Empfehlungen für gelungene schulische ... - elsa - Schule.at
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Förderung im Lern- und Freizeitbereich<br />
24<br />
le keineswegs auf die Ursachen eingegangen werden<br />
kann.<br />
Es wird nicht die eine Lösung geben. Hier ist<br />
durchaus das pädagogische Know-how des gesamten<br />
Schulstandortes gefordert. Es kann in<br />
Richtung „Die Schnellen unterstützen die Langsamen“<br />
gehen („peer educ<strong>at</strong>ion“), es können (von<br />
der Vormittagskraft) (Übungs-)M<strong>at</strong>erialen zur Verfügung<br />
gestellt werden, die in ihrem Anspruch den<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten der leistungsstärkeren<br />
Schülerinnen und Schüler entgegen kommen<br />
(„Förderung von Begabungen“). Selbstverständlich<br />
sollte <strong>für</strong> leistungsschwächere Kinder ebenfalls<br />
M<strong>at</strong>erial zur Verfügung gestellt werden, das<br />
auch Spaß macht, vielleicht andere Zugänge bietet<br />
und nicht „ein Mehr vom Selben“ darstellt. Jedenfalls<br />
sei hier nochmals die Forderung nach<br />
individualisierten und differenzierten Aufgabenstellungen<br />
erwähnt.<br />
Kinder sind keine Maschinen, die auf Knopfdruck<br />
funktionieren. Sie müssen den ganzen Tag über<br />
eine Vielzahl von Einflüssen und Eindrücken verarbeiten,<br />
sie sind Stimmungsschwankungen ausgesetzt,<br />
sie brauchen eine Möglichkeit, ihrem<br />
Drang nach Bewegung nachzukommen, „Dampf<br />
abzulassen“, neue Kräfte zu sammeln. Sie müssen<br />
sich auf die nachmittägliche Lernsitu<strong>at</strong>ion einstellen,<br />
sie brauchen eine „Aufwärmphase“. Unter<br />
Beachtung dieser keineswegs vollständigen Aufzählung<br />
können – und sollen – Kinder auch aufgrund<br />
verschiedener anderer Umstände (zB Lerntyp,<br />
Biorhythmus, familiäre [Ausnahme-]Situ<strong>at</strong>ion,<br />
uäm.) nicht gezwungen werden, ihre Hausübungen<br />
in der da<strong>für</strong> vorgesehenen Zeit zu erledigen.<br />
Dies birgt immer wieder Konflikte zwischen Betreuungspersonen<br />
und Kindern, Eltern und Betreuungspersonen<br />
und schließlich auch zwischen<br />
Eltern und Kindern: Die Eltern erwarten, dass ihr(e)<br />
Kind(er) mit einer vollständigen, auf ihre Richtigkeit<br />
überprüften Hausübung nachhause kommen.<br />
Die erwähnten und viele andere Faktoren dürfen<br />
jedoch keineswegs als Ausrede da<strong>für</strong> hergenommen<br />
werden, dass Kinder keine Hausübung machen.<br />
Sie sollten vielmehr eine Ausnahme darstellen<br />
und Verständnis <strong>für</strong> Situ<strong>at</strong>ionen wecken, die<br />
gemeinsam (Kinder – Eltern – Betreuungsperson)<br />
einer eingehenden (Er-)Klärung bedürfen. Treten<br />
solche Fälle gehäuft auf, sollte jedenfalls der Kontakt<br />
gesucht werden, wobei es im Interesse des<br />
Kindes und einer guten Schulpartnerschaft irrelevant<br />
ist, wer den ersten Schritt tätigt… Ein dementsprechender<br />
Passus in den „Regeln <strong>für</strong> die<br />
Hausübungszeit“ kann bereits im Vorfeld vielen<br />
Missverständnissen, Fehlinterpret<strong>at</strong>ionen, Enttäuschungen<br />
und dgl. entgegenwirken.<br />
3. Förderung aus der Sicht der Lehrpläne<br />
und der Psychologie<br />
3.a. Lehrpläne und Fördererlass<br />
Die Lehrplanzit<strong>at</strong>e sind im „Allgemeinen Teil“ der<br />
Lehrpläne zur jeweiligen Schulart enthalten.<br />
“Die individuelle Betreuung wird am besten durch<br />
innere Differenzierung und häufiges Arbeiten in<br />
kleinen Gruppen erreicht, vor allem dann, wenn<br />
die Gruppe aus Schülerinnen und Schülern verschiedener<br />
Klassen besteht. Auf die unterschiedlichen<br />
Interessen und Fähigkeiten der Schülerinnen<br />
und Schüler ist so einzugehen, dass sowohl Lernschwache<br />
als auch überdurchschnittlich Lernbefähigte<br />
möglichst wirkungsvoll gefördert werden.<br />
Die biologische Leistungskurve ist bei der Abfolge<br />
der Lern- und Freizeiteinheiten zu berücksichtigen.<br />
Der Zusammenarbeit der <strong>für</strong> den Betreuungsteil<br />
Zuständigen mit den Erziehungsberechtigten und<br />
den Lehrerinnen und Lehrern des Unterrichtsteiles<br />
kommt besondere Bedeutung zu.“...<br />
„Die Schülerinnen und Schüler sollen<br />
• durch gezielte individuelle Förderung, durch<br />
partnerschaftliche Lernformen sowie durch die<br />
Vermittlung von Lerntechniken in ihrer Lernbereitschaft<br />
und Lernmotiv<strong>at</strong>ion gefördert werden,<br />
• mehr Gelegenheit <strong>für</strong> soziales Lernen erhalten<br />
und die Kontakte untereinander intensivieren<br />
können – über die Zugehörigkeit zu Gesellschaftsschichten,<br />
Religionen, Kulturen uä.<br />
hinweg,<br />
• zusätzliche Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer<br />
Kre<strong>at</strong>ivität erhalten,<br />
• ohne Leistungs- und Konkurrenzdruck zu einem<br />
sinnvollen Freizeitverhalten (zB spielerische<br />
und sportliche Aktivitäten, Umgang mit<br />
den Medien) geführt werden,<br />
ihre elementaren Bedürfnisse nach Bewegung,<br />
Sich-zurückziehen-Können und Erholung auch bei<br />
geringeren räumlichen und zeitlichen Möglichkeiten<br />
erfüllen können. Dies setzt allerdings ein Mindestmaß<br />
an Raum und Ausst<strong>at</strong>tung voraus. Wo die<br />
Möglichkeit besteht, sollte auch <strong>für</strong> Aufenthalt im<br />
Freien gesorgt werden.“<br />
An dieser Stelle wird in besonderem Maße auf den<br />
sog. „Fördererlass“ (Rundschreiben 11/2005 vom<br />
28. Juni 2005) des Bundesministeriums <strong>für</strong> Unterricht,<br />
Kunst und Kultur verwiesen. Dort heißt es:<br />
„Ein fördernder Unterricht nimmt in seiner methodisch-didaktischen<br />
Gestaltung folgende Kriterien<br />
auf: