1. Vorsitzenden,<br />

Hermann Thöle zum 2. Vorsitzenden<br />

und Ernst Lange zum 1. Schriftführer<br />

gewählt. Auf Vorschlag von K.-H. Vosteen<br />

sollten künftig Vereinsmeisterschaften<br />

durchgeführt werden. Beim Dötlinger<br />

Schützenfest mogelten sich 2 Bareler und<br />

1 „Eckensteher aus der Kalkkuhle“ in die<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Kompanie mit ein. Sie wurden<br />

vom Spieß Ernst Lange durch eine Flüssigkeitsrunde<br />

gemaßregelt. Klaus Cordes<br />

unterschrieb eine Erklärung, dass er, wenn<br />

<strong>Neerstedt</strong> den Gemeindepokal 1966 zum<br />

3. Mal in Folge erringt, 15 Ltr. Flaschen<br />

guten Wein spendiert. Er brauchte das<br />

Versprechen nicht einzulösen, denn im<br />

nächsten Jahr gewann Brettorf den Pokal.<br />

Zahlreiche Schützen holten den König<br />

Bernhard Kläner ab. Dazu Friedel Lüschens<br />

Ausspruch: „Eck heff gor nich wußt, dat<br />

wie so veel Schützen in Vereen hefft.“<br />

Neuer König wurde nach Umschießen<br />

Fritz Aschenbeck, Barel (Bullen- und<br />

Beester-König). Die <strong>Neerstedt</strong> Schützen<br />

beteiligten sich am 30-jährigen Jubiläum<br />

in Simmerhausen mit gleichzeitiger<br />

Schießstandeinweihung.<br />

1966 In diesem Jahr fand nach langer<br />

Abstinenz wieder eine Kohlfahrt zu Krumland<br />

nach Dötlingen statt. 120 Teilnehmer<br />

sorgten für eine gute Stimmung und wählten<br />

Helmut Hohnholt und Ehefrau Irma


zum Kohlkönigspaar. Vor Pfingsten war<br />

erstmals ein Nachsatz-Pokalschießen. 16<br />

Gast- und 2 Vereinsmannschaften beteiligten<br />

sich daran. Beim Rockappell durch<br />

Majestät Fritz Aschenbeck erwischte man<br />

einige Schützen mit nicht zugeknöpfter<br />

Jacke, der Bauch war zu dick. Hermann<br />

Thöle wurde mit dem großen Verdienstorden<br />

des Schützenbundes Dötlingen für 30<br />

<strong>Jahre</strong> Vorstandsarbeit geehrt.<br />

6 Schützen mit 36 Ringen kämpften<br />

am Ende um den Königstitel, Sieger:<br />

Heinz von Seggern. Beim Jugendschützenfest<br />

errang dann Sohn Gerd von<br />

Seggern ebenfalls die Jugendkönigswürde.<br />

Nur 1968 schafften es noch einmal<br />

Vater und Sohn gleichzeitig König zu sein,<br />

nämlich König Helmut Hohnholt und Sohn<br />

Hartmut als Kinderkönig. Beim Schützenfest<br />

in Brettorf saßen Heinz Tonne und<br />

Erich Scheeland bei gutem Wetter unterm<br />

Regenschirm und ließen sich bewirten.<br />

1967 Auf Beschluss der Versammlung<br />

wählte man den Vorstand nur noch alle<br />

3 <strong>Jahre</strong>. Friedrich Tebelmann wurde<br />

neuer Fahnenträger. König: Willi Spille,<br />

<strong>Neerstedt</strong>. <strong>Neerstedt</strong> ging erneut als Bundespokalsieger<br />

in Dötlingen mit einem<br />

Rekordergebnis von 477 Ringen hervor.<br />

Am 08.10. verabschiedete sich die scheidende<br />

Vereinswirtin Paula Cordes und stiftete<br />

einen Wanderpokal. Der Cordespokal<br />

wird auch heute noch als Wanderpokal<br />

zum Eröffnungsschießen ausgeschossen.<br />

1968 Bei der Generalversammlung diskutierte<br />

man über einen Schießhallenanbau.<br />

Fritz Völz erläuterte die Pläne und<br />

ermittelte die Kosten mit <strong>100</strong>00,- DM.<br />

Die Finanzierung sollte durch den Verkauf<br />

von Bausteinen zu 20 DM gesichert werden,<br />

die Rückzahlung über ein Losverfahren<br />

vonstatten gehen, sobald Geld in der<br />

Kasse vorhanden sei. Die Mitglieder wurden<br />

zu Eigenleistungen aufgerufen. Die<br />

Maurerarbeiten erledigte Rudi Otte und<br />

die Zimmerarbeiten Willi Spille (Meister<br />

Klitz). Den Festmarsch zum König „Wilhelm<br />

dem Flotten“ begleiteten, wie in den <strong>Jahre</strong>n<br />

davor, stets die Kapelle Bernd Schütte<br />

und der Spielmannszug Horstedt. Beim<br />

27


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Königsschießen traten Helmut Hohnholt<br />

und Hermann Thöle zum Endkampf an.<br />

Helmut Hohnholt: „Eck hol drop un wenn<br />

dat die halbe Tegelee kosten deith“.<br />

Helmut Hohnholt wurde König und<br />

genannt: „König der Steinreiche“. Die<br />

Mietwagenfahrer Kurt und Karla Meyer<br />

stifteten für die Jugend einen Wanderpokal.<br />

Auch die neu gegründete Damenschießgruppe<br />

unter Kurt Meyer konnte<br />

ihre ersten Erfolge vorweisen.<br />

1969 Durch den Schießhallenbau wies<br />

die Kasse einen Minderbetrag von 1538,76<br />

DM auf. Friedel Lüschen wurde für seine<br />

13-jährigen Verdienste als Kassenführer<br />

mit dem Verdienstorden des Bundes<br />

ausgezeichnet. Unser Verein nahm auch<br />

am 60-jährigen Jubiläumsfest in Bühren<br />

teil. Bei der Abholung des Königs hatten<br />

die Jugendlichen schon zu tief ins Glas<br />

geschaut, der Jugendkönig musste schon<br />

„umessen“ , wie Ernst Lange in seinem<br />

<strong>Jahre</strong>sbericht schrieb. <strong>Neerstedt</strong> erhielt<br />

nach dreimaligen Siegen endgültig den<br />

„Gemeindepokal“. Friedel Lüschen<br />

wurde zum 2. Mal König nach 1957.<br />

Um Ehrendamen brauchte er sich nicht<br />

zu sorgen, er hatte ja seine beiden feinen<br />

„Deerns“. In <strong>Neerstedt</strong> fand erstmalig ein<br />

Pokalschießen für Damen statt. Dötlingen<br />

beteiligte sich mit 5, <strong>Neerstedt</strong> mit einer<br />

Mannschaft<br />

1970 Da das Königsschießen in den<br />

letzten <strong>Jahre</strong>n immer so spät endete, wurden<br />

die Bedingungen geändert. Künftig:<br />

Kleine Zwölf bei einem Probe- und 3<br />

verdeckten Wertungsschüssen. Die Nachbarn<br />

von König Friedel Lüschen hatten bei<br />

der Vorbereitung des Schützenfestes ihren<br />

Spaß. Heinz Tonne und Walter Haacks wurden<br />

<strong>beim</strong> Königsfahrer „Gustav Grashorn“<br />

28<br />

blau gemacht und vorlackiert (mit Lippenstift)<br />

sehr zur Freude der Ehefrauen..<br />

Aus 4 Königsaspiranten ging in diesem<br />

Jahr Siegfried Abel hervor. (Siegfried<br />

der Ruhige).<br />

1971 Die Bedingungen für das Königsschießen<br />

wurden erneut geändert. Künftig<br />

soll der Probeschuss bei den Schützen<br />

mit den besten Ergebnissen mit in die Wertung<br />

einbezogen werden. Der <strong>Schützenverein</strong><br />

Dötlingen marschierte zum 2ten<br />

Mal ohne Fahne bei der Königsabholung.<br />

Heino Grotelüschen wurde nach der<br />

neuen Regelung König. Beim Schützenfest<br />

in Brettorf hatte „Kompanieschreier<br />

Bruno“ schon vorzeitig die Kompanie verlassen,<br />

am Ende war er jedoch wieder<br />

anwesend. Fremdgehen wird auch <strong>beim</strong><br />

Schießen bestraft. So erging es auch Oberschießmeister<br />

Heinrich Bruns als er <strong>beim</strong><br />

Bundespokalschießen auf eine fremde<br />

Scheibe schoss. Man soll doch genau hinschauen,<br />

wohin man seine Flinte hält, so<br />

sein Ausspruch.<br />

1972 Die Versammlung beschloss durch<br />

Satzungsänderung, dass der Vorstand<br />

künftig bis auf Widerruf gewählt werden<br />

soll. In diesem Jahr wurden von den<br />

1968 gesammelten Bausteinen à 20 DM<br />

65 zur Rückzahlung ausgelost. Ein vollständiger<br />

Bericht über das Schützenjahr<br />

fehlte wegen der Krankheit des Schreibers.<br />

König: Walter Mutke, <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Pfingsten wurde erstmals die Pfingstplakette<br />

ausgeschossen.<br />

1973 Der Königspreis betrug jetzt 250<br />

DM, und der Jugendkönig bekam 50 DM<br />

bewilligt. Der langjährige Fahnenträger<br />

Friedrich Tebelmann legte sein Amt nieder,<br />

neuer Fahnenträger wurde Heinz Mun-


derloh. In diesem Jahr fand das Jugend-<br />

und Kinderschützenfest am Pfingstsonnabend<br />

statt. Nur ein Spielmannszug aus<br />

Horstedt begleitete den Festumzug, da<br />

der Musikzug aus Klosterseelte kurzfristig<br />

abgesagt hatte. Walter Mutke erhielt bei<br />

der Königsrede den Titel „Klettermaxe“,<br />

da er <strong>beim</strong> Brettorfer Schützenfest wegen<br />

eines Beinbruchs fehlte. Im Umschießen<br />

mit Horst Schwarting wurde Gerhard Kruismann<br />

König (König mit dem schnellen<br />

Stift). Beim Brettorfer Schützenfest lief<br />

König Gerhard zur Höchstform auf. An<br />

der Theke trank er beidhändig und die<br />

Damenwelt bedrängte ihn hart.<br />

Bei einer Abstimmung, das Schützenfest<br />

wegen fehlender Musik zu verlegen, blieb<br />

es aber bei Pfingsten.<br />

1974 In diesem Schützenjahr begann<br />

die Ära Ernst Lange. Bei der Vorstandswahl<br />

wurde er zum 1. Vorsitzenden<br />

gewählt, 2. Vorsitzender blieb Hermann<br />

Thöle und zum Schriftführer<br />

avancierte Heiko Kunst. Das Amt des Kassenführers<br />

übernahm Werner Grashorn.<br />

Die anderen Ämter blieben unverändert.<br />

August Wilkens wurde zum Ehrenvorsitzenden<br />

ernannt und erhielt die Bundesverdienst-Medaille.<br />

Zum Königsschießen<br />

traten 85 Schützen an, davon 4 Schützen<br />

mit 39 Ringen. Beim Endkampf ging Harro<br />

Frerichs als Sieger und König hervor.<br />

Die <strong>Neerstedt</strong>er beteiligten sich an der<br />

50-Jahr-Feier des SchV Altona. Unser „Wilhelm“<br />

als Vereinswirt begleitete stets die<br />

Schützen zu den einzelnen Schützenfesten<br />

und bewirtete sie. Im Herbst führte der<br />

<strong>Schützenverein</strong>, wie schon seit vielen <strong>Jahre</strong>n,<br />

einen Bummellaternenumzug durch.<br />

Der vom Schützenhof gestiftete Pokal<br />

wurde erstmals unter den Jagdgemeinschaften,<br />

Turnabteilungen, Feuerwehr und<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Firmen ausgeschossen.<br />

1975 Bei der Vorstandswahl trat Harro<br />

Frerichs als 2. Vorsitzender in die Fußstapfen<br />

von Hermann Thöle. Durch eine<br />

Satzungsänderung vertreten die 1. und 2.<br />

Vorsitzenden den Verein gemeinsam.<br />

3 Musikkapellen holten König Harro erstmals<br />

wieder mit einer Kutsche ab.<br />

Neuer König: Egon Stolle (Muttenkönig).<br />

Beim Brettorfer Schützenfest war König<br />

Egon fahnenflüchtig. Harro Frerichs stiftete<br />

den Königspokal und 1. Sieger wurde<br />

Georg Grashorn.<br />

1976 Im 75. Jubiläumsjahr wurden die<br />

Statuten für‘s Königsschießen dahingehend<br />

ergänzt, dass, wer absichtlich <strong>beim</strong><br />

Umschießen vorbeihält, kein König oder<br />

Adjutant werden kann. Fritz Lüschen, Ohe,<br />

legte sein Amt nach 20-jähriger Tätigkeit<br />

als Fahnenbegleiter nieder. Er wurde mit<br />

einem Orden ausgezeichnet. Den ausgesetzten<br />

Jubiläumspokal errang der SV<br />

Hengsterholz. Beim Abholen des Vorjahreskönigs<br />

Egon herrschte so große Hitze,<br />

29


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

dass die Torten vom Teller schmolzen. Auf<br />

dem Sportplatz fanden der Empfang und<br />

der Festakt für die übrigen Vereine statt.<br />

Allen Schützen, die 50 <strong>Jahre</strong> oder länger<br />

im Verein waren, wurde eine Urkunde<br />

überreicht. Die Gastvereine bekamen ein<br />

Fahnenband. Die Schießhalle und den<br />

Stand putzten die Mitglieder in Monaten<br />

davor auf Hochglanz. Beim Königsschießen<br />

war Heino Stolle mit 40 Ringen<br />

erfolgreich. (König Hugo der Weltmeister).<br />

Auch <strong>beim</strong> Pokalschießen in Brettorf<br />

war er Spitze, 7 mal 40 Ringe gingen auf<br />

sein Konto. Beim Jubiläums-Fototermin<br />

gab es Freibier und Würstchen vom Grill.<br />

1977 Der Verein beschloss, 4 neue Zugscheiben<br />

anzuschaffen. Pfingstfreitag fand<br />

eine Diskothek statt. Beim Festmarsch<br />

durch das alte Dorf gab es bei der Dorfeiche<br />

eine Umleitung mit der Beschilderung<br />

„Umleitung für Weltmeister Hugo“.<br />

Der Königstitel ging in diesem Jahr<br />

erneut in die Kalkkuhle, da Herbert<br />

Haske König wurde.<br />

1978 Durch die Anschaffung von 4 Zugscheiben<br />

hatte sich der Verein mit 522,91<br />

DM verschuldet. Der Beitrag erhöhte sich<br />

deshalb auf jährlich 30 DM. Die Jugend<br />

bekam ein Luftgewehrautomaten.<br />

In diesem Jahr führte erstmalig der Musikzug<br />

aus Bühren den Festmarsch an. Da<br />

Herbert Haske seinen Heimatverein aus<br />

Beckeln mit eingeladen hatte, waren 320<br />

30<br />

Gäste <strong>beim</strong> König versammelt. Dieses<br />

Mal lautete die Umleitung bei der Friedenseiche<br />

„Für den lustigen Hannoveraner“.<br />

Beim Königsschuss war der 1.<br />

Vorsitzende Ernst Lange mit 40 Ringen<br />

erfolgreich.<br />

Ihm zu Ehren traten am Abend extra<br />

die Jagdhornbläser zu einem Ständchen<br />

an. Nach dem Katerfrühstück wurde die<br />

erste Fahrt mit dem Bulldog unternommen,<br />

Ziel war die Jagdhütte im Birkenbusch.<br />

Hier entfaltete Gemeindedirektor<br />

Günther Kulle seine dichterischen Fähigkeiten.<br />

Beim Schützenfest in Brettorf marschierten<br />

erstmals die Amerikaner Hans<br />

Krumland und Hermann Kröger in unseren<br />

Reihen mit.<br />

1979 Die für den 16.02. angesetzte Generalversammlung<br />

musste wegen meterhohen<br />

Schneeverwehungen kurzfristig<br />

abgesagt werden. Heino Grotelüschen<br />

fungierte nun als 1. Schießmeister, da<br />

Heinrich Bruns nach 40 <strong>Jahre</strong>n dieses Amt<br />

abgab. Es wurde eine neue Satzung verabschiedet.<br />

Heinz Tonne stiftete einen<br />

gebrauchten Gewehrschrank, darin hatte<br />

er immer sein Geld gestapelt. Zum Thema<br />

„Damenriege“ wollte keiner die Leitung<br />

übernehmen. Beim Schießen um die<br />

Nachsatzpokale wurden die Bedingungen<br />

geändert. Künftig kann nur jeder Verein<br />

einen Pokal erringen. Kaiserwetter war, als<br />

König Ernst Lange eingeholt wurde, und<br />

auf dem 4,5 km langen Marsch vergoss so


mancher Schütze viele Schweißtropfen.<br />

Beim Königsschießen war Walter Mutke<br />

(König mit der schnellen Kelle) nach<br />

1972 erneut erfolgreich. „Ich möchte am<br />

liebsten weglaufen“, so sein Kommentar<br />

nach dem Umschießen. Eine Abordnung,<br />

auch mit Damen, fuhr nach Beckeln zum<br />

Schützenfest, da unser Schützenbruder<br />

Herbert Haske dort 1978 die Königwürde<br />

errang.<br />

1980 Das Gründungsjahr unserer<br />

Damenriege. Georg Grashorn legte sein<br />

Amt als Jugendwart nach 40 <strong>Jahre</strong>n nieder.<br />

Neuer Jugendwart wurde Heinz<br />

Munderloh. Bei der Abholung von König<br />

Walter Mutke saßen 230 Schützen im<br />

Gemüsegarten, aber Pfingstdienstag war<br />

alles bestellt und eingesät. Sieger <strong>beim</strong><br />

Königsschießen wurde Werner Grashorn<br />

mit 40 Ringen. Hans Krumland aus<br />

Chicago nahm am Grillabend des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

teil. Er stiftete 50 Dollar für eine<br />

Damen-Königskette. Heinz Tonne spendierte<br />

etliche <strong>Jahre</strong> stets 50 l Freibier zum<br />

Grillfest. Am 18. Oktober fand der Dorfgemeinschaftsball<br />

statt.<br />

1981 Zur Wahl des 1. Vorsitzenden und<br />

des 1. Kassenführers traten Ernst Lange<br />

und Werner Grashorn zum Bedauern der<br />

Versammlung nicht mehr an. Die Vorstandswahl<br />

hatte folgendes Ergebnis:<br />

1. Vorsitzender Harro Frerichs<br />

2. Vorsitzender Heiko Kunst<br />

1. Schriftführer Martin Klose<br />

1. Kassenführer Herbert Haske.<br />

Schießmeister blieb Heino<br />

Grotelüschen und Fahnenträger Egon<br />

Stolle. Zur Damensprecherin wurde Rita<br />

Mutke gewählt. Ernst Lange übertrug<br />

man den Ehrenvorsitz.<br />

Das 200. Mitglied im Verein – Rita Mutke –<br />

bekam einen Blumenstrauß. Friedel Neels<br />

erhielt den Verdienstorden. Die Bedingungen<br />

für das Königsschießen wurden erneut<br />

geändert (4 Wertungsschüsse, 1. Schuss<br />

einsehbar). Am Pfingstsonnabend ging<br />

die erste Damenkönigin – Inge Franz<br />

– in die Geschichte des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

ein. Zum ersten Mal begleitete der Spielmannszug<br />

aus Garrel unseren Festmarsch.<br />

Am Pfingstmontag fand ein Akkordeonkonzert<br />

im Saal statt. Helmut Hohnholt<br />

holte nach 1968 zum 2. Mal die Würde<br />

des Schützenkönigs. Das Ehepaarschießen<br />

im Monat November wurde kreiert,<br />

den Pokal stiftete das Wirtspaar Meyer.<br />

1982 Der Jugendwart gehört laut<br />

Abstimmung mit zum Vorstand. Ausgezeichnet<br />

werden mit einer Ehrennadel alle<br />

Mitglieder, die 25, 40, 50 und 60 <strong>Jahre</strong><br />

dem Verein angehören. Kerstin Strudthoff<br />

und Heike Gerken waren die ersten<br />

weiblichen Kinder- und Jugendkönige.<br />

Neuer König: Horst Schwarting (Horst,<br />

das Nordlicht).<br />

1983 Die Damensprecherin gehört künftig<br />

dem engeren Vorstand an. Die Schießhalle<br />

sollte in diesem Jahr in Eigenarbeit<br />

vertäfelt und mit Gardinen bestückt werden.<br />

Harro Frerichs, unser 1. Vorsitzender,<br />

bekleidete auch das Amt des Präsidenten<br />

im Wildeshauser Schützenbund. In diesem<br />

Jahr bestieg, vier <strong>Jahre</strong> nach dem<br />

31


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Vater, Alfons Mutke den Königsthron,<br />

sein Bruder Günther schaffte den 2.<br />

Adjutanten. Wegen strömenden Regens<br />

konnte die Katerfahrt nicht stattfinden.<br />

Günther Steenken spendete 50 l Freibier<br />

zum Grillfest.<br />

1984 Bei der Vorstandswahl gab Herbert<br />

Haske sein Amt als Kassenführer ab. Neuer<br />

Kassenführer wurde Helmut Kläner. Die<br />

Versammlung beschloss, den Luftgewehrstand<br />

zu erweitern und zu überdachen. Bei<br />

der Vorstandsversammlung, am 04.09., trat<br />

Heiko Kunst als 2. Vorsitzender zum Bedauern<br />

der Vorstandsmitglieder zurück. Beim<br />

Dötlinger Schützenfest, bei hohen Tagestemperaturen,<br />

meinte eine <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Schützendame: „Eck gloi all woller wie<br />

eene 500 Glühbirne“. Beim Nachsatzschießen<br />

zu Pfingsten herrschte Rekordbeteiligung<br />

von 122 Mannschaften. Für<br />

Fußkranke und ältere Schützen wurde<br />

zum ersten Mal eine Fahrgelegenheit<br />

-Tonnes Wagen – mit Cheffahrer Kurt Börries<br />

eingesetzt. Gerd Scheeland bestieg<br />

als neue Majestät am 2. Pfingsttag<br />

den Königsthron. Der <strong>Schützenverein</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong> nahm am 75. Jubiläum des<br />

