100 Jahre Schützenverein Neerstedt - beim Schützenverein Neerstedt
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und die 100-jährige Geschichte des Schützenvereins Festschrift zum Jubiläum am 4. Juni 2001
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und die <strong>100</strong>-jährige Geschichte<br />
des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
Festschrift zum Jubiläum am 4. Juni 2001
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Vorwort<br />
2<br />
Das <strong>100</strong>-jährige Jubiläum des <strong>Schützenverein</strong>s <strong>Neerstedt</strong><br />
von 1901 e.V. soll zum Anlass genommen werden, die<br />
Geschichte des Vereines aufzuzeichnen. Hierbei sind wir<br />
in erster Linie auf die noch vorhandenen Protokollbücher,<br />
<strong>Jahre</strong>sberichte und auf Überlieferungen älterer Schützenkameraden<br />
angewiesen. Schwierig war es manchmal<br />
auch , die geführten Protokollbücher zu entziffern, denn<br />
die Protokolle wurden damals sofort bei der Versammlung<br />
niedergeschrieben. Und je nach dem, wie viel Zielwasser<br />
geflossen war, so stellte sich auch die Schrift des<br />
Protokollführers dar. Viel Interessantes über den Verein<br />
und das Dorf <strong>Neerstedt</strong> fanden wir <strong>beim</strong> Durchblättern<br />
der Wildeshauser Zeitung von 1895 bis 1965. Wir haben<br />
mit der Durchsicht der Wildeshauser Zeitung bereits mit<br />
dem Jahr 1895 begonnen, da unsere erste Vereinsfahne<br />
die <strong>Jahre</strong>szahl 1899 trägt. Vermutet wird, dass die ersten<br />
Anfänge des <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>s bereits auf das<br />
Jahr 1899 zurückgehen, die Vereinsgründung jedoch erst<br />
im <strong>Jahre</strong> 1901 erfolgte. Vor der Vereinsgründung fanden<br />
bei der Gaststätte Harms bereits Scheibenschießen statt.<br />
Auch andere Gaststätten warben mit Zeitungsanzeigen<br />
für das Scheibenschießen. Hier wurde dann auf im Freien<br />
aufgestellte Scheiben geschossen. Schießstände waren<br />
dafür nicht erforderlich. Die Sicherheit kam dabei wohl<br />
zu kurz. Aber von Schießunfällen haben wir auch nichts<br />
gelesen.<br />
Im Zusammenhang mit unserer Vereinschronik wollen wir<br />
auch etwas über die Geschichte unseres Dorfes berichten.<br />
Auch hier sind wir auf Überlieferungen und alte Aufzeichnungen<br />
angewiesen. Der Bericht über das Dorf <strong>Neerstedt</strong><br />
soll nicht den Anspruch einer vollständigen Dorfchronik<br />
erheben. Er soll lediglich Geschichtliches und Entwicklung<br />
im Zusammenhang mit unserer Vereinsgeschichte widerspiegeln.
Zum Jubiläum<br />
des <strong>Neerstedt</strong>er<br />
<strong>Schützenverein</strong>s<br />
von 1901 e. V.<br />
Zum großen Fest, das wir begehen,<br />
lasst die Fahnen munter wehen.<br />
Verflossen sind viel Tag‘ und Jahr‘,<br />
seit der Verein ein Täufling war.<br />
Aus einem Stämmchen noch zuvor<br />
wuchs ein starker Stamm empor.<br />
Aus Opfermut, Geduld und Kraft<br />
ward unsere Schützengesellschaft.<br />
Dem Vaterlande treu ergeben,<br />
zur Ehre der Gemeinde streben.<br />
Am guten Brauche festzuhalten<br />
und am Erbe unserer Alten.<br />
Immer der Gemeinschaft nützen<br />
war von je das Ziel der Schützen.<br />
Wie in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n,<br />
lasst die Tradition uns wahren.<br />
Möge immer der Verein wachsen<br />
blühen und gedeih‘n.<br />
3
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Grußwort<br />
4<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>!<br />
Durch Bürgertugenden wie Gemeinsinn, Idealismus, Einsatzfreudigkeit<br />
und Opferbereitschaft hat sich der <strong>Neerstedt</strong>er<br />
<strong>Schützenverein</strong> in diesen <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n eine solide Grundlage<br />
innerhalb des dörflichen Lebens erarbeitet. Aufgrund dieser<br />
Tugenden sind ebenso viele freundschaftliche Bande, auch<br />
überörtlich, geknüpft worden. Ich denke hier an unsere Nachbarvereine<br />
Dötlingen und Brettorf, mit denen wir <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Schützen in guter Verbindung stehen und unsere Schützenfeste<br />
seit vor dem 2. Weltkrieg gemeinsam feiern. Es ist mir ein<br />
Bedürfnis, an dieser Steile allen Mitgliedern unseres Vereins, ob<br />
Damenabteilung, Schützen, Jugend, Senioren sowie den Angehörigen<br />
des Vorstandes für ihre Treue und Mitarbeit, die sie mir<br />
in den <strong>Jahre</strong>n meiner Tätigkeit im Vorstand gewährt haben, ein<br />
herzliches Dankeschön auszusprechen. Ein Dank gilt aber auch<br />
den Familienangehörigen unsere Mitglieder für ihre Nachsicht,<br />
die vor allem während unserer Baumaßnahme ausgeübt wurde.<br />
Mein Dank gilt dem Rat unserer Gemeinde sowie den übergeordneten<br />
Behörden und Sportverbänden, die stets ein offenes<br />
Ohr für unsere Belange hatten und wesentlich zum Gelingen<br />
unserer Arbeit beigetragen haben. Leider können viele Schützenbrüder<br />
dieses Jubiläumsjahr nicht mehr miterleben, sie<br />
waren mir stets gute Freunde und verantwortungsbewusste<br />
Schützenbrüder. Ich gedenke aber auch derer, die immer eine<br />
große Stütze in unserem Vereinsleben waren, ob im Schießsport<br />
oder in der verbindenden Geselligkeit. Ich sehe hierin für<br />
uns eine Verpflichtung, der wir uns immer wieder zu stellen<br />
haben, um das Erbe von Tradition mit den Dingen der heutigen<br />
Zeit in Verbindung zu bringen. Unserer Jugend möchte ich das<br />
Bewusstsein geben, dass sie bei uns voll integriert ist, aber auch<br />
erkennen muss, dass es verbindende Aufgaben im Vereinsleben<br />
gibt. So wollen wir <strong>Neerstedt</strong>er Schützen auch in Zukunft<br />
dazu beitragen, dass wir und alle Einwohner in heimatlicher<br />
Verbundenheit in unserem dörflichen Leben in Freud und<br />
Leid eine Gemeinschaft bilden und mit den anderen Vereinen<br />
stets ein gutes Verhältnis haben.. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
begrüße ich alle Schützenschwestern, Schützenbrüder und<br />
Gäste aus nah und fern in unserem Heimatort <strong>Neerstedt</strong>.<br />
<strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> von 1901 e.V.<br />
1. Vorsitzender
Grußwort<br />
Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> kann in diesem Jahr auf sein <strong>100</strong><br />
jähriges Bestehen zurückblicken. Hierzu darf ich im Namen des<br />
Schützen~bundes Wildeshausen mit seinen 9 angeschlossenen<br />
Vereinen die herzlichsten Glückwünsche übermitteln und bin<br />
mir sicher, dass der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> optimistisch in<br />
die Zukunft sehen kann.<br />
Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> kann stolz darauf sein, solch ein<br />
Jubiläum zu feiern, denn trotz großer gesellschaftlicher und<br />
ehrenamtlicher Veränderungen und Herausforderungen hat es<br />
der Jubilar verstanden, alle Altersgruppen, ob Frau, ob Mann<br />
<strong>beim</strong> Schießsport und bei den Geselligkeiten zusammenzuführen.<br />
Ein gutes Beispiel dafür, dass der Verein im Kern gesund ist,<br />
wurde mit der Fertigstellung des Neubaues der Schießsportanlage<br />
gerade vor einigen Monaten dokumentiert. Diese Leistung<br />
konnte nur erbracht werden, da alle Vereinsmitglieder tatkräftig<br />
Unterstützung geleistet haben. Aus diesem Grunde nimmt der<br />
<strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> auch weiterhin innerhalb des Schützenbundes<br />
Wildeshausen einen Platz im Zentrum ein und trägt<br />
zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung interessierter Bürger aus<br />
<strong>Neerstedt</strong> und der Umgebung bei, da gerade der Ort <strong>Neerstedt</strong><br />
in den letzten <strong>Jahre</strong>n viele Neubürger begrüßen konnte.<br />
Auch diesen Bürgern gilt ein attraktives Freizeitangebot zu bieten,<br />
wozu der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> einen großen Beitrag<br />
leistet. Auch die Pflege der Schützentradition wird im Jubiläumsverein<br />
groß geschrieben. Dies zeigt die sehr gute Zusammenarbeit<br />
bei den einzelnen Gemeindeschützenfesten, wo der<br />
<strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> immer mit einer großen Anzahl von<br />
Schützen teilnimmt und zum guten Gelingen beiträgt.<br />
Dem derzeitigen Vorstand, unter der Leitung von Harro Frerichs<br />
und allen ehemaligen Vorstandsmitgliedern sowie allen<br />
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Verein gilt der Dank<br />
des Schützenbundes Wildeshausen für ihren Einsatz. Ohne ihr<br />
Engagement wären die gestellten Aufgaben im <strong>Schützenverein</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong> nicht zu bewältigen. Im Namen des Schützenbundes<br />
Wildeshausen wünsche ich dem <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> ein<br />
erfolgreiches Jubiläums- und Bundesschützenfest und für die<br />
Zukunft alles Gute und viel Erfolg.<br />
Jürgen Hasselberg<br />
Präsident des Schützenbundes Wildeshausen<br />
5
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Grußwort<br />
6<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Schießsport in <strong>Neerstedt</strong>, <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Pflege der Geselligkeit<br />
und der Tradition. Hierfür steht der <strong>Schützenverein</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong>, der in diesem Jahr auf sein <strong>100</strong>-jähriges Bestehen<br />
zurückblickt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem stolzen Jubiläum,<br />
herzlichen Glückwunsch den Mitgliedern und der Einwohnerschaft<br />
<strong>Neerstedt</strong>s zu ihrem <strong>Schützenverein</strong>.<br />
Bewegt wie <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> deutsche Geschichte hat sich auch das<br />
Vereinsleben in den vergangenen 10 Jahrzehnten dargestellt.<br />
Politisch bedingte Zwangspausen im Vereinsleben, freudlose<br />
Zeiten hat dieser Verein überstanden. Heute in seinem Jubiläumsjahr<br />
präsentiert er sich in bester Vitalität. Der Verein ist<br />
trotz seines Alters jung und aktiv. Rechtzeitig zum Jubiläum<br />
hat der SV <strong>Neerstedt</strong> unter Einsatz erheblicher Eigenleistungen<br />
eine der modernsten Schießsportanlagen im Landkreis Oldenburg<br />
fertiggestellt. So gibt es doppelten Anlass zum Feiern.<br />
Als eine der Säulen des gesellschaftlichen Lebens im Ort und<br />
in der Gemeinde Dötlingen strahlt der Verein eine beachtliche<br />
Anziehungskraft auf die Ortsbevölkerung aus. Das beweist die<br />
Mitgliederzahl von knapp 400. Sie wird im Jubiläumsjahr und<br />
angesichts der hervorragenden Sportstätte des Vereins weiter<br />
steigen. Wer will da schon außen vor bleiben?<br />
Dass der Verein auch in Zukunft den Erwartungen seiner Mitglieder,<br />
den Anforderungen der Zeit gerecht wird und allen<br />
Jubiläumsveranstaltungen einen guten Verlauf, wünscht der<br />
Kreissportbund Landkreis Oldenburg e.V.<br />
Gerold Otte<br />
Vorsitzender März 2001
Grußwort<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> e.V., ein Jubiläum, dass<br />
nicht nur gebührend gefeiert werden sollte, sondern es sollte<br />
auch Anlass sein, sich der Vergangenheit zu erinnern, die Gegenwart<br />
zu analysieren und einen Blick in die Zukunft zu tun.<br />
Gerade die jüngste Vergangenheit zeigt die Aktivitäten dieses<br />
Vereins. Eine neue Fahne und ein neuer Schießstand in den<br />
letzten <strong>Jahre</strong>n beweisen den Einsatzwillen aller Mitglieder und<br />
Freunde des Vereins. Gerade die neue Sportstätte bietet nicht<br />
nur allen Mitgliedern sondern auch allen Bürgerinnen und Bürgern<br />
im Ort eine Begegnungsstätte für Sport und Geselligkeit.<br />
Sport und Freizeitgestaltung, Tradition und Fortschritt, Jugend<br />
und Alter sind in unserem Schießsport kein Widerspruch, sondern<br />
Verpflichtung und Bindung in freier Gesellschaft. Durch<br />
das umfassende heutige Regelwerk des Deutschen Schützenbundes<br />
besteht die Möglichkeit, dass sich Jung und Alt – männlich<br />
und weiblich – mit Gleichaltrigen messen können, und das<br />
von der Vereins- bis zur Bundesebene. In keiner anderen Sportart<br />
ist dies sonst gegeben.<br />
Mit diesem Grußwort verbinde ich aber auch den Dank an alle<br />
ehemaligen und derzeitigen Vorstandsmitglieder des Vereins,<br />
die verpflichtend dem Sport dienen, die Jugendarbeit fördern<br />
und sich für die Pflege und Wahrung alten Schützenbrauchtums<br />
einsetzen. Ihr uneigennütziges Engagement hat dazu beigetragen,<br />
den Bestand des Vereins über so eine lange Zeit zu sichern.<br />
Möge dieser Geist auch das nun begonnene neue Jahrtausend<br />
überdauern. Da unser Schützenwesen sich zur Zeit sportlich<br />
in einer gewissen Umbruchphase befindet, sind die Verantwortlichen<br />
auf allen Ebenen besonders gefordert. Ein Miteinander<br />
aller Vereine mit den Organen im Schützenbund und auch<br />
Sportbund kann die Probleme leichter lösen.<br />
Zum 1OO-jährigen Jubiläum übermittele ich die herzlichsten<br />
Glückwünsche des Präsidiums des Oldenburger Schützenbundes<br />
mit seinen 181 Vereinen und über 25.000 Mitgliedern sowie<br />
den Jubiläumsfeierlichkeiten wünsche ich einen harmonischen<br />
und erfolgreichen Verlauf.<br />
Hans Dieter Fredehorst<br />
Präsident Oldenburger Schützenbund e.V.<br />
7
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Grußwort<br />
8<br />
Ein Glückwunsch der Gemeinde<br />
Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> e.V. von 1901 feiert in diesem Jahr<br />
sein <strong>100</strong>-jähriges Gründungsfest, zu dem wir dem Verein und<br />
seinen Mitgliedern recht herzlich gratulieren. Die Vereinsmitglieder<br />
können stolz sein auf <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Schießsport, <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />
Traditions- und Brauchtumspflege.<br />
Als die Gründer des Vereins im <strong>Jahre</strong> 1901 zusammenkamen,<br />
haben sie sicherlich nicht an eine <strong>100</strong>-jährige Entwicklung<br />
gedacht. Wir dürfen den Gründern dankbar sein, dass sie den<br />
Grundstein für eine große vorbildliche Gemeinschaft gelegt<br />
haben.<br />
Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> hat es verstanden, den Schießsport<br />
zu fördern, Breitenarbeit zu leisten und eine anerkennenswerte<br />
Jugendarbeit zu entwickeln. Dafür danken wir.<br />
An dieser Stelle ist ebenfalls der Bau einer neuen Schießhalle<br />
zu würdigen. Diese wurde rechtzeitig zum Jubiläumsfest in beispielhafter<br />
Eigeninitiative errichtet.<br />
Wir wünschen dem <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> für die Zukunft<br />
alles Gute und weiterhin engagierte Mitglieder, die den Verein<br />
bei seinen zahlreichen Aktivitäten unterstützen. Allen Vereinsmitgliedern<br />
und Gästen wünschen wir frohe Stunden und einen<br />
guten Verlauf der Jubiläumsfeierlichkeiten.<br />
<strong>Neerstedt</strong>, im März 2001<br />
Meyer Wendt<br />
Bürgermeister Gemeindedirektor
Grußwort<br />
Dem <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> übermitteln wir zum <strong>100</strong>-jährigen<br />
Bestehen die besten Glückwünsche des Landkreises Oldenburg.<br />
Wir freuen uns über die aktiven <strong>Schützenverein</strong>e in den Dörfern<br />
unseres Landkreises. In <strong>Neerstedt</strong> werden jetzt seit <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
im <strong>Schützenverein</strong> Menschen zusammengeführt. Frauen, Männer<br />
und Jugendliche erfreuen sich am Schießsport, am fairen<br />
Wettbewerb und an dem guten Miteinander in der Gemeinschaft<br />
der Schützen innerhalb ihres Dorfes.<br />
Rechtzeitig zum großen Jubiläum wurde im vorigen Jahr die<br />
neue Schießanlage mit nur geringen Zuschüssen in beispielhafter<br />
Eigeninitiative errichtet. Auf diese enorme Leistung, die von<br />
Vereinsmitgliedern in freiwilliger Arbeit und mit finanziellen<br />
Opfern erbracht wurde, kann der Verein stolz sein. Im <strong>Schützenverein</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong> hat man damit bewiesen, dass Gemeinschaft<br />
kein leeres Wort ist. Dafür sprechen wir hiermit unsere besondere<br />
Anerkennung aus.<br />
Unser besonderer Dank gilt dem 1. Vorsitzenden Harro Frerichs<br />
und den Mitgliedern seines Vorstandes. Wir wünschen, dass<br />
auch im zweiten Jahrhundert des Bestehens viele Männer und<br />
Frauen sich aktiv für das Schützenwesen einsetzen und die Tradition<br />
an kommende Generationen weitergeben. Dann wird es<br />
in <strong>Neerstedt</strong> auch in Zukunft eine lebendige Dorfgemeinschaft<br />
geben.<br />
Den Jubiläumsveranstaltungen wünschen wir einen guten Verlauf,<br />
allen Gästen, rufen wir ein herzliches Willkommen im Landkreis<br />
Oldenburg zu.<br />
Wildeshausen, im Frühjahr 2001<br />
Landkreis Oldenburg<br />
Hermann Bokelmann Wolfgang Haubold<br />
Landrat Oberkreisdirektor<br />
9
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Grußwort<br />
10<br />
Grüße und Glückwünsche zum Jubiläum<br />
Zum 1OO-jährigen Bestehen des <strong>Schützenverein</strong>s <strong>Neerstedt</strong><br />
e.V. möchte die Freiwillige Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong> und der Förderverein<br />
der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong> e.V. auf diesem<br />
Wege die besten Wünsche zum Jubiläum übermitteln. Als im<br />
<strong>Jahre</strong> 1909 die Freiwillige Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong> ins Leben gerufen<br />
wurde, war es keine Vereinsgründung sondern eine Einrichtung<br />
der Gemeinde. Unter den Gründern befanden sich<br />
sicherlich Mitglieder des <strong>Schützenverein</strong>s. Schon damals gab es<br />
enge Verbindungen zwischen <strong>Schützenverein</strong> und Feuerwehr<br />
die sich bis in die heutige Zeit fortsetzen lassen. Auch unter<br />
den Schützenkönigen sind einige Mitglieder der Feuerwehr. Vor<br />
einigen <strong>Jahre</strong>n wurde die Arbeitsgemeinschaft <strong>Neerstedt</strong>er Vereine<br />
ins Leben gerufen. Sowohl <strong>Schützenverein</strong> wie auch Feuerwehr<br />
gehören dieser Arbeitsgemeinschaft an. Hierdurch dürfte<br />
sich der Kontakt untereinander und die Zusammenarbeit miteinander<br />
weiter festigen. Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong><br />
wünscht und hofft, dass das gute Einvernehmen, das zwischen<br />
dem <strong>Schützenverein</strong> und der Feuerwehr herrscht, auch weiterhin<br />
das dörfliche Leben prägen möge. Unsere Glückwünsche<br />
zum 1OO-jährigen Jubiläum gelten dem <strong>Schützenverein</strong><br />
der sich in seiner Vereinsgeschichte uneigennützig zum Wohle<br />
der Bevölkerung unseres Dorfes eingesetzt hat. Wir wünschen<br />
der Jubiläumsveranstaltung einen erfolgreichen und harmonischen<br />
Verlauf.<br />
Freiwillige Feuerwehr Förderverein der Freiwilligen<br />
<strong>Neerstedt</strong> Feuerwehr <strong>Neerstedt</strong> e.V.<br />
Heinz-Werner Bleydorn Waldemar Strudthoff
Grußwort<br />
Der Turnverein <strong>Neerstedt</strong> e.V. überbringt dem <strong>Schützenverein</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong>; e.V. zum <strong>100</strong>-jährigen Vereinsjubiläum herzliche<br />
Grüße und Glückwünsche zugleich.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1901 als <strong>Schützenverein</strong> gegründet, hat der Verein<br />
die Wirren der Geschichte überstanden und sich zu einem<br />
leistungsfähigen <strong>Schützenverein</strong> entwickelt, der weit über die<br />
Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist. Der Verein hat sich dank<br />
der beispielhaften Arbeit der jeweils verantwortlichen ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter zu einer festen Größe im gesellschaftlichen<br />
Leben in der Gemeinde Dötlingen aufgebaut. Ziel des<br />
<strong>Schützenverein</strong>s war es von Beginn an, die Persönlichkeitsentwicklung<br />
der Mitglieder zu fördern, die Geselligkeit und den<br />
menschlichen Kontakt zu stärken und hat sich einen festen<br />
Platz in der örtlichen Gesellschaft erworben.<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Vereinsarbeit bedeuten aber auch die Wahrung der<br />
Tradition und des kulturellen Lebens. Hierbei hat der <strong>Schützenverein</strong><br />
einen großen Anteil in unserem dörflichen Leben<br />
geleistet. Besonders jedoch hervorzuheben ist, dass der Verein<br />
sich durch den Bau der modernen Schießanlage ein Domizil<br />
geschaffen hat, das die Leistungsfähigkeit des Vereins sicherlich<br />
noch steigern wird.<br />
Der Turnverein <strong>Neerstedt</strong> e.V. von 1909 nimmt das <strong>100</strong>-jährige<br />
Vereinsjubiläum zum Anlass, Anerkennung für die geleistete<br />
Arbeit auszusprechen. Er verbindet hiermit die Hoffnung auf<br />
eine weitere gute Zusammenarbeit und viel Freude und Erfolg<br />
bei der Vereinsarbeit.<br />
Dobberschütz<br />
Vorsitzender<br />
11
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
1901 – Gründungsjahr des<br />
<strong>Schützenverein</strong>s <strong>Neerstedt</strong><br />
Im <strong>Jahre</strong> 1901 hatte Deutschland 56,4<br />
Mill. Einwohner. Die Lebenserwartung lag<br />
bei 40 bis 50 <strong>Jahre</strong>n. Die wöchentliche<br />
Arbeitszeit betrug 60 Stunden. 70% der<br />
Bevölkerung waren von der Einkommensteuer<br />
befreit, da ihr <strong>Jahre</strong>seinkommen<br />
unter 900 Mark lag. Es entwickelte sich<br />
ein ausgeprägtes Vereinsleben. Turn-,<br />
Gesang-, Krieger-, Fußball- und <strong>Schützenverein</strong>e<br />
wurden gegründet. Hauptnahrungsmittel<br />
waren Kartoffeln, Kohl- und<br />
Mohrrüben, Buttermilch und besonders<br />
Heringe. Regierung: Kaiser Wilhelm II. und<br />
Reichskanzler von Bülow. In Oslo und<br />
Stockholm wurden erstmals die Nobelpreise<br />
verliehen.<br />
12<br />
Gründungsgeschichte<br />
Die ersten Anfänge unseres <strong>Schützenverein</strong>s<br />
gehen bis in das Jahr 1890 zurück,<br />
denn bei Harms fand da am Nachmittag<br />
des 15. Juni ein Scheibenschießen statt.<br />
Erst am 09. Juni 1901 kamen 29 unbescholtene<br />
Einwohner <strong>Neerstedt</strong>s und der<br />
Umgegend im Wirtshaus Harms zusammen,<br />
um den <strong>Schützenverein</strong> zu gründen.<br />
Als Vorstandsmitglieder wurden bei der<br />
ersten Versammlung gewählt:<br />
1. Vorstand: Heinrich Dicke, <strong>Neerstedt</strong><br />
2. Vorstand: Wilhelm Gildehaus, Wehe<br />
Schriftführer: Fritz Osterloh, Klattenhof<br />
Kassenführer: Johann Geerken,<br />
<strong>Neerstedt</strong>.
