Das Stiftungsjahr 2009 (PDF, 6,1 MB) - Stiftung Mercator Schweiz
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das stiftungsjahr<br />
<strong>2009</strong>
4 V O R W O R T<br />
D I E S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
8 U N S E R L E I T B I L D<br />
9 S T I F T U N G S R AT, A U S S C H Ü S S E U N D G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G<br />
1 0 D A S T E A M D E R S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
1 2 U N S E R E F Ö R D E R S C H W E R P U N K T E<br />
A U S G E W Ä H LT E P R O J E K T E 2 0 0 9<br />
1 6 W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
1 8 G A S T B E I T R A G ⁄ ‹ Wissenschaft darf nicht ins Abseits geraten! › von Prof. Dr. René Schwarzenbach<br />
2 0 A U S G E W Ä H LT E P R O J E K T E 2 0 0 9<br />
4 2 K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
4 4 G A S T B E I T R A G ⁄ ‹ Integrationsförderung ab dem ersten Tag › von Julia Morais<br />
4 6 A U S G E W Ä H LT E P R O J E K T E 2 0 0 9<br />
7 4 K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
7 6 G A S T B E I T R A G ⁄ ‹ Erfolgreich und anfällig – die <strong>Schweiz</strong> › von Roger de Weck<br />
7 8 A U S G E W Ä H LT E P R O J E K T E 2 0 0 9<br />
D I E S T I F T U N G S A R B E I T I N Z A H L E N<br />
9 0 J A H R E S R E C H N U N G<br />
9 1 A U S B E Z A H LT E B E T R Ä G E U N D b e w i l l i g u n g e n<br />
9 2 B e w i l l i g u n g e n 2 0 0 9<br />
1 0 2 l a u f e n d e P r o j e k t e<br />
1 0 9 I M P R E S S U M<br />
1 1 0 b i l d n a c h w e i s
D A S S T I F T U N G S J A H R 2 0 0 9<br />
VORWORT<br />
Vorwort<br />
Liebe Freunde und Partner,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
‹ Ideen beflügeln › – das ist unser Leitbild, der<br />
Grundgedanke unseres <strong>Stiftung</strong>shandelns: Wir<br />
sind von der Kraft guter Ideen überzeugt und<br />
wollen helfen, dass sie Wirklichkeit werden.<br />
Zusammen mit unseren Förderpartnern setzen<br />
wir Impulse, zeigen Perspektiven auf, bieten<br />
Beispiele, schaffen Vorbilder, um gesellschaftlichen<br />
Fortschritt anzuregen. <strong>2009</strong> war ein<br />
gutes, ein erfolgreiches Jahr für die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>. Mit insgesamt 12,04 Millionen<br />
Franken haben wir in 110 Projekten viele<br />
innovative Ideen sprichwörtlich ‹ beflügelt ›<br />
und sie Wirklichkeit werden lassen.<br />
Auf diese Weise haben wir <strong>2009</strong> nicht nur<br />
viele spannende Projekte in unseren drei Förderbereichen<br />
‹ Wissenschaft stärken ›, ‹ Kinder<br />
und Jugendliche fördern › und ‹ Kulturen verstehen<br />
– Toleranz lernen › verwirklicht. Wir<br />
freuen uns, dass es uns durch wirkungsvolle<br />
Partnerschaften gelungen ist, unsere neuen<br />
Fokusthemen ‹ Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen<br />
›, ‹ Integration ›, ‹ frühkindliche<br />
Bildung › und ‹ kulturelle Bildung › mit praktischen<br />
Projekten zu füllen. In Zukunft möchten<br />
wir förderbereichsübergreifend noch mehr<br />
Vorhaben in diesen gesellschaftlich relevanten<br />
Bereichen unterstützen und anstossen.<br />
<strong>2009</strong> war auch das Jahr, in dem wir Grossprojekte<br />
für ihren Start im Jahr 2010 vorbereitet<br />
haben. Hervorzuheben ist die Ausstellung<br />
‹ 2 Grad – <strong>Das</strong> Wetter, der Mensch und sein<br />
Klima ›. Vom 21. August 2010 bis zum 20. Februar<br />
2011 verwandelt sie den Basler Dreispitz<br />
in eine wichtige Plattform für die Themen<br />
Klima, Wetter und Klimawandel. Zusammen<br />
mit einem Trägerverein holen wir die ebenso<br />
spannende, informierende und lehrreiche<br />
Ausstellung für sechs Monate in die <strong>Schweiz</strong>.<br />
4
D A S S T I F T U N G S J A H R 2 0 0 9<br />
VORWORT<br />
Dabei wird die Ausstellung aus Dresden<br />
nicht einfach übernommen, sie wird angepasst<br />
und bekommt mit vielen Ergänzungen und<br />
Veranstaltungen ein besonderes <strong>Schweiz</strong>er Gesicht.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Grosse und kleine Projekte können wir als<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> nur ‹ beflügeln ›,<br />
weil wir Partner haben, die mit uns die Leidenschaft,<br />
die Begeisterung und den Mut teilen,<br />
Neues zu wagen. Für ihre Anregungen, ihr<br />
Vertrauen und die lebendige Zusammenarbeit<br />
danken wir sehr herzlich. Wir freuen uns auf<br />
zukünftige Begegnungen.<br />
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, danken wir<br />
für Ihr Interesse an unserer <strong>Stiftung</strong>. Auf<br />
den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über<br />
uns, über unser Team und unser Tun: Wir bieten<br />
Ihnen Einblicke in 23 Projekte, in Gastbeiträgen<br />
stellen unsere Partner ihre persönlichen<br />
Erfahrungen und Sichtweisen zu<br />
verschiedenen Projekten und Themen dar.<br />
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.<br />
Dr. Michael Schmidt<br />
Präsident des <strong>Stiftung</strong>srats<br />
Rüdiger Frohn<br />
Vorsitzender des Vergabeausschusses<br />
Albert Kesseli<br />
Geschäftsführer<br />
5
d i e s t i f t u n g m e r c at o r s c h w e i z<br />
inhaltsverzeichnis<br />
8 u n s e r l e i t b i l d<br />
9 S T I F T U N G S R AT, A U S S C H Ü S S E U N D G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G<br />
1 0 D A S T E A M D E R S t i f t u n g M e r c at o r S c h w e i z<br />
1 2 U N S E R E F Ö R D E R S C H W E R P U N K T E<br />
6
Die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
7
D I E S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
LEITBILD<br />
Unser Leitbild<br />
I D E E N BEFLÜGELN<br />
Unsere Welt lebt von den Ideen engagierter Menschen.<br />
Diese guten Ideen gilt es aufzugreifen, zu entwickeln und umzusetzen.<br />
Wir vermitteln gesellschaftliche Perspektiven, damit Menschen in gegenseitigem<br />
Respekt und friedlichem Miteinander dynamische Veränderungsprozesse für die<br />
Welt von morgen gestalten können.<br />
U N S E R STA N D O R T – UNSERE IDENTITÄT<br />
Der Duisburger Kartograph und Humanist Gerhard <strong>Mercator</strong> ( 1512 – 1594 ) gab unserer<br />
<strong>Stiftung</strong> den Namen. Er schuf in einer Welt des Wandels und der Zeitenwende<br />
Koordinaten, die die geographische Orientierung für den weltweiten Austausch<br />
von Handel und Ideen verbessert haben.<br />
Seine weltoffene Haltung und sein Streben nach Wissensaustausch sind Vorbild und<br />
Antrieb der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
N E U E WEGE – NEUE IDEEN<br />
Bewegen, was Menschen bewegt : <strong>Das</strong> gelingt in einer offenen Gesellschaft durch<br />
Kreativität, Visionen und durch das Engagement in der Umsetzung dieser Ideen.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
– stärkt Wissenschaft und Forschung<br />
– tritt für umfassende Bildung und Erziehung von Kindern, Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen ein<br />
– fördert den Dialog und die Verständigung zwischen Menschen verschiedener<br />
Kulturen als Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben.<br />
U N S E R E ZIELE<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> will<br />
– durch positive Beispiele Verantwortungsbewusstsein und Phantasie als unverzichtbare<br />
Gestaltungskräfte für den gesellschaftlichen Fortschritt anregen<br />
– Entscheidungsträger in ihrer Kreativität unterstützen und die Ideen engagierter<br />
Menschen fördern<br />
– selbst und gemeinsam mit ihren Partnern durch zukunftsorientierte Projekte<br />
Anstösse geben<br />
– Massstäbe für Transparenz und Qualität für das eigene wie für das Handeln<br />
unserer Partner setzen.<br />
8
D I E S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
LEITBILD<br />
<strong>Stiftung</strong>srat, Ausschüsse<br />
und Geschäftsführung<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> ist als gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> steuerbefreit.<br />
Sie will mit ihren Mitteln einen möglichst effektiven Beitrag zur<br />
Unterstützung innovativer Projekte von öffentlichem Interesse leisten.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> wird vom <strong>Stiftung</strong>srat mit seinen Ausschüssen<br />
geführt. Der <strong>Stiftung</strong>srat besitzt die oberste Entscheidungskompetenz<br />
und ist verantwortlich für den langfristigen Erfolg. Er legt auf der Basis der<br />
<strong>Stiftung</strong>surkunde die Strategie der <strong>Stiftung</strong> fest und fällt alle wichtigen<br />
Entscheide. Der Vergabeausschuss prüft und entscheidet über die Bewilligung<br />
von Projektanträgen. Der Anlageausschuss überwacht die vom<br />
<strong>Stiftung</strong>srat definierte Anlagestrategie, die Asset Allocation und die Performance.<br />
Die Geschäftsstelle ist verantwortlich für das operative Geschäft.<br />
Die Buchführung und die Jahresrechnung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
werden jährlich von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nach den schweizerischen<br />
Standards geprüft.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> ist Mitglied von SwissFoundations, dem Verband<br />
der <strong>Schweiz</strong>er Förderstiftungen.<br />
S T I F T U N G S R AT<br />
D r . M i c h a e l S c h m i d t ⁄ Präsident<br />
P e t e r K ü p f e r ⁄ Vizepräsident<br />
D r . L u d w i g R e i s n e r ⁄ bis August <strong>2009</strong><br />
D r . A x e l T o b ü r e n<br />
J o c h e n T r a u t<br />
V E R G A B E A U S S C H U S S<br />
R ü d i g e r F r o h n ⁄ Vorsitz<br />
I r a H e s s<br />
D r . M i c h a e l S c h m i d t<br />
A N L A G E A U S S C H U S s<br />
J o c h e n T r a u t ⁄ Vorsitz<br />
P e t e r K ü p f e r<br />
D r . M i c h a e l S c h m i d t<br />
G E S C H Ä F T S S T E L L E<br />
A l b e r t K e s s e l i ⁄ Geschäftsführer<br />
R e v i s i o n s s t e l l e<br />
e r n s t & Y o u n g A G<br />
9
D I E S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
TEAM<br />
<strong>Das</strong> Team der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
k o n ta k t<br />
S t i f t u n g M e r c at o r S c h w e i z<br />
Gartenstrasse 33<br />
Postfach 2148<br />
CH – 8022 Zürich<br />
+41 ( 0 ) 44 206 55 80<br />
mercator@stiftung-mercator.ch<br />
www.stiftung-mercator.ch<br />
G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G<br />
f ö r d e r b e r e i c h e<br />
A L B E R T K E S S E L I<br />
Geschäftsführer<br />
a.kesseli@stiftung - mercator.ch<br />
N A D I N E F E L I X ⁄ l i c . p h i l .<br />
Bereichsleiterin<br />
n.felix@stiftung - mercator.ch<br />
A N D R E A S P O P L U T Z ⁄ M S c .<br />
Bereichsleiter<br />
a.poplutz@stiftung - mercator.ch<br />
J O R G E TA M AY O ⁄ L . L . M .<br />
Bereichsleiter<br />
p.tamayo@stiftung - mercator.ch<br />
J Ü R G B R Ü H L M A N N ⁄ l i c . p h i l . , M A S<br />
Bereichsleiter (seit April 2010)<br />
j.bruehlmann@stiftung-mercator.ch<br />
1 0<br />
R E G U L A V O N B Ü R E N ⁄ l i c . p h i l .<br />
Projektleiterin<br />
r.vonbueren@stiftung-mercator.ch<br />
S A R A F I N K ⁄ l i c . p h i l .<br />
Praktikantin (seit April 2010)<br />
s.fink@stiftung-mercator.ch
D I E S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
TEAM<br />
K O M M U N I K AT I O N<br />
A U S S T E L L U N G ‹2 G R A D›<br />
I T ⁄ L o g i s t i k<br />
B E N O B A U M B E R G E R ⁄ l i c . p h i l .<br />
O L I V I A S C H A U B ⁄ l i c . p h i l .<br />
U L R I C H F R E D E<br />
E H E M A L I G E P R A K T I K A N T E N<br />
Leiter Kommunikation<br />
Projektkoordinatorin ‹2 Grad›<br />
IT-Projektleiter ⁄ Logistik<br />
T O B I A S O E T I K E R<br />
b.baumberger@stiftung- mercator.ch<br />
o.schaub@stiftung-mercator.ch<br />
u.frede@stiftung-mercator.ch<br />
Praktikant<br />
August <strong>2009</strong> bis März 2010<br />
K at r i n K e u z e n k a m p<br />
Praktikantin<br />
März bis August <strong>2009</strong><br />
N A D I N E F I E K E ⁄ M . A .<br />
Redaktorin<br />
n.fieke@stiftung-mercator.ch<br />
1 1
D I E S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
förderschwerpunkte<br />
Unsere<br />
Förderschwerpunkte<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützt<br />
und initiiert Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten<br />
an Schulen und Hochschulen.<br />
Sie unterstützt Vorhaben, die interkulturelle<br />
Begegnungen sowie den Austausch von Wissen<br />
und Kultur anregen. Zudem setzt sie sich<br />
dafür ein, dass Menschen ihre Persönlichkeit<br />
entfalten und ihre Chancen nutzen können<br />
– ganz gleich, welche kulturelle oder soziale<br />
Herkunft sie haben.<br />
Unser inhaltliches Profil wird in den<br />
nächsten Jahren durch drei Förderbereiche<br />
und vier Fokusthemen bestimmt: Gemeinsam<br />
mit unseren Förderpartnern stossen wir<br />
in den Förderbereichen ‹ Wissenschaft stärken<br />
›, ‹ Kinder und Jugendliche fördern › und<br />
‹ Kulturen verstehen – Toleranz lernen ›<br />
zukunftsorientierte Projekte an und setzen<br />
nachhaltige Impulse. Mit einer inhaltlichen<br />
Matrixstruktur über die Förderbereiche<br />
hinaus wollen wir für die vier Fokusthemen<br />
‹ Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ›,<br />
‹ Integration ›, ‹ frühkindliche Bildung › und<br />
‹ kulturelle Bildung › stehen, in denen wir<br />
einen Grossteil unserer Ressourcen einsetzen.<br />
K i n d e r und Jugendliche fördern<br />
Jungen Menschen wollen wir unabhängig<br />
von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft<br />
beste Zukunftschancen eröffnen. Deshalb<br />
unterstützen wir Projekte, die es Kindern und<br />
Jugendlichen ermöglichen, sich zu bilden<br />
und ihre Persönlichkeit zu entfalten – innerhalb<br />
und ausserhalb der Schule. Wir fördern<br />
innovative Vorhaben für bessere Bildungsmöglichkeiten,<br />
für eine bessere berufliche Integration<br />
von jungen Menschen sowie für<br />
eine Stärkung ihres sozialen und politischen<br />
Engagements.<br />
K u lt u r e n verstehen – Toleranz lernen<br />
Toleranz und Völkerverständigung können<br />
nach unserer Überzeugung nur gelingen, wenn<br />
möglichst viele junge Menschen aus verschiedenen<br />
Teilen der Welt Verständnis füreinander<br />
und für fremde Kulturen entwickeln.<br />
Deshalb fördern wir Vorhaben, die helfen,<br />
gesellschaftliche Barrieren abzubauen, zwischenmenschliche<br />
Beziehungen zu verbessern<br />
sowie gegenseitigen Respekt und Toleranz<br />
zu ermöglichen.<br />
W i s s e n s c h a f t stärken<br />
Wir möchten nachhaltig zur Stärkung des<br />
Wissens- und Forschungsplatzes <strong>Schweiz</strong> beitragen.<br />
Unabhängig von der Fachrichtung<br />
zielt unsere Förderung deshalb auf Personen<br />
und Organisationen, die Exzellentes leisten.<br />
Die ganzheitliche akademische Nachwuchsförderung<br />
und innovative Ansätze der inter- und<br />
transdisziplinären Forschung sind uns wichtige<br />
Anliegen; ebenso der Austausch zwischen<br />
Wissenschaft und Öffentlichkeit.<br />
F o k u s t h e m e n<br />
Mit den vier übergreifenden Fokusthemen<br />
‹ Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ›,<br />
‹ Integration ›, ‹ frühkindliche Bildung ›<br />
und ‹ kulturelle Bildung › haben wir inhaltliche<br />
Schwerpunkte definiert, in denen wir<br />
in allen drei Förderbereichen Projekte unterstützen<br />
und initiieren.<br />
1 2
D I E S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
Förderschwerpunkte<br />
F Ö R D E R B E R E I C H E<br />
F O K U S T H E M E N<br />
Wissenschaft<br />
stärken<br />
Kinder und Jugendliche<br />
fördern<br />
Kulturen verstehen –<br />
Toleranz lernen<br />
Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen<br />
Integration<br />
Frühkindliche Bildung<br />
Kulturelle Bildung<br />
w i s s e n s c h a f t s t ä r k e n<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> initiiert und unterstützt<br />
Projekte zur Stärkung von Wissenschaft und<br />
Forschung in der <strong>Schweiz</strong>.<br />
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> setzt sich für bessere<br />
und umfassende Bildungsmöglichkeiten an Schulen<br />
und Hochschulen ein und fördert das gesellschaftliche<br />
Engagement von Kindern und Jugendlichen.<br />
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> fördert den Dialog und<br />
die Verständigung zwischen Menschen verschiedener<br />
Kulturen als Voraussetzung für friedliches Zusammenleben<br />
und Integration.<br />
1 3
1 5
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
inhaltsverzeichnis<br />
1 8 G A S T B E I T R A G ⁄ ‹ Wissenschaft darf nicht ins Abseits geraten! › von Prof. Dr. René Schwarzenbach<br />
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N ⁄ A U S G E W Ä H LT E P R O J E K T E 2 0 0 9<br />
2 0 D a s W e t t e r , d e r M e n s c h u n d s e i n K l i m a<br />
2 3 N a c h h a lt i g k e i t u n d N a c h w u c h s f ö r d e r u n g : z w e i P r o g r a m m e u n t e r e i n e m D a c h<br />
2 5 V e r t r a u e n – e i n k o m p l e x e s P h ä n o m e n<br />
2 7 Ö k o l o g i s c h e r L a n d b a u – e i n R e z e p t g e g e n d e n K l i m a w a n d e l <br />
2 9 L e r n g e s c h i c h t e n s t ä r k e n K i n d e r<br />
3 2 Z w e i S e i t e n v o l l m i t W i s s e n<br />
3 4 E x p e r t e n d i s k u t i e r e n ü b e r R e s s o u r c e n p r o b l e m at i k – u n d S t u d i e r e n d e b e r i c h t e n d a r Ü b e r<br />
3 7 P r e i s f ü r v o r b i l d l i c h e F o r s c h u n g<br />
1 6
Wissenschaft<br />
stärken<br />
Täglich suchen Wissenschaftler nach neuen Erkenntnissen für<br />
unsere Gesellschaft. In einer immer komplexer werdenden<br />
Welt müssen sie neue Wege finden, den Herausforderungen unserer<br />
Zeit zu begegnen. Eine Möglichkeit ist die inter- und transdisziplinäre<br />
Forschung: Über Fachrichtungen hinweg tauschen<br />
sich Forschende aus, arbeiten eng zusammen, nutzen Methoden<br />
anderer Bereiche und finden damit neue Wege, wo alte Denkweisen<br />
an ihre Grenzen stossen. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
sieht in dieser Art der Forschung viele Chancen – ein Grund,<br />
weshalb wir sie unterstützen. Die akademische Nachwuchsförderung<br />
und der Austausch zwischen Theorie und Praxis sind uns<br />
ebenso besondere Anliegen.<br />
Mit unserem Engagement tragen wir zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes<br />
<strong>Schweiz</strong> bei. Diesen Forschungsplatz möchten<br />
wir durch neue Ansätze der Wissenschaftskommunikation vorstellen.<br />
Schliesslich müssen die Ergebnisse der Forschung der<br />
Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, um Wirkung zu erzielen.<br />
Wir möchten zeigen, dass Forschung gesellschaftlich relevant,<br />
interessant und spannend ist und auf diese Weise Verständnis der<br />
Öffentlichkeit für die Anliegen der Wissenschaft wecken.<br />
Mit den Themen ‹ Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ›,<br />
‹ Integration ›, ‹ frühkindliche Bildung › und ‹ kulturelle Bildung ›<br />
setzen wir vier wesentliche inhaltliche Schwerpunkte. In diesen<br />
vier wichtigen Themenbereichen unterstützen und initiieren<br />
wir konkrete Projekte.<br />
1 7
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
GASTBEITRAG<br />
Wissenschaft darf<br />
nicht ins Abseits geraten!<br />
Gastbeitrag von Prof. Dr. René Schwarzenbach<br />
Vor den gewaltigen globalen Herausforderungen,<br />
mit denen sich die Menschheit konfrontiert<br />
sieht, kann auch die Wissenschaft<br />
nicht die Augen verschliessen. Im Gegenteil<br />
– die Bevölkerung erwartet von der Wissenschaft,<br />
dass sie unmittelbar zur Lösung wichtiger<br />
Probleme beiträgt. Dazu gehören die<br />
weltweite Bekämpfung von Hunger, Armut und<br />
Krankheit sowie die langfristige Erhaltung<br />
unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Diese<br />
dringlichen Vorhaben können jedoch nur<br />
durch eine globale nachhaltige Entwicklung<br />
gewährleistet werden. Und dies bedingt,<br />
dass sich Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und<br />
Wissenschaft darum bemühen, die äusserst<br />
komplexen Aufgaben gemeinsam anzugehen.<br />
Die Wissenschaft muss deshalb ihren<br />
‹ Elfenbeinturm › verlassen und sich verstärkt<br />
in die Öffentlichkeit einbringen – mit dem<br />
Ziel, dass die Gesellschaft sie als wichtige, vertrauenswürdige<br />
und unabhängige Partnerin<br />
akzeptiert. Dieser Prozess kann aber nur gelingen,<br />
wenn Wissenschaft in der Gesellschaft<br />
breit verankert ist. Und da besteht ein wachsendes<br />
Problem.<br />
Ohne zu dramatisieren beobachte ich mit<br />
zunehmender Besorgnis, wie die Wissenschaft<br />
in der <strong>Schweiz</strong>er Bevölkerung in den letzten<br />
Jahren eher an Bedeutung und Wertschätzung<br />
verloren als gewonnen hat. Dies zeigt sich<br />
unter anderem darin, dass die Zahl der Leute,<br />
die sich für Wissenschaft interessieren, ständig<br />
abnimmt – insbesondere in der jungen<br />