<strong>Schützenverein</strong>s Bühren teil. Rita Mutke<br />

ging als 2. Adjutantin <strong>beim</strong> Bundesschützenfest<br />

in Lüerte hervor. Am 18. und 19.<br />

Aug. feierte die Soldatenkameradschaft<br />

Dötlingen ihr <strong>100</strong>-jähriges Jubiläum mit<br />

einem Nachsatzpokalschießen auf unseren<br />

Ständen. Im September wurde der<br />

beschlossene Anbau des<br />

Luftgewehrstandes in Aktion „Eigenleistung“<br />

durchgeführt. Die neu gegründete<br />

Reservistenkameradschaft benutzt künftig<br />

in zeitlichen Abständen den Schießstand.<br />

Der <strong>Schützenverein</strong> beteiligte sich<br />

an der 75-Jahr-Feier des Turnvereins und<br />

der Freiwilligen Feuerwehr.<br />

32<br />

1985 In der Kasse war mal wieder Ebbe,<br />

wegen der Erweiterung des Luftgewehrstandes<br />

-minus 199,47 DM-. Helmut<br />

Kläner übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden<br />

und Alfons Mutke wurde 1.<br />

Kassenwart. Die Jugendlichen konnten<br />

künftig als volle Mitglieder gegen Beitragszahlung<br />

von 5,- DM aufgenommen<br />

werden. Beim Bundesschützenfest in Bühren<br />

errang Gerd Scheeland den Titel des<br />

2. Bundeskönigs. Er freute sich königlich,<br />

hatte er doch nun 2 Königstitel inne. 350<br />

Schützen und Schützinnen holten König<br />

Gerd von zu Hause ab. Um eine Wette ging<br />

es mit den Brettorfer Schützen. „Wenn<br />

diese mit mindestens <strong>100</strong> Schützen zur<br />

Abholung antreten, gebe ich 3 Kisten Bier<br />

und 2 Flaschen Korn aus.“ Der König verlor<br />

die Wette.<br />

Neuer König nach dem Königsschießen:<br />

Helmut Müller.<br />

„Eck hev erst schön Mittagsschlop mokt,“<br />

so Helmut Müller nach seinem Königsschuss.<br />

Nach langer Durststrecke konnte<br />

<strong>Neerstedt</strong> mal wieder den „Jubiläumspokal“<br />

in Brettorf erringen. Bernd-Dieter<br />

Klockgether stiftete zum Grillfest den<br />

Klockgether-Pokal. Sieger <strong>beim</strong> ersten<br />

Schießen: Helmut Müller. Bei der Weihnachtsfeier<br />

fand zum ersten Mal das<br />

Schießen um den Weihnachtskönigstitel<br />

statt. Weihnachtskönig: Helmut Müller,<br />

Weihnachtskönigin Anke Tonne. Der<br />

Weihnachtskönig und die Weihnachtskö-


nigin wurden auf einer Schachbrettmusterscheibe<br />

ausgeschossen.<br />

1986 Klaus-Dieter Janßen rückte an<br />

die erste Stelle des Fahnenträgers,<br />

Egon Stolle blieb 2. Fahnenträger. Das<br />

Dach der Schießhalle wurde in diesem Jahr<br />

saniert. Wer 70 <strong>Jahre</strong> alt ist, sollte künftig<br />

Ehrenmitglied werden. Bei der Abholung<br />

des Königs Helmut Müller stellten sich<br />

alle zum Gruppenfoto. König Helmut fuhr<br />

nicht in der Königskutsche, sondern marschierte<br />

stolz mit den Schützen. Neuer<br />

König: Der Bremer Wilfried Menkens.<br />

Fritz Aschenbeck aus Barel bekam zu seiner<br />

Goldenen Hochzeit einen Fackelzug<br />

vom <strong>Schützenverein</strong>, der Soldatenkameradschaft,<br />

den Jägern und den Jagdhornbläsern.<br />

Hergen Grashorn wurde 1.<br />

Adjutant vom Bundeskönig <strong>beim</strong> Bundesschützenfest<br />

in Brettorf. Ebenfalls<br />

errangen die <strong>Neerstedt</strong>er die Bundeswanderplakette.<br />

1987 Die Generalversammlung fand in<br />

der Schießhalle statt, da zur Zeit die Wirtschaft<br />

geschlossen war. Der Beitrag wurde<br />

neu auf 40 DM festgesetzt. Vor Pfingsten<br />

hatte der König Wilfried Menkens die<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Schützen zu einem Umtrunk<br />

eingeladen. 40 Schützen und Schützinnen<br />

kamen dieser Einladung nach und<br />

fuhren mit dem Bus nach Bremen. Dort<br />

verbrachten sie 3 gemütliche Stunden bei<br />

Trinken und Essen und flotter Musik von<br />

der Kapelle „Berg und Tal“ aus Geveshausen.<br />

Da die Wirtsleute den Schützenhof<br />

verlassen hatten, musste unser Verein zu<br />

Pfingsten improvisieren, zumal <strong>Neerstedt</strong><br />

auch noch Ausrichter des Bundesschützenfestes<br />

war. Es wurde ein 500-Mann-Zelt<br />

aufgestellt und mit Hilfe vieler Freiwilliger<br />

konnte das Schützenfest Pfingsten statt-<br />

finden. Die Bewirtung durch den Bremer<br />

König erfolgte im Festzelt. Neuer König<br />

wurde zum 2. Mal mit 78 <strong>Jahre</strong>n Georg<br />

Grashorn. Im September nahm der <strong>Schützenverein</strong><br />

an der 125-Jahrfeier des Oldenburger<br />

Schützenbundes in Oldenburg teil.<br />

Die Nachfeier war abends bei Pageler.<br />

Beim Bummellaternenumzug wollte Harro<br />

den Damen den Polarstern zeigen, welchen<br />

wohl?<br />

1988 In <strong>Neerstedt</strong> hatte wieder ein neuer<br />

Wirt im Schützenhof Einzug gehalten :<br />

-Hans-Joachim Stalling -. Klaus-Dieter Janßen<br />

legte sein Amt als Fahnenträger nieder,<br />

dafür wurde Peter Mack gewählt.<br />

In der Laudatio von Harro Frerichs <strong>beim</strong><br />

scheidenden König Georg Grashorn hob<br />

er besonders die Verdienste in der Jugendarbeit<br />

hervor. „Wir sind stolz auf dich,“<br />

so seine Worte. Bei der Proklamation<br />

des neuen Königs fehlte dieser. Eine<br />

Abordnung musste erst „Reiner Stolle“<br />

von zu Hause holen, damit die Königskrönung<br />

ordnungsgemäß vonstatten<br />

gehen konnte. Beim Schießen um den<br />

Klockgether-Pokal erzielten 3 Schützen je<br />

50 Ringe: Heiko Kunst, Gerd Scheeland<br />

und Heinz Tonne. Bei der Scheibenprobe<br />

stellte sich aber heraus, dass Heinz mit<br />

dem Kugelschreiber gemogelt hatte. Das<br />

Ehepaar Jacobs wurde Weihnachtskö-<br />

33


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

nig und Königin. Die Mannschaft der<br />

Rundenwettkämpfe in der Altersklasse<br />

mit Siegfried Abel, Gerhard Kruismann<br />

und Martin Klose stieg in die Kreisliga<br />

auf.<br />

1989 Die <strong>Neerstedt</strong>er Schützen bekamen<br />

einen neuen 1. Schießmeister. Für<br />

Heino Grotelüschen wurde Siegfried<br />

Abel gewählt und in den engeren Vorstand<br />

berufen. Das Königsgeld betrug<br />

jetzt: König 300 DM, Königin <strong>100</strong> DM,<br />

Jugendkönig 80 DM, Kinderkönig 50 DM.<br />

Stefan Kahler ging als kleinster Kinderkönig<br />

in die Vereinsgeschichte ein. Der<br />

Festausschuss startete einen Luftballon-<br />

Wettbewerb. Jung, verheiratet und ein<br />

erfolgreicher Schütze, so charakterisierte<br />

Harro Frerichs den neuen König<br />

Heino Jacobs bei der Krönung. Gerd<br />

Scheeland wurde 1. Adjutant <strong>beim</strong> Bundesschützenfest<br />

in Altona. In <strong>Neerstedt</strong><br />

organisierte und veranstaltete der <strong>Schützenverein</strong><br />

die erste Moorfete. Die Organisation<br />

lag in den Händen von Heino Jacobs<br />

und klappte hervorragend. Seit dieser<br />

Zeit wird jährlich Ende Juni die Moorfete<br />

durchgeführt. Beim OSB-Königsschießen<br />

errang Heino Jacobs den 4. Platz.<br />

1990 60 <strong>Jahre</strong> haben Georg Grashorn<br />

und Fritz Aschenbeck dem Verein die<br />

Treue gehalten. Der 1. Vorsitzende, Harro<br />

34<br />

Frerichs, stellte die Verdienste dieser langjährigen<br />

Mitglieder besonders heraus und<br />

überreichte ihnen die Treuenadeln. Die<br />

erste Frau in der Vereinsgeschichte,<br />

Rita Mutke, wurde zum Leutnant befördert.<br />

In der Generalversammlung sprach<br />

Harro Frerichs den „Neubau einer Schießhalle<br />

und eines Schießstandes „an. Nach<br />

einer lebhaften Diskussion kam es dann<br />

zur Abstimmung, ob die Gespräche mit<br />

dem Wirt und die Vorplanungen weiter<br />

betrieben werden sollen. Die Versammlung<br />

entschied sich dann einstimmig dafür.<br />

Dies wurde der Start für unseren Neubau.<br />

Der Vorstand hatte nicht damit gerechnet,<br />

dass noch 10 <strong>Jahre</strong> vergehen sollten, bis<br />

der Schießhallenneubau verwirklicht werden<br />

konnte. Regenkönig Heino Jacobs<br />

empfing seine Gäste in „Spilles Hallen“ bei<br />

strömendem Regen. Die Stimmung war<br />

trotz allem fröhlich und ausgelassen. Seine<br />

Ehefrau Marion hatte am Samstag den<br />

Königsthron der Damen erklommen.<br />

Das Konzert mit dem Bührener Musikzug<br />

fand wegen des schlechten Wetters im<br />

Saal statt. Unsere beiden Königsanwärter,<br />

die verdeckt umgeschossen hatten, liefen<br />

schon ganz nervös umher. Um 20.30 Uhr<br />

stand es fest, dass Neubürger Klaus Grotelüschen<br />

der 71. Schützenkönig von<br />

<strong>Neerstedt</strong> war. Auch den Titel des Weihnachtskönigs<br />

konnte Klaus in diesem<br />

Jahr erringen. Gerd Scheeland siegte als


1. Adjutant <strong>beim</strong> Bundesschützenfest in<br />

Wildeshausen.<br />

1991 Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden<br />

Willi Nageler und für 70-jährige Mitgliedschaft<br />

Karl Wilkens besonders geehrt.<br />

Karl Wilkens erzählte noch, dass damals<br />

der Mitgliedsbeitrag 3 Mark bei freiem<br />

Eintritt zum Ball betrug, der Eintritt zum<br />

Schützenball jedoch 4 Mark, da hatte er<br />

nicht lange überlegt. Die Arbeit des 1.<br />

Vorsitzenden honorierte man durch eine<br />

Beförderung. Harro Frerichs stieg zum<br />

Oberstleutnant auf. Die Planungen für<br />

den Schießhallenneubau gingen voran.<br />

Mehrere Schießstände wurden besichtigt<br />

und ein Vertragsentwurf mit dem Vereinswirt<br />

und dem Rechtsanwalt besprochen.<br />

Beim Luftgewehrschießen wurden<br />

Gerhard Kruismann in der Altersklasse und<br />

Martin Klose in der Seniorenklasse Kreismeister.<br />

In der Mannschaftsklasse errangen<br />

beide und Siegfried Abel ebenfalls<br />

den Kreismeistertitel. König Klaus Grotelüschen<br />

begrüßte alle Damen mit „Hallo<br />

Mädels“ bei der Abholung. Im Nachhinein<br />

meinte er dann: „Ich wollte eigentlich<br />

noch viel mehr sagen bei der Begrüßung,<br />

aber wenn man vor der Front steht, vergisst<br />

man doch einiges“. Das erste Mal,<br />

dass es Klaus die Sprache verschlagen hat.<br />

Am Abend mussten 7 Schützen um den<br />

Königstitel umschießen. Neuer König:<br />

Gerold Schnier. Wieder einmal fand ein<br />

Bundesschützenfest in <strong>Neerstedt</strong> statt,<br />

Ausrichter war diesmal die Soldatenkameradschaft<br />

Dötlingen. 1. Adjutantin<br />

wurde Margrit Mutke. Der <strong>Schützenverein</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong> beteiligte sich mit 40 Schützinnen<br />

und Schützen an der Fahnenweihe<br />

in Bergedorf. Siegreich war auch unsere<br />

Mannschaft <strong>beim</strong> Bundespokalschießen in<br />

Altona.<br />

1992 Die Generalversammlung stimmte<br />

einer Beitragserhöhung von 40 auf 50 DM<br />

zu als Finanzpolster für den Schießhallenneubau.<br />

Den Sportleiterlehrgang bestand<br />

in diesem Jahr Axel Sporleder (später Axel<br />

Axt). Bei der Abholung von König Gerold<br />

Schnier fuhren 2 Busse. Treffpunkt für<br />

340 Schützen und Musiker war Ahrens im<br />

„Alten Dorf“. Dort begann der Festmarsch<br />

zum Schützenplatz. Dieses Mal wurde<br />

ein krasser Außenseiter aus Geveshausen<br />

Schützenkönig: Egon Strudthoff.<br />

Heino Grotelüschen errang zum 5-ten Mal<br />

den Königspokal und damit ging dieser in<br />

seinen Besitz über.<br />

1993 Am 23.05. gründete Harro Frerichs<br />

die Königskompanie. Die Statuten wurden<br />

im Protokollbuch niedergeschrieben. Der<br />

Königskompanie gehören alle ehemaligen<br />

und amtierenden Könige und Königinnen<br />

an. Die Königskompanie marschiert bei<br />

der Abholung des Königs mit den Offizieren<br />

und <strong>beim</strong> Damenschützenfest als<br />

Erste Kompanie in den Saal und grüßt die<br />

einmarschierenden Damen. Am Sonntag<br />

vor Pfingsten wurde die von Harro Frerichs<br />

gestiftete Wander-Plakette (Königskompanie-Plakette)<br />

ausgeschossen. 24 Könige<br />

und Königinnen waren bei der Gründung<br />

anwesend. Jedes Jahr soll eine Veranstaltung<br />

durchgeführt werden. Bei der Dankesrede<br />

für den scheidenden König Egon<br />

Strudthoff zitierte Harro den alten Jan<br />

Kuhlmann: „Alles wat mit to anfangt, is<br />

verkehrt: To gau, to langsam, to veel,<br />

to wenig,“ Beim Umschießen um die<br />

Königswürde hatte ein älterer Schütze<br />

die Nase vorn. Friedel Neels bekam<br />

die Königskette von den Ehrendamen<br />

angelegt. Hans Krumland aus Chicago<br />

stiftete die „Hans-Krumland-Plakette“. Sie-<br />

35


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

ger <strong>beim</strong> 1. Ausschießen: Schützenkönig<br />

Friedel Neels mit 97 Ringen.<br />

1994 Als jahrelanger „Türsteher“ bei Bällen<br />

und Veranstaltungen wollte Wilhelm<br />

Spille diesen Posten in jüngere Hände<br />

geben. Hans Akkermann war der Mann,<br />

der künftig bei Bällen und Veranstaltungen<br />

kassieren sollte. Für seine besonderen<br />

Verdienste für den SchV <strong>Neerstedt</strong><br />

wurde Fritz Aschenbeck zum Oberst befördert.<br />

Unser Bauvorhaben ging immer noch<br />

nicht voran, da Grundstücksfragen noch<br />

mit dem Wirt zu klären waren. Außerdem<br />

seien keine Mittel von der Gemeinde, dem<br />

Landkreis und dem Landessportbund zu<br />

erwarten. Beim Schützenfest in Dötlingen<br />

stampften einige „zügellose Jungschützen“<br />

die Bierflaschen in den Rasen, da es<br />

Flaschenbier gab. „Rüpelhaft“, so der 1.<br />

Vorsitzende, bei den ermahnenden Worten.<br />

340 Schützen, Schützinnen und Musiker<br />

zollten dem scheidenden König Friedel<br />

Neels die Ehre und holten ihn von zu Hause<br />

ab. Helmut Kläner legte <strong>beim</strong> Schießen<br />

um den neuen König gleich 40 Ringe<br />

vor und war damit auch nicht mehr zu<br />

schlagen.<br />

Die Luftgewehrmannschaft stieg in die<br />

erste Kreisliga auf. Bei der Kreismeisterschaft<br />

in der Einzelwertung Senioren<br />

36<br />

siegte Martin Klose. Für die ältere Generation<br />

ab 55 <strong>Jahre</strong>n wurde eine Weihnachtsfeier<br />

veranstaltet. Heimatchronist Gerold<br />

Spille wusste Fröhliches und Besinnliches<br />

über die Schulen in der Gemeinde Dötlingen<br />

zu berichten. Alte Bilder weckten das<br />

Interesse der 90 Besucher. Für die musikalische<br />

Unterhaltung sorgte Margrit Mutke.<br />

1995 Beim Punkt „Wahlen“ bei der Generalversammlung<br />

bat Heinz Munderloh, ihn<br />

vom Posten des Jugendwarts zu entbinden.<br />

Als neuer Jugendwart wurde Hans-<br />

Joachim Axt in den Vorstand gewählt.<br />

Wie bereits 1964, als Vater Bernd Kläner<br />

abgeholt wurde, bewegte sich Pfingstmontag<br />

bei herrlichem Sommerwetter das<br />

Schützenbataillon in Richtung Kläner-Hof,<br />

to Hus, um König Helmut Kläner abzuholen.<br />

340 Schützen und Musiker waren zum<br />

Festmarsch angetreten. Ein junger strahlender<br />

Schütze bestieg in diesem Jahr<br />

den Königsthron: Martin Mutke.<br />

Beim Bundesschützenfest in Harpstedt<br />

stand wieder einmal eine hübsche und<br />

sympathische <strong>Neerstedt</strong>erin auf dem<br />

Siegertreppchen. Bettina Brandt als<br />

Bundeskönigin.<br />

Auch <strong>beim</strong> Raiffeisenwander-Plakettenschießen<br />

in Dötlingen konnten unsere<br />

Schützen die Plakette erfolgreich verteidigen.<br />

1996 Am 18. Januar wurde unser Schießstand<br />

wegen Sicherheitsmängeln stillgelegt.<br />

Dank unserer fleißigen Zimmerleute<br />

konnte der Stand am 2. März wieder freigegeben<br />

werden. Die Kosten der Sanierungsmaßnahme<br />

betrugen 10.000,- DM.<br />

Bei der Generalversammlung bat Alfons<br />

Mutke die Versammlung, ihn nach 11 <strong>Jahre</strong>n<br />

vom Posten des 1. Kassenführers zu<br />

entbinden, aber als 2. Kassenführer stehe


er noch zur Verfügung. Als 1. Kassenführer<br />

wurde Heino Jacobs und als 2.<br />

Kassenführer, wie gewollt, Alfons<br />

Mutke gewählt.<br />

Herbert Hollmann, der nach 44 -jähriger<br />

Mitgliedschaft Ehrenmitglied wurde,<br />

erzählte von seiner Tätigkeit als Kassierer<br />

im Verein. Die Beiträge zog man damals<br />

noch 2 mal im Jahr ein und manche Mitglieder<br />

versteckten sich, wenn sie den<br />

Kassierer kommen sahen, denn Geld war<br />

knapp. Harro Frerichs wurde wegen seiner<br />

Verdienste im Verein zum Oberst<br />

befördert. Die Versammlung erhöhte die<br />

Beiträge auf 60 DM. Das geplante Bauvorhaben<br />

schritt fort. Eine beantragte<br />

Änderung des Bebauungsplanes musste<br />

zunächst abgewartet werden. Erst dann<br />

konnte die Vermessung des Grundstücks<br />

erfolgen. In diesem Jahr wurden einheitliche<br />

Krawatten mit Vereinswappen angeschafft.<br />

Das Ostereierschießen, welches<br />

auch heute noch Bestand hat, führte Helmut<br />

Müller ein. Beim „Musikbestellen“ in<br />

Bühren, Ks. Cloppenburg, mit König Martin<br />

und seiner Königin Margrit waren die<br />

Musiker von unserer Königin so begeistert,<br />

dass wir sie schon als Pfand mit einer<br />

Runde auslösen mussten. Königin Margrit<br />

auf der Rückfahrt: „Nächst Johr föhr eck<br />

woller mit!“ Übrigens, der Musikzug aus<br />

Bühren und der Spielmannszug aus Garrel<br />

begleiten schon seit 23 bzw. 21 <strong>Jahre</strong>n<br />

unsere Schützenfeste. Ca. 3 Wochen vor<br />

Pfingsten ist es obligatorisch, dass der<br />

König, die Damenkönigin und eine Abordnung<br />

aus Vorstand und Schützen die Musik<br />

bestellen. Beim Übungsabend des Musikvereins<br />

erscheint dann unsere Abordnung,<br />

überbringt ein Plakat vom Schützenfest,<br />

eine Kiste Bier und Wasser und eine Flasche<br />

Korn. Für uns werden extra einige<br />

Musikstücke aufgespielt und wenn die<br />

Brüder gut drauf sind, geht das Konzert<br />

an der Theke in der Gaststube weiter. In<br />

den zurückliegenden <strong>Jahre</strong>n haben wir oft<br />

viel Spaß <strong>beim</strong> „Musikbestellen“ gehabt.<br />

Beim Schießen um den Damenkönigstitel<br />

folgte die Königin Margrit Mutke<br />

ihrem Ehemann Martin als Damenkönigin<br />

auf den Thron. Wieder war Bundesschützenfest<br />

in <strong>Neerstedt</strong> und 480<br />

Schützen und Schützinnen marschierten<br />

nach der Bewirtung bei König Martin auf<br />

den Sportplatz zum Festakt. Beim Königsschießen<br />

wetteiferte Rainer Mutke sei-<br />

37


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

nem Bruder nach und wurde König<br />

1996.<br />

Die Raiffeisenwanderplakette ging nach<br />

3 maligem Erfolg in den Besitz des SchV<br />

<strong>Neerstedt</strong> über. Alfons Mutke und Philipp<br />

Wübbenhorst errangen Kreismeistertitel.<br />

1997 Bei den Wahlen wurde neuer<br />

Fahnenträger Johannes Akkermann. Er<br />

löste Peter Mack ab. Hans Schütte musste<br />

den Posten des Fahnenbegleiters wegen<br />

einer Hüftoperation niederlegen. Bei der<br />

Generalversammlung wurde ihm für seine<br />

langjährige Arbeit gedankt und Heinz<br />

Brandt übernahm dann den Posten des<br />

Fahnenbegleiters. Hilke Schütte legte<br />

nach 5 <strong>Jahre</strong>n ihr Amt als Damenleiterin<br />

nieder. Da sich keine neue fand, übernahm<br />

Rita Mutke als 2. Damenleiterin diesen<br />

Posten. August Freiberg wurde für 60-jährige<br />

Mitgliedschaft geehrt. Beim Bauvorhaben<br />

wartete der <strong>Schützenverein</strong> auf<br />

die „Pfandentlastungserklärung“ der Dortmunder<br />

Brauerei. Es konnte ein neuer<br />

Gewehrschrank für 19 Gewehre angeschafft<br />

werden. Beim Ostereierschießen<br />

langten die bestellten Ostereier nicht aus.<br />

Harro und Martin klingelten um 21.30<br />

Uhr Elimar Schröder-Brockshus aus dem<br />

Bett und holten Nachschub. Beim Bundes-<br />

38<br />

schützenfest in Dötlingen gab es wieder<br />

einmal einen <strong>Neerstedt</strong>er Bundeskönig.<br />

Rainer Mutke errang diesen Titel und<br />

Torsten Steenken wurde 2. Adjutant.<br />

Beim erstmaligen Ausschießen eines<br />

Gastkönigs konnte sich Heino Jacobs<br />

zum 75-jährigen Bestehen des Wildeshauser<br />

Schützenbundes in die Siegerliste<br />

eintragen. Pfingsten hatte König<br />

Rainer nach einer regenreichen Nacht, kein<br />

Auge zugemacht. Aber am nächsten Tag<br />

konnte er bei herrlichem Wetter abgeholt<br />

werden. Beim Umtrunk überreichte König<br />

Rainer dem 1. Vorsitzenden, Harro Frerichs,<br />

eine Königskette, die von den Familien<br />

Mutke und Mutter Elli gestiftet wurde<br />

und künftig vom Alterskönig getragen<br />

werden soll. Das neue Königspaar Fred<br />

und Tanja Wolowski schaute ziemlich<br />

ungläubig als Fred zum neuen König<br />

ausgerufen wurde. In diesem Jahr<br />

konnte auch der erste Alterskönig<br />

gekrönt werden. Fritz Völz errang mit<br />

37 Ringen diesen Titel.<br />

Beim Chicagoturnier des Turnvereins<br />

errang die Mannschaft des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

im Handball den 2. Platz . Die Jungs<br />

und Mädels können also nicht nur schießen.


1998 Das Kassenguthaben überschritt<br />

bei der Generalversammlung die magische<br />

Grenze von 120.000,- DM. Dieses war<br />

auch die Summe, die wir im Finanzierungsplan<br />

als Eigenmittel eingesetzt hatten. Als<br />

ältestes Mitglied im Verein feierte August<br />

Freiberg am 15.06. seinen 90. Geburtstag.<br />

Natürlich wurde er mit einem Geschenk<br />

vom Verein bedacht. In <strong>Neerstedt</strong> wurde<br />

die Vereins-AG aus der Taufe gehoben.<br />

Margrit Mutke vom SchV übernahm den<br />

Vorsitz. 14 Tage vor Pfingsten fand der<br />

Empfang für die älteren Schützen <strong>beim</strong> 1.<br />

Alterskönig statt. Bei Kaiserwetter wurden<br />

alle Schützen (1 ganzer Bus voll) von König<br />

Fritz Völz empfangen und hervorragend<br />

bewirtet. Einige stillten dann ihren Restdurst<br />

noch im Schützenhof. – Fazit, der<br />

Tag war gelaufen. – Zum 3. Male in Folge<br />

gewann Brettorf in <strong>Neerstedt</strong> den Hauptpokal<br />

und durfte ihn auch mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Während des Königsschießens der<br />

Damen trat der Vorstand noch kurzfristig<br />

zusammen. Es wurde folgender Beschluss<br />

gefasst: Die Königin muss mindestens<br />

18 <strong>Jahre</strong> alt sein und den Beitrag für<br />

Erwachsene entrichtet haben. Einen neuen<br />

Wettbewerb hatte Heino Jacobs zum<br />

Schützenfest kreiert, den „Goldenen<br />

Schuss“. Der Wettkampf begann mit dem<br />

Schießen auf die Luftgewehrscheibe.<br />

Durch Teilerwertung kamen die drei Besten<br />

in den Endkampf, der vor großem<br />

Publikum am Samstag im Saal stattfand.<br />

Ein, an einem Faden aufgehängter, Goldsack<br />

mit einer Unze Gold als Inhalt, muss<br />

durch Zerreißen des Fadens mit der Armbrust<br />

abgeschossen werden. Hergen Grashorn<br />

zeigte keine Nerven und schoss den<br />

Goldsack im ersten Durchgang ab. König<br />

Fred Wolowski und Königin Tanja hatten<br />

vergessen, die Katzen zu füttern, denn<br />

als der Festzug <strong>beim</strong> König eintraf, fing<br />

es an zu regnen. Der Umtrunk musste<br />

dann unter Sonnenschirmen, umfunktioniert<br />

als Regenschirme, stattfinden. Neuer<br />

König wurde ein frisch vermählter junger<br />

Schütze: Volker Steenken aus Bergedorf.<br />

Als Alterskönig ging Heinz von<br />

Seggern aus Rahde hervor. Der scheidende<br />

König Fred Wolowski hatte die<br />

Adjutantenschnüre für die Alterskönigsadjutanten<br />

gestiftet. Seit 1998 wurden am<br />

<strong>Jahre</strong>sende die Schützin und der Schütze<br />

des <strong>Jahre</strong>s ermittelt. Sie erhielten bei der<br />

Generalversammlung einen Orden. Erste<br />

Schützin des <strong>Jahre</strong>s 1998: Iris Heltriegel.<br />

Erster Schütze des <strong>Jahre</strong>s 1998: Heino Grotelüschen.<br />

1999 Unsere beiden Fahnenbegleiter<br />

Helmut Ehlers und Heinz Brandt waren fußkrank<br />

und wollten deshalb abgelöst werden.<br />

Zwei hoffnungsvolle Jungschützen<br />

werden künftig die Fahne begleiten:<br />

Lars Dekker und Daniel Ziemann. Martin<br />

Klose kündigte der Versammlung sein<br />

Ausscheiden aus dem Vorstand für nächstes<br />

Jahr an. Der geplante Neubau nahm<br />

erste Formen an. Die Generalversammlung<br />

stimmte einem Antrag des Vorstandes zu,<br />

nach dem jeder freiwillig 30 Arbeitsstunden<br />

leisten solle. Ausgenommen davon<br />

seien die Ehrenmitglieder, ältere Mitglieder,<br />

Jugendliche und Damen. Bei den<br />

Damen war jedoch an eine Zubereitung<br />

von Broten und Brötchen für die freiwilligen<br />

Helfer gedacht. Die Grundstücke<br />

für das Bauvorhaben wurden neu vermessen<br />

und die Gemeinde bewilligte einen<br />

Zuschuss von 20% der Baukosten =<br />

137.544,- DM. Der Einbau von Namenssteinen,<br />

die für <strong>100</strong> DM erworben werden können,<br />

wurde der Versammlung vorgestellt<br />

und erläutert. Für die Erstellung einer<br />

39


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Vereinschronik bildete sich ein Arbeitskreis.<br />