29 Mitglieder sind in der ersten Mitgliedsliste<br />
des neuen Vereins verzeichnet. Die<br />
meisten Nachkommen dieser Mitglieder<br />
sind heute ebenfalls noch in den Reihen<br />
der <strong>Neerstedt</strong>er Schützen zu finden. Bei<br />
der ersten Versammlung am 09. Juni 1901<br />
wurde beschlossen, die nächste Versammlung<br />
am Sonntag, dem 23. des <strong>Jahre</strong>s, in<br />
Fr. Harms Wirtshause in <strong>Neerstedt</strong> abzuhalten.<br />
Am 22. Juni 1901 traf man sich abends<br />
um 9.00 Uhr erneut zur Versammlung. Es<br />
wurde beschlossen:<br />
1. Einen Scheibenstand anzulegen. Die<br />
Ausführung desselben wurde dem Vorstand<br />
überlassen.<br />
2. Zwei Gewehre zur Probe schicken zu<br />
lassen und zwar Modell 71 und Modell<br />
71/84.<br />
3. Die erste Generalversammlung am<br />
Sonntag, dem 07. Juli d. J. abzuhalten.<br />
Das Protokoll der 1. Generalversammlung<br />
vom 07. Juli nachmittags um 6.00 Uhr<br />
in Fritz Harms Wirtshause besagte, dass<br />
der Beitrag auf 2 Mark festgesetzt wurde.<br />
Die Hebung desselben erfolgte halbjährlich<br />
und zwar am 1. Juli und 1. Januar jeden<br />
<strong>Jahre</strong>s. Das Rechnungsjahr begann am 1.<br />
Juli und schloss am 30. Juni. Für Sonntag,<br />
den 18. August 1901, lud die Schützengesellschaft<br />
zum 1. Stiftungsfest mit „Concert<br />
und Schießen“ ein. Der Kindertanz<br />
fing um 3 Uhr an.<br />
Am Sonntag, d. 13. Oktober, veranstaltete<br />
der neu gegründete <strong>Schützenverein</strong><br />
ein großes Preisschießen. Nach dem Preisschießen<br />
fanden die Generalversammlung<br />
und ein Ball statt. Mit den zugesandten<br />
„Büchsen“ schien man doch nicht so zufrieden<br />
gewesen zu sein, denn im Protokoll<br />
vom 13. Oktober wurde vermerkt, die<br />
„Büchsen“ seien umzutauschen und eventuell<br />
neue anzuschaffen.<br />
13
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Vereinsleben zu Kaisers Zeiten bis 1919<br />
1902 Der <strong>Schützenverein</strong> hielt am 19.<br />
Januar 1902 eine außerordentliche Generalversammlung<br />
ab. Im Protokollbuch war<br />
über diese Versammlung nichts vermerkt.<br />
In der Wildeshauser Zeitung fand sich eine<br />
Notiz, dass der Verein reichlich 40 Mitglieder<br />
zählt und in nächster Zeit die Schießübungen<br />
wieder beginnen.<br />
Am Sonntag, dem 20. April , war Probeschießen<br />
mit den neuen Büchsen für alle<br />
Mitglieder angesetzt. Für Sonntag, den<br />
4. Mai, hatte der Vorstand seine Mitglieder<br />
zu einer Versammlung einberufen. Die<br />
Tagesordnung wurde in der Versammlung<br />
bekanntgegeben. Am 20. Juli fand ein<br />
großes Preisschießen bei Gastwirt Harms<br />
statt. Zur Generalversammlung lud der<br />
Vorstand für den 24. August nachmittags<br />
um 4 Uhr ein. In der Tagesordnung war<br />
unter Punkt 2 „Neuwahl des Gesamtvorstandes“<br />
angegeben.<br />
14<br />
Am Sonntag, dem 14. September, feierte<br />
der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> sein 1.<br />
Schützenfest. Das Schießen begann um 3<br />
Uhr. Abends fand ein Ball statt.<br />
Im gleichen Jahr trafen sich die Schützen<br />
am 12. Oktober zu einer Versammlung.<br />
1903 Das Schützenfest feierte der neue<br />
Verein am Sonntag, dem 16. August.<br />
Schießen, Konzert und Kinderbelustigung<br />
standen in der Anzeige. Bei der Generalversammlung<br />
am 13. Dezember 1903 in<br />
Harms Wirtshause wurde ein neuer Vorstand<br />
gewählt.<br />
1. Vorstand Fritz Osterloh, Klattenhof,<br />
2. Vorstand Diedrich Rogge,<br />
<strong>Neerstedt</strong>,<br />
Schriftführer Wilhelm Stolle, Klattenhof<br />
und Kassenführer Johann Geerken,<br />
<strong>Neerstedt</strong>.<br />
1904 Die Statuten gab sich der Verein<br />
im <strong>Jahre</strong> 1904 bei der Generalversammlung<br />
am 14. Februar. Außerdem war vermerkt,<br />
dass der Verein Hugo Zimmermann<br />
lt. Wechsel 198 M 98 Pf schulde. Pfingsten<br />
hielt der Verein ein Scheibenschießen mit
Ball ab und am 03. Juli veranstaltete er<br />
ein Preisschießen bei Strodthoff (Penje) in<br />
Feldhake. Bei der Generalversammlung am<br />
30. Oktober wechselte der Schriftführer im<br />
Verein. Neu gewählt wurde G. Hohnholt.<br />
Zu dieser Zeit feierte der <strong>Schützenverein</strong><br />
sein Schützenfest immer im Herbst. Die<br />
Ausrichtung und den Zeitpunkt konnte<br />
der Vorstand bestimmen.<br />
1905 Am 06. August wechselte erneut<br />
der Vorstand.<br />
1. Vorsitzender Heinr. Borchers,<br />
Rahde<br />
2. Vorsitzender D. Rogge, <strong>Neerstedt</strong><br />
Kassenführer Georg Schütte, Klattenhof<br />
Schriftführer Fritz Osterloh, Klattenhof<br />
Beim Schützenfest im September wurde<br />
dem König Fritz Brandt, Ziegelei Brake,<br />
die Königswürde (Kranz u. Medaille) vom 1.<br />
Vorsitzenden mit folgenden Worten überreicht:<br />
Der Schütze, der mit sicherer Hand<br />
die besten Schüsse abgesandt,<br />
erhält jetzt als verdienten Lohn<br />
von uns die Königskron.<br />
Nun hat ein König , wie bekannt,<br />
gewöhnlich Orden allerhand.<br />
Drum kriegt er die Medaille hier<br />
dazu als schönste Ordenszier.<br />
Fritz Brandt ist der Mann,<br />
der diesen Orden tragen kann.<br />
Ihm sei zu diesem Ehrentag,<br />
von uns ein Lebehoch gebracht!<br />
1906 Im <strong>Jahre</strong> 1906 veranstaltete der<br />
Verein in der Fastenzeit für die Bevölkerung<br />
einen Gesellschaftsabend. Sketche<br />
und Einakter kamen hier zur Aufführung.<br />
Bei der Versammlung am 16. April verpflichtete<br />
sich der Vereinswirt Fritz Harms<br />
mit seiner Unterschrift eine neue Schützenhalle<br />
zu bauen. Diese sollte bis 9. Juni<br />
des <strong>Jahre</strong>s fertig sein. Der Verein nahm<br />
auch an der Bannerweihe des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
Immer-Bürstel teil. Die Schützen<br />
fuhren mit dem Rad zum Stüher Waldhaus.<br />
Die Generalversammlung am 5. August<br />
wurde wegen Unregelmäßigkeiten in der<br />
Verhandlung aufgehoben und auf den<br />
26. August verschoben. An diesem Termin<br />
wurde erneut ein neuer Vorstand<br />
gewählt.<br />
1. Vorsitzender Georg Thöle,<br />
<strong>Neerstedt</strong>,<br />
2. Vorsitzender Diedrich Rogge,<br />
<strong>Neerstedt</strong>,<br />
Kassenführer Georg Schütte, Brettorf,<br />
Schriftführer Fritz Osterloh, Klattenhof.<br />
König : Heinrich Dicke<br />
1907 Der <strong>Schützenverein</strong> nahm am 2.<br />
Juni an der Fahnenweihe in Hengsterholz<br />
teil.<br />
Die höchste Ringzahl <strong>beim</strong> Königsschießen<br />
errang der Haussohn Aschenbeck,<br />
Barel. Ihm fiel auch die Königswürde zu.<br />
1908 Bei der Generalversammlung im<br />
neuen Schützenhof im Juli 1908 wechselte<br />
erneut der Vorstand des <strong>Schützenverein</strong>s.<br />
15
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
1. Vorsitzender August Reinekehr,<br />
<strong>Neerstedt</strong>,<br />
2. Vorsitzender Fritz Brandt,<br />
Kassenführer Georg Thöle, <strong>Neerstedt</strong>,<br />
Schriftführer Heinrich Aschenbeck,<br />
Barel.<br />
Es wurde ferner beschlossen eine neue<br />
„Büchse“ anzuschaffen. Beim Schützenfest<br />
wurde neben dem Scheibenschießen auch<br />
ein Vogelschießen veranstaltet. König:<br />
Georg Thöle<br />
1909 In <strong>Neerstedt</strong> wurde erstmalig am 2.<br />
Pfingsttag das Schützenfest gefeiert. Der<br />
Vereinswirt Fritz Harms hatte eine neue<br />
Standanlage errichtet.<br />
Bei der Generalversammlung am 07. Aug.<br />
wurde H. Dicke, sen. <strong>Neerstedt</strong>, zum 1.<br />
Vorsitzenden gewählt.<br />
Das Königsschießen fand von nun ab im<br />
Herbst statt. König: Joh. Lüschen<br />
1910 Der <strong>Schützenverein</strong> hatte sich in<br />
den letzten <strong>Jahre</strong>n empor gearbeitet. Die<br />
Mitgliederzahl stieg beständig. Die regelmäßigen<br />
Schießübungen wurden gut<br />
besucht. Bei der Versammlung am 5. März<br />
beschloss man, einen Standapparat anzuschaffen.<br />
Schützenbruder Höpken sollte<br />
ihn bei „Cosinger“ einkaufen. Hauptlehrer<br />
Lienemann wurde einstimmig als Mitglied<br />
aufgenommen. Er spendierte 25 Mark zu<br />
16<br />
einer Fahne. Bei der Generalversammlung<br />
am 20. März wurde beschlossen, eine neue<br />
Fahne anzuschaffen und man wählte hierfür<br />
eine Kommission. Der Gesamtvorstand<br />
und 4 Mitglieder mit Aug. Reinekehr, H.<br />
Stolle, <strong>Neerstedt</strong>, Fr. Lüschen, Ohe, und Fr.<br />
Abel, <strong>Neerstedt</strong>, gehörten dieser Kommission<br />
an. Herr Biet, Wildeshausen, wurde<br />
beauftragt, Skizzen einer Fahne zu besorgen.<br />
Die Fahnenweihe sollte am 28. August<br />
sein und folgende Vereine wurden eingeladen:<br />
Bergedorf, Immer-Bürstel, Ganderkesee,<br />
Hengsterholz, Hatten, Huntlosen,<br />
Wildeshausen (wobei sicherlich die Gilde<br />
gemeint war), Westrittrum, Steinloge,<br />
Holzhausen und Bühren.<br />
Für Sonntag, den 5. Juni, rief man alle<br />
Mitglieder zur Teilnahme am Schützenfest<br />
in Hatten . Unentschuldigtes Ausbleiben<br />
sollte mit 50 Pf „gebrücht“ werden,<br />
so der Vorstand in einer Zeitungsanzeige.<br />
Bei der Generalversammlung am 18. Juni<br />
1910 wurden als Fahnenträger H. Stolle,<br />
<strong>Neerstedt</strong> und als Fahnenjunker H. Poppe<br />
und J. Thöle gewählt. Zum Festkomitee<br />
zählten H. Dicke, <strong>Neerstedt</strong>, G. Geerken,<br />
Barel, F. Abel, <strong>Neerstedt</strong>, F. Lüschen, Ohe,<br />
H. Säland und H. Jacobs, <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Die aktiven Mitglieder des Vereins beabsichtigten<br />
bis zur Fahnenweihe Schützenuniformen<br />
anzuschaffen. Fr. Abel und<br />
Fr. Lüschen sollten die Fahnenjungfern
estellen. Welche Kriterien dabei eine<br />
Rolle spielten, wurde nicht überliefert.<br />
Bei einer Versammlung im September<br />
stifteten einige Mitglieder spontan 5 bis 10<br />
Mark für die neue Fahne, denn lt. Versammlungsbeschluss<br />
sollte die Fahne sofort<br />
bezahlt werden. König: Fritz Brandt<br />
1911 Aus diesem Jahr gab es wenig zu<br />
berichten, nur, dass keine neue Büchse<br />
angeschafft werden sollte und dass die<br />
von dem Hauptlehrer Lienemann gestifteten<br />
25 Mark zur Fahne durch eine Rechenstelle<br />
einzufordern waren.<br />
Anmerkung: Der arme Schulmeister hatte<br />
wohl noch nicht bezahlt.<br />
Als Vereinskassierer wurde Joh. Lahmann<br />
zu Brockshus gewählt.<br />
Das Schützenfest fand am 18. Juni, 14<br />
Tage nach Pfingsten, bei schlechtem Wetter<br />
statt. König wurde erneut der Haussohn<br />
Aschenbeck, Barel.<br />
Schützenhauptmann Dicke hielt eine<br />
schwungvolle Ansprache und brachte ein<br />
dreifaches „Hurra“ auf den Schützenkönig,<br />
der auch Soldat im Inf.-Regt. 91 in<br />
Oldenburg war, aus.<br />
1912 Ein wichtiger Beschluss wurde im<br />
<strong>Jahre</strong> 1912 von der Versammlung gefasst,<br />
dass das Militär sich am Königsschießen<br />
nicht beteiligen durfte. Der <strong>Neerstedt</strong>er<br />
<strong>Schützenverein</strong> nahm an der Fahnenweihe<br />
Anfang Mai in Hatten teil. Das Preisschießen<br />
erfreute sich großer Beliebtheit bei<br />
den Schützen. So wurden Hähnchen und<br />
ein großes Kalb von 200 Pfund verschossen.<br />
Im September veranstaltete der Verein<br />
einen Rekrutenabschiedsball. König:<br />
Georg Thöle<br />
1913 hatte der bisherige Scheibenwart<br />
sein Amt aufgegeben. Neuer Scheibenwart<br />
wurde Joh. Engel.<br />
Der Kassenbestand betrug 101 Mark und<br />
erstmals sollten ein Karussell und Buden<br />
zum Schützenfest angeheuert werden.<br />
Der Königspreis lag nicht mehr unter 20<br />
Mark. Zum Preisschießen wurde ein Fass<br />
Freibier aufgelegt. Ferner beschloss man,<br />
dass bei Abwesenheit des Schützenkönigs<br />
bei Festlichkeiten der zweitbeste Schütze,<br />
also der Vizekönig die Königskette tragen<br />
sollte. Im Dezember veranstalteten 5 Vereine<br />
– Turner, Sänger und Schützen –<br />
eine gemeinsame Weihnachtsfeier. König:<br />
Fritz Brandt<br />
1914 Die letzte Generalversammlung vor<br />
dem 1. Weltkrieg fand am 3. Februar statt.<br />
Als neue Mitglieder wurden H. Otte, <strong>Neerstedt</strong>,<br />
und Johann Müller, Ohe, aufgenommen.<br />
Beide kehrten aber aus dem<br />
1. Weltkrieg nicht zurück. Das Schützenfest<br />
wurde auf den 2. Pfingsttag festgelegt.<br />
Als alter und neuer Schützenkönig<br />
residierte weiterhin Ziegelmeister Fritz<br />
Brandt, welcher auch Hauptmann des<br />
Vereins war. Im August 1914 hielten der<br />
Gesangverein, der <strong>Schützenverein</strong>, Turnverein<br />
und „Club Eintracht“ eine gemeinschaftliche<br />
Versammlung ab. Es wurde<br />
einstimmig beschlossen, die vorhandenen<br />
Kassenbestände zur Milderung der Kriegsnot<br />
zu verwenden.<br />
1915-1918 In diesen <strong>Jahre</strong>n ruhten jegliche<br />
Aktivitäten des Vereins.<br />
1919 Bei der Versammlung am 01.03.<br />
wurde festgestellt, dass von den 67 Mitgliedern<br />
15 gefallen und 4 sich noch in<br />
Gefangenschaft befanden. Ein Nachruf der<br />
17
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
gefallenen Mitglieder erschien in der Wildeshauser<br />
Zeitung.<br />
Das Schützenfest fand 3 Wochen nach<br />
Pfingsten statt. Das Königsschießen wurde<br />
getrennt vom Schützenfest am 12. Oktober<br />
durchgeführt. Die Königswürde errang<br />
Karl Poppe aus Barel mit 32 Ringen.<br />
Die Zwanziger <strong>Jahre</strong><br />
1920 Das Schützenfest fand wieder am 2.<br />
Pfingsttag statt. Am Himmelfahrtstag sollten<br />
die Stände in Ordnung gebracht werden.<br />
Nicht mithelfende Mitglieder mussten<br />
1 Mark Strafe bezahlen. Dieses kam den<br />
Arbeitenden zu Gute, in Form von Flüssigkeiten.<br />
Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
machte am 22. August 1920 einen Ausflug<br />
mit Pferdewagen zum Dötlinger Schützenfest.<br />
Beim Königsschießen im Okt. 1920<br />
hatte Heinrich Jakobs <strong>Neerstedt</strong> die Nase<br />
vorn und errang die Königswürde.<br />
18<br />
1921 Bei der Generalversammlung im<br />
März wurde Ernst Muhle zum Schriftführer<br />
gewählt. Der Vereinsbeitrag erhöhte<br />
sich von 3 auf 5 Mark und bei Festlichkeiten<br />
hatten die Mitglieder und deren<br />
Frauen freien Eintritt. Die Mitglieder, die<br />
sich am Festmarsch <strong>beim</strong> Schützenfest<br />
nicht beteiligten, zahlten vollen Eintritt.<br />
Johann Kuhlmann fuhr die Königskutsche<br />
mit den Ehrendamen. König war Heinrich<br />
Hollmann, Ostrittrum.<br />
1922 In der Kasse befanden sich 1322,70<br />
Mark, es waren aber auch noch Rechnungen<br />
über 590 Mark offen. Beschlossen<br />
wurde ferner mit dem Wildeshauser und<br />
Dötlinger Kriegerverein und dem Dötlinger<br />
<strong>Schützenverein</strong> wegen gemeinschaft-<br />
licher Schießwettbewerbe in Verbindung<br />
zu treten. Seither bestanden mit dem<br />
SV Dötlingen, später kam auch der SV
Brettorf hinzu, nachbarschaftliche und<br />
freundschaftliche Verbindungen. Die<br />
Schützenfeste wurden regelmäßig gegenseitig<br />
besucht und wechselseitige Pokalschießen<br />
ausgetragen. Es wurden die<br />
ersten Ehrenmitglieder ernannt: Fritz<br />
Harms, Fritz Jacobs, Georg Hohnholt,<br />
Herm. Hohnholt, Joh. Geerken, D. Rogge<br />
und August Reinekehr.<br />
Im Mitgliedsbuch<br />
waren 111 Mitgliedereingetragen.<br />
In<br />
<strong>Neerstedt</strong> fand das<br />
erste Bundesschießen<br />
des Schützenbundes<br />
Wildeshausen statt.<br />
Auf Anregung des<br />
<strong>Schützenverein</strong>s<br />
<strong>Neerstedt</strong> wurde<br />
der Bund gegründet.<br />
König: Heinrich Hohnholt, Brake.<br />
1923 Die Inflation warf ihre Schatten voraus.<br />
Der Mitgliedsbeitrag erhöhte sich um<br />
2 Schnaps a. 200 Mark. Beim Ball zum<br />
Schützenfest zahlten Mitglieder und deren<br />
Frauen <strong>100</strong>0 Mark Eintritt, Nichtmitglieder<br />
2000 Mark und Damen 1500 Mark. Das<br />
Königsgeld betrug 50.000 Mark und Joh.<br />
Schütte bekam für die Instandhaltung der<br />
Gewehre 10.000 Mark aus der Kasse. Im<br />
Vorstand wurde beschlossen, eine Jugendabteilung<br />
zu gründen. Die Schützen nahmen<br />
an der Einweihung des Ehrenmals in<br />
<strong>Neerstedt</strong> teil. König: Karl Poppe.<br />
1924 König: Johann Köhrmann.<br />
1925 Der <strong>Schützenverein</strong> veranstaltete<br />
gemeinsam mit dem Gesangverein eine<br />
Kohlfahrt nach Hatten. Eine Tannenbaum-<br />
feier mit Kinderbescherung fand am 20.<br />
Dezember 1925 statt. König: Johann<br />
Dicke.<br />
1926 In diesem Jahr feierte der SchV<br />
<strong>Neerstedt</strong> sein 25-jähriges Vereinsjubiläum.<br />
Der Schießmeister August Möwius<br />
wurde mit in den Vorstand aufgenommen<br />
und man schaffte eine weitere Büchse an.<br />
Sein Ausspruch, wenn es <strong>beim</strong> Pokalschießen<br />
nicht so klappte: „Jungs ji möt mehr<br />
iben.“ Als Vereinsbote hatte Heinrich Neels<br />
die Beiträge einzuziehen, aber er bekam<br />
dafür auch eine Entschädigung von 20 Pf<br />
pro Person. Für Ostern setzte der Verein ein<br />
großes Preisschießen an. 1. Preis war ein<br />
neues Zündapp-Motorrad. Es wurde auf<br />
20-Ringscheibe aufgelegt ausgeschossen.<br />
Wer das Motorrad gewonnen hatte, war<br />
nicht überliefert. Das Jubiläums-Schützenfest<br />
fand am 19. Sept. statt. Eingeladen<br />
waren auch die <strong>Schützenverein</strong>e aus<br />
Brettorf und Dötlingen. Abends fand ein<br />
19
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
flotter Kommers statt. Aufgeführt wurden<br />
die Theaterstücke von Dötlinger Kräften.<br />
Auch die Darbietungen des Gesangvereins<br />
und des Turnvereins fanden lebhaften<br />
Beifall. Nach der schwunghaften Ansprache<br />
von Georg Geerken, Barel, sangen alle<br />
das Deutschlandlied. Mit einer allerhöchsten<br />
„Kabinettsorder“ beförderte König<br />
Paul Leube den Major Georg Geerken<br />
zum Oberstleutnant, den Hauptmann<br />
Heinrich Dicke zum Major, den Oberleutnant<br />
Carl Poppe zum Hauptmann,<br />
den Leutnant Georg Grashorn zum<br />
Oberleutnant, August Wilkens und Fritz<br />
Brandt zum Leutnant. König: Paul Leube.<br />
1927 Das Schützenfest fand am 2.<br />
Pfingsttag bei strömendem Regen statt.<br />
Daran kann man sehen, dass die älteren<br />
Schützen auch keinen besseren Draht<br />
zum Herrgott hatten. Als Königspreis wurden<br />
50 Mark und Stoff für eine Schützenjoppe<br />
festgelegt. Die<br />
Königsproklamierung durch den Vorsitzenden<br />
Georg Geerken gestaltete sich zu<br />
einer „patriotischen“ Kundgebung. König:<br />
Heinrich Dicke.<br />
1928 Im Juni fand ein Bundesbedingungsschießen<br />
und ein Schießen für die<br />
Jugendabteilung statt. Heinrich Dicke<br />
errang zum dritten Mal die Königswürde.<br />
1929 Beim Königsschießen konnte der<br />
Zweit- und Drittbeste sich den Rang zum<br />
Leutnant erobern. König: Hermann<br />
Eilers.<br />
Der Verein im Dritten Reich<br />
1930 Der Vorstand beschäftigte sich<br />
mit dem Bau eines neuen Schießstandes.<br />
Es wurde eine Kommission gebildet und<br />
20<br />
Schießstände von Nachbarvereinen<br />
besichtigt. Für die Finanzierung sollten<br />
Anteilscheine zu 10 RM verkauft werden,<br />
die, wenn es die Kasse erlaubt, zinslos<br />
zurückgezahlt werden. Die Schießstandeinweihung<br />
fand am 29. September statt.<br />
Zahlreiche Vereine beteiligten sich an dem<br />
Festakt, SV Brettorf, Dötlingen, Ganderkesee<br />
und Altona. König: Hermann Thöle.<br />
1931 Beim Königsschießen konnte jeder<br />
Schütze sein eigenes Gewehr benutzen.<br />
König: Karl Wilkens, Grad.<br />
1932 Das Königsschießen wurde nochmals<br />
geändert. Zugelassen war nur eine<br />
Vereins- Wehrmannsbüchse. Die Buden<br />
<strong>beim</strong> Schützenfest zahlten ein Standgeld.<br />
Der König Karl Wilkens wurde in Grad mit<br />
dem Fahrrad von den Schützen abgeholt.<br />
Die SA durfte unter sachgemäßer Aufsicht<br />
den Schießstand für Übungsschießen<br />
benutzen. Sie verpflichtete sich 1 Mark pro<br />
Mitglied an den Verein zu zahlen. König:<br />
Emil Riege.<br />
1933 Für die vorhandene Russenbüchse<br />
wurde ein neuer Lauf angeschafft. König:<br />
Karl Wilkens. Da erneut Karl Wilkens<br />
König wurde, gab es noch keine Sperre in<br />
dieser Zeit für den König.
1934 In diesem Jahr fand ein Wettschießen<br />
vom Schützenbund in Wildeshausen<br />
am 08. Juli in <strong>Neerstedt</strong> statt, das Wettschießen<br />
mit dem Schützenbund Huntestrand<br />
aber erst im August zusammen<br />
mit dem Jugendschützenfest. Der Gruß<br />
der Schützen wurde von der Partei delegiert.<br />
König Johann Thöle stiftete die<br />
erste Ehrenscheibe im <strong>Schützenverein</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong> und man schoss stehend freihändig<br />
mit der Wehrmannsbüchse in <strong>100</strong><br />
m Entfernung. Sieger wurde Heinrich Steffen,<br />
<strong>Neerstedt</strong>. König: Johann Thöle,<br />
jun.<br />
1935 Der 1. Vorsitzende nannte sich jetzt<br />
Vereinsführer. Zum Werbewart bestimmte<br />
man Heinrich Steffen. Im Verein wurde<br />
ein Ältestenrat gewählt. Ihm gehörten an:<br />
Aug. Möwius, Fritz Müller, Heinrich Schulenberg,<br />
Willi Schwarting, Emil Riege und<br />
Johann Geerken. Zum 9ten Male gewann<br />
der SchV Brettorf den Pokalkampf mit 33<br />
Ringen Vorsprung. Zum Jungendschützenfest<br />
am 25. Aug. beging der SchV<br />
<strong>Neerstedt</strong> sein 25-jähriges Fahnenjubiläum.<br />
Nachbarvereine hatten ihr Kommen<br />
zugesagt. König: Heinrich Steffen, Kuhweide.<br />
1936 Im Vorstand wechselte der Vereinsführer.<br />
Johann Thöle jun. löste Georg<br />
Geerken, Barel, ab. Dieser wurde zum<br />
Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Schützen-<br />
vereine hatten sich <strong>beim</strong> Gauschützenführer<br />
anzumelden, sie waren im Deutschen<br />
Schützenbund zusammengefasst, wurden<br />
aber in ihren Besitzverhältnissen nicht<br />
beeinträchtigt. König: Willi Schwarting.<br />
1937 Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> trat<br />
dem Deutschen Schützenbund bei. König:<br />
Johann Thöle, jun.<br />
1938 Der Vereinsführer Johann Thöle<br />
bestimmte in der Generalversammlung<br />
am 13.03. den weiteren Vorstand. Bei der<br />
Königskrönung und Festrede wurde ein<br />
„Sieg Heil“ auf Führer und Reichskanzler<br />
ausgebracht. Der Deutsche Schützenverband<br />
erließ besondere Wettkampfordnungen.<br />
Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> musste<br />
deshalb einen Kleinkaliberstand auf 50<br />
m einrichten. Beim Freundschaftsschießen<br />
des Deutschen Schützenverbandes in<br />
Altona ging <strong>Neerstedt</strong> mit 513 Ringen als<br />
2. Sieger hervor und erhielt eine Plakette<br />
und Urkunde des Gaues Nordsee. 20 Vereine<br />
beteiligten sich an diesem Schießen.<br />
König: Georg Grotelüschen.<br />
1939 Bei der Königskrönung sprach der<br />
Unterkreisführer August Frerichs, Wildeshausen.<br />
König: August Wilkens, Geveshausen.<br />
21
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
1940 – 1950 Während des 2. Weltkrieges<br />
fanden weiterhin Schießübungen statt.<br />
Auch von Vereinsmeisterschaften wurde<br />
berichtet. Sie dienten zur Wehrertüchtigung<br />
im 3. Reich. Bei einem Schießen<br />
um die Unterkreismeisterschaften siegte<br />
<strong>Neerstedt</strong> mit 713 Ringen. Schützenfeste<br />
und Schützenbälle gab es nicht mehr.<br />
Viele Mitglieder mussten den Soldatenrock<br />
anziehen und kämpften an der Ost-<br />
und Westfront. Im Krieg war die Halle als<br />
Gefangenenlager umfunktioniert und ab<br />
1945 fanden mehrere Flüchtlingsfamilien<br />
darin Unterkunft.<br />
Mit der Besetzung Deutschlands durch<br />
die Alliierten wurden sämtliche Vereinstätigkeiten<br />
im Schützenwesen untersagt.<br />
Erst 1950 lockerten die Briten das Versammlungsverbot<br />
für <strong>Schützenverein</strong>e<br />
und im Oldenburger Land fanden erste<br />
Schützenfeste statt. Feuerwaffen waren<br />
weiterhin verboten. So hatten Armbrust<br />
und Luftgewehr ihre Renaissance.<br />
Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg<br />
1951 Nachdem die Schießhalle als Notunterkunft<br />
für Vertriebene geräumt und<br />
das Waffenverbot gelockert war, traf man<br />
sich <strong>beim</strong> SchV <strong>Neerstedt</strong> am 25. Juli zur<br />
1. Generalversammlung nach dem 2. Weltkrieg.<br />
Der alte Vorsitzende (nicht mehr<br />
Vereinsführer) Johann Thöle eröffnete die<br />
Versammlung. Gedacht wurde der vermissten<br />
und gefallenen Kameraden im<br />
Weltkrieg von 1939 – 1945. Es waren: Herm.<br />
Eilers, Karl Reinekehr, Herm. Otte, Otto<br />
Wöbse, Georg Grotelüschen, Barel, Ernst<br />
Tebelmann, Wehe, Fritz Lüschen, Busch,<br />
Heinr. Vorsteen, Barel, Diedr. Straßburg ,<br />
Heinrich Freese, Wolf Grotelüschen, Barel.<br />
Verstorben waren: Willi Pflug, Heinr.<br />
Jacobs, Otto Scheeland und Richard<br />
Kühn.<br />
22<br />
Der 1. Vorsitzende legte sein Amt nieder,<br />
da er jetzt in Delmenhorst wohnte. Neuer<br />
Vorstand nach dem 2. Weltkrieg<br />
Als neuer 1. Vorsitzender wurde der<br />
Ehrenvorsitzende Georg Geerken,<br />
Barel, vorgeschlagen und einstimmig<br />
gewählt. Er hatte dieses Amt bis zu seinem<br />
Tode 1964 inne.<br />
2. Vorsitzender blieb Willi Schwarting,<br />
Kassenführer Johann Kuhlmann,<br />
Schriftführer Hermann Thöle, zum<br />
Fahnenträger wurde Georg Lüschen<br />
gewählt und zu Fahnenjunkern Karl<br />
Wilkens und Hugo Oltmanns. Der Beitrag<br />
betrug 3 DM und für Mitgliederwerbung<br />
wurden mehrere Mitglieder<br />
benannt. Johann Dicke und Hermann Kröger<br />
sollten im nächsten Jahr die Jugendpflege<br />
übernehmen. Am 1. September<br />
konnte der Verein schon 34 Neumitglieder<br />
vermelden, ein beachtliches Ergebnis<br />
nach dem Krieg.<br />
Das 1. Schützenfest nach dem Krieg<br />
fand am 9. Sept. 1951 statt. <strong>Neerstedt</strong>,<br />
Schützenfest wie in besten Zeiten, so<br />
die Überschrift im Bericht der Wildeshauser<br />
Zeitung. Das erste Schützenfest hatte<br />
viele hundert Schießlustige und die ganze<br />
Dorfjugend bei herrlichem Sommerwetter<br />
auf den Festplatz gelockt. Es herrschte<br />
Volksfeststimmung. Bei der Kranzniederlegung<br />
am Ehrenmal, unter starker Beteiligung<br />
der Bevölkerung, gedachte Oberst
Georg Geerken, Barel, der gefallenen und<br />
vermissten Schützenbrüder beider Weltkriege.<br />
„Ihre Gebeine ruhen in fremder<br />
Erde, in unseren Herzen leben die toten<br />
Kameraden fort,“ so seine bewegenden<br />
Worte bei der Kranzniederlegung. Auch<br />
die 1910 angeschaffte Fahne konnte über<br />
den Krieg gerettet werden und wurde<br />
im Festzug mitgeführt. Auf dem Festplatz<br />
stellten sich Dr. Thiele, Zahnarzt in<br />
<strong>Neerstedt</strong>, und K. Baumüller aus Dötlingen,<br />
als Kasperle und Seppel vor. Als<br />
die Wundertruhe gar Würstchen und Semmeln<br />
hervorzauberte, gerieten die Kinder<br />
so aus dem Häuschen, dass im Sturm der<br />
Begeisterung das ganze Theater drohte<br />
einzustürzen. Zu dieser Zeit konnte man<br />
die Kinder noch mit einfachen Spielen<br />
glücklich sehen! Erster Nachkriegskönig<br />
wurde Fritz Aschenbeck, jun. aus<br />
Barel, Vogelkönig Fritz Lüschen aus<br />
Ohe.<br />
Schon am 7. Oktober 1951 feierte der<br />
<strong>Schützenverein</strong> sein 50-jähriges Jubiläum.<br />
Unter der Zügelführung von Jungbauer<br />
Erich Grashorn konnten die noch<br />
5 überlebenden Vereinsgründer in einer<br />
Kutsche den Festumzug begleiten. In der<br />
Festrede wurden sie als „Eiserne Garde“<br />
bezeichnet und mit einer Ehrenurkunde<br />
wie folgt ausgezeichnet: Fritz Harms,<br />
Georg Hohnholt, Fritz Osterloh, Klattenhof,<br />
Diedrich Rogge und Heinrich Rogge.<br />
1952 Der <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong> veranstaltete<br />
am Neujahrstag den 1. Theaterabend<br />
mit nachfolgendem Ball in Harms<br />
Saal. Humor und Frohsinn waren die Parole<br />
des Abends. Da der Saal nur mit einem großen<br />
Kanonenofen beheizt werden konnte,<br />
saßen die Besucher in dicken Mänteln und<br />
Jacken. Zum Tanz spielte die Kapelle Bernd<br />
Schütte auf. Die Mädchen saßen alle auf<br />
einem Haufen und die Jungs standen an<br />
der Theke aufgereiht. Beim ersten Trompetenstoß<br />
stürmten die jungen Männer<br />
auf die Damenwelt los. Dass man bei<br />
diesem Gedränge gar nicht die Auserwählte<br />
zum Tanz im Arm hielt, war nicht<br />
verwunderlich.<br />
Manchmal<br />
bestellte<br />
man 4 bis 5<br />
Tänze schon<br />
im voraus.<br />
Der selbstgebrannte<br />
23
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
„Rübenschluck“ wurde mitgebracht und<br />
außerhalb des Saales versteckt. Bei Bedarf<br />
konnte dann jederzeit nachgetankt werden.<br />
Der Theaterabend zum Neujahrsfest<br />
war ein fester Bestandteil im Festkalender<br />
des SchV und hatte sich über lange <strong>Jahre</strong><br />
gehalten. Aber außer Vergnügungen gab<br />
es auch noch etwas anderes. Voller Elan<br />
bauten die Mitglieder des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
einen neuen Kleinkaliberstand.<br />
Insgesamt 7 Stände gaben Gelegenheit,<br />
neben dem Preisschießen, das Königsschießen,<br />
das Mannschaftspokalschießen<br />
und das Vogelschießen abzuwickeln. Das<br />
Schützenfest wurde in altbewährter Form<br />
als Volksfest gefeiert. Das Wildeshauser<br />
Trommler- und Pfeifenkorps begleitete die<br />
Schützen zur Königskrönung in den Saal.<br />
König: Willi Rüdebusch, Geveshausen.<br />
1953 Dieses Jahr feierte der <strong>Schützenverein</strong><br />
sein traditionelles Schützenfest<br />
am 1. Pfingsttag, da die Wildeshauser<br />
Gilde am 2. Pfingsttag ihr 550. Gildefestbeging.<br />
Das Schützenfest war verbunden<br />
mit der Schießstandeinweihung. Durch<br />
Regimentsbefehle des Königs wurden die<br />
Beförderungen immer zum Schützenfest<br />
ausgesprochen. König: Bürgermeister<br />
Willi Schwarting, <strong>Neerstedt</strong>.<br />
1954 Bei der Vorstandswahl übernahm<br />
Willy Lüschen das Kassenamt<br />
24<br />
und Heinrich Bruns den Schießmeisterposten,<br />
Fahnenträger wurde August<br />
Freiberg. Die Pokalschützen waren sehr<br />
erfolgreich. <strong>Neerstedt</strong> konnte in Folge<br />
den Pokal vom Schützenbund Wildeshausen<br />
erringen, ebenfalls den Pokal der<br />
Gemeinde Dötlingen. Auch bei der Fahnenweihe<br />
in Brettorf stand die <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Mannschaft auf dem Siegertreppchen.<br />
König: Erich Scheeland, <strong>Neerstedt</strong>.<br />
1955 Die <strong>Neerstedt</strong>er Pokalmannschaft<br />
siegte wieder. Der Pokal der Gemeinde<br />
Dötlingen ging nach dreimaligem Gewinn<br />
endgültig in den <strong>Neerstedt</strong>er Besitz über.<br />
Auch der Pokal vom Schützenbund Wildeshausen<br />
wurde zum dritten Mal erobert.<br />
König wurde 1955 Heinrich Pageler,<br />
<strong>Neerstedt</strong>.<br />
1956 Beim Gesellschaftsabend zum Neujahrstag<br />
konnte die Brettorfer Spälkoppel<br />
mit dem Stück „Deerns ut‘n Dorpkroog“<br />
einen großen Erfolg landen. In diesem Jahr<br />
gedachte man bei der Generalversammlung<br />
des verstorbenen Vereinskameraden<br />
und Vereinswirts Karl Cordes. Zur Kohlfahrt<br />
ging es am 3. Februar zu Stolle nach<br />