Generation. Auch sind immer häufiger Stimmen<br />
zu vernehmen, welche die Rolle der<br />
Wissenschaft auf ihren unmittelbaren Nutzen<br />
reduzieren möchten, wobei in der Regel<br />
ausschliesslich ökonomischer Nutzen gemeint<br />
ist, und welche die durch Wissensneugierde<br />
getriebene Grundlagenforschung grundsätz-<br />
lich hinterfragen. Dabei ist leicht aufzuzeigen,<br />
dass unsere kulturellen und technischen Errungenschaften<br />
hauptsächlich auf langfristig<br />
ausgelegter, alle Wissensgebiete abdeckender<br />
Grundlagenforschung beruhen.<br />
Und schliesslich erkenne ich, dass breite<br />
Bevölkerungskreise und gewisse politische<br />
Gruppierungen den Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftlern wachsendes Misstrauen<br />
entgegenbringen. Ein Beispiel ist die aggressive,<br />
oft sogar polemisch geführte Diskussion<br />
über den von der Wissenschaft prognostizierten<br />
Klimawandel und dessen Folgen. Dabei<br />
betrifft dies ein Thema, das für uns und unsere<br />
Nachkommen von lebenswichtiger Bedeutung<br />
ist. Offensichtlich ist es der Wissenschaftsgemeinschaft<br />
nicht genügend gelungen, die<br />
zugegebenermassen komplexen Fakten und<br />
Erkenntnisse in geeigneter und glaubwürdiger<br />
Form zu kommunizieren.<br />
D I A L O G MIT DER GESELLSCHAFT ⁄ Was ist zu<br />
tun Meiner Meinung nach braucht es auf<br />
verschiedenen Ebenen zusätzliche Anstrengungen,<br />
um den Dialog zwischen Wissenschaft<br />
und Gesellschaft zu verbessern. Doch die<br />
Wissenschaft braucht dazu Hilfe von aussen.<br />
Verbündete wie die Medien oder private Organisationen<br />
wie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
müssen bereit sein, wichtige Übersetzungsund<br />
Multiplikationsfunktionen zu übernehmen.<br />
Doch leidet die Qualität der Zusammenarbeit<br />
zwischen Medien und Wissenschaft,<br />
wenn die Zahl jener Medienschaffenden stetig<br />
abnimmt, die fähig sind, mit dem nötigen wissenschaftlichen<br />
Hintergrund, der gebotenen<br />
Kenntnis der Wissenschaftskultur und dem<br />
erforderlichen journalistischen Fingerspitzengefühl<br />
Brücken zwischen Wissenschaft und<br />
Öffentlichkeit zu bauen. Dies hängt eng da-<br />
1 8
mit zusammen, dass selbst renommierte Zeitungen<br />
ihre Wissenschaftsredaktionen<br />
verkleinert haben. Ein Gebot der Stunde wäre<br />
aber, sie auszubauen! Ähnliches geschieht<br />
bei den elektronischen Medien. Dieser Trend<br />
des Abbaus professioneller Wissenschaftsberichtserstattung<br />
muss nicht nur gestoppt,<br />
sondern umgekehrt werden.<br />
E i n s c h n e i d e n d e Hindernisse ⁄ Und dann<br />
müssen wir auch unsere eigene Rolle hinterfragen,<br />
diejenige der Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler. Positiv stimmt mich, dass<br />
immer mehr meiner Kolleginnen und Kollegen,<br />
insbesondere jüngere, sich der Wichtigkeit<br />
des Dialogs mit der Gesellschaft bewusst<br />
sind und auch aktiv daran teilnehmen. Leider<br />
gibt es zwei Randbedingungen, die ein solches<br />
Engagement erschweren.<br />
Zum einen honoriert die akademische<br />
Gemeinschaft immer noch fast ausschliesslich<br />
die Publikationstätigkeit in Fachzeitschriften<br />
und die Kommunikation an Fachtagungen.<br />
Veröffentlichungen und persönliches Auftreten<br />
an der Schnittstelle zur Gesellschaft tragen<br />
dagegen wenig oder gar nicht zum Karriereerfolg<br />
von Wissenschaftlern bei. Dies bildet vor<br />
allem für Nachwuchsleute ein nicht zu unterschätzendes<br />
Hindernis. Da besteht zweifellos<br />
Handlungsbedarf. Zum anderen stehen oft nur<br />
ungenügende finanzielle Mittel für den Wissenstransfer<br />
in die Gesellschaft zur Verfügung,<br />
obschon sich die Hochschulen und auch<br />
der <strong>Schweiz</strong>erische Nationalfonds zunehmend<br />
bemühen, mehr Unterstützung für solche<br />
Aktivitäten zu geben.<br />
Persönlich freue ich mich, als Beirat<br />
beim auch von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
mitgetragenen Projekt ‹ Wissenschaft in<br />
20 Minuten › mitwirken zu dürfen. Auch bin<br />
ich gespannt auf das Resultat eines Buchprojekts<br />
zum Klimawandel, an dem ich beteiligt<br />
bin, und das parallel zu der ebenfalls<br />
von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützten<br />
Klimaausstellung ‹ 2 Grad › dieses Jahr<br />
entsteht. An dieser in Basel stattfindenden<br />
Ausstellung werden überdies Kolleginnen und<br />
Kollegen der ETH Zürich im Rahmen von<br />
Publikumsveranstaltungen versuchen, die Klimaforschung<br />
und ihre Ergebnisse einer breiten<br />
Öffentlichkeit näher zu bringen. <strong>Das</strong> gemeinsame<br />
Ziel ist klar: Wissenschaft stärken!<br />
Denn: Wissenschaft darf nicht ins Abseits<br />
geraten!<br />
Mehr über die Ausstellung ‹ 2 Grad › und das<br />
Projekt ‹ Wissen in 20 Minuten › erfahren Sie<br />
auf den Seiten 20 – 22 und 32 – 33.<br />
P R O F. D R . R E N é S C H W A R Z E N B A C H<br />
Prof. Dr. René Schwarzenbach ist Professor für Umweltchemie<br />
und Vorsteher des Departements für Umweltwissenschaften<br />
an der ETH Zürich. Zudem ist er Leiter<br />
des Kompetenzzentrums ‹ Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
( CCES )› des ETH-Bereichs sowie Präsident der Abteilung<br />
IV ‹ Orientierte Forschung › des <strong>Schweiz</strong>erischen<br />
Nationalfonds.<br />
1 9
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
<strong>Das</strong> Wetter, der Mensch<br />
und sein Klima<br />
P R O J E K T ⁄ Ausstellung ‹ 2 Grad – <strong>Das</strong><br />
Wetter, der Mensch und sein Klima ›<br />
Pa r t n e r ⁄ <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />
Kanton Basel-Stadt, Kanton Basel-Landschaft,<br />
Christoph Merian <strong>Stiftung</strong>, Avina<br />
<strong>Stiftung</strong>, Nationaler Forschungsschwerpunkt<br />
Klima an der Universität Bern, Museumsdirektorenkonferenz<br />
Basel, Universität Basel<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2011<br />
F Ö R D E RV O L U M E N ⁄ CHF 1 500 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Diskussion zum Klimawandel<br />
anregen; Stärkung des öffentlichen<br />
Verständnisses für Wissenschaft<br />
L I N K ⁄ www.2grad.ch<br />
In Deutschland war sie ein voller Erfolg. Die Medien lobten sie, die Besucher<br />
waren begeistert. Jetzt kommt die Ausstellung ‹ 2 Grad – <strong>Das</strong> Wetter,<br />
der Mensch und sein Klima › des Deutschen Hygiene Museums Dresden<br />
in die <strong>Schweiz</strong>: Vom 21. August 2010 bis zum 20. Februar 2011 wird ‹ 2 Grad ›<br />
im Kunstfreilager auf dem Basler Dreispitz gezeigt. 70 000 Besucherinnen<br />
und Besucher werden erwartet – nicht nur aus Basel, sondern aus der<br />
ganzen <strong>Schweiz</strong> und dem benachbarten Ausland. Damit wird der Basler Dreispitz<br />
sechs Monate lang zu einer wichtigen Plattform für die Themen Wetter,<br />
Klima und Klimawandel.<br />
G A S T S P I E L IN DER SCHWEIZ<br />
Der Schutz des Klimas und der natürlichen Ressourcen ist der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> in ihrem Förderengagement ein besonderes Anliegen,<br />
ebenso der Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit sowie die<br />
Stärkung des Verständnisses für Wissenschaft in der Gesellschaft – alle<br />
diese Ziele vereint die Ausstellung ‹ 2 Grad › auf einmalige Weise. So hat die<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> das <strong>Schweiz</strong>er Gastspiel der erfolgreichen<br />
Klima-Ausstellung initiiert und zusammen mit den Kantonen Basel-Stadt<br />
und Basel-Landschaft, mit der Christoph Merian <strong>Stiftung</strong>, der Avina <strong>Stiftung</strong>,<br />
dem Nationalen Forschungsschwerpunkt Klima an der Universität Bern,<br />
der Museumsdirektorenkonferenz Basel sowie der Universität Basel einen<br />
Trägerverein gegründet, der die Ausstellung nach Basel holt. Dabei wird<br />
die Ausstellung aus Dresden nicht einfach übernommen, sie wird angepasst<br />
und bekommt einen besonderen <strong>Schweiz</strong>er Fokus.<br />
Zum ersten Mal überhaupt zeigt eine Ausstellung in der <strong>Schweiz</strong> Wetterund<br />
Klimaphänomene in einer solchen Breite und Vielfalt. « Wer diese Ausstellung<br />
gesehen hat, kann bei Wetter, Klima und Klimawandel fundiert<br />
mitreden », betont Nadine Felix. Die Projektleiterin von ‹ 2 Grad › und der<br />
gesamte Trägerverein sind überzeugt: Für diese Themen ist das Kunstfrei-<br />
2 0
lager auf dem Basler Dreispitz der perfekte Ort. Als späterer Standort der<br />
Hochschule für Kunst und Gestaltung bietet es ein Potpourri aus Kunst und<br />
Industrie. « <strong>Das</strong> ist ein idealer Nährboden, um Themen rund um Wetter,<br />
Klima und Klimawandel eine Heimat zu geben und eine breite Debatte zu<br />
lancieren », betont Albert Kesseli, Präsident des Trägervereins.<br />
Wie wichtig und dringend es ist, sich mit aktuellen Klima-Fragen auseinanderzusetzen,<br />
sagt der Titel der Ausstellung: Die namensgebenden ‹ 2 Grad ›<br />
beziehen sich auf die Befürchtung der meisten Klimaexperten, dass der<br />
Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad gegenüber<br />
der vorindustriellen Zeit unvorhersehbare und kaum zu beherrschende<br />
klimatische Prozesse auslösen würde. Auf diese Problematik will die<br />
Ausstellung aufmerksam machen – jedoch ohne den moralischen Zeigefinger<br />
zu erheben.<br />
Vor allem möchte die Ausstellung informieren: ‹ 2 Grad › wirft auf 100 m 2<br />
einen vielschichtigen und überraschenden Blick auf die faszinierenden Themen<br />
Wetter und Klima. Wie kommt das Wetter zustande Wie funktioniert<br />
das Klima Die Besucherinnen und Besucher gewinnen auch Einblicke in die<br />
Fragestellungen der historischen und aktuellen Klimaforschung. Medieninstallationen,<br />
interaktive Elemente und rund 20 Objekte aus der Natur-,<br />
Kultur-, Kunst- und Wissenschaftsgeschichte werden zu einer spannenden<br />
Erlebnisausstellung zusammengefügt.<br />
B I L D<br />
‹ 2 Grad › ist eine spannende Erlebnisausstellung:<br />
Medieninstallationen und interaktive<br />
Elemente informieren neben rund 250<br />
Ausstellungsobjekten aus der Natur-, Kultur-,<br />
Kunst- und Wissenschaftsgeschichte über<br />
Themen rund um Wetter, Klima und Klimawandel.<br />
D i e vier Teile der Ausstellung<br />
Die Ausstellung ‹ 2 Grad › gliedert sich in vier Teile: Im ersten Teil mit dem<br />
Titel ‹ Macht der Atmosphäre › wird gezeigt, wie die Menschen der Natur<br />
ausgeliefert waren und es bis heute noch sind: <strong>Das</strong> Wetter hat Schlachten<br />
und Fussball-Spiele entschieden und Völkerwanderungen ausgelöst. Im<br />
zweiten Teil ‹ Beobachten und Berechnen › geht es um die historische und<br />
2 1
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D<br />
Eisbären sind heute Symbol aller durch den<br />
Klimawandel bedrohten Tiere. Dieses<br />
präparierte Exemplar wartet in Basel auf die<br />
Ausstellungsbesucher.<br />
gegenwärtige Wetter- und Klimaforschung. Seit tausenden von Jahren<br />
versuchen die Menschen zu berechnen, wie das Wetter wird. Anschliessend<br />
wird die Klimageschichte des Menschen unter dem Titel ‹ Abwehr und<br />
Anpassung › erzählt und im vierten Teil, ‹ Wetter machen ›, wird dargestellt,<br />
dass sich der alte Traum vom Wettermachen nun anders als erhofft realisiert:<br />
Unter Klimaforschenden besteht ein breiter Konsens, dass der Klimawandel<br />
menschengemacht ist.<br />
‹ 2 Grad – <strong>Das</strong> Wetter, der Mensch und sein Klima › richtet sich an alle, die<br />
mehr zu Klima und Wetter erfahren möchten. Die Ausstellung ist für<br />
Familien genauso interessant wie für neugierige Köpfe und vernetzt denkende<br />
Menschen aus Politik und Wirtschaft. Ein besonderes Augenmerk<br />
richtet ‹ 2 Grad › auch auf Schulklassen: Für sie gibt es spezielle Angebote<br />
wie Führungen und Workshops. Einmal in der Woche sind für interessierte<br />
Besucher besondere Veranstaltungen in den eigens dafür ausgerüsteten<br />
Räumen gleich neben der Ausstellung geplant: Podiumsdiskussionen,<br />
Lesungen, Poetry Slam oder Veranstaltungen für Kinder… <strong>Das</strong> umfassende<br />
Begleitprogramm stellt den Dialog von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik<br />
und Gesellschaft ins Zentrum. So werden die Themen Klima und Klimawandel<br />
aus ganz neuen Blickwinkeln betrachtet – und noch weiter vertieft.<br />
2 2
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Nachhaltigkeit und<br />
Nachwuchsförderung:<br />
Zwei Programme unter<br />
einem Dach<br />
« Wir möchten Nachhaltigkeit im Denken und Handeln der Studierenden<br />
fest verankern », erklärt Dr. Jost Hamschmidt. Dafür setzt sich die 1990<br />
von Studierenden der Universität St. Gallen initiierte oikos <strong>Stiftung</strong> für<br />
Ökonomie und Ökologie mit internationalen Projekten und Programmen,<br />
aber auch über oikos-Studierendeninitiativen weltweit ein. « Die Studenten<br />
von heute sind die Manager von morgen », betont der Geschäftsführer<br />
von oikos. « Wenn diese neben ökonomischen auch soziale und ökologische<br />
Aspekte in ihre zukünftigen Entscheidungen integrieren, leisten wir einen<br />
reellen Beitrag für den Prozess einer nachhaltigen Entwicklung. »<br />
Um die Wirksamkeit der Projekte systematisch zu erhöhen, baut die oikos<br />
<strong>Stiftung</strong> ihre akademischen Programme aus und fasst die zwei wichtigsten<br />
unter einem Dach zusammen: dem ‹ oikos Faculty Development Programme<br />
›. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> setzt sich mit der Unterstützung<br />
dieses Programms nicht nur für akademische Nachwuchsförderung und<br />
Qualität in Forschung und Lehre ein, sondern auch für ökologische Nachhaltigkeit<br />
– ein Thema, das ihr in ihrem Förderengagement wichtig ist.<br />
P r O j e k t ⁄ oikos Faculty Development<br />
Programme<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ oikos <strong>Stiftung</strong> für<br />
Ökonomie und Ökologie<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2012<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 1 001 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Exzellenz- und Nachwuchsförderung<br />
in der Wissenschaft;<br />
Unterstützung des Engagements für Nachhaltigkeit<br />
in den Wirtschaftswissenschaften<br />
L I N K ⁄ www.oikosinternational.org<br />
<strong>Das</strong> ‹ oikos Faculty Development Programme › besteht aus zwei Modulen:<br />
Es ermöglicht herausragenden Nachwuchswissenschaftlern eine Promotion<br />
an der Universität St. Gallen im Bereich Nachhaltigkeit ( oikos PhD Fellowship<br />
Programme ). Zudem wird ein wirtschaftswissenschaftliches Netzwerk<br />
für Weiterbildung und Nachhaltigkeit aufgebaut ( oikos Academic Network ).<br />
‹ o i k o s PhD Fellowship Programme ›<br />
Hervorragende Nachwuchswissenschaftler werden eingeladen, drei Jahre<br />
lang an der Universität St. Gallen im Bereich ‹ Nachhaltiges Management › zu<br />
promovieren. <strong>Das</strong> Programm nimmt ausschliesslich erstklassige Kandidaten<br />
an, die von einem internationalen Komitee aus renommierten Professoren in<br />
einem mehrstufigen Prozess ausgewählt werden. Die Doktoranden arbeiten<br />
2 3
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D<br />
Bei der ‹ phD Summer Academy › haben<br />
Doktoranden ihre Forschungsprojekte vorgestellt<br />
und diskutiert. Gais im Appenzeller<br />
Land bot dafür eine erstklassige Kulisse.<br />
an Lehrstühlen der Universität und stärken so massgeblich die Integration<br />
von Zukunftsthemen in die universitäre Forschung und Lehre. Jedes Jahr<br />
werden zwei Doktoranden für drei Jahre eingestellt, so dass immer sechs<br />
gleichzeitig unter Vertrag stehen. Neben ihrem Doktorat sind die Nachwuchswissenschaftler<br />
für oikos als Projektleiter tätig.<br />
‹ o i k o s Academic Network ›<br />
Oikos führt in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern intensive<br />
Weiterbildungen für Doktoranden in verschiedenen Kerndisziplinen<br />
der Wirtschaftswissenschaften durch – natürlich mit besonderem Fokus<br />
auf Nachhaltigkeit. So wurden beispielsweise auf der im Jahr <strong>2009</strong> erstmals<br />
durchgeführten ‹ oikos UNDP Young Scholars Development Academy ›<br />
innovative Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit im Kontext von<br />
ökologischer Nachhaltigkeit weiterentwickelt. Ausserdem vernetzt das<br />
‹ Academic Network › die Alumni und ( ehemaligen ) Gastprofessoren bereits<br />
bestehender oikos-Programme. Ziel ist die Ausbildung erstklassiger Akademiker<br />
mit einem soliden Nachhaltigkeitsverständnis, die als Professoren<br />
in Kerndisziplinen ( zum Beispiel Finanzwissenschaft, Entwicklungsökonomie,<br />
Strategie ) wirken.<br />
Mit über 30 studentischen Initiativen in 1 Ländern ist oikos international<br />
hervorragend vernetzt. Weit über 100 Doktoranden haben bereits die bewährte<br />
Sommerakademie von oikos besucht. Viele ehemalige Teilnehmer sind<br />
heute Professoren an führenden Universitäten und damit bewährte Partner<br />
für oikos. Dieses Potenzial, diese personellen Ressourcen möchte das ‹ oikos<br />
Faculty Development Programme › nutzen. « Der Bedarf, Doktoranden und<br />
Professoren im Bereich Nachhaltigkeit und Wirtschaft für eine akademische<br />
Karriere auszubilden, ist gross », betont Dr. Jost Hamschmidt. « Wir schliessen<br />
mit unserem Programm eine wesentliche Lücke in der internationalen<br />
Ausbildungslandschaft der Wirtschaftswissenschaften. »<br />
2 4
Vertrauen – ein komplexes<br />
Phänomen<br />
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
« In vielen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens ist zunehmend<br />
von Vertrauenskrisen die Rede », sagt Professor Ingolf Dalferth von der<br />
Universität Zürich. Doch das menschliche Leben ist ohne Vertrauen schwer<br />
möglich. <strong>Das</strong> merkt man vor allem, wenn Vertrauen verloren geht. Dem<br />
Phänomen ‹ Vertrauen › geht eine am Collegium Helveticum tätige Projektgruppe<br />
der Universität Zürich mit dem Forschungsprojekt ‹ Vertrauen verstehen.<br />
Grundlagen, Formen und Grenzen des Vertrauens › auf den Grund.<br />
P r O j e k t ⁄ Vertrauen verstehen. Grundlagen,<br />
Formen und Grenzen des Vertrauens<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Collegium Helveticum<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2012<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 802 150<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung interdisziplinärer<br />
und gesellschaftsrelevanter Forschung<br />
L I N K ⁄ www.collegium.ethz.ch<br />
« Die Erforschung des Vertrauens in seinen biologischen Grundlagen, sozialen<br />
Formen und gesellschaftlichen Funktionen schafft die Grundlage dafür,<br />
dass Vertrauensprobleme früher erkannt und besser bewältigt werden<br />
können », erklärt Projektleiter Professor Dalferth. Und weil das Phänomen so<br />
vielschichtig und komplex ist, gehen die Forscher es auch entsprechend an –<br />
interdisziplinär. So werden die methodischen Beschränkungen der einzelnen<br />
Disziplinen korrigiert, durch Gespräch und Kooperation erschliessen sich die<br />
Wissenschaftler neue Perspektiven und Zugänge für die eigene Forschung.<br />
S i e b e n Disziplinen arbeiten zusammen<br />
Zehn Wissenschaftler aus sieben Disziplinen ( Neuroökonomie / Empirische<br />
Wirtschaftsforschung, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Philosophie / Hermeneutik,<br />
Theologie, Religionsphilosophie, Religionssoziologie ) möchten<br />
das komplexe Zusammenspiel verschiedener Faktoren beim Phänomen<br />
‹ Vertrauen › verständlicher machen. « Wir erhoffen uns auch eine Klärung<br />
der Frage, ob sich ein integrales Verständnis von Vertrauen erarbeiten lässt,<br />
das nicht nur den neurobiologischen und psychologischen, sondern auch<br />
den politischen, ökonomischen, rechtlichen und religiösen Dimensionen des<br />
Problemfelds gerecht wird », sagt Professor Dalferth.<br />
<strong>Das</strong> Forschungsvorhaben gliedert sich in vier Teile, in allen geht es um<br />
zentrale Problemfelder der Vertrauensforschung. Zwei dieser Teilprojekte<br />
2 5
B I L D<br />
Zehn Wissenschaftler der Universität Zürich<br />
forschen im Collegium Helveticum rund<br />
um das Phänomen ‹ Vertrauen ›. <strong>Das</strong> transdisziplinäre<br />
Institut in der Semper Sternwarte<br />
wurde 1997 von der ETH Zürich als Forum<br />
für den Dialog zwischen den Wissenschaften<br />
gegründet.<br />
werden vom <strong>Schweiz</strong>erischen Nationalfonds gefördert und zwei von der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>, die vor allem von dem interdisziplinären Ansatz<br />
des gesellschaftsrelevanten Forschungsprojekts überzeugt ist. Im ersten<br />
von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützten Vorhaben geht es um<br />
