Empfehlungen für gelungene schulische ... - elsa - Schule.at
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Interaktionen, Kooper<strong>at</strong>ionen und Beziehungen – Bedürfnisse und Wünsche<br />
schaffen werden, Kinder <strong>für</strong> Fragen und Probleme<br />
über sozialen St<strong>at</strong>us, Konformitätszwänge und<br />
Rollen von Außenseitern und Meinungsführern zu<br />
sensibilisieren (Strätz ua. 2003, S. 99).<br />
Kooper<strong>at</strong>ionsfähigkeit sowie ein kooper<strong>at</strong>ives Vorgehen<br />
innerhalb der Schülerschaft aber auch zwischen<br />
Betreuungspersonen und Kindern wird als<br />
weitere Qualitätsdimension <strong>für</strong> Tageseinrichtungen<br />
benannt. Kindern sollen Erfahrungen auf unterschiedlichen<br />
Kooper<strong>at</strong>ionsebenen ermöglicht<br />
werden. Hierzu zählen:<br />
• wechselseitige Inform<strong>at</strong>ion der Mitglieder<br />
• organis<strong>at</strong>orische Abstimmung<br />
• individuelles Vorgehen innerhalb einer gemeinsam<br />
verhandelten Linie<br />
• Aufgaben- und Rollenverteilung<br />
Lehrkräften und Erzieherinnen bzw. Erziehern<br />
kommt die Aufgabe zu, den ihnen anvertrauten<br />
Kindern die soziale Bedeutung von Absprachen<br />
und wechselseitige Verpflichtungen zu verdeutlichen.<br />
Dazu gehört auch die Pflicht der Betreuungspersonen,<br />
die davon betroffenen Kinder so<br />
früh wie möglich über (personelle) Veränderungen<br />
in der Einrichtung zu informieren. In solchen<br />
Fällen sollten Kinder an den Gesprächen mit Eltern<br />
und Lehrkräften beteiligt werden (ebenda,<br />
S. 100). Dieser Gedanke ist insofern wichtig, da<br />
Fluktu<strong>at</strong>ionen in der Tagesbetreuung und nicht zustande<br />
gekommene Freizeitangebote von den Eltern<br />
sehr neg<strong>at</strong>iv empfunden werden (Hofmeister/<br />
Popp 2006, S. 29).<br />
6. Zusammenarbeit mit den Eltern 37<br />
Es wurde schon betont, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern der in Tagesbetreuung<br />
befindlichen Kinder ist. Offenbar haben Eltern<br />
zu Lehrkräften des Nachmittags ein engeres und<br />
offeneres Verhältnis als zu Lehrkräften aus dem<br />
Vormittagsunterricht und mehr Zeit <strong>für</strong> Gespräche<br />
mit Erziehungsberechtigten. Dieser Sachverhalt<br />
sollte konstruktiv <strong>für</strong> die Qualitätsverbesserung in<br />
der Tagesbetreuung genutzt werden.<br />
Eine gute <strong>schulische</strong> Tagesbetreuung sucht nach<br />
Möglichkeiten, Eltern in die <strong>Schule</strong> einzubinden<br />
und mit ihnen zusammen zu arbeiten. Es wäre<br />
wichtig, Kompetenzen der Eltern nachzufragen<br />
und sie etwa an Veranstaltungen (Feste, Freizeitaktivitäten,<br />
Fahrten) zu beteiligen. Eltern ließen<br />
sich – wenn es deren berufliche Situ<strong>at</strong>ion zulässt<br />
– an der Gestaltung der Räume, der Einrichtung<br />
und des Außengeländes beteiligen. Über Honorarverträge<br />
könnten Eltern auch mit der Durchführung<br />
bestimmter Angebote betraut werden (zB<br />
Musikunterricht oder Malkurse). Eine individuel-<br />
37 Ulrike Popp (Universität Klagenfurt)<br />
38 Ulrike Popp (Universität Klagenfurt)<br />
le Zusammenarbeit mit einzelnen Eltern oder ggf.<br />
auch Hausbesuche, kennzeichnet die gute <strong>schulische</strong><br />
Tagesbetreuung. Diese Maßnahmen werden<br />
notwendig, wenn Probleme mit einem Kind im<br />
Verhältnis zu den Mitschülerinnen bzw. Mitschülern<br />
und den Betreuungspersonen auftauchen und<br />
strikte Vertraulichkeit notwendig wird. An Eltern ergeht<br />
eine regelmäßige Inform<strong>at</strong>ion über den pädagogischen<br />
Alltag der Einrichtung und die Entwicklung<br />
ihres Kindes. Wichtig ist auch, Eltern schon<br />
vor der Aufnahme eines Kindes über die pädagogische<br />
Konzeption und die Angebote der Tagesbetreuung<br />
zu informieren (Strätz ua. 2003. S.<br />
108 f.)<br />
7. Kooper<strong>at</strong>ionen zwischen Lehrkräften<br />
und Betreuungspersonen und<br />
Herausforderung in der Lehrer/innenbildung<br />
38<br />
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass Lehrkräfte<br />
am Vormittag und am Nachmittag gut miteinander<br />
kooperieren müssen. Am Nachmittag<br />
befinden sich Kinder aus unterschiedlichen Klassen<br />
mit verschiedenen situ<strong>at</strong>iven Anforderungen<br />
und Lernbedürfnissen (Lehrstoffe, Hausübungen,<br />
Test- und Schularbeitentermine) in einer Gruppe.<br />
Sehr unterschiedliche Lern-, Förder-, Unterstützungs-,<br />
Wiederholungs- und Vorbereitungsinteressen<br />
müssen in der Tagesbetreuung unter einen<br />
Hut gebracht werden. Aus diesem Grund müssen<br />
die Betreuungspersonen der Tagesbetreuung<br />
von den Lehrkräften des Vormittagsunterrichtes<br />
sehr genau wissen, was in der jeweiligen Lerngruppe<br />
an Stoff durchgenommen wurde, welche<br />
Lektionen zu lernen sind etc., damit Schülerinnen<br />
und Schüler die <strong>für</strong> sie optimale Lernunterstützung<br />
erhalten. Über einen optimalen Inform<strong>at</strong>ionsfluss<br />
hinaus müsste es eine mon<strong>at</strong>lich st<strong>at</strong>tfindende<br />
Konferenz zwischen Klassenlehrerteam und<br />
der Tagesbetreuung geben, in der dann gezielt<br />
ein Austausch zum Leistungsstand, Sozialverhalten<br />
und zur Integr<strong>at</strong>ion der Tagesbetreuungskinder<br />
vorgenommen wird.<br />
Ein Result<strong>at</strong> der Studie zur <strong>schulische</strong>n Tagesbetreuung<br />
war, dass Lehrkräfte in der Tagesbetreuung<br />
sehr heterogenen, altersübergreifenden<br />
Lerninteressen gleichzeitig nachkommen müssen.<br />
Das bedeutet, sie haben große Anforderungen<br />
in fachdidaktischer und pädagogischer Hinsicht<br />
zu bewältigen und zwar nicht nur in Hinblick<br />
auf das eigene Unterrichtsfach. Wenn Hausaufgaben<br />
kompetent zu kontrollieren sind, muss zB die<br />
Englischlehrkraft in der Tagesbetreuung auch in<br />
der Lage sein, M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ikübungen durchzusehen<br />
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