Moorbeck. Ehrenmitglied wurde, wer 65<br />
<strong>Jahre</strong> alt war und 20 <strong>Jahre</strong> dem Verein<br />
angehörte oder 40 <strong>Jahre</strong> Mitglied im Verein<br />
war. Pfingsten gewann <strong>Neerstedt</strong> wieder<br />
den Pokal mit 562 Ringen, einem Ring<br />
Vorsprung vor Brettorf. Schützenkönig:<br />
Georg Lüschen, <strong>Neerstedt</strong>. „<strong>Neerstedt</strong>er<br />
Wildschützen“ wieder Pokalsieger, so die<br />
Überschrift über einem Bericht vom Bundesschießen<br />
in Lüerte – Holzhausen.<br />
1957 <strong>Neerstedt</strong> trat dem Oldenburger<br />
Schützenbund bei. Für den Schießstand
wurde ein automatischer Anzeiger<br />
gekauft, damit entfiel das Anzeigen der<br />
Ergebnisse durch eine Kelle oder Anzeiger.<br />
König: Friedrich Lüschen, <strong>Neerstedt</strong>, 1<br />
Jahr nach seinem Vater.<br />
1958 Die Mitglieder erhielten <strong>beim</strong><br />
Schützenfest und <strong>beim</strong> Jugendschützenfest<br />
freien Eintritt. Beim Bundesschützenfest<br />
in <strong>Neerstedt</strong> stellte <strong>Neerstedt</strong> erneut<br />
die Siegermannschaft mit 383 Ringen.<br />
Friedrich Lüschen rückte vom 2. Kassenführer<br />
zum 1. auf. König: Heino Suhrkamp,<br />
Geveshausen.<br />
1959 Bei der Generalversammlung am<br />
6. Februar wurde beschlossen, dass nur<br />
der König werden kann, der am Schützenfest<br />
25 <strong>Jahre</strong> alt ist. Adjutanten konnten<br />
die Schützen schon mit 21 <strong>Jahre</strong>n werden.<br />
Diese Regelung hat auch noch heute<br />
ihre Gültigkeit, obwohl Bestrebungen im<br />
Gange sind, das Königsalter herabzusetzen.<br />
Der <strong>Schützenverein</strong> unternahm<br />
gemeinsam mit dem Turnverein eine Kohlfahrt<br />
nach Stenum. Dr. Thiele, Heinrich<br />
Bruns und Hermann Vosteen machten<br />
nach dem Essen die Tafelrunde, um den<br />
Kohlkönig herauszufinden. Das Los traf<br />
unter großem Beifall Willi Schwarting. Die<br />
Kinder schossen ihren 1. König mit der<br />
Armbrust auf den Vogel aus. Erster Kinderkönig<br />
wurde Hans-Jürgen Kleist, <strong>Neerstedt</strong>.<br />
König: Heinrich Grashorn.<br />
1960 Ab dem Jahr 1960 wurden ausführliche<br />
<strong>Jahre</strong>sberichte geschrieben. Begonnen<br />
hatte damit Ernst Lange, der spätere<br />
1. Schriftführer und 1. Vorsitzende im<br />
<strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>. Als Hauptmann<br />
Fritz Aschenbeck bei der Abholung<br />
des Jugendkönigs ohne Schützenhut<br />
erschien, wurde er vom Kommandeur<br />
August Wilkens zu einer garnierten Runde<br />
(Bier und Schnaps) verdonnert. König:<br />
August Wilkens.<br />
1961 60 <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong>.<br />
Am Pfingstsonnabend fand ein Mannschaftspokalwettbewerb<br />
mit 14 Mannschaften<br />
statt. Als Sieger ging der SchV<br />
Altona mit 188 Ringen hervor. Aus Anlass<br />
des 60-jährigen Jubiläums wurden <strong>beim</strong><br />
König August Wilkens in <strong>Neerstedt</strong> am<br />
2. Pfingsttag für 40 und 25-jährige Mit-<br />
25
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
gliedschaft 45 Mitglieder ausgezeichnet.<br />
Der neu beförderte Generalmajor Geerken<br />
hielt die Festansprache. Beim Bundespokalschießen<br />
in Lüerte siegte in diesem Jahr<br />
<strong>Neerstedt</strong> mit 448 Ringen. Jubiläumskönig:<br />
Georg Grashorn, <strong>Neerstedt</strong>.<br />
1962 Bei der Abholung des Königs Georg<br />
Grashorn (Schuster Grashorn) konnte der<br />
Kommandeur August Wilkens auch einen<br />
Gast aus Amerika begrüßen, Georg Hinrichs,<br />
ein Vetter des Königs. Friedrich<br />
Lüschen wurde wegen seiner guten<br />
Schießleistungen zum Oberleutnant befördert.<br />
Heinrich Pageler errang nach 1955<br />
erneut die Königswürde. Der <strong>Schützenverein</strong><br />
wurde <strong>beim</strong> Amtsgericht Wildeshausen<br />
als Verein eingetragen und gab<br />
sich eine neue Satzung.<br />
1963 Beim Eröffnungsschießen am 25.4.<br />
beteiligten sich viele <strong>Neerstedt</strong>er Schützen.<br />
Alle Teilnehmer bekamen als Preis<br />
einen Aal. Beim Königsschießen stand<br />
der Schießmeister Heinrich Bruns mit<br />
36 Ringen auf dem Siegerpodest. Beim<br />
Bundespokalschießen in Altona tat sich<br />
<strong>Neerstedt</strong> mit 343 Ringen als Sieger hervor.<br />
1964 Heino Franz wurde zum Pressewart<br />
gewählt. Er stiftete eine Ehrenscheibe.<br />
Die Bewirtung der Schützen<br />
erfolgte in diesem Jahr bei der Abholung<br />
des Königs in der Kartoffelscheune. Major<br />
August Wilkens wurde zum Oberstleutnant<br />
und Heinrich Pageler zum Leutnant<br />
befördert. Beim Kampf um den Königstitel<br />
hatten 3 Schützen mit 36 Ringen<br />
gute Chancen. König: Bernhard Kläner,<br />
<strong>Neerstedt</strong>. Georg Geerken, Barel, der viele<br />
<strong>Jahre</strong> die Geschicke des <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>s<br />
geprägt hatte, wurde zur letz-<br />
26<br />
ten Ruhe geleitet. Den Jubiläumspokal<br />
und alle 4 Medaillen von Brettorf konnten<br />
unsere Schützen Friedel Lüschen, K.-H.<br />
Vosteen, Gerh. Kruismann und Heino Grotelüschen<br />
mit nach Hause nehmen. „De<br />
scheet jo fürchterlich,“ so der Kommentar<br />
von Georg Abel Brettorf.<br />
1965 Bei der Generalversammlung am 2.<br />
März wurden<br />
August Wilkens zum 1. Vorsitzenden,<br />
Hermann Thöle zum 2. Vorsitzenden<br />
und Ernst Lange zum 1. Schriftführer<br />
gewählt. Auf Vorschlag von K.-H. Vosteen<br />
sollten künftig Vereinsmeisterschaften<br />
durchgeführt werden. Beim Dötlinger<br />
Schützenfest mogelten sich 2 Bareler und<br />
1 „Eckensteher aus der Kalkkuhle“ in die<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Kompanie mit ein. Sie wurden<br />
vom Spieß Ernst Lange durch eine Flüssigkeitsrunde<br />
gemaßregelt. Klaus Cordes<br />
unterschrieb eine Erklärung, dass er, wenn<br />
<strong>Neerstedt</strong> den Gemeindepokal 1966 zum<br />
3. Mal in Folge erringt, 15 Ltr. Flaschen<br />
guten Wein spendiert. Er brauchte das<br />
Versprechen nicht einzulösen, denn im<br />
nächsten Jahr gewann Brettorf den Pokal.<br />
Zahlreiche Schützen holten den König<br />
Bernhard Kläner ab. Dazu Friedel Lüschens<br />
Ausspruch: „Eck heff gor nich wußt, dat<br />
wie so veel Schützen in Vereen hefft.“<br />
Neuer König wurde nach Umschießen<br />
Fritz Aschenbeck, Barel (Bullen- und<br />
Beester-König). Die <strong>Neerstedt</strong> Schützen<br />
beteiligten sich am 30-jährigen Jubiläum<br />
in Simmerhausen mit gleichzeitiger<br />
Schießstandeinweihung.<br />
1966 In diesem Jahr fand nach langer<br />
Abstinenz wieder eine Kohlfahrt zu Krumland<br />
nach Dötlingen statt. 120 Teilnehmer<br />
sorgten für eine gute Stimmung und wählten<br />
Helmut Hohnholt und Ehefrau Irma
zum Kohlkönigspaar. Vor Pfingsten war<br />
erstmals ein Nachsatz-Pokalschießen. 16<br />
Gast- und 2 Vereinsmannschaften beteiligten<br />
sich daran. Beim Rockappell durch<br />
Majestät Fritz Aschenbeck erwischte man<br />
einige Schützen mit nicht zugeknöpfter<br />
Jacke, der Bauch war zu dick. Hermann<br />
Thöle wurde mit dem großen Verdienstorden<br />
des Schützenbundes Dötlingen für 30<br />
<strong>Jahre</strong> Vorstandsarbeit geehrt.<br />
6 Schützen mit 36 Ringen kämpften<br />
am Ende um den Königstitel, Sieger:<br />
Heinz von Seggern. Beim Jugendschützenfest<br />
errang dann Sohn Gerd von<br />
Seggern ebenfalls die Jugendkönigswürde.<br />
Nur 1968 schafften es noch einmal<br />
Vater und Sohn gleichzeitig König zu sein,<br />
nämlich König Helmut Hohnholt und Sohn<br />
Hartmut als Kinderkönig. Beim Schützenfest<br />
in Brettorf saßen Heinz Tonne und<br />
Erich Scheeland bei gutem Wetter unterm<br />
Regenschirm und ließen sich bewirten.<br />
1967 Auf Beschluss der Versammlung<br />
wählte man den Vorstand nur noch alle<br />
3 <strong>Jahre</strong>. Friedrich Tebelmann wurde<br />
neuer Fahnenträger. König: Willi Spille,<br />
<strong>Neerstedt</strong>. <strong>Neerstedt</strong> ging erneut als Bundespokalsieger<br />
in Dötlingen mit einem<br />
Rekordergebnis von 477 Ringen hervor.<br />
Am 08.10. verabschiedete sich die scheidende<br />
Vereinswirtin Paula Cordes und stiftete<br />
einen Wanderpokal. Der Cordespokal<br />
wird auch heute noch als Wanderpokal<br />
zum Eröffnungsschießen ausgeschossen.<br />
1968 Bei der Generalversammlung diskutierte<br />
man über einen Schießhallenanbau.<br />
Fritz Völz erläuterte die Pläne und<br />
ermittelte die Kosten mit <strong>100</strong>00,- DM.<br />
Die Finanzierung sollte durch den Verkauf<br />
von Bausteinen zu 20 DM gesichert werden,<br />
die Rückzahlung über ein Losverfahren<br />
vonstatten gehen, sobald Geld in der<br />
Kasse vorhanden sei. Die Mitglieder wurden<br />
zu Eigenleistungen aufgerufen. Die<br />
Maurerarbeiten erledigte Rudi Otte und<br />
die Zimmerarbeiten Willi Spille (Meister<br />
Klitz). Den Festmarsch zum König „Wilhelm<br />
dem Flotten“ begleiteten, wie in den <strong>Jahre</strong>n<br />
davor, stets die Kapelle Bernd Schütte<br />
und der Spielmannszug Horstedt. Beim<br />
27
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Königsschießen traten Helmut Hohnholt<br />
und Hermann Thöle zum Endkampf an.<br />
Helmut Hohnholt: „Eck hol drop un wenn<br />
dat die halbe Tegelee kosten deith“.<br />
Helmut Hohnholt wurde König und<br />
genannt: „König der Steinreiche“. Die<br />
Mietwagenfahrer Kurt und Karla Meyer<br />
stifteten für die Jugend einen Wanderpokal.<br />
Auch die neu gegründete Damenschießgruppe<br />
unter Kurt Meyer konnte<br />
ihre ersten Erfolge vorweisen.<br />
1969 Durch den Schießhallenbau wies<br />
die Kasse einen Minderbetrag von 1538,76<br />
DM auf. Friedel Lüschen wurde für seine<br />
13-jährigen Verdienste als Kassenführer<br />
mit dem Verdienstorden des Bundes<br />
ausgezeichnet. Unser Verein nahm auch<br />
am 60-jährigen Jubiläumsfest in Bühren<br />
teil. Bei der Abholung des Königs hatten<br />
die Jugendlichen schon zu tief ins Glas<br />
geschaut, der Jugendkönig musste schon<br />
„umessen“ , wie Ernst Lange in seinem<br />
<strong>Jahre</strong>sbericht schrieb. <strong>Neerstedt</strong> erhielt<br />
nach dreimaligen Siegen endgültig den<br />
„Gemeindepokal“. Friedel Lüschen<br />
wurde zum 2. Mal König nach 1957.<br />
Um Ehrendamen brauchte er sich nicht<br />
zu sorgen, er hatte ja seine beiden feinen<br />
„Deerns“. In <strong>Neerstedt</strong> fand erstmalig ein<br />
Pokalschießen für Damen statt. Dötlingen<br />
beteiligte sich mit 5, <strong>Neerstedt</strong> mit einer<br />
Mannschaft<br />
1970 Da das Königsschießen in den<br />
letzten <strong>Jahre</strong>n immer so spät endete, wurden<br />
die Bedingungen geändert. Künftig:<br />
Kleine Zwölf bei einem Probe- und 3<br />
verdeckten Wertungsschüssen. Die Nachbarn<br />
von König Friedel Lüschen hatten bei<br />
der Vorbereitung des Schützenfestes ihren<br />
Spaß. Heinz Tonne und Walter Haacks wurden<br />
<strong>beim</strong> Königsfahrer „Gustav Grashorn“<br />
28<br />
blau gemacht und vorlackiert (mit Lippenstift)<br />
sehr zur Freude der Ehefrauen..<br />
Aus 4 Königsaspiranten ging in diesem<br />
Jahr Siegfried Abel hervor. (Siegfried<br />
der Ruhige).<br />
1971 Die Bedingungen für das Königsschießen<br />
wurden erneut geändert. Künftig<br />
soll der Probeschuss bei den Schützen<br />
mit den besten Ergebnissen mit in die Wertung<br />
einbezogen werden. Der <strong>Schützenverein</strong><br />
Dötlingen marschierte zum 2ten<br />
Mal ohne Fahne bei der Königsabholung.<br />
Heino Grotelüschen wurde nach der<br />
neuen Regelung König. Beim Schützenfest<br />
in Brettorf hatte „Kompanieschreier<br />
Bruno“ schon vorzeitig die Kompanie verlassen,<br />
am Ende war er jedoch wieder<br />
anwesend. Fremdgehen wird auch <strong>beim</strong><br />
Schießen bestraft. So erging es auch Oberschießmeister<br />
Heinrich Bruns als er <strong>beim</strong><br />
Bundespokalschießen auf eine fremde<br />
Scheibe schoss. Man soll doch genau hinschauen,<br />
wohin man seine Flinte hält, so<br />
sein Ausspruch.<br />
1972 Die Versammlung beschloss durch<br />
Satzungsänderung, dass der Vorstand<br />
künftig bis auf Widerruf gewählt werden<br />
soll. In diesem Jahr wurden von den<br />
1968 gesammelten Bausteinen à 20 DM<br />
65 zur Rückzahlung ausgelost. Ein vollständiger<br />
Bericht über das Schützenjahr<br />
fehlte wegen der Krankheit des Schreibers.<br />
König: Walter Mutke, <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Pfingsten wurde erstmals die Pfingstplakette<br />
ausgeschossen.<br />
1973 Der Königspreis betrug jetzt 250<br />
DM, und der Jugendkönig bekam 50 DM<br />
bewilligt. Der langjährige Fahnenträger<br />
Friedrich Tebelmann legte sein Amt nieder,<br />
neuer Fahnenträger wurde Heinz Mun-
derloh. In diesem Jahr fand das Jugend-<br />
und Kinderschützenfest am Pfingstsonnabend<br />
statt. Nur ein Spielmannszug aus<br />
Horstedt begleitete den Festumzug, da<br />
der Musikzug aus Klosterseelte kurzfristig<br />
abgesagt hatte. Walter Mutke erhielt bei<br />
der Königsrede den Titel „Klettermaxe“,<br />
da er <strong>beim</strong> Brettorfer Schützenfest wegen<br />
eines Beinbruchs fehlte. Im Umschießen<br />
mit Horst Schwarting wurde Gerhard Kruismann<br />
König (König mit dem schnellen<br />
Stift). Beim Brettorfer Schützenfest lief<br />
König Gerhard zur Höchstform auf. An<br />
der Theke trank er beidhändig und die<br />
Damenwelt bedrängte ihn hart.<br />
Bei einer Abstimmung, das Schützenfest<br />
wegen fehlender Musik zu verlegen, blieb<br />
es aber bei Pfingsten.<br />
1974 In diesem Schützenjahr begann<br />
die Ära Ernst Lange. Bei der Vorstandswahl<br />
wurde er zum 1. Vorsitzenden<br />
gewählt, 2. Vorsitzender blieb Hermann<br />
Thöle und zum Schriftführer<br />
avancierte Heiko Kunst. Das Amt des Kassenführers<br />
übernahm Werner Grashorn.<br />
Die anderen Ämter blieben unverändert.<br />
August Wilkens wurde zum Ehrenvorsitzenden<br />
ernannt und erhielt die Bundesverdienst-Medaille.<br />
Zum Königsschießen<br />
traten 85 Schützen an, davon 4 Schützen<br />
mit 39 Ringen. Beim Endkampf ging Harro<br />
Frerichs als Sieger und König hervor.<br />
Die <strong>Neerstedt</strong>er beteiligten sich an der<br />
50-Jahr-Feier des SchV Altona. Unser „Wilhelm“<br />
als Vereinswirt begleitete stets die<br />
Schützen zu den einzelnen Schützenfesten<br />
und bewirtete sie. Im Herbst führte der<br />
<strong>Schützenverein</strong>, wie schon seit vielen <strong>Jahre</strong>n,<br />
einen Bummellaternenumzug durch.<br />
Der vom Schützenhof gestiftete Pokal<br />
wurde erstmals unter den Jagdgemeinschaften,<br />
Turnabteilungen, Feuerwehr und<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Firmen ausgeschossen.<br />
1975 Bei der Vorstandswahl trat Harro<br />
Frerichs als 2. Vorsitzender in die Fußstapfen<br />
von Hermann Thöle. Durch eine<br />
Satzungsänderung vertreten die 1. und 2.<br />
Vorsitzenden den Verein gemeinsam.<br />
3 Musikkapellen holten König Harro erstmals<br />
wieder mit einer Kutsche ab.<br />
Neuer König: Egon Stolle (Muttenkönig).<br />
Beim Brettorfer Schützenfest war König<br />
Egon fahnenflüchtig. Harro Frerichs stiftete<br />
den Königspokal und 1. Sieger wurde<br />
Georg Grashorn.<br />
1976 Im 75. Jubiläumsjahr wurden die<br />
Statuten für‘s Königsschießen dahingehend<br />
ergänzt, dass, wer absichtlich <strong>beim</strong><br />
Umschießen vorbeihält, kein König oder<br />
Adjutant werden kann. Fritz Lüschen, Ohe,<br />
legte sein Amt nach 20-jähriger Tätigkeit<br />
als Fahnenbegleiter nieder. Er wurde mit<br />
einem Orden ausgezeichnet. Den ausgesetzten<br />
Jubiläumspokal errang der SV<br />
Hengsterholz. Beim Abholen des Vorjahreskönigs<br />
Egon herrschte so große Hitze,<br />
29
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
dass die Torten vom Teller schmolzen. Auf<br />
dem Sportplatz fanden der Empfang und<br />
der Festakt für die übrigen Vereine statt.<br />
Allen Schützen, die 50 <strong>Jahre</strong> oder länger<br />
im Verein waren, wurde eine Urkunde<br />
überreicht. Die Gastvereine bekamen ein<br />
Fahnenband. Die Schießhalle und den<br />
Stand putzten die Mitglieder in Monaten<br />
davor auf Hochglanz. Beim Königsschießen<br />
war Heino Stolle mit 40 Ringen<br />
erfolgreich. (König Hugo der Weltmeister).<br />
Auch <strong>beim</strong> Pokalschießen in Brettorf<br />
war er Spitze, 7 mal 40 Ringe gingen auf<br />
sein Konto. Beim Jubiläums-Fototermin<br />
gab es Freibier und Würstchen vom Grill.<br />
1977 Der Verein beschloss, 4 neue Zugscheiben<br />
anzuschaffen. Pfingstfreitag fand<br />
eine Diskothek statt. Beim Festmarsch<br />
durch das alte Dorf gab es bei der Dorfeiche<br />
eine Umleitung mit der Beschilderung<br />
„Umleitung für Weltmeister Hugo“.<br />
Der Königstitel ging in diesem Jahr<br />
erneut in die Kalkkuhle, da Herbert<br />
Haske König wurde.<br />
1978 Durch die Anschaffung von 4 Zugscheiben<br />
hatte sich der Verein mit 522,91<br />
DM verschuldet. Der Beitrag erhöhte sich<br />
deshalb auf jährlich 30 DM. Die Jugend<br />
bekam ein Luftgewehrautomaten.<br />
In diesem Jahr führte erstmalig der Musikzug<br />
aus Bühren den Festmarsch an. Da<br />
Herbert Haske seinen Heimatverein aus<br />
Beckeln mit eingeladen hatte, waren 320<br />
30<br />
Gäste <strong>beim</strong> König versammelt. Dieses<br />
Mal lautete die Umleitung bei der Friedenseiche<br />
„Für den lustigen Hannoveraner“.<br />
Beim Königsschuss war der 1.<br />
Vorsitzende Ernst Lange mit 40 Ringen<br />
erfolgreich.<br />
Ihm zu Ehren traten am Abend extra<br />
die Jagdhornbläser zu einem Ständchen<br />
an. Nach dem Katerfrühstück wurde die<br />
erste Fahrt mit dem Bulldog unternommen,<br />
Ziel war die Jagdhütte im Birkenbusch.<br />
Hier entfaltete Gemeindedirektor<br />
Günther Kulle seine dichterischen Fähigkeiten.<br />
Beim Schützenfest in Brettorf marschierten<br />
erstmals die Amerikaner Hans<br />
Krumland und Hermann Kröger in unseren<br />
Reihen mit.<br />
1979 Die für den 16.02. angesetzte Generalversammlung<br />
musste wegen meterhohen<br />
Schneeverwehungen kurzfristig<br />
abgesagt werden. Heino Grotelüschen<br />
fungierte nun als 1. Schießmeister, da<br />
Heinrich Bruns nach 40 <strong>Jahre</strong>n dieses Amt<br />
abgab. Es wurde eine neue Satzung verabschiedet.<br />
Heinz Tonne stiftete einen<br />
gebrauchten Gewehrschrank, darin hatte<br />
er immer sein Geld gestapelt. Zum Thema<br />
„Damenriege“ wollte keiner die Leitung<br />
übernehmen. Beim Schießen um die<br />
Nachsatzpokale wurden die Bedingungen<br />
geändert. Künftig kann nur jeder Verein<br />
einen Pokal erringen. Kaiserwetter war, als<br />
König Ernst Lange eingeholt wurde, und<br />
auf dem 4,5 km langen Marsch vergoss so
mancher Schütze viele Schweißtropfen.<br />
Beim Königsschießen war Walter Mutke<br />
(König mit der schnellen Kelle) nach<br />
1972 erneut erfolgreich. „Ich möchte am<br />
liebsten weglaufen“, so sein Kommentar<br />
nach dem Umschießen. Eine Abordnung,<br />
auch mit Damen, fuhr nach Beckeln zum<br />
Schützenfest, da unser Schützenbruder<br />
Herbert Haske dort 1978 die Königwürde<br />
errang.<br />
1980 Das Gründungsjahr unserer<br />
Damenriege. Georg Grashorn legte sein<br />
Amt als Jugendwart nach 40 <strong>Jahre</strong>n nieder.<br />
Neuer Jugendwart wurde Heinz<br />
Munderloh. Bei der Abholung von König<br />
Walter Mutke saßen 230 Schützen im<br />
Gemüsegarten, aber Pfingstdienstag war<br />
alles bestellt und eingesät. Sieger <strong>beim</strong><br />
Königsschießen wurde Werner Grashorn<br />
mit 40 Ringen. Hans Krumland aus<br />
Chicago nahm am Grillabend des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
teil. Er stiftete 50 Dollar für eine<br />
Damen-Königskette. Heinz Tonne spendierte<br />
etliche <strong>Jahre</strong> stets 50 l Freibier zum<br />
Grillfest. Am 18. Oktober fand der Dorfgemeinschaftsball<br />
statt.<br />
1981 Zur Wahl des 1. Vorsitzenden und<br />
des 1. Kassenführers traten Ernst Lange<br />
und Werner Grashorn zum Bedauern der<br />
Versammlung nicht mehr an. Die Vorstandswahl<br />
hatte folgendes Ergebnis:<br />
1. Vorsitzender Harro Frerichs<br />
2. Vorsitzender Heiko Kunst<br />
1. Schriftführer Martin Klose<br />
1. Kassenführer Herbert Haske.<br />
Schießmeister blieb Heino<br />
Grotelüschen und Fahnenträger Egon<br />
Stolle. Zur Damensprecherin wurde Rita<br />
Mutke gewählt. Ernst Lange übertrug<br />
man den Ehrenvorsitz.<br />
Das 200. Mitglied im Verein – Rita Mutke –<br />
bekam einen Blumenstrauß. Friedel Neels<br />
erhielt den Verdienstorden. Die Bedingungen<br />
für das Königsschießen wurden erneut<br />
geändert (4 Wertungsschüsse, 1. Schuss<br />
einsehbar). Am Pfingstsonnabend ging<br />
die erste Damenkönigin – Inge Franz<br />
– in die Geschichte des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
ein. Zum ersten Mal begleitete der Spielmannszug<br />
aus Garrel unseren Festmarsch.<br />
Am Pfingstmontag fand ein Akkordeonkonzert<br />
im Saal statt. Helmut Hohnholt<br />
holte nach 1968 zum 2. Mal die Würde<br />
des Schützenkönigs. Das Ehepaarschießen<br />
im Monat November wurde kreiert,<br />
den Pokal stiftete das Wirtspaar Meyer.<br />
1982 Der Jugendwart gehört laut<br />
Abstimmung mit zum Vorstand. Ausgezeichnet<br />
werden mit einer Ehrennadel alle<br />
Mitglieder, die 25, 40, 50 und 60 <strong>Jahre</strong><br />
dem Verein angehören. Kerstin Strudthoff<br />
und Heike Gerken waren die ersten<br />
weiblichen Kinder- und Jugendkönige.<br />
Neuer König: Horst Schwarting (Horst,<br />
das Nordlicht).<br />
1983 Die Damensprecherin gehört künftig<br />
dem engeren Vorstand an. Die Schießhalle<br />
sollte in diesem Jahr in Eigenarbeit<br />
vertäfelt und mit Gardinen bestückt werden.<br />
Harro Frerichs, unser 1. Vorsitzender,<br />
bekleidete auch das Amt des Präsidenten<br />
im Wildeshauser Schützenbund. In diesem<br />
Jahr bestieg, vier <strong>Jahre</strong> nach dem<br />
31
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Vater, Alfons Mutke den Königsthron,<br />
sein Bruder Günther schaffte den 2.<br />
Adjutanten. Wegen strömenden Regens<br />
konnte die Katerfahrt nicht stattfinden.<br />
Günther Steenken spendete 50 l Freibier<br />
zum Grillfest.<br />
1984 Bei der Vorstandswahl gab Herbert<br />
Haske sein Amt als Kassenführer ab. Neuer<br />
Kassenführer wurde Helmut Kläner. Die<br />
Versammlung beschloss, den Luftgewehrstand<br />
zu erweitern und zu überdachen. Bei<br />
der Vorstandsversammlung, am 04.09., trat<br />
Heiko Kunst als 2. Vorsitzender zum Bedauern<br />
der Vorstandsmitglieder zurück. Beim<br />
Dötlinger Schützenfest, bei hohen Tagestemperaturen,<br />
meinte eine <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Schützendame: „Eck gloi all woller wie<br />
eene 500 Glühbirne“. Beim Nachsatzschießen<br />
zu Pfingsten herrschte Rekordbeteiligung<br />
von 122 Mannschaften. Für<br />
Fußkranke und ältere Schützen wurde<br />
zum ersten Mal eine Fahrgelegenheit<br />
-Tonnes Wagen – mit Cheffahrer Kurt Börries<br />
eingesetzt. Gerd Scheeland bestieg<br />
als neue Majestät am 2. Pfingsttag<br />
den Königsthron. Der <strong>Schützenverein</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong> nahm am 75. Jubiläum des<br />
<strong>Schützenverein</strong>s Bühren teil. Rita Mutke<br />
ging als 2. Adjutantin <strong>beim</strong> Bundesschützenfest<br />
in Lüerte hervor. Am 18. und 19.<br />
Aug. feierte die Soldatenkameradschaft<br />
Dötlingen ihr <strong>100</strong>-jähriges Jubiläum mit<br />
einem Nachsatzpokalschießen auf unseren<br />
Ständen. Im September wurde der<br />
beschlossene Anbau des<br />
Luftgewehrstandes in Aktion „Eigenleistung“<br />
durchgeführt. Die neu gegründete<br />
Reservistenkameradschaft benutzt künftig<br />
in zeitlichen Abständen den Schießstand.<br />
Der <strong>Schützenverein</strong> beteiligte sich<br />
an der 75-Jahr-Feier des Turnvereins und<br />
der Freiwilligen Feuerwehr.<br />
32<br />
1985 In der Kasse war mal wieder Ebbe,<br />
wegen der Erweiterung des Luftgewehrstandes<br />
-minus 199,47 DM-. Helmut<br />
Kläner übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden<br />
und Alfons Mutke wurde 1.<br />
Kassenwart. Die Jugendlichen konnten<br />
künftig als volle Mitglieder gegen Beitragszahlung<br />
von 5,- DM aufgenommen<br />
werden. Beim Bundesschützenfest in Bühren<br />
errang Gerd Scheeland den Titel des<br />
2. Bundeskönigs. Er freute sich königlich,<br />
hatte er doch nun 2 Königstitel inne. 350<br />
Schützen und Schützinnen holten König<br />
Gerd von zu Hause ab. Um eine Wette ging<br />
es mit den Brettorfer Schützen. „Wenn<br />
diese mit mindestens <strong>100</strong> Schützen zur<br />
Abholung antreten, gebe ich 3 Kisten Bier<br />
und 2 Flaschen Korn aus.“ Der König verlor<br />
die Wette.<br />
Neuer König nach dem Königsschießen:<br />
Helmut Müller.<br />
„Eck hev erst schön Mittagsschlop mokt,“<br />
so Helmut Müller nach seinem Königsschuss.<br />
Nach langer Durststrecke konnte<br />
<strong>Neerstedt</strong> mal wieder den „Jubiläumspokal“<br />
in Brettorf erringen. Bernd-Dieter<br />
Klockgether stiftete zum Grillfest den<br />
Klockgether-Pokal. Sieger <strong>beim</strong> ersten<br />
Schießen: Helmut Müller. Bei der Weihnachtsfeier<br />
fand zum ersten Mal das<br />
Schießen um den Weihnachtskönigstitel<br />
statt. Weihnachtskönig: Helmut Müller,<br />
Weihnachtskönigin Anke Tonne. Der<br />
Weihnachtskönig und die Weihnachtskö-
nigin wurden auf einer Schachbrettmusterscheibe<br />
ausgeschossen.<br />
1986 Klaus-Dieter Janßen rückte an<br />
die erste Stelle des Fahnenträgers,<br />
Egon Stolle blieb 2. Fahnenträger. Das<br />
Dach der Schießhalle wurde in diesem Jahr<br />
saniert. Wer 70 <strong>Jahre</strong> alt ist, sollte künftig<br />
Ehrenmitglied werden. Bei der Abholung<br />
des Königs Helmut Müller stellten sich<br />
alle zum Gruppenfoto. König Helmut fuhr<br />
nicht in der Königskutsche, sondern marschierte<br />
stolz mit den Schützen. Neuer<br />
König: Der Bremer Wilfried Menkens.<br />
Fritz Aschenbeck aus Barel bekam zu seiner<br />
Goldenen Hochzeit einen Fackelzug<br />
vom <strong>Schützenverein</strong>, der Soldatenkameradschaft,<br />
den Jägern und den Jagdhornbläsern.<br />
Hergen Grashorn wurde 1.<br />
Adjutant vom Bundeskönig <strong>beim</strong> Bundesschützenfest<br />
in Brettorf. Ebenfalls<br />
errangen die <strong>Neerstedt</strong>er die Bundeswanderplakette.<br />
1987 Die Generalversammlung fand in<br />
der Schießhalle statt, da zur Zeit die Wirtschaft<br />
geschlossen war. Der Beitrag wurde<br />
neu auf 40 DM festgesetzt. Vor Pfingsten<br />
hatte der König Wilfried Menkens die<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Schützen zu einem Umtrunk<br />
eingeladen. 40 Schützen und Schützinnen<br />
kamen dieser Einladung nach und<br />
fuhren mit dem Bus nach Bremen. Dort<br />
verbrachten sie 3 gemütliche Stunden bei<br />
Trinken und Essen und flotter Musik von<br />
der Kapelle „Berg und Tal“ aus Geveshausen.<br />
Da die Wirtsleute den Schützenhof<br />
verlassen hatten, musste unser Verein zu<br />
Pfingsten improvisieren, zumal <strong>Neerstedt</strong><br />
auch noch Ausrichter des Bundesschützenfestes<br />
war. Es wurde ein 500-Mann-Zelt<br />
aufgestellt und mit Hilfe vieler Freiwilliger<br />
konnte das Schützenfest Pfingsten statt-<br />
finden. Die Bewirtung durch den Bremer<br />
König erfolgte im Festzelt. Neuer König<br />
wurde zum 2. Mal mit 78 <strong>Jahre</strong>n Georg<br />
Grashorn. Im September nahm der <strong>Schützenverein</strong><br />
an der 125-Jahrfeier des Oldenburger<br />
Schützenbundes in Oldenburg teil.<br />
Die Nachfeier war abends bei Pageler.<br />
Beim Bummellaternenumzug wollte Harro<br />
den Damen den Polarstern zeigen, welchen<br />
wohl?<br />
1988 In <strong>Neerstedt</strong> hatte wieder ein neuer<br />
Wirt im Schützenhof Einzug gehalten :<br />
-Hans-Joachim Stalling -. Klaus-Dieter Janßen<br />
legte sein Amt als Fahnenträger nieder,<br />
dafür wurde Peter Mack gewählt.<br />
In der Laudatio von Harro Frerichs <strong>beim</strong><br />
scheidenden König Georg Grashorn hob<br />
er besonders die Verdienste in der Jugendarbeit<br />
hervor. „Wir sind stolz auf dich,“<br />
so seine Worte. Bei der Proklamation<br />
des neuen Königs fehlte dieser. Eine<br />
Abordnung musste erst „Reiner Stolle“<br />
von zu Hause holen, damit die Königskrönung<br />
ordnungsgemäß vonstatten<br />
gehen konnte. Beim Schießen um den<br />
Klockgether-Pokal erzielten 3 Schützen je<br />
50 Ringe: Heiko Kunst, Gerd Scheeland<br />
und Heinz Tonne. Bei der Scheibenprobe<br />
stellte sich aber heraus, dass Heinz mit<br />
dem Kugelschreiber gemogelt hatte. Das<br />
Ehepaar Jacobs wurde Weihnachtskö-<br />
33
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
nig und Königin. Die Mannschaft der<br />
Rundenwettkämpfe in der Altersklasse<br />
mit Siegfried Abel, Gerhard Kruismann<br />
und Martin Klose stieg in die Kreisliga<br />
auf.<br />
1989 Die <strong>Neerstedt</strong>er Schützen bekamen<br />
einen neuen 1. Schießmeister. Für<br />
Heino Grotelüschen wurde Siegfried<br />
Abel gewählt und in den engeren Vorstand<br />
berufen. Das Königsgeld betrug<br />
jetzt: König 300 DM, Königin <strong>100</strong> DM,<br />
Jugendkönig 80 DM, Kinderkönig 50 DM.<br />
Stefan Kahler ging als kleinster Kinderkönig<br />
in die Vereinsgeschichte ein. Der<br />
Festausschuss startete einen Luftballon-<br />
Wettbewerb. Jung, verheiratet und ein<br />
erfolgreicher Schütze, so charakterisierte<br />
Harro Frerichs den neuen König<br />
Heino Jacobs bei der Krönung. Gerd<br />
Scheeland wurde 1. Adjutant <strong>beim</strong> Bundesschützenfest<br />
in Altona. In <strong>Neerstedt</strong><br />
organisierte und veranstaltete der <strong>Schützenverein</strong><br />
die erste Moorfete. Die Organisation<br />
lag in den Händen von Heino Jacobs<br />
und klappte hervorragend. Seit dieser<br />
Zeit wird jährlich Ende Juni die Moorfete<br />
durchgeführt. Beim OSB-Königsschießen<br />
errang Heino Jacobs den 4. Platz.<br />
1990 60 <strong>Jahre</strong> haben Georg Grashorn<br />
und Fritz Aschenbeck dem Verein die<br />
Treue gehalten. Der 1. Vorsitzende, Harro<br />
34<br />
Frerichs, stellte die Verdienste dieser langjährigen<br />
Mitglieder besonders heraus und<br />
überreichte ihnen die Treuenadeln. Die<br />
erste Frau in der Vereinsgeschichte,<br />
Rita Mutke, wurde zum Leutnant befördert.<br />
In der Generalversammlung sprach<br />
Harro Frerichs den „Neubau einer Schießhalle<br />
und eines Schießstandes „an. Nach<br />
einer lebhaften Diskussion kam es dann<br />
zur Abstimmung, ob die Gespräche mit<br />
dem Wirt und die Vorplanungen weiter<br />
betrieben werden sollen. Die Versammlung<br />
entschied sich dann einstimmig dafür.<br />
Dies wurde der Start für unseren Neubau.<br />
Der Vorstand hatte nicht damit gerechnet,<br />
dass noch 10 <strong>Jahre</strong> vergehen sollten, bis<br />
der Schießhallenneubau verwirklicht werden<br />
konnte. Regenkönig Heino Jacobs<br />
empfing seine Gäste in „Spilles Hallen“ bei<br />
strömendem Regen. Die Stimmung war<br />
trotz allem fröhlich und ausgelassen. Seine<br />
Ehefrau Marion hatte am Samstag den<br />
Königsthron der Damen erklommen.<br />
Das Konzert mit dem Bührener Musikzug<br />
fand wegen des schlechten Wetters im<br />
Saal statt. Unsere beiden Königsanwärter,<br />
die verdeckt umgeschossen hatten, liefen<br />
schon ganz nervös umher. Um 20.30 Uhr<br />
stand es fest, dass Neubürger Klaus Grotelüschen<br />
der 71. Schützenkönig von<br />
<strong>Neerstedt</strong> war. Auch den Titel des Weihnachtskönigs<br />
konnte Klaus in diesem<br />
Jahr erringen. Gerd Scheeland siegte als
1. Adjutant <strong>beim</strong> Bundesschützenfest in<br />
Wildeshausen.<br />
1991 Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden<br />
Willi Nageler und für 70-jährige Mitgliedschaft<br />
Karl Wilkens besonders geehrt.<br />
Karl Wilkens erzählte noch, dass damals<br />
der Mitgliedsbeitrag 3 Mark bei freiem<br />
Eintritt zum Ball betrug, der Eintritt zum<br />
Schützenball jedoch 4 Mark, da hatte er<br />
nicht lange überlegt. Die Arbeit des 1.<br />
Vorsitzenden honorierte man durch eine<br />
Beförderung. Harro Frerichs stieg zum<br />
Oberstleutnant auf. Die Planungen für<br />
den Schießhallenneubau gingen voran.<br />
Mehrere Schießstände wurden besichtigt<br />
und ein Vertragsentwurf mit dem Vereinswirt<br />
und dem Rechtsanwalt besprochen.<br />
Beim Luftgewehrschießen wurden<br />
Gerhard Kruismann in der Altersklasse und<br />
Martin Klose in der Seniorenklasse Kreismeister.<br />
In der Mannschaftsklasse errangen<br />
beide und Siegfried Abel ebenfalls<br />
den Kreismeistertitel. König Klaus Grotelüschen<br />
begrüßte alle Damen mit „Hallo<br />
Mädels“ bei der Abholung. Im Nachhinein<br />
meinte er dann: „Ich wollte eigentlich<br />
noch viel mehr sagen bei der Begrüßung,<br />
aber wenn man vor der Front steht, vergisst<br />
man doch einiges“. Das erste Mal,<br />
dass es Klaus die Sprache verschlagen hat.<br />
Am Abend mussten 7 Schützen um den<br />
Königstitel umschießen. Neuer König:<br />
Gerold Schnier. Wieder einmal fand ein<br />
Bundesschützenfest in <strong>Neerstedt</strong> statt,<br />
Ausrichter war diesmal die Soldatenkameradschaft<br />
Dötlingen. 1. Adjutantin<br />
wurde Margrit Mutke. Der <strong>Schützenverein</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong> beteiligte sich mit 40 Schützinnen<br />
und Schützen an der Fahnenweihe<br />
in Bergedorf. Siegreich war auch unsere<br />
Mannschaft <strong>beim</strong> Bundespokalschießen in<br />
Altona.<br />
1992 Die Generalversammlung stimmte<br />
einer Beitragserhöhung von 40 auf 50 DM<br />
zu als Finanzpolster für den Schießhallenneubau.<br />
Den Sportleiterlehrgang bestand<br />
in diesem Jahr Axel Sporleder (später Axel<br />
Axt). Bei der Abholung von König Gerold<br />
Schnier fuhren 2 Busse. Treffpunkt für<br />
340 Schützen und Musiker war Ahrens im<br />
„Alten Dorf“. Dort begann der Festmarsch<br />
zum Schützenplatz. Dieses Mal wurde<br />
ein krasser Außenseiter aus Geveshausen<br />
Schützenkönig: Egon Strudthoff.<br />
Heino Grotelüschen errang zum 5-ten Mal<br />
den Königspokal und damit ging dieser in<br />
seinen Besitz über.<br />
1993 Am 23.05. gründete Harro Frerichs<br />
die Königskompanie. Die Statuten wurden<br />
im Protokollbuch niedergeschrieben. Der<br />
Königskompanie gehören alle ehemaligen<br />
und amtierenden Könige und Königinnen<br />
an. Die Königskompanie marschiert bei<br />
der Abholung des Königs mit den Offizieren<br />
und <strong>beim</strong> Damenschützenfest als<br />
Erste Kompanie in den Saal und grüßt die<br />
einmarschierenden Damen. Am Sonntag<br />
vor Pfingsten wurde die von Harro Frerichs<br />
gestiftete Wander-Plakette (Königskompanie-Plakette)<br />
ausgeschossen. 24 Könige<br />
und Königinnen waren bei der Gründung<br />
anwesend. Jedes Jahr soll eine Veranstaltung<br />
durchgeführt werden. Bei der Dankesrede<br />
für den scheidenden König Egon<br />
Strudthoff zitierte Harro den alten Jan<br />
Kuhlmann: „Alles wat mit to anfangt, is<br />
verkehrt: To gau, to langsam, to veel,<br />
to wenig,“ Beim Umschießen um die<br />
Königswürde hatte ein älterer Schütze<br />
die Nase vorn. Friedel Neels bekam<br />
die Königskette von den Ehrendamen<br />
angelegt. Hans Krumland aus Chicago<br />
stiftete die „Hans-Krumland-Plakette“. Sie-<br />
35
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
ger <strong>beim</strong> 1. Ausschießen: Schützenkönig<br />
Friedel Neels mit 97 Ringen.<br />
1994 Als jahrelanger „Türsteher“ bei Bällen<br />
und Veranstaltungen wollte Wilhelm<br />
Spille diesen Posten in jüngere Hände<br />
geben. Hans Akkermann war der Mann,<br />
der künftig bei Bällen und Veranstaltungen<br />
kassieren sollte. Für seine besonderen<br />
Verdienste für den SchV <strong>Neerstedt</strong><br />
wurde Fritz Aschenbeck zum Oberst befördert.<br />
Unser Bauvorhaben ging immer noch<br />
nicht voran, da Grundstücksfragen noch<br />
mit dem Wirt zu klären waren. Außerdem<br />
seien keine Mittel von der Gemeinde, dem<br />
Landkreis und dem Landessportbund zu<br />
erwarten. Beim Schützenfest in Dötlingen<br />
stampften einige „zügellose Jungschützen“<br />
die Bierflaschen in den Rasen, da es<br />
Flaschenbier gab. „Rüpelhaft“, so der 1.<br />
Vorsitzende, bei den ermahnenden Worten.<br />
340 Schützen, Schützinnen und Musiker<br />
zollten dem scheidenden König Friedel<br />
Neels die Ehre und holten ihn von zu Hause<br />
ab. Helmut Kläner legte <strong>beim</strong> Schießen<br />
um den neuen König gleich 40 Ringe<br />
vor und war damit auch nicht mehr zu<br />
schlagen.<br />
Die Luftgewehrmannschaft stieg in die<br />
erste Kreisliga auf. Bei der Kreismeisterschaft<br />
in der Einzelwertung Senioren<br />
36<br />
siegte Martin Klose. Für die ältere Generation<br />
ab 55 <strong>Jahre</strong>n wurde eine Weihnachtsfeier<br />
veranstaltet. Heimatchronist Gerold<br />
Spille wusste Fröhliches und Besinnliches<br />
über die Schulen in der Gemeinde Dötlingen<br />
zu berichten. Alte Bilder weckten das<br />
Interesse der 90 Besucher. Für die musikalische<br />
Unterhaltung sorgte Margrit Mutke.<br />
1995 Beim Punkt „Wahlen“ bei der Generalversammlung<br />
bat Heinz Munderloh, ihn<br />
vom Posten des Jugendwarts zu entbinden.<br />
Als neuer Jugendwart wurde Hans-<br />
Joachim Axt in den Vorstand gewählt.<br />
Wie bereits 1964, als Vater Bernd Kläner<br />
abgeholt wurde, bewegte sich Pfingstmontag<br />
bei herrlichem Sommerwetter das<br />
Schützenbataillon in Richtung Kläner-Hof,<br />
to Hus, um König Helmut Kläner abzuholen.<br />
340 Schützen und Musiker waren zum<br />
Festmarsch angetreten. Ein junger strahlender<br />
Schütze bestieg in diesem Jahr<br />
den Königsthron: Martin Mutke.<br />
Beim Bundesschützenfest in Harpstedt<br />
stand wieder einmal eine hübsche und<br />
sympathische <strong>Neerstedt</strong>erin auf dem<br />
Siegertreppchen. Bettina Brandt als<br />
Bundeskönigin.<br />
Auch <strong>beim</strong> Raiffeisenwander-Plakettenschießen<br />
in Dötlingen konnten unsere<br />
Schützen die Plakette erfolgreich verteidigen.<br />
1996 Am 18. Januar wurde unser Schießstand<br />
wegen Sicherheitsmängeln stillgelegt.<br />
Dank unserer fleißigen Zimmerleute<br />
konnte der Stand am 2. März wieder freigegeben<br />
werden. Die Kosten der Sanierungsmaßnahme<br />
betrugen 10.000,- DM.<br />
Bei der Generalversammlung bat Alfons<br />
Mutke die Versammlung, ihn nach 11 <strong>Jahre</strong>n<br />
vom Posten des 1. Kassenführers zu<br />
entbinden, aber als 2. Kassenführer stehe
er noch zur Verfügung. Als 1. Kassenführer<br />
wurde Heino Jacobs und als 2.<br />
Kassenführer, wie gewollt, Alfons<br />
Mutke gewählt.<br />
Herbert Hollmann, der nach 44 -jähriger<br />
Mitgliedschaft Ehrenmitglied wurde,<br />
erzählte von seiner Tätigkeit als Kassierer<br />
im Verein. Die Beiträge zog man damals<br />
noch 2 mal im Jahr ein und manche Mitglieder<br />
versteckten sich, wenn sie den<br />
Kassierer kommen sahen, denn Geld war<br />
knapp. Harro Frerichs wurde wegen seiner<br />
Verdienste im Verein zum Oberst<br />
befördert. Die Versammlung erhöhte die<br />
Beiträge auf 60 DM. Das geplante Bauvorhaben<br />
schritt fort. Eine beantragte<br />
Änderung des Bebauungsplanes musste<br />
zunächst abgewartet werden. Erst dann<br />
konnte die Vermessung des Grundstücks<br />
erfolgen. In diesem Jahr wurden einheitliche<br />
Krawatten mit Vereinswappen angeschafft.<br />
Das Ostereierschießen, welches<br />
auch heute noch Bestand hat, führte Helmut<br />
Müller ein. Beim „Musikbestellen“ in<br />
Bühren, Ks. Cloppenburg, mit König Martin<br />
und seiner Königin Margrit waren die<br />
Musiker von unserer Königin so begeistert,<br />
dass wir sie schon als Pfand mit einer<br />
Runde auslösen mussten. Königin Margrit<br />
auf der Rückfahrt: „Nächst Johr föhr eck<br />
woller mit!“ Übrigens, der Musikzug aus<br />
Bühren und der Spielmannszug aus Garrel<br />
begleiten schon seit 23 bzw. 21 <strong>Jahre</strong>n<br />
unsere Schützenfeste. Ca. 3 Wochen vor<br />
Pfingsten ist es obligatorisch, dass der<br />
König, die Damenkönigin und eine Abordnung<br />
aus Vorstand und Schützen die Musik<br />
bestellen. Beim Übungsabend des Musikvereins<br />
erscheint dann unsere Abordnung,<br />
überbringt ein Plakat vom Schützenfest,<br />
eine Kiste Bier und Wasser und eine Flasche<br />
Korn. Für uns werden extra einige<br />
Musikstücke aufgespielt und wenn die<br />
Brüder gut drauf sind, geht das Konzert<br />
an der Theke in der Gaststube weiter. In<br />
den zurückliegenden <strong>Jahre</strong>n haben wir oft<br />
viel Spaß <strong>beim</strong> „Musikbestellen“ gehabt.<br />
Beim Schießen um den Damenkönigstitel<br />
folgte die Königin Margrit Mutke<br />
ihrem Ehemann Martin als Damenkönigin<br />
auf den Thron. Wieder war Bundesschützenfest<br />
in <strong>Neerstedt</strong> und 480<br />
Schützen und Schützinnen marschierten<br />
nach der Bewirtung bei König Martin auf<br />
den Sportplatz zum Festakt. Beim Königsschießen<br />
wetteiferte Rainer Mutke sei-<br />
37
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
nem Bruder nach und wurde König<br />
1996.<br />
Die Raiffeisenwanderplakette ging nach<br />
3 maligem Erfolg in den Besitz des SchV<br />
<strong>Neerstedt</strong> über. Alfons Mutke und Philipp<br />
Wübbenhorst errangen Kreismeistertitel.<br />
1997 Bei den Wahlen wurde neuer<br />
Fahnenträger Johannes Akkermann. Er<br />
löste Peter Mack ab. Hans Schütte musste<br />
den Posten des Fahnenbegleiters wegen<br />
einer Hüftoperation niederlegen. Bei der<br />
Generalversammlung wurde ihm für seine<br />
langjährige Arbeit gedankt und Heinz<br />
Brandt übernahm dann den Posten des<br />
Fahnenbegleiters. Hilke Schütte legte<br />
nach 5 <strong>Jahre</strong>n ihr Amt als Damenleiterin<br />
nieder. Da sich keine neue fand, übernahm<br />
Rita Mutke als 2. Damenleiterin diesen<br />
Posten. August Freiberg wurde für 60-jährige<br />
Mitgliedschaft geehrt. Beim Bauvorhaben<br />
wartete der <strong>Schützenverein</strong> auf<br />
die „Pfandentlastungserklärung“ der Dortmunder<br />
Brauerei. Es konnte ein neuer<br />
Gewehrschrank für 19 Gewehre angeschafft<br />
werden. Beim Ostereierschießen<br />
langten die bestellten Ostereier nicht aus.<br />
Harro und Martin klingelten um 21.30<br />
Uhr Elimar Schröder-Brockshus aus dem<br />
Bett und holten Nachschub. Beim Bundes-<br />
38<br />
schützenfest in Dötlingen gab es wieder<br />
einmal einen <strong>Neerstedt</strong>er Bundeskönig.<br />
Rainer Mutke errang diesen Titel und<br />
Torsten Steenken wurde 2. Adjutant.<br />
Beim erstmaligen Ausschießen eines<br />
Gastkönigs konnte sich Heino Jacobs<br />
zum 75-jährigen Bestehen des Wildeshauser<br />
Schützenbundes in die Siegerliste<br />
eintragen. Pfingsten hatte König<br />
Rainer nach einer regenreichen Nacht, kein<br />
Auge zugemacht. Aber am nächsten Tag<br />
konnte er bei herrlichem Wetter abgeholt<br />
werden. Beim Umtrunk überreichte König<br />
Rainer dem 1. Vorsitzenden, Harro Frerichs,<br />
eine Königskette, die von den Familien<br />
Mutke und Mutter Elli gestiftet wurde<br />
und künftig vom Alterskönig getragen<br />
werden soll. Das neue Königspaar Fred<br />
und Tanja Wolowski schaute ziemlich<br />
ungläubig als Fred zum neuen König<br />
ausgerufen wurde. In diesem Jahr<br />
konnte auch der erste Alterskönig<br />
gekrönt werden. Fritz Völz errang mit<br />
37 Ringen diesen Titel.<br />
Beim Chicagoturnier des Turnvereins<br />
errang die Mannschaft des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
im Handball den 2. Platz . Die Jungs<br />
und Mädels können also nicht nur schießen.
1998 Das Kassenguthaben überschritt<br />
bei der Generalversammlung die magische<br />
Grenze von 120.000,- DM. Dieses war<br />
auch die Summe, die wir im Finanzierungsplan<br />
als Eigenmittel eingesetzt hatten. Als<br />
ältestes Mitglied im Verein feierte August<br />
Freiberg am 15.06. seinen 90. Geburtstag.<br />
Natürlich wurde er mit einem Geschenk<br />
vom Verein bedacht. In <strong>Neerstedt</strong> wurde<br />
die Vereins-AG aus der Taufe gehoben.<br />
Margrit Mutke vom SchV übernahm den<br />
Vorsitz. 14 Tage vor Pfingsten fand der<br />
Empfang für die älteren Schützen <strong>beim</strong> 1.<br />
Alterskönig statt. Bei Kaiserwetter wurden<br />
alle Schützen (1 ganzer Bus voll) von König<br />
Fritz Völz empfangen und hervorragend<br />
bewirtet. Einige stillten dann ihren Restdurst<br />
noch im Schützenhof. – Fazit, der<br />
Tag war gelaufen. – Zum 3. Male in Folge<br />
gewann Brettorf in <strong>Neerstedt</strong> den Hauptpokal<br />
und durfte ihn auch mit nach Hause<br />
nehmen.<br />
Während des Königsschießens der<br />
Damen trat der Vorstand noch kurzfristig<br />
zusammen. Es wurde folgender Beschluss<br />
gefasst: Die Königin muss mindestens<br />
18 <strong>Jahre</strong> alt sein und den Beitrag für<br />
Erwachsene entrichtet haben. Einen neuen<br />
Wettbewerb hatte Heino Jacobs zum<br />
Schützenfest kreiert, den „Goldenen<br />
Schuss“. Der Wettkampf begann mit dem<br />
Schießen auf die Luftgewehrscheibe.<br />
Durch Teilerwertung kamen die drei Besten<br />
in den Endkampf, der vor großem<br />
Publikum am Samstag im Saal stattfand.<br />
Ein, an einem Faden aufgehängter, Goldsack<br />
mit einer Unze Gold als Inhalt, muss<br />
durch Zerreißen des Fadens mit der Armbrust<br />
abgeschossen werden. Hergen Grashorn<br />
zeigte keine Nerven und schoss den<br />
Goldsack im ersten Durchgang ab. König<br />
Fred Wolowski und Königin Tanja hatten<br />
vergessen, die Katzen zu füttern, denn<br />
als der Festzug <strong>beim</strong> König eintraf, fing<br />
es an zu regnen. Der Umtrunk musste<br />
dann unter Sonnenschirmen, umfunktioniert<br />
als Regenschirme, stattfinden. Neuer<br />
König wurde ein frisch vermählter junger<br />
Schütze: Volker Steenken aus Bergedorf.<br />
Als Alterskönig ging Heinz von<br />
Seggern aus Rahde hervor. Der scheidende<br />
König Fred Wolowski hatte die<br />
Adjutantenschnüre für die Alterskönigsadjutanten<br />
gestiftet. Seit 1998 wurden am<br />
<strong>Jahre</strong>sende die Schützin und der Schütze<br />
des <strong>Jahre</strong>s ermittelt. Sie erhielten bei der<br />
Generalversammlung einen Orden. Erste<br />
Schützin des <strong>Jahre</strong>s 1998: Iris Heltriegel.<br />
Erster Schütze des <strong>Jahre</strong>s 1998: Heino Grotelüschen.<br />
1999 Unsere beiden Fahnenbegleiter<br />
Helmut Ehlers und Heinz Brandt waren fußkrank<br />
und wollten deshalb abgelöst werden.<br />
Zwei hoffnungsvolle Jungschützen<br />
werden künftig die Fahne begleiten:<br />
Lars Dekker und Daniel Ziemann. Martin<br />
Klose kündigte der Versammlung sein<br />
Ausscheiden aus dem Vorstand für nächstes<br />
Jahr an. Der geplante Neubau nahm<br />
erste Formen an. Die Generalversammlung<br />
stimmte einem Antrag des Vorstandes zu,<br />
nach dem jeder freiwillig 30 Arbeitsstunden<br />
leisten solle. Ausgenommen davon<br />
seien die Ehrenmitglieder, ältere Mitglieder,<br />
Jugendliche und Damen. Bei den<br />
Damen war jedoch an eine Zubereitung<br />
von Broten und Brötchen für die freiwilligen<br />
Helfer gedacht. Die Grundstücke<br />
für das Bauvorhaben wurden neu vermessen<br />
und die Gemeinde bewilligte einen<br />
Zuschuss von 20% der Baukosten =<br />
137.544,- DM. Der Einbau von Namenssteinen,<br />
die für <strong>100</strong> DM erworben werden können,<br />
wurde der Versammlung vorgestellt<br />
und erläutert. Für die Erstellung einer<br />
39
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Vereinschronik bildete sich ein Arbeitskreis.<br />
Etwa 4 Wochen vor dem Schützenfest<br />
findet eine Besprechung <strong>beim</strong> König<br />
statt. Festgelegt wird dabei der Ablauf des<br />
Schützenfestes, die Abholung und Bewirtung<br />
<strong>beim</strong> König, die Arbeit der Nachbarn<br />
usw. Mit von der Partie sind der Vorstand<br />
und die Damenkönigin. So war es auch bei<br />
König Volker Steenken in Bergedorf. Volker<br />
und Königin Sandra hatten für eine gute<br />
Bewirtung mit Bier, geistigen Getränken<br />
und belegten Broten gesorgt. Zu vorgerückter<br />
Stunde, als alle schon leichte Zungen<br />
hatten, wurde Heino Jacobs gefragt,<br />
ob seine Frau Marion schimpfen würde,<br />
wenn er angeheitert nach Hause käme?<br />
„Nein, aber sie merkt sich das !“ 14 Tage<br />
vor Pfingsten hatte Alterskönig Heinz von<br />
Seggern die älteren Schützen zu einem<br />
Empfang eingeladen. Das Königshaus und<br />
viele Gäste wurden hervorragend bewirtet<br />
und nach 2 1/2 Stunden hatten alle ihren<br />
Hunger und Durst gestillt. Bei der Musikbestellung<br />
in Bühren waren der König Volker<br />
und seine Königin Sandra mit von der Partie.<br />
Harro‘s rasante Fahrweise bescherte<br />
40<br />
den beiden auf den Rücksitzen feuchte<br />
Hände. Pfingstsonnabend herrschte große<br />
Spannung <strong>beim</strong> „Goldenen Schuss.“ Drei<br />
Schützen waren in der Endausscheidung.<br />
Gerd Scheeland, Martin Klose und Helmut<br />
Hohnholt und noch einmal Gerd Scheeland<br />
auf dem 3. Platz. Zunächst zeigten<br />
alle 3 Schützen Nerven und schossen vorbei.<br />
Im zweiten Anlauf holte Gerd Scheeland,<br />
mit Freudentränen in den Augen,<br />
den Sack mit dem Goldstück herunter.<br />
Am Pfingstmontag war großer Bahnhof<br />
auf dem Sportplatz. Hans Krumland und<br />
Hermann Kröger, die beiden Amerikaner,<br />
hatten viele Dollars locker gemacht<br />
und dem <strong>Schützenverein</strong> eine neue<br />
Fahne gestiftet. Viele Gastvereine und<br />
auch die Wildeshauser Gilde nahmen an<br />
der Fahnenweihe teil. Die Fahnenweihe<br />
wurde vom Ehrenpräsidenten des Oldenburger<br />
Schützenbundes vorgenommen.<br />
Hans Krumland reiste extra aus Chicago<br />
an, um an dem feierlichen Zeremoniell<br />
teilzunehmen. Auf den Königsthron<br />
stieg Frank Hohnholt aus Rahde und
Alterskönig wurde Heino Grotelüschen,<br />
Barel.<br />
2000 Bei der Generalversammlung<br />
ergaben sich folgende Änderungen und<br />
Mitteilungen: Lars Dekker und Sascha<br />
Volkmann übernahmen das Amt des<br />
Jugendwartes. Der gebildete Arbeitskreis<br />
für Vereinschronik trat erstmals zu einer<br />
Arbeitssitzung zusammen. Die Beiträge<br />
wurden um 10 DM auf 70 DM erhöht und<br />
für die Jugend auf 10 DM. 14 Tage vor<br />
Pfingsten empfing der Alterskönig Heino<br />
Grotelüschen seine Gäste. Bei Regenwetter<br />
kamen alle Schützen in der Garage<br />
unter und Hermann Kröger und Hans<br />
Krumland aus Amerika waren mit von der<br />
Partie. Eine Woche vor Pfingsten hatte<br />
unsere Computeranlage die erste Bewährungsprobe<br />
zu bestehen. Noch war einiges<br />
ungewohnt, aber sonst lief alles recht<br />
gut. Beim „Goldenen Schuss“ waren die<br />
„Mutkes“ schon fast unter sich. Zu Rainer<br />
und Alfons Mutke gesellte sich noch Bet-<br />
tina Brandt für die Endausscheidung. Beim<br />
Schießen mit der Armbrust war es „mucksmäuschenstill“<br />
im Saal. Aber trotz allem<br />
verfehlten alle drei das Ziel und nach den<br />
Statuten ging das Goldstück als „Jackpot“<br />
in das nächste Jahr. Am 2. Pfingsttag war<br />
zur Abholung des Königs Frank Hohnholt<br />
wieder eine Bustour angesagt. Die Königsrede<br />
hielt erstmals eine Schützenschwester.<br />
Sie schüttete König Frank ordentlich<br />
einen ein und deckte zur Freude der Teilnehmer<br />
viele Schandtaten auf. Beim<br />
Rückmarsch mussten sogar die Hosenbeine<br />
von Jens Heinefeld dranglauben, so<br />
übermütig waren unsere Schützendamen.<br />
Beim Königsschießen wurde dann wieder<br />
volle Konzentration gefordert. 3 Königsanwärter<br />
kämpften um den Königstitel.<br />
Sieger und König: Johannes Akkermann<br />
1. Adjutant: Lars Dekker<br />
2. Adjutant: Ralf Steenken.<br />
Martin Klose stand als Alterskönig<br />
plötzlich auf dem Siegertreppchen und<br />
41
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Helmut Hohnholt und Johann Kuhlmann<br />
werden ihn als Adjutanten 1 Jahr<br />
begleiten. Eine Fahnenabordnung nahm<br />
an der 125-Jahr-Feier der KSK Harpstedt<br />
teil. <strong>Neerstedt</strong> stellte <strong>beim</strong> Königsschießen<br />
des Wildeshauser Schützenbundes wieder<br />
einmal einen Bundeskönig. Frank Hohnholt<br />
siegte souverän mit 30 Ringen.<br />
Beim Bummellaternenumzug wurden in<br />
diesem Jahr außer den Süßigkeiten für<br />
die Kinder, Würstchen und Getränke verkauft.<br />
2001 Das <strong>100</strong>-jährige Jubiläumsjahr<br />
unseres <strong>Schützenverein</strong>s. Die Vorbereitungen<br />
für unsere Jubiläumsfestschrift<br />
laufen auf Hochtouren. Wie immer fand<br />
am 3. Freitag im Februar die Generalversammlung<br />
des SchV statt. Bei den<br />
Wahlen gab es folgende Änderungen:<br />
Frank Hohnholt sollte den Vorstand<br />
verjüngen, er wurde als 3. Vorsitzender<br />
gewählt. Schriftführer Martin Klose<br />
machte seine Ankündigung vom letzten<br />
Jahr wahr, 20 <strong>Jahre</strong> Vorstandsarbeit<br />
sind genug und hier sollte ihn<br />
ein Jüngerer ablösen. Torsten Steenken<br />
wird künftig als Schriftführer fungieren.<br />
Harro Frerichs dankte in seiner Laudatio<br />
dem scheidenden Schriftführer für<br />
20 <strong>Jahre</strong> Arbeit im Vorstand. Als Fahnenträger<br />
wurde Helmut Schimmel nominiert<br />
und gewählt. Die Beiträge mussten<br />
erneut wegen des Beitritts des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
zum OSB und LSB erhöht werden.<br />
Der Vorstand beschäftigte sich bereits mit<br />
den Vorbereitungen für das Bundes- und<br />
Jubiläumsschützenfest. Unser <strong>Schützenverein</strong><br />
ist in den <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n von anfangs<br />
29 Mitgliedern auf jetzt 370 Mitglieder<br />
angewachsen. Es gab in den <strong>Jahre</strong>n immer<br />
wieder Stagnationen aber es ging auch<br />
immer wieder voran. Der Verein hat 2 Welt-<br />
42<br />
kriege überdauert. Mehrmals wurde die<br />
Schießanlage um- oder angebaut, bis das<br />
alte Gebäude im letzten Jahr einer modernen<br />
Schießsportanlage weichen musste.<br />
Mit großer Kraftanstrengung und Engagement<br />
des Vorstandes und aller Mitglieder<br />
ist eine moderne, computergesteuerte<br />
Schießanlage nach dem neuesten Stand<br />
der Technik entstanden. Die Voraussetzungen<br />
sind geschaffen, jetzt liegt es an<br />
den Mitgliedern und an der Jugend, dieses<br />
Gebäude mit Leben und Aktivitäten<br />
zu füllen.<br />
Ablauf eines Schützenjahres<br />
Das Rechnungsjahr des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
beginnt am 1. Januar und endet am 31.<br />
Dezember. Im Januar, Februar und März<br />
findet einmal im Monat das Winterschießen<br />
statt. Wer den Winter über die besten<br />
Ergebnisse erzielt hat, erhält den Winterpokal,<br />
der als Wanderpokal ausgeschossen<br />
wird. Nach verschiedenen Terminen<br />
für die Generalversammlung einigte man<br />
sich jetzt immer auf den 3. Freitag im<br />
Februar eines jeden <strong>Jahre</strong>s. Kohlfahrten<br />
werden in letzter Zeit auch gut organisiert<br />
und finden viele Teilnehmer. Das<br />
Eröffnungsschießen, bei dem Pokale und<br />
Ehrenscheiben ausgeschossen werden, ist<br />
stets Anfang April und mit einer Kaffeetafel,<br />
die von der Damenkönigin organisiert<br />
wird, verbunden. Eine Woche vor Ostern<br />
gibt es <strong>beim</strong> Ostereierschießen schöne<br />
bunte Ostereier. 4 Wochen vor Pfingsten<br />
trifft sich der Vorstand, um den Ablauf<br />
des Schützenfestes festzulegen und 14<br />
Tage später wird im erweiterten Vorstand<br />
nochmals alles abgeklärt. Zwischenzeitlich<br />
finden die Vorbesprechungen des<br />
Vorstandes <strong>beim</strong> König, bei der Damenkönigin<br />
und <strong>beim</strong> Jugend- und Kinderkönig<br />
statt. Das „Musikbestellen“ <strong>beim</strong> Musik-
zug in Bühren und <strong>beim</strong> Spielmannszug<br />
aus Garrel fällt ebenfalls in diese Zeit und<br />
hat einen festen Bestand.<br />
Himmelfahrt ist in Dötlingen Schützenfest<br />
angesagt. Hier beteiligen sich die<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Schützen recht zahlreich.<br />
14 Tage vor Pfingsten ist der Empfang<br />
<strong>beim</strong> Alterskönig. Alle Schützen ab 60 und<br />
darüber sind zu einem Frühschoppen eingeladen.<br />
Eine Woche vor Pfingsten gehen<br />
die Schützendamen zur Kaffeetafel zu der<br />
Damenkönigin. Am Sonntag vor Pfingsten<br />
findet auch das Pokalschießen der II.-<br />
15er Mannschaften statt, desgleichen das<br />
Schießen um die Königspokale.<br />
Die Woche vor Pfingsten ist vorbehalten<br />
für das Nachsatzpokalschießen. Befreundete<br />
Vereine mit bis zu 130 Mannschaften<br />
kämpfen hier um Pokale und Medaillen.<br />
Pfingstsonnabend ist der Tag der Damen,<br />
der Jugend und Kinder.<br />
Es werden die neuen Majestäten ermittelt<br />
und am Nachmittag findet eine Mini-<br />
Playback-Show und das Schießen der I.-<br />
15er Mannschaften statt. Neuerdings wird<br />
der „Goldene Schuss“ durchgeführt und<br />
erhält sehr viel Beifall. Am Abend <strong>beim</strong><br />
Ball werden die neuen Majestäten vorgestellt.<br />
Pfingstmontag ist der Haupttag des<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Schützenfestes. Königsabholung,<br />
Bewirtung <strong>beim</strong> König, Kranzniederlegung<br />
<strong>beim</strong> Ehrenmal und Festmarsch<br />
durch den Ort sind Zeremonielle, die<br />
in dieser Reihenfolge so festgelegt sind.<br />
Begleiter unseres Festmarsches sind seit<br />
vielen <strong>Jahre</strong>n die Feuerwehrkameraden<br />
und der jeweilige „Dorfscherif“. Sie sorgen<br />
stets für die Sicherheit unserer Schützen<br />
und regeln den Verkehr. Am Nachmittag<br />
gegen 16 Uhr beginnt das Königsschießen.<br />
Meistens kämpfen 80 bis 90 Schützen<br />
,mehr oder weniger ernsthaft, um die<br />
Königswürde. Oft entscheidet ein mehrmaliges<br />
Umschießen erst, wer König, 1.<br />
und 2. Adjutant wird. Die Königsproklamation<br />
findet dann im Saal vor großem<br />
Publikum statt und wird vom 1. Vorsitzenden<br />
vorgenommen. Der Pfingstdienstag<br />
ist für das Katerfrühstück und für<br />
eine „Tour durch die Gemeinde“ reserviert.<br />
Daran nehmen die Königshäuser, Nachbarn<br />
und Schützenmitglieder teil. Am Freitag<br />
nach Pfingsten ist Preisverteilung von<br />
den Preisständen. Die <strong>Neerstedt</strong>er Moorfete,<br />
die immer Ende Juni ihren Termin hat,<br />
findet schon zum 14ten Male statt.<br />
Am 3. Wochenende im Juli beteiligt<br />
sich der <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong> recht<br />
zahlreich am Brettorfer Schützenfest. Seit<br />
Vereinsgründung der <strong>Schützenverein</strong>e<br />
Brettorf und Dötlingen verbindet alle drei<br />
Vereine ein freundschaftliches Verhältnis,<br />
das von gemeinschaftlichen Feiern und<br />
fairen Wettkämpfen auf den Schießständen<br />
geprägt ist.<br />
Anfang August findet stets das Grillfest<br />
statt. Dieses organisiert die Damenkönigin<br />
mit ihren Adjutanten.<br />
Im September beginnt das Herbst- und<br />
Schlussschießen. Dabei geht es um Vereinsmeister,<br />
Pokale und Ehrenscheiben.<br />
Das Schießen um den Schützenhofpokal,<br />
der für alle anderen Vereine, Clubs und<br />
Straßenmannschaften freigegeben ist,<br />
schließt sich im Oktober mit Preisverteilung<br />
an. Der Bummellaternenumzug ist<br />
ebenfalls im Oktober.<br />
Ab November beginnt wieder das Winterschießen.<br />
Ehepaarschießen und das Schießen<br />
um den Weihnachtskönig und die<br />
Weihnachtskönigin schließen den Veranstaltungskalender<br />
eines Schützenjahres.<br />
Die Übungsabende finden für die Jugend<br />
montags und für die Damen und Schützen<br />
jeweils freitags statt.<br />
43
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Der Neubau zur Jahrhundertwende<br />
1999/2000 Was lange währt, wird endlich<br />
gut, für wahr ein wahres Sprichwort!<br />
Nach der Zusage des Zuschusses der<br />
Gemeinde kam nach dem Schützenfest<br />
die erlösende Zusage vom Landessportbund<br />
über einen Zuschuss von 70.989,-DM,<br />
eigentlich 70000,- DM weniger als wir<br />
gerechnet hatten. Aber wir wollten die<br />
Ärmel aufkrempeln und es trotzdem<br />
wagen.<br />
Fritz Völz, unser Vereinsarchitekt, hatte<br />
in sehr viel mühevoller Kleinarbeit<br />
Zeichnungen, Baupläne, Genehmigungen<br />
<strong>beim</strong> Landkreis usw. in trockene Tücher<br />
gebracht. Am 1. August fingen wir mit<br />
dem Einpacken der Pokale und mit den<br />
Ausräumarbeiten in der alten Schützenhalle<br />
an. In den nächsten Tagen begannen<br />
die Abbrucharbeiten. Hier wurden unsere<br />
Mitglieder und freiwilligen Helfer Tag für<br />
Tag gefordert. Bei der Abfuhr und dem<br />
Abbruch der alten Halle hat uns die Fa.<br />
Tonne und auch die Fa. Apeler toll unterstützt.<br />
Den Bodenaushub besorgte die Fa.<br />
Börries aus Wehe und mit den Landwirten,<br />
die sich in einer Non-Stop-Karawane<br />
44<br />
aufgereiht hatten, wurde der Füllsand herangekarrt.<br />
Die Gräben für die Fundamente<br />
zog unser Vorjahreskönig Volker Steenken<br />
in Eigenleistung und die Fa. Braatz begann<br />
sofort mit dem Gießen der Fundamente,<br />
nachdem die Versorgungsleitungen verlegt<br />
waren. Zügig ging es auch mit dem<br />
Mauern der Wände voran und tagtäglich<br />
mussten unsere unermüdlichen Mitglieder<br />
zu Handlangerarbeiten mit Karre, Schippe<br />
und Trecker antreten. Wenn die Maurer<br />
schon längst Feierabend hatten, kratzten<br />
unsere fleißigen Helfer bis zum Dunkelwerden<br />
noch die Fugen aus. Die Ehefrauen<br />
der Helfer und der Vereinswirt sorgten<br />
stets für kräftige Verpflegung. Nach nur 2<br />
1/2 monatiger Bauzeit konnte am 13.11.99<br />
Richtfest gefeiert werden. Die Fa. Grotelüschen<br />
und Hallo stellte kostenlos Maschinen<br />
und Geräte zur Verfügung und die<br />
Zimmerleute verzichteten auf ihre Gage<br />
<strong>beim</strong> Richten. Die Estricharbeiten wurden<br />
von der Fa. Schroer und die Putzarbeiten<br />
von der Fa. Ahlers erledigt. Unter der Regie<br />
von Gerd Scheeland und vielen Helfern<br />
liefen die Innenarbeiten wie geschmiert,<br />
denn in dieser Zeit wurde an jedem
Wochenende geschafft. Die Fliesenarbeiten<br />
unter Martin Mutke und Helmut Brandt<br />
und Heimwerkern wurden zur vollsten<br />
Zufriedenheit erledigt. Auch bei den Malerarbeiten<br />
gab es keine Probleme. Alfons<br />
