Strukturen der Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zu ...

Vorwort
Strukturen der Bildung, Erziehung und Betreuung
Vorwort
Der quantitative und der qualitative Auf- und Ausbau des Kinderbetreuungsangebots im Zusammenspiel
mit den Kommunen und den privaten Trägern ist ein wichtiges familienpolitisches Anliegen der Regierung.
Gemäß dem Regierungsprogramm soll die pädagogische Qualität im Bereich der nationalen Kinderbetreuung
entwickelt und gesichert werden. Neben den Erziehungs- und Betreuungsaufgaben rückt
der Bildungsaspekt stärker in den Vordergrund des Auftrages der Kindertageseinrichtungen, so dass letztere
immer stärker auch als Bildungsorte wahrgenommen werden.
Lernen ist weder an ein bestimmtes Alter noch an bestimmte institutionelle Orte gebunden. Diese
Vision des lebenslangen Lernens wird von der Europäischen Union propagiert. Dabei wird besonders der
frühkindlichen Bildung und Betreuung eine prägende Rolle zugeschrieben. Forschung und Praxis belegen,
dass die ersten Lebensjahre des Menschen die Grundlagen und den anhaltenden Gewinn für eine
erfolgreiche Schulausbildung, eine positive Persönlichkeitsentwicklung und soziale Integration schaffen.
Daher sind Kindertageseinrichtungen als spannende, schützende und erlebnisreiche Bildungsräume zu
konzipieren, in denen Kinder sprachliche, kulturelle, ästhetische und motorische Erfahrungen und Entdeckungen
machen können.
Innerhalb von 12 Monaten (Dezember 2009 bis Dezember 2010) ist die Zahl von Betreuungsplätzen für
Kinder bis 12 Jahre in den Maison Relais, Crèches, Foyers de jour sowie bei den Tageseltern um 30% gestiegen.
Diese beachtliche Entwicklung des Angebots sowie die stetige Nachfrage zeigen, dass der Bedarf
der Eltern nach qualitativ hochwertiger institutioneller Betreuung ihrer Kinder groß ist. Neben dieser
Dienstleistungsfunktion für die Eltern erfüllen die Kindertageseinrichtungen aber auch eine Betreuungsund
Bildungsfunktion sowie eine Präventionsfunktion (Gesundheitsförderung, Armutsbekämpfung,
soziale Inklusion). Die Verknüpfung dieser vielschichtigen Funktionen erfordert einen hohen Anspruch
an die Leitungskräfte und pädagogischen Fachkräfte. Dieser rasche Zuwachs an Plätzen hat aber auch
zur Konsequenz, dass die Kindertageseinrichtungen, welche entweder von gemeinnützigen oder privatgewerblichen
Trägern oder von Kommunen betrieben werden von ganz unterschiedlicher Art und
Qualität sind. Mit der vorliegenden Publikation liegt nun der erste Band einer Broschürenreihe zur pädagogischen
Qualität der Einrichtungen im Bereich der non-formalen Bildung und Betreuung in der frühen
Kindheit und im Schulalter vor. Der vorliegende erste Band soll eine Bestandaufnahme sein, welche die
Situation des non-formalen Bildungs- und Betreuungssektors vor der Einführung der neuen gesetzlichen
Verordnungen präsentiert. Anfang 2012 soll das neue „Kinder- und Jugendgesetz“ in das Parlament eingebracht
werden, welches eine Neu-Organisation der non-formalen Bildungsstrukturen bringen und die
Qualitätsentwicklung auf eine neue Stufe heben soll. Wie der im April 2011 erschienene „Leitfaden für
Fachkräfte zur Konzeptentwicklung in Kinderbetreuungsstrukturen“ schreibt sich dieser erste Band in
einen globalen Prozess der Öffentlichkeits- und Dokumentationsstrategie des Familienministeriums ein.
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