‹ die emotionalen und neurobiologischen Ursachen von Vertrauen ›. Dieses<br />
neurobiologisch-ökonomisch orientierte Teilprojekt untersucht, inwiefern<br />
sich allgemeines Risikoverhalten und zwischenmenschliches Vertrauen<br />
voneinander unterscheiden lassen.<br />
‹ Lebensformen und Grenzen unbedingten Vertrauens › ist der Titel des<br />
zweiten von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> geförderten Teilprojekts. Darin<br />
werden religiöse Formen des Vertrauens erforscht. Auch Fragen nach der<br />
Rolle von Wissen und Verständnis in Bezug auf die Vertrauensbildung sowie<br />
nach der Wiederherstellung von verlorenem Vertrauen werden hier eingeschlossen.<br />
2 6
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Ökologischer Landbau –<br />
ein Rezept gegen den<br />
Klimawandel<br />
Die Polarkappen schmelzen. Eisbären kämpfen ums Überleben. Stürme,<br />
Überschwemmungen und Dürren bedrohen die Menschen. Manch eine Südseeinsel<br />
könnte in Zukunft ganz von der Weltkarte verschwinden. Denkt<br />
man an Klimawandel, hat man diese Schreckensszenarien im Kopf. Doch<br />
was hat die Landwirtschaft mit all dem zu tun Und wie kann ökologischer<br />
Landbau helfen<br />
E m i s s i o n e n aus der Landwirtschaft<br />
« Die Landwirtschaft trägt weltweit mit 14 Prozent der globalen Emissionen<br />
zum Klimawandel bei », betont Dr. Eric Wyss, Vizedirektor des Forschungsinstituts<br />
für biologischen Landbau ( FiBL ). Die Hauptquellen seien Lachgasemissionen<br />
aus der Stickstoffdüngung, der Methanausstoss der Wiederkäuer<br />
und Methanemissionen bei der Reisproduktion. Auch bei der Verbrennung<br />
von Ernterückständen und bei unsachgemässer Behandlung von<br />
organischen Abfällen und Exkrementen entstehen Emissionen. « Zudem<br />
belastet die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft das Klima, da<br />
immer mehr Energie verbraucht wird », erklärt Eric Wyss. Nicht zu vergessen<br />
die Abholzung von Wäldern für Ackerbau und Weideflächen, die Futterproduktion<br />
für die Viehhaltung und der hohe CO2-Verbrauch für die Herstellung<br />
von Düngern und Pestiziden.<br />
P r o j e k t ⁄ CaLas ( Carbon Credits for<br />
Sustainable Landuse Systems )<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Forschungsinstitut für<br />
biologischen Landbau ( FiBL )<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2012<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 550 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Schutz der natürlichen<br />
Lebensgrundlagen und des Klimas; Verbesserung<br />
der Methoden des ökologischen<br />
Landbaus; Ermöglichung des Handels<br />
mit C0 2 -Zertifikaten in der biologischen<br />
Landwirtschaft<br />
L I N K ⁄ www.fibl.org<br />
Der Vizedirektor des FiBL ist überzeugt: « Der ökologische Landbau hilft,<br />
den Klimawandel zu vermindern. » Organischer statt mineralischer Dünger,<br />
optimierte Viehwirtschaft, geringerer Stickstoff- und tieferer Energieverbrauch<br />
– all das führe zum Beispiel zu geringeren Emissionen von Lachgas<br />
und Methan. Die humusreicheren Böden binden zudem mehr Kohlenstoff<br />
als die Böden des konventionellen Landbaus. Diese These möchte das<br />
Forschungsinstitut in dem Forschungsprojekt CaLas ( Carbon Credits<br />
for Sustainable Landuse Systems ) belegen. Besonders interessiert dabei die<br />
Frage, welche Leistungen der Ökolandbau konkret zum Klimaschutz er-<br />
2 7
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D e r<br />
R e c h t s ⁄ <strong>Das</strong> Forschungsinstitut für<br />
biologischen Landbau ( FiBL ) wurde 1973<br />
gegründet, seit 1997 forschen die Wissenschaftler<br />
in Frick.<br />
L i n k s ⁄ Welche Leistungen kann der<br />
ökologische Landbau gegen den Klimawandel<br />
erbringen Diese Frage beschäftigt<br />
die Wissenschaftler des FiBL.<br />
bringen kann. Mit der Unterstützung des Projekts CaLas setzt sich die<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> für einen schonenden Umgang mit natürlichen<br />
Lebensgrundlagen und den Schutz des Klimas ein – Themen, die die<br />
<strong>Stiftung</strong> als besondere Schwerpunkte in ihrem Engagement definiert hat.<br />
H a n d e l mit CO 2 - Z e r t i f i k at e n<br />
Die Wissenschaftler führen zunächst eine umfassende Literaturstudie durch.<br />
Die Übersichtsstudie verallgemeinert die Erkenntnisse verschiedener Fallstudien<br />
zum Potenzial des ökologischen Landbaus, Kohlenstoff im Boden<br />
zu binden und Emissionen zu reduzieren, auch der Energieverbrauch<br />
wird dabei berücksichtigt. « Dies soll zu einer verlässlichen Beurteilung der<br />
Klimaleistung des Biolandbaus im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft<br />
führen », erklärt Eric Wyss.<br />
In einem zweiten Schritt entwickeln die Forscher eine international anerkannte<br />
Methode zur Quantifizierung der Klimaleistungen des ökologischen<br />
Landbaus. Dies soll den Handel mit CO2-Zertifikaten möglich machen, was<br />
gerade auch in Entwicklungsländern die Umstellung auf ökologischen Landbau<br />
attraktiver machen könnte, so die Idee der Forscher. Aus diesem Grund<br />
wird auch ein Pilotprojekt in einem Entwicklungsland durchgeführt, das die<br />
Rahmenbedingungen für den Handel mit CO2-Zertifikaten prüfen soll.<br />
« Die ökologische Landwirtschaft hat grosse Vorteile für Bauern in Entwicklungsländern<br />
», betont Eric Wyss. Und damit meint er nicht nur die neuen<br />
Einkommensmöglichkeiten durch den Handel mit CO2-Zertifikaten.<br />
« Die Bauern profitieren auch von den positiven Wirkungen auf die Böden »,<br />
erklärt der Experte. Die Erosionsgefahr sinkt, die Böden können besser<br />
Wasser speichern, dadurch sind die Erträge sicherer. Und da durch die schonende<br />
Bearbeitung und den höheren Humusanteil die Böden fruchtbarer<br />
sind, sind die Erträge auch höher.<br />
2 8
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Lerngeschichten stärken<br />
Kinder<br />
« Es geht in der frühen Bildung nicht um schulische Lernformen, um Lektionen<br />
und Belehrung », betont Dr. Heidi Simoni. Kleine Kinder sind Forscher<br />
und Entdecker. Sie sind neugierig, aktiv und versuchen, die Welt um sie<br />
herum mit allen Sinnen zu verstehen. Kinder lernen durch Bewegung, durch<br />
Nachahmung, Ausprobieren, Fragen, Wiederholen und Spielen. « Die Frage<br />
ist nicht, ob man für oder gegen frühe Bildung ist », erklärt Heidi Simoni,<br />
Leiterin des Marie Meierhofer Instituts für das Kind ( MMI ) in Zürich. « Kinder<br />
bilden sich sowieso. » Die Frage sei vielmehr: Wie kann man die Kinder<br />
dabei begleiten<br />
Bei diesem Gedanken setzt das Forschungsprojekt ‹ Bildungs- und Resilienzförderung<br />
im Frühbereich › des MMI an: Im Rahmen des Projekts, das die<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> zusammen mit der Jacobs Foundation fördert,<br />
werden die ‹ Bildungs- und Lerngeschichten › in 2 Kindertagesstätten<br />
( Kitas ) eingeführt und erprobt. Sie sind ein Instrument zur Beobachtung<br />
und Dokumentation der Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern<br />
sowie zur Reflexion des pädagogischen Handelns.<br />
P r O j e k t ⁄ Stärkender Lerndialog zur<br />
Bildungs- und Resilienzförderung<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Marie Meierhofer<br />
Institut für das Kind ( MMI )<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2011<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 463 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Stärkung der frühkindlichen<br />
Bildung; Chancengleichheit der Kinder<br />
bei Schuleintritt; Qualitätsentwicklung der<br />
<strong>Schweiz</strong>er Kindertageseinrichtungen<br />
L I N K ⁄ www.mmizuerich.ch ⁄ bildungsprojekt<br />
In zwei Phasen werden die Kitas von einem Projektteam des MMI jeweils<br />
anderthalb Jahre lang bei der Einführung der Lerngeschichten fachlich<br />
begleitet und gecoacht. Die Veränderungen und Auswirkungen, die das Projekt<br />
auf Fachpersonen, Kinder und Eltern hat, werden wissenschaftlich<br />
erforscht und evaluiert – das ist das erste Mal in der <strong>Schweiz</strong>. Zudem wird<br />
das Projekt zeigen, unter welchen Rahmenbedingungen und mit welchen<br />
Ressourcen sich das Beobachtungsverfahren erfolgreich umsetzen lässt.<br />
Ist das Kind interessiert Ist es engagiert Hält es Herausforderungen und<br />
Schwierigkeiten stand Drückt es sich aus, teilt es sich mit Wirkt das Kind<br />
an der Lerngemeinschaft mit, übernimmt es Verantwortung Diese Fragen<br />
haben die Erzieherinnen und Erzieher im Hinterkopf, wenn sie die Kinder<br />
2 9
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
regelmässig mehrere Minuten in ihrem Alltag beobachten und ihre Eindrücke<br />
schliesslich als Lerngeschichten aufschreiben. Diese Geschichten zeigen<br />
kindorientiert, wertschätzend und individuell die Lernprozesse und<br />
Potenziale jedes einzelnen Kindes auf. « Die Bildungs- und Lerngeschichten<br />
sind ein Türöffner, um mit dem Kind ins Gespräch über sein Lernen zu kommen<br />
», erklärt Projektleiterin Corina Wustmann. Doch nicht nur mit<br />
dem Kind werden die Lernprozesse besprochen, im ganzen Kita-Team und<br />
mit den Eltern wird überlegt, wie es möglichst gut auf seinem Lern- und<br />
Bildungsweg unterstützt und ermutigt werden kann.<br />
S e l b s t b e w u s s t e s Lernen<br />
« Wenn Kinder auf ihrem Bildungsweg von Anfang an aufmerksam begleitet<br />
werden, profitieren davon alle Kinder », betont Heidi Simoni. Die ‹ normal ›<br />
begabten, die besonders begabten und auch diejenigen mit besonderen<br />
Bedürfnissen sowie Kinder aus bildungsfernen Familien. <strong>Das</strong> MMI ist überzeugt:<br />
Durch die Lerngeschichten werden die Kinder selbstbewusster im<br />
Lernen, sie werden sich ihrer eigenen Lernprozesse bewusst, lernen das<br />
selbstverantwortliche Lernen, auch die psychisch gesunde Entwicklung wird<br />
gefördert. Diese These möchte das MMI mit seiner begleitenden Forschung<br />
untermauern.<br />
Die Ziele des Projekts gehen jedoch noch weiter: « Wir möchten das Verständnis<br />
von Kindertageseinrichtungen als Bildungsinstitutionen stärken »,<br />
sagt Corina Wustmann. Durch die intensive Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen<br />
mit den Kindertageseinrichtungen werden die pädagogischen<br />
Fachkräfte zu Expertinnen und Experten der frühkindlichen Bildung, das<br />
trage zu einer Qualitätsentwicklung der <strong>Schweiz</strong>er Kitas bei. Zudem möchte<br />
das MMI eine Diskussion in Hinblick auf die Entwicklung frühpädagogischer<br />
Bildungskonzepte anregen. Denn der Frühbereich wurde in der Bildungsforschung<br />
lange vernachlässigt, bedauert Heidi Simoni. Weil das auch<br />
3 0
die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> so sieht, hat sie die ‹ frühkindliche Bildung ›<br />
als eines ihrer Fokusthemen definiert. Überzeugt von den weit reichenden<br />
Zielen des Projekts, fördert sie das Vorhaben, in dem Praxis und Wissenschaft<br />
beispielhaft zusammenarbeiten.<br />
Die ersten Rückmeldungen aus den beteiligten Kindertageseinrichtungen<br />
sind äusserst positiv: Als ‹ wertvoll › bezeichnen die Verantwortlichen das<br />
Beobachtungsverfahren der Lerngeschichten, das ihrer Meinung nach<br />
leicht in den Alltag der Kitas zu integrieren sei. Die Lernprozesse der Kinder<br />
würden damit besser wahrgenommen, verstanden und gefördert. Vor allen<br />
Dingen wird der intensive Dialog mit dem Kind von den Kindertagesstätten<br />
als Bereicherung empfunden. Die Kita-Leitungen betonen, dass die<br />
Beobachtungen und Lerngeschichten keinen Leistungsdruck auf die Kinder<br />
ausüben – im Gegenteil: Diese seien nicht nur stolz, wenn sie im Mittelpunkt<br />
stehen und beobachtet werden, sondern auch, wenn man ihnen<br />
die Lerngeschichten vorliest und mit ihnen über ihre Lernprozesse spricht.<br />
B I L D E R<br />
Die Erzieherinnen beobachten die Kinder<br />
regelmässig in ihrem Alltag – und schreiben<br />
ihre Eindrücke als ‹ Lerngeschichten › auf.<br />
Diese lesen die Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätten<br />
den Kindern vor und sprechen<br />
mit ihnen über ihre Lernfortschritte. Den<br />
Kindern macht es sichtlich Spass im Mittelpunkt<br />
zu stehen.<br />
3 1
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Zwei Seiten voll<br />
mit Wissen<br />
P r O j e k t ⁄ Wissen in 20 Minuten<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ 20 Minuten,<br />
Scitec-Media<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2011<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 212 500<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Präsentation der<br />
<strong>Schweiz</strong>er Wissenschaft für die ( junge )<br />
Öffentlichkeit als attraktiv und gesellschaftsrelevant<br />
L I N K ⁄ www.scitec-media.ch<br />
Die Themen sind breit gefächert: Sie reichen von Kaufsucht und Doping<br />
über Marsexpeditionen und <strong>Schweiz</strong>er Luftqualität bis hin zu Knochenimplantaten.<br />
Seit dem 27. November <strong>2009</strong> berichtet eine Fachredaktion unter<br />
der Leitung des renommierten Wissenschaftsjournalisten Dr. h.c. Beat<br />
Glogger in der Pendlerzeitung ‹ 20 Minuten › auf zwei Seiten über Wissenschaft<br />
– lesernah, verständlich und spannend. Und das jeden Freitag.<br />
Möglich machen dies die Gebert Rüf <strong>Stiftung</strong> und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>, die dieses Projekt gemeinsam initiiert haben und die externe Fachredaktion<br />
zunächst zwei Jahre lang finanzieren. Inhaltlich ist die Wissenschaftsredaktion<br />
von den beiden <strong>Stiftung</strong>en unabhängig. Um die Inhalte<br />
der Seiten kritisch zu überprüfen, haben die <strong>Stiftung</strong>en einen hochrangig<br />
besetzten achtköpfigen wissenschaftlichen Beirat engagiert.<br />
Sowohl die Gebert Rüf <strong>Stiftung</strong> als auch die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
haben die Förderung von Forschung und Wissenschaft sowie von neuen Ansätzen<br />
der Wissenschaftskommunikation in ihren <strong>Stiftung</strong>szielen festgelegt.<br />
« Es ist unser Ziel, wissenschaftliche Themen einer breiten Bevölkerungsschicht<br />
näher zu bringen », betont Albert Kesseli, Geschäftsführer<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>. « Vor allen Dingen jungen Menschen. » <strong>Das</strong><br />
geschieht auf den Wissensseiten nicht nur durch die Verschmelzung von<br />
Unterhaltung und Information – sondern auch durch die Wahl des Mediums:<br />
20 Minuten, eine leserstarke Gratiszeitung, die praktisch jeden erreicht.<br />
« <strong>Das</strong> Publikum soll sich durch unsere Artikel emotional angesprochen<br />
fühlen », erklärt Beat Glogger. « Wir möchten vermitteln, dass Forschung<br />
und Wissenschaft spannende Abenteuer sind. » Und dass die <strong>Schweiz</strong> stolz<br />
sein kann auf ihre wissenschaftlichen Leistungen – denn auch darum geht es<br />
in dem Projekt ‹ Wissen in 20 Minuten ›: den Wissenschaftsstandort <strong>Schweiz</strong><br />
als attraktiv und gesellschaftsrelevant vorzustellen.<br />
3 2
B I L D e r<br />
Sie möchten zeigen, dass Wissenschaft<br />
und Forschung spannende Abenteuer sind:<br />
Der renommierte und preisgekrönte Wissenschaftsjournalist<br />
Beat Glogger ( Foto oben )<br />
und sein Team berichten freitags in der<br />
Pendlerzeitung ‹ 20 Minuten › lesernah und<br />
informativ über wissenschaftliche Themen.<br />
Für seine Verdienste im Sinne der Wissenschaft<br />
wurde Beat Glogger von der Universität<br />
Zürich der Ehrendoktortitel verliehen.<br />
3 3
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Experten diskutieren über<br />
Ressourcenproblematik – und<br />
Studierende berichten darüber<br />
P r O j e k t ⁄ World Resources Forum und<br />
Student Reporters<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Eidgenössische<br />
Materialprüfungsanstalt ( Empa )<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong><br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 60 400 ( Konferenz<br />
), 13 100 ( Student Reporters )<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Sensibilisierung für den<br />
Schutz der natürlichen Ressourcen;<br />
Wissenstransfer von der Forschung in<br />
Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit;<br />
Förderung von jungen Akademikern<br />
L I N K ⁄ www.empa.ch;<br />
www.worldresourcesforum.org/student-blog<br />
Die Ressourcenproblematik ist nicht nur eine Herausforderung, die Wissenschaftler<br />
interessieren sollte, sie geht auch die breite Öffentlichkeit<br />
etwas an. Deshalb war es der Empa ( Eidgenössische Materialprüfungsanstalt )<br />
wichtig, dass nicht nur Forscher beim Wissenschaftskongress R‘09 über<br />
Ressourcenmanagement und Technologie diskutierten. Sie wollte ein Publikum<br />
über die Wissenschaftsgemeinde hinaus erreichen – und organisierte<br />
am 1. und 16. September <strong>2009</strong> das World Resources Forum in Davos. Ziel<br />
war es, Expertenwissen aus der Wissenschaft zusammenzuführen, für<br />
Praktiker zugänglich zu machen und die Öffentlichkeit für die Ressourcenproblematik<br />
zu sensibilisieren.<br />
E m p f e h l u n g e n für Politik und Wirtschaft<br />
Seit 199 ist die Empa Mitorganisatorin der Wissenschaftskongresse. Im Jahr<br />
<strong>2009</strong> wurde der Anlass als ‹ Zwillingskongress › in Nagoya ( Japan ) und Davos<br />
organisiert. Er bildete zugleich die Mantelveranstaltung zum ersten World<br />
Resources Forum. « <strong>Das</strong> World Resources Forum diente als Plattform für die<br />
Diskussion von globalen und lokalen Fragen des Ressourcenverbrauchs »,<br />
erklärt Projektleiter Dr. Martin Birtel von der Empa. Hunderte internationale<br />
Experten aus Wissenschaft und Politik sowie interessierte Privatpersonen<br />
trafen dort aufeinander, diskutierten in zahlreichen Workshops, Podiumsdiskussionen<br />
und Vorträgen über die Umweltprobleme unserer Zeit. Am Ende<br />
verfassten die Experten eine Abschlussdeklaration mit Handlungsempfehlungen<br />
für Politik und Wirtschaft. Unter den Referenten waren auch namhafte<br />
Personen wie der bekannte US-Ökonom Dennis Meadows oder der deutsche<br />
Naturwissenschaftler und Politiker Ernst Ulrich von Weizsäcker.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> förderte nicht nur den Kongress und damit<br />
die wissenschaftliche und öffentliche Auseinandersetzung mit dem drängenden<br />
Thema der Ressourcenknappheit. Auf ihre Initiative waren zehn<br />
Studierende beim World Resources Forum als Student Reporters unterwegs<br />
3 4
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D e r<br />
Wissenschaft trifft Öffentlichkeit: Beim World<br />
Resources Forum diskutierten Experten<br />
aus Wissenschaft und Politik nicht nur<br />
miteinander, sondern auch mit interessierten<br />
Privatpersonen. Zehn Studierende berichteten<br />
live in einem Internet-Blog über die<br />
Veranstaltung.<br />
3 5
B I L D e r<br />
Die Student Reporters schätzten die<br />
Möglichkeit, mit namhaften Experten ins Gespräch<br />
zu kommen. Für sie war die Konferenz<br />
eine besondere Erfahrung.<br />
– fünf Mitglieder von oikos international und fünf Stipendiaten der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />
Studienstiftung. In einem Internet-Blog berichteten die Studierenden<br />
live vom Kongress. Nicht nur die inhaltlichen Berichte und Interviews<br />
standen dabei im Mittelpunkt, sondern auch die persönlichen Eindrücke<br />
und Gedanken der Autoren. Die Student Reporters sind zufrieden mit ihrer<br />
Arbeit: « 1300 Blog-Besucher hatten wir in den drei Tagen des Kongresses »,<br />
erzählt Martin Herrndorf von oikos international. « Viele Beiträge wurden<br />
ausgiebig und teilweise kontrovers diskutiert. »<br />
Die Journalistin Yvonne von Hunnius und der NZZ-Blogger Nico Luchsinger<br />
hatten die Studierenden im Vorfeld des Kongresses auf ihre Aufgabe vorbereitet.<br />
<strong>Das</strong> schätzten die jungen Blogger sehr – genauso wie die wertvollen<br />
( journalistischen ) Erfahrungen, die sie im Rahmen des World Resources<br />
Forums machen konnten; nicht zu vergessen die Möglichkeit, sich mit dem<br />
Ressourcen-Problem der Welt auseinanderzusetzen und interessante<br />
Persönlichkeiten zu treffen.<br />
3 6
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Preis für<br />
vorbildliche Forschung<br />
Drei Forschende, drei Fachrichtungen, eine Auszeichnung: Der Chemiker<br />
Felix Zelder, der Informatiker Tobias Kuhn und die Literaturwissenschaftlerin<br />
Evelyn Dueck wurden am 22. September <strong>2009</strong> für ihre Forschungsarbeiten<br />
mit dem <strong>Mercator</strong>-Preis ausgezeichnet. Alle drei Nachwuchsforschenden<br />
haben ihre Arbeiten mit Hilfe des Forschungskredits der Universität<br />
Zürich verwirklicht – ein wichtiges Förderinstrument für den akademischen<br />