Mutke als Vereinsmaler und seine freiwilligen<br />
Helfer ließen an Wochenenden und<br />
nach Feierabend ihr ganzes Können glänzen.<br />
Für die Maurerarbeiten der Theke, der<br />
Namenssteine und der Zentrale zeichnete<br />
Helmut Schimmel mit seinen Handlangern<br />
verantwortlich. Die Elektroarbeiten wurden<br />
von der Fa. Janßen zur Zufriedenheit<br />
erledigt. Die Firmen Scheele und Sommer<br />
teilten sich die Tischlerarbeiten, während<br />
Willi Lüschen die Türen in die richtige<br />
Lage brachte. Hergen Grashorn mit seinen<br />
freiwilligen Fachkräften sorgte dafür,<br />
dass Kugelfänge und Zielscheiben den<br />
Vorschriften entsprechend hergestellt und<br />
montiert wurden. Unterstützung fand er<br />
bei den Firmen Tonne und Kuhlmann. Für<br />
die Installations- und Heizungsarbeiten<br />
war die Fa. Steenken verantwortlich. Als es<br />
ans Pflastern ging, war Günther Hülsmann<br />
gefragt. Mit seinen Helfern wurde die<br />
Halle in einer fast „Nachtschicht“ schnell<br />
gepflastert. Auch die Außenpflasterungen<br />
liefen unter seiner Regie. Fa. Wilh. Spille<br />
baute den neuen Fahnenschrank für die<br />
von den Amerikanern Hans Krumland und<br />
Hermann Kröger gestiftete neue Fahne.<br />
Damit alles recht wohnlich aussieht, nähte<br />
die Fa. Franz die Vorhänge. Zuletzt fehlte<br />
noch die neue Schießanlage. Eine Woche<br />
vor Pfingsten baute die Fa. Häring die<br />
neue computergesteuerte Schießanlage<br />
ein, damit wir zu Pfingsten 2000 wieder<br />
richtig Schützenfest feiern konnten.<br />
Inzwischen wurden die letzten Feinarbeiten<br />
ebenfalls abgeschlossen und unsere<br />
neue Schießanlage kann sich gewiss sehen<br />
lassen.<br />
Allen fleißigen unermüdlichen Helfern,<br />
allen Steinspendern und Geldspendern,<br />
dem Vereinswirt und allen Firmen, die<br />
uns uneigennützig <strong>beim</strong> Bau unterstützt<br />
haben, möchten wir herzlich danken.<br />
Der Verein kann stolz auf dieses Bauwerk<br />
sein, was in Gemeinschaftsarbeit mit über<br />
8000 freiwilligen Arbeits- und Maschinenstunden<br />
in Eigenarbeit für das neue Jahrtausend<br />
geschaffen wurde.<br />
45
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Gründung der Damenriege<br />
1980 Damen werden Mitglieder im<br />
SV <strong>Neerstedt</strong><br />
Angeregt durch die guten Schießergebnisse<br />
mit dem Luftgewehr <strong>beim</strong> Grillfest<br />
1979, wo 25 Damen um Preise schossen<br />
und dem Beispiel der Nachbarvereine<br />
Dötlingen, Brettorf und Simmerhausen-<br />
Hockensberg folgend, die bereits Damenabteilungen<br />
eingerichtet hatten, entschied<br />
man sich auch seitens des <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Vorstandes, Damen als Mitglieder in den<br />
<strong>Schützenverein</strong> aufzunehmen.<br />
Am 28. Februar 1980 fand die Gründungsversammlung<br />
für unsere Damenriege statt,<br />
bei der folgende Vorstandsmitglieder<br />
anwesend waren: Ernst Lange, Harro<br />
Frerichs, Heiko Kunst, Werner Grashorn,<br />
Heino Grotelüschen sowie Walter<br />
Mutke als amtierender König.<br />
Dies waren die Damen der 1. Stunde:<br />
Herma Haske, Elke Cording, Angela<br />
Hohnholt, Gunda Grotelüschen, Inge<br />
Franz, Helga Kruismann, Gertrud Quaschigroch,<br />
Elisabeth Mutke, Rita Mutke,<br />
Erika Meyer, Regina Bruns und Sigrid<br />
Quaschigroch.<br />
Schießmeister Heino Grotelüschen<br />
erklärte sich bereit, als Betreuer und<br />
Übungsleiter mit den Damen zu üben und<br />
ihre Schießkünste zu steigern. Fortan sollte<br />
immer montags im 14-tägigen Wechsel<br />
geübt werden. Der erste Übungsabend<br />
fand am Montag, dem 3. März 1980, statt.<br />
Beim Eröffnungsschießen am 13. April<br />
1980 schossen die Damen ihren ersten<br />
Pokal aus. Gestiftet von Erika und Herbert<br />
Meyer errang Regina Bruns mit 49 Ringen<br />
die begehrte Trophäe.<br />
Zum Schützenfest 1980, als König Walter<br />
Mutke abgeholt wurde, marschierten die<br />
Damen das erste Mal mit. Sie wurden offi-<br />
46<br />
ziell vom 1. Vorsitzenden Ernst Lange<br />
begrüßt.<br />
Im gleichen Jahr beschloss man die<br />
Anschaffung einer Damenkönigskette.<br />
Eine Spende von Hans Krumland aus Chicago<br />
über 50 Dollar legte den Grundstock<br />
dafür. Beim Herbstschießen errangen 14<br />
Damen auf Anhieb die grüne Schnur.<br />
Der Damenpokal ging auch im Herbst an<br />
Regina Bruns.<br />
1981 Bei der Generalversammlung im<br />
Februar des <strong>Jahre</strong>s 1981 wurden unter dem<br />
Punkt Neuaufnahmen 22 Damen als Mitglieder<br />
des <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong>s<br />
bekanntgegeben. Um auf dem Schützenfest<br />
in <strong>Neerstedt</strong> zu Pfingsten formvollendend<br />
zu erscheinen, bestellten sich<br />
die Schützendamen einen Schneider.<br />
Anproberaum war die Schießhalle, wo<br />
Schneidermeister Lopper aus Bremen den<br />
Damen maßgeschneiderte Schützenjacken<br />
anpasste.<br />
Beim Eröffnungsschießen am 12. April<br />
1981 errang Angela Hohnholt den Damenpokal.<br />
Das erste Damenkönigsschießen<br />
fand am Pfingstsamstag, dem 6. Juni 1981,<br />
statt. Die Bedingungen waren: 1 Schuss<br />
Probe und 4 Wertungsschüsse. Alle Damen<br />
waren ziemlich nervös und aufgeregt,<br />
als sie ihre Schüsse abgaben. Souverän<br />
setzte sich Inge Franz mit 40 Ringen an<br />
die Spitze ihrer Mitkonkurrentinnen.<br />
Sie wurde am Abend zur 1. <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Damenkönigin gekrönt. Ihr zur Seite<br />
standen als 1. Adjutantin Gisela Laue und<br />
Annegret Grashorn als 2. Adjutantin. Alle<br />
waren stolz auf ihre Leistungen und außer<br />
sich vor Freude und ließen sich vom Schützenvolk<br />
und den Gästen im Saal feiern.<br />
Am 19. Juli 1981 nahmen die Damen<br />
das erste Mal in Uniform am Schützenfest<br />
in Brettorf teil. Fortan marschierten sie
auf den Schützenfesten innerhalb der<br />
Gemeinde Dötlingen mit sowie bei Jubiläen<br />
und anderen besonderen Festlichkeiten<br />
im Schützenjahr.<br />
Beim Herbst- und Schlussschießen schossen<br />
auch die Damen ihren Vereinsmeister<br />
aus. Es wurde Herma Haske. Die Damenehrenscheibe<br />
erhielt Elke Cording. Beim<br />
Schnurschießen waren 13 Damen erfolgreich:<br />
2 mal grüne Schnur und 11 mal silberne<br />
Eichel wurden erreicht.<br />
1982 Beim Eröffnungsschießen 1982<br />
errang Gunda Grotelüschen den<br />
Damenpokal. Am Himmelfahrtstag nahmen<br />
die <strong>Neerstedt</strong>er Damen mit Königin<br />
Inge erstmals am Dötlinger Schützenfest<br />
teil und genossen die Bewirtung <strong>beim</strong><br />
König. Am Pfingstsamstag, dem 29. Mai<br />
1982, wurde Damenkönigin Inge Franz<br />
abgeholt. In Zweierreihe begleitet von<br />
Heiko Kunst und Schießmeister Heino Grotelüschen<br />
marschierten die Damen zu<br />
Damenkönigin Inge. Dort wurden bei Kaffee<br />
und Kuchen einige schöne Stunden<br />
verbracht. Am Nachmittag eröffnete sie<br />
das Schießen um die Damenkönigswürde.<br />
Es sollte sich herausstellen, dass die Ergebnisse<br />
des Königsschießens bei den Damen,<br />
der Jugend und den Kindern einzigartig für<br />
die <strong>Neerstedt</strong>er Vereinsgeschichte bleiben<br />
würden, denn das weibliche Geschlecht<br />
setzte sich bei allen drei Königshäusern als<br />
das erfolgreichere durch. Den Königsthron<br />
bei den Kindern bestieg Kerstin Strudthoff,<br />
die Jugendkönigswürde errang Heike<br />
Gerken und als 2. <strong>Neerstedt</strong>er Damenkönigin<br />
wurde Rita Mutke proklamiert. Ihr<br />
zur Seite standen Angela Hohnholt (1.<br />
Adj.) und Gisela Laue (2. Adj.). Die scheidende<br />
Königin Inge erhielt zur Erinnerung<br />
den Damenkönigsorden. Im Anschluss<br />
wurde ausgiebig im Schützenhof gefeiert.<br />
Die Damen nahmen nun regelmäßig<br />
an den Pokalschießen teil und errangen<br />
im Juli 1982 nach fairem Wettkampf und<br />
Umschießen im Freihandschießen mit Simmerhausen-Hockensberg<br />
(Gegen Annegret<br />
Sommer setzte sich Rita Mutke durch)<br />
ihren ersten Pokal in Brettorf. Die Freude<br />
darüber war riesig.<br />
Zur Förderung der Gemeinschaft<br />
beschlossen die Damen im Sommer eine<br />
Radtour und im Winter eine gemeinsame<br />
Wanderung zu unternehmen. Die Planung<br />
dafür sollte immer die amtierende<br />
Damenkönigin mit den beiden Adjutantinnen<br />
übernehmen. Diese Veranstaltungen<br />
erfreuten sich bis heute besonderer<br />
Beliebtheit bei den Damen.<br />
1983 Am 18.02.1983 auf der Generalversammlung<br />
des SV <strong>Neerstedt</strong> wurde<br />
Rita Mutke als Damenleiterin in den<br />
engeren Vorstand gewählt. Die Schießhalle<br />
wurde renoviert und erhielt eine<br />
neue gemütliche Sitzecke sowie auf Anregung<br />
der Damen Gardinen an den Fenstern.<br />
Beim Eröffnungsschießen 1983 errang<br />
Marianne Kracke den Damenpokal. Die<br />
Ehrenscheibe der Damen ging an Rita<br />
Mutke. Die Damen nahmen am 27. März<br />
1983 am Damenfreundschaftsschießen in<br />
Dötlingen teil. Sie wurden 2. nach<br />
Simmerhausen-Hockensberg.<br />
Am Pfingstsamstag, dem 21. Mai 1983,<br />
lud Damenkönigin Rita Mutke alle Schützenschwestern<br />
mit Abordnung der Schützen<br />
zur Kaffeetafel ein. Sie verbrachten<br />
ein paar fröhliche Stunden mit musikalischer<br />
Untermalung an der Königstafel. Um<br />
15.30 Uhr eröffnete Damenkönigin Rita das<br />
Königsschießen. Es war ein spannender<br />
47
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Wettstreit. Am Abend im Saal des Schützenhofes<br />
wurde das Ergebnis bekanntgegeben.<br />
Neue Damenkönigin 1983 wurde<br />
Gertrud Quaschigroch; von allen bejubelt.<br />
Ihr zur Seite standen Inge Franz<br />
und Herma Haske. Gefeiert wurde bis in<br />
die frühen Morgenstunden. Beim Nachhausegehen<br />
brach sich Königin Gerda den<br />
Fuß, da es stockfinster war.<br />
Von diesem Jahr an schossen die Damen<br />
auch in der 15er Mannschaft mit. Beim<br />
Herbst- und Schlussschießen wurde für die<br />
Damen der Chicagopokal von Hermann<br />
Kröger und Hans Krumland gestiftet. Erste<br />
Siegerin war Annegret Grashorn mit 50<br />
Ringen. Es wurde auch ein Freihandteller<br />
ausgeschossen, Siegerin Gisela Laue. Vereinsmeister<br />
bei den Damen wurde Marianne<br />
Kracke.<br />
1984 In diesem Jahr waren die<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Schützendamen Ausrichter<br />
des Damenfreundschaftsschießens. Nach<br />
dem Schießen luden sie alle Teilnehmerinnen<br />
zur Kaffeetafel. Beim Eröffnungsschießen<br />
errang Marianne Kracke den<br />
Damenpokal und Angela Hohnholt die<br />
Damenehrenscheibe.<br />
Am Pfingstsamstag empfing uns Damenkönigin<br />
Gerda in ihrem Haus zur Kaffeetafel.<br />
Es wurde ein gemütlicher Nachmittag.<br />
Beim Schießen um die Damenkönigswürde<br />
war es Gunda Grotelüschen,<br />
die mit stolzen 40 Ringen zur Königin<br />
proklamiert wurde. Ihre Adjutantinnen<br />
waren Annegret Grashorn und Rita<br />
Mutke. Gefeiert wurde bis spät in die<br />
Nacht.<br />
Bei der Proklamation des 1. Bundeskönigs<br />
des Wildeshauser Schützenbundes<br />
waren auch die <strong>Neerstedt</strong>er Damen erfolgreich.<br />
Rita Mutke wurde 2. Bundesadjutantin.<br />
48<br />
Die Planung und Durchführung des Vereinsgrillfestes<br />
am 31. August 1984 lag<br />
in den Händen der Schützendamen. Es<br />
wurde ein voller Erfolg. Auf Anregung und<br />
Unterstützung der Damen- und Jugendabteilung<br />
wurde der Luftgewehrstand<br />
ausgebaut. Nach vielen Übungsabenden<br />
im Freihandschießen meldeten sich die<br />
Damen erstmals zu den Rundenwettkämpfen<br />
an.<br />
Das Herbst- und Schlussschießen brachte<br />
folgende Ergebnisse bei den Damen: Der<br />
Chicagopokal ging an Anke Scheeland.<br />
Vereinsmeister wurde Hilke Schütte. Die<br />
Ehrenscheibe der Damen errang Karin<br />
Stolle. Das beste Ergebnis für den Freihandteller<br />
erzielte Annegret Grashorn.<br />
1985 Auf der Generalversammlung<br />
wurde Anke Scheeland als stellvertretende<br />
Schriftführerin in den Vorstand<br />
gewählt.<br />
Eröffnungsschießen am 14. April. Den<br />
Cordespokal errang Annegret Grashorn.<br />
Der Damenpokal ging an Gunda Grotelüschen.<br />
Anke Scheeland erhielt die<br />
Ehrenscheibe der Damen. Den von Marga<br />
Kessenich gestifteten Wanderpokal für die<br />
Damen errang Annegret Grashorn.<br />
Am Pfingstsamstag <strong>beim</strong> Einholen der<br />
Damenkönigin Gunda wurden die Damen<br />
mit Tonnes Familienfahrzeug gefahren.<br />
Helmut Kläner begleitete die Schützendamen.<br />
Nach einigen fröhlichen Stunden<br />
an der Kaffeetafel und bei bestem Wetter<br />
ging es zurück zum Schützenhof. Königin<br />
Gunda eröffnete das Damenkönigsschießen.<br />
Neue Königin wurde Herma Haske.<br />
Ihr zur Seite standen als 1. Adju. Elke<br />
Cording und 2. Adju. Anke Mutke. Auch<br />
bei der Jugend hatte in diesem Jahr das<br />
weibliche Geschlecht wieder die Nase
vorn. Kerstin Strudthoff errang die Jugendkönigswürde.<br />
Schützendamen an der Kaffeetafel von Gerd<br />
Scheeland.<br />
Beim Herbst- und Schlussschießen wurde<br />
Hilke Schütte Vereinsmeister bei den<br />
Damen. Die Ehrenscheibe der Damen ging<br />
an Margrit Otte und den Chicagopokal<br />
errang Anke Mutke. Der Freihandteller der<br />
Damen ging an Gunda Grotelüschen.<br />
Am 13. Dezember 1985 wurden erstmals<br />
im Rahmen einer Weihnachtsfeier bei den<br />
Herren und Damen Weihnachtskönige ausgeschossen.<br />
Weihnachtskönigin wurde<br />
zur Freude aller Anke Tonne.<br />
Teilnehmerinnen bei den Rundenwettkämpfen<br />
waren in diesem Jahr Hilke<br />
Schütte, Anke Scheeland, Gunda Grotelüschen<br />
und Rita Mutke.<br />
1986 Beim Eröffnungsschießen 1986<br />
glänzte Damenkönigin Herma mit 50 Ringen<br />
und holte sich den Damenpokal. Die<br />
Damenehrenscheibe ging an Elke Cording.<br />
Den Wanderpokal für die Damen sicherte<br />
sich Annegret Grashorn. Am Pfingstsamstag,<br />
dem 17. Mai, wurde Damenkönigin<br />
Herma eingeholt. Im festlich geschmückten<br />
Königsgarten verbrachten die Schützenschwestern<br />
und eine kleine Abordnung<br />
der Schützen ein paar vergnügliche Stunden.<br />
Am Abend wurde Hilke Schütte<br />
unter dem Beifall aller Anwesenden zur<br />
neuen Damenkönigin proklamiert.<br />
Beim Herbst- und Schlussschießen<br />
bekam Margret Oltmann-Janßen die<br />
Damenehrenscheibe. Der Chicagopokal<br />
ging an Anke Scheeland, Königin Hilke<br />
sicherte sich den Freihandteller der Damen<br />
und wurde auch Vereinsmeister bei den<br />
Damen. Auch in diesem Jahr stellten die<br />
Damen eine Mannschaft bei den Rundenwettkämpfen<br />
und konnten ihre Leistungen<br />
verbessern. Bei der Weihnachtsfeier<br />
wurde Anke Mutke neue Weihnachtskönigin<br />
1986.<br />
1987 Erstmalig fand die Generalversammlung<br />
in der Schützenhalle statt, da<br />
unser Vereinslokal keinen Gastwirt hatte.<br />
Beim Eröffnungsschießen am 5. April sorgten<br />
die Damen für die Bewirtung mit Kaffee<br />
und Kuchen. Ausgeschossen wurde<br />
der Damenpokal: Siegerin Herma Haske.<br />
Die Damenehrenscheibe und der Wanderpokal<br />
der Damen gingen an Rita Mutke.<br />
In diesem Jahr war <strong>Neerstedt</strong> der Ausrichter<br />
des Bundesschützenfestes.<br />
Damenkönigin Hilke lud am Sonntag<br />
vor Pfingsten, dem 31. Mai, alle Damen,<br />
den Vorstand sowie das Königshaus der<br />
Schützen zur Kaffeetafel ein. Es wurde<br />
eine gemütliche, feuchtfröhliche Feier.<br />
Am Pfingstsonnabend marschierten die<br />
Damen mit zum Einholen des Jugendkönigs<br />
Andreas Scherner. Zum ersten Mal<br />
in diesem Jahr veranstalteten die Damen<br />
ein Königslotto. Um so angespannter<br />
erwarteten alle die Proklamation, da drei<br />
Schützendamen ringgleich waren und<br />
umschießen mussten. Zur neuen Damenkönigin<br />
wurde unter dem Jubel aller<br />
Brigitte Janßen proklamiert. 1. Adju.<br />
49
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
wurde Angela Hohnholt und 2. Adju.<br />
Margrit Otte.<br />
Beim Grillfest am 5.8.1987 zeigten sich<br />
Damenkönigin Brigitte und König Georg<br />
Grashorn sehr spendabel. Sie gaben freudig<br />
mehrere Flaschen Roten und Blanken<br />
aus. Elke Cording errang den Sommerpokal<br />
im Stechen mit Heino Grotelüschen.<br />
Sie erwies sich als bessere Freihandschützin.<br />
Im Herbst nahm Hilke Schütte als zweite<br />
Schützenschwester an einem Sportleiterlehrgang<br />
teil. Sie bestand die Prüfung und<br />
stand dem Verein nun neben Rita Mutke<br />
als ausgebildete Schießwartin zur Verfügung.<br />
Das Herbst- und Schlussschießen<br />
ergab folgende erfreuliche Ergebnisse:<br />
Der Chicagopokal ging an Brigitte Janßen,<br />
der Freibergpokal an Gunda Grotelüschen.<br />
Elke Cording sicherte sich die Damenkönigsehrenscheibe<br />
und Hilke Schütte<br />
den Freihandteller. Bei den Vereinsmeisterschaften<br />
gelang es Rita Mutke den<br />
begehrten Orden zu erringen. Beim Weihnachtskönigsschießen<br />
erzielte Annegret<br />
Grashorn die höchste Ringzahl und wurde<br />
Weihnachtskönigin.<br />
1988 Ein neuer Vereinswirt hatte den<br />
Schützenhof übernommen. Er wurde auch<br />
Vereinsmitglied. Auf der Generalversammlung<br />
am 19. Februar 1988 wurde Margrit<br />
Mutke als neues Mitglied in den Festausschuss<br />
gewählt. Das Eröffnungsschießen<br />
brachte bei den Damen folgende<br />
Sieger hervor: Damenpokal Anke Scheeland,<br />
Wanderpokal Gunda Grotelüschen,<br />
Damenehrenscheibe Anke Scheeland und<br />
Winterpokal Gunda Grotelüschen.<br />
Am Pfingstsamstag trafen sich alle Schützendamen<br />
mit Schützenabordnung zum<br />
Einholen der Damenkönigin Brigitte Janßen.<br />
In diesem Jahr wurde die Damenköni-<br />
50<br />
gin das erste Mal verdeckt ausgeschossen.<br />
Bis zur Proklamation stieg die Spannung<br />
ins Unermessliche. Mit großem Jubel<br />
wurde dann die neue Damenkönigin<br />
Angela Hohnholt ausgerufen. Ihr zur<br />
Seite standen Annegret Grashorn und<br />
Anke Scheeland als Adjutantinnen.<br />
Beim Schießen um den Schützenhofpokal<br />
waren die Damen recht treffsicher.<br />
Im Umschießen mit der Mannschaft des<br />
<strong>Schützenverein</strong>s wurden sie guter zweiter<br />
Sieger. Beim Herbst- und Schlussschießen<br />
stellten sich folgende Sieger heraus: Den<br />
Königspokal, (diesjährig von Helga Kruismann<br />
für die Damen gestiftet) errang<br />
Gunda Grotelüschen. Der Vereinspokal<br />
ging an Anke Scheeland, die Damenehrenscheibe<br />
erhielt Gunda Grotelüschen,<br />
den Chicagopokal errang Inge Franz. Den<br />
Freihandteller der Damen sowie den<br />
Vereinsmeistertitel konnte sich Annegret<br />
Grashorn sichern.<br />
Erstmals nahm eine <strong>Neerstedt</strong>er Damenmannschaft<br />
an den Kreismeisterschaften<br />
im Luftgewehr Freihandschießen in<br />
Großenkneten teil. Unsere Mannschaft<br />
bestand aus Hilke Schütte, Rita Mutke und<br />
Gunda Grotelüschen. Bei den diesjährigen<br />
Rundenwettkämpfen belegten die Damen<br />
in ihrer Gruppe den 3. Platz mit der altbewährten<br />
Mannschaft Hilke Schütte, Gunda<br />
Grotelüschen und Rita Mutke.<br />
Am Freitag, dem 9. Dezember wurde<br />
erneut um die Weihnachtskönigswürde<br />
geschossen. Diesmal konnte ein Ehepaar<br />
beide Titel erringen. Marion Jacobs wurde<br />
Weihnachtskönigin und ihr Mann Heino<br />
Weihnachtskönig.<br />
1989 Das Eröffnungsschießen am 7. April<br />
fand bei warmem und sonnigem Wetter<br />
statt. Die Schützendamen sorgten für Kaffee<br />
und Kuchen. Anke Scheeland konnte
den Damenpokal für sich gewinnen, die<br />
Damenehrenscheibe ging an Annegret<br />
Grashorn, den Wanderpokal für die Damen<br />
erhielt Hilke Schütte. Pfingsten lag in<br />
diesem Jahr sehr früh und das Wetter<br />
zeigte sich nicht von seiner besten Seite.<br />
Deshalb ließen sich die Schützendamen<br />
am Sonnabend, dem 12. Mai, mit dem<br />
„Ausflugsgespann“ von Heinz Tonne zur<br />
Damenkönigin Angela kutschieren. Dort<br />
verbrachten sie einige amüsante Stunden<br />
an der Kaffeetafel der Damenkönigin.<br />
Angela hatte eigens für diesen Anlass Fassbier<br />
bestellt. Da keine der Damen mit dem<br />
eigenen Auto fahren musste, konnten sie<br />
den Umtrunk gebührend genießen.<br />
Als dann um 21 Uhr die neue Damenkönigin<br />
proklamiert wurde, gab es eine<br />
Überraschung. Neue und somit zum 2.<br />
Mal Damenkönigin wurde Inge Franz.<br />
Sie selbst war diejenige, die am wenigsten<br />
damit gerechnet hatte. Ihr zur Seite standen<br />
Hilke Schütte 1. Adju. und Herma<br />
Haske 2. Adju. Am Königslotto nahmen<br />
107 Personen teil. Es gab jedoch nur 3 richtige<br />
Tipps.<br />
In diesem Jahr fand die erste Moorfete<br />
als Freiluftfete statt. Viele Schützendamen<br />
halfen gern und bereitwillig hinter der<br />
Charly-Theke mit. Die Organisation des<br />
Grillfestes am 11. August lag wieder in<br />
den Händen der Damenkönigin und ihres<br />
Gefolges. Der Sommerpokal ging nach hartem<br />
Kampf im Freihandschießen an Gunda<br />
Grotelüschen. Seit 1989 stellt <strong>Neerstedt</strong><br />
auch eine 2. 15er Mannschaft in der viele<br />
Damen mitschießen. Beim Herbst- und<br />
Schlussschießen errang Brigitte Janßen<br />
den Königspokal der Damen. Die Damenehrenscheibe<br />
erhielt Marion Jacobs. Der<br />
Freihandteller der Damen ging an Angela<br />
Hohnholt. Rita Mutke konnte den Chicagopokal<br />
erringen. Vereinsmeister der Damen<br />
wurde Annegret Grashorn. Am 8. Dezember<br />
1989 wurde Annegret Grashorn mit 113<br />
Ringen zur Weihnachtskönigin gekürt.<br />
1990 Die Damenriege des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
<strong>Neerstedt</strong> bestand jetzt 10 <strong>Jahre</strong> und<br />
man beschloss, dies gebührend zu feiern.<br />
Am 29. April 1990 <strong>beim</strong> Eröffnungsschießen<br />
errangen die Damen folgende Pokale<br />
und Ergebnisse: Damenpokal: Angela<br />
Hohnholt, Damenehrenscheibe Annegret<br />
Grashorn, Wanderpokal für die Damen<br />
ebenfalls Annegret Grashorn.<br />
Am Pfingstsamstag, dem 2. Juni 1990,<br />
wurde Damenkönigin Inge eingeholt. Im<br />
geschmackvoll geschmückten Festzelt ließen<br />
sich die Schützenschwestern und<br />
eine Abordnung der Schützen Kaffee und<br />
Kuchen gut munden. Um 16.00 Uhr eröffnete<br />
Königin Inge das Königsschießen.<br />
Beim Königslotto hatte Anke Scheeland<br />
den richtigen Tipp. Proklamiert wurde als<br />
10. <strong>Neerstedt</strong>er Damenkönigin Marion<br />
Jacobs mit den Adjutantinnen Hilke<br />
Schütte und Margrit Mutke. Am meisten<br />
jubelte ihr Mann Heino, der zu dem<br />
Zeitpunkt noch amtierender Schützenkönig<br />
war.<br />
Hilke Schütte Marion Jacobs Margrit Mutke<br />
51
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Marion war die erste Damenkönigin, die<br />
einen amtierenden König an ihrer Seite<br />
hatte, wenn auch nur für drei Tage.<br />
Am 22. September 1990 feierten die<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Schützendamen ihr 10-jähriges<br />
Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde<br />
ein Foto aufgenommen., auf dem 24 von<br />
den aktiven Schützenschwestern zu sehen<br />
sind. Unserem Vereinsfotograf Egon Stolle<br />
gebührt für diese gelungene Aufnahme<br />
ein besonderer Dank. Am Festnachmittag<br />
fand ein Pokalschießen für geladene auswärtige<br />
Damenabteilungen statt. Danach<br />
konnte man sich an der reichhaltigen<br />
Kaffeetafel stärken. Am Abend wurde in<br />
gemütlicher Runde mit dem Vorstand<br />
und vielen Schützenbrüdern nach dem<br />
gemeinsamen Essen fröhlich gefeiert.<br />
Am 20. Oktober errang Inge Franz den<br />
Königspokal der Damen. Das Herbst- und<br />
Schlussschießen brachte folgende Ergebnisse<br />
für die Damen: Damenehrenscheibe:<br />
52<br />
Marion Jacobs, Chicagopokal: Herma<br />
Haske, Freihandteller der Damen: Kerstin<br />
Strudthoff, Vereinsmeister: Hilke Schütte.<br />
1991 Am 14. April 1991 fand das<br />
Eröffnungsschießen statt. Angela Hohnholt<br />
errang den Damenpokal und auch<br />
die Damenehrenscheibe; der Wanderpokal<br />
der Damen ging an Hilke Schütte.<br />
Am Pfingstsamstag wurde Damenkönigin<br />
Marion von ihren Schützenschwestern und<br />
einer Abordnung der Schützen eingeholt.<br />
In der guten Stube fand die königliche<br />
Bewirtung statt und die Damen verbrachten<br />
einige fröhliche Stunden. Am Abend<br />
wurde es wieder recht spannend vor der<br />
Proklamation. Als neue Damenkönigin<br />
bestieg Anke Mutke den Damenkönigsthron.<br />
1. Adju. Annegret Grashorn, 2.<br />
Adju. Hilke Schütte. Ingrid Brinkmann<br />
wurde als Gewinnerin <strong>beim</strong> Königslotto<br />
unter zehn richtigen Tipps gezogen. Nach
einem ausgelassenen Königsball wurde<br />
Königin Anke von ihrem Gefolge nach<br />
Hause geleitet und von einigen Schützenschwestern<br />
zu Bett gebracht.<br />
Beim diesjährigen Bundesschützenfest<br />
der Soldatenkameradschaft in<br />
<strong>Neerstedt</strong> wurde unter dem Beifall aller<br />
Margrit Mutke 1. Bundesadjutantin.<br />
Beim Erringen der Mannschaftsplakette<br />
für den <strong>Neerstedt</strong>er <strong>Schützenverein</strong> halfen<br />
die Schützendamen tatkräftig mit. Die<br />
Siegermannschaft: Hilke Schütte, Margrit<br />
Mutke, Klaus Grotelüschen. Die Schützendamen<br />
hatten <strong>beim</strong> Schießen um den<br />
Schützenhofpokal das beste Ergebnis und<br />
gewannen mit 197 Ringen den Pokal. Der<br />
Königspokal der Damen ging an Hilke<br />
Schütte. Das Herbst- und Schlussschießen<br />
lieferte folgende Ergebnisse: Königsehrenscheibe<br />
und Vereinsmeister: Hilke Schütte,<br />
Chicagopokal: Anke Scheeland, Freihandteller:<br />
Gunda Grotelüschen. Weihnachtskönigin<br />
1991 wurde Heidi Bothe.<br />
1992 Auf der Generalversammlung am<br />
21. Februar 1992 trat Rita Mutke als<br />
Damenleiterin zurück, blieb aber Stellvertreterin.<br />
Neu gewählt wurde Hilke<br />
Schütte als Damenleiterin. Beim Eröffnungsschießen<br />
1992 errang Herma Haske<br />
den Damenpokal, die Damenehrenscheibe<br />
erhielt Annegret Grashorn, den Wanderpokal<br />
für die Damen Bettina Brandt.<br />
Bei Damenkönigin Anke Mutke trafen<br />
sich alle Schützendamen am Pfingstsamstag,<br />
dem 6. Juni, im Königsgarten zu Kaffee<br />
und Kuchen. Nach einigen vergnügten<br />
Stunden marschierten alle zur Schießhalle,<br />
wo Königin Anke das Damenkönigsschießen<br />
eröffnete. Beim Königslotto hatten<br />
36 Personen richtig getippt. Souverän<br />
mit 40 Ringen wurde Anke Scheeland<br />
neu Damenkönigin. Ihr zur Seite stan-<br />
den Hilke Schütte und Rita Mutke.<br />
Am Bundesschützenfest in Simmerhausen-Hockensberg<br />
nahm auch das Damenkönigshaus<br />
teil. Zur Freude aller wurde<br />
Hilke Schütte 1. Bundesadjutantin. Beim<br />
Schießen um den Königspokal der Damen<br />
verteidigte Hilke Schütte den Pokal und<br />
errang ihn nach dem Umschießen erneut.<br />
Beim Herbst- und Schlussschießen ging<br />
der Vereinspokal an Annegret Grashorn.<br />
Die Damenehrenscheibe holte sich Angela<br />
Hohnholt. Der Chicagopokal ging an Anke<br />
Scheeland. Den Freihandteller errang Rita<br />
Mutke. Vereinsmeister bei den Damen<br />
wurde wieder Hilke Schütte.<br />
Das Weihnachtskönigschießen konnte<br />
Helga Kruismann für sich entscheiden und<br />
wurde Weihnachtskönigin 1992.<br />
1993 In diesem Jahr war wieder<br />
<strong>Neerstedt</strong> der Ausrichter des<br />
Damenfreundschaftsschießens. Es fand<br />
am 27. März statt. 9 Vereine waren eingeladen.<br />
Nach fairem Wettkampf und gemütlichen<br />
Stunden bei Kaffee und Kuchen<br />
wurde die Mannschaft von Dötlingen mit<br />
197 R. Sieger des Pokals.<br />
Beim Eröffnungsschießen am 4. April<br />
1993 ging der Damenpokal an Brigitte Janßen.<br />
Marion Jacobs holte sich die Damenehrenscheibe.<br />
Den Wanderpokal für die<br />
Damen konnte Hilke Schütte für sich entscheiden.<br />
Ein besonderes Ereignis wurde die Kaffeetafel<br />
bei Damenkönigin Anke Scheeland,<br />
die schon eine Woche vor Pfingsten<br />
alle Schützenschwestern und den gesamten<br />
Vorstand nebst Schützenkönig einlud.<br />
Die Stimmung begann zu brodeln, als<br />
nach der Kaffeetafel zünftige Musik aufspielte<br />
und das Bier angezapft wurde. Für<br />
viele Schützen endete die Feier erst spät<br />
in der Nacht. Am Pfingstsamstag waren<br />
53
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
auch die Schützendamen zum Abholen<br />
der Kinderkönigin Ann Börries anwesend.<br />
Den Weg zurück zum Schützenhof kutschierte<br />
Klaus Grotelüschen die Majestäten<br />
in seiner Kutsche. Am Abend wurde<br />
Annegret Grashorn zur neuen Damenkönigin<br />
proklamiert. Ihr zur Seite standen<br />
Inge Franz und wieder einmal Hilke<br />
Schütte.<br />
Es wurde bis lang nach Mitternacht<br />
gefeiert. Für besondere Schießleistungen<br />
in der 2. 15er Mannschaft wurden<br />
Marion Jacobs und Anke Scheeland mit<br />
einer Medaille ausgezeichnet.<br />
Beim Herbst- und Schlussschießen gab<br />
es folgende Sieger: Hilke Schütte: Ehrenscheibe<br />
der Damen, Vereinsmeister der<br />
Damen sowie Freihandteller. Margrit<br />
Mutke: Chicagopokal, Annegret Grashorn:<br />
Königspokal der Damen.<br />
Beim Weihnachtskönigsschießen 1993<br />
errang Herma Haske die Königswürde bei<br />
den Damen.<br />
1994 Beim Eröffnungsschießen am 10.<br />
April 1994 errang Anke Scheeland den<br />
Cordespokal und die Damenehrenscheibe.<br />
Brigitte Janßen konnte erneut den Damenpokal<br />
für sich entscheiden. Der Wanderpokal<br />
für die Damen wurde von Gunda<br />
Grotelüschen errungen.<br />
Königin Annegret lud alle Schützenschwestern<br />
am Samstag vor Pfingsten<br />
54<br />
sowie den Vorstand und das Königshaus<br />
zur Kaffeetafel in den Königsgarten ein.<br />
Bei schönem Maiwetter ließ es sich einige<br />
Stunden ausgiebig feiern. Am Pfingstsamstag<br />
marschierten auch die Damen<br />
mit zum Jugend- und Kinderkönig, um<br />
beide abzuholen. 21 Damen kämpften am<br />
Nachmittag um die Damenkönigswürde<br />
und es kam Spannung auf bei der Proklamation.<br />
Bettina Brandt konnte ihr Glück<br />
kaum fassen, als sie zur neuen Damenkönigin<br />
proklamiert wurde. In ihrem<br />
Königsjahr zur Seite standen ihr Herma<br />
Haske und Inge Franz.<br />
Beim Luftgewehrschießen in der<br />
Altersklasse gewann die gesamte<br />
Mannschaft die Kreismeisterschaft.<br />
Dabei wurde Gunda Grotelüschen in<br />
der Einzelwertung Kreismeister bei den<br />
Damen.<br />
Das Herbst- und Schlussschießen brachte<br />
folgende Ergebnisse: Der Königspokal und<br />
der Chicagopokal gingen an Brigitte Janßen.<br />
Die Hans Krumland-Plakette errang<br />
Herma Haske. Den Vereinspokal und die<br />
Ehrenscheibe der Damen sicherte sich<br />
Hilke Schütte.<br />
Beim Weihnachtsschießen konnte Margrit<br />
Mutke den Weihnachtsköniginnenorden<br />
entgegennehmen.<br />
1995 Den ersten Pokalsieg in 1995<br />
errangen die Schützendamen <strong>beim</strong> Nachsatzpokalschießen<br />
der SK-Dötlingen. Sie<br />
wurden 1. Sieger. Beim Eröffnungsschießen<br />
am 9. April 1995 gab es für die<br />
Damen folgende Ergebnisse: Der Cordespokal<br />
ging an Anke Scheeland, den<br />
Damenpokal sowie den Wanderpokal für<br />
die Damen sicherte sich Hilke Schütte,<br />
die Damenehrenscheibe holte sich Bettina<br />
Brandt.
