12 I ILLWERKE VKW MAGAZIN - Vorarlberger Kraftwerke AG
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<strong>12</strong> I <strong>ILLWERKE</strong> <strong>VKW</strong> <strong>M<strong>AG</strong>AZIN</strong>
<strong>M<strong>AG</strong>AZIN</strong> I Vorarlberg Netz<br />
Im Einsatz für die<br />
Netzsicherheit<br />
Aus der <strong>VKW</strong>-Netz <strong>AG</strong> wird die <strong>Vorarlberger</strong> Energienetze GmbH. Größte<br />
Versorgungssicherheit, bedarfsorientierter Ausbau des Netzes, kosteneffizienter<br />
Betrieb und günstige Netztarife für Vorarlberg sind garantiert.<br />
Fotografie: Alex Bayer, Marcel Hagen<br />
Januar 20<strong>12</strong>: Es ist sieben Uhr früh, dichter Schneefall und Eiseskälte. Zwei Monteure von<br />
illwerke vkw verlassen die Betriebsstelle Bludenz und steigen in ihren Wagen. Über vereiste<br />
Straßen nehmen sie Kurs auf Raggal. Räum-Trupps versuchen mit ihren Schneepflügen,<br />
der Situation Herr zu werden. Die Frühaufsteher sind dabei, ihre Autos und die Hauseinfahrten<br />
freizuschaufeln. Die ganze Nacht hat es heftig durchgeschneit.<br />
Nur wenige Minuten zuvor hatten Kollegen in der Bregenzer Hauptschaltleitung eine Störung im<br />
Stromnetz identifiziert und sofort die zuständige Betriebsstelle informiert. Die beiden Einsatzkräfte<br />
nähern sich der Raggaler Ortseinfahrt, prompt wird ihnen der Grund für die Störung ersichtlich.<br />
Ein in die Jahre gekommener Baum ist unter der Schneelast eingeknickt und auf die Stromleitung<br />
gestürzt. Es geht Schlag auf Schlag: Mit Unterstützung der Hauptschaltleitung wird der<br />
entsprechende Abschnitt vom Netz genommen und eine Stromversorgung über andere Leitungen<br />
sichergestellt, sodass die Kunden nur relativ kurze Zeit auf die Vorzüge der Elektrizität verzichten<br />
müssen. Mit Motorsäge und herbeigerufenem Kran wird der Baum entfernt. Gleich darauf soll die<br />
Reparatur starten, damit die Leitung schnellstmöglich wieder am Netz ist.<br />
Auf dem Auto der beiden Monteure prangt das Logo der „<strong>Vorarlberger</strong> Energienetze GmbH“. Noch<br />
vor wenigen Wochen waren sie im Namen der „<strong>VKW</strong>-Netz <strong>AG</strong>“ unterwegs. Ein neues Unternehmen,<br />
das sich um das heimische Stromnetz kümmert<br />
Trennung von Energieerzeugung und Netzbetrieb. Hinter der Gründung der „<strong>Vorarlberger</strong> Energienetze<br />
GmbH“ – kurz „Vorarlberg Netz“ – steckt der englische Begriff Unbundling (Entflechtung).<br />
„Im Energiebereich versteht man darunter gesetzliche Bestimmungen, die die Entflechtung der<br />
Energieerzeugung und der Energienetze vorschreiben“, erklärt Johannes Türtscher, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der <strong>Vorarlberger</strong> Energienetze GmbH. Erzeugung und Netzbetrieb müssen also<br />
getrennt werden – erste Schritte dazu wurden europaweit schon 1996 gesetzt, 2001 wurde in Österreich<br />
die Voll-Liberalisierung des Strommarktes realisiert. Mit der EU-Richtlinie 2003 wurden die<br />
Vorgaben weiter verschärft. Dies führte zur Gründung der <strong>VKW</strong>-Netz <strong>AG</strong>, die seit 2006 das Übertragungs-<br />
und Verteilernetz der <strong>VKW</strong> betreibt. Auf Basis des 3. EU-Liberalisierungspaketes, das<br />
im September 2009 verabschiedet wurde, sind nun weitere Entflechtungsmaßnahmen erforderlich.<br />
Für das überregionale Hochspannungsnetz und den internationalen Stromaustausch wird ><br />
<strong>ILLWERKE</strong> <strong>VKW</strong> <strong>M<strong>AG</strong>AZIN</strong> I 13
Kunde: illwerke vkw<br />
Projekt: Vorarlberg Netz Logo<br />
Vergleich: ENDVERSION<br />
Datum: 28.09.2011<br />
Version: 9888 / E<br />
Farbaufbau:<br />
Pantone 281C<br />
Pantone 032C Pantone <strong>12</strong>3C<br />
Sonderfarben<br />
Atelier Raos Design 2011<br />
> Im Einsatz für die Versorungssicherheit: Das Ländle-Netz war 2010<br />
durchschnittlich nur 5,8 Minuten nicht verfügbar – ein internationaler Spitzenwert.<br />
eine eigene Gesellschaft ins Leben gerufen: Ab 20<strong>12</strong><br />
