Aus dem Inhalt - Förderverein Arche Noah Kreta e.V.
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Ich finde es fantastisch, dass ich zu allen Einsatzorten<br />
mitgenommen werde und bedanke mich an dieser Stelle vielmals<br />
für das entgegengebrachte Vertrauen!<br />
Anderswo findet ein Treffen mit einem Bürgermeister statt.<br />
Ich befinde mich mit einer Gruppe von Tierschützern und <strong>dem</strong><br />
Vorstand des <strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Kreta</strong> e.V. mit seinen Tierärzten in<br />
einem sehr kleinen Raum. Der Bürgermeister wird während<br />
des Gesprächs immer wieder von allen Seiten unterbrochen;<br />
Polizisten betreten den Raum, Angestellte stecken den Kopf zur<br />
Tür herein - ein Gespräch ist fast nicht<br />
möglich, an ein stichfestes Ergebnis<br />
gar nicht zu denken. Der Bürgermeister<br />
spricht kaum Englisch und bis auf ein<br />
paar Witze, die ausgetauscht werden,<br />
will er sich gar nicht weiter mit den<br />
Anwesenden auseinandersetzen. Bald<br />
muss er sowieso weiter.<br />
Einige Tage später ein zweites<br />
Bürgermeister-Treffen in einer anderen Stadt. Es geht um eine<br />
Klinik, welche für die Tierärzte des Tierärztepools eingerichtet<br />
und zur Verfügung gestellt werden soll, damit diese dort die<br />
Straßentiere kostenlos kastrieren können. Es ist bereits ein Raum<br />
gefunden. Die Tierärzte blicken erstaunt drein und haken nach.<br />
Bei den Angestellten der Stadt lässt sich ein leicht triumphierender<br />
Stolz erkennen. Sie wollen nun nur noch selbst ein paar wenige<br />
Fragen wegen der Finanzierung der laufenden Kosten beantwortet<br />
haben. Erschrecken drängt den Stolz beiseite, denn dass es mit<br />
Ich lerne in meiner gesamten Zeit<br />
schnell Projekte kennen, welche<br />
sich durch gute Organisation auszeichnen<br />
und welche die weniger<br />
erfolgreich arbeiten.<br />
ein wenig fließend Wasser und Strom nicht getan ist, haben<br />
sie wohl nicht erwartet. Der Vorstand ist, im Gegensatz zu mir,<br />
nicht darüber verwundert, dass sich keiner im Vorfeld darüber<br />
informiert hat. Meine Kamera wechselt in den Videomodus,<br />
damit spätere Dementierungen unmöglich sind.<br />
In der nächsten Stadt begrüßt uns eine sehr gepflegt aussehende,<br />
junge Tierschützerin und schon während sie die gesamte Gruppe<br />
ins Rathaus führt, macht sie <strong>dem</strong> <strong>Förderverein</strong> Hoffnungen, der<br />
Vertreter des Bürgermeisters, mit <strong>dem</strong> wir uns nun treffen werden,<br />
sei äußerst gewillt etwas für die Tiere in<br />
seiner Region zu tun. Er ist erstaunlich<br />
jung, aber seine Ehrlichkeit und Offenheit<br />
erstaunt noch weit mehr. Er spricht von<br />
einstigen Tabus, von Problemen im<br />
Land, die je<strong>dem</strong> bekannt waren, über die<br />
aber nie gesprochen wurde. Unsichtbare<br />
Gesetze ohne Lösungen, wobei die realen<br />
kaum eine Bedeutung hatten. Er bittet um<br />
Verständnis für seine Landsleute, entschuldigt sich fast für sie,<br />
sagt aber auch völlig frei von Etikette, dass ein Durchbrechen<br />
dieses Systems nahezu unmöglich ist, wenn man erst einmal<br />
hineingeboren wurde. Er hat viele Fragen an die Gruppe des<br />
<strong>Förderverein</strong>s, notiert sich alles und überlegt gleichzeitig, wie<br />
man bestehende Probleme am besten löst. Ein dynamischer und<br />
entschlossener junger Mann, <strong>dem</strong> man sofort anmerkt, dass<br />
er etwas verändern möchte. Hier soll in naher Zukunft offiziell<br />
kastriert werden. Ich komme nicht drumherum, das fast schon<br />
<strong>Förderverein</strong> <strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Kreta</strong> e.V.<br />
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