Etwa 4 Wochen vor dem Schützenfest<br />

findet eine Besprechung <strong>beim</strong> König<br />

statt. Festgelegt wird dabei der Ablauf des<br />

Schützenfestes, die Abholung und Bewirtung<br />

<strong>beim</strong> König, die Arbeit der Nachbarn<br />

usw. Mit von der Partie sind der Vorstand<br />

und die Damenkönigin. So war es auch bei<br />

König Volker Steenken in Bergedorf. Volker<br />

und Königin Sandra hatten für eine gute<br />

Bewirtung mit Bier, geistigen Getränken<br />

und belegten Broten gesorgt. Zu vorgerückter<br />

Stunde, als alle schon leichte Zungen<br />

hatten, wurde Heino Jacobs gefragt,<br />

ob seine Frau Marion schimpfen würde,<br />

wenn er angeheitert nach Hause käme?<br />

„Nein, aber sie merkt sich das !“ 14 Tage<br />

vor Pfingsten hatte Alterskönig Heinz von<br />

Seggern die älteren Schützen zu einem<br />

Empfang eingeladen. Das Königshaus und<br />

viele Gäste wurden hervorragend bewirtet<br />

und nach 2 1/2 Stunden hatten alle ihren<br />

Hunger und Durst gestillt. Bei der Musikbestellung<br />

in Bühren waren der König Volker<br />

und seine Königin Sandra mit von der Partie.<br />

Harro‘s rasante Fahrweise bescherte<br />

40<br />

den beiden auf den Rücksitzen feuchte<br />

Hände. Pfingstsonnabend herrschte große<br />

Spannung <strong>beim</strong> „Goldenen Schuss.“ Drei<br />

Schützen waren in der Endausscheidung.<br />

Gerd Scheeland, Martin Klose und Helmut<br />

Hohnholt und noch einmal Gerd Scheeland<br />

auf dem 3. Platz. Zunächst zeigten<br />

alle 3 Schützen Nerven und schossen vorbei.<br />

Im zweiten Anlauf holte Gerd Scheeland,<br />

mit Freudentränen in den Augen,<br />

den Sack mit dem Goldstück herunter.<br />

Am Pfingstmontag war großer Bahnhof<br />

auf dem Sportplatz. Hans Krumland und<br />

Hermann Kröger, die beiden Amerikaner,<br />

hatten viele Dollars locker gemacht<br />

und dem <strong>Schützenverein</strong> eine neue<br />

Fahne gestiftet. Viele Gastvereine und<br />

auch die Wildeshauser Gilde nahmen an<br />

der Fahnenweihe teil. Die Fahnenweihe<br />

wurde vom Ehrenpräsidenten des Oldenburger<br />

Schützenbundes vorgenommen.<br />

Hans Krumland reiste extra aus Chicago<br />

an, um an dem feierlichen Zeremoniell<br />

teilzunehmen. Auf den Königsthron<br />

stieg Frank Hohnholt aus Rahde und


Alterskönig wurde Heino Grotelüschen,<br />

Barel.<br />

2000 Bei der Generalversammlung<br />

ergaben sich folgende Änderungen und<br />

Mitteilungen: Lars Dekker und Sascha<br />

Volkmann übernahmen das Amt des<br />

Jugendwartes. Der gebildete Arbeitskreis<br />

für Vereinschronik trat erstmals zu einer<br />

Arbeitssitzung zusammen. Die Beiträge<br />

wurden um 10 DM auf 70 DM erhöht und<br />

für die Jugend auf 10 DM. 14 Tage vor<br />

Pfingsten empfing der Alterskönig Heino<br />

Grotelüschen seine Gäste. Bei Regenwetter<br />

kamen alle Schützen in der Garage<br />

unter und Hermann Kröger und Hans<br />

Krumland aus Amerika waren mit von der<br />

Partie. Eine Woche vor Pfingsten hatte<br />

unsere Computeranlage die erste Bewährungsprobe<br />

zu bestehen. Noch war einiges<br />

ungewohnt, aber sonst lief alles recht<br />

gut. Beim „Goldenen Schuss“ waren die<br />

„Mutkes“ schon fast unter sich. Zu Rainer<br />

und Alfons Mutke gesellte sich noch Bet-<br />

tina Brandt für die Endausscheidung. Beim<br />

Schießen mit der Armbrust war es „mucksmäuschenstill“<br />

im Saal. Aber trotz allem<br />

verfehlten alle drei das Ziel und nach den<br />

Statuten ging das Goldstück als „Jackpot“<br />

in das nächste Jahr. Am 2. Pfingsttag war<br />

zur Abholung des Königs Frank Hohnholt<br />

wieder eine Bustour angesagt. Die Königsrede<br />

hielt erstmals eine Schützenschwester.<br />

Sie schüttete König Frank ordentlich<br />

einen ein und deckte zur Freude der Teilnehmer<br />

viele Schandtaten auf. Beim<br />

Rückmarsch mussten sogar die Hosenbeine<br />

von Jens Heinefeld dranglauben, so<br />

übermütig waren unsere Schützendamen.<br />

Beim Königsschießen wurde dann wieder<br />

volle Konzentration gefordert. 3 Königsanwärter<br />

kämpften um den Königstitel.<br />

Sieger und König: Johannes Akkermann<br />

1. Adjutant: Lars Dekker<br />

2. Adjutant: Ralf Steenken.<br />

Martin Klose stand als Alterskönig<br />

plötzlich auf dem Siegertreppchen und<br />

41


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Helmut Hohnholt und Johann Kuhlmann<br />

werden ihn als Adjutanten 1 Jahr<br />

begleiten. Eine Fahnenabordnung nahm<br />

an der 125-Jahr-Feier der KSK Harpstedt<br />

teil. <strong>Neerstedt</strong> stellte <strong>beim</strong> Königsschießen<br />

des Wildeshauser Schützenbundes wieder<br />

einmal einen Bundeskönig. Frank Hohnholt<br />

siegte souverän mit 30 Ringen.<br />

Beim Bummellaternenumzug wurden in<br />

diesem Jahr außer den Süßigkeiten für<br />

die Kinder, Würstchen und Getränke verkauft.<br />

2001 Das <strong>100</strong>-jährige Jubiläumsjahr<br />

unseres <strong>Schützenverein</strong>s. Die Vorbereitungen<br />

für unsere Jubiläumsfestschrift<br />

laufen auf Hochtouren. Wie immer fand<br />

am 3. Freitag im Februar die Generalversammlung<br />

des SchV statt. Bei den<br />

Wahlen gab es folgende Änderungen:<br />

Frank Hohnholt sollte den Vorstand<br />

verjüngen, er wurde als 3. Vorsitzender<br />

gewählt. Schriftführer Martin Klose<br />

machte seine Ankündigung vom letzten<br />

Jahr wahr, 20 <strong>Jahre</strong> Vorstandsarbeit<br />

sind genug und hier sollte ihn<br />

ein Jüngerer ablösen. Torsten Steenken<br />

wird künftig als Schriftführer fungieren.<br />

Harro Frerichs dankte in seiner Laudatio<br />

dem scheidenden Schriftführer für<br />

20 <strong>Jahre</strong> Arbeit im Vorstand. Als Fahnenträger<br />

wurde Helmut Schimmel nominiert<br />

und gewählt. Die Beiträge mussten<br />

erneut wegen des Beitritts des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

zum OSB und LSB erhöht werden.<br />

Der Vorstand beschäftigte sich bereits mit<br />

den Vorbereitungen für das Bundes- und<br />

Jubiläumsschützenfest. Unser <strong>Schützenverein</strong><br />

ist in den <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n von anfangs<br />

29 Mitgliedern auf jetzt 370 Mitglieder<br />

angewachsen. Es gab in den <strong>Jahre</strong>n immer<br />

wieder Stagnationen aber es ging auch<br />

immer wieder voran. Der Verein hat 2 Welt-<br />

42<br />

kriege überdauert. Mehrmals wurde die<br />

Schießanlage um- oder angebaut, bis das<br />

alte Gebäude im letzten Jahr einer modernen<br />

Schießsportanlage weichen musste.<br />

Mit großer Kraftanstrengung und Engagement<br />

des Vorstandes und aller Mitglieder<br />

ist eine moderne, computergesteuerte<br />

Schießanlage nach dem neuesten Stand<br />

der Technik entstanden. Die Voraussetzungen<br />

sind geschaffen, jetzt liegt es an<br />

den Mitgliedern und an der Jugend, dieses<br />

Gebäude mit Leben und Aktivitäten<br />

zu füllen.<br />

Ablauf eines Schützenjahres<br />

Das Rechnungsjahr des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

beginnt am 1. Januar und endet am 31.<br />

Dezember. Im Januar, Februar und März<br />

findet einmal im Monat das Winterschießen<br />

statt. Wer den Winter über die besten<br />

Ergebnisse erzielt hat, erhält den Winterpokal,<br />

der als Wanderpokal ausgeschossen<br />

wird. Nach verschiedenen Terminen<br />

für die Generalversammlung einigte man<br />

sich jetzt immer auf den 3. Freitag im<br />

Februar eines jeden <strong>Jahre</strong>s. Kohlfahrten<br />

werden in letzter Zeit auch gut organisiert<br />

und finden viele Teilnehmer. Das<br />

Eröffnungsschießen, bei dem Pokale und<br />

Ehrenscheiben ausgeschossen werden, ist<br />

stets Anfang April und mit einer Kaffeetafel,<br />

die von der Damenkönigin organisiert<br />

wird, verbunden. Eine Woche vor Ostern<br />

gibt es <strong>beim</strong> Ostereierschießen schöne<br />

bunte Ostereier. 4 Wochen vor Pfingsten<br />

trifft sich der Vorstand, um den Ablauf<br />

des Schützenfestes festzulegen und 14<br />

Tage später wird im erweiterten Vorstand<br />

nochmals alles abgeklärt. Zwischenzeitlich<br />

finden die Vorbesprechungen des<br />

Vorstandes <strong>beim</strong> König, bei der Damenkönigin<br />

und <strong>beim</strong> Jugend- und Kinderkönig<br />

statt. Das „Musikbestellen“ <strong>beim</strong> Musik-


zug in Bühren und <strong>beim</strong> Spielmannszug<br />

aus Garrel fällt ebenfalls in diese Zeit und<br />

hat einen festen Bestand.<br />

Himmelfahrt ist in Dötlingen Schützenfest<br />

angesagt. Hier beteiligen sich die<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Schützen recht zahlreich.<br />

14 Tage vor Pfingsten ist der Empfang<br />

<strong>beim</strong> Alterskönig. Alle Schützen ab 60 und<br />

darüber sind zu einem Frühschoppen eingeladen.<br />

Eine Woche vor Pfingsten gehen<br />

die Schützendamen zur Kaffeetafel zu der<br />

Damenkönigin. Am Sonntag vor Pfingsten<br />

findet auch das Pokalschießen der II.-<br />

15er Mannschaften statt, desgleichen das<br />

Schießen um die Königspokale.<br />

Die Woche vor Pfingsten ist vorbehalten<br />

für das Nachsatzpokalschießen. Befreundete<br />

Vereine mit bis zu 130 Mannschaften<br />

kämpfen hier um Pokale und Medaillen.<br />

Pfingstsonnabend ist der Tag der Damen,<br />

der Jugend und Kinder.<br />

Es werden die neuen Majestäten ermittelt<br />

und am Nachmittag findet eine Mini-<br />

Playback-Show und das Schießen der I.-<br />

15er Mannschaften statt. Neuerdings wird<br />

der „Goldene Schuss“ durchgeführt und<br />

erhält sehr viel Beifall. Am Abend <strong>beim</strong><br />

Ball werden die neuen Majestäten vorgestellt.<br />

Pfingstmontag ist der Haupttag des<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Schützenfestes. Königsabholung,<br />

Bewirtung <strong>beim</strong> König, Kranzniederlegung<br />

<strong>beim</strong> Ehrenmal und Festmarsch<br />

durch den Ort sind Zeremonielle, die<br />

in dieser Reihenfolge so festgelegt sind.<br />

Begleiter unseres Festmarsches sind seit<br />

vielen <strong>Jahre</strong>n die Feuerwehrkameraden<br />

und der jeweilige „Dorfscherif“. Sie sorgen<br />

stets für die Sicherheit unserer Schützen<br />

und regeln den Verkehr. Am Nachmittag<br />

gegen 16 Uhr beginnt das Königsschießen.<br />

Meistens kämpfen 80 bis 90 Schützen<br />

,mehr oder weniger ernsthaft, um die<br />

Königswürde. Oft entscheidet ein mehrmaliges<br />

Umschießen erst, wer König, 1.<br />

und 2. Adjutant wird. Die Königsproklamation<br />

findet dann im Saal vor großem<br />

Publikum statt und wird vom 1. Vorsitzenden<br />

vorgenommen. Der Pfingstdienstag<br />

ist für das Katerfrühstück und für<br />

eine „Tour durch die Gemeinde“ reserviert.<br />

Daran nehmen die Königshäuser, Nachbarn<br />

und Schützenmitglieder teil. Am Freitag<br />

nach Pfingsten ist Preisverteilung von<br />

den Preisständen. Die <strong>Neerstedt</strong>er Moorfete,<br />

die immer Ende Juni ihren Termin hat,<br />

findet schon zum 14ten Male statt.<br />

Am 3. Wochenende im Juli beteiligt<br />

sich der <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong> recht<br />

zahlreich am Brettorfer Schützenfest. Seit<br />

Vereinsgründung der <strong>Schützenverein</strong>e<br />

Brettorf und Dötlingen verbindet alle drei<br />

Vereine ein freundschaftliches Verhältnis,<br />

das von gemeinschaftlichen Feiern und<br />

fairen Wettkämpfen auf den Schießständen<br />

geprägt ist.<br />

Anfang August findet stets das Grillfest<br />

statt. Dieses organisiert die Damenkönigin<br />

mit ihren Adjutanten.<br />

Im September beginnt das Herbst- und<br />

Schlussschießen. Dabei geht es um Vereinsmeister,<br />

Pokale und Ehrenscheiben.<br />

Das Schießen um den Schützenhofpokal,<br />

der für alle anderen Vereine, Clubs und<br />

Straßenmannschaften freigegeben ist,<br />

schließt sich im Oktober mit Preisverteilung<br />

an. Der Bummellaternenumzug ist<br />

ebenfalls im Oktober.<br />

Ab November beginnt wieder das Winterschießen.<br />

Ehepaarschießen und das Schießen<br />

um den Weihnachtskönig und die<br />

Weihnachtskönigin schließen den Veranstaltungskalender<br />

eines Schützenjahres.<br />

Die Übungsabende finden für die Jugend<br />

montags und für die Damen und Schützen<br />

jeweils freitags statt.<br />

43


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Der Neubau zur Jahrhundertwende<br />

1999/2000 Was lange währt, wird endlich<br />

gut, für wahr ein wahres Sprichwort!<br />

Nach der Zusage des Zuschusses der<br />

Gemeinde kam nach dem Schützenfest<br />

die erlösende Zusage vom Landessportbund<br />

über einen Zuschuss von 70.989,-DM,<br />

eigentlich 70000,- DM weniger als wir<br />

gerechnet hatten. Aber wir wollten die<br />

Ärmel aufkrempeln und es trotzdem<br />

wagen.<br />

Fritz Völz, unser Vereinsarchitekt, hatte<br />

in sehr viel mühevoller Kleinarbeit<br />

Zeichnungen, Baupläne, Genehmigungen<br />

<strong>beim</strong> Landkreis usw. in trockene Tücher<br />

gebracht. Am 1. August fingen wir mit<br />

dem Einpacken der Pokale und mit den<br />

Ausräumarbeiten in der alten Schützenhalle<br />

an. In den nächsten Tagen begannen<br />

die Abbrucharbeiten. Hier wurden unsere<br />

Mitglieder und freiwilligen Helfer Tag für<br />

Tag gefordert. Bei der Abfuhr und dem<br />

Abbruch der alten Halle hat uns die Fa.<br />

Tonne und auch die Fa. Apeler toll unterstützt.<br />

Den Bodenaushub besorgte die Fa.<br />

Börries aus Wehe und mit den Landwirten,<br />

die sich in einer Non-Stop-Karawane<br />

44<br />

aufgereiht hatten, wurde der Füllsand herangekarrt.<br />

Die Gräben für die Fundamente<br />

zog unser Vorjahreskönig Volker Steenken<br />

in Eigenleistung und die Fa. Braatz begann<br />

sofort mit dem Gießen der Fundamente,<br />

nachdem die Versorgungsleitungen verlegt<br />

waren. Zügig ging es auch mit dem<br />

Mauern der Wände voran und tagtäglich<br />

mussten unsere unermüdlichen Mitglieder<br />

zu Handlangerarbeiten mit Karre, Schippe<br />

und Trecker antreten. Wenn die Maurer<br />

schon längst Feierabend hatten, kratzten<br />

unsere fleißigen Helfer bis zum Dunkelwerden<br />

noch die Fugen aus. Die Ehefrauen<br />

der Helfer und der Vereinswirt sorgten<br />

stets für kräftige Verpflegung. Nach nur 2<br />

1/2 monatiger Bauzeit konnte am 13.11.99<br />

Richtfest gefeiert werden. Die Fa. Grotelüschen<br />

und Hallo stellte kostenlos Maschinen<br />

und Geräte zur Verfügung und die<br />

Zimmerleute verzichteten auf ihre Gage<br />

<strong>beim</strong> Richten. Die Estricharbeiten wurden<br />

von der Fa. Schroer und die Putzarbeiten<br />

von der Fa. Ahlers erledigt. Unter der Regie<br />

von Gerd Scheeland und vielen Helfern<br />

liefen die Innenarbeiten wie geschmiert,<br />

denn in dieser Zeit wurde an jedem


Wochenende geschafft. Die Fliesenarbeiten<br />

unter Martin Mutke und Helmut Brandt<br />

und Heimwerkern wurden zur vollsten<br />

Zufriedenheit erledigt. Auch bei den Malerarbeiten<br />

gab es keine Probleme. Alfons<br />

Mutke als Vereinsmaler und seine freiwilligen<br />

Helfer ließen an Wochenenden und<br />

nach Feierabend ihr ganzes Können glänzen.<br />

Für die Maurerarbeiten der Theke, der<br />

Namenssteine und der Zentrale zeichnete<br />

Helmut Schimmel mit seinen Handlangern<br />

verantwortlich. Die Elektroarbeiten wurden<br />

von der Fa. Janßen zur Zufriedenheit<br />

erledigt. Die Firmen Scheele und Sommer<br />

teilten sich die Tischlerarbeiten, während<br />

Willi Lüschen die Türen in die richtige<br />

Lage brachte. Hergen Grashorn mit seinen<br />

freiwilligen Fachkräften sorgte dafür,<br />

dass Kugelfänge und Zielscheiben den<br />

Vorschriften entsprechend hergestellt und<br />

montiert wurden. Unterstützung fand er<br />

bei den Firmen Tonne und Kuhlmann. Für<br />

die Installations- und Heizungsarbeiten<br />

war die Fa. Steenken verantwortlich. Als es<br />

ans Pflastern ging, war Günther Hülsmann<br />

gefragt. Mit seinen Helfern wurde die<br />

Halle in einer fast „Nachtschicht“ schnell<br />

gepflastert. Auch die Außenpflasterungen<br />

liefen unter seiner Regie. Fa. Wilh. Spille<br />

baute den neuen Fahnenschrank für die<br />

von den Amerikanern Hans Krumland und<br />

Hermann Kröger gestiftete neue Fahne.<br />

Damit alles recht wohnlich aussieht, nähte<br />

die Fa. Franz die Vorhänge. Zuletzt fehlte<br />

noch die neue Schießanlage. Eine Woche<br />

vor Pfingsten baute die Fa. Häring die<br />

neue computergesteuerte Schießanlage<br />

ein, damit wir zu Pfingsten 2000 wieder<br />

richtig Schützenfest feiern konnten.<br />

Inzwischen wurden die letzten Feinarbeiten<br />

ebenfalls abgeschlossen und unsere<br />

neue Schießanlage kann sich gewiss sehen<br />

lassen.<br />

Allen fleißigen unermüdlichen Helfern,<br />

allen Steinspendern und Geldspendern,<br />

dem Vereinswirt und allen Firmen, die<br />

uns uneigennützig <strong>beim</strong> Bau unterstützt<br />

haben, möchten wir herzlich danken.<br />

Der Verein kann stolz auf dieses Bauwerk<br />

sein, was in Gemeinschaftsarbeit mit über<br />

8000 freiwilligen Arbeits- und Maschinenstunden<br />

in Eigenarbeit für das neue Jahrtausend<br />

geschaffen wurde.<br />

45


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Gründung der Damenriege<br />

1980 Damen werden Mitglieder im<br />

SV <strong>Neerstedt</strong><br />

Angeregt durch die guten Schießergebnisse<br />

mit dem Luftgewehr <strong>beim</strong> Grillfest<br />

1979, wo 25 Damen um Preise schossen<br />

und dem Beispiel der Nachbarvereine<br />

Dötlingen, Brettorf und Simmerhausen-<br />

Hockensberg folgend, die bereits Damenabteilungen<br />

eingerichtet hatten, entschied<br />

man sich auch seitens des <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Vorstandes, Damen als Mitglieder in den<br />

<strong>Schützenverein</strong> aufzunehmen.<br />

Am 28. Februar 1980 fand die Gründungsversammlung<br />

für unsere Damenriege statt,<br />

bei der folgende Vorstandsmitglieder<br />

anwesend waren: Ernst Lange, Harro<br />

Frerichs, Heiko Kunst, Werner Grashorn,<br />

Heino Grotelüschen sowie Walter<br />

Mutke als amtierender König.<br />

Dies waren die Damen der 1. Stunde:<br />

Herma Haske, Elke Cording, Angela<br />

Hohnholt, Gunda Grotelüschen, Inge<br />

Franz, Helga Kruismann, Gertrud Quaschigroch,<br />

Elisabeth Mutke, Rita Mutke,<br />

Erika Meyer, Regina Bruns und Sigrid<br />

Quaschigroch.<br />

Schießmeister Heino Grotelüschen<br />

erklärte sich bereit, als Betreuer und<br />

Übungsleiter mit den Damen zu üben und<br />

ihre Schießkünste zu steigern. Fortan sollte<br />

immer montags im 14-tägigen Wechsel<br />

geübt werden. Der erste Übungsabend<br />

fand am Montag, dem 3. März 1980, statt.<br />

Beim Eröffnungsschießen am 13. April<br />

1980 schossen die Damen ihren ersten<br />

Pokal aus. Gestiftet von Erika und Herbert<br />

Meyer errang Regina Bruns mit 49 Ringen<br />

die begehrte Trophäe.<br />

Zum Schützenfest 1980, als König Walter<br />

Mutke abgeholt wurde, marschierten die<br />

Damen das erste Mal mit. Sie wurden offi-<br />

46<br />

ziell vom 1. Vorsitzenden Ernst Lange<br />

begrüßt.<br />

Im gleichen Jahr beschloss man die<br />

Anschaffung einer Damenkönigskette.<br />

Eine Spende von Hans Krumland aus Chicago<br />

über 50 Dollar legte den Grundstock<br />

dafür. Beim Herbstschießen errangen 14<br />

Damen auf Anhieb die grüne Schnur.<br />

Der Damenpokal ging auch im Herbst an<br />

Regina Bruns.<br />

1981 Bei der Generalversammlung im<br />

Februar des <strong>Jahre</strong>s 1981 wurden unter dem<br />

Punkt Neuaufnahmen 22 Damen als Mitglieder<br />

des <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>s<br />

bekanntgegeben. Um auf dem Schützenfest<br />

in <strong>Neerstedt</strong> zu Pfingsten formvollendend<br />

zu erscheinen, bestellten sich<br />

die Schützendamen einen Schneider.<br />

Anproberaum war die Schießhalle, wo<br />

Schneidermeister Lopper aus Bremen den<br />

Damen maßgeschneiderte Schützenjacken<br />

anpasste.<br />

Beim Eröffnungsschießen am 12. April<br />

1981 errang Angela Hohnholt den Damenpokal.<br />

Das erste Damenkönigsschießen<br />

fand am Pfingstsamstag, dem 6. Juni 1981,<br />

statt. Die Bedingungen waren: 1 Schuss<br />

Probe und 4 Wertungsschüsse. Alle Damen<br />

waren ziemlich nervös und aufgeregt,<br />

als sie ihre Schüsse abgaben. Souverän<br />

setzte sich Inge Franz mit 40 Ringen an<br />

die Spitze ihrer Mitkonkurrentinnen.<br />

Sie wurde am Abend zur 1. <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Damenkönigin gekrönt. Ihr zur Seite<br />