Nachwuchs. Maximal 200 000 Franken werden pro Forschungsprojekt vergeben,<br />
damit können sich die Jungakademiker ein bis zwei Jahre ganz ihrer<br />
wissenschaftlichen Arbeit widmen. Doktorierende können eine Verlängerung<br />
für ein drittes Jahr beantragen.<br />
Damit noch mehr Jungakademiker von dem Forschungskredit profitieren<br />
und sich weiterqualifizieren können, stockt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
diesen seit 2007 bis 2011 jährlich um eine Million Franken auf. Zusätzlich<br />
werden alle zwei Jahre drei mit dem Forschungskredit geförderte junge<br />
Wissenschaftler von einer stiftungsunabhängigen Jury mit dem mit<br />
000 Franken dotierten <strong>Mercator</strong>-Preis ausgezeichnet. « Wichtig sind dabei<br />
die wissenschaftliche Qualität, Originalität und Innovation », erklärt<br />
Dr. Beatrice Scherrer, Leiterin der Fachstelle für Projekt- und Personenförderung<br />
der Universität Zürich. « Ausserdem sind das Denken über fachliche<br />
Grenzen hinweg sowie der nachhaltige Nutzen für Mensch und Gesellschaft<br />
entscheidend. » Die Jury ist überzeugt: <strong>Das</strong> alles vereinen die Arbeiten<br />
von Felix Zelder, Tobias Kuhn und Evelyn Dueck.<br />
P r O j e k t ⁄ Forschungskredit der Universität<br />
Zürich und <strong>Mercator</strong>-Preis<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Universität Zürich<br />
L a u f z e i t ⁄ 2007 – 2011<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 5 000 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Exzellenz- und Nachwuchsförderung<br />
in der Wissenschaft<br />
L i n k ⁄ www.uzh.ch<br />
B I L D<br />
Tobias Kuhn, Evelyn Dueck und Felix Zelder<br />
( v.l. ) stehen bei der Preisverleihung dem<br />
Publizisten Roger de Weck ( r. ) Rede und<br />
Antwort.<br />
I n n o v at i v e r Blausäure-Schnellt e s t<br />
Eigentlich wollte der Chemiker Felix Zelder neue Vitamin B12-Derivate als<br />
Krebsmedikamente entwickeln – bis er entdeckte, dass er mit diesem Derivat<br />
Blausäure nachweisen konnte. « Die Methode hat so gut funktioniert, dass<br />
wir sie systematisch ausgebaut haben », erinnert sich der Wissenschaftler. So<br />
entstand ein Schnelltest, der Blausäure durch Verfärbungen mit dem blos-<br />
3 7
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D<br />
Mit den französischen Übersetzungen der<br />
Werke von Paul Celan und Georg Trakl<br />
beschäftigt sich die Literaturwissenschaftlerin<br />
Evelyn Dueck.<br />
sen Auge sichtbar macht – und das kann Leben retten: Denn Blausäure<br />
kommt in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vor. Meist sind die Mengen unbedenklich.<br />
Doch in höheren Dosen kann Blausäure die Atmungskette in den<br />
Zellen blockieren, zu Lähmungserscheinungen oder gar zum Tod führen.<br />
« Wir würden in Zukunft gerne ein Testsystem entwickeln, das Blausäure<br />
in Maniok nachweist », erklärt Felix Zelder. Gerade in vielen Ländern Afrikas<br />
und Lateinamerikas wäre das ein wichtiger Beitrag für die Lebensmittelsicherheit.<br />
Denn dort ist Maniok ein wichtiges Grundnahrungsmittel. « Ein<br />
solches System könnte zum Beispiel von ‹ Lebensmittel-Sherrifs › auf<br />
Märkten eingesetzt werden, um Cyanid-Vergiftungen durch unzureichend<br />
verarbeitete Maniok-Produkte vorzubeugen », betont der Chemiker. Besonders<br />
freut es Felix Zelder, dass sein Nachweis bereits vom kolumbianischen<br />
Gesundheitsministerium für die Trinkwasserkontrolle getestet wird:<br />
« Denn auch Wasser kann mit Blausäure verseucht sein. »<br />
« Wäre es nicht schön, wenn wir dem Computer Fragen stellen könnten,<br />
die er dann automatisch beantwortet » Dieser Gedanke liess den Informatiker<br />
Tobias Kuhn nicht mehr los, seit er bei Recherchen für seine Diplomarbeit<br />
auf das Gebiet der ‹ kontrollierten natürlichen Sprachen › gestossen<br />
war. « Ich habe grosses Potenzial darin gesehen, diesen Ansatz mit dem Wikipedia-Prinzip<br />
zu verbinden », erklärt er. Bislang konnte man Computern<br />
keine konkreten Fragen stellen, ganz einfach, weil sie keine natürliche Sprache<br />
interpretieren können. « Damit dies möglich ist, muss man das Wissen<br />
in formaler Logik ausdrücken », sagt der Informatiker. So entwickelte er sein<br />
ACE-Wiki ( Attempto Controlled English ), das die natürliche Sprache der<br />
Menschen in die formale Logik der Computer übersetzt.<br />
Heute dauert es nur Sekundenbruchteile, bis eine Suchmaschine tausende<br />
Texte auf die Stichwortsuche geliefert hat. Leider sind darunter auch viele<br />
3 8
Treffer, die nicht relevant sind. <strong>Das</strong> Wiki-System von Tobias Kuhn soll auch<br />
ungeübten Nutzern den unkomplizierten Zugang zu Wissen im Internet<br />
möglich machen – indem sie ganz einfach Fragen stellen.<br />
U n t e r s u c h u n g von Ly r i k ü b e r s e t z u n g e n<br />
Die dritte Preisträgerin Evelyn Dueck beschäftigt sich in ihrem Dissertationsprojekt<br />
mit den französischen Übersetzungen der Werke von Paul<br />
Celan und Georg Trakl. « Ich nutze die These der Unübersetzbarkeit von lyrischen<br />
Texten als Ausgangspunkt für meine Untersuchungen », erklärt<br />
die Literaturwissenschaftlerin.<br />
B I L D<br />
Dank des Forschungskredits war es Felix<br />
Zelder möglich, eine Doktorandin für<br />
sein Forschungsprojekt einzustellen. Er und<br />
Christine Männel-Croise haben einen<br />
Blausäure-Schnelltest für Lebensmittel erarbeitet.<br />
<strong>Das</strong> Forschungsprojekt kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass die<br />
französischen Übersetzungen der Lyrik Paul Celans und Georg Trakls sich<br />
nur sehr bedingt mit dem Transfer-Schema der Übersetzungswissenschaft<br />
greifen lassen. « Es sind bereits in der poetischen Feinstruktur des<br />
Originals unterschiedliche Übersetzungsprozesse zu finden », betont Evelyn<br />
Dueck. So entwickelte sie in ihrem Projekt das Konzept des ‹ textuellen Übertragungsraums<br />
›, in dem sie die Prozesse literarischer Übertragungen, vor<br />
allem die der Metapher und des Zitats, aber auch des sprachlichen Zeichens<br />
im Allgemeinen, mit dem Übersetzungsprozess in Beziehung setzt.<br />
Die Untersuchung von Evelyn Dueck zeigt: Die traditionellen Definitionen<br />
der Übersetzung als Interpretation oder als Transfer greifen zu kurz und sind<br />
gerade für die Übersetzung von Lyrik unzureichend. Die Wissenschaftlerin<br />
legt eine Theorie vor, die den Übersetzungsprozess als literarischen Prozess<br />
fassbar macht und erarbeitet ein Analysemodell zur Untersuchung von Lyrikübersetzungen.<br />
3 9
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
inhaltsverzeichnis<br />
4 4 G A S T B E I T R A G ⁄ ‹ Integrationsförderung ab dem ersten Tag › von Julia Morais<br />
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N ⁄ A U S G E W Ä H LT E P R O J E K T E 2 0 0 9<br />
4 6 M U S - E b r i n g t d i e K ü n s t e i n d i e S c h u l e<br />
5 0 I n t e g r at i o n s f ö r d e r u n g i m K a n t o n Z ü r i c h : m o d u l a r u n d m a s s g e s c h n e i d e r t<br />
5 2 S o m m e r c a m p ‹ C o o lt o u r › b a u t V o r u r t e i l e a b<br />
5 4 G e s c h i c h t e n v o l l e r Ä n g s t e u n d H o f f n u n g e n<br />
5 7 D a m i t J u g e n d p r o j e k t e n i c h t a m G e l d s c h e i t e r n<br />
5 9 M i t C h a g A L L a u f s G y m n a s i u m<br />
6 1 S c h ü l e r e r l e b e n P o l i t i k h a u t n a h<br />
6 3 S c h u l e i s t m e h r a l s U n t e r r i c h t<br />
6 4 P R E I S E F Ü R I N N O V AT I V E S C H U L P R O J E K T E<br />
6 7 G e l u n g e n e r S ta r t f ü r I n f o k l i c k . c h i n d e r Z e n t r a l s c h w e i z<br />
7 0 B e g a b u n g s f ö r d e r u n g w e c k t F R E U D E a m L e r n e n<br />
4 2
Kinder und<br />
Jugendliche fördern<br />
Jedes Kind hat Begabungen. Doch nicht jedes Kind hat die<br />
Möglichkeit, diese zu entfalten. Gründe dafür gibt es viele. Bis<br />
heute bestimmen familiäre und soziale Hintergründe den<br />
Werdegang von vielen Kindern und Jugendlichen. Die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> möchte jungen Menschen unabhängig von<br />
ihrer Herkunft beste Zukunftschancen ermöglichen – und der<br />
entscheidende Schlüssel dafür ist die Bildung.<br />
Wir sind überzeugt: Schulen können viel voneinander lernen.<br />
Mit unseren Förderpartnern machen wir innovative Schulprojekte<br />
und wegweisende Massnahmen in Schulentwicklung<br />
und Unterrichtsgestaltung bekannt. Wir ermöglichen einen Austausch<br />
zwischen Theorie und Schulpraxis sowie zwischen<br />
Lehrpersonen, Schulleitern und Behördenvertretern. Wir stossen<br />
Diskussionen an, machen uns für Schulreformen stark und<br />
nicht zuletzt unterstützen wir Projekte, die die ganzheitliche<br />
und kulturelle Bildung fördern. Auf diese Weise leisten wir einen<br />
Beitrag zur Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht.<br />
Auch ausserhalb der Schule setzen wir uns für die Stärkung von<br />
Kindern und Jugendlichen ein: für die Entfaltung ihrer Persönlichkeit,<br />
für ihre Integration in die Gesellschaft, für die Förderung<br />
ihres Engagements. <strong>Das</strong> geschieht nicht nur durch konkrete<br />
Jugendprojekte. Zusammen mit unseren Partnern ermöglichen<br />
wir Jugendlichen einen Zugang zu Netzwerken und bieten<br />
Hilfestellungen bei der Umsetzung ihrer Ideen in Projekte.<br />
4 3
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
GASTBEITRAG<br />
Integrationsförderung<br />
ab dem ersten Tag<br />
Gastbeitrag von Julia Morais<br />
Die <strong>Schweiz</strong> blickt auf viele Jahrzehnte der<br />
Einwanderung zurück. Sie hat dabei breite Erfahrungen<br />
gesammelt im Umgang mit Migrantinnen<br />
und Migranten. In den vergangenen<br />
Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
dass die Sprache der Schlüssel zum<br />
Erfolg für Integration ist. Zudem nutzen<br />
wir heute die Chance, frühzeitig mit der Integrationsarbeit<br />
zu beginnen, also die Zuziehenden<br />
vom ersten Tag an zu fördern – aber auch<br />
zu fordern. Mit dem Prinzip des Förderns<br />
und Forderns nimmt die Integrationspolitik<br />
des Kantons Zürich seit dem Jahr 2008 alle<br />
gesellschaftlichen und politischen Akteure,<br />
auch die Verwaltung, in die Pflicht. Ziel<br />
der neuen Integrationspolitik ist die tatsächliche<br />
Herstellung der Chancengleichheit durch<br />
Information, Sprache und Bildung, Vernetzung<br />
und Integrationsvereinbarungen. Gerade<br />
für Kinder und Jugendliche von Zugezogenen<br />
ist es wichtig, möglichst früh und umfassend<br />
gefördert und beim Integrationsprozess<br />
unterstützt zu werden, damit sie beste Zukunftschancen<br />
erhalten.<br />
A k t i v e Mitgesta lt u n g ⁄ Unter Integration<br />
versteht man die wirtschaftliche, soziale und<br />
kulturelle Einbindung aller Gesellschaftsmitglieder.<br />
Aus fachlicher Sicht ist Integration<br />
ein gesamtgesellschaftlicher Prozess, der<br />
von Einheimischen wie von Zugezogenen eine<br />
aktive Mitgestaltung erfordert. Grundsätzlich<br />
kann man davon ausgehen, dass sich<br />
Migrantinnen und Migranten selbstständig um<br />
ihre Integration bemühen – und dabei grösstenteils<br />
erfolgreich sind. Wo es nötig und<br />
sinnvoll ist, zielen Integrationsmassnahmen<br />
auf bedarfsgerechte Fördermöglichkeiten<br />
ab – um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
einen sozialen Aufstieg zu ermöglichen<br />
bzw. einen sozialen Abstieg zu verhindern.<br />
Niederschwellige Angebote helfen dabei, dass<br />
Betroffene ihr sprachliches und berufliches<br />
Potenzial voll ausschöpfen können. Ein ressourcenorientierter<br />
Ansatz berücksichtigt zudem<br />
die individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen<br />
der Migrantinnen und Migranten.<br />
Ein zentraler Pfeiler der kantonalen Integrationspolitik<br />
ist die Förderung von Projekten<br />
privater Initiativen. Dabei unterstützt<br />
der Kanton Projekte, die die sprachliche, berufliche<br />
und soziale Integration fördern. Oder<br />
Projekte, die Begegnungen der Migrationsbevölkerung<br />
mit der einheimischen Bevölkerung<br />
ermöglichen, um dabei zu helfen, gegenseitige<br />
Vorurteile abzubauen. Ergänzend<br />
werden Massnahmen in den Bereichen Frühförderung,<br />
Elternbildung und Gewaltprävention<br />
unterstützt. Schlüsselpersonen mit<br />
Migrationshintergrund werden gezielt in<br />
die Integrationsarbeit einbezogen. <strong>Das</strong> leistet<br />
nicht nur einen wichtigen Beitrag für die<br />
Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens.<br />
<strong>Das</strong> garantiert, dass die Integrationspolitik an<br />
der Basis umgesetzt wird.<br />
Auf der ‹ Fordern-Seite › sind individuelle<br />
Integrationsvereinbarungen ein wichtiges<br />
Instrument der neu ausgerichteten<br />
Integrationspolitik. Dieses Instrument wurde<br />
im Rahmen eines Pilotprojektes gestartet<br />
und evaluiert. Bei Menschen, die neu in die<br />
<strong>Schweiz</strong> gezogen sind, kommt die individuelle<br />
Vereinbarung als Integrationshilfe zur<br />
Anwendung; bei Langzeitanwesenden mit Integrationsdefiziten<br />
ist sie Motivation und letzte<br />
Integrationsmassnahme, wenn alle freiwilligen<br />
Angebote erfolglos waren. Im vertraglichen<br />
Lern-Rahmen mit aktiver Begleitung gelingt<br />
es auch so genannten ‹ bildungsfernen Menschen<br />
›, sich Kompetenzen für die schulische,<br />
4 4
erufliche und gesellschaftliche Integration<br />
anzueignen. Die Auswertung der Erfahrungen<br />
aus dem Pilotjahr im Kanton Zürich und in<br />
vier weiteren Kantonen haben sehr positive<br />
Resultate gezeigt. Den Gemeinden steht mit<br />
diesem neuen Instrument ein verbreitertes<br />
Spektrum an Förder- und Fordermassnahmen<br />
zur Verfügung.<br />
V e r s t ä r k t e Zusammenarbeit ⁄ Ausgehend<br />
von der Erkenntnis, dass Integration dort<br />
stattfindet, wo man lebt, hat die Fachstelle für<br />
Integrationsfragen seit 2008 die Zusammenarbeit<br />
mit den Gemeinden intensiviert und<br />
durch ein innovatives Modell erweitert: <strong>Das</strong><br />
von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> geförderte<br />
Projekt ‹ Integrationsmodule › beinhaltet<br />
eine kommunale Bedarfsanalyse, gestützt auf<br />
statistische Daten und qualitative Umfragen.<br />
Aufgrund dieser Analyse berät die Fachstelle<br />
die Gemeinden in der Ausarbeitung einer<br />
eigenen Integrationsstrategie. Je nach Bedürfnis<br />
können diverse Integrationsmodule zu<br />
den Themen Sprache, Bildung, Information,<br />
Arbeitsintegration, kulturelle und soziale<br />
Dienstleistungen, Prävention und religiöse Diversität<br />
frei im Baukastensystem kombiniert<br />
werden. Um die Gemeindebehörden in Zukunft<br />
noch besser bei der Wahl der Module unterstützen<br />
zu können, sammelt die Fachstelle für<br />
Integrationsfragen zurzeit bewährte und gut<br />
übertragbare Integrationsprojekte. Diese<br />
werden sorgfältig und übersichtlich aufbereitet<br />
und stehen den Gemeinden ab Spätsommer<br />
2010 in Form eines Katalogs zur Verfügung.<br />
Die Differenzierung der Massnahmen<br />
nach dem tatsächlichen Bedarf zielt darauf ab,<br />
möglichst viele davon mittel- und langfristig<br />
in die Regelstrukturen aufzunehmen, also<br />
wirksam in die behördlichen Beratungen, in<br />
Schule, Fürsorge und Gesundheitsversorgung<br />
zu integrieren. Die Grundangebote des Staates<br />
sollen die Bedürfnisse der breiten, heterogenen<br />
Gesellschaft abdecken. Aufgabe<br />
der komplementären Pilotprojekte und privaten<br />
Angebote ist es, diese Grundversorgung<br />
gezielt zu ergänzen. Sie wirken dort, wo neue<br />
Bedürfnisse erst erforscht werden müssen.<br />
Der Bund unterstützt diese innovative Ausrichtung<br />
der Integrationspolitik und ist bereit,<br />
entsprechende Projekte mitzutragen. Auch<br />
Bevölkerungsumfragen zeigen, dass sich ein<br />
Grossteil der Menschen eine aktive, auf klare<br />
Ziele ausgerichtete Integrationsarbeit nach<br />
dem Prinzip ‹ Fördern und Fordern ab dem<br />
ersten Tag › wünscht und auch das Instrument<br />
der Integrationsvereinbarungen begrüsst.<br />
Die Förderung innovativer Projekte durch<br />
die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zu dieser erfreulichen Entwicklung.<br />
Mit dieser Unterstützung können<br />
Erkenntnisse aus der Fachwelt rascher in<br />
neue Projekte übertragen werden. So erreicht<br />
man eine produktive Rückkopplung in die<br />
Behörden. Da wir alle in der Integrationsarbeit<br />
zeitlich gefordert sind und zum Teil alte Defizite<br />
aufzuarbeiten haben, ist das Engagement<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> von erheblicher<br />
gesellschaftlicher Relevanz.<br />
Mehr über die Integrationsmodule des Kantons<br />
Zürich lesen Sie auf den Seiten 50 – 51.<br />
J u l i a M o r a i s<br />
Julia Morais arbeitete mehrere Jahre im Schulpsychologischen<br />
Dienst des Kantons Solothurn. Von 1994 bis<br />
2000 leitete sie die Abteilung für anerkannte Flüchtlinge<br />
des <strong>Schweiz</strong>erischen Roten Kreuzes (SRK) Basel-Landschaft.<br />
1999 wurde sie Integrationsbeauftragte des Kantons<br />
Basel-Landschaft, wo sie das so genannte ‹ Basler<br />
Modell › mitentwickelte. Seit dem Jahr 2007 ist Julia<br />
Morais Integrationsbeauftragte des Kantons Zürich.<br />
4 5
4 6
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
MUS-E bringt die Künste<br />
in die Schule<br />
Werner Schmitt hat ein Ziel: « Bis zum Jahr 2013 sollen 200 Schulklassen<br />
in der <strong>Schweiz</strong> von MUS-E profitieren. » Der Vizepräsident von MUS-E<br />
<strong>Schweiz</strong> und die Vereinspräsidentin, Nationalrätin Christa Markwalder, sind<br />
optimistisch, dass das auch gelingt. Denn mit der Anschubfinanzierung<br />
durch die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> konnte sich die Geschäftsstelle des Vereins,<br />
die bislang fast ausschliesslich ehrenamtlich gearbeitet hat, im Frühjahr<br />
<strong>2009</strong> neu organisieren. Aus der Teilzeitbesetzung wurde eine feste<br />
Struktur mit Gesamtleitung, Projektleitung und künstlerisch-pädagogischer<br />
Leitung. Damit wird das Projekt nun professionell geführt. Und der Verein<br />
kann sich ganz auf das Ziel ‹ 200 neue MUS-E-Klassen › konzentrieren sowie<br />
sein innovatives Konzept der ganzheitlichen Bildung in der <strong>Schweiz</strong> bekannt<br />
machen und verbreiten.<br />
P r O j e k t ⁄ MUS-E<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Verein MUS-E <strong>Schweiz</strong><br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2013<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 655 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung der kulturellen<br />
und der ganzheitlichen Bildung in der Schule<br />
L i n k ⁄ www.mus-e.ch<br />
K i n d e r entwickeln ihre Persönlichkeit<br />
« MUS-E bringt die Künste in die Schule », erklärt Werner Schmitt. Vom<br />
ersten Schuljahr an inszenieren, gestalten, musizieren oder tanzen professionelle,<br />
schweizerische und internationale Künstlerinnen und Künstler<br />
in zwei Wochenlektionen unter Mitwirkung der Lehrer mit den Kindern.<br />
« Die Künste helfen Kindern, ihre Persönlichkeit zu entwickeln », betont der<br />
Mitbegründer von MUS-E. Sie entdecken ihr Potenzial, finden neue Wege<br />
des Denkens, der Ausdrucksfähigkeit, der Kreativität. <strong>Das</strong> Programm bietet<br />
den Schülern einen Raum, in dem sie sich selbst wahrnehmen, in dem sie<br />
selbstbestimmt lernen können – ohne dass es um Leistung oder die Vermittlung<br />
von Inhalten geht. « MUS-E bildet auch Vorurteile ab und fördert Toleranz<br />
», sagt Werner Schmitt. « Schliesslich ist Kunst eine universelle<br />
Sprache der Menschheit, die Grenzen überwindet. »<br />
All das hatten Werner Schmitt und sein guter Freund, der weltbekannte<br />
Violinist Yehudi Menuhin ( 1916 – 1999 ) im Hinterkopf, als sie 1993 das<br />
Programm MUS-E ins Leben gerufen haben. « Wir wollten zeigen, wie we-<br />
4 7
sentlich die Künste in der Gesellschaft sein können », erinnert sich Werner<br />
Schmitt, ehemaliger Direktor des Konservatoriums Bern. « Mit dieser Idee<br />
haben wir damals bei der UNESCO offene Türen eingerannt. » Es fehlte<br />
nur noch ein passendes Projekt.<br />
Deshalb hatten Werner Schmitt und Yehudi Menuhin 1993 zur Expertenkonferenz<br />
nach Gstaad im Berner Oberland eingeladen. « Dort haben wir die<br />
MUS-E-Richtlinien erarbeitet, die bis heute die Grundpfeiler unserer Arbeit<br />
sind », erzählt Werner Schmitt. Noch im selben Jahr startete eine Pilotklasse<br />
in der Muesmattschule in Bern – mit überaus grossem Erfolg: « Die Lehrer<br />
waren begeistert, sie wollten nicht mehr ohne MUS-E eine erste Klasse beginnen<br />
», erinnert sich Werner Schmitt zufrieden. « Die Kinder zeigten mehr<br />
Respekt, mehr Toleranz und mehr Lernmotivation. » Genau diesen Effekt<br />
