10.11.2012 Aufrufe

Empfehlungen für gelungene schulische ... - elsa - Schule.at

Empfehlungen für gelungene schulische ... - elsa - Schule.at

Empfehlungen für gelungene schulische ... - elsa - Schule.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

len Welt. Politische Bildung berührt individuelle<br />

und kollektive Identitäten und h<strong>at</strong> sich unter einer<br />

kritisch-analytischen Perspektive mit der gesellschaftlichen<br />

Wirklichkeit, mit der Arbeit an Weltbildern<br />

und der Deutung der gegenwärtigen Welt<br />

(Diem-Wille/Wimmer 1987) zu befassen.<br />

Kinder und Jugendliche benötigen Kenntnisse<br />

darüber, wie die Gesellschaft, der sie angehören,<br />

„funktioniert“ und sie sollten zu kritischer Mündigkeit,<br />

zu Demokr<strong>at</strong>iefähigkeit und zu einer selbstbewussten<br />

kompetenten Teilhabe befähigt werden.<br />

Aber auch Menschenrechtsbildung (Braun/Wetzel<br />

2006, S. 15ff.) wäre in diesem Zusammenhang zu<br />

fordern und ist erwähnenswert, um die Perspektive<br />

von Verantwortung einzubauen und Machtbeziehungen<br />

in den Blick zu nehmen. Ein Lern- und<br />

Bildungsziel <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler besteht<br />

darin, zu erfahren, wie sich die Gesellschaft dem<br />

Einzelnen in ihrer Verfasstheit präsentiert.<br />

Soziales Lernen im Kontext von Gruppen<br />

Friedenserziehung und Förderung von Integr<strong>at</strong>ionsbereitschaft<br />

berührt sowohl die Ebene der Gesellschaft<br />

als auch die der Gruppen. Es geht hier<br />

im weitesten Sinne um die Förderung der kommunik<strong>at</strong>iven<br />

Kompetenzen. Kinder und Jugendliche<br />

werden vertraut gemacht mit dem Sachverhalt,<br />

dass es gesellschaftliche Gruppen und Zugehörigkeiten<br />

mit unterschiedlichen Interessen, Perspektiven,<br />

Privilegien, Definitions- und Entscheidungsmacht<br />

gibt. Soziale Schlüsselprobleme, wie<br />

zB Kriegs- und Friedensproblem<strong>at</strong>ik, Geschlechter-<br />

und Gener<strong>at</strong>ionenverhältnisse, ökonomischer<br />

Fortschritt und Umweltfragen, aber auch soziale<br />

Disparitäten und Ungleichheiten (Bildungskommission<br />

NRW 1995, S. 113) stellen somit Zugänge<br />

des Unterrichts dar. Das Erlernen eines respektvollen,<br />

toleranten Umgangs mit sozialen, kulturellen,<br />

ethnischen und religiösen Minderheiten<br />

und Andersdenkenden, mit Geschlechterverhältnissen,<br />

mit beeinträchtigten Menschen sowie die<br />

Fähigkeit zum gewaltfreien Konfliktmanagement,<br />

wären auf dieser Betrachtungsebene wichtige inhaltliche<br />

Bereiche sozialen Lernens an <strong>Schule</strong>n.<br />

Soziales Lernen an <strong>Schule</strong>n sollte Probleme und<br />

Entwicklungsaufgaben der Kinder und Jugendlichen<br />

aufgreifen und einen Bezug zu ihren lebensweltlichen<br />

Erfahrungen und Alltagshandlungen<br />

herstellen.<br />

Soziales Lernen im Kontext von Persönlichkeitsbildung<br />

Diese Perspektive fokussiert die Ebene des Individuums,<br />

das sich in seinem Handeln auf andere<br />

bezieht und im weitesten Sinne emp<strong>at</strong>hiefähig<br />

werden soll. Hier ist Selbstkompetenz und Per-<br />

13 entnommen aus www.faireschule.<strong>at</strong><br />

Freizeit in der <strong>schulische</strong>n Tagesbetreuung<br />

sönlichkeitsbildung im weitesten Sinne angesprochen,<br />

wozu die Entwicklung des Selbstvertrauens<br />

und des Selbstwertgefühls gehört. Es ist wichtig,<br />

dass Heranwachsende sich selbst als liebenswert<br />

und wertvoll ansehen lernen und Vertrauen<br />

in ihre Fähigkeiten erlangen. Aber auch die Fähigkeit,<br />

sich selbst einzuschätzen, die eigenen Stärken<br />

und Defizite zu erkennen sowie Frustr<strong>at</strong>ionstoleranz<br />

zu entwickeln, vor allem im Umgang mit<br />

Kritik, wären hier zu nennen.<br />

Für die individuelle Persönlichkeit ist von Bedeutung,<br />

Freundschaften zu schließen, Beziehungen<br />

zu entwickeln und die Nähe zu anderen Menschen<br />

zulassen und genießen zu können. Dazu bedarf es<br />

der individuellen Achtung, Anerkennung und Toleranz<br />

in face to face-Beziehungen. Auf der individuellen<br />

Ebene geht es um konkretes Handeln<br />

und dazu gehört etwa ein respektvoller kommunik<strong>at</strong>iver<br />

Umgang, ein gewaltfreies Konfliktmanagement,<br />

die Bereitschaft, den Sinn sozialer Regeln<br />

zu erfassen und diese einzuhalten sowie die Übernahme<br />

von Verantwortung.<br />

4. Geschlechterbewusste<br />

Pädagogik<br />

Gender ist die englische Bezeichnung <strong>für</strong> das<br />

soziale Geschlecht (im Gegens<strong>at</strong>z zum biologischen<br />

Geschlecht, „sex“). Gender umfasst die<br />

unterschiedlichen Rollen, Normen und Verhaltensweisen,<br />

die Frauen und Männern in unserer<br />

Gesellschaft zugewiesen werden. Sie sind – im<br />

Gegens<strong>at</strong>z zum biologischen Geschlecht – erlernt<br />

und nicht angeboren, damit auch veränderbar 13 .<br />

Eine faire <strong>Schule</strong> ist geschlechtssensibel.<br />

Mädchen und Burschen sollen in unseren <strong>Schule</strong>n<br />

die Möglichkeit haben, sich ohne geschlechtsspezifische<br />

Einschränkungen zu entwickeln. Es ist<br />

Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen<br />

und Schüler zu unterstützen, alle Potenziale<br />

ihrer Persönlichkeit zu entfalten.<br />

Dabei ist es wichtig, die geschlechtsspezifische<br />

Sozialis<strong>at</strong>ion und deren Auswirkungen auf die<br />

Ausbildungs- und Berufswahl, Lebensplanung,<br />

Freizeitgestaltung und das eigene Denken und<br />

Verhalten (wie Körpersprache, Kommunik<strong>at</strong>ion,<br />

Rollenvorstellungen usw.) in altersadäqu<strong>at</strong>er Form<br />

bewusst zu machen. Ein geschlechtsensibler Umgang<br />

mit alltäglichen Formen von Gewalt und das<br />

Aufzeigen von Möglichkeiten zur Prävention und<br />

Intervention sollen zu einem partnerschaftlichen<br />

Umgang miteinander führen.<br />

„Eine <strong>Schule</strong>, die den Anspruch h<strong>at</strong>, Mädchen und<br />

Buben dieselben Chancen zur Entfaltung ihrer Fä-<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!