Eine Woche vor Pfingsten lud Damenkönigin<br />
Bettina alle Damen und den Vorstand<br />
sowie das Königshaus zu sich nach<br />
Hause ein. Es wurde ein feuchtfröhlicher<br />
Nachmittag für alle Gäste.<br />
Herma Haske Bettina Brandt<br />
Am Pfingstsonnabend schossen 26<br />
Damen um die Damenkönigswürde. Beim<br />
Königslotto tippten 156 Personen mit. 18<br />
Mal hatten sie die richtige Schützin aufgeschrieben.<br />
Neue Damenkönigin wurde<br />
zur Freude und Überraschung aller<br />
Heike Kuban. Ihr zur Seite standen im<br />
Königsjahr Angela Hohnholt und Rita<br />
Mutke. Die Stimmung auf dem Königsball<br />
steigerte sich von Stunde zu Stunde. Am<br />
Pfingstmontag war Antreten <strong>beim</strong> Schützenkönig<br />
Helmut Kläner. Damenkönigin<br />
Heike mit Gefolge war auch unter ihnen.<br />
Erstaunlicherweise hatte sie Familienverstärkung<br />
mitgebracht. Es war ihre drei<br />
Monate alte Tochter Mareike, die sie<br />
gekonnt im Tragetuch bei sich hatte.<br />
„Nichts geht ohne meine Tochter“, hieß es<br />
an diesem Tag für Königin Heike. So ergab<br />
es sich, dass sie sich kurz von der Königstafel<br />
zurückzog, um im Hause des Königs<br />
Helmut ihre Tochter zu stillen. Anschließend<br />
waren beide, Mutter und Tochter,<br />
wieder gut gestellt. Große Beteiligung<br />
konnte in diesem Jahr auch <strong>beim</strong> Grillfest<br />
verzeichnet werden. Am 26. August 1995<br />
nahmen Schützen und Schützendamen<br />
am Bundesschützenfest des WSB in Harpstedt<br />
teil. Welch ein Jubel brach aus,<br />
als der neue Bundeskönig bekanntgegeben<br />
wurde. Es war Bettina Brandt<br />
vom <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong>, die sich<br />
souverän durchgesetzt hatte. <strong>Neerstedt</strong><br />
hatte seinen ersten weiblichen Bundeskönig<br />
und alle gratulierten ihr voller Stolz.<br />
Beim Herbst- und Schlussschießen errang<br />
Anke Mutke den Königspokal der Damen.<br />
Die Damenehrenscheibe ging an Gunda<br />
Grotelüschen. Den Bauernschaftspokal<br />
erkämpfte sich Hilke Schütte. Der Chicagopokal<br />
ging an Bettina Brandt sowie die Vereinsmeisterschaft.<br />
Den Freihandteller der<br />
Damen holte sich Anke Scheeland. Beim<br />
Weihnachtskönigsschießen am 8.12.1995<br />
errang Angela Hohnholt die Weihnachtskönigswürde.<br />
1996 Beim Eröffnungsschießen am 14.<br />
April errang Bettina Brandt den Damenpokal.<br />
Die Damenehrenscheibe bekam Brigitte<br />
Janßen. Hilke Schütte schaffte es<br />
auch in diesem Jahr, den Wanderpokal<br />
für die Damen für sich zu entscheiden.<br />
Eine Woche vor Pfingsten, am Samstag,<br />
dem 18. Mai, lud Königin Heike Schüt-<br />
55
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
zenschwestern und Schützenbrüder sowie<br />
den Vorstand und das Königshaus zur Kaffeetafel<br />
ein. In Zweierreihe marschierten<br />
alle bei der Damenkönigin auf. Bei Kaffee<br />
und Kuchen und später bei gezapftem Bier<br />
ließen sich alle gut bewirten. Sie verbrachten<br />
vergnügliche Stunden bei Damenkönigin<br />
Heike.<br />
56<br />
Angela Hohnholt Heike Kuban Rita Mutke<br />
Am Pfingstsamstag waren auch die<br />
Schützendamen dabei, als Jugend- und<br />
Kinderkönig eingeholt wurden. In diesem<br />
Jahr waren es 27 Damen, die sich am<br />
Damenkönigsschießen beteiligten. Nach<br />
einem spannenden Umschießen konnte<br />
Margrit Mutke die Königswürde erringen.<br />
1. Adjutantin wurde Rita Mutke<br />
und 2. Adjutantin Karin Scherner. Für<br />
Margrit war es eine riesige Freude, denn<br />
so war sie ihrem Mann, der 1995 Schützenkönig<br />
wurde, auf den Thron gefolgt.<br />
Zwei Majestäten in einem Königshaus, das<br />
gab es in <strong>Neerstedt</strong> erst das zweite Mal.<br />
Beim Damenkönigslotto beteiligten sich<br />
186 Personen, darunter waren sagenhafte<br />
31 richtige Tipps. Den Siegerpreis erhielt<br />
zur Freude von Damenkönigin Margrit ihr<br />
Mann Martin Mutke. Auf dem Grillfest<br />
konnte Karin Scherner den Sommerpokal<br />
erringen.<br />
Das Schlussschießen fand am 27. Oktober<br />
1996 statt. Den Königspokal der Damen<br />
errang Anke Mutke. Bettina Brandt erwies<br />
sich als sehr erfolgreich, sie konnte die<br />
Damenehrenscheibe, den Freihandteller<br />
sowie den Vereinsmeistertitel für sich<br />
entscheiden. Den Chicagopokal errang<br />
Anke Scheeland zum 5. Mal, der dann<br />
auch in ihren Besitz überging. Hans<br />
Krumland und Hermann Kröger aus Chicago<br />
stifteten einen neuen Pokal. Das<br />
Weihnachtskönigsschießen am 13. Dezember<br />
konnte Irmtraut Dekker als neue Weihnachtskönigin<br />
für sich entscheiden. Ihr<br />
Kommentar dazu: „Das ist der erste Orden<br />
für meine Schützenjacke“.<br />
1997 Auf der Generalversammlung<br />
am 21.2.1997 trat Hilke Schütte nach<br />
5-jähriger Tätigkeit als Damenleiterin<br />
zurück. Ihr Amt übernahm ihre Stellvertreterin<br />
Rita Mutke; sie sollte Unterstützung<br />
von Dörte Friedeberg erhalten.<br />
In den Festausschuss kehrte Margrit<br />
Mutke auf eigenen Wunsch zurück.<br />
Das Eröffnungsschießen fand mit einer<br />
Kaffeetafel am 13. April 1997 statt. Folgende<br />
Ergebnisse gab es bei den Damen:<br />
Der Damenpokal ging an Doris Mutke,<br />
die Damenehrenscheibe holte sich Bettina<br />
Brandt, Hilke Schütte sicherte sich<br />
den Wanderpokal für die Damen. Beim<br />
Damenfreundschaftsschießen in Brettorf<br />
wurde <strong>Neerstedt</strong> nach den Damen aus<br />
Brettorf mit nur einem Ring Unterschied 2.<br />
Sieger.<br />
Die Kaffeetafel bei Damenkönigin Margrit<br />
fand am 10. Mai 1997 statt. Sie hatte<br />
alle Damen, den Vorstand und das Königshaus<br />
zu sich eingeladen. Nachdem man
sich bei Kaffee und Kuchen gestärkt hatte,<br />
strebte die Stimmung bei Bier und Korn<br />
schnell dem Höhepunkt zu. Die Damen<br />
hatten es an diesem Nachmittag besonders<br />
auf die Kleiderordnung der Herren<br />
abgesehen und nahmen an den Krawatten<br />
einiger Schützenbrüder Anstoß. Kurzerhand<br />
wurde das Übel durch einen<br />
beherzten Schnitt mit der Schere beseitigt.<br />
Schließlich liefen viele Schützen nur<br />
noch mit gekürzter Krawatte herum. Heino<br />
Jacobs nutzte die Gunst der Stunde und<br />
nahm sofort Bestellungen für neue Krawatten<br />
entgegen.<br />
Rita Mutke Margrit Mutke Karin Scherner<br />
Am Pfingstsamstag waren auch die<br />
Damen <strong>beim</strong> Abholen des Kinder- und<br />
Jugendkönigs anwesend. Am Nachmittag<br />
schossen die Damen um die Königswürde.<br />
Proklamiert wurde Brigitte Janßen als<br />
neue Damenkönigin, sie errang damit<br />
bereits das zweite Mal den Königinnentitel.<br />
Im Königsjahr standen ihr Annegret<br />
Grashorn und Margrit Mutke zur<br />
Seite.<br />
Beim Herbst- und Schlussschießen gab<br />
es folgende Ergebnisse: Den Chicagopokal<br />
erhielt Marion Jacobs. Die Damenehrenscheibe<br />
ging an Rita Mutke. Bettina Brandt<br />
war besonders erfolgreich, sie sicherte sich<br />
den Königspokal der Damen, den Freihandteller<br />
und den Vereinsmeistertitel.<br />
Das Weihnachtskönigsschießen war in<br />
diesem Jahr sehr gut besucht. Auch bei<br />
der Jugend wurden Weihnachtskönige<br />
ausgeschossen. Als Weihnachtskönigin<br />
siegte Iris Heltriegel und erhielt den<br />
Weihnachtsköniginnenorden.<br />
1998 Das Eröffnungsschießen fand am<br />
19. April statt. Es gab folgende Ergebnisse<br />
bei den Damen: Der Cordespokal sowie<br />
die Damenehrenscheibe gingen an Marion<br />
Jacobs, der Damenpokal an Annegret<br />
Grashorn und der Wanderpokal für die<br />
Damen an Karin Scherner. Am Pfingstsamstag,<br />
dem 30. Mai, lud Damenkönigin<br />
Brigitte zur Kaffeetafel in den Königsgarten.<br />
A. Grashorn B. Janßen F. Völz M. Mutke<br />
Nach heftigen Regengüssen am Vormittag<br />
wurde kurzerhand der Garten mit<br />
Pavillons überdacht. Nachmittags blieb es<br />
glücklicherweise trocken und alle Gäste<br />
konnten fröhlich feiern. Am Nachmittag<br />
eröffnete dann auch Königin Brigitte das<br />
Damenkönigsschießen. 27 Damen schossen<br />
um die Damenkönigswürde. Bei der<br />
Proklamation am Abend stellte es sich heraus:<br />
Als jüngste Damenkönigin bestieg<br />
57
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Daniela Jordt den Damenkönigsthron.<br />
Zwillingsschwester Melanie gehörte zu<br />
den ersten Gratulantinnen. Ihr zur Seite<br />
standen Hella Ahrends und Iris Heltriegel.<br />
Am Königslotto nahmen 139 Personen<br />
teil. Es gab jedoch nur einen richtigen<br />
Tipp. Das Grillfest im August war recht<br />
gut besucht. Den Sommerpokal sicherte<br />
sich Bettina Brandt. Beim Schießen um<br />
den Königspokal wurde Anke Scheeland<br />
Siegerin. Das Herbst- und Schlussschießen<br />
brachte folgende Sieger hervor: Damenehrenscheibe<br />
und Vereinsmeister: Bettina<br />
Brandt, Chicagopokal: Marion Jacobs,<br />
Freihandteller: Hilke Schütte.<br />
Das Weihnachtskönigsschießen am 11.<br />
Dezember 1998 wurde von Damenkönigin<br />
Daniela und beiden Adjutantinnen vorbereitet<br />
und das Clubzimmer dafür weihnachtlich<br />
dekoriert. Beim Schießen zeigten<br />
sich die wahren Könner, denn Daniela<br />
sicherte sich mit einem Rekordergebnis<br />
von 159 Ringen den Weihnachtsköniginnenorden.<br />
Zur Schützin des <strong>Jahre</strong>s<br />
wurde Iris Heltriegel ernannt und mit<br />
einem Orden geehrt.<br />
1999 Zum Eröffnungsschießen steuerten<br />
die Damen wie jedes Jahr Kaffee<br />
und Kuchen bei. Folgende Sieger konnten<br />
ermittelt werden: Der Damenpokal für<br />
Melanie Jordt, die Damenehrenscheibe für<br />
Rita Mutke und der Wanderpokal ging an<br />
Karin Scherner.<br />
Am Pfingstsamstag, dem 22. Mai, trafen<br />
sich alle Schützendamen und Helmut<br />
Kläner als Vertreter der Schützen, um<br />
Damenkönigin Daniela Jordt abzuholen.<br />
Im Garten ihrer Eltern in einem großen<br />
Festzelt fand der königliche Empfang statt.<br />
Bei vorzüglicher Bewirtung ließen es sich<br />
die Schützendamen gutgehen. Danach<br />
marschierten alle unter den Klängen des<br />
58<br />
Spielmannszuges Hatten zum Schützenplatz.<br />
Hella Ahrens Daniela Jordt Iris Heltriegel<br />
Am Nachmittag kämpften 27 Damen um<br />
die Damenkönigswürde. Von 166 Tipps<br />
<strong>beim</strong> Königslotto war nur ein richtiger<br />
dabei. Neue Damenkönigin wurde Tanja<br />
Wolowski. In ihrem Königsjahr begleiteten<br />
sie Brigitte Janßen und Margrit<br />
Mutke. Die Stimmung im Saal schlug<br />
nach der Proklamation schon hohe Wellen,<br />
doch den Höhepunkt bildete die von<br />
Margrit Mutke inszenierte Maxiplayback-<br />
Show, bei der die Begeisterung keine Grenzen<br />
kannte und alle Gäste mitriss.<br />
Am Pfingstmontag nahmen alle Schützenschwestern<br />
mit Königin Tanja und alle<br />
Schützen an der Fahnenweihe teil.<br />
Bei guter Beteiligung fand Anfang August<br />
das Grillfest auf der Terrasse des Schützenhofes<br />
statt. Der Bau der neuen Schießhalle<br />
war genehmigt und der größte Teil
der alten Halle bereits abgerissen worden.<br />
Schon am 13. November wurde der Neubau<br />
der Schießhalle gerichtet. Die Schützendamen<br />
durften dafür die Richtkrone<br />
binden. Die Weihnachtsfeier fand diesmal<br />
ohne Schießen statt und alle Weihnachtskönige<br />
behielten für ein weiteres Jahr ihr<br />
Amt. In diesem Jahr bestand die Damenschützenriege<br />
schon 20 <strong>Jahre</strong>. Auch die<br />
Zahl ihrer Mitglieder war stetig angewachsen,<br />
so dass im Jahr 2000 über 50 Damen<br />
dazuzählten. Die große Jubiläumsfeier<br />
sollte im Herbst stattfinden.<br />
Beim Aschermittwochschießen der<br />
Damen in Brettorf holten die <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Damen überraschend den Hauptpokal.<br />
Bettina Brandt konnte mit 197 Ringen als<br />
beste Schützin eine Medaille mit nach<br />
Hause nehmen. Beim Nachsatzpokalschießen<br />
vor Pfingsten nahm die computergesteuerte<br />
Schießanlage ihren Betrieb auf<br />
und bestand die Bewährungsprobe.<br />
Am Samstag vor Pfingsten lud Damenkönigin<br />
Tanja zur Kaffeetafel ein. Viele Schützendamen,<br />
Schützen und das amtierende<br />
Königshaus waren der Einladung gefolgt.<br />
Im gemütlichen Festzelt verbrachten alle<br />
ein paar unbeschwerte Stunden.<br />
Bigitte Janßen Tanja Wolowski Margrit Mutke<br />
Am Pfingstsamstag, dem 10 Juni, nahmen<br />
auch die Damen an der Abholung des<br />
Jugend- und Kinderkönigs teil. Bei brütender<br />
Sommerhitze fand der Festakt auf<br />
Tonnes festlich geschmücktem Hof statt.<br />
Damenkönigin Tanja Wolowski eröffnete<br />
am Nachmittag das Damenkönigsschießen<br />
auf der neuen computergesteuerten<br />
Anlage. Es wurde wieder einmal sehr<br />
spannend für die Damen, denn Melanie<br />
Jordt und Irmtraut Dekker mussten erneut<br />
umschießen. Bei der Proklamation am<br />
Abend wurde das Geheimnis gelüftet<br />
und eine strahlende Irmtraut Dekker<br />
zur neuen Damenkönigin gekrönt. Als<br />
Adjutantinnen stehen ihr Melanie Jordt<br />
und Bettina Brandt für das Königsjahr<br />
zur Seite. Die Feier im Saal erreichte an<br />
diesem Abend ihren Höhepunkt, als Königin<br />
Irmtraut bei der Maxiplayback-Show<br />
als DJ Ötzi den „Anton aus Tirol“ mimte.<br />
Beim Königskompanieschießen erhielt in<br />
diesem Jahr Hilke Schütte die begehrte<br />
Plakette. Das Grillfest im August wurde<br />
von Königin Irmtraut und ihren Adjutantinnen<br />
organisiert. Bei gutem Wetter fanden<br />
sich etwa 60 Gäste ein, die es sich gut<br />
schmecken ließen.<br />
Zur Einweihungsfeier des neuen Schießstandes<br />
am 11. November 2000 waren alle<br />
Damen mit eingespannt. Im Vorfeld wurden<br />
die Räumlichkeiten auf Hochglanz<br />
gebracht und geschmückt. Beim Sektempfang<br />
sowie im Schützenhofsaal übernahmen<br />
die Damen den Ausschank der<br />
Getränke. Eine Woche später am 18.<br />
November luden die Schützendamen<br />
anläßlich ihres 20-jährigen Bestehens zu<br />
einem Pokalschießen mit anschließender<br />
Kaffeetafel in die neue Schießhalle ein.<br />
Dank der vielen fleißigen Helferinnen und<br />
Helfer wurde es eine gelungene Feier.<br />
Besonders zu erwähnen wäre die von Mar-<br />
59
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
grit Mutke und Irmtraut Dekker organisierte<br />
und zusammengestellte Tombola,<br />
die von allen Teilnehmerinnen gelobt<br />
wurde. Den Abschluss des Tages bildete<br />
eine beschwingte Feier mit anschließender<br />
amerikanischer Versteigerung zweier<br />
gestifteter Benjamini Bäumchen von Heike<br />
Grashorn..<br />
Am 8. Dezember trafen sich Schützenschwestern<br />
und Brüder zum Ausschießen<br />
der Weihnachtskönige. Königin Irmtraut<br />
mit ihren Helferinnen hatten für einen festlichen<br />
Rahmen gesorgt. Weihnachtskönigin<br />
2000 wurde Melanie Jordt. In diesem<br />
Jahr nahm wieder einmal eine Damenmannschaft<br />
an den Rundenwettkämpfen<br />
im Luftgewehr Freihandschießen teil. Zur<br />
Mannschaft gehörten Daniela Jordt, Bettina<br />
Brandt, Iris Heltriegel und Tanja<br />
Wolowski.<br />
20-jähriges Jubiläum der Damenabteilung<br />
60<br />
Im <strong>Jahre</strong> 2001 sind die <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Damen Ausrichter des Aschermittwochschießens<br />
in der Disziplin Luftgewehr. In<br />
diesem Jahr richten alle Schützenschwestern<br />
und Schützenbrüder ihren Blick auf<br />
das Jubiläumsjahr des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
<strong>Neerstedt</strong>. Für das <strong>100</strong>-jährige Vereinsjubiläum<br />
werden auch die Schützendamen<br />
in gewohnter Weise an der Planung,<br />
Organisation und Durchführung der Festlichkeiten<br />
tatkräftig und ideenreich sich<br />
einbringen und beteiligen, um dem Jubiläumsfest<br />
einen optimalen Verlauf zu<br />
ermöglichen.
Unsere Schützenjugend<br />
Am 6. April 1924 hat der Vorstand des<br />
<strong>Schützenverein</strong>s beschlossen, eine Jugendabteilung<br />
für Jugendliche im Alter von 16<br />
- 22 <strong>Jahre</strong>n zu gründen. Geschossen wurde<br />
mit der sogenannten Klein-Kaliber-Büchse<br />
auf dem <strong>100</strong> Meter Stand auf eine 12-Ring-<br />
Scheibe. Die Schützenwürde errang 1925<br />
Heinrich Otte, <strong>Neerstedt</strong>. Vorsitzender<br />
war Georg Geerken, Barel. Am 8. Mai<br />
1926 hat sich der damalige Vereinswirt<br />
Fritz Harms bereit erklärt, eine Königskette<br />
für die Jugend zu stiften. Der König<br />
bekam 10,00 Mark und den besten Ehrenpreis.<br />
1928 wurde eine Mitgliedsliste der Jungschützen<br />
aufgestellt. Der Mitgliedsbeitrag<br />
betrug 1 Mark. Als Schießlehrer für die<br />
Jungschützen wurden August Möwius<br />
und Fritz Müller gewählt. Ab jetzt galt<br />
eine Sperrfrist für den Jugendschützenkönig<br />
von 3 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Um den Jugendbestand auch weiterhin<br />
zu fördern, erschien am 6. Juli 1929 eine<br />
Anzeige des Jugendschützenvereins<br />
<strong>Neerstedt</strong> in der Wildeshauser<br />
Zeitung<br />
mit dem Aufruf zu<br />
einem Übungsschießen,verbunden<br />
mit einem<br />
Preisschießen sowie<br />
die Aufnahme sämtlicherJugendschützen.<br />
Mit den<br />
Worten: „Wer an<br />
diesem Schießen<br />
nicht teilnehmen<br />
kann, kann auch<br />
nicht am Königsschießenteilnehmen“.<br />
Außer dem Schießen auf die Königsscheibe,<br />
gab es noch einen Pokalstand,<br />
Geldstand, Preisstand, Silberstand, eine<br />
Volksscheibe sowie eine Ehrenscheibe.<br />
Nebenbei veranstaltete der <strong>Schützenverein</strong><br />
auch ein Konkurrenzschießen für die<br />
Altschützen auf dem <strong>100</strong> Meter bzw. 150<br />
Meter Stand.<br />
Die Jungschützen wurden zu dieser Zeit<br />
von Fritz Müller, Johann Dicke und Emil<br />
Riege betreut.<br />
Ab dem Jahr 1932 waren als Führer der<br />
Jungschützen Johann Dicke und Willi<br />
Lüschen zu verzeichnen.<br />
Das damalige Schützenfest fand alljährlich<br />
an einem Sonntag im September oder<br />
Oktober im Vereinslokal Fritz Harms, <strong>Neerstedt</strong>,<br />
statt. So auch eine Anzeige vom<br />
22. September 1936 des <strong>Schützenverein</strong>s<br />
<strong>Neerstedt</strong> verbunden mit dem Reichsbund<br />
für Leibesübungen in der Wildeshauser<br />
Zeitung, die zum jährlichen Jugendschützenfest<br />
einlud.<br />
61
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Sonntagsnachmittags herrschte reges<br />
Treiben auf dem Festplatz, der mit<br />
verschiedenen Buden und einem Kinderkarussell<br />
versehen war. Die Kinderbelustigung<br />
mit Kinderball fand auf dem<br />
Saal statt. Abends erfolgte dann die Preisverteilung<br />
in Form von Auszeichnungen<br />
für besondere Leistungen, Ehrenscheiben,<br />
Schnüre und Eicheln sowie der Bundesschnalle.<br />
Der Abschluss eines jeden offiziellen<br />
Teils war ein Gruß an den Führer<br />
und das Absingen der Nationalhymnen. Im<br />
Anschluß daran dann der Ball für Erwachsene.<br />
Der Vorstand ermahnte die Jungschützen,<br />
auch ferner den Schießsport zu pflegen.<br />
62<br />
Dazwischen kam dann der 2. Weltkrieg<br />
Für die <strong>Neerstedt</strong>er Jungschützen ist die<br />
„13“ keine böse Zahl, aber 13 <strong>Jahre</strong> mussten<br />
vergehen (1938 bis 1952) bis erstmals<br />
wieder ein Jugend-Schützenfest gefeiert<br />
werden konnte. Somit ging die Königskette<br />
von Friedrich Lüschen, <strong>Neerstedt</strong>,<br />
auf Heino Franz, <strong>Neerstedt</strong>, über, der sich<br />
mit 34 Ringen die Königswürde erkämpfen<br />
konnte. Ihm zur Seite stand der 1.<br />
Adjutant Herbert Otte, <strong>Neerstedt</strong>. Diesen<br />
feierlichen Akt mit Umlegen der Ehrenkette<br />
und eines Eichenkranzes nahm der<br />
damalige Jugendwart „Leutnant“ Heinrich<br />
Dicke vor.<br />
Nach der Königsproklamation fanden<br />
sich alle Gäste zu einem Bummellaternenumzug<br />
ein.<br />
Auch in den folgenden <strong>Jahre</strong>n beteiligte<br />
man sich an Pokalschießen in der näheren<br />
Umgebung. Es waren hervorragende<br />
Schießsportergebnisse zu verzeichnen.<br />
Besonders erfolgreich waren die Jung-<br />
schützen auf dem Gemeinde-Wettkampf<br />
am 8. September 1956 in Dötlingen, sie<br />
gingen dort als Sieger hervor und hatten<br />
auch den besten Schützen in ihren Reihen.<br />
Viele Pokale und Plaketten folgten<br />
noch diesem Wettkampf. Die Jugendarbeit<br />
und das sonntägliche Übungsschießen<br />
auf dem Schießstand hatte sich also<br />
gelohnt. Die Jugendgruppe leiteten zu<br />
dieser Zeit Johann Dicke und Hermann<br />
Kröger. Es wurde zu dieser Zeit beschlossen,<br />
dass jeder Jungschütze ab 18 <strong>Jahre</strong>n<br />
am Königs- und Schnurschießen teilnehmen<br />
kann. König kann aber nur der werden,<br />
der 21 <strong>Jahre</strong> alt ist. Um die Jugend<br />
zum Schießen heranzuziehen, erhalten die<br />
Jungschützen <strong>beim</strong> Übungsschießen 10<br />
Patronen ohne Bezahlung.<br />
1973 wurde das Jugend- und Kinderschützenfest<br />
wegen mangelnder Beteiligung<br />
auf den Pfingstsamstag verlegt.<br />
Das Abholen des Jugend- bzw. Kinderkönigs<br />
ist nach wie vor immer ein großes<br />
Ereignis am Schützenfesttag. Entscheidungen<br />
darüber, aus welchem Hause sie abgeholt<br />
werden sollen, trifft der Vorstand<br />
nach Absprache mit den Königsfamilien.<br />
Nach einem kleinen Umtrunk, begleitet<br />
von einer Musikkapelle und zahlreichen<br />
Jugendlichen und Kindern marschieren<br />
sie zusammen durchs geschmückte Dorf<br />
zum Schießstand, um dort den neuen<br />
König bzw. Königin auszuschießen, denn<br />
im Zuge unserer Emanzipation dürfen<br />
nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen<br />
die Königswürde erringen.<br />
1975 besteht der Verein 50 <strong>Jahre</strong>.<br />
Klaus Grotelüschen wurde Jubiläums-<br />
Jugendkönig.
