Strukturen der Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zu ...

II. Qualitätsentwicklung
2. Zentrale Ergebnisse
Strukturen der Bildung, Erziehung und Betreuung
-- Es sollten auch fachspezifische Kurse für die unterschiedlichen Bereiche angeboten werden, z. B. Seminare, die
sich konkret mit den Bedürfnissen und dem Umgang mit Kindern im Alter zwischen 0 und 3 Jahren befassen.
-- Es mangelt oft an Praktikumsmöglichkeiten. Die Studenten dürfen sich ihr Praktikum nicht unbedingt selbst
aussuchen und landen so manchmal in Bereichen, die sie eigentlich nicht interessieren.
2.4.2. Weiter b i ldu ng
Die Diskussion zur Fort- und Weiterbildung offenbarte zweierlei: Erstens gibt es einen sehr unterschiedlichen
Informationsstand zur beruflichen Fort- und Weiterbildung für Erzieher/innen. Zweitens spiegelt
dieser Informationsstand nicht das allen zugängliche faktische Angebot wieder, etwa das Angebot der
Entente des Foyers de Jour.
Ein unterschiedlicher Wissensstand liegt auch zu den gesetzlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen
für Weiterbildung vor. Differenzen bestehen etwa bezüglich der Kostenübernahme für die Teilnahme
an Weiterbildungsangeboten.
Ein vorrangiges Motiv zur Teilnahme an Weiterbildung liegt in der Erwartung der Erzieher/innen, fachliche
Kompetenzen zu erlangen oder aufzubessern, um das eigene pädagogische Alltagshandeln zu
optimieren. Dieses Motiv ist von besonderer Aktualität, weil sich die Erzieher/innen neuen und pädagogisch
folgenreichen Strukturveränderungen gegenüber sehen. Aus ihrer Perspektive liegt in der
Weiterbildung die besondere Chance, einen wissenschaftlich fundierten Erklärungsrahmen für den Zusammenhang
zwischen der Entwicklung der betreuten Kinder und der Praxis der Tagesbetreuung, den
Einrichtungsstrukturen, dem Elternhaus und ihren persönlichen Erfahrungen zu erhalten. Schließlich ermutigt
Weiterbildung dazu, belangvolle Themen wie die derzeit diskutierten Bildungsziele der Elementarpädagogik
kennen zu lernen und Bildungsinitiativen mit der nötigen professionellen Selbstüberzeugung
umzusetzen.
II
Themen, denen das besondere Weiterbildungsinteresse der Teilnehmer/innen gilt, sind beispielsweise:
-- die Qualifizierung in den sogenannten Basiskompetenzen, der Methoden-, Sozial- und Personalkompetenz
(Selbstwahrnehmung, Motivationsfähigkeit, soziale Kompetenz, lernmethodische Kompetenz,
Werthaltung),
-- die Optimierung von Erziehungspartnerschaften (Elternarbeit, Elternbildung, Familienarbeit, Familienbildung),
-- Informationen zu aktuellen bzw. zukunftsweisenden pädagogischen Konzepten,
-- die sich verändernde theoretische Fundierung von Bildung in früher Kindheit durch Ergebnisse der
Hirnforschung,
-- die Beobachtung und Dokumentation von Entwicklungs- und Bildungsprozessen als Schlüsselkompetenz
in der frühkindlichen Pädagogik (Portfolioarbeit),
-- Besonderheiten in der Betreuung, Bildung und Erziehung von Kleinkindern unter drei Jahren,
-- Angebote für Leitungskräfte zu den Themenbereichen „Team“, „Leitung“ und „Organisation“ (Management).
Im Kontext von Weiterbildungsangeboten wurden folgende Aspekte thematisiert:
--
Die Anerkennung der Teilnahme an Weiterbildung durch die Unités de FOrmation COntinue Reconnues
(UFOCOR) ist abhängig vom Ausbildungsgrad der betroffenen Person, also zum Beispiel vom Abschluss
eines Diploms oder eines Zertifikats. Die Motivation zur Teilnahme an Weiterbildung von niedrig qualifizierten
Kräften ohne Diplom oder Zertifikat ist wegen der Aussichtslosigkeit, dadurch die berufliche
Karriere zu verbessern, gering.
-- Weiterbildung sollte obligatorisch und kostenfrei sein.
-- Es sollten verstärkt Formen der Weiterbildung im Prozess der Arbeit angeboten werden.
Der Erfolg von Weiterbildungsangeboten hängt aus der Sicht der Erzieher/innen davon ab, ob sie am
Transfer in den beruflichen Alltag ausgerichtet sind und wie sehr sie diesen Transfer unterstützen. Zeitlich
auf wenige Stunden begrenzte Weiterbildungen haben die Erzieher/innen unter dieser Anforderung
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