hatten sich die beiden Initianten des Projekts neben der Sensibilisierung der<br />
Kinder für die Künste erhofft.<br />
F e s t e r Besta n d t e i l des Stundenplans<br />
<strong>Das</strong> Programm MUS-E geht über die klassische Kunst- und Kulturvermittlung<br />
hinaus. « Kunst und Bildung werden darin verwebt », betont Werner<br />
Schmitt. Ziel sei eine langfristige Wirkung der künstlerischen Angebote<br />
– das werde vor allem auch durch die Dauer des Programms erreicht:<br />
Mindestens zwei Jahre lang ist MUS-E mit zwei Lektionen pro Woche in<br />
den teilnehmenden Primarschulklassen fester Bestandteil des Stundenplans.<br />
Nicht nur die Laufzeit des Projekts grenzt MUS-E von herkömmlichen<br />
Kunstprogrammen an Schulen ab. Die teilnehmenden Künstlerinnen und<br />
Künstler sind zertifiziert, sie bilden sich im Rahmen von MUS-E fort. <strong>Das</strong><br />
Programm wird zudem regelmässig evaluiert, um seine Qualität auch in<br />
Zukunft zu sichern. Dafür sorgen auch die Koordinatoren, die das Programm<br />
an den Schulen betreuen und organisieren, und nicht zuletzt das grosse internationale<br />
Netzwerk von MUS-E.<br />
4 8
P r o g r a m m in 14 Ländern<br />
Seit 1993 ist MUS-E eine Erfolgsgeschichte: <strong>Das</strong> Programm wird international<br />
durch die Yehudi Menuhin Foundation ( IYMF ) in Brüssel koordiniert<br />
und hat sich in zwölf europäischen Ländern, in Israel und Brasilien etabliert.<br />
Nur in der <strong>Schweiz</strong>, wo das Programm seinen Anfang genommen hatte,<br />
stockte die Entwicklung. Im Schuljahr 2007/2008 nahmen 70 Kinder aus 23<br />
Klassen in 13 Schulen an MUS-E teil. Nun wird sich das europaweit einzigartige<br />
Bildungsprogramm auch in der <strong>Schweiz</strong> noch weiter verbreiten – mit<br />
Hilfe der neuen, professionell geführten Geschäftsstelle.<br />
B I L D E R<br />
Künstlerische Bildung hilft Kindern, ihre<br />
Persönlichkeit zu entwickeln. <strong>Das</strong> Programm<br />
MUS-E bietet ihnen einen Raum, in dem sie<br />
sich selbst wahrnehmen und selbstbestimmt<br />
lernen können.<br />
4 9
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Integrationsförderung im<br />
Kanton Zürich: modular und<br />
massgeschneidert<br />
P r O j e k t ⁄ Integrationsmodule<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Fachstelle für Integrationsfragen<br />
des Kantons Zürich<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2011<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 100 000 plus<br />
CHF 28 500 ( Evaluation )<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung eines<br />
innovativen Modellvorhabens zur Integration<br />
von Migrantinnen und Migranten, insbesondere<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
L i n k ⁄ www.integration.zh.ch<br />
Integriert fühlt man sich dort, wo man lebt. Die Wohngemeinden von<br />
Migrantinnen und Migranten sind deshalb die wichtigsten Partnerinnen der<br />
kantonalen Fachstelle für Integrationsfragen. Doch jede Gemeinde ist<br />
anders – vor allem, was die Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung<br />
angeht. Damit sind auch die Bedürfnisse der Gemeinden in der Integrationsförderung<br />
ganz unterschiedlich.<br />
« Wir möchten die Integration der Migrationsbevölkerung in den Zürcher<br />
Gemeinden ziel- und bedarfsorientiert sowie nachhaltig unterstützen »,<br />
erklärt Julia Morais, die Integrationsdelegierte des Kantons Zürich. Deshalb<br />
hat die Fachstelle ein neues Modell der Integrationsförderung entwickelt,<br />
das mit dem Projekt ‹ Integrationsmodule › pilotmässig bereits in einigen<br />
Gemeinden umgesetzt wird. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützt zusammen<br />
mit weiteren Förderern dieses innovative Vorhaben, von dem besonders<br />
auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund profitieren<br />
sollen.<br />
E r Fa h r u n g e n der Gemeinden<br />
« Mit Hilfe des neu entwickelten Modells wird der Integrationsbedarf einer<br />
Gemeinde gezielt erhoben », erklärt Projektleiterin Sylvia Winkelmann-<br />
Ackermann. Dafür hat die Fachstelle in Zusammenarbeit mit dem Statistischen<br />
Amt eine Datenbank entwickelt. Verschiedene Indikatoren zu den<br />
Themenbereichen Demografie, Sprache, Bildung, Arbeit, Soziales und Religion<br />
beschreiben darin die ausländische Bevölkerung einer Gemeinde.<br />
Doch nicht nur die Datenbank hilft bei der bedarfsorientierten Integrationsförderung,<br />
entscheidend sind auch die spezifischen Erfahrungen und Einschätzungen<br />
der einzelnen Gemeinden: In Workshops interpretieren die<br />
Fachstelle und die jeweilige Gemeinde die statistischen Daten und ergänzen<br />
diese mit qualitativen Angaben. Unter Berücksichtigung der Ressourcen<br />
und der Integrationsstrategie der Gemeinde werden Ziele definiert und kon-<br />
5 0
krete geeignete Integrationsangebote – die so genannten Integrationsmodule<br />
– abgeleitet. « Die Fachstelle erstellt schliesslich einen Katalog mit<br />
bewährten und gut übertragbaren Integrationsmodulen », erklärt Sylvia<br />
Winkelmann-Ackermann. Darin werden die wichtigsten integrationsrelevanten<br />
Themenbereiche wie Information, Sprache, Bildung, Arbeit, Soziales<br />
etc. abgedeckt. Die Modulbeschriebe sind standardisiert und enthalten unter<br />
anderem Angaben zur Grundidee, zu Zielen, Zielgruppen, Kosten und Anforderungen<br />
an die Gemeinde. Damit bekommen die Verwaltungen nicht nur<br />
einen Überblick über die oft unübersichtliche Vielfalt an Integrationsangeboten.<br />
« Jede Gemeinde kann die für ihre Migrationsbevölkerung passenden<br />
Integrationsmodule bestimmen und ein bedarfsorientiertes und effizientes<br />
Angebot zusammenstellen », sagt die Projektleiterin.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> ist das Projekt ‹ Integrationsmodule › als Pilot in Opfikon<br />
gestartet, einer Stadt mit einem Ausländeranteil von über 40 Prozent. <strong>Das</strong><br />
Projekt wird wissenschaftlich von Forschern der Universität Zürich begleitet<br />
und evaluiert. Im Jahr 2010 wird das Projekt auf sieben weitere Gemeinden<br />
im Gemeindeverbund von ‹Glow. das Glattal› ausgedehnt. Im<br />
Jahr 2011 soll das Pilotprojekt Integrationsmodule in weiteren interessierten<br />
Gemeinden des Kantons umgesetzt werden. Die kantonale Integrationsdelegierte<br />
Julia Morais ist zufrieden mit dem Start des Projekts: « Die Gemeinden<br />
erkennen den Nutzen des Projekts. Sie machen gerne mit. »<br />
B I L D e r<br />
Von den ‹ Integrationsmodulen › sollen<br />
insbesondere auch Kinder und Jugendliche<br />
mit Migrationshintergrund profitieren.<br />
5 1
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Sommercamp ‹ Cooltour ›<br />
baut Vorurteile ab<br />
P r O j e k t ⁄ Sommercamp Cooltour <strong>Schweiz</strong><br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Verein Blindspot<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2010<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 120 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Integration von Kindern<br />
und Jugendlichen mit Behinderung;<br />
Abbau von Vorurteilen durch gemeinsame<br />
Erlebnisse<br />
L i n k ⁄ www.blindspot.ch;<br />
www.cooltourschweiz.ch<br />
B I L D e r<br />
O b e n ⁄ Auf dem Waisenhausplatz in Bern<br />
zeigen die Teilnehmer von ‹ Cooltour ›, was<br />
sie in den Workshops während des Sommercamps<br />
gemeinsam erarbeitet haben.<br />
R e c h t s ⁄ Paddeln auf der Aare: Blinde,<br />
sehbehinderte und sehende Kinder geniessen<br />
die gemeinsamen Aktivitäten.<br />
Gemeinsame Aktionen schweissen zusammen. <strong>Das</strong>s das auch für behinderte<br />
und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche gilt, bewiesen die Teilnehmer<br />
des Sommercamps ‹ Cooltour ›. Vom 3. bis 7. August <strong>2009</strong> hatte der Verein<br />
Blindspot in der Region Bern die Zelte für sein integratives Ferienlager<br />
aufgeschlagen. Die Premiere war ein voller Erfolg: 0 Kinder und Jugendliche<br />
nahmen teil, 20 von ihnen waren sehbehindert oder blind. <strong>Das</strong> Camp<br />
hat den Teilnehmern viel Spass gemacht – da ist eine Wiederholung selbstverständlich:<br />
Vom 1. bis 7. August 2010 findet ‹ Cooltour › wieder statt. Wieder<br />
in Bern. Wieder mit Unterstützung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
<strong>Das</strong> Erfolgsrezept der Lagerwoche « Nicht die Behinderung steht im Mittelpunkt,<br />
wichtig sind die gemeinsamen Erlebnisse », sagt Vereinspräsident<br />
Jonas Staub. « Die Angebote entsprechen einfach den Bedürfnissen der<br />
Kinder. » Die Teilnehmer paddelten auf der Aare, produzierten eigene Filme<br />
und Zeitungsberichte, bastelten Tontiere, erprobten sich im DJ´ing und<br />
Beatboxen, tanzten… <strong>Das</strong> macht einfach Spass. Ob man behindert ist oder<br />
nicht. Alle diese Aktionen erlebten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam.<br />
<strong>Das</strong> baut Vorurteile und Hemmschwellen ab – ganz nebenbei.<br />
Doch die Idee des Sommercamps erreichte nicht nur die Teilnehmer, sondern<br />
auch alle interessierten Menschen, die Anfang August <strong>2009</strong> in der<br />
Stadt Bern unterwegs waren. Auf dem Waisenhausplatz im Zentrum hatte<br />
Blindspot eine Spielwerkstatt aufgebaut. Frei zugänglich für alle Passanten.<br />
Und die kamen gerne, vor allem zur grossen Abschlussveranstaltung am<br />
letzten Camp-Tag. « Die Veranstaltung kam richtig gut an », freut sich Jonas<br />
Staub rückblickend. Die Kinder und Jugendlichen haben an diesem Nachmittag<br />
gezeigt, was sie in den Workshops der Ferienwoche gelernt haben.<br />
Sie tanzten und sangen auf der Bühne, zeigten ihre Filme – und überwanden<br />
dabei ganz selbstverständlich vermeintliche Barrieren. Für alle sichtbar. Die<br />
Zuschauer waren begeistert. Und die Kinder und Jugendlichen sowieso.<br />
5 2
5 3
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Geschichten voller Ängste<br />
und Hoffnungen<br />
P r O j e k t ⁄ Schulhausroman<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Die Provinz GmbH –<br />
Kulturprojekte<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2011<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 112 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ ( Sprachliche ) Förderung<br />
von Jugendlichen und der ganzheitlichen<br />
Bildung<br />
L i n k ⁄ www.schulhausroman.ch;<br />
www.provinz.ch<br />
Die meisten von ihnen haben in ihrem Leben noch kein ganzes Buch<br />
gelesen. Der Umgang mit Sprache fällt ihnen im Schulalltag schwer. Und<br />
trotzdem: Richard Reich hat die Jugendlichen zum kreativen Schreiben<br />
gebracht – mit seinem Projekt ‹ Schulhausroman ›, das er im Jahr 200 ins<br />
Leben gerufen hat. Über 1000 Schülerinnen und Schüler aus den tiefen<br />
Leistungsstufen der Sekundarschule, viele von ihnen mit Migrationshintergrund,<br />
haben im Rahmen des Projekts bereits über 0 Schulhausromane<br />
geschrieben. Und es werden immer mehr…<br />
I d e e für den ‹ S c h u l h a u s r o m a n ›<br />
« Ich war mit meinem ersten Buch auf einer Lesereise durch zahlreiche<br />
Schulen in Stadt und Kanton Zürich », erinnert sich Richard Reich an die<br />
Anfänge des ‹ Schulhausromans ›. Die Lehrpersonen hatten ihn eifrig für<br />
Schulbesuche gebucht. 30 Termine hatte er vor sich, viele davon in den<br />
niedrigen Niveaus der Sekundarschule. « Wohl, weil es in meinem Buch viel<br />
um Sport geht », vermutet der Schriftsteller. Optimistisch hielt Richard<br />
Reich seine erste Lesung in einer dieser Klassen, begann erwartungsvoll mit<br />
einer Fussballstory, die eigentlich immer funktionierte – ausser bei diesen<br />
Schülern. Es war ein Fiasko: « Ich hatte den Eindruck, dass die Jugendlichen<br />
ausser Liverpool kein Wort verstanden haben. » So fing Richard Reich an,<br />
mit den Jugendlichen Interviews zu führen und entwickelte mit ihnen daraus<br />
Geschichten – die Idee für das Projekt ‹ Schulhausroman › war geboren.<br />
Mit dem ‹ Schulhausroman › entdeckte der Schriftsteller und ehemalige NZZ-<br />
Journalist eine Marktlücke. Schreibförderprojekte für die untersten Leistungsstufen<br />
der Sekundarschule gab es bis dahin kaum. <strong>Das</strong>s sie aber nötig<br />
und wichtig sind, beweist der Erfolg des Projekts, das Richard Reich zusammen<br />
mit der Lektorin und Literaturwissenschaftlerin Gerda Wurzenberger<br />
über ‹ Die Provinz GmbH – Kulturprojekte › mittlerweile in einem professionellen<br />
Rahmen anbietet – gefördert von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
5 4
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
S pa s s an Sprache<br />
Vor allem geht es Richard Reich und den 20 weiteren Schreibtrainerinnen<br />
und Schreibtrainern darum, den Jugendlichen zu vermitteln, dass die Arbeit<br />
mit Sprache Spass machen kann. <strong>Das</strong> schafft Selbstbewusstsein in einem<br />
Bereich, der für sie häufig von Niederlagen und Versagensängsten geprägt<br />
ist. Beim gemeinsamen Schreiben erleben die Schülerinnen und Schüler,<br />
wie sie selbst – ihr Leben, ihr Schulalltag, ihr Filmwissen – Eingang in die<br />
Geschichte finden.<br />
B I L D e r<br />
Mit Konzentration bei der Arbeit: Alleine oder<br />
in Gruppen schreiben die Jugendlichen ganze<br />
Textpassagen ihres Romans selbst. Da ist<br />
viel Fantasie gefragt.<br />
Über mehrere Monate kommen die Schreibtrainer einmal pro Woche für<br />
zwei Lektionen in die Klassen. Unter ihrer Anleitung entwickeln die Jugendlichen<br />
ihre Romane – von der Grundidee bis zum fertigen Text. Jede Schülerin,<br />
jeder Schüler greift mit Ideen und Vorschlägen in die Handlung ein,<br />
schreibt ganze Passagen selbst. Aufgabe der Schreibtrainer ist es, die einzelnen<br />
Teile zu einer Geschichte zu formen, die Ideen zu bündeln, die Schüler<br />
anzuleiten, zu motivieren. Wie die Schreibtrainer konkret arbeiten, ist<br />
ihnen selbst überlassen. <strong>Das</strong> ‹ Handbuch für Schreibcoaches ›, das in Zusammenarbeit<br />
mit der Pädagogischen Hochschule Zürich erarbeitet wurde,<br />
ist für sie ein Leitfaden. Doch wenn sie vor der Klasse stehen, müssen sich<br />
die Schreibprofis auf die Jugendlichen einlassen und selbst herausfinden,<br />
wie genau sie diese Gruppe zum Schreiben bringen können.<br />
L e b e n s w e lt e n der Jugendlichen<br />
Familie und Gesellschaft, Migration und Integration, Liebe, Drogen, Gewalt:<br />
Die Romane behandeln viele unterschiedliche Themen. Auch wenn die<br />
Jugendlichen ihre Geschichten als ‹ Fantasieprodukte › sehen, so spiegeln<br />
sie doch ihre Lebenswelten wider. « Unter dem Deckmantel der Literatur sind<br />
die Jugendlichen plötzlich bereit, von sich zu erzählen », weiss Richard<br />
Reich. « Ihr Lebensgefühl, ihre Ängste und Hoffnungen, kommen ungefiltert<br />
in den Geschichten zum Ausdruck. »<br />
5 5
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D<br />
Schriftstellerin Suzanne Zahnd erarbeitet<br />
mit den Schülerinnen und Schülern einen<br />
Roman – von der Grundidee bis zum fertigen<br />
Text.<br />
Ein wichtiger Bestandteil des Projekts sind die öffentlichen Lesungen der<br />
Schulhausromane in Literaturhäusern oder Theatern. « Damit nehmen die<br />
Jugendlichen ihr eigenes Schaffen auch wirklich ernst », erklärt Richard<br />
Reich. Die Schüler sehen, dass ihr Werk etwas wert ist, dass ihre Geschichte<br />
interessiert. Aus demselben Grund werden die Schulhausromane auch<br />
gedruckt und im Internet publiziert.<br />
Bislang konzentrierte sich das Projekt ‹ Schulhausroman › auf die Deutschschweiz.<br />
Um es auch in weitere Regionen und über Sprachgrenzen hinweg zu<br />
verbreiten, wurde im Jahr <strong>2009</strong> ein Projektstützpunkt in Genf eingerichtet.<br />
« Wir probieren auch neue Dinge aus », verrät Richard Reich. Zum Beispiel<br />
Hörspiele und Theateraufführungen. « <strong>Das</strong> Schauspielhaus Zürich ist auf uns<br />
zugekommen und hat nach einer Zusammenarbeit gefragt », freut sich der<br />
Projektleiter. « <strong>Das</strong> ist doch ein sehr gutes Qualitätsmerkmal. »<br />
5 6
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Damit Jugendprojekte<br />
nicht am Geld scheitern<br />
Viele Jugendliche möchten etwas auf die Beine stellen, sie haben viele Ideen,<br />
doch oft auch ein entscheidendes Problem: Um ihre Projekte umsetzen zu<br />
können, fehlt ihnen häufig das Geld. Natürlich können sie finanzielle Hilfe<br />
beantragen; beim Bund, beim Kanton oder bei Fonds für Kinder- und Jugendförderung.<br />
Doch häufig ist das Eingabeverfahren kompliziert, der Zeitraum<br />
zwischen Antrag und Bescheid lang. Kurzfristig das nötige Startkapital<br />
für ihre Projekte aufzubringen, ist damit nicht leicht für Jugendliche.<br />
P r O j e k t ⁄ <strong>Mercator</strong> Youth Project Fund<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Infoklick.ch<br />
L a u f z e i t ⁄ 2010<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 100 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Unterstützung des<br />
gemeinnützigen Engagements von<br />
Jugendlichen<br />
L i n k ⁄ www.infoklick.ch<br />
Infoklick.ch, die Kinder- und Jugendförderung der <strong>Schweiz</strong>, und die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> haben diese Herausforderung erkannt und bieten<br />
engagierten jungen Menschen zwischen 12 und 26 Jahren Hilfe – mit dem<br />
<strong>Mercator</strong> Youth Project Fund, kurz: dem MY Project Fund. Bis zu 100<br />
Franken erhalten die Jugendlichen aus diesem Fonds für ihr Vorhaben, wenn<br />
es ein gemeinnütziges Ziel verfolgt. Mit 100 000 Franken unterstützt die<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> das Projekt, das <strong>2009</strong> intensiv vorbereitet wurde<br />
und seit Januar 2010 in einem Pilotjahr erprobt wird.<br />
« <strong>Das</strong> Instrument ist zeitnah, schnell und unkompliziert », erklärt Markus<br />
Gander, Geschäftsführer von Infoklick.ch. Die Jugendlichen müssen<br />
keine aufwändigen Projektanträge stellen, sie machen einfach einen Termin<br />
mit den Mitarbeitern in einer der sieben Regionalstellen von Infoklick.ch<br />
aus und stellen ihnen ihre Projektidee vor. Entscheidet Infoklick.ch nach<br />
intensiven Gesprächen mit den Jugendlichen, dass das Projekt gefördert<br />
wird, begleitet es dieses bis zum Ende. Die Mitarbeiter stehen den jungen<br />
Projektinitianten während der Organisation beratend zur Seite, geben ihnen<br />
Tipps und wenn nötig Hilfestellungen – doch die Umsetzung der Vorhaben<br />
bleibt selbstverständlich in den Händen der Jugendlichen.<br />
Wer mit dem MY Project Fund unterstützt wird, lässt sich auf eine Bedingung<br />
ein: <strong>Das</strong> Geld, das die Jugendlichen erhalten, müssen sie nach<br />
5 7
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Abschluss ihres Projekts zurück in den Fördertopf zahlen. Denn nur so<br />
können noch viele weitere junge Menschen mit tollen Ideen von dem Fonds<br />
profitieren. « Wenn die Jugendlichen das Geld nicht zurückzahlen können,<br />
kompensieren sie dies mit einer sozialen Dienstleistung », erklärt Markus<br />
Gander. Was genau die Jugendlichen in diesem Fall machen, legen sie<br />
vor dem Projektstart mit den Mitarbeitern von Infoklick.ch fest. Ob Nachhilfe,<br />
Musizieren im Altersheim, ein Spielenachmittag oder ein Fussballturnier<br />
für Kinder, es gibt viele Möglichkeiten.<br />
B i l d e r<br />
Wer ein eigenes Projekt umsetzen möchte,<br />
braucht ein gewisses Startkapital. Der<br />
<strong>Mercator</strong> Youth Project Fund hilft Kindern<br />
und Jugendlichen, ihre gemeinnützigen Vorhaben<br />
in die Tat umzusetzen. Wer das<br />
Geld nicht in den Fördertopf zurückzahlen<br />
kann, kompensiert das mit einer sozialen<br />
Dienstleistung – zum Beispiel mit einem<br />
Fussballturnier für Kinder.<br />
E r f o l g s e r l e b n i s spornt an<br />
Die Vorteile des MY Project Fund als Form der Jugendförderung liegen für<br />
Infoklick.ch und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> auf der Hand: Die Jugendlichen<br />
beschäftigen sich intensiv mit ihren Ideen, sie planen ihre Projekte<br />
selbstständig und setzen sie eigenverantwortlich um. Durch die besonderen<br />
Bedingungen der Unterstützung lernen die jungen Projektorganisatoren,<br />
nachhaltig und verantwortungsvoll mit ihren Ressourcen umzugehen. « Ausserdem<br />
haben die Jugendlichen ein Erfolgserlebnis », betont Markus Gander.<br />
<strong>Das</strong> ist ihm und seinem Team besonders wichtig: « So erfahren sie, dass sich<br />
Engagement lohnt. »<br />
5 8
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Mit ChagALL aufs<br />
Gymnasium<br />
Sie haben ein Ziel: Sie möchten aufs Gymnasium. Doch für die zwölf Schüler,<br />
die sich im Zürcher Gymnasium Unterstrass auf die Aufnahmeprüfungen<br />
vorbereiten, ist der Sprung in die Mittelschule schwerer als für andere. Alle<br />
