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Strukturen der Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zu ...

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II. Qualitätsentwicklung<br />

2. Zentrale Ergebnisse<br />

<strong>Strukturen</strong> <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>, <strong>Erziehung</strong> <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong><br />

2.2. Qualität für Kin<strong>der</strong><br />

Zitate aus <strong>der</strong> Diskussion<br />

-- Das Kind muss im Mittelpunkt stehen, seine körperliche, mentale <strong>und</strong> psychische Entwicklung hat Vorrang<br />

vor den Interessen seiner Umgebung.<br />

-- Es ist entscheidend, auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes ein<strong>zu</strong>gehen.<br />

-- Im Bereich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung darf nicht mit Schablonen gearbeitet werden. Jedes Kind braucht seinen<br />

individuellen Entwicklungsplan.<br />

-- Der individuelle Rhythmus jedes Kindes sollte beachtet werden.<br />

-- Die Kin<strong>der</strong> werden immer früher institutionalisiert.<br />

-- Manche Kin<strong>der</strong> verbringen über 50 St<strong>und</strong>en pro Woche in <strong>der</strong> <strong>Betreuung</strong>seinrichtung.<br />

-- Die Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> nicht die <strong>der</strong> Eltern sollten im Mittelpunkt stehen.<br />

-- Es gibt immer mehr Kin<strong>der</strong> mit Verhaltensproblemen. Sie brauchen spezifische Hilfestellungen, für die<br />

den Erzieher/innen die Zeit <strong>und</strong> die Möglichkeiten fehlen.<br />

-- Die Einrichtung ist aus verschiedenen Gründen ein Ersatz für die Familie geworden.<br />

-- In den „Crèches“ findet man heute mehr Kin<strong>der</strong> mit Verhaltens- <strong>und</strong> Sprachstörungen als früher.<br />

-- Viele Kin<strong>der</strong> führen ein Leben, das ihren Bedürfnissen nicht entspricht.<br />

-- Die „Crèche“ kann nicht jedem gerecht werden. Es gibt keine „Crèche“, die sowohl den Kin<strong>der</strong>n, als auch<br />

den Eltern, den Erzieher/innen <strong>und</strong> den Politikern gerecht wird.<br />

2.2.1. Bedeutu ng im Ko n t e x t d e r Qu a l i tät s d eb at t e<br />

Die Teilnehmer/innen haben in ihren Gesprächen Elemente einer gr<strong>und</strong>legenden pädagogischen Haltung<br />

<strong>zu</strong>sammen getragen. Da<strong>zu</strong> zählt insbeson<strong>der</strong>e die Wertschät<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> ihnen anvertrauten Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> die Fähigkeit, <strong>der</strong>en Bedürfnisse wahr<strong>zu</strong>nehmen, ihre Potentiale <strong>und</strong> Probleme <strong>zu</strong> reflektieren, <strong>zu</strong><br />

erklären <strong>und</strong> das eigene Handeln daran aus<strong>zu</strong>richten.<br />

Die Orientierung am Kind ist in großer Übereinstimmung <strong>der</strong> Erzieher/innen die entscheidende pädagogische<br />

Gr<strong>und</strong>lage für FBBE. Sie weisen dem Thema „Qualität für Kin<strong>der</strong>“ in <strong>der</strong> Qualitätsdebatte oberste<br />

Priorität <strong>zu</strong>. „Qualität für Kin<strong>der</strong>“ steht allerdings immer unter dem Einfluss <strong>der</strong> Strukturqualität <strong>der</strong> Einrichtung<br />

(Personal, Management).<br />

II<br />

Die Orientierung am Kind hat <strong>zu</strong>nächst programmatischen Vorrang. Die pädagogische Maxime lautet,<br />

das Kind als eigenständige Person wahr<strong>zu</strong>nehmen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> för<strong>der</strong>n. In dem Zusammenhang diskutieren<br />

die Teilnehmer/innen die verschiedenen Ansätze <strong>der</strong> Reggio-Pädagogik, <strong>der</strong> Montessori-Pädagogik, des<br />

"Kindzentrierten Ansatzes" <strong>und</strong> des „Situationsorientierten Ansatzes“. Konsens besteht darin, dass <strong>der</strong><br />

wertschätzende Respekt, <strong>der</strong> diesen Ansätzen gemeinsam ist, von den Erzieher/innen verlangt, den pädagogischen<br />

Alltag aus <strong>der</strong> Perspektive des Kindes <strong>zu</strong> reflektieren, um jedem einzelnen Kind eine optimale<br />

geistige, körperliche <strong>und</strong> seelische Entwicklung <strong>zu</strong> ermöglichen.<br />

Die Orientierung am Kind hat aber auch praktischen Vorrang. Die alltägliche Erfahrung vieler Erzieher/<br />

innen lehrt, dass das einzelne Kind <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> als Gruppe insgesamt beson<strong>der</strong>s schützenswert sind, beispielsweise<br />

vor einer Vernachlässigung durch Eltern.<br />

Ausdrücklich wenden sich einzelne Diskussionsbeiträge gegen das Interesse, bereits die frühkindliche<br />

FBBE in <strong>der</strong> Erwartung eines volkswirtschaftlichen Nutzens <strong>zu</strong> konzipieren. In diesem Zusammenhang<br />

wird das sozialpolitische Postulat <strong>der</strong> Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf kritisch gesehen. Gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Rechte des Kindes, beispielsweise auf <strong>Bildung</strong>, sollten nicht dem Anspruch <strong>der</strong> Verträglichkeit von<br />

Erwerbstätigkeit <strong>und</strong> Familie untergeordnet werden.<br />

2.2.2. Mei n u ngsspektrum<br />

Konsens<br />

Ein gr<strong>und</strong>legen<strong>der</strong> <strong>und</strong> gruppenübergreifen<strong>der</strong> Konsens besteht in <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> „Kindzentrierung“<br />

frühkindlicher <strong>Erziehung</strong>: Der Ausbau <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesbetreuung ist konsequent an den Bedürfnissen<br />

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