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<strong>Pegasus</strong> | Nr. 104, August / September 2011<br />

Führung der äusserst sympathischen…wie hiess sie<br />

noch? ...Dame tschechischen Blutes. Erst kamen wir<br />

zur Prager Burg. Einen Fenstersturz konnten wir zum<br />

Glück noch verhindern. Nach individuellem Mittagessen<br />

begaben wir uns in die Stadt, um auf eigene<br />

Faust Erkundungen anzustellen. So verschlug es uns<br />

zum Beispiel ins Foltermuseum. Dort zog sich Steffi<br />

durch eine affektive Aggression Ramonas eine tiefe<br />

Fleischwunde zu. Die Blutung konnte einzig durch<br />

beherztes Eingreifen und der Opferung eines<br />

Sockens von Yannick gestoppt werden, indem aus<br />

der Socke ein Druckverband entstand. Alsdann<br />

trennten sich unsere Wege, denn Yannick und Silvio<br />

hatten noch eine Mission zu erfüllen – Sie, aufmerksamer<br />

Leser, haben bestimmt bemerkt, dass einer<br />

der Protagonisten im Moment ohne eine Socke war.<br />

Tag 2.1 Die Rückkehr der Socken<br />

Da uns der Spass der österlichen Eiersuche verwehrt<br />

blieb, machten wir stattdessen kurzerhand eine<br />

Sockensuche quer durch Prag. Sie gestaltete sich<br />

kniffliger als gedacht: Nachdem wir uns durch<br />

diverse Geschäfte gefragt hatten, in welchen uns<br />

verwunderte, verwirrte, auch belustigte Blicke seitens<br />

der Verkäufer trafen, die wohl auf einen erfolgreichen<br />

Matrjoschkaverkauf* gehofft hatten, wies<br />

man uns am Ende gnädigerweise – wohl auch aus<br />

Mitleid – die richtige Richtung: Wir standen vor Ehrfurcht<br />

ergriffen vor einem gigantischen, um nicht zu<br />

sagen monströsen, Einkaufszentrum. Die grosse<br />

Quizfrage: Was suchen zwei Männer in einem gigantischen,<br />

um nicht zu sagen monströsen, Einkaufszentrum?<br />

Die noch grössere Quizfrage: Womit verlassen<br />

zwei Männer dieses nicht allein gigantische, sondern<br />

auch noch wegen der zirka zwei Dutzend Etagen<br />

sowie gefühlten einhundertundvierunddrölfzig Rolltreppen<br />

verschachtelte und dazu ausschliesslich auf<br />

Tschechisch beschilderte tempelartige Bauwerk?<br />

Antwort eins: Socken. Antwort zwei: Mit Socken,<br />

zwei Dosen tschechischen Biers, einer Flasche Rasierschaum.<br />

* Puppe in der Puppe. Fälschlicherweise oft als Babuschka bezeichnet.<br />

25<br />

Tag 2.2. Der Rest (Endlich mit Socken)<br />

Mit der stolz geschwellten Brust des jüngst errungenen<br />

Triumphes stiessen wir wieder zum Rest der<br />

Klasse, woraufhin diese in freudiger Erwartung eines<br />

fantastischen Erlebnisses ein Boot bestieg. Die Moldaufahrt<br />

inklusive leckerem Buffet konnte ihren Lauf<br />

nehmen. Die schwüle, feuchte Luft strich uns sanft<br />

durchs wallende Haar, während die Prager Frühlingssonne<br />

die Tische auf dem Promenadendeck mit güldenen<br />

Fingern streichelte und das Wasser in glitzernder<br />

Anmut erstrahlen liess. Die Gläser leerten<br />

sich, die Laune hob sich allerseits in ungekannte<br />

Höhen, kurz, es war eine rundum wunderbare «Klassenfahrt»!<br />

Doch wer nun denkt, jener Tag sei damit<br />

am Höhepunkt angekommen, irrt. Abends traf sich<br />

die Klasse erneut zum Besuch des «Black Theatre».<br />

In dem schnuckeligen, engen Saal mit äusserst<br />

begrenzter Beinfreiheit wurde uns ein pantomimischer,<br />

visueller LSD-Trip vorgeführt. Das Stück war<br />

ein Potpourri aus der an Hits nicht armen Diskografie<br />

der Beatles, die uns vollständig in ihren Bann zog<br />

und Herrn Schaub die Freudentränen in die Augen<br />

trieb – zumindest fast. Der Schlussakkord markierte<br />

das Ende eines perfekten Tages.<br />

Tag 3<br />

Wie gestaltet man einen Samstagmorgen mit freiem<br />

Programm in Prag? Nachdem zu unser aller Bedauern<br />

der erste Programmpunkt Laserdome (eine Art<br />

Paintball im Star-Wars-Stil) aufgrund vorzeitiger<br />

Schliessung der Lokalität leider ins Wasser fiel,<br />

wollten wir uns mit richtigem Paintball, eine Anlage<br />

sollte sich gleich gegenüber unserer Appartements<br />

befinden, vergnügen. Wie eingeschüchterte Hühner<br />

irrten wir durch verlassene, von zwielichtigen Motorradmechanikern<br />

besiedelte Hinterhöfe, um eine verschlossene<br />

Türe mit einem zerfledderten Paintballposter<br />

daran zu finden. Wieder Pech gehabt. Ein<br />

kleiner Nachtrag: zwischen Laserdome und Paintballabenteuer<br />

unternahmen wir noch einen Wanderausflug<br />

auf den grünen Prager Berg und besuchten dort<br />

das äusserst unterhaltsame Spiegelkabinett, bevor<br />

wir die Privatausstellung eines obskuren Fantasymalers<br />

besichtigten, der uns mit grünlich schimmerndem<br />

Sangria und Sirup bewirten wollte, was<br />

wir dankend ablehnten.<br />

Zurück zum Paintball-Hinterhof. Was tun, war die<br />

offene Frage. Wir entschieden uns für eine gepflegte<br />

Runde Bowling. Doch den Weg dahin mussten wir<br />

uns hart verdienen. Nur durch Einsatz unserer pantomimischen<br />

Fähigkeiten, welche wir am Abend<br />

zuvor in solcher Perfektion vorgeführt bekommen<br />

hatten, gelangten wir ans Ziel. Es stellte sich unterwegs<br />

heraus, dass die Einwohner des Viertels (inbegriffen<br />

der dort stationierten Polizisten) ausschliess-

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