diese Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund, stammen aus einem<br />
bildungsfernen Umfeld und ihre Eltern können sich keine kommerzielle<br />
Mittelschulvorbereitung leisten.<br />
<strong>Das</strong> Projekt ‹ ChagALL › ( Chancengerechtigkeit durch Arbeit an der Lern-<br />
Laufbahn ) hilft ihnen, trotz dieser Herausforderungen ihren Weg aufs Gymnasium<br />
zu gehen. Ein Trainerteam aus Sekundar- und Gymnasiallehrern<br />
fördert die zwölf ausgewählten Schüler in den Fächern Deutsch, Mathe und<br />
Französisch. « Die Lektionen sind bis auf Französisch komplett individualisiert<br />
», erklärt Projektleiter Stefan Marcec. So kommt es vor, dass in einer<br />
Lektion jeder Schüler eine andere Aufgabe löst, ja sogar in unterschiedlichen<br />
Fächern arbeitet. Damit wird sichergestellt, dass jeder Einzelne entsprechend<br />
seinen Bedürfnissen gefördert wird.<br />
P r O j e k t ⁄ ChagALL<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Gymnasium<br />
Unterstrass Zürich<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2013<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 100 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung eines<br />
innovativen Bildungsprojekts für Jugendliche<br />
mit Migrationshintergrund; Beitrag zur<br />
Schulentwicklung<br />
L i n k ⁄ www.unterstrass.edu<br />
z e h n monat e intensives lernen<br />
Unterschätzen dürfen die Schüler das Programm nicht: Es ist zeitintensiv<br />
und es wird viel von ihnen gefordert. Wenn ihre Freunde ihre Freizeit geniessen,<br />
sitzen die ChagALL-Schüler zusammen und lernen. Jeden Mittwochnachmittag<br />
und jeden Samstagvormittag. Zehn Monate lang. Von August<br />
bis Mai. Dann gibt es noch Intensivtage und viele wöchentliche Aufträge für<br />
die Programmteilnehmer. Alles neben dem regulären Schulunterricht.<br />
Wer bei ChagALL mitmachen möchte, braucht ein Empfehlungsschreiben<br />
von einem seiner Sekundarlehrer. « <strong>Das</strong> ist das Eintrittsticket in das Aufnahmeverfahren<br />
», erklärt Stefan Marcec. Denn nicht nur der Hintergrund der<br />
Jugendlichen bestimmt über die Aufnahme in das Programm, sondern auch<br />
ihre Leistungen. Die Schüler werden in Mathe, Deutsch und Französisch<br />
5 9
B I L D<br />
In ihrer Freizeit bereiten sich zwölf Jugendliche<br />
mit Migrationshintergrund auf die<br />
Aufnahmeprüfung für das Gymnasium vor.<br />
<strong>Das</strong> Programm ‹ ChagALL › fördert sie in<br />
Mathe, Deutsch und Französisch.<br />
getestet, innerhalb von 60 Minuten verfassen sie ein Motivationsschreiben.<br />
Schneiden die Bewerber auch noch beim standardisierten Motivationstest<br />
gut ab, haben sie die Chance, zu den zwölf Programmteilnehmern zu zählen.<br />
« Viele der Schüler haben die Aufnahmeprüfung für die Mittelschule schon<br />
einmal versucht », weiss Stefan Marcec, « und sie sind gescheitert. » <strong>Das</strong><br />
knabbert an ihrem Selbstbewusstsein. Manche haben den Glauben an<br />
sich verloren. Diesen gibt ChagALL ihnen wieder – und noch mehr: Wissen<br />
und eine erstklassige Vorbereitung, die ihnen helfen soll, die Aufnahmeprüfung<br />
fürs Gymnasium zu bestehen.<br />
<strong>Das</strong>s sie das wirklich schaffen können, beweisen den Programmteilnehmern<br />
regelmässig ehemalige ChagALL-Schüler, die den Sprung aufs Gymnasium<br />
geschafft haben. Zwei Mal im Monat stehen sie dem aktuellen ChagALL-Jahrgang<br />
als Tutoren zur Verfügung. Doch nicht nur die Verpflichtungen der<br />
Programmteilnehmer gehen nach dem Vorbereitungskurs weiter, auch die<br />
Betreuung durch das Gymnasium Unterstrass. Mindestens während der<br />
ersten zwei Jahre der Mittelschulzeit. « Dadurch soll der angestrebte schulische<br />
Erfolg nachhaltig gesichert werden », betont Stefan Marcec.<br />
B e i s p i e l für öffentliche Schulen<br />
Nach der Testphase im Schuljahr 2008 ⁄ <strong>2009</strong> läuft mittlerweile die dreijährige<br />
Pilotphase des innovativen Bildungsprojekts, die bis 2013 von der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> und weiteren <strong>Stiftung</strong>en finanziert wird. <strong>Das</strong> private<br />
Gymnasium Unterstrass sieht sich selbst als ‹ Entwicklungslabor für die<br />
Staatsschulen ›. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist es deshalb, das erworbene<br />
Wissen an öffentliche Schulen weiterzugeben – damit in Zukunft noch<br />
mehr begabte Schüler mit Migrationshintergrund entsprechend ihren Fähigkeiten<br />
gefördert werden.<br />
6 0
Schüler erleben Politik<br />
hautnah<br />
Es ist der Ort, der das Projekt so besonders macht: Die teilnehmenden<br />
Jugendlichen lernen das politische System der <strong>Schweiz</strong> und die Einflussmöglichkeiten<br />
der Bürger während der Projektwoche ‹ Schulen nach Bern ›<br />
nicht nur theoretisch kennen, sie erfahren in einem Planspiel im Bundeshaus<br />
hautnah, wie die nationale Politik funktioniert. Ausserdem besuchen sie<br />
die Botschaft eines anderen Landes, treffen einen Parlamentarier aus ihrem<br />
Kanton und erkunden die Bundesstadt.<br />
F ö r d e r u n g der politischen Bildung<br />
« Wir möchten das Interesse der Jugendlichen an Politik auf spielerische,<br />
praktische Art wecken », betont Dora Andres, Präsidentin des Vereins<br />
‹ Schulen nach Bern ›. Schliesslich funktioniere Politik nur, wenn sich die<br />
Bürger aktiv beteiligen. Die Spielregeln der Demokratie müsse man lernen –<br />
aber Staatskunde sei erst in der Sekundarstufe II ein Thema. « <strong>Das</strong> ist<br />
viel zu spät », bedauert die ehemalige Regierungspräsidentin des Kantons<br />
Bern. Deshalb wendet sich der Verein ‹ Schulen nach Bern › mit seinem<br />
gleichnamigen Projekt konkret an Schüler der Sekundarstufe I. <strong>Das</strong> Projekt<br />
soll das Interesse der Jugendlichen an Politik wecken, ihr politisches Engagement<br />
stärken und nicht zuletzt die politische Bildung in der<br />
Schule fördern.<br />
P r O j e k t ⁄ Schulen nach Bern<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Verein ‹ Schulen nach<br />
Bern ›<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong><br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 50 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung des politischen<br />
Engagements und der politischen Bildung<br />
von Jugendlichen<br />
L i n k ⁄ www.schulen-nach-bern.ch<br />
<strong>Das</strong> Pilotjahr <strong>2009</strong> war ein voller Erfolg. Im Februar 2010 ist ‹ Schulen nach<br />
Bern › in die Implementierungsphase gestartet. « Bis 2012 soll die Projekt-woche<br />
zu einem festen Angebot für <strong>Schweiz</strong>er Schulen werden », erklärt Dora<br />
Andres. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> hilft dem besonderen Bildungsprojekt<br />
zusammen mit der Avina <strong>Stiftung</strong>, der Ernst Göhner <strong>Stiftung</strong> und weiteren<br />
Gönnern auf diesem Weg. Auch die Pilotphase hat sie bereits gefördert. Drei<br />
bis vier Projektwochen führt der Verein pro Jahr im Frühling und Herbst<br />
durch. Fünf Schulklassen aus verschiedenen Kantonen und Sprachregionen<br />
können jeweils daran teilnehmen.<br />
6 1
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
In der Vorbereitungsphase behandeln die Schüler das politische System der<br />
<strong>Schweiz</strong> im Unterricht – und dann wird die Arbeit schnell ganz praktisch:<br />
Jede Schulklasse überlegt sich eine Volksinitiative, sammelt dafür über 100<br />
Unterschriften und reicht sie bei den Projektorganisatoren ein. Schliesslich<br />
gründen die Schüler eine fiktive politische Partei, überlegen sich ein Parteiprogramm<br />
und reisen als ‹ Politiker › dieser Parteien zur Projektwoche<br />
nach Bern. Dort behandeln sie in Fraktions- und Kommissionssitzungen die<br />
Volksinitiativen, um sie dann in der grossen Nationalratsdebatte im Bundeshaus<br />
zu diskutieren. Der Auftritt im Nationalratssaal ist der Höhepunkt der<br />
Projektwoche – und für die Jugendlichen eine einmalige Erfahrung. « Mit der<br />
Projektwoche geben wir den Schülern besondere Erlebnisse und Bilder mit,<br />
die sie auf positive Art begleiten werden », ist Dora Andres überzeugt.<br />
B I L D e r<br />
Politik zum Anfassen: Die Projektwochen<br />
‹ Schulen nach Bern › fördern die politische<br />
Bildung – und machen Spass. Eine Woche<br />
schlüpfen die teilnehmenden Jugendlichen in<br />
die Rolle von Politikern. Höhepunkt ist eine<br />
Nationalratsdebatte im Bundeshaus.<br />
6 2
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Schule ist mehr<br />
als Unterricht<br />
Mit 160 Personen war schon lange vor Ablauf der Anmeldefrist das Teilnehmer-Limit<br />
für die Tagung ‹ Ganztagesschulen – Schule ist mehr als Unterricht<br />
› erreicht. <strong>Das</strong> zeigt: <strong>Das</strong> Thema Tagesschulen ist schulpolitisch<br />
äusserst aktuell, es ist wichtig – und es beschäftigt Schulleiter, Lehrer und<br />
Behördenvertreter sehr. Bei der Tagung der PH Zürich und des Schulamts<br />
des Fürstentums Liechtenstein am 29. und 30. Oktober <strong>2009</strong> in Vaduz nutzten<br />
sie die Gelegenheit, einmal über alle ihre Fragen zu diskutieren.<br />
Die Zusammenarbeit und der Austausch von Theorie und Praxis war den<br />
Organisatoren der Veranstaltung, die die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> finanziell<br />
unterstützt hat, besonders wichtig. Und Monika Dietiker von der Pädagogischen<br />
Hochschule Zürich ist zufrieden: « <strong>Das</strong> hat wirklich funktioniert. »<br />
Die zweitägige Veranstaltung bot Schulvertretern die Möglichkeit, sich über<br />
ihre Erfahrungen mit Tagesschulen auszutauschen – ohne dass die wissenschaftliche<br />
Seite vernachlässigt wurde.<br />
P r O j e k t ⁄ Tagung Ganztagesschulen –<br />
Schule ist mehr als Unterricht<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Pädagogische<br />
Hochschule Zürich<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong><br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 31 800<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Qualitätsentwicklung von<br />
Schule; Austausch von Wissenschaft und<br />
Praxis<br />
L i n k ⁄ www.phzh.ch<br />
V o r t e i l e der Ganzta g e s s c h u l e<br />
So informierte Prof. Dr. Susanne Thurn, Leiterin der Bielefelder Laborschule,<br />
in einem interessanten Vortrag über die deutsche Ganztagesschule<br />
mit 3 Jahren Erfahrung. Eindeutig Stellung für eine Tagesschule, die nach<br />
pädagogischen Gesichtspunkten konzipiert ist, bezog Prof. Dr. Walter<br />
Herzog ( Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Bern ) in seinem<br />
Referat: « Angestrebt ist eine Neugestaltung der Schule. » Denn nur wenn<br />
die Tagesschule keine modulare Ergänzung der Regelschule und wenn<br />
sie zusätzlich für alle Schüler verbindlich sei, könnten die Vorteile dieser<br />
Schulform greifen: die Förderung der Kinder nach ihren Begabungen<br />
und Bedürfnissen, die Kompensation von Bildungsdefiziten und Chancenungleichheiten<br />
sowie Sozialerziehung in der Schule.<br />
6 3
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Preise für innovative<br />
Schulprojekte<br />
P r O j e k t ⁄ Schulen lernen von Schulen<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Pädagogische<br />
Hochschule Zürich<br />
L a u f z e i t ⁄ 2008 – 2012<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 1 735 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung der Autonomie,<br />
Innovationskraft und Vernetzung von<br />
Schulen<br />
L i n k ⁄ www.phzh.ch<br />
Schulen können viel voneinander lernen. Sie entwickeln von sich aus<br />
Massnahmen und eigene Projekte, um auf gesellschaftliche Veränderungen<br />
zu reagieren, um sich den Erfordernissen der Zukunft anzupassen.<br />
Warum sollten diese innovativen und guten Ideen in den einzelnen Schulhäusern<br />
eingeschlossen bleiben <strong>Das</strong> ist der Grundgedanke von ‹ Schulen<br />
lernen von Schulen › ( sls ). Man muss diese Projekte bekannt machen,<br />
man muss die Schulvertreter zusammenbringen, einen Austausch ermöglichen,<br />
damit Schulen von den Erfahrungen anderer profitieren können.<br />
Und genau das macht das Projekt der Pädagogischen Hochschule Zürich, des<br />
Volksschulamtes des Kantons Zürich und der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> –<br />
mit einem Preisausschreiben und Vernetzungstagungen.<br />
W e i t e r e n t w i c k l u n g guter Lösungen<br />
Seit dem Jahr 2008 werden im Rahmen von ‹ Schulen lernen von Schulen ›<br />
vorbildliche Schulentwicklungsmassnahmen ausgezeichnet und mit 10 000<br />
bis 40 000 Franken prämiert, zuletzt am 2. Dezember <strong>2009</strong> im Kunsthaus<br />
Zürich. Mit Hilfe der Fördergelder sollen die gut funktionierenden lokalen<br />
Lösungen weiterentwickelt und anderen Schulen zugänglich gemacht<br />
werden.<br />
« Schulen lernen von Schulen – das ist eine Entwicklung, die mich freut »,<br />
sagte Martin Wendelspiess bei der Preisverleihung. Er sei sich bewusst,<br />
dass die sieben Gewinnerschulen auch für andere Schulhäuser stehen, die<br />
ebenfalls Neues wagen, erklärte der Leiter des Volksschulamtes der Bildungsdirektion<br />
des Kantons Zürich. Es gehe nicht nur um die Würdigung<br />
vorbildlicher Schulhäuser, betonte Sabina Larcher Klee, Prorektorin Weiterbildung<br />
und Forschung der Pädagogischen Hochschule Zürich im Rahmen<br />
des feierlichen Festakts. « Die Preisverleihung ist auch eine Mutmachveranstaltung<br />
für Schulen, neue Wege und auch mal Umwege oder steinige<br />
Wege zu gehen. »<br />
6 4
D i e sieben Preisträger<br />
<strong>Das</strong>s es sich lohnt, diese Herausforderung anzunehmen, bewiesen diese<br />
sieben von einer stiftungsunabhängigen Jury ausgewählten Preisträger:<br />
1 . P r e i s und Anerkennungspreis ⁄ Gesamtschule Unterstrass in<br />
Z ü r i c h und die Hinwiler Mehrklassenschulen<br />
Die Stadt- und die Landschule kooperieren intensiv. Gemeinsam haben die<br />
zwei altersdurchmischten Schulen einen so genannten ‹ Kompetenzpass ›<br />
entwickelt, den jeder Schüler bis zur Mittelstufe mit sich führt. Damit haben<br />
Schüler und Lehrer eine Möglichkeit zur Unterrichtsreflexion, Lernprozesse<br />
können überprüft, der Unterricht kann optimal geplant und organisiert<br />
werden.<br />
B I L D<br />
Nur wer zusammenarbeitet, erreicht das<br />
Ziel: An Vernetzungstagungen lernen<br />
Schulvertreter nicht nur voneinander, sie<br />
knüpfen auch wertvolle Kontakte.<br />
1 . P r e i s ⁄ Sekundarschule Neftenbach<br />
Mit dem Projekt ‹ AdiL › ( Altersdurchmischtes individuelles Lernen ) wurden<br />
zwei Drittel des Unterrichts auf alters- und niveaugemischte Gruppen umgestellt.<br />
Die Materialien für Deutsch, Mathematik, Religion und Kultur,<br />
Zeichnen, Geografie und Geschichte stehen auf einer elektronischen Datenbank<br />
zur Verfügung.<br />
2 . P r e i s ⁄ Primarschule Wolfsmat t Dietikon<br />
<strong>Das</strong> Begegnungsprojekt ‹ Seitenwechsel › reagiert auf die grosse sprachliche<br />
und kulturelle Vielfalt an der Schule. Darin begegnen sich Schüler und<br />
Eltern bei unterschiedlichen Aktivitäten. So wird das Verständnis für andere<br />
Kulturen gestärkt.<br />
2 . P r e i s ⁄ Sekundarschule Uetikon am See<br />
Räumlichkeiten und Fächerstrukturen wurden für das individuelle Lernen<br />
angepasst. So entstand ein flexibles Lernsystem. Die Schüler setzen sich<br />
selbst Lernziele, ihre Lernfortschritte dokumentieren sie.<br />
6 5
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
2 . P r e i s ⁄ Middle School der Zurich Internat i o n a l School<br />
Die ganze Schule ist vernetzt, Unterricht findet in jedem Fach mit einem<br />
Notebook statt. So wird nicht nur der Umgang mit neuen Technologien<br />
geschult, auch individuelles Lernen ist mit den Laptops im Unterricht<br />
möglich.<br />
A n e r k e n n u n g s p r e i s ⁄ Villa Büel in Winterthur<br />
Beim Forschertag, der jeden Mittwoch stattfindet, beschäftigen sich die<br />
Schüler eigenständig mit einem Thema, das sie selbst wählen. Am<br />
Ende stellen sie ihre Ergebnisse vor. <strong>Das</strong> vielfältige Unterrichtsmaterial<br />
ist für alle Alters- und Lernstufen geeignet.<br />
B I L D e r<br />
O b e n ⁄ Vertreter aus Schule, Verwaltung<br />
und Wissenschaft warten gespannt auf die<br />
Siegerehrung im Rahmen des Projekts<br />
‹ Schulen lernen von Schulen. ›<br />
L i n k s ⁄ Projektleiterin Enikö Zala-Mezö ist<br />
überzeugt: Schulen können viel voneinander<br />
lernen.<br />
U n t e n ⁄ Der Leiter des Volksschulamts<br />
Zürich, Martin Wendelspiess, freut sich über<br />
Schulen, die neue Wege gehen – und<br />
gratuliert den sieben Gewinnerschulen des<br />
Preisausschreibens.<br />
Die nächste Preisverleihung von ‹ Schulen lernen von Schulen › findet am<br />
26. Januar 2011 statt. Bis zum 1. September 2010 können sich interessierte<br />
Schulen aus dem Kanton Zürich für das Preisausschreiben bewerben.<br />
6 6
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Gelungener Start für<br />
Infoklick.ch in der<br />
Zentralschweiz<br />
« Geht nicht », das gibt es für Infoklick.ch nicht. Die Kinder- und Jugendförderung<br />
<strong>Schweiz</strong> ist die direkte Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche,<br />
die etwas bewegen möchten und für die Verwirklichung ihrer Ideen<br />
und Visionen Unterstützung brauchen. Denn oft fehlt es bei der Umsetzung<br />
nur an Kleinigkeiten: ein Raum, etwas Fachwissen, Kontakte, eine Startfinanzierung.<br />
Diese bietet ihnen Infoklick.ch – seit dem Jahr <strong>2009</strong> auch<br />
in der Zentralschweiz. Den Aufbau der Regionalstelle in Luzern ermöglicht<br />
die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> mit ihrem finanziellen Engagement. Mit<br />
der Verankerung von Infoklick.ch in der Zentralschweiz erhält diese Region<br />
Zugang zu einem erprobten und erfolgreichen Angebot der Kinder- und<br />
Jugendförderung. <strong>Das</strong> freut auch die Kantone Luzern, Nidwalden, Schwyz<br />
und Uri, die den Aufbau der Regionalstelle ausdrücklich begrüssen und<br />
unterstützen.<br />
P r O j e k t ⁄ Aufbau der Regionalstelle<br />
Zentralschweiz von Infoklick.ch<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Infoklick.ch, Kinder- und<br />
Jugendförderung <strong>Schweiz</strong><br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2012<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 1 150 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung des gesellschaftlichen<br />
Engagements Jugendlicher;<br />
Verankerung der Kinder- und Jugendförderung<br />
in der Region Zentralschweiz<br />
L i n k ⁄ www.infoklick.ch ⁄ zentralschweiz<br />
A n l a u f s t e l l e im Zentrum von Luzern<br />
Am 28. Mai <strong>2009</strong> wurde das siebte Büro von Infoklick.ch in der <strong>Schweiz</strong><br />
feierlich eröffnet. Es liegt in der Zürichstrasse 73, im Zentrum von Luzern.<br />
« Damit sind wir sehr präsent », freut sich Yvonne Bissig, Leiterin der Regionalstelle<br />
Zentralschweiz, über die günstige Lage. Wer sich für die Arbeit<br />
von Infoklick.ch interessiert, kommt einfach in das Büro. Wer sich engagieren<br />
möchte, stellt sich spontan vor. Wer Unterstützung braucht, fragt einfach<br />
nach. Und auch wer Räumlichkeiten für seine Vereinsarbeit sucht,<br />
wird im Büro von Infoklick.ch fündig: Die Geschäftsstelle ist sehr gross, sie<br />
stellt gerne Räume zur Verfügung. Aber es geht nicht nur darum, in<br />
Luzern vor Ort zu sein. Die Regionalstelle kümmert sich um alle Kantone<br />
der Zentralschweiz. « Da sind wir natürlich sehr viel unterwegs », betont<br />
Yvonne Bissig. Vor allem auch, um ein umfassendes Netzwerk aufzubauen.<br />
Denn die Vermittlung von wertvollen Kontakten für Kinder, Jugendliche<br />
und Jugendarbeitende ist ein wichtiger Aspekt des vielfältigen Engagements<br />
von Infoklick.ch.<br />
6 7
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong>
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
<strong>2009</strong> war ein gutes Jahr für die Regionalstelle Zentralschweiz. Die Arbeit ist<br />
erfolgreich gestartet – und sie ist äusserst vielfältig: So half Infoklick.ch<br />
zum Beispiel beim Erstellen einer Internetplattform für eine Maturarbeit<br />
oder vermittelte Jugendlichen ein Musikstudio für eine CD-Produktion.<br />
Die Regionalstelle ist Mitorganisatorin bei der Bueben- und Maitli Powerwoche<br />
in Ob- und Nidwalden und unterstützte die Wiederbelebung der<br />
Redaktion des Jugendonlinemagazins Tink.ch in Luzern.<br />
Ziel von Infoklick.ch ist es nicht nur, engagierte Jugendliche zu fördern<br />
und ihre gesellschaftlich wertvolle Arbeit zu unterstützen, sondern auch<br />
schwächere, bildungsferne und nicht integrierte Kinder und Jugendliche zu<br />
erreichen. <strong>Das</strong> geschieht zum Beispiel über das Partizipationsprojekt ‹ Jugend<br />