Selbstverständlich sollen auch an den<br />
Schützenfesten die Kinder nicht zu kurz<br />
kommen. Im <strong>Jahre</strong> 1959/60 begann das<br />
Armbrustschießen unter freiem Himmel<br />
auf einen Holzvogel. Der Holzvogel wird<br />
an einer langen Stange befestigt. Alle Kinder<br />
von 6-14 <strong>Jahre</strong>n können teilnehmen.<br />
Wer das letzte Stück Holz mit der Armbrust<br />
herunter holt, ist Kinderkönig. Dieses<br />
Vogelschießen ist immer sehr spannend<br />
und findet großen Anklang bei den<br />
Kindern und den Erwachsenen. Für die<br />
Jugend und die Kinderbetreuung war<br />
lange <strong>Jahre</strong> Georg Grashorn (auch<br />
Schuster genannt) zuständig. Seinem<br />
Amt folgte dann <strong>Jahre</strong> später Heinz Munderloh,<br />
Wehe.<br />
Die Proklamation des neuen Kinderkönigs<br />
wird bei gutem Wetter draußen,<br />
ansonsten in der Schießhalle von unserem<br />
Präsidenten und noch amtierenden<br />
Vorsitzenden Harro Frerichs vorgenommen.<br />
Seit 1997 werden auch Weihnachtskönige /<br />
innen bei den Jugendlichen ausgeschossen.<br />
Unsere Jugend und sowieso der Nachwuchs<br />
sind ein wesentlicher Punkt in<br />
unserem Vereinsleben. Es ist wichtig, dass<br />
immer etwas Attraktives geboten wird.<br />
So ist auch vor einigen <strong>Jahre</strong>n die Miniplayback-Show<br />
unter der Leitung von<br />
Hans-Joachim Axt ein sehr begehrter Teil<br />
unseres Schützenfestes geworden, die am<br />
Samstagnachmittag für gute Resonanz,<br />
gute Stimmung und einen vollen Saal<br />
sorgt. Die Jury entscheidet sich für eine<br />
oder einen Sieger, der dann mit einem<br />
Preis belohnt wird.<br />
Am Pfingstmontag dürfen dann der<br />
Jugendkönig mit seinen Adjutanten und<br />
der Kinderkönig mit seinen Ehrendamen<br />
an der Königstafel der Königsfamilie teilnehmen.<br />
Der Jugendschützenverein besteht heute<br />
aus 20 Mitgliedern unter 25 <strong>Jahre</strong>n. Am<br />
Königsschießen beteiligen sich allerdings<br />
bis zu 50 Jugendliche. Wir hoffen, dass<br />
durch den Neubau des Schießstandes<br />
auch in Zukunft noch mehr Interesse am<br />
Schießen vorhanden sein wird.<br />
63
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong>er Dorfchronik<br />
Das Dorf <strong>Neerstedt</strong>, erstmals urkundlich<br />
erwähnt um 1300 als „Neerstede“,<br />
bildete schon damals den Mittelpunkt der<br />
Gemeinde Dötlingen. Der Name bedeutet<br />
Wohnstätte an einer Niederung,<br />
womit das <strong>Neerstedt</strong>er Moor gemeint<br />
ist, das bis 1836 noch als Sumpf bezeichnet<br />
wurde. Die alten Häuser (heute altes<br />
Dorf genannt) standen alle an der Ostseite<br />
der sumpfigen Niederung, die den<br />
Bewohnern in Kriegszeiten, wie z. B. dem<br />
30-jährigen Krieg früher als Zufluchtsort<br />
diente.<br />
In Wirklichkeit aber ist <strong>Neerstedt</strong> viel,<br />
viel älter. Dies haben Bodenfunde aus<br />
Hügelgräbern bewiesen, die aus der Jungsteinzeit<br />
stammen. Diese Megalith-Gräber<br />
wurden aus tonnenschweren Granitsteinen<br />
errichtet. Die zahlreichen Geräte und<br />
Waffenfunde aus dieser Zeit lassen darauf<br />
schließen, dass diese Gegend damals<br />
schon verhältnismäßig dicht besiedelt<br />
war. Demzufolge siedelten sich die ersten<br />
Menschen im <strong>Neerstedt</strong>er Raum schon vor<br />
ungefähr 5000 <strong>Jahre</strong>n an (Jungsteinzeit<br />
ca. 3000-1800 J. v. Chr.).<br />
Die vielen Hünengräber, die es aus der<br />
damaligen Zeit gab, sind leider zerstört<br />
worden. Einige Steinüberreste dienten<br />
einigen Höfen im Dorf als Hofeinfriedigung<br />
und sind heute noch vorhanden.<br />
Einen weiteren Beweis für die frühe<br />
Besiedlung <strong>Neerstedt</strong>s liefert die Betrachtung<br />
der alten Nährfläche <strong>Neerstedt</strong>s, des<br />
Eschlandes. <strong>Neerstedt</strong> besaß damals drei<br />
Eschfluren: Den „Nordesch“, das „Lange<br />
Feld“ und den „Südesch“. 17 Baumänner<br />
teilten sich dieses Eschland. Es wird vermutet,<br />
dass <strong>Neerstedt</strong>, entsprechend den<br />
3 Eschen, wohl ursprünglich aus drei Dörfern<br />
bestand. Als Vieh wurden neben<br />
Kühen, Schweinen und Pferden haupt-<br />
64<br />
sächlich Schafe gehalten, und man baute<br />
Roggen an. Um das Eschland herum gab<br />
es riesige, ausgedehnte Heideflächen.<br />
Damals herrschte die Plaggendüngung<br />
vor, bei der die Schafherde in den Schafkoven<br />
ihren Dung auf die eingestreuten<br />
Heideplaggen aufbrachte, die später auf<br />
dem Esch verteilt wurden und für Humus<br />
und Bodenbakterien sorgten.<br />
Im 11. bis 16. Jh. kamen zu den 17 Vollbauern<br />
des Ortes noch 4 Köter und im 17.<br />
und 18. Jh. zunächst noch 6 Brinksitzer<br />
hinzu. Im 19. Jh. erhöhte sich die Zahl der<br />
Brinksitzer und hat sich bis in unsere Zeit<br />
um weitere Neubauern vermehrt.<br />
In dem von Ludwig Kohli geschriebenen<br />
Buch berichtete er über <strong>Neerstedt</strong>, dass im<br />
<strong>Jahre</strong> 1825 die Zahl der Einwohner bei<br />
292 lag und der Ort 48 Feuerstellen besaß.<br />
Neben den ansässigen Bauern hatte es<br />
damals schon einige Handwerker in <strong>Neerstedt</strong><br />
gegeben.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1863 betrug die Einwohnerzahl<br />
286 Personen. In die alte Schule gingen<br />
damals 73 Kinder, die in einem Raum<br />
von einem Lehrer unterrichtet wurden.<br />
Der erste Kaufmannsladen vom Kaufmann<br />
Neddermeyer war dicht neben der<br />
Schule, später ließ sich hier Kaufmann Arnken<br />
nieder.<br />
Bei Harms Gastwirtschaft an der Straße<br />
Wildeshausen-Oldenburg stand früher ein<br />
Zollbaum. Bedingt durch die zentrale Lage<br />
<strong>Neerstedt</strong>s wurde hier im <strong>Jahre</strong> 1888 die<br />
Molkerei <strong>Neerstedt</strong> in Betrieb genommen.<br />
Weil es in der Umgebung von <strong>Neerstedt</strong><br />
und Brettorf keine Mühle gab, wurde<br />
im <strong>Jahre</strong> 1893 eine Müllerei eingerichtet.<br />
Während 1896 die Bezahlung der Milch<br />
noch nach Gewicht erfolgte, wurde sie ab<br />
1897 nach Fettgehalt vorgenommen.<br />
1888 wurde in der damalig noch einzigen<br />
Schule <strong>Neerstedt</strong>s eine Postagentur
eingerichtet, die von Lehrer Diedrich Grashorn<br />
und seiner Frau Elise geführt wurde.<br />
Der Fernsprechbetrieb zwischen Wildeshausen<br />
und <strong>Neerstedt</strong> wurde im <strong>Jahre</strong><br />
1890 erstmals eröffnet.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1895 gehörten zur Bauernschaft<br />
<strong>Neerstedt</strong> 56 Wohnhäuser mit 60 Haushaltungen<br />
und 316 Bewohnern.<br />
Dat <strong>Neerstedt</strong>er Dorpgedicht<br />
(Anno 1880)<br />
Einemann achtern Brööken<br />
Fortmann wull em söken,<br />
Chrischan Linnmann slachtn Kalf<br />
Beernd Steffen kreeg dat half<br />
Poppens nehm Kopp un Föten<br />
bleben för Schröers Steert un Klöten,<br />
Alwers Buer, de Appelbuer,<br />
Ewers Bur kakt dat Äten suur,<br />
Chrischan Steffen mit den rooden Bart,<br />
Barkemeyers Gesin good de Höhner wohrt,<br />
Lükemeyer sütt denn Fürschien,<br />
Snieder Steffen mit de Nadel fien,<br />
Karsten Linnmann mit den wilden Ruun<br />
Langen Meyer mit den twei n Thun<br />
Grashorns Dirk mit den langen Wagen<br />
wull Schutten Hein de Schüern umjagen<br />
Wilken Arnd isn Doktor weert,<br />
Lüning isn Hökersteert,<br />
Scholmester Grashorn, hoch gelehrt,<br />
ist fört ganze Dorp wat weert,<br />
Chrischan Rogge de Böm utradt<br />
Logemann toe See hett fohrt<br />
Geerken Jan mit de schewen Been<br />
gunt na Steffen Jan to lehn,<br />
Steffen Chrischan liggt<br />
achtern Oben to slapen<br />
Geerken Hinnerk kunn<br />
die Hasen nichdrapen,<br />
Kuhlmann mit dat väle Geld<br />
Hett dat to Frers Hein vertellt,<br />
Holthusen mit dat völe Speck,<br />
Thölen Jan de eet wat wegg,<br />
Scheeland wull non Grolland fohrn<br />
Mule de wull de Seißen hahren,<br />
Lüsch de wull de Plagen mein,<br />
Höws ähr Hund wullt Hus umklein,<br />
Thölstedt keek dört Höhnerlock,<br />
Fries haut em mit den Sleef vörn Kopp.<br />
Nu is t to Enn mit dat Vertelln<br />
Von de oolen <strong>Neerstedt</strong>er Geselln.<br />
Zu dieser Zeit ließ Bauer Holthusen<br />
auf seinem Besitz eine Wurstfabrik<br />
erbauen, die aber zur Jahrhundertwende<br />
abbrannte.<br />
Bedingt durch die ansehnlichen Lehmvorkommen<br />
in Brake bei <strong>Neerstedt</strong> wurde<br />
dort schon seit dem 18. Jahrhundert ein<br />
kleiner Ziegeleibetrieb geführt. Gewerbetreibende<br />
brauchten dafür damals schon<br />
eine Konzession von ihrem Landesherren.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1894 gelangte die Ziegelei durch<br />
Kauf von der Familie Albert Wohlers in den<br />
Besitz der Familie Hermann Hohnholt. Bis<br />
1898 wurden die Ziegel noch per Hand<br />
gefertigt. Noch im selben Jahr nahm man<br />
die ersten Maschinen im Ziegelwerk in<br />
Betrieb. Die Ziegelei versorgte in den folgenden<br />
achtzig <strong>Jahre</strong>n die Umgegend mit<br />
hochwertigen Ziegelsteinen.<br />
Auch die erste Zugverbindung Wildeshausen-Brettorf-Delmenhorst,<br />
die<br />
am 1. Mai 1898 in Betrieb genommen<br />
wurde, brachte Vorteile für die Bevölkerung<br />
von <strong>Neerstedt</strong> und einen enormen<br />
Aufschwung in der Landwirtschaft.<br />
In diese Zeit fallen auch die ersten Zusammenkünfte<br />
und Schießübungen in Form<br />
von Scheibenschießen des später im <strong>Jahre</strong><br />
1901 gegründeten <strong>Schützenverein</strong>s <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Das Vereinsleben in <strong>Neerstedt</strong> wurde<br />
dazumal sehr gepflegt. Seit 1884 gab es<br />
den Kriegerverein, es existierten ein Imker-<br />
65
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
verein, ein Ziegenzuchtverein sowie der<br />
Gesangverein Club „Eintracht“. Im <strong>Jahre</strong><br />
1900 wurde ein Radfahrverein gegründet,<br />
der alljährlich sein Stiftungsfest feierte.<br />
An der Hauptstraße zwischen Wildeshausen<br />
und Oldenburg, damals auch Chaussee<br />
genannt, entwickelte sich nach und<br />
nach das Handwerkswesen in <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Am 5. Dezember 1900 fand eine Versammlung<br />
der Handwerker-Innung Wildeshausen<br />
im Wirtshaus Harms statt. Es<br />
nahmen daran 20 Handwerksmeister aus<br />
der Gemeinde teil. Die Gründung einer<br />
Fortbildungsschule für Lehrlinge wurde<br />
beschlossen.<br />
Im Gasthof Harms hielt zu damaliger Zeit<br />
auch der Direktor der landwirtschaftlichen<br />
Winterschule, Jan Huntemann, Fachvorträge<br />
und Fortbildungen für angehende<br />
Landwirte ab. Er brachte seinen „Steckrüben-Jungen“<br />
bei, wie man mit richtiger<br />
Stall-, Mineral- und Gründüngung aus<br />
den mageren Heideflächen ertragreiches<br />
Ackerland macht. Dass man auch damals<br />
schon vor Dieben auf der Hut sein musste,<br />
66<br />
beweist dieser Zeitungsartikel von 1904.<br />
Es wurde einer Frau ein kupferner Waschkessel,<br />
den sie sich selbst nur geliehen<br />
hatte, vom Hof ihres Hauses entwendet.<br />
Im Dezember 1904 wurde die Errichtung<br />
einer weiteren Schulacht geplant.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1905 beschloss man den Bau der<br />
Schule <strong>Neerstedt</strong>-West in Nachbarschaft<br />
zur Gastwirtschaft Harms. Die Volkszählung<br />
am 1. Dezember 1905 hatte folgendes<br />
Resultat: 66 Wohngebäude, 71<br />
Haushaltungen und 408 Einwohner gab<br />
es damals in <strong>Neerstedt</strong>. Bäckermeister<br />
Reinekehr aus Wildeshausen kaufte im<br />
Jahr 1906 ein Grundstück der Gebrüder<br />
Hohnholt nahe der neuen Schule. Er errichtet<br />
dort eine Bäckerei. Auch das Schuhmacherhandwerk<br />
florierte in <strong>Neerstedt</strong>. Es<br />
konnte im Jahr 2000 auf ein <strong>100</strong>-jähriges<br />
Bestehen im Hause der Familie Grashorn<br />
zurückblicken.<br />
Im März 1906 wurde der Bau der Straßenverbindung<strong>Neerstedt</strong>-Brettorf-Uhlhorn<br />
beschlossen. Am 11.<br />
September 1907 gründete sich der<br />
Männergesangverein „Frohsinn“. Leiter<br />
des Vereins wurde Hauptlehrer<br />
Liene mann, <strong>Neerstedt</strong>.<br />
1908 wird die Anlage einer Dampfsägerei<br />
des Zimmermeisters Dicke bekanntgegeben.<br />
Der Gastwirt Fritz Harms baute im<br />
selben Jahr in seiner Gastwirtschaft eine
Kegelbahn und lud zur Einweihungsfeier<br />
am 13. September ein.<br />
Im gleichen Jahr erweiterte Zimmermeister<br />
Dicke seinen Betrieb und auch eine<br />
Dampfmühle für Getreide. Im Nov. 1908<br />
wurde die Gründung eines Jagdvereins<br />
beschlossen.<br />
Im Juli des <strong>Jahre</strong>s 1909 feierte man das<br />
50-jährige Bestehen der Methodistengemeinde<br />
in <strong>Neerstedt</strong>. Die Feier fand in der<br />
damals vor 50 <strong>Jahre</strong>n gebauten Kapelle<br />
statt.<br />
Die Versammlung zur Gründung des<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Turnvereins tagte am 31.<br />
März 1910 in Harms Gasthaus. Man<br />
beschloss, bis auf weiteres den Harmsschen<br />
Saal als Übungsraum des TV-<br />
<strong>Neerstedt</strong> zu nutzen.<br />
Ein einmaliges Naturschauspiel ereignete<br />
sich am 17. Mai 1910 in <strong>Neerstedt</strong>. Dort<br />
wurde ein riesiger Libellenzug beobachtet,<br />
der etwa 3 Stunden von vormittags<br />
11 Uhr bis nachmittags 2 Uhr durch <strong>Neerstedt</strong><br />
flog. Der Zug hatte eine Breite von<br />
mehreren hundert Schritten. Die Tiere flogen<br />
in Nord-Süd-Richtung in einer Flughöhe<br />
von ein bis zwei Metern.<br />
Im Juli des <strong>Jahre</strong>s 1911 fand die Grundsteinlegung<br />
des Erziehungshauses „to<br />
Hus,“ gelegen an der Straße nach Dötlingen,<br />
statt. An der Eröffnungsfeier am<br />
7. Mai 1912 nahm selbst der Großherzog<br />
teil.<br />
Im gleichen Jahr errichtete der TV-<br />
<strong>Neerstedt</strong> auf der „kurzen Heide“ einen<br />
neuen Spielplatz. Am 8. Juni lud er zum<br />
Turnerfest mit anschließendem Ball ein.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1913 blickte die <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Molkereigenossenschaft auf eine 25-jährige<br />
erfolgreiche Tätigkeit zurück.<br />
Die <strong>Neerstedt</strong>er Postagentur feierte am<br />
16. Mai 1914 ihr 25-jähriges Jubiläum.<br />
Im August 1914 erfolgte die Mobilmachung<br />
zum 1. Weltkrieg. Die kaiserliche<br />
Order rief zur Verteidigung von Vaterland<br />
und Heimat auf. Die bestehenden Vereine<br />
der Gemeinde schlossen sich zu einer<br />
Vereinigung zur „Kriegshülfe“ zusammen.<br />
Gesammelte Gelder wurden zum Teil dem<br />
Roten Kreuz gespendet und zur Unterstützung<br />
hilfsbedürftiger Familien im Felde<br />
stehender Krieger verwendet. Es wurden<br />
Soldatenpakete gepackt und zu den deutschen<br />
Truppen gebracht. Der erste Weltkrieg<br />
forderte seine Opfer auch unter<br />
den <strong>Neerstedt</strong>er Bürgern. Einer von den<br />
im Felde gefallenen Soldaten war Fritz<br />
Schumacher, der bis zum Eintritt in den<br />
Krieg das Schmiedegeschäft in <strong>Neerstedt</strong><br />
betrieb.<br />
Eine Geschäftseröffnung am 9. September<br />
1919, angezeigt in der Wildeshauser<br />
Zeitung, bestätigte die Übernahme des<br />
Schmiedegeschäftes durch die Gebrüder<br />
Tonne aus Colnrade.<br />
Am 5. Juni fand die Einweihung des<br />
Denkmals für alle gefallenen Krieger in<br />
<strong>Neerstedt</strong> statt.<br />
67
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Bei einem Waldbrand im Juli des <strong>Jahre</strong>s<br />
1925 im Braker Sand wurden ca. 10-12<br />
ha Wald vernichtet. Ausgelöst wurde das<br />
Feuer durch einen Kolonisten, der im<br />
Nutteler Moor seit einigen Tagen Moor<br />
gebrannt hatte. Wegen der Trockenheit<br />
griff das Feuer rasch um sich.<br />
Die Post errichtete im <strong>Jahre</strong> 1926 eine<br />
Busverbindung zwischen Wildeshausen<br />
und <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1927 gründete sich der Sattlerei-<br />
und Polstereibetrieb Franz mit einem kleinen<br />
Ladengeschäft in <strong>Neerstedt</strong>. Heute<br />
ist es ein florierender Betrieb, der schon<br />
in dritter Generation geführt wird. Eine<br />
neue Geschäftseröffnung erfolgte im Mai<br />
des <strong>Jahre</strong>s 1927 an der Hauptstraße <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Siegfried Heitzhausen eröffnete eine<br />
mechanische Strickerei mit Kurz- und<br />
Wollwarengeschäft.<br />
Schon früh wurde in der Gemeinde Dötlingen<br />
die NSDAP gewählt und am 12. Febr.<br />
1929 die Ortsgruppe Brettorf-<strong>Neerstedt</strong><br />
gegründet.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1930 kaufte der Gaswirt Fritz<br />
Harms ein angrenzendes Grundstück zu<br />
seinem Besitz dazu. Er beabsichtigte, eine<br />
Verlängerung des hinter seinem Hause<br />
befindlichen Schießstandes vorzunehmen.<br />
Der Klempner und Installationsbetrieb<br />
Richard Beckmann eröffnete am 17. Mai<br />
1931 sein Geschäft in <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Bei der Reichstagswahl am 31.07. 1932<br />
wählten 75,1 % in der Gemeinde die<br />
NSDAP. Auch die NS-Zeit hinterließ in der<br />
Gemeinde ihre Spuren. Im Oktober 1932<br />
gründete sich eine Ortsgruppe <strong>Neerstedt</strong>-<br />
Brettorf der NS-Frauenschaft.<br />
Auf den Ländereien Schulenberg<br />
wurde im Oktober des <strong>Jahre</strong>s 1933 die<br />
Ausgrabung eines Hünengrabes vorgenommen.<br />
Es erfolgte in diesem Jahr auch<br />
68<br />
der Anschluss der Elektrizitätsgenossenschaft<br />
<strong>Neerstedt</strong> an den Landeselektrizitätsverband<br />
Oldenburg.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1934 hinterließ der Landwirt<br />
H. Erdmann sein Anwesen der Kirchengemeinde<br />
Dötlingen. Er handelte wahrhaftig<br />
großherzig, denn der Ertrag der Stiftung<br />
sollte für arme und kränkelnde Kinder Verwendung<br />
finden. Auch spendete er durch<br />
seinen Nachlass Geld für bedürftige Kinder<br />
der Gemeinde.<br />
In diesem Jahr fand auch eine Volkszählung<br />
statt, die über die Entwicklung<br />
der Gemeinde Dötlingen Aufschluss gab.<br />
So waren damals in der Gemeinde 524<br />
Wohnhäuser und 550 Haushaltungen.<br />
Die Einwohnerzahl betrug 2943 Personen.<br />
Im Oktober 1934 wurde eine BDM-<br />
Ortsgruppe gegründet.<br />
1935 erfolgte der Umbau der<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Volksschule. Es wurde ein<br />
zweiter Klassenraum eingerichtet sowie<br />
eine Warmwasserheizung eingebaut.<br />
Durch den Ausbau des Dachgeschosses<br />
verlagerte sich die Wohnung des Hauptlehrers<br />
Stolle nach oben. Der Nebenlehrer<br />
hatte unten seine zwei Wohnräume.<br />
Die Belegschaft der Braker Dampfziegelei<br />
Hohnholt unternahm im <strong>Jahre</strong> 1935<br />
eine zweitägige Fahrt ins schöne Weserbergland.<br />
Eine Feuersbrunst im Frühjahr des <strong>Jahre</strong>s<br />
1937 vernichtete das alte strohgedeckte<br />
Wohnhaus sowie den Schweinestall des<br />
Bauern Friedrich Heinefeld in <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Die Feuerwehren aus <strong>Neerstedt</strong> und Dötlingen<br />
mussten sich auf die Rettung der<br />
Nachbargebäude beschränken. Es wurde<br />
laut Zeitungsbericht wertvolles „Volksvermögen“<br />
durch das Feuer vernichtet.
Der Gesangverein „Frohsinn“ feierte am<br />
Neujahrstag des <strong>Jahre</strong>s 1938 sein 30-jähriges<br />
Bestehen.<br />
Hauptlehrer Wispeler wurde zu einer<br />
militärischen Übung einberufen. Seinen<br />
Dienst versah währenddessen Lehrer Tegtmeier<br />
aus <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Eine Neugestaltung der Dorfschulen<br />
wurde in der NS-Zeit angestrebt.<br />
Dann folgte der zweite Weltkrieg, der<br />
auch für die <strong>Neerstedt</strong>er Bevölkerung Leid<br />
und Trauer sowie Angst und Entbehrungen<br />
brachte.<br />
<strong>Neerstedt</strong> wurde im Kriege kaum zerstört.<br />
Nur wenige Tage vor Kriegsende<br />
gerieten 7 Häuser nach einem Luftangriff<br />
unter Beschuss und brannten ab.<br />
Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg brachte<br />
große Veränderungen für die Zusammensetzung<br />
der Dorfbevölkerung in <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Der große Flüchtlingsstrom der Heimatvertriebenen<br />
aus den verlorenen deutschen<br />
Ostgebieten erreichte auch die Dörfer der<br />
Gemeinde Dötlingen. Mit Güterwaggons<br />
wurden die Flüchtlinge hertransportiert<br />
und zunächst meistens bei Bauern untergebracht.<br />
Die Menschen mussten in diesen<br />
Zeiten enger zusammenrücken und vieles<br />
miteinander teilen. Sogar die <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Schießhalle diente Flüchtlingsfamilien<br />
als erste Unterkunft. Viele der Heimatvertriebenen<br />
fanden als erstes Arbeit in<br />
der Landwirtschaft, später suchten sie<br />
Beschäftigung <strong>beim</strong> Wiederaufbau und<br />
in Handwerksberufen. Durch harte Arbeit<br />
und Fleiß gelang es vielen nach einigen<br />
<strong>Jahre</strong>n sich in <strong>Neerstedt</strong> ein eigenes Heim<br />
zu schaffen.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1951 wurde auf Anregung der<br />
Gemeinde Dötlingen im Gebiet der „Kurzen<br />
Heide“ ein Bebauungsplan entworfen<br />
und etwa 50 Bauplätze ausgewiesen.<br />
Diese Grundstücke fanden schnell neue<br />
Besitzer und viele Baulustige begannen,<br />
wenn ihre finanziellen Mittel ausreichten,<br />
mit dem Errichten ihres Eigenheimes. Es<br />
entstanden so nach und nach neue Wohngebiete<br />
in <strong>Neerstedt</strong> , auf der „Kurzen<br />
Heide, in der „Natenheide“ und in der<br />
„Heuberge“.<br />
Die Einweihung der Gefallenen-Ehrentafel<br />
fand am 18. April 1952 in einer Feierstunde<br />
unter großer Anteilnahme der<br />
Dorfbevölkerung statt. Pastor Geisemeier<br />
aus Dötlingen führte die Weihrede aus<br />
und mahnte die Nachkommen mit den<br />
Worten „nie wieder leichten Sinnes vom<br />
Krieg als Ordner der Welt zu sprechen,<br />
sondern wahre Ordnung kann nur entstehen,<br />
wenn der Mensch für den anderen<br />
empfindet und bereit ist, sich einzusetzen.“<br />
Zitat-Ende<br />
Im gleichen Jahr legte vor der Prüfungskommission<br />
der Handwerkskammer<br />
Oldenburg der <strong>Neerstedt</strong>er Heinz Tonne<br />
im Alter von erst 22 <strong>Jahre</strong>n seine Meisterprüfung<br />
als Schmiedemeister ab. Einige<br />
Wochen vorher bestand er die Hufbeschlagprüfung<br />
mit „sehr gut“. Damit war er<br />
der jüngste Handwerksmeister im Oldenburger<br />
Raum.<br />
Auch Helmut Alter konnte sich im gleichen<br />
Jahr über eine bestandene Meisterprüfung<br />
freuen. Er legte im Damen<br />
und Herrenfriseurgewerbe die Prüfung mit<br />
dem Prädikat „gut“ ab.<br />
69
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Die Dorfbevölkerung in <strong>Neerstedt</strong> wuchs<br />
in dieser Zeit schon erheblich. Während<br />
im Jahr 1950 die Zahl der Einwohner in<br />
<strong>Neerstedt</strong> bei 692 lag, war sie bis zum<br />
Jahr 1955 auf 743 Personen angestiegen.<br />
Der Sitz der Gemeindeverwaltung<br />
verblieb nach einer Volksabstimmung<br />
am 12. April 1953 endgültig in<br />
<strong>Neerstedt</strong>. Gegenüber der Molkerei<br />
wurde das Gemeindehaus gebaut. Im<br />
gleichen Gebäude richtete auch die<br />
damalige Raiffeisenbank Dötlingen ihre<br />
Geschäftsstelle ein, bevor sie 1965 in<br />
ein neues, eigenes Gebäude neben der<br />
Gemeinde umzog.<br />
In diesem Jahr wurde auch ein Heimatverein<br />
von Hauptlehrer Gode ins Leben<br />
gerufen. Mit einem Osterfeuer trat er das<br />
erste Mal in Erscheinung und bot der Dorfbevölkerung<br />
mit musikalischer Untermalung<br />
Volkstanzdarbietungen und einen<br />
Fackelreigen. Sogar ein kleines Feuerwerk<br />
wurde zu diesem Anlass abgebrannt.<br />
Die meisten <strong>Neerstedt</strong>er Bürger waren<br />
damals in vielen Dingen des täglichen<br />
Lebens Selbstversorger. Fast jeder Haushalt<br />
hatte einen Garten und versorgte sich<br />
mit Obst und angebautem Gemüse. Es<br />
wurde auch viel in Gläsern eingemacht<br />
als Vorrat für den Winter. Zur Selbstversorgung<br />
gehörte auch das Halten von Vieh,<br />
wie z. B. Hühnern, Enten und ein oder zwei<br />
Schweinen. In der Herbst und Winterzeit<br />
fanden dann die Hausschlachtungen statt,<br />
die oft Schlachter Adolf Lüschen aus <strong>Neerstedt</strong><br />
vornahm.<br />
Hier ist eine Übersicht der <strong>Neerstedt</strong>er Konfirmanden<br />
aus dem <strong>Jahre</strong> 1954<br />
70<br />
Ein Gedicht vom Schlachtfest berichtet von diesem<br />
Brauch.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1955 wurde die Poststelle<br />
<strong>Neerstedt</strong> zum 1. Mai in das Gemeindehaus<br />
verlegt. Fräulein Nelly Borck betreute<br />
als Posthalterin die Kunden. Helmut Alter<br />
eröffnete am 6. Mai des gleichen <strong>Jahre</strong>s<br />
einen Damen und Herrenfrisiersalon an<br />
der Hauptstraße in <strong>Neerstedt</strong>. Zum Ende<br />
der 50iger <strong>Jahre</strong> wurde der Raum in der<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Dorfschule zu knapp. Der<br />
Gemeinderat beschloss den Bau einer<br />
neuen Volksschule. Sie sollte neben der<br />
Turnhalle auf der „Kurzen Heide“ entstehen.<br />
Am 3. November 1961 wehte die<br />
Richtkrone über dem zweigeschossigen<br />
Schulgebäude, das im ersten Bauabschnitt
4 Klassenräume, mehrere Zimmer und<br />
einen Querbau erhielt. Später sollte noch<br />
der 2. Bauabschnitt mit weiteren 8 Klassenräumen<br />
angeschlossen werden. Die<br />
Einweihung des Schulneubaus konnte im<br />
Sept. 1962 gefeiert werden. Der damalige<br />
Schulleiter Gode bedankte sich <strong>beim</strong><br />
Gemeinderat und bei Gemeindedirektor<br />
Karl Willms für die Fertigstellung des ersten<br />
Bauabschnittes. Der zweite Bauabschnitt<br />
sollte zügig in Angriff genommen<br />
werden, da immer noch eine Klasse zur<br />
Zeit die Turnhallenbühne als Klassenraum<br />
nutzen musste.<br />
Der Winter 1963 bescherte im Februar<br />
arktische Kälte, es wurden stellenweise<br />
Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius<br />
gemessen. Auch die hohen Schneemassen<br />
und Schneeverwehungen brachten den<br />
Straßen- und Schienenverkehr für einige<br />
Tage völlig zum Erliegen. Im <strong>Jahre</strong> 1965,<br />
nach Fertigstellung des 2. Bauabschnittes<br />
der damaligen Mittelpunktschule <strong>Neerstedt</strong>,<br />
wurden zu Ostern 60 neue Schüler<br />
erwartet. Zu der Zeit war die <strong>Neerstedt</strong>er<br />
Schule die einzige in der Gemeinde Dötlingen,<br />
die noch die Klassen 1 bis 9 unter<br />
einem Dach führte.<br />
In den nächsten <strong>Jahre</strong>n wurde das Wegenetz<br />
der Gemeinde weiter ausgebaut. Dies<br />
hat die Gemeinde in erster Linie den<br />
Bemühungen von Gemeindedirektor Karl<br />
Willms zu verdanken. In den 70iger <strong>Jahre</strong>n<br />
beginnt sich auch die Tourismusader<br />
in der Gemeinde Dötlingen zu entwickeln.<br />
Sie gehört mit zum Erholungsgebiet Wildeshauser<br />
Geest und bietet den Gästen<br />
unter anderem Ferien auf dem Bauernhof<br />
an. Mitte der 70iger <strong>Jahre</strong> erfolgte der<br />
Bau des <strong>Neerstedt</strong>er Kindergartens in<br />
kirchlicher Trägerschaft und die neue<br />
Sporthalle nahm ihren Betrieb auf. In<br />
den folgenden <strong>Jahre</strong>n baute der TV<br />
<strong>Neerstedt</strong> eine starke Handballabteilung<br />
auf.<br />
Viele Städter entdeckten die reizvolle<br />
und ruhige Wohnlage in der Ortschaft<br />
<strong>Neerstedt</strong> und wollten sich ansiedeln. Ende<br />
der 70iger <strong>Jahre</strong> beschloss die Gemeinde<br />
ein neues, großes Baugebiet im Nordwesten<br />
<strong>Neerstedt</strong>s einzurichten. Auf dem<br />
„Sandberg“ entstanden innerhalb von fünf<br />
<strong>Jahre</strong>n nach und nach etwa 50 Einfamilienhäuser.<br />
Die Molkereigenossenschaft stellte ihre<br />
Tätigkeit in den 70iger <strong>Jahre</strong>n ein. Das<br />
Gebäude stand lange leer. Nachdem es<br />
verkauft wurde und Umbauten vollzogen<br />
waren, wurden Wohnungen und<br />
Geschäftsräume vermietet. Die Polizeistation<br />
<strong>Neerstedt</strong> ist dort seit 3 <strong>Jahre</strong>n untergebracht.<br />
In den Räumlichkeiten befindet<br />
sich seit einem halben Jahr auch das<br />
Jugendhaus <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1979 wurde die Sozialstation<br />
Dötlingen-Wildeshausen gegründet,<br />
die bis heute gute Arbeit im sozialen<br />
Bereich und in der Altenpflege geleistet<br />
hat. Am Anfang der 80iger <strong>Jahre</strong> stellte die<br />
Ziegelei Hohnholt die Ziegelproduktion<br />
ein. In diese Zeit fällt auch der Anschluss<br />
<strong>Neerstedt</strong>s und der übrigen Ortschaften<br />
der Gemeinde an das Kanalisationsnetz<br />
und die Wasserversorgung des Oldenburg-Ostfriesischen<br />
Wasserverbandes.<br />
Später wurden auch die Erdgasleitungen<br />