standen als 1. Adjutantin Gisela Laue und<br />

Annegret Grashorn als 2. Adjutantin. Alle<br />

waren stolz auf ihre Leistungen und außer<br />

sich vor Freude und ließen sich vom Schützenvolk<br />

und den Gästen im Saal feiern.<br />

Am 19. Juli 1981 nahmen die Damen<br />

das erste Mal in Uniform am Schützenfest<br />

in Brettorf teil. Fortan marschierten sie


auf den Schützenfesten innerhalb der<br />

Gemeinde Dötlingen mit sowie bei Jubiläen<br />

und anderen besonderen Festlichkeiten<br />

im Schützenjahr.<br />

Beim Herbst- und Schlussschießen schossen<br />

auch die Damen ihren Vereinsmeister<br />

aus. Es wurde Herma Haske. Die Damenehrenscheibe<br />

erhielt Elke Cording. Beim<br />

Schnurschießen waren 13 Damen erfolgreich:<br />

2 mal grüne Schnur und 11 mal silberne<br />

Eichel wurden erreicht.<br />

1982 Beim Eröffnungsschießen 1982<br />

errang Gunda Grotelüschen den<br />

Damenpokal. Am Himmelfahrtstag nahmen<br />

die <strong>Neerstedt</strong>er Damen mit Königin<br />

Inge erstmals am Dötlinger Schützenfest<br />

teil und genossen die Bewirtung <strong>beim</strong><br />

König. Am Pfingstsamstag, dem 29. Mai<br />

1982, wurde Damenkönigin Inge Franz<br />

abgeholt. In Zweierreihe begleitet von<br />

Heiko Kunst und Schießmeister Heino Grotelüschen<br />

marschierten die Damen zu<br />

Damenkönigin Inge. Dort wurden bei Kaffee<br />

und Kuchen einige schöne Stunden<br />

verbracht. Am Nachmittag eröffnete sie<br />

das Schießen um die Damenkönigswürde.<br />

Es sollte sich herausstellen, dass die Ergebnisse<br />

des Königsschießens bei den Damen,<br />

der Jugend und den Kindern einzigartig für<br />

die <strong>Neerstedt</strong>er Vereinsgeschichte bleiben<br />

würden, denn das weibliche Geschlecht<br />

setzte sich bei allen drei Königshäusern als<br />

das erfolgreichere durch. Den Königsthron<br />

bei den Kindern bestieg Kerstin Strudthoff,<br />

die Jugendkönigswürde errang Heike<br />

Gerken und als 2. <strong>Neerstedt</strong>er Damenkönigin<br />

wurde Rita Mutke proklamiert. Ihr<br />

zur Seite standen Angela Hohnholt (1.<br />

Adj.) und Gisela Laue (2. Adj.). Die scheidende<br />

Königin Inge erhielt zur Erinnerung<br />

den Damenkönigsorden. Im Anschluss<br />

wurde ausgiebig im Schützenhof gefeiert.<br />

Die Damen nahmen nun regelmäßig<br />

an den Pokalschießen teil und errangen<br />

im Juli 1982 nach fairem Wettkampf und<br />

Umschießen im Freihandschießen mit Simmerhausen-Hockensberg<br />

(Gegen Annegret<br />

Sommer setzte sich Rita Mutke durch)<br />

ihren ersten Pokal in Brettorf. Die Freude<br />

darüber war riesig.<br />

Zur Förderung der Gemeinschaft<br />

beschlossen die Damen im Sommer eine<br />

Radtour und im Winter eine gemeinsame<br />

Wanderung zu unternehmen. Die Planung<br />

dafür sollte immer die amtierende<br />

Damenkönigin mit den beiden Adjutantinnen<br />

übernehmen. Diese Veranstaltungen<br />

erfreuten sich bis heute besonderer<br />

Beliebtheit bei den Damen.<br />

1983 Am 18.02.1983 auf der Generalversammlung<br />

des SV <strong>Neerstedt</strong> wurde<br />

Rita Mutke als Damenleiterin in den<br />

engeren Vorstand gewählt. Die Schießhalle<br />

wurde renoviert und erhielt eine<br />

neue gemütliche Sitzecke sowie auf Anregung<br />

der Damen Gardinen an den Fenstern.<br />

Beim Eröffnungsschießen 1983 errang<br />

Marianne Kracke den Damenpokal. Die<br />

Ehrenscheibe der Damen ging an Rita<br />

Mutke. Die Damen nahmen am 27. März<br />

1983 am Damenfreundschaftsschießen in<br />

Dötlingen teil. Sie wurden 2. nach<br />

Simmerhausen-Hockensberg.<br />

Am Pfingstsamstag, dem 21. Mai 1983,<br />

lud Damenkönigin Rita Mutke alle Schützenschwestern<br />

mit Abordnung der Schützen<br />

zur Kaffeetafel ein. Sie verbrachten<br />

ein paar fröhliche Stunden mit musikalischer<br />

Untermalung an der Königstafel. Um<br />

15.30 Uhr eröffnete Damenkönigin Rita das<br />

Königsschießen. Es war ein spannender<br />

47


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Wettstreit. Am Abend im Saal des Schützenhofes<br />

wurde das Ergebnis bekanntgegeben.<br />

Neue Damenkönigin 1983 wurde<br />

Gertrud Quaschigroch; von allen bejubelt.<br />

Ihr zur Seite standen Inge Franz<br />

und Herma Haske. Gefeiert wurde bis in<br />

die frühen Morgenstunden. Beim Nachhausegehen<br />

brach sich Königin Gerda den<br />

Fuß, da es stockfinster war.<br />

Von diesem Jahr an schossen die Damen<br />

auch in der 15er Mannschaft mit. Beim<br />

Herbst- und Schlussschießen wurde für die<br />

Damen der Chicagopokal von Hermann<br />

Kröger und Hans Krumland gestiftet. Erste<br />

Siegerin war Annegret Grashorn mit 50<br />

Ringen. Es wurde auch ein Freihandteller<br />

ausgeschossen, Siegerin Gisela Laue. Vereinsmeister<br />

bei den Damen wurde Marianne<br />

Kracke.<br />

1984 In diesem Jahr waren die<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Schützendamen Ausrichter<br />

des Damenfreundschaftsschießens. Nach<br />

dem Schießen luden sie alle Teilnehmerinnen<br />

zur Kaffeetafel. Beim Eröffnungsschießen<br />

errang Marianne Kracke den<br />

Damenpokal und Angela Hohnholt die<br />

Damenehrenscheibe.<br />

Am Pfingstsamstag empfing uns Damenkönigin<br />

Gerda in ihrem Haus zur Kaffeetafel.<br />

Es wurde ein gemütlicher Nachmittag.<br />

Beim Schießen um die Damenkönigswürde<br />

war es Gunda Grotelüschen,<br />

die mit stolzen 40 Ringen zur Königin<br />

proklamiert wurde. Ihre Adjutantinnen<br />

waren Annegret Grashorn und Rita<br />

Mutke. Gefeiert wurde bis spät in die<br />

Nacht.<br />

Bei der Proklamation des 1. Bundeskönigs<br />

des Wildeshauser Schützenbundes<br />

waren auch die <strong>Neerstedt</strong>er Damen erfolgreich.<br />

Rita Mutke wurde 2. Bundesadjutantin.<br />

48<br />

Die Planung und Durchführung des Vereinsgrillfestes<br />

am 31. August 1984 lag<br />

in den Händen der Schützendamen. Es<br />

wurde ein voller Erfolg. Auf Anregung und<br />

Unterstützung der Damen- und Jugendabteilung<br />

wurde der Luftgewehrstand<br />

ausgebaut. Nach vielen Übungsabenden<br />

im Freihandschießen meldeten sich die<br />

Damen erstmals zu den Rundenwettkämpfen<br />

an.<br />

Das Herbst- und Schlussschießen brachte<br />

folgende Ergebnisse bei den Damen: Der<br />

Chicagopokal ging an Anke Scheeland.<br />

Vereinsmeister wurde Hilke Schütte. Die<br />

Ehrenscheibe der Damen errang Karin<br />

Stolle. Das beste Ergebnis für den Freihandteller<br />

erzielte Annegret Grashorn.<br />

1985 Auf der Generalversammlung<br />

wurde Anke Scheeland als stellvertretende<br />

Schriftführerin in den Vorstand<br />

gewählt.<br />

Eröffnungsschießen am 14. April. Den<br />

Cordespokal errang Annegret Grashorn.<br />

Der Damenpokal ging an Gunda Grotelüschen.<br />

Anke Scheeland erhielt die<br />

Ehrenscheibe der Damen. Den von Marga<br />

Kessenich gestifteten Wanderpokal für die<br />

Damen errang Annegret Grashorn.<br />

Am Pfingstsamstag <strong>beim</strong> Einholen der<br />

Damenkönigin Gunda wurden die Damen<br />

mit Tonnes Familienfahrzeug gefahren.<br />

Helmut Kläner begleitete die Schützendamen.<br />

Nach einigen fröhlichen Stunden<br />

an der Kaffeetafel und bei bestem Wetter<br />

ging es zurück zum Schützenhof. Königin<br />

Gunda eröffnete das Damenkönigsschießen.<br />

Neue Königin wurde Herma Haske.<br />

Ihr zur Seite standen als 1. Adju. Elke<br />

Cording und 2. Adju. Anke Mutke. Auch<br />

bei der Jugend hatte in diesem Jahr das<br />

weibliche Geschlecht wieder die Nase


vorn. Kerstin Strudthoff errang die Jugendkönigswürde.<br />

Schützendamen an der Kaffeetafel von Gerd<br />

Scheeland.<br />

Beim Herbst- und Schlussschießen wurde<br />

Hilke Schütte Vereinsmeister bei den<br />

Damen. Die Ehrenscheibe der Damen ging<br />

an Margrit Otte und den Chicagopokal<br />

errang Anke Mutke. Der Freihandteller der<br />

Damen ging an Gunda Grotelüschen.<br />

Am 13. Dezember 1985 wurden erstmals<br />

im Rahmen einer Weihnachtsfeier bei den<br />

Herren und Damen Weihnachtskönige ausgeschossen.<br />

Weihnachtskönigin wurde<br />

zur Freude aller Anke Tonne.<br />

Teilnehmerinnen bei den Rundenwettkämpfen<br />

waren in diesem Jahr Hilke<br />

Schütte, Anke Scheeland, Gunda Grotelüschen<br />

und Rita Mutke.<br />

1986 Beim Eröffnungsschießen 1986<br />

glänzte Damenkönigin Herma mit 50 Ringen<br />

und holte sich den Damenpokal. Die<br />

Damenehrenscheibe ging an Elke Cording.<br />

Den Wanderpokal für die Damen sicherte<br />

sich Annegret Grashorn. Am Pfingstsamstag,<br />

dem 17. Mai, wurde Damenkönigin<br />

Herma eingeholt. Im festlich geschmückten<br />

Königsgarten verbrachten die Schützenschwestern<br />

und eine kleine Abordnung<br />

der Schützen ein paar vergnügliche Stunden.<br />

Am Abend wurde Hilke Schütte<br />

unter dem Beifall aller Anwesenden zur<br />

neuen Damenkönigin proklamiert.<br />

Beim Herbst- und Schlussschießen<br />

bekam Margret Oltmann-Janßen die<br />

Damenehrenscheibe. Der Chicagopokal<br />

ging an Anke Scheeland, Königin Hilke<br />

sicherte sich den Freihandteller der Damen<br />

und wurde auch Vereinsmeister bei den<br />

Damen. Auch in diesem Jahr stellten die<br />

Damen eine Mannschaft bei den Rundenwettkämpfen<br />

und konnten ihre Leistungen<br />

verbessern. Bei der Weihnachtsfeier<br />

wurde Anke Mutke neue Weihnachtskönigin<br />

1986.<br />

1987 Erstmalig fand die Generalversammlung<br />

in der Schützenhalle statt, da<br />

unser Vereinslokal keinen Gastwirt hatte.<br />

Beim Eröffnungsschießen am 5. April sorgten<br />

die Damen für die Bewirtung mit Kaffee<br />

und Kuchen. Ausgeschossen wurde<br />

der Damenpokal: Siegerin Herma Haske.<br />

Die Damenehrenscheibe und der Wanderpokal<br />

der Damen gingen an Rita Mutke.<br />

In diesem Jahr war <strong>Neerstedt</strong> der Ausrichter<br />

des Bundesschützenfestes.<br />

Damenkönigin Hilke lud am Sonntag<br />

vor Pfingsten, dem 31. Mai, alle Damen,<br />

den Vorstand sowie das Königshaus der<br />

Schützen zur Kaffeetafel ein. Es wurde<br />

eine gemütliche, feuchtfröhliche Feier.<br />

Am Pfingstsonnabend marschierten die<br />

Damen mit zum Einholen des Jugendkönigs<br />

Andreas Scherner. Zum ersten Mal<br />

in diesem Jahr veranstalteten die Damen<br />

ein Königslotto. Um so angespannter<br />

erwarteten alle die Proklamation, da drei<br />

Schützendamen ringgleich waren und<br />

umschießen mussten. Zur neuen Damenkönigin<br />

wurde unter dem Jubel aller<br />

Brigitte Janßen proklamiert. 1. Adju.<br />

49


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

wurde Angela Hohnholt und 2. Adju.<br />

Margrit Otte.<br />

Beim Grillfest am 5.8.1987 zeigten sich<br />

Damenkönigin Brigitte und König Georg<br />

Grashorn sehr spendabel. Sie gaben freudig<br />

mehrere Flaschen Roten und Blanken<br />

aus. Elke Cording errang den Sommerpokal<br />

im Stechen mit Heino Grotelüschen.<br />

Sie erwies sich als bessere Freihandschützin.<br />

Im Herbst nahm Hilke Schütte als zweite<br />

Schützenschwester an einem Sportleiterlehrgang<br />

teil. Sie bestand die Prüfung und<br />

stand dem Verein nun neben Rita Mutke<br />

als ausgebildete Schießwartin zur Verfügung.<br />

Das Herbst- und Schlussschießen<br />

ergab folgende erfreuliche Ergebnisse:<br />

Der Chicagopokal ging an Brigitte Janßen,<br />

der Freibergpokal an Gunda Grotelüschen.<br />

Elke Cording sicherte sich die Damenkönigsehrenscheibe<br />

und Hilke Schütte<br />

den Freihandteller. Bei den Vereinsmeisterschaften<br />

gelang es Rita Mutke den<br />

begehrten Orden zu erringen. Beim Weihnachtskönigsschießen<br />

erzielte Annegret<br />

Grashorn die höchste Ringzahl und wurde<br />

Weihnachtskönigin.<br />

1988 Ein neuer Vereinswirt hatte den<br />

Schützenhof übernommen. Er wurde auch<br />

Vereinsmitglied. Auf der Generalversammlung<br />

am 19. Februar 1988 wurde Margrit<br />

Mutke als neues Mitglied in den Festausschuss<br />

gewählt. Das Eröffnungsschießen<br />

brachte bei den Damen folgende<br />

Sieger hervor: Damenpokal Anke Scheeland,<br />

Wanderpokal Gunda Grotelüschen,<br />

Damenehrenscheibe Anke Scheeland und<br />

Winterpokal Gunda Grotelüschen.<br />

Am Pfingstsamstag trafen sich alle Schützendamen<br />

mit Schützenabordnung zum<br />

Einholen der Damenkönigin Brigitte Janßen.<br />

In diesem Jahr wurde die Damenköni-<br />

50<br />

gin das erste Mal verdeckt ausgeschossen.<br />

Bis zur Proklamation stieg die Spannung<br />

ins Unermessliche. Mit großem Jubel<br />

wurde dann die neue Damenkönigin<br />

Angela Hohnholt ausgerufen. Ihr zur<br />

Seite standen Annegret Grashorn und<br />

Anke Scheeland als Adjutantinnen.<br />

Beim Schießen um den Schützenhofpokal<br />

waren die Damen recht treffsicher.<br />

Im Umschießen mit der Mannschaft des<br />

<strong>Schützenverein</strong>s wurden sie guter zweiter<br />

Sieger. Beim Herbst- und Schlussschießen<br />

stellten sich folgende Sieger heraus: Den<br />

Königspokal, (diesjährig von Helga Kruismann<br />

für die Damen gestiftet) errang<br />

Gunda Grotelüschen. Der Vereinspokal<br />

ging an Anke Scheeland, die Damenehrenscheibe<br />

erhielt Gunda Grotelüschen,<br />

den Chicagopokal errang Inge Franz. Den<br />

Freihandteller der Damen sowie den<br />

Vereinsmeistertitel konnte sich Annegret<br />

Grashorn sichern.<br />

Erstmals nahm eine <strong>Neerstedt</strong>er Damenmannschaft<br />

an den Kreismeisterschaften<br />

im Luftgewehr Freihandschießen in<br />

Großenkneten teil. Unsere Mannschaft<br />

bestand aus Hilke Schütte, Rita Mutke und<br />

Gunda Grotelüschen. Bei den diesjährigen<br />

Rundenwettkämpfen belegten die Damen<br />

in ihrer Gruppe den 3. Platz mit der altbewährten<br />

Mannschaft Hilke Schütte, Gunda<br />

Grotelüschen und Rita Mutke.<br />

Am Freitag, dem 9. Dezember wurde<br />

erneut um die Weihnachtskönigswürde<br />

geschossen. Diesmal konnte ein Ehepaar<br />

beide Titel erringen. Marion Jacobs wurde<br />

Weihnachtskönigin und ihr Mann Heino<br />

Weihnachtskönig.<br />

1989 Das Eröffnungsschießen am 7. April<br />

fand bei warmem und sonnigem Wetter<br />

statt. Die Schützendamen sorgten für Kaffee<br />

und Kuchen. Anke Scheeland konnte


den Damenpokal für sich gewinnen, die<br />

Damenehrenscheibe ging an Annegret<br />

Grashorn, den Wanderpokal für die Damen<br />

erhielt Hilke Schütte. Pfingsten lag in<br />

diesem Jahr sehr früh und das Wetter<br />

zeigte sich nicht von seiner besten Seite.<br />

Deshalb ließen sich die Schützendamen<br />

am Sonnabend, dem 12. Mai, mit dem<br />

„Ausflugsgespann“ von Heinz Tonne zur<br />

Damenkönigin Angela kutschieren. Dort<br />

verbrachten sie einige amüsante Stunden<br />

an der Kaffeetafel der Damenkönigin.<br />

Angela hatte eigens für diesen Anlass Fassbier<br />

bestellt. Da keine der Damen mit dem<br />

eigenen Auto fahren musste, konnten sie<br />

den Umtrunk gebührend genießen.<br />

Als dann um 21 Uhr die neue Damenkönigin<br />

proklamiert wurde, gab es eine<br />

Überraschung. Neue und somit zum 2.<br />

Mal Damenkönigin wurde Inge Franz.<br />

Sie selbst war diejenige, die am wenigsten<br />

damit gerechnet hatte. Ihr zur Seite standen<br />

Hilke Schütte 1. Adju. und Herma<br />

Haske 2. Adju. Am Königslotto nahmen<br />

107 Personen teil. Es gab jedoch nur 3 richtige<br />

Tipps.<br />

In diesem Jahr fand die erste Moorfete<br />

als Freiluftfete statt. Viele Schützendamen<br />

halfen gern und bereitwillig hinter der<br />

Charly-Theke mit. Die Organisation des<br />

Grillfestes am 11. August lag wieder in<br />

den Händen der Damenkönigin und ihres<br />

Gefolges. Der Sommerpokal ging nach hartem<br />

Kampf im Freihandschießen an Gunda<br />

Grotelüschen. Seit 1989 stellt <strong>Neerstedt</strong><br />

auch eine 2. 15er Mannschaft in der viele<br />

Damen mitschießen. Beim Herbst- und<br />

Schlussschießen errang Brigitte Janßen<br />

den Königspokal der Damen. Die Damenehrenscheibe<br />

erhielt Marion Jacobs. Der<br />

Freihandteller der Damen ging an Angela<br />

Hohnholt. Rita Mutke konnte den Chicagopokal<br />

erringen. Vereinsmeister der Damen<br />

wurde Annegret Grashorn. Am 8. Dezember<br />

1989 wurde Annegret Grashorn mit 113<br />

Ringen zur Weihnachtskönigin gekürt.<br />

1990 Die Damenriege des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

<strong>Neerstedt</strong> bestand jetzt 10 <strong>Jahre</strong> und<br />

man beschloss, dies gebührend zu feiern.<br />

Am 29. April 1990 <strong>beim</strong> Eröffnungsschießen<br />

errangen die Damen folgende Pokale<br />

und Ergebnisse: Damenpokal: Angela<br />

Hohnholt, Damenehrenscheibe Annegret<br />

Grashorn, Wanderpokal für die Damen<br />

ebenfalls Annegret Grashorn.<br />

Am Pfingstsamstag, dem 2. Juni 1990,<br />

wurde Damenkönigin Inge eingeholt. Im<br />

geschmackvoll geschmückten Festzelt ließen<br />

sich die Schützenschwestern und<br />

eine Abordnung der Schützen Kaffee und<br />

Kuchen gut munden. Um 16.00 Uhr eröffnete<br />

Königin Inge das Königsschießen.<br />

Beim Königslotto hatte Anke Scheeland<br />

den richtigen Tipp. Proklamiert wurde als<br />

10. <strong>Neerstedt</strong>er Damenkönigin Marion<br />

Jacobs mit den Adjutantinnen Hilke<br />

Schütte und Margrit Mutke. Am meisten<br />

jubelte ihr Mann Heino, der zu dem<br />

Zeitpunkt noch amtierender Schützenkönig<br />

war.<br />

Hilke Schütte Marion Jacobs Margrit Mutke<br />

51


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Marion war die erste Damenkönigin, die<br />

einen amtierenden König an ihrer Seite<br />

hatte, wenn auch nur für drei Tage.<br />

Am 22. September 1990 feierten die<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Schützendamen ihr 10-jähriges<br />

Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde<br />

ein Foto aufgenommen., auf dem 24 von<br />

den aktiven Schützenschwestern zu sehen<br />

sind. Unserem Vereinsfotograf Egon Stolle<br />

gebührt für diese gelungene Aufnahme<br />

ein besonderer Dank. Am Festnachmittag<br />

fand ein Pokalschießen für geladene auswärtige<br />

Damenabteilungen statt. Danach<br />

konnte man sich an der reichhaltigen<br />

Kaffeetafel stärken. Am Abend wurde in<br />

gemütlicher Runde mit dem Vorstand<br />

und vielen Schützenbrüdern nach dem<br />

gemeinsamen Essen fröhlich gefeiert.<br />

Am 20. Oktober errang Inge Franz den<br />

Königspokal der Damen. Das Herbst- und<br />

Schlussschießen brachte folgende Ergebnisse<br />

für die Damen: Damenehrenscheibe:<br />

52<br />

Marion Jacobs, Chicagopokal: Herma<br />

Haske, Freihandteller der Damen: Kerstin<br />

Strudthoff, Vereinsmeister: Hilke Schütte.<br />

1991 Am 14. April 1991 fand das<br />

Eröffnungsschießen statt. Angela Hohnholt<br />

errang den Damenpokal und auch<br />

die Damenehrenscheibe; der Wanderpokal<br />

der Damen ging an Hilke Schütte.<br />

Am Pfingstsamstag wurde Damenkönigin<br />

Marion von ihren Schützenschwestern und<br />

einer Abordnung der Schützen eingeholt.<br />

In der guten Stube fand die königliche<br />

Bewirtung statt und die Damen verbrachten<br />

einige fröhliche Stunden. Am Abend<br />

wurde es wieder recht spannend vor der<br />

Proklamation. Als neue Damenkönigin<br />

bestieg Anke Mutke den Damenkönigsthron.<br />

1. Adju. Annegret Grashorn, 2.<br />

Adju. Hilke Schütte. Ingrid Brinkmann<br />

wurde als Gewinnerin <strong>beim</strong> Königslotto<br />

unter zehn richtigen Tipps gezogen. Nach


einem ausgelassenen Königsball wurde<br />

Königin Anke von ihrem Gefolge nach<br />

Hause geleitet und von einigen Schützenschwestern<br />

zu Bett gebracht.<br />

Beim diesjährigen Bundesschützenfest<br />

der Soldatenkameradschaft in<br />

<strong>Neerstedt</strong> wurde unter dem Beifall aller<br />

Margrit Mutke 1. Bundesadjutantin.<br />

Beim Erringen der Mannschaftsplakette<br />

für den <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong> halfen<br />

die Schützendamen tatkräftig mit. Die<br />

Siegermannschaft: Hilke Schütte, Margrit<br />

Mutke, Klaus Grotelüschen. Die Schützendamen<br />

hatten <strong>beim</strong> Schießen um den<br />

Schützenhofpokal das beste Ergebnis und<br />

gewannen mit 197 Ringen den Pokal. Der<br />

Königspokal der Damen ging an Hilke<br />

Schütte. Das Herbst- und Schlussschießen<br />

lieferte folgende Ergebnisse: Königsehrenscheibe<br />

und Vereinsmeister: Hilke Schütte,<br />

Chicagopokal: Anke Scheeland, Freihandteller:<br />

Gunda Grotelüschen. Weihnachtskönigin<br />

1991 wurde Heidi Bothe.<br />

1992 Auf der Generalversammlung am<br />

21. Februar 1992 trat Rita Mutke als<br />

Damenleiterin zurück, blieb aber Stellvertreterin.<br />

Neu gewählt wurde Hilke<br />

Schütte als Damenleiterin. Beim Eröffnungsschießen<br />

1992 errang Herma Haske<br />

den Damenpokal, die Damenehrenscheibe<br />

erhielt Annegret Grashorn, den Wanderpokal<br />

für die Damen Bettina Brandt.<br />

Bei Damenkönigin Anke Mutke trafen<br />

sich alle Schützendamen am Pfingstsamstag,<br />

dem 6. Juni, im Königsgarten zu Kaffee<br />

und Kuchen. Nach einigen vergnügten<br />

Stunden marschierten alle zur Schießhalle,<br />

wo Königin Anke das Damenkönigsschießen<br />

eröffnete. Beim Königslotto hatten<br />

36 Personen richtig getippt. Souverän<br />

mit 40 Ringen wurde Anke Scheeland<br />

neu Damenkönigin. Ihr zur Seite stan-<br />

den Hilke Schütte und Rita Mutke.<br />

Am Bundesschützenfest in Simmerhausen-Hockensberg<br />

nahm auch das Damenkönigshaus<br />

teil. Zur Freude aller wurde<br />

Hilke Schütte 1. Bundesadjutantin. Beim<br />

Schießen um den Königspokal der Damen<br />

verteidigte Hilke Schütte den Pokal und<br />

errang ihn nach dem Umschießen erneut.<br />

Beim Herbst- und Schlussschießen ging<br />

der Vereinspokal an Annegret Grashorn.<br />

Die Damenehrenscheibe holte sich Angela<br />

Hohnholt. Der Chicagopokal ging an Anke<br />

Scheeland. Den Freihandteller errang Rita<br />

Mutke. Vereinsmeister bei den Damen<br />

wurde wieder Hilke Schütte.<br />

Das Weihnachtskönigschießen konnte<br />

Helga Kruismann für sich entscheiden und<br />

wurde Weihnachtskönigin 1992.<br />

1993 In diesem Jahr war wieder<br />

<strong>Neerstedt</strong> der Ausrichter des<br />

Damenfreundschaftsschießens. Es fand<br />

am 27. März statt. 9 Vereine waren eingeladen.<br />

Nach fairem Wettkampf und gemütlichen<br />

Stunden bei Kaffee und Kuchen<br />

wurde die Mannschaft von Dötlingen mit<br />

197 R. Sieger des Pokals.<br />

Beim Eröffnungsschießen am 4. April<br />

1993 ging der Damenpokal an Brigitte Janßen.<br />

Marion Jacobs holte sich die Damenehrenscheibe.<br />

Den Wanderpokal für die<br />

Damen konnte Hilke Schütte für sich entscheiden.<br />

Ein besonderes Ereignis wurde die Kaffeetafel<br />

bei Damenkönigin Anke Scheeland,<br />

die schon eine Woche vor Pfingsten<br />

alle Schützenschwestern und den gesamten<br />

Vorstand nebst Schützenkönig einlud.<br />

Die Stimmung begann zu brodeln, als<br />

nach der Kaffeetafel zünftige Musik aufspielte<br />

und das Bier angezapft wurde. Für<br />

viele Schützen endete die Feier erst spät<br />

in der Nacht. Am Pfingstsamstag waren<br />

53


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

auch die Schützendamen zum Abholen<br />

der Kinderkönigin Ann Börries anwesend.<br />

Den Weg zurück zum Schützenhof kutschierte<br />

Klaus Grotelüschen die Majestäten<br />

in seiner Kutsche. Am Abend wurde<br />

Annegret Grashorn zur neuen Damenkönigin<br />

proklamiert. Ihr zur Seite standen<br />

Inge Franz und wieder einmal Hilke<br />

Schütte.<br />

Es wurde bis lang nach Mitternacht<br />

gefeiert. Für besondere Schießleistungen<br />

in der 2. 15er Mannschaft wurden<br />

Marion Jacobs und Anke Scheeland mit<br />

einer Medaille ausgezeichnet.<br />

Beim Herbst- und Schlussschießen gab<br />

es folgende Sieger: Hilke Schütte: Ehrenscheibe<br />

der Damen, Vereinsmeister der<br />

Damen sowie Freihandteller. Margrit<br />

Mutke: Chicagopokal, Annegret Grashorn:<br />

Königspokal der Damen.<br />

Beim Weihnachtskönigsschießen 1993<br />

errang Herma Haske die Königswürde bei<br />

den Damen.<br />

1994 Beim Eröffnungsschießen am 10.<br />

April 1994 errang Anke Scheeland den<br />

Cordespokal und die Damenehrenscheibe.<br />

Brigitte Janßen konnte erneut den Damenpokal<br />

für sich entscheiden. Der Wanderpokal<br />

für die Damen wurde von Gunda<br />

Grotelüschen errungen.<br />

Königin Annegret lud alle Schützenschwestern<br />

am Samstag vor Pfingsten<br />

54<br />

sowie den Vorstand und das Königshaus<br />

zur Kaffeetafel in den Königsgarten ein.<br />

Bei schönem Maiwetter ließ es sich einige<br />

Stunden ausgiebig feiern. Am Pfingstsamstag<br />

marschierten auch die Damen<br />

mit zum Jugend- und Kinderkönig, um<br />

beide abzuholen. 21 Damen kämpften am<br />

Nachmittag um die Damenkönigswürde<br />

und es kam Spannung auf bei der Proklamation.<br />

Bettina Brandt konnte ihr Glück<br />

kaum fassen, als sie zur neuen Damenkönigin<br />

proklamiert wurde. In ihrem<br />

Königsjahr zur Seite standen ihr Herma<br />

Haske und Inge Franz.<br />

Beim Luftgewehrschießen in der<br />

Altersklasse gewann die gesamte<br />

Mannschaft die Kreismeisterschaft.<br />

Dabei wurde Gunda Grotelüschen in<br />

der Einzelwertung Kreismeister bei den<br />

Damen.<br />

Das Herbst- und Schlussschießen brachte<br />

folgende Ergebnisse: Der Königspokal und<br />

der Chicagopokal gingen an Brigitte Janßen.<br />

Die Hans Krumland-Plakette errang<br />

Herma Haske. Den Vereinspokal und die<br />

Ehrenscheibe der Damen sicherte sich<br />

Hilke Schütte.<br />

Beim Weihnachtsschießen konnte Margrit<br />

Mutke den Weihnachtsköniginnenorden<br />

entgegennehmen.<br />

1995 Den ersten Pokalsieg in 1995<br />

errangen die Schützendamen <strong>beim</strong> Nachsatzpokalschießen<br />

der SK-Dötlingen. Sie<br />

wurden 1. Sieger. Beim Eröffnungsschießen<br />

am 9. April 1995 gab es für die<br />

Damen folgende Ergebnisse: Der Cordespokal<br />

ging an Anke Scheeland, den<br />

Damenpokal sowie den Wanderpokal für<br />

die Damen sicherte sich Hilke Schütte,<br />

die Damenehrenscheibe holte sich Bettina<br />

Brandt.


Eine Woche vor Pfingsten lud Damenkönigin<br />

Bettina alle Damen und den Vorstand<br />

sowie das Königshaus zu sich nach<br />

Hause ein. Es wurde ein feuchtfröhlicher<br />

Nachmittag für alle Gäste.<br />

Herma Haske Bettina Brandt<br />

Am Pfingstsonnabend schossen 26<br />

Damen um die Damenkönigswürde. Beim<br />

Königslotto tippten 156 Personen mit. 18<br />

Mal hatten sie die richtige Schützin aufgeschrieben.<br />

Neue Damenkönigin wurde<br />

zur Freude und Überraschung aller<br />

Heike Kuban. Ihr zur Seite standen im<br />

Königsjahr Angela Hohnholt und Rita<br />

Mutke. Die Stimmung auf dem Königsball<br />

steigerte sich von Stunde zu Stunde. Am<br />

Pfingstmontag war Antreten <strong>beim</strong> Schützenkönig<br />

Helmut Kläner. Damenkönigin<br />

Heike mit Gefolge war auch unter ihnen.<br />

Erstaunlicherweise hatte sie Familienverstärkung<br />

mitgebracht. Es war ihre drei<br />

Monate alte Tochter Mareike, die sie<br />

gekonnt im Tragetuch bei sich hatte.<br />

„Nichts geht ohne meine Tochter“, hieß es<br />

an diesem Tag für Königin Heike. So ergab<br />

es sich, dass sie sich kurz von der Königstafel<br />

zurückzog, um im Hause des Königs<br />

Helmut ihre Tochter zu stillen. Anschließend<br />

waren beide, Mutter und Tochter,<br />

wieder gut gestellt. Große Beteiligung<br />

konnte in diesem Jahr auch <strong>beim</strong> Grillfest<br />

verzeichnet werden. Am 26. August 1995<br />

nahmen Schützen und Schützendamen<br />

am Bundesschützenfest des WSB in Harpstedt<br />

teil. Welch ein Jubel brach aus,<br />

als der neue Bundeskönig bekanntgegeben<br />

wurde. Es war Bettina Brandt<br />

vom <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong>, die sich<br />

souverän durchgesetzt hatte. <strong>Neerstedt</strong><br />

hatte seinen ersten weiblichen Bundeskönig<br />

und alle gratulierten ihr voller Stolz.<br />

Beim Herbst- und Schlussschießen errang<br />

Anke Mutke den Königspokal der Damen.<br />

Die Damenehrenscheibe ging an Gunda<br />

Grotelüschen. Den Bauernschaftspokal<br />

erkämpfte sich Hilke Schütte. Der Chicagopokal<br />

ging an Bettina Brandt sowie die Vereinsmeisterschaft.<br />

Den Freihandteller der<br />

Damen holte sich Anke Scheeland. Beim<br />

Weihnachtskönigsschießen am 8.12.1995<br />

errang Angela Hohnholt die Weihnachtskönigswürde.<br />

1996 Beim Eröffnungsschießen am 14.<br />

April errang Bettina Brandt den Damenpokal.<br />

Die Damenehrenscheibe bekam Brigitte<br />

Janßen. Hilke Schütte schaffte es<br />

auch in diesem Jahr, den Wanderpokal<br />

für die Damen für sich zu entscheiden.<br />

Eine Woche vor Pfingsten, am Samstag,<br />

dem 18. Mai, lud Königin Heike Schüt-<br />

55


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

zenschwestern und Schützenbrüder sowie<br />

den Vorstand und das Königshaus zur Kaffeetafel<br />

ein. In Zweierreihe marschierten<br />

alle bei der Damenkönigin auf. Bei Kaffee<br />

und Kuchen und später bei gezapftem Bier<br />

ließen sich alle gut bewirten. Sie verbrachten<br />

vergnügliche Stunden bei Damenkönigin<br />

Heike.<br />

56<br />

Angela Hohnholt Heike Kuban Rita Mutke<br />

Am Pfingstsamstag waren auch die<br />

Schützendamen dabei, als Jugend- und<br />

Kinderkönig eingeholt wurden. In diesem<br />

Jahr waren es 27 Damen, die sich am<br />

Damenkönigsschießen beteiligten. Nach<br />

einem spannenden Umschießen konnte<br />

Margrit Mutke die Königswürde erringen.<br />

1. Adjutantin wurde Rita Mutke<br />

und 2. Adjutantin Karin Scherner. Für<br />

Margrit war es eine riesige Freude, denn<br />

so war sie ihrem Mann, der 1995 Schützenkönig<br />

wurde, auf den Thron gefolgt.<br />

Zwei Majestäten in einem Königshaus, das<br />

gab es in <strong>Neerstedt</strong> erst das zweite Mal.<br />

Beim Damenkönigslotto beteiligten sich<br />

186 Personen, darunter waren sagenhafte<br />

31 richtige Tipps. Den Siegerpreis erhielt<br />

zur Freude von Damenkönigin Margrit ihr<br />

Mann Martin Mutke. Auf dem Grillfest<br />

konnte Karin Scherner den Sommerpokal<br />

erringen.<br />

Das Schlussschießen fand am 27. Oktober<br />

1996 statt. Den Königspokal der Damen<br />

errang Anke Mutke. Bettina Brandt erwies<br />

sich als sehr erfolgreich, sie konnte die<br />

Damenehrenscheibe, den Freihandteller<br />

sowie den Vereinsmeistertitel für sich<br />

entscheiden. Den Chicagopokal errang<br />

Anke Scheeland zum 5. Mal, der dann<br />

auch in ihren Besitz überging. Hans<br />

Krumland und Hermann Kröger aus Chicago<br />

stifteten einen neuen Pokal. Das<br />

Weihnachtskönigsschießen am 13. Dezember<br />

konnte Irmtraut Dekker als neue Weihnachtskönigin<br />

für sich entscheiden. Ihr<br />

Kommentar dazu: „Das ist der erste Orden<br />

für meine Schützenjacke“.<br />

1997 Auf der Generalversammlung<br />

am 21.2.1997 trat Hilke Schütte nach<br />

5-jähriger Tätigkeit als Damenleiterin<br />

zurück. Ihr Amt übernahm ihre Stellvertreterin<br />

Rita Mutke; sie sollte Unterstützung<br />

von Dörte Friedeberg erhalten.<br />

In den Festausschuss kehrte Margrit<br />

Mutke auf eigenen Wunsch zurück.<br />

Das Eröffnungsschießen fand mit einer<br />

Kaffeetafel am 13. April 1997 statt. Folgende<br />

Ergebnisse gab es bei den Damen:<br />

Der Damenpokal ging an Doris Mutke,<br />

die Damenehrenscheibe holte sich Bettina<br />

Brandt, Hilke Schütte sicherte sich<br />

den Wanderpokal für die Damen. Beim<br />

Damenfreundschaftsschießen in Brettorf<br />

wurde <strong>Neerstedt</strong> nach den Damen aus<br />

Brettorf mit nur einem Ring Unterschied 2.<br />

Sieger.<br />

Die Kaffeetafel bei Damenkönigin Margrit<br />

fand am 10. Mai 1997 statt. Sie hatte<br />

alle Damen, den Vorstand und das Königshaus<br />

zu sich eingeladen. Nachdem man


sich bei Kaffee und Kuchen gestärkt hatte,<br />

strebte die Stimmung bei Bier und Korn<br />

schnell dem Höhepunkt zu. Die Damen<br />

hatten es an diesem Nachmittag besonders<br />

auf die Kleiderordnung der Herren<br />

abgesehen und nahmen an den Krawatten<br />

einiger Schützenbrüder Anstoß. Kurzerhand<br />

wurde das Übel durch einen<br />

beherzten Schnitt mit der Schere beseitigt.<br />

Schließlich liefen viele Schützen nur<br />

noch mit gekürzter Krawatte herum. Heino<br />

Jacobs nutzte die Gunst der Stunde und<br />

nahm sofort Bestellungen für neue Krawatten<br />

entgegen.<br />

Rita Mutke Margrit Mutke Karin Scherner<br />

Am Pfingstsamstag waren auch die<br />

Damen <strong>beim</strong> Abholen des Kinder- und<br />

Jugendkönigs anwesend. Am Nachmittag<br />

schossen die Damen um die Königswürde.<br />

Proklamiert wurde Brigitte Janßen als<br />

neue Damenkönigin, sie errang damit<br />

bereits das zweite Mal den Königinnentitel.<br />

Im Königsjahr standen ihr Annegret<br />

Grashorn und Margrit Mutke zur<br />

Seite.<br />

Beim Herbst- und Schlussschießen gab<br />

es folgende Ergebnisse: Den Chicagopokal<br />

erhielt Marion Jacobs. Die Damenehrenscheibe<br />

ging an Rita Mutke. Bettina Brandt<br />

war besonders erfolgreich, sie sicherte sich<br />

den Königspokal der Damen, den Freihandteller<br />

und den Vereinsmeistertitel.<br />

Das Weihnachtskönigsschießen war in<br />

diesem Jahr sehr gut besucht. Auch bei<br />

der Jugend wurden Weihnachtskönige<br />

ausgeschossen. Als Weihnachtskönigin<br />

siegte Iris Heltriegel und erhielt den<br />

Weihnachtsköniginnenorden.<br />

1998 Das Eröffnungsschießen fand am<br />

19. April statt. Es gab folgende Ergebnisse<br />

bei den Damen: Der Cordespokal sowie<br />

die Damenehrenscheibe gingen an Marion<br />

Jacobs, der Damenpokal an Annegret<br />

Grashorn und der Wanderpokal für die<br />

Damen an Karin Scherner. Am Pfingstsamstag,<br />

dem 30. Mai, lud Damenkönigin<br />

Brigitte zur Kaffeetafel in den Königsgarten.<br />

A. Grashorn B. Janßen F. Völz M. Mutke<br />

Nach heftigen Regengüssen am Vormittag<br />

wurde kurzerhand der Garten mit<br />

Pavillons überdacht. Nachmittags blieb es<br />

glücklicherweise trocken und alle Gäste<br />

konnten fröhlich feiern. Am Nachmittag<br />

eröffnete dann auch Königin Brigitte das<br />

Damenkönigsschießen. 27 Damen schossen<br />

um die Damenkönigswürde. Bei der<br />

Proklamation am Abend stellte es sich heraus:<br />

Als jüngste Damenkönigin bestieg<br />

57


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Daniela Jordt den Damenkönigsthron.<br />

Zwillingsschwester Melanie gehörte zu<br />

den ersten Gratulantinnen. Ihr zur Seite<br />

standen Hella Ahrends und Iris Heltriegel.<br />

Am Königslotto nahmen 139 Personen<br />

teil. Es gab jedoch nur einen richtigen<br />

Tipp. Das Grillfest im August war recht<br />

gut besucht. Den Sommerpokal sicherte<br />

sich Bettina Brandt. Beim Schießen um<br />

den Königspokal wurde Anke Scheeland<br />

Siegerin. Das Herbst- und Schlussschießen<br />

brachte folgende Sieger hervor: Damenehrenscheibe<br />

und Vereinsmeister: Bettina<br />

Brandt, Chicagopokal: Marion Jacobs,<br />

Freihandteller: Hilke Schütte.<br />

Das Weihnachtskönigsschießen am 11.<br />

Dezember 1998 wurde von Damenkönigin<br />

Daniela und beiden Adjutantinnen vorbereitet<br />

und das Clubzimmer dafür weihnachtlich<br />

dekoriert. Beim Schießen zeigten<br />

sich die wahren Könner, denn Daniela<br />

sicherte sich mit einem Rekordergebnis<br />

von 159 Ringen den Weihnachtsköniginnenorden.<br />

Zur Schützin des <strong>Jahre</strong>s<br />

wurde Iris Heltriegel ernannt und mit<br />

einem Orden geehrt.<br />

1999 Zum Eröffnungsschießen steuerten<br />

die Damen wie jedes Jahr Kaffee<br />

und Kuchen bei. Folgende Sieger konnten<br />

ermittelt werden: Der Damenpokal für<br />

Melanie Jordt, die Damenehrenscheibe für<br />

Rita Mutke und der Wanderpokal ging an<br />

Karin Scherner.<br />

Am Pfingstsamstag, dem 22. Mai, trafen<br />

sich alle Schützendamen und Helmut<br />

Kläner als Vertreter der Schützen, um<br />

Damenkönigin Daniela Jordt abzuholen.<br />

Im Garten ihrer Eltern in einem großen<br />

Festzelt fand der königliche Empfang statt.<br />

Bei vorzüglicher Bewirtung ließen es sich<br />

die Schützendamen gutgehen. Danach<br />

marschierten alle unter den Klängen des<br />

58<br />

Spielmannszuges Hatten zum Schützenplatz.<br />

Hella Ahrens Daniela Jordt Iris Heltriegel<br />

Am Nachmittag kämpften 27 Damen um<br />

die Damenkönigswürde. Von 166 Tipps<br />

<strong>beim</strong> Königslotto war nur ein richtiger<br />

dabei. Neue Damenkönigin wurde Tanja<br />

Wolowski. In ihrem Königsjahr begleiteten<br />

sie Brigitte Janßen und Margrit<br />

Mutke. Die Stimmung im Saal schlug<br />

nach der Proklamation schon hohe Wellen,<br />

doch den Höhepunkt bildete die von<br />

Margrit Mutke inszenierte Maxiplayback-<br />

Show, bei der die Begeisterung keine Grenzen<br />

kannte und alle Gäste mitriss.<br />

Am Pfingstmontag nahmen alle Schützenschwestern<br />

mit Königin Tanja und alle<br />

Schützen an der Fahnenweihe teil.<br />

Bei guter Beteiligung fand Anfang August<br />

das Grillfest auf der Terrasse des Schützenhofes<br />

statt. Der Bau der neuen Schießhalle<br />

war genehmigt und der größte Teil


der alten Halle bereits abgerissen worden.<br />

Schon am 13. November wurde der Neubau<br />

der Schießhalle gerichtet. Die Schützendamen<br />

durften dafür die Richtkrone<br />

binden. Die Weihnachtsfeier fand diesmal<br />

ohne Schießen statt und alle Weihnachtskönige<br />

behielten für ein weiteres Jahr ihr<br />

Amt. In diesem Jahr bestand die Damenschützenriege<br />

schon 20 <strong>Jahre</strong>. Auch die<br />

Zahl ihrer Mitglieder war stetig angewachsen,<br />

so dass im Jahr 2000 über 50 Damen<br />

dazuzählten. Die große Jubiläumsfeier<br />

sollte im Herbst stattfinden.<br />

Beim Aschermittwochschießen der<br />

Damen in Brettorf holten die <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Damen überraschend den Hauptpokal.<br />

Bettina Brandt konnte mit 197 Ringen als<br />

beste Schützin eine Medaille mit nach<br />

Hause nehmen. Beim Nachsatzpokalschießen<br />

vor Pfingsten nahm die computergesteuerte<br />

Schießanlage ihren Betrieb auf<br />

und bestand die Bewährungsprobe.<br />

Am Samstag vor Pfingsten lud Damenkönigin<br />

Tanja zur Kaffeetafel ein. Viele Schützendamen,<br />

Schützen und das amtierende<br />

Königshaus waren der Einladung gefolgt.<br />

Im gemütlichen Festzelt verbrachten alle<br />

ein paar unbeschwerte Stunden.<br />

Bigitte Janßen Tanja Wolowski Margrit Mutke<br />

Am Pfingstsamstag, dem 10 Juni, nahmen<br />

auch die Damen an der Abholung des<br />

Jugend- und Kinderkönigs teil. Bei brütender<br />

Sommerhitze fand der Festakt auf<br />

Tonnes festlich geschmücktem Hof statt.<br />

Damenkönigin Tanja Wolowski eröffnete<br />

am Nachmittag das Damenkönigsschießen<br />

auf der neuen computergesteuerten<br />

Anlage. Es wurde wieder einmal sehr<br />

spannend für die Damen, denn Melanie<br />

Jordt und Irmtraut Dekker mussten erneut<br />

umschießen. Bei der Proklamation am<br />

Abend wurde das Geheimnis gelüftet<br />

und eine strahlende Irmtraut Dekker<br />

zur neuen Damenkönigin gekrönt. Als<br />

Adjutantinnen stehen ihr Melanie Jordt<br />

und Bettina Brandt für das Königsjahr<br />

zur Seite. Die Feier im Saal erreichte an<br />

diesem Abend ihren Höhepunkt, als Königin<br />

Irmtraut bei der Maxiplayback-Show<br />

als DJ Ötzi den „Anton aus Tirol“ mimte.<br />

Beim Königskompanieschießen erhielt in<br />

diesem Jahr Hilke Schütte die begehrte<br />

Plakette. Das Grillfest im August wurde<br />

von Königin Irmtraut und ihren Adjutantinnen<br />

organisiert. Bei gutem Wetter fanden<br />

sich etwa 60 Gäste ein, die es sich gut<br />

schmecken ließen.<br />

Zur Einweihungsfeier des neuen Schießstandes<br />

am 11. November 2000 waren alle<br />

Damen mit eingespannt. Im Vorfeld wurden<br />

die Räumlichkeiten auf Hochglanz<br />

gebracht und geschmückt. Beim Sektempfang<br />

sowie im Schützenhofsaal übernahmen<br />

die Damen den Ausschank der<br />

Getränke. Eine Woche später am 18.<br />

November luden die Schützendamen<br />

anläßlich ihres 20-jährigen Bestehens zu<br />

einem Pokalschießen mit anschließender<br />

Kaffeetafel in die neue Schießhalle ein.<br />

Dank der vielen fleißigen Helferinnen und<br />

Helfer wurde es eine gelungene Feier.<br />

Besonders zu erwähnen wäre die von Mar-<br />

59


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

grit Mutke und Irmtraut Dekker organisierte<br />

und zusammengestellte Tombola,<br />

die von allen Teilnehmerinnen gelobt<br />

wurde. Den Abschluss des Tages bildete<br />

eine beschwingte Feier mit anschließender<br />

amerikanischer Versteigerung zweier<br />

gestifteter Benjamini Bäumchen von Heike<br />

Grashorn..<br />

Am 8. Dezember trafen sich Schützenschwestern<br />

und Brüder zum Ausschießen<br />

der Weihnachtskönige. Königin Irmtraut<br />

mit ihren Helferinnen hatten für einen festlichen<br />

Rahmen gesorgt. Weihnachtskönigin<br />

2000 wurde Melanie Jordt. In diesem<br />

Jahr nahm wieder einmal eine Damenmannschaft<br />

an den Rundenwettkämpfen<br />

im Luftgewehr Freihandschießen teil. Zur<br />

Mannschaft gehörten Daniela Jordt, Bettina<br />

Brandt, Iris Heltriegel und Tanja<br />

Wolowski.<br />

20-jähriges Jubiläum der Damenabteilung<br />

60<br />

Im <strong>Jahre</strong> 2001 sind die <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Damen Ausrichter des Aschermittwochschießens<br />

in der Disziplin Luftgewehr. In<br />

diesem Jahr richten alle Schützenschwestern<br />

und Schützenbrüder ihren Blick auf<br />

das Jubiläumsjahr des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

<strong>Neerstedt</strong>. Für das <strong>100</strong>-jährige Vereinsjubiläum<br />

werden auch die Schützendamen<br />

in gewohnter Weise an der Planung,<br />

Organisation und Durchführung der Festlichkeiten<br />

tatkräftig und ideenreich sich<br />

einbringen und beteiligen, um dem Jubiläumsfest<br />

einen optimalen Verlauf zu<br />

ermöglichen.