Mit Wirkung › oder die offene interkulturelle Strassenfussballliga ‹ Bunt<br />
kickt gut ›. Beide Infoklick-eigenen Projekte werden in verschiedenen Gemeinden<br />
der Zentralschweiz bereits hervorragend angenommen und entwickeln<br />
sich gut. Gleiches gilt für die Juniorexpert-Kurse, in denen Jugendliche<br />
im Projektmanagement geschult werden, und für die Senior-Partners,<br />
die Kinder und Jugendliche mit persönlichem Engagement, mit ihrem<br />
Know-how und ihren Kontakten unterstützen.<br />
B I L D e r<br />
L i n k s ⁄ Infoklick.ch ist nun auch in der Zentralschweiz<br />
aktiv. Viele bewährte Angebote<br />
der Kinder- und Jugendförderung <strong>Schweiz</strong><br />
laufen bereits sehr gut – wie das Partizipationsprojekt<br />
‹ Jugend mit Wirkung ›.<br />
O b e n ⁄ Die neuen Räume in Luzern hat<br />
Infoklick.ch im Mai <strong>2009</strong> bezogen. <strong>Das</strong> Team<br />
– im Bild Mario Stübi, Yvonne Bissig und<br />
Tamara Weber ( v.l. ) – fühlt sich in den grosszügigen<br />
Räumlichkeiten im Zentrum von<br />
Luzern wohl.<br />
F r u c h t b a r e Zusammenarbeit<br />
Im vergangenen Jahr ergab sich eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen<br />
der Regionalstelle und dem Netzwerk der Innerschweizer Jugendarbeitenden,<br />
der JaRL ( Jugendarbeit Region Luzern ). Seit Mai <strong>2009</strong> kümmert<br />
sich Infoklick.ch Zentralschweiz auf Mandatsbasis um das Verbandssekretariat<br />
des Netzwerks. Diese Zusammenarbeit bietet beiden Seiten Vorteile:<br />
Die JaRL profitiert von einer professionellen Sekretariatsführung mit guter<br />
Erreichbarkeit und einem wertvollen Kanal zur Verbreitung ihrer Aktivitäten.<br />
Infoklick.ch kann den direkten Kontakt mit den Jugendarbeitenden<br />
nutzen, vor allem für den Informationsfluss ist das sehr hilfreich.<br />
6 9
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E F Ö R D E R N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Begabungsförderung weckt<br />
Freude am Lernen<br />
P r O j e k t ⁄ LISSA-Preis und LISSA-Buch<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ <strong>Stiftung</strong> für hochbegabte<br />
Kinder<br />
L a u f z e i t ⁄ 2007 – 2010<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 100 000<br />
( LISSA-Preis ), CHF 35 000 ( LISSA-Buch )<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Begabungsförderung in<br />
der Schule; stärkenorientierter Unterricht<br />
L i n k ⁄ www.lissa-preis.ch<br />
LISSA – fünf Buchstaben, die ein Ziel beschreiben: « Lernfreude in <strong>Schweiz</strong>er<br />
Schulen anregen ». Genau das möchten die <strong>Stiftung</strong> für hochbegabte Kinder<br />
und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> mit der Verleihung des LISSA-Preises<br />
erreichen. Kinder sollen Freude am Lernen haben. Sie sollen ihre Potenziale<br />
entdecken und weiterentwickeln – durch eine breite Begabungsförderung<br />
in der Schule. Mit dem LISSA-Preis schaffen die beiden <strong>Stiftung</strong>en einen Anreiz,<br />
Begabungsförderungsprojekte in Schulen auszuarbeiten, durchzuführen<br />
und Interessierten zugänglich zu machen. Sie hoffen, auf diese Weise<br />
Begabungsförderung im <strong>Schweiz</strong>er Bildungssystem zu etablieren.<br />
Im Jahr 2004 hat die <strong>Stiftung</strong> für hochbegabte Kinder zum ersten Mal den<br />
LISSA-Preis vergeben, seit 2008 geschieht das alle zwei Jahre gemeinsam<br />
mit der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>. 27 ganz unterschiedliche Projekte in<br />
verschiedenen Schulformen wurden seither ausgezeichnet. Diese reichen<br />
von einem Ressourcenzimmer über ein Lernatelier und Leseförderungsprojekt<br />
bis hin zu grossen Schulentwicklungsmassnahmen. Wichtig bei allen<br />
prämierten Projekten: Die Förderung von Begabungen wird in den Regelunterricht<br />
integriert, damit jedes Kind davon profitieren kann.<br />
B u c h stellt prämierte Projekte vor<br />
« Die Gewinnerschulen wurden nach den Preisverleihungen regelmässig<br />
mit Anfragen zu ihren Projekten überhäuft », erklärt Regula Haag, Geschäftsführerin<br />
der <strong>Stiftung</strong> für hochbegabte Kinder. Auf diesen Ansturm reagierten<br />
ihre <strong>Stiftung</strong> und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> – mit einem Buch:<br />
‹ Begabungsförderung leicht gemacht. Unterlagen und Konzepte von LISSA-<br />
Preisträgern › ( hep-Verlag, ISBN: 978-3-0390-74-6 ∕ CHF 39.– ) heisst die<br />
Publikation, die Ende <strong>2009</strong> erschienen ist.<br />
Geplant ist für die Zukunft eine ganze LISSA-Publikationsreihe. Der erste<br />
Band konzentriert sich auf Begabungsförderung in der Primarschule.<br />
7 0
Acht in der Vergangenheit mit dem LISSA-Preis ausgezeichnete Schulen stellen<br />
darin ihre Modelle und deren konkrete Umsetzung vor. Es ist ein Buch<br />
aus der Praxis für die Praxis: So bietet die 200-seitige Publikation neben Erfahrungsberichten<br />
viele Arbeitsunterlagen für Lehrpersonen.<br />
Q u e r d e n k e n und Freiräume schaffen<br />
« Vieles steht der Begabungsförderung im Weg », erklärte Nationalrätin<br />
Jacqueline Fehr ( SP ) bei der Buchvernissage am 2. November <strong>2009</strong>. Sie<br />
sprach von alten Rollenbildern der Lehrer ausschliesslich als Unterrichter,<br />
von Schulstrukturen mit Jahrgangsklassen, von strikten Stundenplänen<br />
und festen Klassenzimmern, von respekteinflössender Schulhausarchitektur<br />
mit mächtigen Türen und dunklen Gängen. « <strong>Das</strong> neue Buch zeigt, dass es<br />
an vielen Orten gelungen ist, mit und trotz dieser Strukturen Modelle zu<br />
entwickeln, die individuelle Förderung und ausdrücklich Begabtenförderung<br />
zulassen », lobte Jacqueline Fehr. Man müsse den Mut haben, querzudenken.<br />
Nur so könne man Freiräume für neue Schul- und Lernformen schaffen.<br />
B I L D e r<br />
Von Begabungsförderungsprojekten profitiert<br />
jedes Kind – wenn sie in den Regelunterricht<br />
integriert sind. Eben solche Projekte<br />
werden mit dem LISSA-Preis ausgezeichnet.<br />
7 1
k u lt u r e n v e r s t e h e n – t o l e r a n z l e r n e n<br />
inhaltsverzeichnis<br />
7 6 G A S T B E I T R A G ⁄ ‹ Erfolgreich und anfällig – die <strong>Schweiz</strong> › von Roger de Weck<br />
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N ⁄ A U S G E W Ä H LT E P R O J E K T E 2 0 0 9<br />
7 8 E r s t e S c h r i t t e a u f d e m i n t e r n at i o n a l e n Pa r k e t t<br />
8 1 V e r s t ä n d n i s s tat t V o r u r t e i l E<br />
8 4 D r e i S c h w e i z e r J u g e n d l i c h e b e i d e r U N O<br />
8 5 S p i e l , S pa s s u n d i n t e r k u lt u r e l l e B e g e g n u n g e n<br />
7 4
Kulturen verstehen,<br />
Toleranz lernen<br />
Nur mit Toleranz und gegenseitigem Verständnis kann das<br />
Zusammenleben in unserer multikulturellen Gesellschaft gelingen.<br />
Doch das friedliche Zusammenleben muss man lernen.<br />
Es ist wichtig, dass sich junge Menschen unterschiedlicher Herkunft<br />
kennen lernen, dass sie sich begegnen, durch persönliche<br />
Erfahrungen Vorurteile abbauen – und über kulturelle und<br />
religiöse Grenzen hinweg gegenseitigen Respekt aufbauen.<br />
Mit verschiedenen Projekten und Programmen setzen wir uns<br />
zusammen mit unseren Partnern für Toleranz und interkulturelle<br />
Verständigung in der <strong>Schweiz</strong> ein. Ein besonderer Fokus gilt<br />
dabei der Zusammenarbeit mit Schulen. Schliesslich treffen dort<br />
täglich Kinder und Jugendliche mit verschiedenen kulturellen<br />
Hintergründen aufeinander. Ob das interkulturelle Zusammenleben<br />
in der <strong>Schweiz</strong> funktioniert oder nicht – es beweist sich in<br />
den Schulen, in denen Klassen mit Schülern aus bis zu 16 Nationen<br />
keine Seltenheit sind.<br />
Auch für die Verständigung über nationale Grenzen hinweg setzen<br />
wir uns ein: durch Austauschprogramme, Jugendbegegnungen<br />
und mit dem <strong>Mercator</strong> Kolleg für internationale Aufgaben.<br />
Dieses deutsch-schweizerische Stipendienprogramm bereitet<br />
hoch qualifizierte Hochschulabsolventen auf eine Karriere<br />
in internationalen Organisationen vor, verschafft ihnen Zugang<br />
zu einem internationalem Netzwerk, schult ihre interkulturellen<br />
Kompetenzen – und leistet so einen Beitrag zur internationalen<br />
Verständigung.<br />
7 5
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
GASTBEITRAG<br />
Erfolgreich und<br />
anfällig – die <strong>Schweiz</strong><br />
Gastbeitrag von Roger de Weck<br />
<strong>Das</strong> Ziel ist, mehr <strong>Schweiz</strong>erinnen und<br />
<strong>Schweiz</strong>er für Führungsaufgaben in internationalen<br />
Organisationen und in der Aussenpolitik<br />
zu befähigen: global denkende Nachwuchskräfte<br />
grosszuziehen. Zu diesem Zweck<br />
vergibt das <strong>Mercator</strong> Kolleg jedes Jahr Stipendien<br />
an drei bestqualifizierte, von einer unabhängigen<br />
Jury streng ausgelesene junge Leute.<br />
Während des 13 Monate währenden <strong>Mercator</strong><br />
Kollegs für internationale Aufgaben verfolgen<br />
diese drei Eidgenossen zusammen mit 20 deutschen<br />
Kollegiaten ein konkretes Projekt ihrer<br />
Wahl. Dabei volontieren sie etwa bei UNO oder<br />
Weltbank, in NGOs wie Ärzte ohne Grenzen<br />
oder WWF, aber auch in transnationalen Unternehmen<br />
– sowohl in der Zentrale als auch<br />
vor Ort auf allen Kontinenten.<br />
Genf ist europäischer Sitz nicht nur der<br />
Vereinten Nationen, sondern auch zahlloser<br />
globaler Institutionen. Die Stadt steht in<br />
einem härter werdenden Wettbewerb mit anderen<br />
Metropolen, die ebenfalls internationale<br />
Organisationen locken möchten. <strong>Schweiz</strong>er<br />
‹ Globalisten › zu fördern, hilft dem internationalen<br />
Genf und stärkt die Ausstrahlung der<br />
Eidgenossenschaft.<br />
N a c h w u c h s für die ‹ W e lt i n n e n p o l i t i k › ⁄<br />
In Europa zählen nur Deutschland, Grossbritannien<br />
und Frankreich mehr Weltkonzerne<br />
als die Eidgenossenschaft. Die <strong>Schweiz</strong>er dürfen<br />
stolz sein auf die Vielzahl transnationaler<br />
Firmen, die ihr kleines Land hervorgebracht<br />
hat. Aber das Mitspielen mit den global players<br />
wirft nicht nur einen hohen Ertrag ab, es<br />
birgt hohe Risiken. Auf unserem Kontinent<br />
hat sich keine andere Volkswirtschaft dermassen<br />
stark globalisiert wie die schweizerische.<br />
<strong>Das</strong> hat sich gelohnt, doch ist unser Land<br />
anfälliger geworden. Die Finanzkrise und die<br />
Häufung aussenpolitischer Konflikte mit fast<br />
all unseren Schlüsselpartnern verdeutlichen<br />
die globale Interdependenz, auch wenn viele<br />
Eidgenossen unverdrossen die nationale Souveränität<br />
zelebrieren.<br />
Umso wichtiger wird ein Nachwuchs,<br />
der sowohl global als auch lokal verhaftet ist:<br />
begabte junge Menschen, die von Grund auf<br />
internationale Politik und Wirtschaft kennen<br />
lernen; und die aufgrund ihres Outlooks<br />
zur stärkeren Teilhabe der <strong>Schweiz</strong> an der<br />
‹ Weltinnenpolitik › verhelfen. Dazu leistet das<br />
<strong>Mercator</strong> Kolleg für internationale Aufgaben,<br />
das <strong>Schweiz</strong>er Jungtalente in die Welt entsendet<br />
und sie in Kursen mit Handwerkzeugen<br />
wie ‹ internationale Verhandlungsführung ›<br />
versieht, einen kleinen, feinen Beitrag.<br />
E n g a g e m e n t, das sich lohnt ⁄ In Europa<br />
findet sich kein Volk, das seinen Diplomaten so<br />
sehr misstraut wie die <strong>Schweiz</strong>er. Im Grunde<br />
lässt sich der Bürger einer direkten Demokratie<br />
sehr ungern ‹ vertreten ›. Unter ständigem<br />
Verdacht stehen deshalb die gewählten<br />
Volksvertreter und erst recht diejenigen, die<br />
das Land nach aussen repräsentieren. Ins<br />
Bild passt, dass die verhältnismässig wenigen<br />
<strong>Schweiz</strong>er unter den hohen Beamten internationaler<br />
Organisationen zu Hause ignoriert<br />
werden und kaum Unterstützung finden.<br />
Wer wusste hierzulande, dass der Völkerrechtler<br />
Nicolas Michel 2004 bis 2008 in New York<br />
Untergeneralsekretär für Rechtsangelegenheiten<br />
und Rechtsberater der UNO war, eine<br />
Führungsfigur der Vereinten Nationen Schön,<br />
dass er heute dem Auswahlgremium des <strong>Mercator</strong><br />
Kollegs angehört. Es bedarf eines langen<br />
Atems, die Eidgenossen dafür zu sensibilisieren,<br />
dass sich das Engagement in internationalen<br />
Organisationen lohnt.<br />
7 6
M i t t e n in Europa – und aussen vor ⁄ Mancher<br />
global ausgerichtete Wirtschaftsführer<br />
betrachtet mittlerweile sein Vaterland wie von<br />
aussen als einen ‹ Standort ›. Standortpatrioten<br />
jedoch sind nur solang patriotisch, als der<br />
Standort stimmt. Wenn es nach ihnen geht,<br />
sollte die Eidgenossenschaft stärker ‹ offshore ›<br />
werden, in Europa mitten drin und trotzdem<br />
aussen vor: total global und bergbauernschlau<br />
neutral in ihrer Ecke.<br />
Der Orkan namens Finanzkrise hat freilich<br />
auch diese Ecke heimgesucht. Und nun<br />
tritt die Globalisierung in ihre zweite Phase:<br />
Nachdem Weltkonzerne die eigentlichen<br />
Träger der Globalisierung waren und dies dann<br />
teilweise ausarten liessen, ist es unausweichlich,<br />
dass die Staatengemeinschaft Regeln<br />
setzt, um einem neuerlichen Desaster zuvorzukommen.<br />
<strong>Das</strong> ändert das Spiel für die <strong>Schweiz</strong>.<br />
Wenn künftig weniger die Marktmacht<br />
von global players als die Macht grosser G-20-<br />
Staaten den Ausschlag gibt, verliert das Land<br />
der vielen Konzerne an Gewicht und Geltung.<br />
In der ‹ zweiten Globalisierung › wird es<br />
für den helvetischen Einzelgänger schwieriger,<br />
seine Interessen durchzusetzen. Umso zielstrebiger<br />
sollte er sich in der internationalen<br />
Politik und in internationalen Organisationen<br />
besser aufstellen als heute. <strong>Das</strong> <strong>Mercator</strong><br />
Kolleg gibt einen richtigen Anstoss zur richtigen<br />
Zeit.<br />
V e r n e t z t denken und handeln ⁄ In der<br />
neuen Weltlage haben kleine Staaten eine<br />
Möglichkeit, ihre Interessen durchzusetzen –<br />
sie müssen Allianzen schmieden, sich vernetzen.<br />
Aber Bern fehlen die Bündnispartner,<br />
vor allem weil die natürlichen Verbündeten der<br />
Eidgenossenschaft mittlere EU-Staaten wie<br />
die Niederlande wären, die sich lieber auf andere<br />
EU-Mitglieder ausrichten als auf den helvetischen<br />
Aussenseiter.<br />
Umso nötiger ist, dass die künftigen<br />
<strong>Schweiz</strong>er Exponenten der internationalen Politik<br />
von Anfang an in Kategorien der Vernetzung<br />
zu denken und handeln lernen – und<br />
sich selbst vernetzen. « <strong>Das</strong> <strong>Mercator</strong> Kolleg<br />
ermöglicht es mir, praktische Berufserfahrung<br />
im Bereich ‹ Sport im Dienst von Entwicklung<br />
und Frieden › zu sammeln, internationale<br />
Akteure kennen zu lernen und ein Netzwerk<br />
aufzubauen », vermerkte zur Halbzeit seiner<br />
Volontariate und Kurse der <strong>Schweiz</strong>er Kollegiat<br />
Steve Tharakan. Die Kollegiatin Maja Rüegg<br />
war ihrerseits dabei, ihr « Netzwerk in der<br />
Förderung des privaten Sektors und der ländlichen<br />
Entwicklung » in Ländern des Südens<br />
auszubauen.<br />
Grund genug, mich für das <strong>Mercator</strong> Kolleg<br />
zu engagieren.<br />
Mehr über das <strong>Mercator</strong> Kolleg für internationale<br />
Aufgaben erfahren Sie auf den Seiten<br />
78 – 79.<br />
R o g e r d e W e c k<br />
Roger de Weck ist <strong>Schweiz</strong>er Dean des <strong>Mercator</strong> Kollegs<br />
für internationale Aufgaben. Der Publizist ist Präsident<br />
des Graduate Institute of International and Development<br />
Studies in Genf und lehrt am College of Europe in<br />
Brügge und Warschau. Er moderiert auf SF1 und 3Sat<br />
die Sendung ‹ Sternstunden Philosophie ›. Im Mai<br />
2010 wurde Roger de Weck zum neuen Generaldirektor<br />
der SRG SSR idée suisse gewählt. <strong>Das</strong> Amt wird er am<br />
1. Januar 2011 antreten. Sein jüngstes Buch, ‹ Nach der<br />
Krise – Gibt es einen anderen Kapitalismus ›, ist im<br />
Verlag Nagel & Kimche erschienen.<br />
7 7
7 8
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Erste Schritte auf dem internationalen<br />
Parkett<br />
Sie sind jung, engagiert, hervorragend ausgebildet – und sie träumen von<br />
einer Karriere in einer internationalen Organisation: Die Stipendiaten des<br />
<strong>Mercator</strong> Kollegs für internationale Aufgaben werden in einem 13-monatigen<br />
Programm auf eine Tätigkeit im internationalen Umfeld vorbereitet.<br />
23 Stipendien vergibt das <strong>Mercator</strong> Kolleg jährlich an hoch qualifizierte<br />
Hochschulabsolventen – 20 an Bewerber aus Deutschland, 3 an Kandidaten<br />
aus der <strong>Schweiz</strong>. <strong>Das</strong> deutsch-schweizerische Programm führen in der<br />
<strong>Schweiz</strong> die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> und die <strong>Schweiz</strong>erische Studienstiftung<br />
in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige<br />
Angelegenheiten durch, in Deutschland die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> und die<br />
Studienstiftung des deutschen Volkes in Zusammenarbeit mit dem deutschen<br />
Auswärtigen Amt. Ziel des Kollegs ist die Nachwuchsförderung und Qualifizierung<br />
deutschsprachigen Personals für Führungspositionen in Internationalen<br />
Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. « In unserer<br />
globalisierten Welt werden immer mehr Themen auf internationaler Ebene<br />
behandelt und bestimmt », betont Albert Kesseli, Geschäftsführer der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>. « Für diese Aufgaben werden exzellent ausgebildete,<br />
vernetzt und ganzheitlich denkende Nachwuchskräfte benötigt. »<br />
P r a k t i k a und Seminare<br />
13 Monate lang beschäftigen sich die Stipendiaten im Rahmen des Kollegs<br />
mit einer selbst entworfenen praktischen Fragestellung. Ihre Praktikumsstellen<br />
wählen sie passend zu ihrem Thema aus und organisieren sie<br />
selbst. In Frage kommen internationale Organisationen ( UN-Institutionen,<br />
OECD, OSZE, Weltbank etc. ) oder global tätige NGOs, Non-Profit-Organisationen<br />
und Wirtschaftsunternehmen. Seminare in Deutschland und der<br />
<strong>Schweiz</strong> runden das Programm ab. Die Kollegiaten erhalten ein monatliches<br />
Stipendium, ausserdem stehen ihnen Fördermittel für Auslandsaufenthalte<br />
und Sprachkurse zur Verfügung.<br />
P r O j e k t ⁄ <strong>Mercator</strong> Kolleg für internationale<br />
Aufgaben<br />
Pa r t n e r ⁄ <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />
<strong>Schweiz</strong>erische Studienstiftung, Eidgenössisches<br />
Departement für auswärtige Angelegenheiten,<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> in Deutschland,<br />
Studienstiftung des deutschen Volkes, Auswärtiges<br />
Amt Deutschland<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2013<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 1 912 500<br />
Anteil <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung von hoch<br />
qualifizierten Hochschulabsolventen;<br />
Qualifizierung für Führungspositionen in<br />
internationalen Organisationen<br />
L i n k ⁄ www.mercator-kolleg.ch<br />
B I L D e r<br />
O b e n ⁄ Die Stipendiaten haben im Rahmen<br />
des <strong>Mercator</strong> Kollegs nicht nur das internationale<br />
Parkett, sondern auch das Ruhrgebiet<br />
kennen gelernt.<br />
U n t e n ⁄ Der Jahrgang <strong>2009</strong> ⁄ 2010:<br />
23 hoch qualifizierte Hochschulabsolventen<br />
bereiten sich während des 13-monatigen<br />
Programms auf eine Karriere in internationalen<br />
Organisationen oder NGOs vor.<br />
7 9
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
N E T Z W E R K E UND BERUFLICHE ERFA H R U N G E N<br />
Im September <strong>2009</strong> startete der erste Jahrgang mit den drei <strong>Schweiz</strong>er<br />
Stipendiaten Maja Rüegg, Dr. Steve Tharakan und Johannes Köppel. Alle<br />
drei haben ein Ziel: Sie sehen ihre berufliche Zukunft in der internationalen<br />
Zusammenarbeit – und das <strong>Mercator</strong> Kolleg als einen wichtigen Meilenstein<br />
dorthin. « <strong>Das</strong> <strong>Mercator</strong> Kolleg bietet mir die Chance, ein Netzwerk<br />
aufzubauen, das den Einstieg in eine Tätigkeit im internationalen Umfeld<br />
erleichtern kann », erklärt Steve Tharakan. Diese Vorteile sieht auch<br />
Maja Rüegg. Sie freut sich darüber, praktische Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
zu sammeln. « Ich kann mich zudem auf ein Thema<br />
spezialisieren, in dem ich nicht nur viel Sinn, sondern auch berufliche<br />
Perspektiven sehe. » Johannes Köppel schätzt zudem die Wahlfreiheit der<br />