gelegt.<br />
Eine statistische Erhebung aus den <strong>Jahre</strong>n<br />
1983 gibt Aufschluss über die Anzahl<br />
der Bürger und ihre Beschäftigung in der<br />
Gemeinde. So gab es in diesem Jahr 235<br />
Gewerbebetriebe, 5209 Menschen lebten<br />
in der gesamten Gemeinde Dötlingen,<br />
davon waren 970 Personen in<br />
<strong>Neerstedt</strong> ansässig.<br />
71
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
1984 nahm man die Sonderschule für<br />
Sprachbehinderte in <strong>Neerstedt</strong> auf.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1985 wurde der Bauhof<br />
<strong>Neerstedt</strong> an der Brettorfer Straße<br />
eingeweiht. Ein weiteres Baugebiet an<br />
der Geveshauser Höhe am „Fasanenweg“<br />
erschloss die Gemeinde Ende der 80iger<br />
<strong>Jahre</strong>. Da es zu Beginn der 90iger <strong>Jahre</strong><br />
immer noch viele Bauwillige gab, wurden<br />
zwei Wohnsiedlungen in <strong>Neerstedt</strong> am<br />
Finkenweg und am Eulenweg erschlossen.<br />
Viele Familien aus dem Umland,<br />
hauptsächlich Städter, schufen sich hier in<br />
ruhiger Wohnlage und auf der Nachbarschaft<br />
zu landwirtschaftlichen Betrieben<br />
mit ihren Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
angenehme Wohnverhältnisse. Betrachtet<br />
man die Entwicklung der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe in der Gemeinde, so muss<br />
man feststellen, dass von 1983 bis heute<br />
die Anzahl der Betriebe (in der Größenordnung<br />
von 2 ha bis über 50 ha Betriebsgröße)<br />
von 304 in 1983 auf 162 Betriebe<br />
in 1999 zurückgegangen ist. Bei der Viehhaltung<br />
zeichnet sich nach etwa 14 <strong>Jahre</strong>n<br />
ebenfalls eine Veränderung ab Gegenüberstellung:<br />
Viehbestand im Vergleich<br />
1983 1997<br />
Tiere Anzahl Anzahl<br />
Pferde 178 224<br />
Rindvieh 7.101 6.523<br />
Schweine 51.697 39.926<br />
Hühner 164.400 262.336<br />
Truthühner ca. 20.000 167.261<br />
Schafe 0 195<br />
Die Einwohnerzahl des Dorfes <strong>Neerstedt</strong><br />
ist bis Ende 1999 auf 1460 Personen<br />
gewachsen. Es ist dicht gefolgt von der<br />
Ortschaft Dötlingen mit 1307 zum einwohnerstärksten<br />
Dorf der Gemeinde Dötlingen<br />
geworden.<br />
72<br />
Von den fünfziger <strong>Jahre</strong>n bis zum heutigen<br />
Zeitpunkt haben sich in <strong>Neerstedt</strong><br />
zahlreiche unterschiedliche Handwerksbetriebe<br />
niedergelassen, so dass man von<br />
einer guten Struktur <strong>Neerstedt</strong>s sprechen<br />
kann. Auch in medizinischer Hinsicht gilt<br />
<strong>Neerstedt</strong> als gut versorgt, denn es siedelte<br />
sich schon früh in den fünfziger <strong>Jahre</strong>n<br />
eine Zahnarztpraxis an. Später, Ende<br />
der 70iger <strong>Jahre</strong> nahm eine Arztpraxis ihre<br />
Arbeit in <strong>Neerstedt</strong> auf und eine Apotheke<br />
gibt es hier seit zwei <strong>Jahre</strong>n. In der Landwirtschaft<br />
haben sich in den letzten 25<br />
<strong>Jahre</strong>n mehrere tüchtige Lohnunternehmer<br />
eine Existenz aufgebaut. <strong>Neerstedt</strong><br />
hat sich bis in die heutige Zeit stetig positiv<br />
weiterentwickelt und vergrößert. Es bietet<br />
seinen Einwohnern ein naturnahes, attraktives<br />
und strukturmäßig gut versorgtes<br />
Wohnumfeld mit guten nachbarschaftlichen<br />
Kontakten.<br />
Die Geschichte der<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Schulen<br />
Nach Einführung der Reformation durch<br />
den Grafen von Oldenburg im 16. Jh. sollten<br />
auch in der Gemeinde Dötlingen Schulen<br />
gegründet werden. Die Schule des<br />
Kirchdorfes Dötlingen (gegr. 1576) war<br />
die älteste und wurde als Hauptschule<br />
bezeichnet, alle später ins Leben gerufenen<br />
Schulen der Gemeinde wurden<br />
Nebenschulen genannt. In <strong>Neerstedt</strong><br />
wurde im <strong>Jahre</strong> 1663 erstmals eine<br />
Schule gegründet. Es gab zunächst noch<br />
kein Schulhaus und der Unterricht fand in<br />
der Wohnung des Schulmeisters in einem<br />
größeren Raum statt. Als im <strong>Jahre</strong> 1779 der<br />
bisherige Schulhalter Claus Meyer verstarb,<br />
wurde der Bevölkerung der Bau eines
Schulhauses nahegelegt, sonst würde kein<br />
neuer Schulmeister eingestellt werden,<br />
hieß es. Das neue Schulhaus wurde jedoch<br />
erst im <strong>Jahre</strong> 1804 gebaut.<br />
In den Schulen wurde zu damaliger<br />
Zeit nur in den Fächern Lesen, Singen<br />
und Religion unterrichtet. Der Unterricht<br />
im Schreiben und Rechnen kostete extra<br />
Schulgeld.<br />
Ein Gehalt bekamen die Lehrer damals<br />
noch nicht. Ihr Einkommen bestand aus<br />
einigen Talern Schulgeld und der Nutzung<br />
der Dienstländereien. Oft reichte es kaum<br />
zum Unterhalt und mancher Lehrer war<br />
gezwungen, im Sommer zum Grasmähen<br />
nach Holland oder Friesland zu gehen, um<br />
sein Einkommen aufzubessern.<br />
Am Anfang wurde nur im Winter unterrichtet,<br />
weil die Kinder im Sommer in der<br />
Landwirtschaft helfen mussten. Ein Nachteil<br />
war, dass vieles vom Gelernten im Sommer<br />
wieder verloren ging und die Schüler<br />
dann nur wenige Fortschritte im Lernen<br />
machten.<br />
Als der Dötlinger Pastor Roth die Sommerschule<br />
einführte, gab es Streit mit der<br />
Bevölkerung der Gemeinde. Man einigte<br />
sich schließlich darauf, dass die Kinder im<br />
Sommer montags und donnerstags von 6<br />
bis 8 Uhr lernen sollten, damit sie danach<br />
noch das Vieh hüten konnten. Auch die<br />
<strong>Neerstedt</strong>er Bevölkerung sträubte sich<br />
zunächst gegen diese Regelung, fügte<br />
sich aber dann doch.<br />
Erst im <strong>Jahre</strong> 1793 wurde das Lehrerseminar<br />
in Oldenburg eröffnet, jedoch ganze<br />
40 <strong>Jahre</strong> später, nämlich 1837, wurden die<br />
letzten drei Lehrpersonen, die nicht im<br />
Seminar ausgebildet wurden, ihres Amtes<br />
enthoben.<br />
Der erste Schulhausbau in <strong>Neerstedt</strong><br />
wurde im <strong>Jahre</strong> 1804 von den Einwohnern<br />
aus <strong>Neerstedt</strong>, Barel, Rhade<br />
und Brockshus finanziert. Das Gebäude<br />
wurde 1830 noch verbessert. Doch schon<br />
13 <strong>Jahre</strong> später musste östlich der Dorfstraße<br />
ein neues Schulhaus erbaut werden,<br />
das 540 Reichstaler kostete. Das<br />
Gebäude war 60 Fuß lang und 40 Fuß<br />
breit. Die Wände waren nur einen Stein<br />
dick. Es gab nur eine Schulstube von 55<br />
m 2 Größe. Der Fußboden war aus Lehm<br />
und das Dach mit Stroh gedeckt. Im Winter<br />
wurde notdürftig mit einem Eisenofen<br />
geheizt. Die Wohnung des Lehrers befand<br />
sich im gleichen Gebäude. Der Lehrer<br />
musste auf jeden Fall noch nebenbei Landwirtschaft<br />
betreiben, um sein geringes<br />
Einkommen zu verbessern. Zur Schulstelle<br />
gehörten Ländereien, eine kleine Wiese<br />
und zwei Gärten. Auch ein Backofen stand<br />
ihm zur Verfügung.<br />
Als 16. Schulhalter (damalige Bezeichnung<br />
für Lehrer) trat Diedrich Grashorn<br />
im <strong>Jahre</strong> 1877 seinen Schuldienst an<br />
der Schule <strong>Neerstedt</strong>-Ost als Hauptlehrer<br />
an. Die Schülerzahlen betrugen in den<br />
<strong>Jahre</strong>n 1878 bis 1905 im Durchschnitt 83<br />
Kinder.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1889 richtete Lehrer Grashorn<br />
mit seiner Frau Elise eine Postagentur in<br />
dem Schulgebäude ein. Da die Räumlichkeiten<br />
zu klein waren, wurde ein Anbau<br />
73
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
gemacht, der das Gebäude um die Poststube,<br />
Küche mit Speisekammer und zwei<br />
kleine Kammern vergrößerte. Diedrich<br />
Grashorn war 47 <strong>Jahre</strong> Hauptlehrer in<br />
<strong>Neerstedt</strong>-Ost. Von seinen Schülern hatte<br />
er auch fast alle Eltern schon in seiner<br />
Schule unterrichtet, von einigen sogar<br />
die Großeltern. Lehrer Grashorn hatte viel<br />
übrig für die Natur, Land und Leute. Er war<br />
weithin als Altertumsforscher, Naturfreund<br />
und Vogelkenner bekannt. Er verstand es<br />
nicht nur gutes Schulwissen zu vermitteln,<br />
sondern den Kindern auch praktische<br />
Lebenshilfe zu geben.<br />
Als er im <strong>Jahre</strong> 1923 aus dem aktiven<br />
Schuldienst ausschied, bedankte sich die<br />
Dorfbevölkerung bei ihm, indem sie ihm<br />
einen Fackelzug zum Abschied bereiteten<br />
und ihm neben einer goldenen Uhr ein<br />
Ölgemälde seiner alten Schule schenkten.<br />
Das Gemälde, von Heinrich Witte<br />
gefertigt, hängt heute noch als Erinnerungsstück<br />
in der jetzigen Grundschule<br />
<strong>Neerstedt</strong>.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1905 wurde die Schule<br />
<strong>Neerstedt</strong>-West an der Chaussee gegenüber<br />
dem damaligen Gasthaus Harms<br />
erbaut. Als Hauptlehrer wurde Herr Wilhelm<br />
Lienemann eingestellt. Er unterrichtete<br />
dort bis 1911. Sein Nachfolger<br />
wurde bis 1921 Hauptlehrer Hackstette.<br />
Danach kam Friedrich Schumacher als<br />
Hauptlehrer nach <strong>Neerstedt</strong>. Nach 1923<br />
gab es nur noch die Schule <strong>Neerstedt</strong>-<br />
West, da Diedrich Grashorn nach seiner<br />
Pensionierung die Räumlichkeiten als<br />
Alterssitz nutzen konnte, bis er im <strong>Jahre</strong><br />
1932 im Alter von 78 <strong>Jahre</strong>n verstarb.<br />
In den <strong>Jahre</strong>n 1926 bis 1931 war Hermann<br />
Garms Hauptlehrer in <strong>Neerstedt</strong>.<br />
Ab 1932 übernahm Georg Stolle als<br />
Hauptlehrer die <strong>Neerstedt</strong>er Schule. In<br />
seine Zeit fällt der Ausbau der Volksschule<br />
74<br />
<strong>Neerstedt</strong> im <strong>Jahre</strong> 1935. Es wurde ein<br />
zweiter Klassenraum und ein Vorbereitungsraum<br />
eingerichtet und die Wohnung<br />
des Hauptlehrers in das obere Stockwerk<br />
verlegt. Außerdem wurde eine Warmwasserheizung<br />
eingebaut. Ein Nebenlehrer<br />
bekam zwei Räume des Erdgeschosses<br />
als Wohnung zugewiesen. Bis 1945 blieb<br />
Georg Stolle an der Volksschule in<br />
<strong>Neerstedt</strong>. Nach dem 2. Weltkrieg nahm<br />
Karl Gode seine Tätigkeit als Hauptlehrer<br />
an der <strong>Neerstedt</strong>er Schule auf. Er<br />
wohnte während seiner Dienstzeit in der<br />
Lehrerwohnung der Schule.<br />
Durch die erhöhten Schülerzahlen in den<br />
50iger <strong>Jahre</strong>n wurden die Räumlichkeiten<br />
in dem zwei Klassen umfassenden Schulhaus<br />
zu klein. Gespräche mit der Gemeindeverwaltung<br />
führten schließlich dazu,<br />
dass einem Schulneubau auf der „Kurzen<br />
Heide“ in Nachbarschaft zur Turnhalle<br />
zugestimmt wurde. Das Richtfest des<br />
ersten Bauabschnitts konnte im <strong>Jahre</strong><br />
1961 gefeiert werden. Die neue zweigeschossige<br />
Schule mit 4 Klassenräumen<br />
und einem flachen Mittelbau war 1962<br />
bezugsfertig. Damals fand die Einschulung<br />
der Erstklässler immer zu Ostern statt. Im<br />
<strong>Jahre</strong> 1965 war der zweite Bauabschnitt<br />
fertiggestellt und es konnten 8 neue Klassenräume<br />
in der Schule genutzt werden.<br />
In diesem Jahr wurde <strong>Neerstedt</strong> zur Mittelpunktschule<br />
und beherbergte die Klassen<br />
1 bis 9 unter einem Dach. Insgesamt waren<br />
es 305 Kinder für 1965. Durch die Zentralisierung<br />
wurden die Schülerzahlen der<br />
umliegenden Schulen rückläufig, denn ab<br />
Klasse 5 besuchten alle Kinder der Nachbarorte<br />
die <strong>Neerstedt</strong>er Schule.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1966 übernahm Rektor Wilhelm<br />
Oncken die Leitung der Mittelpunktschule.<br />
Die Gemeinde baute in<br />
diesen <strong>Jahre</strong>n auch Lehrerwohnungen in
Nachbarschaft zur Schule auf der damaligen<br />
„Kurzen Heide“.<br />
Der dritte Bauabschnitt der Mittelpunktschule<br />
wurde im <strong>Jahre</strong> 1968 fertiggestellt.<br />
Er umfasste die Aula, einen Toilettentrakt<br />
sowie einen Physik- und einen Werkraum.<br />
Da die Schulpolitik im <strong>Jahre</strong> 1975 die<br />
Orientierungsstufe in Niedersachsen einführte,<br />
änderte sich auch die Beschulung<br />
in <strong>Neerstedt</strong>. Alle nachfolgenden Schuljahrgänge<br />
ab Klasse 5 besuchten fortan<br />
die Orientierungsstufe in Wildeshausen<br />
und danach die weiterführenden Schulen.<br />
<strong>Neerstedt</strong> wurde ab 1979 wieder zur reinen<br />
zweizügigen Grundschule. Die nicht<br />
mehr benötigten leerstehenden Schulräume<br />
des 3. Bauabschnittes wurden bis<br />
auf die Aula langfristig an die Kirchengemeinde<br />
Dötlingen vermietet. Da auch im<br />
oberen Schulgebäudetrakt noch einige<br />
Klassenräume frei waren, wurde im <strong>Jahre</strong><br />
1984 die Sonderschule für Sprachbehinderte<br />
in den Räumlichkeiten angesiedelt.<br />
Beide Schulen arbeiteten vom Beginn an<br />
zusammen. Konferenzen, Schulprojekte<br />
sowie Feste und Feierlichkeiten wurden<br />
stets gemeinsam veranstaltet. Im <strong>Jahre</strong><br />
1985 übernahm Ernst-August Krumland<br />
die Schulleitung der Grundschule. Das Lehrerkollegium<br />
beider Schulen setzte sich<br />
damals aus insgesamt 15 Lehrerinnen und<br />
Lehrern zusammen, von denen einige in<br />
Teilzeit beschäftigt waren.<br />
Nach der Pensionierung Ernst-August<br />
Krumlands im <strong>Jahre</strong> 1995 übernahm der<br />
jetzige Rektor Ufke Janssen die Schulleitung.<br />
Durch den erheblich gestiegenen<br />
Verwaltungsanteil im Schulbetrieb wurde<br />
die Anstellung einer Sekretärin unumgänglich.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 2000 besuchten 187 Schüler die<br />
Grundschule in <strong>Neerstedt</strong>. In die Schule<br />
kommen die Kinder der Ortschaften<br />
<strong>Neerstedt</strong>, Ostrittrum, Klattenhof, Nuttel,<br />
Barel und Brettorf. Die Grundschule, in<br />
der die Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse<br />
untergebracht sind, ist zweizügig angelegt<br />
und umfasst insgesamt 8 Klassen.<br />
Die durchschnittliche Schülerzahl beträgt<br />
momentan 23 Kinder pro Klasse. In der<br />
Sonderschule für Sprachbehinderte gibt<br />
es 5 Klassen mit jeweils 10 Kindern im<br />
Durchschnitt.<br />
Auch der Computer hat Einzug in den<br />
Schulalltag gehalten. In diesem Jahr wurde<br />
auch der Internetanschluss installiert und<br />
steht Lehrern und Schülern zur Verfügung.<br />
Durch die vielen jungen Familien in<br />
<strong>Neerstedt</strong> und den Nachbarorten wird in<br />
den nächsten <strong>Jahre</strong>n die Auslastung der<br />
Grundschule gesichert sein.<br />
75
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Neerstedt</strong>er<br />
Schützenkönige<br />
und<br />
-königinnen<br />
Kinderschützenkönige<br />
76<br />
Jahr König<br />
1959 Hans-Jürgen Kleist<br />
1960 Heiko Strudthoff<br />
1961 Heinrich W. Pageler<br />
1962 Günter Kläner<br />
1963 Ewald Landwehr<br />
1964 Karl-Heinz Bruns<br />
1965 H.-G. Jordt<br />
1966 Günther Mutke<br />
1967 P.-D. Steffel<br />
1968 Hartmut Hohnholt<br />
1969 Bernfried Kunst<br />
1970 Herwig Asche<br />
1971 Gerno Strudthoff<br />
1972 Reinhard Hust<br />
1973 Volker Bleydorn<br />
1974 Achim Kahler<br />
1975 Hermann Thöle<br />
1976 Klaus Specht<br />
1977 Horst Lueken<br />
1978 Volker Steenken<br />
1979 Volker Kulle<br />
1980 Andreas Franz<br />
1981 Günther Rüscher<br />
1982 Kerstin Strudthoff<br />
1983 Enno Steenken<br />
1984 Dirk Strudthoff<br />
1985 René Hautau<br />
1986 Birger Hohnholt<br />
1987 Manuel Mutke<br />
1988 Björn Cording<br />
1989 Stefan Kahler<br />
1990 Maik Scheeland<br />
1991 Daniel Ziemann<br />
1992 Ann Börries<br />
1993 Annika Mutke<br />
1994 Florian Bothe<br />
1995 Maik Haverkamp<br />
1996 Kathrin Bröcker<br />
1997 Sönke Strudthoff<br />
1998 Malte Kasper<br />
1999 Lars Padeken<br />
2000 André Schröder-Brockshus
<strong>Neerstedt</strong>er<br />
Jugendkönige und<br />
Adjutanten<br />
Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />
1925 Heinrich Otte<br />
1926 Johann Thöle<br />
1927 Georg Müller<br />
1928 Walter Bokelmann<br />
1929 Fritz Zitterich<br />
1930 Wilhelm Abel<br />
1931 Herm. Gildehaus<br />
1932 Ernst Abel<br />
1933 Ernst Abel<br />
1934 P. Bramstedt<br />
1935 Otto Thöle<br />
1936 Hans Pacholke<br />
1937 Fritz Stolle<br />
1938 Friedrich Lüschen<br />
1952 Heino Franz<br />
1953 Heino Grashorn<br />
1954 Enno Aschenbeck<br />
1955 Horst Schwarting<br />
1956 Heino Grotelüschen<br />
1957 Herbert Eilers<br />
1958 Ernst Grashorn<br />
1959 Dieter Hollmann<br />
1960 Manfred Otte<br />
1961 Karl-H. Vosteen<br />
1962 Heiner Vosteen<br />
1963 Günth. Gildehaus Heino Stolle Klaus Lange<br />
1964 Lothar Börries Günth. Gildehaus Klaus Lange<br />
1965 Dieter Abel Günth. Gildehaus Rolf Quaschigroch<br />
1966 Gerd von Seggern Klaus Cordes K.H. Bruns<br />
1967 Enno Oltmann K.-H. Bruns Alfons Mutke<br />
1968 Manfr. Scheeland Heiko Neels R. Wollenberg<br />
1969 Heiko Neels Manfr. Scheeland K.H. Bruns<br />
1970 Ekkehard Lange K.-H. Bruns R. Wollenberg<br />
1971 H.-D. Grotelüschen Gerd Scheeland K.-H. Bruns<br />
1972 Gerd Scheeland K.-D. Grotelüschen Wilfr. Grashorn<br />
1973 Heinz-G. Steenken Kl. Grotelüschen Heino Munderloh<br />
1974 Uwe Brandt Kl. Grotelüschen Hartmut Hohnholt<br />
1975 Kl.-D. Grotelüschen Uwe Brandt H.-G. Steenken<br />
1976 Bernfried Kunst Friedh. Lüschen Hermann Thöle<br />
1977 Reiner Grashorn Kl. Grotelüschen Gerd Lüschen<br />
1978 Volker Bleydorn Hergen Grashorn Anne Thöle<br />
1979 Ralf Hohnholt Rainer Lange Volker Bleydorn<br />
77
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
78<br />
Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />
1980 Ralf Steenken Rainer Lange Dettmer Vosteen<br />
1981 Heiko Frerichs A. Grotelüschen Ralf Steenken<br />
1982 Heike Gerken Heiko Frerichs Lüder Vosteen<br />
1983 Volker Steenken Heike Gerken Ralf Diers<br />
1984 Ralf Diers André v. Seggern Enno Gerken<br />
1985 Kerstin Strudthoff Volker Steenken Ralf Otte<br />
1986 Andreas Scherner Maik Ehlers Ingo Kuhlmann<br />
1987 André v. Seggern Enno Rüscher Volker Strudthoff<br />
1988 Heide Frerichs Kerstin Strudthoff Markus Mutke<br />
1989 Dirk Strudthoff Heide Frerichs Ingo Kuhlmann<br />
1990 Holger Akkermann E. Wübbenhorst André Haske<br />
1991 Arne Grashorn Manuel Mutke Petra Lorenz<br />
1992 Michael Bothe H. Brinkmann Birger Strudthoff<br />
1993 Lars Dekker Michael Bothe Heide Frerichs<br />
1994 Sascha Volkmann Ram. Scheeland Oltmann-Janßen<br />
1995 Ph. Wübbenhorst Daniel Ziemann Lars Dekker<br />
1996 Simon Volkmann Lars Dekker B. Schwarting<br />
1997 Daniel Ziemann Lars Dekker Ph. Wübbenhorst<br />
1998 Ann Börries Inka Strudthoff Oliver v. Waaden<br />
1999 Stefan Tonne Daniel Ziemann Nina Axt<br />
2000 Florian Axt Stefan Tonne Björn Tonne
Damenköniginnen und<br />
Adjutantinnen<br />
Jahr Königin 1. Adjutantin 2. Adjutantin<br />
1981 Inge Franz Gisela Laue Annegr. Grashorn<br />
1982 Rita Mutke Angela Hohnholt Gisela Laue<br />
1983 G. Quaschigroch Inge Franz Herma Haske<br />
1984 G. Grotelüschen Annegr. Grashorn Rita Mutke<br />
1985 Herma Haske Elke Cording Anke Mutke<br />
1986 Hilke Schütte Marianne Kracke Inge Franz<br />
1987 Brigitte Janßen Angela Hohnholt Margrit Otte<br />
1988 Angela Hohnholt Annegr. Grashorn Anke Scheeland<br />
1989 Inge Franz Hilke Schütte Herma Haske<br />
1990 Marion Jacobs Hilke Schütte Margrit Mutke<br />
1991 Anke Mutke Annegr. Grashorn Hilke Schütte<br />
1992 Anke Scheeland Hilke Schütte Rita Mutke<br />
1993 Annegr. Grashorn Inge Franz Hilke Schütte<br />
1994 Bettina Brandt Herma Haske Inge Franz<br />
1995 Heike Kuban Angela Hohnholt Rita Mutke<br />
1996 Margrit Mutke Rita Mutke Karin Scherner<br />
1997 Brigitte Janßen Annegr. Grashorn Margrit Mutke<br />
1998 Daniela Jordt Hella Ahrens Iris Heltriegel<br />
1999 Tanja Wolowski Brigitte Janßen Margrit Mutke<br />
2000 Irmtraud Dekker Melanie Jordt Bettina Brandt<br />
79
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Schützenkönige und<br />
Adjutanten<br />
80<br />
Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />
1905 Fritz Brandt<br />
1906 Heinrich Dicke<br />
1907 Heinrich Aschenbeck<br />
1908 Georg Thöle<br />
1909 Joh. Lüschen<br />
1910 Fritz Brandt<br />
1911 Heinr. Aschenbeck<br />
1912 Georg Thöle Heinr. Jakobs Heinr. Dicke<br />
1913 Fritz Brandt Georg Thöle Heinr. Jakobs<br />
1914/18 Fritz Brandt<br />
1919 Karl Poppe H. Jakobs G. Lüschen<br />
1920 Heinrich Jakobs Johann Kröger Heinr. Stolle<br />
1921 Heinrich Hollmann Heinrich Stolle Fritz Aschenbeck<br />
1922 Heinr. Hohnholt Joh. Köhrmann H. Einemann<br />
1923 Karl Poppe Paul Leube Richard Tollgrewe<br />
1924 Joh. Köhrmann Heinr. Einemann Joh. Kröger<br />
1925 Joh. Dicke<br />
1926 Paul Leube H. Einemann Joh. Dicke<br />
1927 Heinr. Dicke H. Engelmann G. Tangemann<br />
1928 Heinr. Dicke Heinr. Hohnholt Georg Lüschen<br />
1929 Herm. Eilers Fritz Brandt Georg Thöle sen.<br />
1930 Herm. Thöle H. Dicke Heinr. Hohnholt<br />
1931 Karl Wilkens Herm. Thöle Georg Lüschen<br />
1932 Emil Riege Fritz Aschenbeck Georg Feldhaus<br />
1933 Karl Wilkens H. Dicke J. Kröger<br />
1934 Joh. Thöle jun. Fr. Aschenbeck Herm. Thöle<br />
1935 Heinr. Steffen Joh. Thöle jun. Joh. Thöle sen.<br />
1936 Willi Schwarting Fritz Jacobs Paul Leube<br />
1937 Joh. Thöle jun. Joh. Dicke Fritz Aschenbeck<br />
1938 G. Grotelüschen Hugo Oltmanns Herm. Thöle<br />
1939/50 August Wilkens Herm. Thöle F. Aschenbeck jun.<br />
1951 F. Aschenbeck jun. Johann Thöle jun. G. Tonne<br />
1952 Willi Rüdebusch Herm. Thöle Hans Dicke<br />
1953 Willi Schwarting Fr. Aschenbeck jun. Herb. Hohnholt<br />
1954 Erich Scheeland R. Stolle Fr. Aschenbeck jun.<br />
1955 Heinr. Pagler Fr. Aschenbeck jun. W. Spille<br />
1956 Georg Lüschen Heinr. Bruns Fr. Lüschen<br />
1957 Friedrich Lüschen Erich Scheeland Richard Stolle<br />
1958 Heino Suhrkamp Richard Stolle Joh. Dicke<br />
1959 Heinrich Grashorn Heino Suhrkamp Friedr. Lüschen<br />
1960 Aug. Wilkens Fr. Lüschen Heinz v. Seggern<br />
1961 Georg Grashorn Aug. Wilkens Friedr. Lüschen
Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />
1962 Heinrich Pageler Adolf Börries Bernh. Kläner<br />
1963 Heinrich Bruns Bernh. Kläner Heinr. Pageler<br />
1964 Bernh. Kläner Adolf Börries Ernst Lange<br />
1965 F. Aschenbeck jun. Klaus Cordes Helmut Hohnholt<br />
1966 Heinz von Seggern Klaus Cordes Heinr. Pageler<br />
1967 Wilhelm Spille G. Lüschen, Ohe E. Quaschigroch<br />
1968 Helmut Hohnholt Heinr. Bruns Hermann Thöle<br />
1969 Friedr. Lüschen Klaus Cordes Kurt Meyer<br />
1970 Siegfried Abel Bernh. Kläner K.-H. Vosteen<br />
1971 H. Grotelüschen Klaus Cording Fr. Wiechers<br />
1972 Walter Mutke Helmut Hohnholt H. Grotelüschen<br />
1973 Gerh. Kruismann Horst Schwarting Heinr. Grashorn<br />
1974 Harro Frerichs Alfons Mutke Klaus Cording<br />
1975 Egon Stolle Heino Stolle H. Grotelüschen<br />
1976 Heino Stolle H.-G. Steenken G. Kruismann<br />
1977 Herbert Haske Helmut Kläner Enno Aschenbeck<br />
1978 Ernst Lange Enno Aschenbeck Gerh. Kruismann<br />
1979 Walter Mutke Bernfr. Kunst Harro Frerichs<br />
1980 Werner Grashorn Harro Frerichs Heinr. Bruns<br />
1981 Helmut Hohnholt Wilfr. Lüschen Kurt Spille<br />
1982 Horst Schwarting H.-G. Steenken Willi Spille<br />
1983 Alfons Mutke Fritz Aschenbeck Günther Mutke<br />
1984 Gerd Scheeland Heinz v. Seggern Georg Grashorn<br />
1985 Helmut Müller Hergen Grashorn Heiko Kunst<br />
1986 Wilfr. Menkens Horst Schwarting Heinz Tonne<br />
1987 Georg Grashorn Helmut Müller Bernh. Kläner<br />
1988 Reiner Stolle Alfons Mutke Gerd Scheeland<br />
1989 Heino Jacobs Gerd Scheeland Ralf Steenken<br />
1990 Kl. Grotelüschen Reiner Stolle Volker Steenken<br />
1991 Gerold Schnier Ralf Otte Volker Strudthoff<br />
1992 Egon Strudthoff Gerold Schnier Ingo Kuhlmann<br />
1993 Friedel Neels Wilfried Menkens Rainer Mutke<br />
1994 Helmut Kläner Enno Aschenbeck Rainer Mutke<br />
1995 Martin Mutke Friedel Neels Gerd Scheeland<br />
1996 Rainer Mutke Torsten Steenken Helmut Kläner<br />
1997 Fred Wolowski Manuel Mutke Dirk Strudthoff<br />
1998 Volker Steenken Manuel Mutke Rainer Mutke<br />
1999 Frank Hohnholt Lars Dekker Rainer Mutke<br />
2000 Joh. Akkermann Lars Dekker Ralf Steenken<br />
81
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
Alterskönige<br />
Bundeskönige <strong>beim</strong><br />
Wildeshauser<br />
Schützenbund<br />
(seit 1984)<br />
Damenkönigin <strong>beim</strong><br />
Wildeshauser<br />
Schützenbund<br />
(seit 1998)<br />
82<br />
Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />
1997 Fritz Völz<br />
1998 Heinz von Seggern Siegfried Abel Heinz Munderloh<br />
1999 H. Grotelüschen Heinz v. Seggern Martin Klose<br />
2000 Martin Klose Helmut Hohnholt Joh. Kuhlmann<br />
Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />
1984 Rita Mutke<br />
1985 Gerd Scheeland<br />
1986 Hergen Grashorn<br />
1989 Gerd Scheeland<br />
1990 Gerd Scheeland<br />
1991 Margrit Mutke<br />
1992 Hilke Schütte<br />
1995 Bettina Brandt<br />
1997 Rainer Mutke Torsten Steenken<br />
1999 Rainer Mutke<br />
2000 Frank Hohnholt<br />
Jahr König 1. Adjutant 2. Adjutant<br />
1998<br />
1999 Iris Heltriegel
Und die hatten<br />
in den<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n im<br />
<strong>Schützenverein</strong><br />
etwas zu sagen:<br />
Vorstände<br />
1. Vorsitzende<br />
1901 - 1903 Heinrich Dicke<br />
1904 Fritz Osterloh, Klattenhof<br />
1905 Heinrich Borchers, Rahde<br />
1906 - 1907 Georg Thöle<br />
1908 August Reinekehr<br />
1909 - 1910 H. Dicke sen.<br />
1911 - 1919 Fr. Brandt<br />
1920 - 1934 Georg Geerken, Barel<br />
1935 Georg Geerken, Barel, Vereinsführer<br />
1936 - 1950 Joh. Thöle, jun. “<br />
1951 - 1964 Georg Geerken, Barel<br />
1965 - 1973 August Wilkens<br />
1974 - 1980 Ernst Lange<br />
1981 - Harro Frerichs<br />
2. Vorsitzende<br />
1901 - 1903 Wilhelm Gildehaus, Wehe<br />
1904 - 1907 Diedr. Rogge<br />
1908 - 1910 Fritz Brandt<br />
1911 - 1934 H. Dicke, jun.<br />
1935 - 1937 Heinr. Dicke, 2. Vereinsführer<br />
1938 - 1950 Willi Schwarting, „<br />
1951 - 1959 Willi Schwarting<br />
1960 - 1964 August Wilkens<br />
1965 - 1974 Hermann Thöle<br />
1975 - 1980 Harro Frerichs<br />
1981 - 1984 Heiko Kunst<br />
1985 - Helmut Kläner<br />
3. Vorsitzender<br />
2001 - Frank Hohnholt<br />
83
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schützenverein</strong> <strong>Neerstedt</strong><br />
84<br />
Kassenwart<br />
1901 - 1904 Johann Geerken<br />
1905 - 1907 Georg Schütte, Klattenhof<br />
1908 - 1910 Georg Thöle<br />
1911 H. Aschenbeck, Barel<br />
1912 - 1913 Hinrich Stolle, <strong>Neerstedt</strong><br />
1914 - 1919 Georg Geerken, Barel<br />
1920 - 1930 Carl Poppe, Barel<br />
1931 - 1953 Johann Kuhlmann, sen<br />
1954 - 1957 Willi Lüschen<br />
1958 - 1973 Friedr. Lüschen<br />
1974 - 1980 Werner Grashorn<br />
1981 - 1983 Herbert Haske<br />
1984 Helmut Kläner<br />
1985 - 1995 Alfons Mutke<br />
1996 - Heino Jacobs<br />
Schriftführer<br />
1901 - 1902 Fritz Osterloh, Klattenhof<br />
1903 Wilhelm Stolle, Klattenhof<br />
1904 G. Hohnholtz<br />
1905 - 1907 Fritz Osterloh, Klattenhof<br />
1908 - 1909 Heinrich Aschenbeck, Barel<br />
1910 - 1919 August Reinekehr<br />
1920 Johann Hollmann, Geveshausen<br />
1921 - 1937 Ernst Muhle<br />
1938 - 1964 Hermann Thöle<br />
1965 - 1973 Ernst Lange<br />
1974 - 1980 Heiko Kunst<br />
1981 - 2000 Martin Klose<br />
2001 - Torsten Steenken<br />
1. Schießwart<br />
1901 - 1935 Aug. Möwius<br />
1936 - G. Grotelüschen<br />
1953 Johann Dicke<br />
1954 - 1978 Heinr. Bruns<br />
1979 - 1988 Heino Grotelüschen<br />
1989 - Siegfried Abel
Jugendwart<br />
1929 - 1930 August Möwius u. Fritz Müller<br />
1931 Fritz Müller<br />
1932 - 1950 Joh. Dicke<br />
1951 - 1959 Joh. Dicke u. Joh. Kröger<br />
1960 - 1979 Georg Grashorn<br />
1980 - 1994 Heinz Munderloh<br />
1995 - 1999 H.-J. Axt<br />
2000 - Lars Dekker u. Sascha Volkmann<br />
Damenleiterin<br />
1983 - 1991 Rita Mutke<br />
1992 - 1996 Hilke Schütte<br />
1997 - Rita Mutke<br />
85
Der Arbeitskreis der Vereinschronik hat versucht ein<br />
Bild der <strong>100</strong>-jährigen Vereinsgeschichte widerzuspiegeln.<br />
Manches und mancher ist dabei sicherlich zu kurz gekommen,<br />
da unsere Seitenzahl dieses Heftes begrenzt war.<br />
Auch konnten längst nicht alle Fotos Verwendung finden,<br />
die uns zur Verfügung standen. Danken möchten wir<br />
allen, die mit Informationen, Fotos aber auch mit Anzeigen<br />
in dieser Broschüre mit dazu beigetragen haben,<br />
dass diese Zeitgeschichte zustande kam. Unser Dank gilt<br />
besonders der Wildeshauser Zeitung, die es uns ermöglicht<br />
hat, im Archiv zu blättern und nach Interessantem<br />
über unseren Verein, aber auch über Land und Leute zu<br />
suchen. Auch Manfred Frost half mit bei der Durchsicht der<br />
Zeitungen. Familie Thiele aus <strong>Neerstedt</strong> hat uns freundlicherweise<br />
Fotos und Aufzeichnungen über <strong>Neerstedt</strong> zur<br />
Verfügung gestellt. Mit eingeflossen sind auch Aufzeichnungen<br />
von den Lehrern Grashorn und Bengen.<br />
Viel Freude und Spaß wünschen wir allen Lesern <strong>beim</strong><br />
Durchblättern der Festschrift.<br />
Der Arbeitskreis der Vereinschronik