Unsere Schützenjugend<br />

Am 6. April 1924 hat der Vorstand des<br />

<strong>Schützenverein</strong>s beschlossen, eine Jugendabteilung<br />

für Jugendliche im Alter von 16<br />

- 22 <strong>Jahre</strong>n zu gründen. Geschossen wurde<br />

mit der sogenannten Klein-Kaliber-Büchse<br />

auf dem <strong>100</strong> Meter Stand auf eine 12-Ring-<br />

Scheibe. Die Schützenwürde errang 1925<br />

Heinrich Otte, <strong>Neerstedt</strong>. Vorsitzender<br />

war Georg Geerken, Barel. Am 8. Mai<br />

1926 hat sich der damalige Vereinswirt<br />

Fritz Harms bereit erklärt, eine Königskette<br />

für die Jugend zu stiften. Der König<br />

bekam 10,00 Mark und den besten Ehrenpreis.<br />

1928 wurde eine Mitgliedsliste der Jungschützen<br />

aufgestellt. Der Mitgliedsbeitrag<br />

betrug 1 Mark. Als Schießlehrer für die<br />

Jungschützen wurden August Möwius<br />

und Fritz Müller gewählt. Ab jetzt galt<br />

eine Sperrfrist für den Jugendschützenkönig<br />

von 3 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Um den Jugendbestand auch weiterhin<br />

zu fördern, erschien am 6. Juli 1929 eine<br />

Anzeige des Jugendschützenvereins<br />

<strong>Neerstedt</strong> in der Wildeshauser<br />

Zeitung<br />

mit dem Aufruf zu<br />

einem Übungsschießen,verbunden<br />

mit einem<br />

Preisschießen sowie<br />

die Aufnahme sämtlicherJugendschützen.<br />

Mit den<br />

Worten: „Wer an<br />

diesem Schießen<br />

nicht teilnehmen<br />

kann, kann auch<br />

nicht am Königsschießenteilnehmen“.<br />

Außer dem Schießen auf die Königsscheibe,<br />

gab es noch einen Pokalstand,<br />

Geldstand, Preisstand, Silberstand, eine<br />

Volksscheibe sowie eine Ehrenscheibe.<br />

Nebenbei veranstaltete der <strong>Schützenverein</strong><br />

auch ein Konkurrenzschießen für die<br />

Altschützen auf dem <strong>100</strong> Meter bzw. 150<br />

Meter Stand.<br />

Die Jungschützen wurden zu dieser Zeit<br />

von Fritz Müller, Johann Dicke und Emil<br />

Riege betreut.<br />

Ab dem Jahr 1932 waren als Führer der<br />

Jungschützen Johann Dicke und Willi<br />

Lüschen zu verzeichnen.<br />

Das damalige Schützenfest fand alljährlich<br />

an einem Sonntag im September oder<br />

Oktober im Vereinslokal Fritz Harms, <strong>Neerstedt</strong>,<br />

statt. So auch eine Anzeige vom<br />

22. September 1936 des <strong>Schützenverein</strong>s<br />

<strong>Neerstedt</strong> verbunden mit dem Reichsbund<br />

für Leibesübungen in der Wildeshauser<br />

Zeitung, die zum jährlichen Jugendschützenfest<br />

einlud.<br />

61


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Sonntagsnachmittags herrschte reges<br />

Treiben auf dem Festplatz, der mit<br />

verschiedenen Buden und einem Kinderkarussell<br />

versehen war. Die Kinderbelustigung<br />

mit Kinderball fand auf dem<br />

Saal statt. Abends erfolgte dann die Preisverteilung<br />

in Form von Auszeichnungen<br />

für besondere Leistungen, Ehrenscheiben,<br />

Schnüre und Eicheln sowie der Bundesschnalle.<br />

Der Abschluss eines jeden offiziellen<br />

Teils war ein Gruß an den Führer<br />

und das Absingen der Nationalhymnen. Im<br />

Anschluß daran dann der Ball für Erwachsene.<br />

Der Vorstand ermahnte die Jungschützen,<br />

auch ferner den Schießsport zu pflegen.<br />

62<br />

Dazwischen kam dann der 2. Weltkrieg<br />

Für die <strong>Neerstedt</strong>er Jungschützen ist die<br />

„13“ keine böse Zahl, aber 13 <strong>Jahre</strong> mussten<br />

vergehen (1938 bis 1952) bis erstmals<br />

wieder ein Jugend-Schützenfest gefeiert<br />

werden konnte. Somit ging die Königskette<br />

von Friedrich Lüschen, <strong>Neerstedt</strong>,<br />

auf Heino Franz, <strong>Neerstedt</strong>, über, der sich<br />

mit 34 Ringen die Königswürde erkämpfen<br />

konnte. Ihm zur Seite stand der 1.<br />

Adjutant Herbert Otte, <strong>Neerstedt</strong>. Diesen<br />

feierlichen Akt mit Umlegen der Ehrenkette<br />

und eines Eichenkranzes nahm der<br />

damalige Jugendwart „Leutnant“ Heinrich<br />

Dicke vor.<br />

Nach der Königsproklamation fanden<br />

sich alle Gäste zu einem Bummellaternenumzug<br />

ein.<br />

Auch in den folgenden <strong>Jahre</strong>n beteiligte<br />

man sich an Pokalschießen in der näheren<br />

Umgebung. Es waren hervorragende<br />

Schießsportergebnisse zu verzeichnen.<br />

Besonders erfolgreich waren die Jung-<br />

schützen auf dem Gemeinde-Wettkampf<br />

am 8. September 1956 in Dötlingen, sie<br />

gingen dort als Sieger hervor und hatten<br />

auch den besten Schützen in ihren Reihen.<br />

Viele Pokale und Plaketten folgten<br />

noch diesem Wettkampf. Die Jugendarbeit<br />

und das sonntägliche Übungsschießen<br />

auf dem Schießstand hatte sich also<br />

gelohnt. Die Jugendgruppe leiteten zu<br />

dieser Zeit Johann Dicke und Hermann<br />

Kröger. Es wurde zu dieser Zeit beschlossen,<br />

dass jeder Jungschütze ab 18 <strong>Jahre</strong>n<br />

am Königs- und Schnurschießen teilnehmen<br />

kann. König kann aber nur der werden,<br />

der 21 <strong>Jahre</strong> alt ist. Um die Jugend<br />

zum Schießen heranzuziehen, erhalten die<br />

Jungschützen <strong>beim</strong> Übungsschießen 10<br />

Patronen ohne Bezahlung.<br />

1973 wurde das Jugend- und Kinderschützenfest<br />

wegen mangelnder Beteiligung<br />

auf den Pfingstsamstag verlegt.<br />

Das Abholen des Jugend- bzw. Kinderkönigs<br />

ist nach wie vor immer ein großes<br />

Ereignis am Schützenfesttag. Entscheidungen<br />

darüber, aus welchem Hause sie abgeholt<br />

werden sollen, trifft der Vorstand<br />

nach Absprache mit den Königsfamilien.<br />

Nach einem kleinen Umtrunk, begleitet<br />

von einer Musikkapelle und zahlreichen<br />

Jugendlichen und Kindern marschieren<br />

sie zusammen durchs geschmückte Dorf<br />

zum Schießstand, um dort den neuen<br />

König bzw. Königin auszuschießen, denn<br />

im Zuge unserer Emanzipation dürfen<br />

nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen<br />

die Königswürde erringen.<br />

1975 besteht der Verein 50 <strong>Jahre</strong>.<br />

Klaus Grotelüschen wurde Jubiläums-<br />

Jugendkönig.


Selbstverständlich sollen auch an den<br />

Schützenfesten die Kinder nicht zu kurz<br />

kommen. Im <strong>Jahre</strong> 1959/60 begann das<br />

Armbrustschießen unter freiem Himmel<br />

auf einen Holzvogel. Der Holzvogel wird<br />

an einer langen Stange befestigt. Alle Kinder<br />

von 6-14 <strong>Jahre</strong>n können teilnehmen.<br />

Wer das letzte Stück Holz mit der Armbrust<br />

herunter holt, ist Kinderkönig. Dieses<br />

Vogelschießen ist immer sehr spannend<br />

und findet großen Anklang bei den<br />

Kindern und den Erwachsenen. Für die<br />

Jugend und die Kinderbetreuung war<br />

lange <strong>Jahre</strong> Georg Grashorn (auch<br />

Schuster genannt) zuständig. Seinem<br />

Amt folgte dann <strong>Jahre</strong> später Heinz Munderloh,<br />

Wehe.<br />

Die Proklamation des neuen Kinderkönigs<br />

wird bei gutem Wetter draußen,<br />

ansonsten in der Schießhalle von unserem<br />

Präsidenten und noch amtierenden<br />

Vorsitzenden Harro Frerichs vorgenommen.<br />

Seit 1997 werden auch Weihnachtskönige /<br />

innen bei den Jugendlichen ausgeschossen.<br />

Unsere Jugend und sowieso der Nachwuchs<br />

sind ein wesentlicher Punkt in<br />

unserem Vereinsleben. Es ist wichtig, dass<br />

immer etwas Attraktives geboten wird.<br />

So ist auch vor einigen <strong>Jahre</strong>n die Miniplayback-Show<br />

unter der Leitung von<br />

Hans-Joachim Axt ein sehr begehrter Teil<br />

unseres Schützenfestes geworden, die am<br />

Samstagnachmittag für gute Resonanz,<br />

gute Stimmung und einen vollen Saal<br />

sorgt. Die Jury entscheidet sich für eine<br />

oder einen Sieger, der dann mit einem<br />

Preis belohnt wird.<br />

Am Pfingstmontag dürfen dann der<br />

Jugendkönig mit seinen Adjutanten und<br />

der Kinderkönig mit seinen Ehrendamen<br />

an der Königstafel der Königsfamilie teilnehmen.<br />

Der Jugendschützenverein besteht heute<br />

aus 20 Mitgliedern unter 25 <strong>Jahre</strong>n. Am<br />

Königsschießen beteiligen sich allerdings<br />

bis zu 50 Jugendliche. Wir hoffen, dass<br />

durch den Neubau des Schießstandes<br />

auch in Zukunft noch mehr Interesse am<br />

Schießen vorhanden sein wird.<br />

63


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong>er Dorfchronik<br />

Das Dorf <strong>Neerstedt</strong>, erstmals urkundlich<br />

erwähnt um 1300 als „Neerstede“,<br />

bildete schon damals den Mittelpunkt der<br />

Gemeinde Dötlingen. Der Name bedeutet<br />

Wohnstätte an einer Niederung,<br />

womit das <strong>Neerstedt</strong>er Moor gemeint<br />

ist, das bis 1836 noch als Sumpf bezeichnet<br />

wurde. Die alten Häuser (heute altes<br />

Dorf genannt) standen alle an der Ostseite<br />

der sumpfigen Niederung, die den<br />

Bewohnern in Kriegszeiten, wie z. B. dem<br />

30-jährigen Krieg früher als Zufluchtsort<br />

diente.<br />

In Wirklichkeit aber ist <strong>Neerstedt</strong> viel,<br />

viel älter. Dies haben Bodenfunde aus<br />

Hügelgräbern bewiesen, die aus der Jungsteinzeit<br />

stammen. Diese Megalith-Gräber<br />

wurden aus tonnenschweren Granitsteinen<br />

errichtet. Die zahlreichen Geräte und<br />

Waffenfunde aus dieser Zeit lassen darauf<br />

schließen, dass diese Gegend damals<br />

schon verhältnismäßig dicht besiedelt<br />

war. Demzufolge siedelten sich die ersten<br />

Menschen im <strong>Neerstedt</strong>er Raum schon vor<br />

ungefähr 5000 <strong>Jahre</strong>n an (Jungsteinzeit<br />

ca. 3000-1800 J. v. Chr.).<br />

Die vielen Hünengräber, die es aus der<br />

damaligen Zeit gab, sind leider zerstört<br />

worden. Einige Steinüberreste dienten<br />

einigen Höfen im Dorf als Hofeinfriedigung<br />

und sind heute noch vorhanden.<br />

Einen weiteren Beweis für die frühe<br />

Besiedlung <strong>Neerstedt</strong>s liefert die Betrachtung<br />

der alten Nährfläche <strong>Neerstedt</strong>s, des<br />

Eschlandes. <strong>Neerstedt</strong> besaß damals drei<br />

Eschfluren: Den „Nordesch“, das „Lange<br />

Feld“ und den „Südesch“. 17 Baumänner<br />

teilten sich dieses Eschland. Es wird vermutet,<br />

dass <strong>Neerstedt</strong>, entsprechend den<br />

3 Eschen, wohl ursprünglich aus drei Dörfern<br />

bestand. Als Vieh wurden neben<br />

Kühen, Schweinen und Pferden haupt-<br />

64<br />

sächlich Schafe gehalten, und man baute<br />

Roggen an. Um das Eschland herum gab<br />

es riesige, ausgedehnte Heideflächen.<br />

Damals herrschte die Plaggendüngung<br />

vor, bei der die Schafherde in den Schafkoven<br />

ihren Dung auf die eingestreuten<br />

Heideplaggen aufbrachte, die später auf<br />

dem Esch verteilt wurden und für Humus<br />

und Bodenbakterien sorgten.<br />

Im 11. bis 16. Jh. kamen zu den 17 Vollbauern<br />

des Ortes noch 4 Köter und im 17.<br />

und 18. Jh. zunächst noch 6 Brinksitzer<br />

hinzu. Im 19. Jh. erhöhte sich die Zahl der<br />

Brinksitzer und hat sich bis in unsere Zeit<br />

um weitere Neubauern vermehrt.<br />

In dem von Ludwig Kohli geschriebenen<br />

Buch berichtete er über <strong>Neerstedt</strong>, dass im<br />

<strong>Jahre</strong> 1825 die Zahl der Einwohner bei<br />

292 lag und der Ort 48 Feuerstellen besaß.<br />

Neben den ansässigen Bauern hatte es<br />

damals schon einige Handwerker in <strong>Neerstedt</strong><br />

gegeben.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1863 betrug die Einwohnerzahl<br />

286 Personen. In die alte Schule gingen<br />

damals 73 Kinder, die in einem Raum<br />

von einem Lehrer unterrichtet wurden.<br />

Der erste Kaufmannsladen vom Kaufmann<br />

Neddermeyer war dicht neben der<br />

Schule, später ließ sich hier Kaufmann Arnken<br />

nieder.<br />

Bei Harms Gastwirtschaft an der Straße<br />

Wildeshausen-Oldenburg stand früher ein<br />

Zollbaum. Bedingt durch die zentrale Lage<br />

<strong>Neerstedt</strong>s wurde hier im <strong>Jahre</strong> 1888 die<br />

Molkerei <strong>Neerstedt</strong> in Betrieb genommen.<br />

Weil es in der Umgebung von <strong>Neerstedt</strong><br />

und Brettorf keine Mühle gab, wurde<br />

im <strong>Jahre</strong> 1893 eine Müllerei eingerichtet.<br />

Während 1896 die Bezahlung der Milch<br />

noch nach Gewicht erfolgte, wurde sie ab<br />

1897 nach Fettgehalt vorgenommen.<br />

1888 wurde in der damalig noch einzigen<br />

Schule <strong>Neerstedt</strong>s eine Postagentur


eingerichtet, die von Lehrer Diedrich Grashorn<br />

und seiner Frau Elise geführt wurde.<br />

Der Fernsprechbetrieb zwischen Wildeshausen<br />

und <strong>Neerstedt</strong> wurde im <strong>Jahre</strong><br />

1890 erstmals eröffnet.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1895 gehörten zur Bauernschaft<br />

<strong>Neerstedt</strong> 56 Wohnhäuser mit 60 Haushaltungen<br />

und 316 Bewohnern.<br />

Dat <strong>Neerstedt</strong>er Dorpgedicht<br />

(Anno 1880)<br />

Einemann achtern Brööken<br />

Fortmann wull em söken,<br />

Chrischan Linnmann slachtn Kalf<br />

Beernd Steffen kreeg dat half<br />

Poppens nehm Kopp un Föten<br />

bleben för Schröers Steert un Klöten,<br />

Alwers Buer, de Appelbuer,<br />

Ewers Bur kakt dat Äten suur,<br />

Chrischan Steffen mit den rooden Bart,<br />

Barkemeyers Gesin good de Höhner wohrt,<br />

Lükemeyer sütt denn Fürschien,<br />

Snieder Steffen mit de Nadel fien,<br />

Karsten Linnmann mit den wilden Ruun<br />

Langen Meyer mit den twei n Thun<br />

Grashorns Dirk mit den langen Wagen<br />

wull Schutten Hein de Schüern umjagen<br />

Wilken Arnd isn Doktor weert,<br />

Lüning isn Hökersteert,<br />

Scholmester Grashorn, hoch gelehrt,<br />

ist fört ganze Dorp wat weert,<br />

Chrischan Rogge de Böm utradt<br />

Logemann toe See hett fohrt<br />

Geerken Jan mit de schewen Been<br />

gunt na Steffen Jan to lehn,<br />

Steffen Chrischan liggt<br />

achtern Oben to slapen<br />

Geerken Hinnerk kunn<br />

die Hasen nichdrapen,<br />

Kuhlmann mit dat väle Geld<br />

Hett dat to Frers Hein vertellt,<br />

Holthusen mit dat völe Speck,<br />

Thölen Jan de eet wat wegg,<br />

Scheeland wull non Grolland fohrn<br />

Mule de wull de Seißen hahren,<br />

Lüsch de wull de Plagen mein,<br />

Höws ähr Hund wullt Hus umklein,<br />

Thölstedt keek dört Höhnerlock,<br />

Fries haut em mit den Sleef vörn Kopp.<br />

Nu is t to Enn mit dat Vertelln<br />

Von de oolen <strong>Neerstedt</strong>er Geselln.<br />

Zu dieser Zeit ließ Bauer Holthusen<br />

auf seinem Besitz eine Wurstfabrik<br />

erbauen, die aber zur Jahrhundertwende<br />

abbrannte.<br />

Bedingt durch die ansehnlichen Lehmvorkommen<br />

in Brake bei <strong>Neerstedt</strong> wurde<br />

dort schon seit dem 18. Jahrhundert ein<br />

kleiner Ziegeleibetrieb geführt. Gewerbetreibende<br />

brauchten dafür damals schon<br />

eine Konzession von ihrem Landesherren.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1894 gelangte die Ziegelei durch<br />

Kauf von der Familie Albert Wohlers in den<br />

Besitz der Familie Hermann Hohnholt. Bis<br />

1898 wurden die Ziegel noch per Hand<br />

gefertigt. Noch im selben Jahr nahm man<br />

die ersten Maschinen im Ziegelwerk in<br />

Betrieb. Die Ziegelei versorgte in den folgenden<br />

achtzig <strong>Jahre</strong>n die Umgegend mit<br />

hochwertigen Ziegelsteinen.<br />

Auch die erste Zugverbindung Wildeshausen-Brettorf-Delmenhorst,<br />

die<br />

am 1. Mai 1898 in Betrieb genommen<br />

wurde, brachte Vorteile für die Bevölkerung<br />

von <strong>Neerstedt</strong> und einen enormen<br />

Aufschwung in der Landwirtschaft.<br />

In diese Zeit fallen auch die ersten Zusammenkünfte<br />

und Schießübungen in Form<br />

von Scheibenschießen des später im <strong>Jahre</strong><br />

1901 gegründeten <strong>Schützenverein</strong>s <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Das Vereinsleben in <strong>Neerstedt</strong> wurde<br />

dazumal sehr gepflegt. Seit 1884 gab es<br />

den Kriegerverein, es existierten ein Imker-<br />

65


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

verein, ein Ziegenzuchtverein sowie der<br />

Gesangverein Club „Eintracht“. Im <strong>Jahre</strong><br />

1900 wurde ein Radfahrverein gegründet,<br />

der alljährlich sein Stiftungsfest feierte.<br />

An der Hauptstraße zwischen Wildeshausen<br />

und Oldenburg, damals auch Chaussee<br />

genannt, entwickelte sich nach und<br />

nach das Handwerkswesen in <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Am 5. Dezember 1900 fand eine Versammlung<br />

der Handwerker-Innung Wildeshausen<br />

im Wirtshaus Harms statt. Es<br />

nahmen daran 20 Handwerksmeister aus<br />

der Gemeinde teil. Die Gründung einer<br />

Fortbildungsschule für Lehrlinge wurde<br />

beschlossen.<br />

Im Gasthof Harms hielt zu damaliger Zeit<br />

auch der Direktor der landwirtschaftlichen<br />

Winterschule, Jan Huntemann, Fachvorträge<br />

und Fortbildungen für angehende<br />

Landwirte ab. Er brachte seinen „Steckrüben-Jungen“<br />

bei, wie man mit richtiger<br />

Stall-, Mineral- und Gründüngung aus<br />

den mageren Heideflächen ertragreiches<br />

Ackerland macht. Dass man auch damals<br />

schon vor Dieben auf der Hut sein musste,<br />

66<br />

beweist dieser Zeitungsartikel von 1904.<br />

Es wurde einer Frau ein kupferner Waschkessel,<br />

den sie sich selbst nur geliehen<br />

hatte, vom Hof ihres Hauses entwendet.<br />

Im Dezember 1904 wurde die Errichtung<br />

einer weiteren Schulacht geplant.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1905 beschloss man den Bau der<br />

Schule <strong>Neerstedt</strong>-West in Nachbarschaft<br />

zur Gastwirtschaft Harms. Die Volkszählung<br />

am 1. Dezember 1905 hatte folgendes<br />

Resultat: 66 Wohngebäude, 71<br />

Haushaltungen und 408 Einwohner gab<br />

es damals in <strong>Neerstedt</strong>. Bäckermeister<br />

Reinekehr aus Wildeshausen kaufte im<br />

Jahr 1906 ein Grundstück der Gebrüder<br />

Hohnholt nahe der neuen Schule. Er errichtet<br />

dort eine Bäckerei. Auch das Schuhmacherhandwerk<br />

florierte in <strong>Neerstedt</strong>. Es<br />

konnte im Jahr 2000 auf ein <strong>100</strong>-jähriges<br />

Bestehen im Hause der Familie Grashorn<br />

zurückblicken.<br />

Im März 1906 wurde der Bau der Straßenverbindung<strong>Neerstedt</strong>-Brettorf-Uhlhorn<br />

beschlossen. Am 11.<br />

September 1907 gründete sich der<br />

Männergesangverein „Frohsinn“. Leiter<br />

des Vereins wurde Hauptlehrer<br />

Liene mann, <strong>Neerstedt</strong>.<br />

1908 wird die Anlage einer Dampfsägerei<br />

des Zimmermeisters Dicke bekanntgegeben.<br />

Der Gastwirt Fritz Harms baute im<br />

selben Jahr in seiner Gastwirtschaft eine


Kegelbahn und lud zur Einweihungsfeier<br />

am 13. September ein.<br />

Im gleichen Jahr erweiterte Zimmermeister<br />

Dicke seinen Betrieb und auch eine<br />

Dampfmühle für Getreide. Im Nov. 1908<br />

wurde die Gründung eines Jagdvereins<br />

beschlossen.<br />

Im Juli des <strong>Jahre</strong>s 1909 feierte man das<br />

50-jährige Bestehen der Methodistengemeinde<br />

in <strong>Neerstedt</strong>. Die Feier fand in der<br />

damals vor 50 <strong>Jahre</strong>n gebauten Kapelle<br />

statt.<br />

Die Versammlung zur Gründung des<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Turnvereins tagte am 31.<br />

März 1910 in Harms Gasthaus. Man<br />

beschloss, bis auf weiteres den Harmsschen<br />

Saal als Übungsraum des TV-<br />

<strong>Neerstedt</strong> zu nutzen.<br />

Ein einmaliges Naturschauspiel ereignete<br />

sich am 17. Mai 1910 in <strong>Neerstedt</strong>. Dort<br />

wurde ein riesiger Libellenzug beobachtet,<br />

der etwa 3 Stunden von vormittags<br />

11 Uhr bis nachmittags 2 Uhr durch <strong>Neerstedt</strong><br />

flog. Der Zug hatte eine Breite von<br />

mehreren hundert Schritten. Die Tiere flogen<br />

in Nord-Süd-Richtung in einer Flughöhe<br />

von ein bis zwei Metern.<br />

Im Juli des <strong>Jahre</strong>s 1911 fand die Grundsteinlegung<br />

des Erziehungshauses „to<br />

Hus,“ gelegen an der Straße nach Dötlingen,<br />

statt. An der Eröffnungsfeier am<br />

7. Mai 1912 nahm selbst der Großherzog<br />

teil.<br />

Im gleichen Jahr errichtete der TV-<br />

<strong>Neerstedt</strong> auf der „kurzen Heide“ einen<br />

neuen Spielplatz. Am 8. Juni lud er zum<br />

Turnerfest mit anschließendem Ball ein.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1913 blickte die <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Molkereigenossenschaft auf eine 25-jährige<br />

erfolgreiche Tätigkeit zurück.<br />

Die <strong>Neerstedt</strong>er Postagentur feierte am<br />

16. Mai 1914 ihr 25-jähriges Jubiläum.<br />

Im August 1914 erfolgte die Mobilmachung<br />

zum 1. Weltkrieg. Die kaiserliche<br />

Order rief zur Verteidigung von Vaterland<br />

und Heimat auf. Die bestehenden Vereine<br />

der Gemeinde schlossen sich zu einer<br />

Vereinigung zur „Kriegshülfe“ zusammen.<br />

Gesammelte Gelder wurden zum Teil dem<br />

Roten Kreuz gespendet und zur Unterstützung<br />

hilfsbedürftiger Familien im Felde<br />

stehender Krieger verwendet. Es wurden<br />

Soldatenpakete gepackt und zu den deutschen<br />

Truppen gebracht. Der erste Weltkrieg<br />

forderte seine Opfer auch unter<br />

den <strong>Neerstedt</strong>er Bürgern. Einer von den<br />

im Felde gefallenen Soldaten war Fritz<br />

Schumacher, der bis zum Eintritt in den<br />

Krieg das Schmiedegeschäft in <strong>Neerstedt</strong><br />

betrieb.<br />

Eine Geschäftseröffnung am 9. September<br />

1919, angezeigt in der Wildeshauser<br />

Zeitung, bestätigte die Übernahme des<br />

Schmiedegeschäftes durch die Gebrüder<br />

Tonne aus Colnrade.<br />

Am 5. Juni fand die Einweihung des<br />

Denkmals für alle gefallenen Krieger in<br />

<strong>Neerstedt</strong> statt.<br />

67


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Bei einem Waldbrand im Juli des <strong>Jahre</strong>s<br />

1925 im Braker Sand wurden ca. 10-12<br />

ha Wald vernichtet. Ausgelöst wurde das<br />

Feuer durch einen Kolonisten, der im<br />

Nutteler Moor seit einigen Tagen Moor<br />

gebrannt hatte. Wegen der Trockenheit<br />

griff das Feuer rasch um sich.<br />

Die Post errichtete im <strong>Jahre</strong> 1926 eine<br />

Busverbindung zwischen Wildeshausen<br />

und <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1927 gründete sich der Sattlerei-<br />

und Polstereibetrieb Franz mit einem kleinen<br />

Ladengeschäft in <strong>Neerstedt</strong>. Heute<br />

ist es ein florierender Betrieb, der schon<br />

in dritter Generation geführt wird. Eine<br />

neue Geschäftseröffnung erfolgte im Mai<br />

des <strong>Jahre</strong>s 1927 an der Hauptstraße <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Siegfried Heitzhausen eröffnete eine<br />

mechanische Strickerei mit Kurz- und<br />

Wollwarengeschäft.<br />

Schon früh wurde in der Gemeinde Dötlingen<br />

die NSDAP gewählt und am 12. Febr.<br />

1929 die Ortsgruppe Brettorf-<strong>Neerstedt</strong><br />

gegründet.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1930 kaufte der Gaswirt Fritz<br />

Harms ein angrenzendes Grundstück zu<br />

seinem Besitz dazu. Er beabsichtigte, eine<br />

Verlängerung des hinter seinem Hause<br />

befindlichen Schießstandes vorzunehmen.<br />

Der Klempner und Installationsbetrieb<br />

Richard Beckmann eröffnete am 17. Mai<br />

1931 sein Geschäft in <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Bei der Reichstagswahl am 31.07. 1932<br />

wählten 75,1 % in der Gemeinde die<br />

NSDAP. Auch die NS-Zeit hinterließ in der<br />

Gemeinde ihre Spuren. Im Oktober 1932<br />

gründete sich eine Ortsgruppe <strong>Neerstedt</strong>-<br />

Brettorf der NS-Frauenschaft.<br />

Auf den Ländereien Schulenberg<br />

wurde im Oktober des <strong>Jahre</strong>s 1933 die<br />

Ausgrabung eines Hünengrabes vorgenommen.<br />

Es erfolgte in diesem Jahr auch<br />

68<br />

der Anschluss der Elektrizitätsgenossenschaft<br />

<strong>Neerstedt</strong> an den Landeselektrizitätsverband<br />

Oldenburg.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1934 hinterließ der Landwirt<br />

H. Erdmann sein Anwesen der Kirchengemeinde<br />

Dötlingen. Er handelte wahrhaftig<br />

großherzig, denn der Ertrag der Stiftung<br />

sollte für arme und kränkelnde Kinder Verwendung<br />

finden. Auch spendete er durch<br />

seinen Nachlass Geld für bedürftige Kinder<br />

der Gemeinde.<br />

In diesem Jahr fand auch eine Volkszählung<br />

statt, die über die Entwicklung<br />

der Gemeinde Dötlingen Aufschluss gab.<br />

So waren damals in der Gemeinde 524<br />

Wohnhäuser und 550 Haushaltungen.<br />

Die Einwohnerzahl betrug 2943 Personen.<br />

Im Oktober 1934 wurde eine BDM-<br />

Ortsgruppe gegründet.<br />

1935 erfolgte der Umbau der<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Volksschule. Es wurde ein<br />

zweiter Klassenraum eingerichtet sowie<br />

eine Warmwasserheizung eingebaut.<br />

Durch den Ausbau des Dachgeschosses<br />

verlagerte sich die Wohnung des Hauptlehrers<br />

Stolle nach oben. Der Nebenlehrer<br />

hatte unten seine zwei Wohnräume.<br />

Die Belegschaft der Braker Dampfziegelei<br />

Hohnholt unternahm im <strong>Jahre</strong> 1935<br />

eine zweitägige Fahrt ins schöne Weserbergland.<br />

Eine Feuersbrunst im Frühjahr des <strong>Jahre</strong>s<br />

1937 vernichtete das alte strohgedeckte<br />

Wohnhaus sowie den Schweinestall des<br />

Bauern Friedrich Heinefeld in <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Die Feuerwehren aus <strong>Neerstedt</strong> und Dötlingen<br />

mussten sich auf die Rettung der<br />

Nachbargebäude beschränken. Es wurde<br />

laut Zeitungsbericht wertvolles „Volksvermögen“<br />

durch das Feuer vernichtet.


