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Das Stiftungsjahr 2009 (PDF, 6,1 MB) - Stiftung Mercator Schweiz

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M i t t e n in Europa – und aussen vor ⁄ Mancher<br />

global ausgerichtete Wirtschaftsführer<br />

betrachtet mittlerweile sein Vaterland wie von<br />

aussen als einen ‹ Standort ›. Standortpatrioten<br />

jedoch sind nur solang patriotisch, als der<br />

Standort stimmt. Wenn es nach ihnen geht,<br />

sollte die Eidgenossenschaft stärker ‹ offshore ›<br />

werden, in Europa mitten drin und trotzdem<br />

aussen vor: total global und bergbauernschlau<br />

neutral in ihrer Ecke.<br />

Der Orkan namens Finanzkrise hat freilich<br />

auch diese Ecke heimgesucht. Und nun<br />

tritt die Globalisierung in ihre zweite Phase:<br />

Nachdem Weltkonzerne die eigentlichen<br />

Träger der Globalisierung waren und dies dann<br />

teilweise ausarten liessen, ist es unausweichlich,<br />

dass die Staatengemeinschaft Regeln<br />

setzt, um einem neuerlichen Desaster zuvorzukommen.<br />

<strong>Das</strong> ändert das Spiel für die <strong>Schweiz</strong>.<br />

Wenn künftig weniger die Marktmacht<br />

von global players als die Macht grosser G-20-<br />

Staaten den Ausschlag gibt, verliert das Land<br />

der vielen Konzerne an Gewicht und Geltung.<br />

In der ‹ zweiten Globalisierung › wird es<br />

für den helvetischen Einzelgänger schwieriger,<br />

seine Interessen durchzusetzen. Umso zielstrebiger<br />

sollte er sich in der internationalen<br />

Politik und in internationalen Organisationen<br />

besser aufstellen als heute. <strong>Das</strong> <strong>Mercator</strong><br />

Kolleg gibt einen richtigen Anstoss zur richtigen<br />

Zeit.<br />

V e r n e t z t denken und handeln ⁄ In der<br />

neuen Weltlage haben kleine Staaten eine<br />

Möglichkeit, ihre Interessen durchzusetzen –<br />

sie müssen Allianzen schmieden, sich vernetzen.<br />

Aber Bern fehlen die Bündnispartner,<br />

vor allem weil die natürlichen Verbündeten der<br />

Eidgenossenschaft mittlere EU-Staaten wie<br />

die Niederlande wären, die sich lieber auf andere<br />

EU-Mitglieder ausrichten als auf den helvetischen<br />

Aussenseiter.<br />

Umso nötiger ist, dass die künftigen<br />

<strong>Schweiz</strong>er Exponenten der internationalen Politik<br />

von Anfang an in Kategorien der Vernetzung<br />

zu denken und handeln lernen – und<br />

sich selbst vernetzen. « <strong>Das</strong> <strong>Mercator</strong> Kolleg<br />

ermöglicht es mir, praktische Berufserfahrung<br />

im Bereich ‹ Sport im Dienst von Entwicklung<br />

und Frieden › zu sammeln, internationale<br />

Akteure kennen zu lernen und ein Netzwerk<br />

aufzubauen », vermerkte zur Halbzeit seiner<br />

Volontariate und Kurse der <strong>Schweiz</strong>er Kollegiat<br />

Steve Tharakan. Die Kollegiatin Maja Rüegg<br />

war ihrerseits dabei, ihr « Netzwerk in der<br />

Förderung des privaten Sektors und der ländlichen<br />

Entwicklung » in Ländern des Südens<br />

auszubauen.<br />

Grund genug, mich für das <strong>Mercator</strong> Kolleg<br />

zu engagieren.<br />

Mehr über das <strong>Mercator</strong> Kolleg für internationale<br />

Aufgaben erfahren Sie auf den Seiten<br />

78 – 79.<br />

R o g e r d e W e c k<br />

Roger de Weck ist <strong>Schweiz</strong>er Dean des <strong>Mercator</strong> Kollegs<br />

für internationale Aufgaben. Der Publizist ist Präsident<br />

des Graduate Institute of International and Development<br />

Studies in Genf und lehrt am College of Europe in<br />

Brügge und Warschau. Er moderiert auf SF1 und 3Sat<br />

die Sendung ‹ Sternstunden Philosophie ›. Im Mai<br />

2010 wurde Roger de Weck zum neuen Generaldirektor<br />

der SRG SSR idée suisse gewählt. <strong>Das</strong> Amt wird er am<br />

1. Januar 2011 antreten. Sein jüngstes Buch, ‹ Nach der<br />

Krise – Gibt es einen anderen Kapitalismus ›, ist im<br />

Verlag Nagel & Kimche erschienen.<br />

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