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Strukturen der Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zu ...

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II. Qualitätsentwicklung<br />

1. Die Gruppendiskussion<br />

<strong>Strukturen</strong> <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>, <strong>Erziehung</strong> <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong><br />

1. Die Gruppendiskussionen<br />

1.1. Qualitätsentwicklung im Dialog<br />

Die im April <strong>und</strong> Mai 2010 in Eisenborn durchgeführten Gruppendiskussionen trafen auf ein beachtliches<br />

Interesse. Insgesamt nahmen 97 Fachkräfte teil, die in 9 Sit<strong>zu</strong>ngen mit jeweils 8 - 12 Personen Fragen <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> FBBE diskutierten.<br />

Das Ministerium für Familie <strong>und</strong> Integration hatte <strong>zu</strong> diesem Fachaustausch eingeladen. Er galt v.a. <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesbetreuung für unter Dreijährige. Er wurde über verschiedene Grenzen hinweg<br />

geführt <strong>und</strong> zwar über institutionelle Grenzen <strong>der</strong> Träger, <strong>der</strong> Professionen, <strong>der</strong> Funktionen <strong>und</strong> <strong>der</strong> regionalen<br />

Grenzen. Die Gruppen wurden im Einverständnis mit den Teilnehmer/innen nach einem Mix<br />

von regionaler Verortung, Träger, Einrichtungstyp (Maison Relais <strong>und</strong> Foyer de Jours) <strong>und</strong> Gemeindemerkmalen<br />

(Größe, Wachstum) <strong>zu</strong>sammengesetzt. Eine statistische Repräsentativität <strong>der</strong> Teilnehmer/innen<br />

<strong>und</strong> ihrer Einschät<strong>zu</strong>ngen für das Feld <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen insgesamt war nicht angestrebt.<br />

Es sollte sich um eine selbst selektierte Stichprobe aus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Fachkräfte <strong>der</strong> konventionierten<br />

Tagesbetreuung handeln.<br />

1.2. Zielset<strong>zu</strong>ng<br />

II<br />

Die Gruppendiskussionen hatten <strong>zu</strong>m Ziel<br />

-- einen systematischen Diskurs <strong>zu</strong>r Qualität von <strong>Bildung</strong>, <strong>Betreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong> zwischen Trägern<br />

<strong>und</strong> Fachkräften <strong>zu</strong> initiieren;<br />

-- die Beteiligung von Trägern <strong>und</strong> Leitungs- <strong>und</strong> Fachkräften an <strong>der</strong> Neuausrichtung <strong>der</strong> institutionellen<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung <strong>zu</strong> stärken;<br />

-- Meinungen <strong>und</strong> Einschät<strong>zu</strong>ngen <strong>der</strong> Fachkräfte <strong>zu</strong> Problemen <strong>und</strong> Chancen <strong>der</strong> vorhandenen Praxis<br />

<strong>und</strong> neuer Ansätze ein<strong>zu</strong>holen, beispielsweise <strong>zu</strong>m Prinzip <strong>der</strong> Flexibilität <strong>der</strong> Maison Relais pour Enfants<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong> ihrer Umset<strong>zu</strong>ng in <strong>der</strong> Praxis.<br />

1.3. Die Gruppendiskussion als Methode im Kontext <strong>der</strong> Qualitätsdebatte<br />

Zum Verständnis <strong>der</strong> Gruppendiskussionen in Eisenborn sind aus methodischer Sicht folgende Hinweise<br />

hilfreich.<br />

In <strong>der</strong> quantitativen Sozialforschung wird die Gruppendiskussion als methodische Alternative <strong>zu</strong>m<br />

Einzelinterview eingesetzt. Mit ihr ist die Erwartung verb<strong>und</strong>en, dass „die Teilnehmer mehr <strong>und</strong> Weitergehendes<br />

äußern als im Einzelinterview.“1 Die Gruppendiskussion wird genutzt, um subjektive Einstellungen<br />

bzw. Bewertungen von Teilnehmer/innen <strong>zu</strong> einem vorgegebenen Thema/Gegenstand <strong>zu</strong><br />

untersuchen <strong>und</strong> den Einfluss einer Gruppe auf Einstellungsän<strong>der</strong>ungen <strong>zu</strong> messen. „Die Dynamik in <strong>der</strong><br />

Gruppe wird ein wesentlicher Bestandteil <strong>der</strong> Daten <strong>und</strong> ihrer Erhebung.“2 Untersucht wird dabei nicht<br />

„die Verteilung individueller Meinungen, son<strong>der</strong>n die Effekte von Gruppenprozessen auf die individuelle<br />

Meinungsbildung resp. –aktualisierung.“3<br />

1 Flick, U., Sozialforschung, Methoden <strong>und</strong> Anwendungen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 2009, S. 122<br />

2 Flick, U., ebenda, S. 122<br />

3 Friedrichs, J., Methoden empirischer Sozialforschung, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1990, S. 247,<br />

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