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Strukturen der Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zu ...

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I. Bestandsaufnahme<br />

2. Das Luxemburger System <strong>der</strong><br />

<strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong>sstrukturen<br />

<strong>Strukturen</strong> <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>, <strong>Erziehung</strong> <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong><br />

I<br />

Tabelle 4: Umfang des Platzangebots <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesbetreuung im Geschäftsbereich des Familienministeriums<br />

nach <strong>Betreuung</strong>sformen <strong>und</strong> Altersgruppen, Anteil <strong>der</strong> Plätze in gemeinnütziger Trägerschaft in<br />

Prozent, 2010 / Quelle: MFI 2011, S.185, 190, 194, eigene Zusammenstellung<br />

Anzahl <strong>der</strong> Plätze<br />

nach <strong>Betreuung</strong>sformen<br />

Crèches (0-3 jahre) 5.240<br />

Maisons Relais (0-3 Jahre) 1.959<br />

Anzahl <strong>der</strong> Plätze<br />

nach Altersgruppen<br />

Anteil <strong>der</strong> Plätze in<br />

gemeinnützigen Einrichtungen<br />

7.199 47,9%<br />

Gar<strong>der</strong>ies (0-8 Jahre) 227 227 27,3%<br />

Foyers de Jour (4-12 Jahre) 1.017<br />

Maisons Relais (4-12 Jahre) 21.759<br />

22.776 97,8%<br />

Assistance parentale 2.140 2.140 ----<br />

Gesamt 32.342 32.342 ----<br />

2.5. Frühe Hilfen<br />

Die institutionelle Tagesbetreuung erfüllt seit jeher nicht nur <strong>Betreuung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>s-, son<strong>der</strong>n auch<br />

präventive <strong>und</strong> kompensatorische Aufgaben (vgl. Belsky/Barnes/Melhuish 2007; Laewen 2009) <strong>und</strong> steht<br />

damit nicht nur in einem Verhältnis <strong>zu</strong> Familie <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>ssystem, son<strong>der</strong>n auch in einem Verhältnis<br />

<strong>zu</strong>r Sozialpädagogik bzw. <strong>zu</strong>r Sozialen Arbeit. In Deutschland sind Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen seit den<br />

20er Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts sogar gesetzlich <strong>der</strong> <strong>Erziehung</strong>sfürsorge <strong>zu</strong>geordnet. Das ist <strong>bis</strong> heute<br />

so, obwohl § 22 des Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetzes ihnen mittlerweile nicht nur einen <strong>Betreuung</strong>s-,<br />

son<strong>der</strong>n auch einen <strong>Erziehung</strong>s- <strong>und</strong> einen <strong>Bildung</strong>sauftrag gibt. In Luxemburg sollen die Maisons Relais<br />

eine Dienstleistungsfunktion für die Eltern, eine <strong>Betreuung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>sfunktion für die Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

eine Präventionsfunktion miteinan<strong>der</strong> verknüpfen; Armutsbekämpfung <strong>und</strong> soziale Inklusion, beispielsweise<br />

durch Sprachför<strong>der</strong>ung, aber auch die Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung gehören ausdrücklich <strong>zu</strong>m Spektrum<br />

ihrer Aufgaben. Daher ist es, <strong>zu</strong>mal von <strong>der</strong> Position <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> her betrachtet, nur folgerichtig, auch die<br />

sozialen <strong>und</strong> erzieherischen Hilfen für sozial benachteiligte <strong>und</strong> in ihrer Entwicklung beeinträchtigte Kin<strong>der</strong><br />

in die Systematik <strong>der</strong> außerfamilialen <strong>Strukturen</strong> <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong> für <strong>bis</strong> <strong>zu</strong> Zwölfjährige<br />

ein<strong>zu</strong>beziehen. Armut ist ein Entwicklungsrisiko für Kin<strong>der</strong>. > Abbildung 4, dunkelbraunes Segment.<br />

Der klassische Sektor präventiver Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n vor <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> Schule in Luxemburg ist die<br />

Frühför<strong>der</strong>ung. Ihre Angebote richten sich an körperlich <strong>und</strong> geistig behin<strong>der</strong>te, vor allem aber an entwicklungsverzögerte<br />

<strong>und</strong> verhaltensauffällige Kin<strong>der</strong>. Es gibt keine Zahlen darüber, wie groß <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ist, die in Luxemburg eine medizinisch-therapeutische Frühför<strong>der</strong>ung erhalten; in Deutschland<br />

sind es r<strong>und</strong> ein Viertel <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen. Für gefährdete Kin<strong>der</strong> hält das<br />

System früher Hilfen in Luxemburg teilstationäre <strong>und</strong> dauerhafte Formen <strong>der</strong> Fremdunterbringung in<br />

Pflegefamilien <strong>bis</strong> hin <strong>zu</strong>r Heimerziehung bereit. Wie es auch diesen beson<strong>der</strong>s belasteten Kin<strong>der</strong>n <strong>Bildung</strong>sgelegenheiten<br />

eröffnen kann, stellt für ein System <strong>der</strong> institutionellen <strong>Betreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>, das<br />

sich als Angebot an alle Kin<strong>der</strong> versteht, eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar.<br />

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