ist die <strong>Vorarlberger</strong> Übertragungsnetz GmbH für diesen<br />
Bereich zuständig. Der Betrieb soll ab 20<strong>12</strong> in<br />
enger Kooperation mit Österreichs führendem Übertragungsnetzbetreiber<br />
Austrian Power Grid (APG)<br />
erfolgen.<br />
Zeitgleich übernimmt die <strong>Vorarlberger</strong> Energienetze<br />
GmbH die Verteilernetzaufgaben der <strong>VKW</strong>-Netz <strong>AG</strong><br />
und kümmert sich um das weit verzweigte Netz, an<br />
das die <strong>Vorarlberger</strong> Haushalte, Gewerbe- und Industrieanlagen<br />
angeschlossen sind. „Aufgrund der<br />
neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen musste der<br />
Name geändert werden, zudem soll der Netzbetreiber<br />
künftig über eigenes Personal verfügen und im Besitz<br />
des Netzes sein. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören<br />
weiterhin der Ausbau des Netzes, der sichere und<br />
kosteneffiziente Betrieb und die Gewährleistung von<br />
größtmöglicher Versorgungssicherheit“, sagt Türtscher.<br />
Mit rund 360 Mitarbeitern und drei Betriebsstellen<br />
in Bregenz, Bezau und Bludenz sollen diese<br />
Ziele auch künftig erreicht werden. Für die Kunden<br />
ändert sich bis auf den Namen der Netzgesellschaft<br />
nichts. Zurück in Raggal: Nachdem die Straße gesichert<br />
und der Baum entfernt wurde, machen sich die<br />
Monteure der Vorarlberg Netz daran, die Leitung zu<br />
reparieren. Bei Minusgraden klettern die Experten auf<br />
die Masten, erneuern Leiterseile und Isolatoren und<br />
bringen die Leitung wieder in Schuss, damit sie für<br />
den Netzbetrieb zur Verfügung steht. Die vollständige<br />
Wiederherstellung wird dann im Frühjahr erfolgen.<br />
Internationale Spitze. Im internationalen Vergleich<br />
ist das <strong>Vorarlberger</strong> Stromnetz top. Im Jahr 2010<br />
war das Netz durchschnittlich nur 5,8 Minuten nicht<br />
verfügbar. Zum Vergleich: Der österreichische Durchschnitt<br />
lag bei rund 32 Minuten, in anderen Ländern<br />
wie beispielsweise Großbritannien lag der Wert sogar<br />
bei 89,4 Minuten. „Neben dem intelligent aufgebauten,<br />
ringförmig angelegten Netz ist der hohe<br />
Verkabelungsgrad ein Hauptgrund für diese starke<br />
Versorgungssicherheit“, sagt Türtscher. 91,3 Prozent<br />
aller Leitungen verlaufen im Ländle unterirdisch und<br />
sind somit zwar nicht vor Baggern, aber sehr wohl<br />
vor Umwelteinflüssen wie Stürmen oder Schneefall<br />
gefeit. Das gesamte Leitungsnetz in Vorarlberg – von<br />
Hoch- und Mittel- bis zu Niederspannungsleitungen<br />
– umfasst knappe 10.000 Kilometer. Zudem managen<br />
die Mitarbeiter der Vorarlberg Netz nicht weniger<br />
als 23 Umspannwerke und mehr als 2.000 Trafostationen.<br />
Türtscher: „Nicht zuletzt sind wir für knapp<br />
85.000 Hausanschlüsse verantwortlich.“ Auch beim<br />
Ausbau der erneuerbaren Energie spielt die Vorarlberg<br />
Netz eine bedeutende Rolle, da immer mehr<br />
Fotovoltaik-Anlagen und Kleinwasserkraftwerke angeschlossen<br />
werden.<br />
Erdgas-Leitungen. Ab 2013 kommt ein neuer Aufgabenbereich<br />
für die Vorarlberg Netz hinzu: Das<br />
Erdgasnetz der VEG wird dann an die <strong>Vorarlberger</strong><br />
Energienetze GmbH verpachtet. 40 Erdgas-Experten<br />
werden dann das Team der Vorarlberg Netz verstärken<br />
und für eine optimale Versorgungssicherheit und<br />
Effizienz beim Erdgasnetz sorgen. Die <strong>Vorarlberger</strong><br />
Erdgas-Kunden können sich also weiterhin auf kompetente<br />
Ansprechpartner verlassen – ab 2013 sind<br />
somit die beiden Energienetze unter einem professionellen<br />
Dach. :::<br />
Unternehmensinformation<br />
<strong>Vorarlberger</strong><br />
Energienetze GmbH<br />
Mitarbeiter: 360 (ab 2013: 400)<br />
Leitungsnetz Vorarlberg: 9.998,6 km*<br />
Davon Erdkabel: 9.<strong>12</strong>9,8 km (=91,3%)<br />
Umspannwerke: 23<br />
Trafostationen: 2.051<br />
Hausanschlüsse: 84.573<br />
* Stand 31.<strong>12</strong>.2010<br />
Weiterführende Informationen<br />
unter www.vorarlbergnetz.at<br />
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