Der Gesangverein „Frohsinn“ feierte am<br />

Neujahrstag des <strong>Jahre</strong>s 1938 sein 30-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Hauptlehrer Wispeler wurde zu einer<br />

militärischen Übung einberufen. Seinen<br />

Dienst versah währenddessen Lehrer Tegtmeier<br />

aus <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Eine Neugestaltung der Dorfschulen<br />

wurde in der NS-Zeit angestrebt.<br />

Dann folgte der zweite Weltkrieg, der<br />

auch für die <strong>Neerstedt</strong>er Bevölkerung Leid<br />

und Trauer sowie Angst und Entbehrungen<br />

brachte.<br />

<strong>Neerstedt</strong> wurde im Kriege kaum zerstört.<br />

Nur wenige Tage vor Kriegsende<br />

gerieten 7 Häuser nach einem Luftangriff<br />

unter Beschuss und brannten ab.<br />

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg brachte<br />

große Veränderungen für die Zusammensetzung<br />

der Dorfbevölkerung in <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Der große Flüchtlingsstrom der Heimatvertriebenen<br />

aus den verlorenen deutschen<br />

Ostgebieten erreichte auch die Dörfer der<br />

Gemeinde Dötlingen. Mit Güterwaggons<br />

wurden die Flüchtlinge hertransportiert<br />

und zunächst meistens bei Bauern untergebracht.<br />

Die Menschen mussten in diesen<br />

Zeiten enger zusammenrücken und vieles<br />

miteinander teilen. Sogar die <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Schießhalle diente Flüchtlingsfamilien<br />

als erste Unterkunft. Viele der Heimatvertriebenen<br />

fanden als erstes Arbeit in<br />

der Landwirtschaft, später suchten sie<br />

Beschäftigung <strong>beim</strong> Wiederaufbau und<br />

in Handwerksberufen. Durch harte Arbeit<br />

und Fleiß gelang es vielen nach einigen<br />

<strong>Jahre</strong>n sich in <strong>Neerstedt</strong> ein eigenes Heim<br />

zu schaffen.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1951 wurde auf Anregung der<br />

Gemeinde Dötlingen im Gebiet der „Kurzen<br />

Heide“ ein Bebauungsplan entworfen<br />

und etwa 50 Bauplätze ausgewiesen.<br />

Diese Grundstücke fanden schnell neue<br />

Besitzer und viele Baulustige begannen,<br />

wenn ihre finanziellen Mittel ausreichten,<br />

mit dem Errichten ihres Eigenheimes. Es<br />

entstanden so nach und nach neue Wohngebiete<br />

in <strong>Neerstedt</strong> , auf der „Kurzen<br />

Heide, in der „Natenheide“ und in der<br />

„Heuberge“.<br />

Die Einweihung der Gefallenen-Ehrentafel<br />

fand am 18. April 1952 in einer Feierstunde<br />

unter großer Anteilnahme der<br />

Dorfbevölkerung statt. Pastor Geisemeier<br />

aus Dötlingen führte die Weihrede aus<br />

und mahnte die Nachkommen mit den<br />

Worten „nie wieder leichten Sinnes vom<br />

Krieg als Ordner der Welt zu sprechen,<br />

sondern wahre Ordnung kann nur entstehen,<br />

wenn der Mensch für den anderen<br />

empfindet und bereit ist, sich einzusetzen.“<br />

Zitat-Ende<br />

Im gleichen Jahr legte vor der Prüfungskommission<br />

der Handwerkskammer<br />

Oldenburg der <strong>Neerstedt</strong>er Heinz Tonne<br />

im Alter von erst 22 <strong>Jahre</strong>n seine Meisterprüfung<br />

als Schmiedemeister ab. Einige<br />

Wochen vorher bestand er die Hufbeschlagprüfung<br />

mit „sehr gut“. Damit war er<br />

der jüngste Handwerksmeister im Oldenburger<br />

Raum.<br />

Auch Helmut Alter konnte sich im gleichen<br />

Jahr über eine bestandene Meisterprüfung<br />

freuen. Er legte im Damen<br />

und Herrenfriseurgewerbe die Prüfung mit<br />

dem Prädikat „gut“ ab.<br />

69


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Die Dorfbevölkerung in <strong>Neerstedt</strong> wuchs<br />

in dieser Zeit schon erheblich. Während<br />

im Jahr 1950 die Zahl der Einwohner in<br />

<strong>Neerstedt</strong> bei 692 lag, war sie bis zum<br />

Jahr 1955 auf 743 Personen angestiegen.<br />

Der Sitz der Gemeindeverwaltung<br />

verblieb nach einer Volksabstimmung<br />

am 12. April 1953 endgültig in<br />

<strong>Neerstedt</strong>. Gegenüber der Molkerei<br />

wurde das Gemeindehaus gebaut. Im<br />

gleichen Gebäude richtete auch die<br />

damalige Raiffeisenbank Dötlingen ihre<br />

Geschäftsstelle ein, bevor sie 1965 in<br />

ein neues, eigenes Gebäude neben der<br />

Gemeinde umzog.<br />

In diesem Jahr wurde auch ein Heimatverein<br />

von Hauptlehrer Gode ins Leben<br />

gerufen. Mit einem Osterfeuer trat er das<br />

erste Mal in Erscheinung und bot der Dorfbevölkerung<br />

mit musikalischer Untermalung<br />

Volkstanzdarbietungen und einen<br />

Fackelreigen. Sogar ein kleines Feuerwerk<br />

wurde zu diesem Anlass abgebrannt.<br />

Die meisten <strong>Neerstedt</strong>er Bürger waren<br />

damals in vielen Dingen des täglichen<br />

Lebens Selbstversorger. Fast jeder Haushalt<br />

hatte einen Garten und versorgte sich<br />

mit Obst und angebautem Gemüse. Es<br />

wurde auch viel in Gläsern eingemacht<br />

als Vorrat für den Winter. Zur Selbstversorgung<br />

gehörte auch das Halten von Vieh,<br />

wie z. B. Hühnern, Enten und ein oder zwei<br />

Schweinen. In der Herbst und Winterzeit<br />

fanden dann die Hausschlachtungen statt,<br />

die oft Schlachter Adolf Lüschen aus <strong>Neerstedt</strong><br />

vornahm.<br />

Hier ist eine Übersicht der <strong>Neerstedt</strong>er Konfirmanden<br />

aus dem <strong>Jahre</strong> 1954<br />

70<br />

Ein Gedicht vom Schlachtfest berichtet von diesem<br />

Brauch.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1955 wurde die Poststelle<br />

<strong>Neerstedt</strong> zum 1. Mai in das Gemeindehaus<br />

verlegt. Fräulein Nelly Borck betreute<br />

als Posthalterin die Kunden. Helmut Alter<br />

eröffnete am 6. Mai des gleichen <strong>Jahre</strong>s<br />

einen Damen und Herrenfrisiersalon an<br />

der Hauptstraße in <strong>Neerstedt</strong>. Zum Ende<br />

der 50iger <strong>Jahre</strong> wurde der Raum in der<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Dorfschule zu knapp. Der<br />

Gemeinderat beschloss den Bau einer<br />

neuen Volksschule. Sie sollte neben der<br />

Turnhalle auf der „Kurzen Heide“ entstehen.<br />

Am 3. November 1961 wehte die<br />

Richtkrone über dem zweigeschossigen<br />

Schulgebäude, das im ersten Bauabschnitt


4 Klassenräume, mehrere Zimmer und<br />

einen Querbau erhielt. Später sollte noch<br />

der 2. Bauabschnitt mit weiteren 8 Klassenräumen<br />

angeschlossen werden. Die<br />

Einweihung des Schulneubaus konnte im<br />

Sept. 1962 gefeiert werden. Der damalige<br />

Schulleiter Gode bedankte sich <strong>beim</strong><br />

Gemeinderat und bei Gemeindedirektor<br />

Karl Willms für die Fertigstellung des ersten<br />

Bauabschnittes. Der zweite Bauabschnitt<br />

sollte zügig in Angriff genommen<br />

werden, da immer noch eine Klasse zur<br />

Zeit die Turnhallenbühne als Klassenraum<br />

nutzen musste.<br />

Der Winter 1963 bescherte im Februar<br />

arktische Kälte, es wurden stellenweise<br />

Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius<br />

gemessen. Auch die hohen Schneemassen<br />

und Schneeverwehungen brachten den<br />

Straßen- und Schienenverkehr für einige<br />

Tage völlig zum Erliegen. Im <strong>Jahre</strong> 1965,<br />

nach Fertigstellung des 2. Bauabschnittes<br />

der damaligen Mittelpunktschule <strong>Neerstedt</strong>,<br />

wurden zu Ostern 60 neue Schüler<br />

erwartet. Zu der Zeit war die <strong>Neerstedt</strong>er<br />

Schule die einzige in der Gemeinde Dötlingen,<br />

die noch die Klassen 1 bis 9 unter<br />

einem Dach führte.<br />

In den nächsten <strong>Jahre</strong>n wurde das Wegenetz<br />

der Gemeinde weiter ausgebaut. Dies<br />

hat die Gemeinde in erster Linie den<br />

Bemühungen von Gemeindedirektor Karl<br />

Willms zu verdanken. In den 70iger <strong>Jahre</strong>n<br />

beginnt sich auch die Tourismusader<br />

in der Gemeinde Dötlingen zu entwickeln.<br />

Sie gehört mit zum Erholungsgebiet Wildeshauser<br />

Geest und bietet den Gästen<br />

unter anderem Ferien auf dem Bauernhof<br />

an. Mitte der 70iger <strong>Jahre</strong> erfolgte der<br />

Bau des <strong>Neerstedt</strong>er Kindergartens in<br />

kirchlicher Trägerschaft und die neue<br />

Sporthalle nahm ihren Betrieb auf. In<br />

den folgenden <strong>Jahre</strong>n baute der TV<br />

<strong>Neerstedt</strong> eine starke Handballabteilung<br />

auf.<br />

Viele Städter entdeckten die reizvolle<br />

und ruhige Wohnlage in der Ortschaft<br />

<strong>Neerstedt</strong> und wollten sich ansiedeln. Ende<br />

der 70iger <strong>Jahre</strong> beschloss die Gemeinde<br />

ein neues, großes Baugebiet im Nordwesten<br />

<strong>Neerstedt</strong>s einzurichten. Auf dem<br />

„Sandberg“ entstanden innerhalb von fünf<br />

<strong>Jahre</strong>n nach und nach etwa 50 Einfamilienhäuser.<br />

Die Molkereigenossenschaft stellte ihre<br />

Tätigkeit in den 70iger <strong>Jahre</strong>n ein. Das<br />

Gebäude stand lange leer. Nachdem es<br />

verkauft wurde und Umbauten vollzogen<br />

waren, wurden Wohnungen und<br />

Geschäftsräume vermietet. Die Polizeistation<br />

<strong>Neerstedt</strong> ist dort seit 3 <strong>Jahre</strong>n untergebracht.<br />

In den Räumlichkeiten befindet<br />

sich seit einem halben Jahr auch das<br />

Jugendhaus <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1979 wurde die Sozialstation<br />

Dötlingen-Wildeshausen gegründet,<br />

die bis heute gute Arbeit im sozialen<br />

Bereich und in der Altenpflege geleistet<br />

hat. Am Anfang der 80iger <strong>Jahre</strong> stellte die<br />

Ziegelei Hohnholt die Ziegelproduktion<br />

ein. In diese Zeit fällt auch der Anschluss<br />

<strong>Neerstedt</strong>s und der übrigen Ortschaften<br />

der Gemeinde an das Kanalisationsnetz<br />

und die Wasserversorgung des Oldenburg-Ostfriesischen<br />

Wasserverbandes.<br />

Später wurden auch die Erdgasleitungen<br />

gelegt.<br />

Eine statistische Erhebung aus den <strong>Jahre</strong>n<br />

1983 gibt Aufschluss über die Anzahl<br />

der Bürger und ihre Beschäftigung in der<br />

Gemeinde. So gab es in diesem Jahr 235<br />

Gewerbebetriebe, 5209 Menschen lebten<br />

in der gesamten Gemeinde Dötlingen,<br />

davon waren 970 Personen in<br />

<strong>Neerstedt</strong> ansässig.<br />

71


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

1984 nahm man die Sonderschule für<br />

Sprachbehinderte in <strong>Neerstedt</strong> auf.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1985 wurde der Bauhof<br />

<strong>Neerstedt</strong> an der Brettorfer Straße<br />

eingeweiht. Ein weiteres Baugebiet an<br />

der Geveshauser Höhe am „Fasanenweg“<br />

erschloss die Gemeinde Ende der 80iger<br />

<strong>Jahre</strong>. Da es zu Beginn der 90iger <strong>Jahre</strong><br />

immer noch viele Bauwillige gab, wurden<br />

zwei Wohnsiedlungen in <strong>Neerstedt</strong> am<br />

Finkenweg und am Eulenweg erschlossen.<br />

Viele Familien aus dem Umland,<br />

hauptsächlich Städter, schufen sich hier in<br />

ruhiger Wohnlage und auf der Nachbarschaft<br />

zu landwirtschaftlichen Betrieben<br />

mit ihren Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

angenehme Wohnverhältnisse. Betrachtet<br />

man die Entwicklung der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe in der Gemeinde, so muss<br />

man feststellen, dass von 1983 bis heute<br />

die Anzahl der Betriebe (in der Größenordnung<br />

von 2 ha bis über 50 ha Betriebsgröße)<br />

von 304 in 1983 auf 162 Betriebe<br />

in 1999 zurückgegangen ist. Bei der Viehhaltung<br />

zeichnet sich nach etwa 14 <strong>Jahre</strong>n<br />

ebenfalls eine Veränderung ab Gegenüberstellung:<br />

Viehbestand im Vergleich<br />

1983 1997<br />

Tiere Anzahl Anzahl<br />

Pferde 178 224<br />

Rindvieh 7.101 6.523<br />

Schweine 51.697 39.926<br />

Hühner 164.400 262.336<br />

Truthühner ca. 20.000 167.261<br />

Schafe 0 195<br />

Die Einwohnerzahl des Dorfes <strong>Neerstedt</strong><br />

ist bis Ende 1999 auf 1460 Personen<br />

gewachsen. Es ist dicht gefolgt von der<br />

Ortschaft Dötlingen mit 1307 zum einwohnerstärksten<br />

Dorf der Gemeinde Dötlingen<br />

geworden.<br />

72<br />

Von den fünfziger <strong>Jahre</strong>n bis zum heutigen<br />

Zeitpunkt haben sich in <strong>Neerstedt</strong><br />

zahlreiche unterschiedliche Handwerksbetriebe<br />

niedergelassen, so dass man von<br />

einer guten Struktur <strong>Neerstedt</strong>s sprechen<br />

kann. Auch in medizinischer Hinsicht gilt<br />

<strong>Neerstedt</strong> als gut versorgt, denn es siedelte<br />

sich schon früh in den fünfziger <strong>Jahre</strong>n<br />

eine Zahnarztpraxis an. Später, Ende<br />

der 70iger <strong>Jahre</strong> nahm eine Arztpraxis ihre<br />

Arbeit in <strong>Neerstedt</strong> auf und eine Apotheke<br />

gibt es hier seit zwei <strong>Jahre</strong>n. In der Landwirtschaft<br />

haben sich in den letzten 25<br />

<strong>Jahre</strong>n mehrere tüchtige Lohnunternehmer<br />

eine Existenz aufgebaut. <strong>Neerstedt</strong><br />

hat sich bis in die heutige Zeit stetig positiv<br />

weiterentwickelt und vergrößert. Es bietet<br />

seinen Einwohnern ein naturnahes, attraktives<br />

und strukturmäßig gut versorgtes<br />

Wohnumfeld mit guten nachbarschaftlichen<br />

Kontakten.<br />

Die Geschichte der<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Schulen<br />

Nach Einführung der Reformation durch<br />

den Grafen von Oldenburg im 16. Jh. sollten<br />

auch in der Gemeinde Dötlingen Schulen<br />

gegründet werden. Die Schule des<br />

Kirchdorfes Dötlingen (gegr. 1576) war<br />

die älteste und wurde als Hauptschule<br />

bezeichnet, alle später ins Leben gerufenen<br />

Schulen der Gemeinde wurden<br />

Nebenschulen genannt. In <strong>Neerstedt</strong><br />

wurde im <strong>Jahre</strong> 1663 erstmals eine<br />

Schule gegründet. Es gab zunächst noch<br />

kein Schulhaus und der Unterricht fand in<br />

der Wohnung des Schulmeisters in einem<br />

größeren Raum statt. Als im <strong>Jahre</strong> 1779 der<br />

bisherige Schulhalter Claus Meyer verstarb,<br />

wurde der Bevölkerung der Bau eines


Schulhauses nahegelegt, sonst würde kein<br />

neuer Schulmeister eingestellt werden,<br />

hieß es. Das neue Schulhaus wurde jedoch<br />

erst im <strong>Jahre</strong> 1804 gebaut.<br />

In den Schulen wurde zu damaliger<br />

Zeit nur in den Fächern Lesen, Singen<br />

und Religion unterrichtet. Der Unterricht<br />

im Schreiben und Rechnen kostete extra<br />

Schulgeld.<br />

Ein Gehalt bekamen die Lehrer damals<br />

noch nicht. Ihr Einkommen bestand aus<br />

einigen Talern Schulgeld und der Nutzung<br />

der Dienstländereien. Oft reichte es kaum<br />

zum Unterhalt und mancher Lehrer war<br />

gezwungen, im Sommer zum Grasmähen<br />

nach Holland oder Friesland zu gehen, um<br />

sein Einkommen aufzubessern.<br />

Am Anfang wurde nur im Winter unterrichtet,<br />

weil die Kinder im Sommer in der<br />

Landwirtschaft helfen mussten. Ein Nachteil<br />

war, dass vieles vom Gelernten im Sommer<br />

wieder verloren ging und die Schüler<br />

dann nur wenige Fortschritte im Lernen<br />

machten.<br />

Als der Dötlinger Pastor Roth die Sommerschule<br />

einführte, gab es Streit mit der<br />

Bevölkerung der Gemeinde. Man einigte<br />

sich schließlich darauf, dass die Kinder im<br />

Sommer montags und donnerstags von 6<br />

bis 8 Uhr lernen sollten, damit sie danach<br />

noch das Vieh hüten konnten. Auch die<br />

<strong>Neerstedt</strong>er Bevölkerung sträubte sich<br />

zunächst gegen diese Regelung, fügte<br />

sich aber dann doch.<br />

Erst im <strong>Jahre</strong> 1793 wurde das Lehrerseminar<br />

in Oldenburg eröffnet, jedoch ganze<br />

40 <strong>Jahre</strong> später, nämlich 1837, wurden die<br />

letzten drei Lehrpersonen, die nicht im<br />

Seminar ausgebildet wurden, ihres Amtes<br />

enthoben.<br />

Der erste Schulhausbau in <strong>Neerstedt</strong><br />

wurde im <strong>Jahre</strong> 1804 von den Einwohnern<br />

aus <strong>Neerstedt</strong>, Barel, Rhade<br />

und Brockshus finanziert. Das Gebäude<br />

wurde 1830 noch verbessert. Doch schon<br />

13 <strong>Jahre</strong> später musste östlich der Dorfstraße<br />

ein neues Schulhaus erbaut werden,<br />

das 540 Reichstaler kostete. Das<br />

Gebäude war 60 Fuß lang und 40 Fuß<br />

breit. Die Wände waren nur einen Stein<br />

dick. Es gab nur eine Schulstube von 55<br />

m 2 Größe. Der Fußboden war aus Lehm<br />

und das Dach mit Stroh gedeckt. Im Winter<br />

wurde notdürftig mit einem Eisenofen<br />

geheizt. Die Wohnung des Lehrers befand<br />

sich im gleichen Gebäude. Der Lehrer<br />

musste auf jeden Fall noch nebenbei Landwirtschaft<br />

betreiben, um sein geringes<br />

Einkommen zu verbessern. Zur Schulstelle<br />

gehörten Ländereien, eine kleine Wiese<br />

und zwei Gärten. Auch ein Backofen stand<br />

ihm zur Verfügung.<br />

Als 16. Schulhalter (damalige Bezeichnung<br />

für Lehrer) trat Diedrich Grashorn<br />

im <strong>Jahre</strong> 1877 seinen Schuldienst an<br />

der Schule <strong>Neerstedt</strong>-Ost als Hauptlehrer<br />

an. Die Schülerzahlen betrugen in den<br />

<strong>Jahre</strong>n 1878 bis 1905 im Durchschnitt 83<br />

Kinder.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1889 richtete Lehrer Grashorn<br />

mit seiner Frau Elise eine Postagentur in<br />

dem Schulgebäude ein. Da die Räumlichkeiten<br />

zu klein waren, wurde ein Anbau<br />

73


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

gemacht, der das Gebäude um die Poststube,<br />

Küche mit Speisekammer und zwei<br />

kleine Kammern vergrößerte. Diedrich<br />

Grashorn war 47 <strong>Jahre</strong> Hauptlehrer in<br />

<strong>Neerstedt</strong>-Ost. Von seinen Schülern hatte<br />

er auch fast alle Eltern schon in seiner<br />

Schule unterrichtet, von einigen sogar<br />

die Großeltern. Lehrer Grashorn hatte viel<br />

übrig für die Natur, Land und Leute. Er war<br />

weithin als Altertumsforscher, Naturfreund<br />

und Vogelkenner bekannt. Er verstand es<br />

nicht nur gutes Schulwissen zu vermitteln,<br />

sondern den Kindern auch praktische<br />

Lebenshilfe zu geben.<br />

Als er im <strong>Jahre</strong> 1923 aus dem aktiven<br />

Schuldienst ausschied, bedankte sich die<br />

Dorfbevölkerung bei ihm, indem sie ihm<br />

einen Fackelzug zum Abschied bereiteten<br />

und ihm neben einer goldenen Uhr ein<br />

Ölgemälde seiner alten Schule schenkten.<br />

Das Gemälde, von Heinrich Witte<br />

gefertigt, hängt heute noch als Erinnerungsstück<br />

in der jetzigen Grundschule<br />

<strong>Neerstedt</strong>.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1905 wurde die Schule<br />

<strong>Neerstedt</strong>-West an der Chaussee gegenüber<br />

dem damaligen Gasthaus Harms<br />

erbaut. Als Hauptlehrer wurde Herr Wilhelm<br />

Lienemann eingestellt. Er unterrichtete<br />

dort bis 1911. Sein Nachfolger<br />

wurde bis 1921 Hauptlehrer Hackstette.<br />

Danach kam Friedrich Schumacher als<br />

Hauptlehrer nach <strong>Neerstedt</strong>. Nach 1923<br />

gab es nur noch die Schule <strong>Neerstedt</strong>-<br />

West, da Diedrich Grashorn nach seiner<br />

Pensionierung die Räumlichkeiten als<br />

Alterssitz nutzen konnte, bis er im <strong>Jahre</strong><br />

1932 im Alter von 78 <strong>Jahre</strong>n verstarb.<br />

In den <strong>Jahre</strong>n 1926 bis 1931 war Hermann<br />

Garms Hauptlehrer in <strong>Neerstedt</strong>.<br />

Ab 1932 übernahm Georg Stolle als<br />

Hauptlehrer die <strong>Neerstedt</strong>er Schule. In<br />

seine Zeit fällt der Ausbau der Volksschule<br />

74<br />

<strong>Neerstedt</strong> im <strong>Jahre</strong> 1935. Es wurde ein<br />

zweiter Klassenraum und ein Vorbereitungsraum<br />

eingerichtet und die Wohnung<br />

des Hauptlehrers in das obere Stockwerk<br />

verlegt. Außerdem wurde eine Warmwasserheizung<br />

eingebaut. Ein Nebenlehrer<br />

bekam zwei Räume des Erdgeschosses<br />

als Wohnung zugewiesen. Bis 1945 blieb<br />

Georg Stolle an der Volksschule in<br />

<strong>Neerstedt</strong>. Nach dem 2. Weltkrieg nahm<br />

Karl Gode seine Tätigkeit als Hauptlehrer<br />

an der <strong>Neerstedt</strong>er Schule auf. Er<br />

wohnte während seiner Dienstzeit in der<br />

Lehrerwohnung der Schule.<br />

Durch die erhöhten Schülerzahlen in den<br />

50iger <strong>Jahre</strong>n wurden die Räumlichkeiten<br />

in dem zwei Klassen umfassenden Schulhaus<br />

zu klein. Gespräche mit der Gemeindeverwaltung<br />

führten schließlich dazu,<br />

dass einem Schulneubau auf der „Kurzen<br />

Heide“ in Nachbarschaft zur Turnhalle<br />

zugestimmt wurde. Das Richtfest des<br />

ersten Bauabschnitts konnte im <strong>Jahre</strong><br />

1961 gefeiert werden. Die neue zweigeschossige<br />

Schule mit 4 Klassenräumen<br />

und einem flachen Mittelbau war 1962<br />

bezugsfertig. Damals fand die Einschulung<br />

der Erstklässler immer zu Ostern statt. Im<br />

<strong>Jahre</strong> 1965 war der zweite Bauabschnitt<br />

fertiggestellt und es konnten 8 neue Klassenräume<br />

in der Schule genutzt werden.<br />

In diesem Jahr wurde <strong>Neerstedt</strong> zur Mittelpunktschule<br />

und beherbergte die Klassen<br />

1 bis 9 unter einem Dach. Insgesamt waren<br />

es 305 Kinder für 1965. Durch die Zentralisierung<br />

wurden die Schülerzahlen der<br />

umliegenden Schulen rückläufig, denn ab<br />

Klasse 5 besuchten alle Kinder der Nachbarorte<br />

die <strong>Neerstedt</strong>er Schule.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1966 übernahm Rektor Wilhelm<br />

Oncken die Leitung der Mittelpunktschule.<br />

Die Gemeinde baute in<br />

diesen <strong>Jahre</strong>n auch Lehrerwohnungen in


Nachbarschaft zur Schule auf der damaligen<br />

„Kurzen Heide“.<br />

Der dritte Bauabschnitt der Mittelpunktschule<br />

wurde im <strong>Jahre</strong> 1968 fertiggestellt.<br />

Er umfasste die Aula, einen Toilettentrakt<br />

sowie einen Physik- und einen Werkraum.<br />

Da die Schulpolitik im <strong>Jahre</strong> 1975 die<br />

Orientierungsstufe in Niedersachsen einführte,<br />

änderte sich auch die Beschulung<br />

in <strong>Neerstedt</strong>. Alle nachfolgenden Schuljahrgänge<br />

ab Klasse 5 besuchten fortan<br />

die Orientierungsstufe in Wildeshausen<br />

und danach die weiterführenden Schulen.<br />

<strong>Neerstedt</strong> wurde ab 1979 wieder zur reinen<br />

zweizügigen Grundschule. Die nicht<br />

mehr benötigten leerstehenden Schulräume<br />

des 3. Bauabschnittes wurden bis<br />

auf die Aula langfristig an die Kirchengemeinde<br />

Dötlingen vermietet. Da auch im<br />

oberen Schulgebäudetrakt noch einige<br />

Klassenräume frei waren, wurde im <strong>Jahre</strong><br />

1984 die Sonderschule für Sprachbehinderte<br />

in den Räumlichkeiten angesiedelt.<br />

Beide Schulen arbeiteten vom Beginn an<br />

zusammen. Konferenzen, Schulprojekte<br />

sowie Feste und Feierlichkeiten wurden<br />

stets gemeinsam veranstaltet. Im <strong>Jahre</strong><br />

1985 übernahm Ernst-August Krumland<br />

die Schulleitung der Grundschule. Das Lehrerkollegium<br />

beider Schulen setzte sich<br />

damals aus insgesamt 15 Lehrerinnen und<br />

Lehrern zusammen, von denen einige in<br />

Teilzeit beschäftigt waren.<br />

Nach der Pensionierung Ernst-August<br />

Krumlands im <strong>Jahre</strong> 1995 übernahm der<br />

jetzige Rektor Ufke Janssen die Schulleitung.<br />

Durch den erheblich gestiegenen<br />

Verwaltungsanteil im Schulbetrieb wurde<br />

die Anstellung einer Sekretärin unumgänglich.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 2000 besuchten 187 Schüler die<br />

Grundschule in <strong>Neerstedt</strong>. In die Schule<br />

kommen die Kinder der Ortschaften<br />

<strong>Neerstedt</strong>, Ostrittrum, Klattenhof, Nuttel,<br />

Barel und Brettorf. Die Grundschule, in<br />

der die Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse<br />

untergebracht sind, ist zweizügig angelegt<br />

und umfasst insgesamt 8 Klassen.<br />

Die durchschnittliche Schülerzahl beträgt<br />

momentan 23 Kinder pro Klasse. In der<br />

Sonderschule für Sprachbehinderte gibt<br />

es 5 Klassen mit jeweils 10 Kindern im<br />

Durchschnitt.<br />

Auch der Computer hat Einzug in den<br />

Schulalltag gehalten. In diesem Jahr wurde<br />

auch der Internetanschluss installiert und<br />

steht Lehrern und Schülern zur Verfügung.<br />

Durch die vielen jungen Familien in<br />

<strong>Neerstedt</strong> und den Nachbarorten wird in<br />

den nächsten <strong>Jahre</strong>n die Auslastung der<br />

Grundschule gesichert sein.<br />

75


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Neerstedt</strong>er<br />

Schützenkönige<br />

und<br />

-königinnen<br />

Kinderschützenkönige<br />

76<br />

Jahr König<br />

1959 Hans-Jürgen Kleist<br />

1960 Heiko Strudthoff<br />

1961 Heinrich W. Pageler<br />

1962 Günter Kläner<br />

1963 Ewald Landwehr<br />

1964 Karl-Heinz Bruns<br />

1965 H.-G. Jordt<br />

1966 Günther Mutke<br />

1967 P.-D. Steffel<br />

1968 Hartmut Hohnholt<br />

1969 Bernfried Kunst<br />

1970 Herwig Asche<br />

1971 Gerno Strudthoff<br />

1972 Reinhard Hust<br />

1973 Volker Bleydorn<br />

1974 Achim Kahler<br />

1975 Hermann Thöle<br />

1976 Klaus Specht<br />

1977 Horst Lueken<br />

1978 Volker Steenken<br />

1979 Volker Kulle<br />

1980 Andreas Franz<br />

1981 Günther Rüscher<br />

1982 Kerstin Strudthoff<br />

1983 Enno Steenken<br />

1984 Dirk Strudthoff<br />

1985 René Hautau<br />

1986 Birger Hohnholt<br />

1987 Manuel Mutke<br />

1988 Björn Cording<br />

1989 Stefan Kahler<br />

1990 Maik Scheeland<br />

1991 Daniel Ziemann<br />

1992 Ann Börries<br />

1993 Annika Mutke<br />

1994 Florian Bothe<br />

1995 Maik Haverkamp<br />

1996 Kathrin Bröcker<br />

1997 Sönke Strudthoff<br />

1998 Malte Kasper<br />

1999 Lars Padeken<br />

2000 André Schröder-Brockshus


<strong>Neerstedt</strong>er<br />

Jugendkönige und<br />

Adjutanten<br />

Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />

1925 Heinrich Otte<br />

1926 Johann Thöle<br />

1927 Georg Müller<br />

1928 Walter Bokelmann<br />

1929 Fritz Zitterich<br />

1930 Wilhelm Abel<br />

1931 Herm. Gildehaus<br />

1932 Ernst Abel<br />

1933 Ernst Abel<br />

1934 P. Bramstedt<br />

1935 Otto Thöle<br />

1936 Hans Pacholke<br />

1937 Fritz Stolle<br />

1938 Friedrich Lüschen<br />

1952 Heino Franz<br />

1953 Heino Grashorn<br />

1954 Enno Aschenbeck<br />

1955 Horst Schwarting<br />

1956 Heino Grotelüschen<br />

1957 Herbert Eilers<br />

1958 Ernst Grashorn<br />

1959 Dieter Hollmann<br />

1960 Manfred Otte<br />

1961 Karl-H. Vosteen<br />

1962 Heiner Vosteen<br />

1963 Günth. Gildehaus Heino Stolle Klaus Lange<br />

1964 Lothar Börries Günth. Gildehaus Klaus Lange<br />

1965 Dieter Abel Günth. Gildehaus Rolf Quaschigroch<br />

1966 Gerd von Seggern Klaus Cordes K.H. Bruns<br />

1967 Enno Oltmann K.-H. Bruns Alfons Mutke<br />

1968 Manfr. Scheeland Heiko Neels R. Wollenberg<br />

1969 Heiko Neels Manfr. Scheeland K.H. Bruns<br />

1970 Ekkehard Lange K.-H. Bruns R. Wollenberg<br />

1971 H.-D. Grotelüschen Gerd Scheeland K.-H. Bruns<br />

1972 Gerd Scheeland K.-D. Grotelüschen Wilfr. Grashorn<br />

1973 Heinz-G. Steenken Kl. Grotelüschen Heino Munderloh<br />

1974 Uwe Brandt Kl. Grotelüschen Hartmut Hohnholt<br />

1975 Kl.-D. Grotelüschen Uwe Brandt H.-G. Steenken<br />

1976 Bernfried Kunst Friedh. Lüschen Hermann Thöle<br />

1977 Reiner Grashorn Kl. Grotelüschen Gerd Lüschen<br />

1978 Volker Bleydorn Hergen Grashorn Anne Thöle<br />

1979 Ralf Hohnholt Rainer Lange Volker Bleydorn<br />

77


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

78<br />

Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />

1980 Ralf Steenken Rainer Lange Dettmer Vosteen<br />

1981 Heiko Frerichs A. Grotelüschen Ralf Steenken<br />

1982 Heike Gerken Heiko Frerichs Lüder Vosteen<br />

1983 Volker Steenken Heike Gerken Ralf Diers<br />

1984 Ralf Diers André v. Seggern Enno Gerken<br />

1985 Kerstin Strudthoff Volker Steenken Ralf Otte<br />

1986 Andreas Scherner Maik Ehlers Ingo Kuhlmann<br />

1987 André v. Seggern Enno Rüscher Volker Strudthoff<br />

1988 Heide Frerichs Kerstin Strudthoff Markus Mutke<br />

1989 Dirk Strudthoff Heide Frerichs Ingo Kuhlmann<br />

1990 Holger Akkermann E. Wübbenhorst André Haske<br />

1991 Arne Grashorn Manuel Mutke Petra Lorenz<br />

1992 Michael Bothe H. Brinkmann Birger Strudthoff<br />

1993 Lars Dekker Michael Bothe Heide Frerichs<br />

1994 Sascha Volkmann Ram. Scheeland Oltmann-Janßen<br />

1995 Ph. Wübbenhorst Daniel Ziemann Lars Dekker<br />

1996 Simon Volkmann Lars Dekker B. Schwarting<br />

1997 Daniel Ziemann Lars Dekker Ph. Wübbenhorst<br />

1998 Ann Börries Inka Strudthoff Oliver v. Waaden<br />

1999 Stefan Tonne Daniel Ziemann Nina Axt<br />

2000 Florian Axt Stefan Tonne Björn Tonne


Damenköniginnen und<br />

Adjutantinnen<br />

Jahr Königin 1. Adjutantin 2. Adjutantin<br />

1981 Inge Franz Gisela Laue Annegr. Grashorn<br />

1982 Rita Mutke Angela Hohnholt Gisela Laue<br />

1983 G. Quaschigroch Inge Franz Herma Haske<br />

1984 G. Grotelüschen Annegr. Grashorn Rita Mutke<br />

1985 Herma Haske Elke Cording Anke Mutke<br />

1986 Hilke Schütte Marianne Kracke Inge Franz<br />

1987 Brigitte Janßen Angela Hohnholt Margrit Otte<br />

1988 Angela Hohnholt Annegr. Grashorn Anke Scheeland<br />

1989 Inge Franz Hilke Schütte Herma Haske<br />

1990 Marion Jacobs Hilke Schütte Margrit Mutke<br />

1991 Anke Mutke Annegr. Grashorn Hilke Schütte<br />

1992 Anke Scheeland Hilke Schütte Rita Mutke<br />

1993 Annegr. Grashorn Inge Franz Hilke Schütte<br />

1994 Bettina Brandt Herma Haske Inge Franz<br />

1995 Heike Kuban Angela Hohnholt Rita Mutke<br />

1996 Margrit Mutke Rita Mutke Karin Scherner<br />

1997 Brigitte Janßen Annegr. Grashorn Margrit Mutke<br />

1998 Daniela Jordt Hella Ahrens Iris Heltriegel<br />

1999 Tanja Wolowski Brigitte Janßen Margrit Mutke<br />

2000 Irmtraud Dekker Melanie Jordt Bettina Brandt<br />

79


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Schützenkönige und<br />

Adjutanten<br />

80<br />

Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />

1905 Fritz Brandt<br />

1906 Heinrich Dicke<br />

1907 Heinrich Aschenbeck<br />

1908 Georg Thöle<br />

1909 Joh. Lüschen<br />

1910 Fritz Brandt<br />

1911 Heinr. Aschenbeck<br />

1912 Georg Thöle Heinr. Jakobs Heinr. Dicke<br />

1913 Fritz Brandt Georg Thöle Heinr. Jakobs<br />

1914/18 Fritz Brandt<br />

1919 Karl Poppe H. Jakobs G. Lüschen<br />

1920 Heinrich Jakobs Johann Kröger Heinr. Stolle<br />

1921 Heinrich Hollmann Heinrich Stolle Fritz Aschenbeck<br />

1922 Heinr. Hohnholt Joh. Köhrmann H. Einemann<br />

1923 Karl Poppe Paul Leube Richard Tollgrewe<br />

1924 Joh. Köhrmann Heinr. Einemann Joh. Kröger<br />

1925 Joh. Dicke<br />

1926 Paul Leube H. Einemann Joh. Dicke<br />

1927 Heinr. Dicke H. Engelmann G. Tangemann<br />

1928 Heinr. Dicke Heinr. Hohnholt Georg Lüschen<br />

1929 Herm. Eilers Fritz Brandt Georg Thöle sen.<br />

1930 Herm. Thöle H. Dicke Heinr. Hohnholt<br />

1931 Karl Wilkens Herm. Thöle Georg Lüschen<br />

1932 Emil Riege Fritz Aschenbeck Georg Feldhaus<br />

1933 Karl Wilkens H. Dicke J. Kröger<br />

1934 Joh. Thöle jun. Fr. Aschenbeck Herm. Thöle<br />

1935 Heinr. Steffen Joh. Thöle jun. Joh. Thöle sen.<br />

1936 Willi Schwarting Fritz Jacobs Paul Leube<br />

1937 Joh. Thöle jun. Joh. Dicke Fritz Aschenbeck<br />

1938 G. Grotelüschen Hugo Oltmanns Herm. Thöle<br />

1939/50 August Wilkens Herm. Thöle F. Aschenbeck jun.<br />

1951 F. Aschenbeck jun. Johann Thöle jun. G. Tonne<br />

1952 Willi Rüdebusch Herm. Thöle Hans Dicke<br />

1953 Willi Schwarting Fr. Aschenbeck jun. Herb. Hohnholt<br />

1954 Erich Scheeland R. Stolle Fr. Aschenbeck jun.<br />

1955 Heinr. Pagler Fr. Aschenbeck jun. W. Spille<br />

1956 Georg Lüschen Heinr. Bruns Fr. Lüschen<br />

1957 Friedrich Lüschen Erich Scheeland Richard Stolle<br />

1958 Heino Suhrkamp Richard Stolle Joh. Dicke<br />

1959 Heinrich Grashorn Heino Suhrkamp Friedr. Lüschen<br />

1960 Aug. Wilkens Fr. Lüschen Heinz v. Seggern<br />

1961 Georg Grashorn Aug. Wilkens Friedr. Lüschen


Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />

1962 Heinrich Pageler Adolf Börries Bernh. Kläner<br />

1963 Heinrich Bruns Bernh. Kläner Heinr. Pageler<br />

1964 Bernh. Kläner Adolf Börries Ernst Lange<br />

1965 F. Aschenbeck jun. Klaus Cordes Helmut Hohnholt<br />

1966 Heinz von Seggern Klaus Cordes Heinr. Pageler<br />

1967 Wilhelm Spille G. Lüschen, Ohe E. Quaschigroch<br />

1968 Helmut Hohnholt Heinr. Bruns Hermann Thöle<br />

1969 Friedr. Lüschen Klaus Cordes Kurt Meyer<br />

1970 Siegfried Abel Bernh. Kläner K.-H. Vosteen<br />

1971 H. Grotelüschen Klaus Cording Fr. Wiechers<br />

1972 Walter Mutke Helmut Hohnholt H. Grotelüschen<br />

1973 Gerh. Kruismann Horst Schwarting Heinr. Grashorn<br />

1974 Harro Frerichs Alfons Mutke Klaus Cording<br />

1975 Egon Stolle Heino Stolle H. Grotelüschen<br />

1976 Heino Stolle H.-G. Steenken G. Kruismann<br />

1977 Herbert Haske Helmut Kläner Enno Aschenbeck<br />

1978 Ernst Lange Enno Aschenbeck Gerh. Kruismann<br />

1979 Walter Mutke Bernfr. Kunst Harro Frerichs<br />

1980 Werner Grashorn Harro Frerichs Heinr. Bruns<br />

1981 Helmut Hohnholt Wilfr. Lüschen Kurt Spille<br />

1982 Horst Schwarting H.-G. Steenken Willi Spille<br />

1983 Alfons Mutke Fritz Aschenbeck Günther Mutke<br />

1984 Gerd Scheeland Heinz v. Seggern Georg Grashorn<br />

1985 Helmut Müller Hergen Grashorn Heiko Kunst<br />

1986 Wilfr. Menkens Horst Schwarting Heinz Tonne<br />

1987 Georg Grashorn Helmut Müller Bernh. Kläner<br />

1988 Reiner Stolle Alfons Mutke Gerd Scheeland<br />

1989 Heino Jacobs Gerd Scheeland Ralf Steenken<br />

1990 Kl. Grotelüschen Reiner Stolle Volker Steenken<br />

1991 Gerold Schnier Ralf Otte Volker Strudthoff<br />

1992 Egon Strudthoff Gerold Schnier Ingo Kuhlmann<br />

1993 Friedel Neels Wilfried Menkens Rainer Mutke<br />

1994 Helmut Kläner Enno Aschenbeck Rainer Mutke<br />

1995 Martin Mutke Friedel Neels Gerd Scheeland<br />

1996 Rainer Mutke Torsten Steenken Helmut Kläner<br />

1997 Fred Wolowski Manuel Mutke Dirk Strudthoff<br />

1998 Volker Steenken Manuel Mutke Rainer Mutke<br />

1999 Frank Hohnholt Lars Dekker Rainer Mutke<br />

2000 Joh. Akkermann Lars Dekker Ralf Steenken<br />

81


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

Alterskönige<br />

Bundeskönige <strong>beim</strong><br />

Wildeshauser<br />

Schützenbund<br />

(seit 1984)<br />

Damenkönigin <strong>beim</strong><br />

Wildeshauser<br />

Schützenbund<br />

(seit 1998)<br />

82<br />

Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />

1997 Fritz Völz<br />

1998 Heinz von Seggern Siegfried Abel Heinz Munderloh<br />

1999 H. Grotelüschen Heinz v. Seggern Martin Klose<br />

2000 Martin Klose Helmut Hohnholt Joh. Kuhlmann<br />

Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />

1984 Rita Mutke<br />

1985 Gerd Scheeland<br />

1986 Hergen Grashorn<br />

1989 Gerd Scheeland<br />

1990 Gerd Scheeland<br />

1991 Margrit Mutke<br />

1992 Hilke Schütte<br />

1995 Bettina Brandt<br />

1997 Rainer Mutke Torsten Steenken<br />

1999 Rainer Mutke<br />

2000 Frank Hohnholt<br />

Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />

1998<br />

1999 Iris Heltriegel


Und die hatten<br />

in den<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n im<br />

<strong>Schützenverein</strong><br />

etwas zu sagen:<br />

Vorstände<br />

1. Vorsitzende<br />

1901 - 1903 Heinrich Dicke<br />

1904 Fritz Osterloh, Klattenhof<br />

1905 Heinrich Borchers, Rahde<br />

1906 - 1907 Georg Thöle<br />

1908 August Reinekehr<br />

1909 - 1910 H. Dicke sen.<br />

1911 - 1919 Fr. Brandt<br />

1920 - 1934 Georg Geerken, Barel<br />

1935 Georg Geerken, Barel, Vereinsführer<br />

1936 - 1950 Joh. Thöle, jun. “<br />

1951 - 1964 Georg Geerken, Barel<br />

1965 - 1973 August Wilkens<br />

1974 - 1980 Ernst Lange<br />

1981 - Harro Frerichs<br />

2. Vorsitzende<br />

1901 - 1903 Wilhelm Gildehaus, Wehe<br />

1904 - 1907 Diedr. Rogge<br />

1908 - 1910 Fritz Brandt<br />

1911 - 1934 H. Dicke, jun.<br />

1935 - 1937 Heinr. Dicke, 2. Vereinsführer<br />

1938 - 1950 Willi Schwarting, „<br />

1951 - 1959 Willi Schwarting<br />

1960 - 1964 August Wilkens<br />

1965 - 1974 Hermann Thöle<br />

1975 - 1980 Harro Frerichs<br />

1981 - 1984 Heiko Kunst<br />

1985 - Helmut Kläner<br />

3. Vorsitzender<br />

2001 - Frank Hohnholt<br />

83


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />

84<br />

Kassenwart<br />

1901 - 1904 Johann Geerken<br />

1905 - 1907 Georg Schütte, Klattenhof<br />

1908 - 1910 Georg Thöle<br />

1911 H. Aschenbeck, Barel<br />

1912 - 1913 Hinrich Stolle, <strong>Neerstedt</strong><br />

1914 - 1919 Georg Geerken, Barel<br />

1920 - 1930 Carl Poppe, Barel<br />

1931 - 1953 Johann Kuhlmann, sen<br />

1954 - 1957 Willi Lüschen<br />

1958 - 1973 Friedr. Lüschen<br />

1974 - 1980 Werner Grashorn<br />

1981 - 1983 Herbert Haske<br />

1984 Helmut Kläner<br />

1985 - 1995 Alfons Mutke<br />

1996 - Heino Jacobs<br />

Schriftführer<br />

1901 - 1902 Fritz Osterloh, Klattenhof<br />

1903 Wilhelm Stolle, Klattenhof<br />

1904 G. Hohnholtz<br />

1905 - 1907 Fritz Osterloh, Klattenhof<br />

1908 - 1909 Heinrich Aschenbeck, Barel<br />

1910 - 1919 August Reinekehr<br />

1920 Johann Hollmann, Geveshausen<br />

1921 - 1937 Ernst Muhle<br />

1938 - 1964 Hermann Thöle<br />

1965 - 1973 Ernst Lange<br />

1974 - 1980 Heiko Kunst<br />

1981 - 2000 Martin Klose<br />

2001 - Torsten Steenken<br />

1. Schießwart<br />

1901 - 1935 Aug. Möwius<br />

1936 - G. Grotelüschen<br />

1953 Johann Dicke<br />

1954 - 1978 Heinr. Bruns<br />

1979 - 1988 Heino Grotelüschen<br />

1989 - Siegfried Abel


Jugendwart<br />

1929 - 1930 August Möwius u. Fritz Müller<br />

1931 Fritz Müller<br />

1932 - 1950 Joh. Dicke<br />

1951 - 1959 Joh. Dicke u. Joh. Kröger<br />

1960 - 1979 Georg Grashorn<br />

1980 - 1994 Heinz Munderloh<br />

1995 - 1999 H.-J. Axt<br />

2000 - Lars Dekker u. Sascha Volkmann<br />

Damenleiterin<br />

1983 - 1991 Rita Mutke<br />

1992 - 1996 Hilke Schütte<br />

1997 - Rita Mutke<br />

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Der Arbeitskreis der Vereinschronik hat versucht ein<br />

Bild der <strong>100</strong>-jährigen Vereinsgeschichte widerzuspiegeln.<br />

Manches und mancher ist dabei sicherlich zu kurz gekommen,<br />

da unsere Seitenzahl dieses Heftes begrenzt war.<br />

Auch konnten längst nicht alle Fotos Verwendung finden,<br />

die uns zur Verfügung standen. Danken möchten wir<br />

allen, die mit Informationen, Fotos aber auch mit Anzeigen<br />

in dieser Broschüre mit dazu beigetragen haben,<br />

dass diese Zeitgeschichte zustande kam. Unser Dank gilt<br />

besonders der Wildeshauser Zeitung, die es uns ermöglicht<br />

hat, im Archiv zu blättern und nach Interessantem<br />

über unseren Verein, aber auch über Land und Leute zu<br />

suchen. Auch Manfred Frost half mit bei der Durchsicht der<br />

Zeitungen. Familie Thiele aus <strong>Neerstedt</strong> hat uns freundlicherweise<br />

Fotos und Aufzeichnungen über <strong>Neerstedt</strong> zur<br />

Verfügung gestellt. Mit eingeflossen sind auch Aufzeichnungen<br />

von den Lehrern Grashorn und Bengen.<br />

Viel Freude und Spaß wünschen wir allen Lesern <strong>beim</strong><br />

Durchblättern der Festschrift.<br />

Der Arbeitskreis der Vereinschronik

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