Arbeitsstationen sehr – und die Freundschaften unter den Kollegiaten: « <strong>Das</strong><br />
macht das Programm so schön und einzigartig. »<br />
B I L D e r<br />
Die drei <strong>Schweiz</strong>er Stipendiaten ( von oben<br />
nach unten ): Maja Rüegg, Steve Tharakan<br />
und Johannes Köppel.<br />
8 0
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Verständnis statt<br />
Vorurteile<br />
Vielfalt ist ihr Alltag: Kinder wachsen heute in einer multikulturellen<br />
Gesellschaft auf. Gerade mal drei Schulen gibt es im Kanton Zürich, die nur<br />
von deutschsprachigen <strong>Schweiz</strong>er Kindern besucht werden. Alle anderen 00<br />
Schulen sind multikulturell. « Mit dieser Vielfalt muss man umgehen können<br />
», betont Heinz Wohnlich von der <strong>Stiftung</strong> Kinderdorf Pestalozzi. Helfen<br />
möchte dabei das gross angelegte interkulturelle Schulprojekt ‹ V 3 – Verschiedenheit-Vielfalt-Verständnis<br />
› der <strong>Stiftung</strong> Kinderdorf Pestalozzi und der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>, das sie in Zusammenarbeit mit dem Volksschulamt<br />
der Bildungsdirektion des Kantons Zürich durchführen. <strong>2009</strong> haben<br />
die Verantwortlichen das Projekt intensiv vorbereitet und alle wichtigen Weichen<br />
gestellt – für einen erfolgreichen Projektstart im Jahr 2010.<br />
P r O j e k t ⁄ V 3 – Verschiedenheit -Vielfalt-<br />
Verständnis<br />
F ö r d e r pa r t n e R ⁄ <strong>Stiftung</strong> Kinderdorf<br />
Pestalozzi in Zusammenarbeit mit dem<br />
Volksschulamt der Bildungsdirektion des<br />
Kantons Zürich<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2013<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 1 592 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung von Toleranz<br />
und der interkulturellen Kompetenz von<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
L i n k ⁄ www.pestalozzi.ch; www.vsa.zh.ch<br />
32 Schulen aus dem Kanton Zürich können bis zum Jahr 2013 an diesem<br />
Projekt teilnehmen, das sind über 8000 Schülerinnen und Schüler. Emotionales<br />
Lernen steht bei ‹ V 3 › im Mittelpunkt: Intensive persönliche Erfahrungen<br />
helfen dabei, Vorurteile zu überdenken und Verständnis für andere<br />
Kulturen aufzubauen. <strong>Das</strong> ist ganz im Sinne des Volksschulamtes: « Wir freuen<br />
uns sehr über diese Initiative der beiden <strong>Stiftung</strong>en », erklärt Amtsleiter<br />
Martin Wendelspiess. Schliesslich sei Vielfalt in den Zürcher Schulklassen<br />
Realität, der Umgang mit ihr aber nicht. « Im schulischen Alltag können<br />
Fragen und Konflikte auftauchen, Ablehnung oder Aggressionen », weiss<br />
Martin Wendelspiess. Dem möchte das Volksschulamt entgegenwirken – und<br />
unterstützt deshalb gerne das Projekt ‹ V 3 › der zwei <strong>Stiftung</strong>en.<br />
U n t e r s t ü t z u n g von Experten<br />
« Die Teilnahme ist freiwillig », betont der Leiter des Volksschulamtes.<br />
« Die Schulen werden nicht zusätzlich belastet. Sie erhalten vielmehr externe<br />
fachliche Unterstützung. » Und das von echten Profis: Seit vielen Jahren<br />
engagiert sich das Kinderdorf Pestalozzi mit verschiedenen Programmen<br />
für Toleranz in der Gesellschaft und fördert durch ganzheitliche Bildungs-<br />
8 1
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D<br />
Gemeinsame Erlebnisse bauen Vorurteile<br />
ab: Im Kinderdorf Pestalozzi treffen<br />
die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des<br />
Projekts ‹ V 3 › auf Jugendliche aus Südost-<br />
und Osteuropa.<br />
projekte das interkulturelle Zusammenleben. Dazu zählen Radioprojekte für<br />
Schülerinnen und Schüler, Austauschprogramme im Kinderdorf in Trogen<br />
und Weiterbildungen für Lehrpersonen in interkultureller Pädagogik.<br />
Alle drei Projekte werden mit ‹ V 3 › in einem einzigen Bildungsprogramm vereint:<br />
Ein halbes Jahr läuft das Projekt in den teilnehmenden Schulen. Nach<br />
einer Auftaktveranstaltung nimmt jeweils eine Schulklasse an einer Austauschwoche<br />
im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen teil. Dort treffen die jungen<br />
Zürcher auf Kinder und Jugendliche aus Südost- oder Osteuropa. In Workshops<br />
lernen die Schüler, sich kritisch mit ihren eigenen Werten auseinanderzusetzen,<br />
sie stärken ihre Sozialkompetenz und ihr Verständnis für<br />
andere Kulturen. Die Klasse, die an diesem Austausch teilnimmt, trägt die<br />
Erlebnisse und Erkenntnisse schliesslich in die ganze Schule.<br />
E i g e n e Radiobeiträge<br />
An alle Schüler der teilnehmenden Schulhäuser richtet sich das Radioprojekt,<br />
mit dem das Kinderdorf Pestalozzi in der Vergangenheit bereits erstklassige<br />
Erfahrungen gemacht hat. « Es ist ein ideales Instrument zur Reflexion<br />
», weiss Heinz Wohnlich. Die Jugendlichen produzieren eigene<br />
Beiträge zu Themen rund um Interkulturalität und Anti-Rassismus. Dabei<br />
setzen sie sich intensiv mit diesen Themen auseinander, arbeiten das Erlebte<br />
auf, fassen ihre Gedanken in Worte. Die Beiträge schneiden die Jugendlichen<br />
selbst, bevor diese zu festen Zeiten gesendet werden – ein besonderes<br />
Erlebnis für die jungen Radio-Macher.<br />
Da auch Lehrpersonen täglich mit den Herausforderungen ihrer multikulturellen<br />
Klassen konfrontiert werden, ist der dreitägige Weiterbildungskurs<br />
in interkultureller Pädagogik ein ganz wichtiger Punkt im Projekt ‹ V 3 ›. Den<br />
Lehrpersonen wird nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sie bekommen<br />
konkrete methodisch-didaktische Hilfestellungen für den Schulalltag.<br />
8 2
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D e r<br />
Fragen des interkulturellen Zusammenlebens<br />
und der Toleranz beschäftigen die Kinder<br />
und Jugendlichen während des Bildungsprogramms.<br />
Zum Abschluss des Projekts<br />
produzieren sie eigene Radiobeiträge zu<br />
diesen Themen.<br />
8 3
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Drei <strong>Schweiz</strong>er Jugendliche<br />
bei der UNO<br />
P r O j e k t ⁄ Youth Rep<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ <strong>Schweiz</strong>erische<br />
Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong> – 2011<br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 30 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Unterstützung des<br />
Engagements von Jugendlichen; Förderung<br />
der interkulturellen Verständigung<br />
L i n k ⁄ www.youthrep.ch<br />
B I L D e r<br />
Die Jugenddelegierten nehmen an internationalen<br />
Konferenzen teil. Sonja Astfalck traf<br />
im Rahmen ihres Einsatzes als ‹ Youth Rep ›<br />
unter anderem auf Bundesrätin Micheline<br />
Calmy-Rey ( Foto links ).<br />
Junge <strong>Schweiz</strong>er setzen sich als Jugenddelegierte für die Interessen ihrer<br />
Altersgenossen ein – und das auf internationaler Ebene: bei der UNO. Die<br />
<strong>Schweiz</strong>erische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände ( SAJV ) und das<br />
Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten ( EDA ) machen<br />
das mit dem Projekt ‹ Youth Rep › möglich, seit dem Jahr <strong>2009</strong> mit Unterstützung<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Zwei Jahre sind die ‹ Youth Rep › im Amt. Drei werden pro Jahr von Vertretern<br />
der SAJV, des EDA und von den Jugenddelegierten des Vorjahres<br />
bestimmt. Damit verleihen pro Jahr sechs junge Menschen den <strong>Schweiz</strong>er<br />
Jugendlichen im In- und Ausland eine Stimme – <strong>2009</strong> waren das die neu<br />
ernannten ‹ Youth Rep › Sonja Astfalck, Hélène Noirjean und Tobias Naef, sowie<br />
die bereits 2008 erkorenen Delegierten Anik Kohli, Jonas Rey und<br />
Danny Bürkli.<br />
Die Jugenddelegierten nehmen an internationalen Konferenzen teil, arbeiten<br />
an jugendrelevanten Statements und Resolutionen mit und halten Reden.<br />
Bei ihrer Arbeit treffen sie auch auf Jugendliche aus anderen Ländern, arbeiten<br />
mit ihnen zusammen, diskutieren miteinander – ein erstklassiger Beitrag<br />
zur interkulturellen Verständigung.<br />
Doch nicht nur auf internationalem Parkett bewegen sich die Jugenddelegierten,<br />
auch in der <strong>Schweiz</strong> sind sie aktiv. « Diese Aufgabenmischung macht<br />
dieses Mandat so einmalig », freut sich Sonja Astfalck, die unter anderem<br />
bei der Klimakonferenz in Kopenhagen dabei war. Die ‹ Youth Rep › geben<br />
ihr Wissen an andere Jugendliche weiter, um bei diesen ein Interesse für die<br />
UNO und für Jugendthemen im internationalen Bereich zu fördern. « Die<br />
Jugendlichen wissen dank dieser Sensibilisierung, dass sie auf der Welt etwas<br />
verändern können und setzen sich mit ihrem persönlichen Engagement dafür<br />
ein », betont Nicole Gantenbein, Youth Rep-Projektleiterin bei der SAJV.<br />
8 4
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
Spiel, Spass und interkulturelle<br />
Begegnungen<br />
Ganz Bern wurde zum Spielfeld. 30 Siebt- bis Neuntklässler aus sechs<br />
Berner Schulen waren die Spielfiguren. Ausgestattet mit Stadtplan, Spielanleitung<br />
und Tickets für Bus und Tram zogen sie in Vierergruppen los – von<br />
Posten zu Posten. Über 0 standen in der ganzen Stadt verteilt zur Auswahl.<br />
Die Schüler lösten kniffelige Aufgaben, führten interessante Gespräche,<br />
sammelten möglichst viel vom Spielgeld ‹ Ethnos ›… und lernten ganz nebenbei<br />
viele Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen kennen.<br />
Alle zwei Jahre hat das interkulturelle Begegnungsspiel ‹ Ethnopoly ›<br />
die Stadt Bern im Griff. Am 16. Oktober <strong>2009</strong> stellte der Verein ‹ Sport – The<br />
Bridge › die grosse Veranstaltung wieder auf die Beine, wie bereits im Jahr<br />
2007 mit finanzieller Unterstützung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
« Wir möchten Begegnungen von Menschen unterschiedlicher kultureller<br />
und religiöser Zugehörigkeit ermöglichen », sagt Thierry Graf, Präsident des<br />
Trägervereins ‹ Sport – The Bridge ›. Begegnungen, die ohne ‹ Ethnopoly › so<br />
nicht zustande kommen würden. Thierry Graf ist überzeugt: « So entstehen<br />
Erfahrungen und Emotionen, die helfen, Hemmschwellen und Vorurteile<br />
abzubauen. »<br />
P r O j e k t ⁄ Ethnopoly<br />
F ö r d e r pa r t n e r ⁄ Verein Sport – The<br />
Bridge<br />
L a u f z e i t ⁄ <strong>2009</strong><br />
F ö r d e rv o l u m e n ⁄ CHF 15 000<br />
S t i f t u n g s z i e l ⁄ Förderung der Toleranz in<br />
der <strong>Schweiz</strong>; Abbau von Vorurteilen durch<br />
persönliche interkulturelle Begegnungen<br />
L i n k ⁄ www.sportthebridge.ch<br />
I N T E R E S S A N T E GESPRÄCHE AM ARBEITSPLAT Z<br />
Eines ist dabei ganz wichtig: ‹ Ethnopoly › macht Spass – dadurch werden<br />
die positiven Aspekte der kulturellen Vielfalt vor der eigenen Haustür<br />
gefördert. Nicht nur Vereine, Institutionen und Beratungsstellen empfingen<br />
die Schüler an den 3 Posten; Migranten aus 27 Nationen machten bei<br />
‹ Ethnopoly › mit und luden die Teilnehmer des Spiels zu sich nach Hause<br />
oder an ihren Arbeitsplatz ein. Dort erzählten sie von sich, aus ihrer<br />
persönlichen Migrationsgeschichte, von ihrem Leben in der <strong>Schweiz</strong>. An<br />
manchen Posten standen einfach die Gespräche im Vordergrund, an anderen<br />
ging es spielerisch zu. Als heisser Tipp unter den Teilnehmern stellte<br />
sich der Besuch des ‹ Barber Shops › im Breitenrain heraus: ein afrikanisches<br />
8 5
K U LT U R E N V E R S T E H E N – T O L E R A N Z L E R N E N<br />
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE <strong>2009</strong><br />
B I L D e r<br />
<strong>Das</strong> Postenspiel ‹ Ethnopoly › ermöglicht<br />
Jugendlichen viele interessante interkulturelle<br />
Begegnungen – zum Beispiel mit Walter<br />
Aiguokhian in seinem afrikanischen Coiffeurgeschäft<br />
( Foto rechts oben ). Spiele, Gespräche<br />
und persönliche Erfahrungen stehen<br />
im Mittelpunkt von ‹ Ethnopoly ›.<br />
Coiffeurgeschäft, das nebenbei auch Treffpunkt für afrikanische Migranten<br />
ist. Die Diskussion mit Geschäftsführer Walter Aiguokhian war spannend und<br />
unterhaltsam. Eines hatten alle Stationen im Spiel gemeinsam: Hinter<br />
jedem Posten verbarg sich eine andere Person und eine andere Geschichte,<br />
die interessant war, zu erfahren. Geduld und Höflichkeit, Interesse und<br />
die Bereitschaft, mit den Menschen mit Migrationshintergrund ins Gespräch<br />
zu kommen, sind wichtige Bestandteile von ‹ Ethnopoly ›.<br />
Q u i n t e t t der Religionen<br />
Interessant waren auch die Angebote der teilnehmenden Institutionen und<br />
Vereine. Da war zum Beispiel das Bundesamt für Migration, das den Schülern<br />
anhand fiktiver Beispiele das Asylverfahren der <strong>Schweiz</strong> erklärte.<br />
Oder das Radio RaBe, das Sendungen in mindestens 1 Sprachen sendet und<br />
den jungen Teilnehmern einen Einblick in die Welt des Radios lieferte.<br />
Am Stand der Fachstelle für Migration der reformierten Kirchen lernten die<br />
Schüler im ‹ Quintett der Religionen › Interessantes über die fünf Weltreligionen.<br />
Im Zentrum hinterliess die Bibliothek mit Büchern in 27 Sprachen<br />
einen bleibenden Eindruck.<br />
Weil zu einem Spiel auch ein Gewinner gehört, sammelten die Teilnehmer<br />
an jeder Station fleissig ‹ Ethnos ›, die fiktive Währung von ‹ Ethnopoly ›. Mit<br />
etwas Glück kamen bei verschiedenen kniffligen und unterhaltsamen Spielen<br />
weitere ‹ Ethnos › hinzu. Die Gruppe, die zum Schluss die meisten Punkte<br />
gesammelt hatte, wurde zum stolzen Sieger gekürt. Doch gewonnen haben<br />
am Ende des Spiels im Grunde alle – nämlich viele wertvolle interkulturelle<br />
Erfahrungen.<br />
8 6
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
inhaltsverzeichnis<br />
D I E S T I F T U N G S A R B E I T I N Z A H L E N<br />
9 0 J A H R E S R E C H N U N G<br />
9 1 A U S B E Z A H LT E B E T R Ä G E U N D b e w i l l i g u n g e n<br />
9 2 B e w i l l i g u n g e n 2 0 0 9<br />
1 0 2 l a u f e n d e P r o j e k t e<br />
8 8
Die <strong>Stiftung</strong>sarbeit<br />
in Zahlen<br />
8 9
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Jahresrechnung<br />
Die Buchführung und die Jahresrechnung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> werden jährlich von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
revidiert. Die Ernst & Young AG hat den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> revidiert und<br />
zur Genehmigung empfohlen. Die Jahresrechnung <strong>2009</strong> wurde in Euro erstellt und geprüft; für diesen Jahresbericht<br />
weisen wir die entsprechenden Beträge in <strong>Schweiz</strong>er Franken aus. Umrechnungsdifferenzen von Euro nach <strong>Schweiz</strong>er<br />
Franken werden direkt im Eigenkapital verrechnet.<br />
B i l a n z 3 1 . 1 2 . 2 0 0 9 3 1 . 1 2 . 2 0 0 8<br />
J a h r e s e n d k u r s e u r ⁄ c h f 1 . 4 8 1 . 4 8<br />
a k t i v e n<br />
u m l a u f v e r m ö g e n<br />
G u t h a b e n 2 3 3 9 7 0 1 c h f 2 2 8 2 8 2 5 c h f<br />
W e r t s c h r i f t e n 1 3 4 8 6 2 8 0 5 C H F 1 2 4 6 9 9 0 4 1 c h f<br />
F l ü s s i g e M i t t e l ⁄ C a l l g e l d e r 2 0 3 0 9 9 4 8 c h f 1 9 6 3 4 6 1 7 c h f<br />
t o ta l u m l a u f v e r m ö g e n 1 5 7 5 1 2 4 5 4 c h f 1 4 6 6 1 6 4 8 3 c h f<br />
t o ta l a n l a g e v e r m ö g e n ( m o b i l i a r , b ü r o e i n r i c h t u n g e n ) 2 6 8 3 5 c h f 4 0 8 3 6 c h f<br />
t o ta l a k t i v e n 1 5 7 5 3 9 2 8 9 c h f 1 4 6 6 5 7 3 1 9 c h f<br />
pa s s i v e n<br />
e i g e n k a p i ta l 1 5 3 7 7 9 0 5 8 c h f 1 4 4 2 9 2 3 4 7 c h f<br />
f o n d s k a p i ta l 0 c h f 0 c h f<br />
w e r t s c h w a n k u n g s r e s e r v e n 3 4 7 6 5 0 4 c h f 2 2 3 1 1 6 1 c h f<br />
f r e m d k a p i ta l k u r z f r i s t i g 2 8 3 7 2 7 c h f 1 3 3 8 1 1 c h f<br />
t o ta l pa s s i v e n 1 5 7 5 3 9 2 8 9 c h f 1 4 6 6 5 7 3 1 9 c h f<br />
B e t r i e b s r e c h n u n g 3 1 . 1 2 . 2 0 0 9 3 1 . 1 2 . 2 0 0 8<br />
M i t t e l k u r s e u r ⁄ c h f 1 . 5 1 1 . 5 8<br />
e r t r a g<br />
w e r t s c h r i f t e n e r f o l g 1 4 7 6 0 6 1 9 c h f – 4 9 4 8 9 7 0 c h f<br />
ü b r i g e r e r t r a g u n d w e r t s c h w a n k u n g s r e s e r v e n – 2 0 8 1 8 4 c h f 1 4 1 0 7 1 c h f<br />
s c h e n k u n g ⁄ z u s t i f t u n g 5 2 7 4 3 0 4 0 c h f 4 2 8 3 9 9 5 5 c h f<br />
g u t s c h r i f t a u s f o n d s k a p i ta l 7 0 8 5 4 5 1 c h f 6 8 1 1 1 2 2 c h f<br />
t o ta l e r t r a g 7 4 3 8 0 9 2 6 c h f 4 4 8 4 3 1 7 9 c h f<br />
a u f w a n d<br />
p e r s o n a l - u n d v e r w a lt u n g s k o s t e n – 1 3 9 6 5 0 8 c h f – 1 2 7 3 4 2 5 c h f<br />
f i n a n z a u f w a n d u n d w e r t s c h w a n k u n g s r e s e r v e n – 1 2 8 2 0 3 7 c h f – 1 1 3 2 1 1 0 c h f<br />
v e r g a b u n g e n – 7 0 8 5 4 5 1 c h f – 6 8 1 1 1 2 2 c h f<br />
a u s s e r o r d e n t l i c h e v e r g a b u n g e n – 5 3 9 4 6 1 5 8 c h f – 3 2 8 7 5 2 7 9 c h f<br />
t o ta l a u f w a n d – 6 3 7 1 0 1 5 4 c h f – 4 2 0 9 1 9 3 7 c h f<br />
j a h r e s e r f o l g 1 0 6 7 0 7 7 3 c h f 2 7 5 1 2 4 2 c h f<br />
9 0
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Ausbezahlte Beträge<br />
und Bewilligungen<br />
A U S B E Z A H LT E B E T R Ä G E 2 0 0 7 – 2 0 0 9 ⁄ in tausend CHF<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> hat im Jahr <strong>2009</strong> insgesamt 7,2 Millionen Franken für Förderungen ausbezahlt<br />
( 2008: 6,8 Millionen Franken 2007 : 4,2 Millionen Franken ). Nicht abgebildet sind die ausserordentlichen Vergabungen.<br />
8 0 0 0<br />
7 0 0 0<br />
W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N<br />
K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E<br />
F Ö R D E R N<br />
K U LT U R E N V E R S T E H E N –<br />
T O L E R A N Z L E R N E N<br />
D I V E R S E<br />
T O TA L<br />
6 0 0 0<br />
5 0 0 0<br />
4 0 0 0<br />
3 0 0 0<br />
2 0 0 0<br />
1 0 0 0<br />
0<br />
2 0 0 7 2 0 0 8 2 0 0 9<br />
b e w i l l i g u n g e n 2 0 0 7 – 2 0 0 9 ⁄ in tausend CHF<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> 110 Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 12.0 Millionen<br />
Franken bewilligt ( 2008: 53 Projekte, 10.8 Millionen Franken ⁄ 2007: 70 Projekte, 7.9 Millionen Franken ).<br />
B e w i l l i g u n g e n<br />
1 2 0 0 0<br />
1 0 0 0 0<br />
8 0 0 0<br />
6 0 0 0<br />
4 7 9 7<br />
1 2 , 3 %<br />
1 2 7 6<br />
3 , 3 %<br />
2 1 8 2 4<br />
5 6 . 1 %<br />
4 0 0 0<br />
2 0 0 0<br />
0<br />
1 1 0 1 7<br />
2 8 . 3 %<br />
2 0 0 7 2 0 0 8 2 0 0 9 2 0 0 6 – 2 0 0 9<br />
9 1
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Bewilligungen <strong>2009</strong><br />
Wissenschaft stärken<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> hat vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2009</strong> insgesamt 110 Projekte mit einem Fördervolumen<br />
von 12,04 Millionen Franken bewilligt. Im Folgenden werden alle bewilligten Projekte einzeln aufgeführt.<br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
A u s s t e l l u n g ‹ 2 ° – D a s W e t t e r , d e r M e n s c h u n d s e i n K l i m a › 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 1 5 1 5 3 8 7 . –<br />
Die erfolgreiche Klima-Ausstellung des Deutschen Hygiene Museums Dresden<br />
kommt in die <strong>Schweiz</strong>: ‹ 2 Grad – <strong>Das</strong> Wetter, der Mensch und sein Klima › fügt<br />
Medieninstallationen und interaktive Elemente zu einer Lern- und Erlebnisausstellung<br />
zu den Themen Klima und Klimawandel zusammen.<br />
o i k o s Fa c u lt y D e v e l o p m e n t P r o g r a m m e ⁄ o i k o s S t i f t u n g 2 0 0 9 – 2 0 1 2 C H F 1 0 0 1 0 0 0 . –<br />
<strong>Das</strong> ‹ oikos Faculty Development Programme › besteht aus zwei Modulen: <strong>Das</strong> ‹ phD<br />
Fellowship Programme › ermöglicht Nachwuchsforschern eine Promotion im Bereich<br />
Nachhaltigkeit an der Universität St. Gallen. <strong>Das</strong> ‹ oikos Academic Network Programme ›<br />
baut das akademische Netzwerk von oikos aus.<br />
V e r t r a u e n v e r s t e h e n . G r u n d l a g e n , F o r m e n u n d G r e n z e n d e s 2 0 0 9 – 2 0 1 2 C H F 8 0 2 1 5 0 . –<br />
V e r t r a u e n s ⁄ C o l l e g i u m H e lv e t i c u m<br />
<strong>Das</strong> transdisziplinäre Forschungsprojekt zum Phänomen ‹ Vertrauen › gliedert sich in<br />
vier Teilprojekte, die in zentralen Problemfeldern der Vertrauensforschung konkrete<br />
Forschungsfortschritte innerhalb der jeweiligen Disziplin liefern sollen.<br />
C a r b o n C r e d i t s f o r S u s ta i n a b l e L a n d u s e S y s t e m s ⁄ 2 0 0 9 – 2 0 1 0 C H F 5 5 0 0 0 0 . –<br />
F o r s c h u n g s i n s t i t u t f ü r b i o l o g i s c h e n L a n d b a u ( F i b L )<br />
<strong>Das</strong> FiBL ermittelt in seinem Forschungsprojekt, welche Leistungen der Ökolandbau<br />
zum Klimaschutz erbringen kann. Zudem wird eine Methode zur Quantifizierung der<br />
Klimaleistungen des ökologischen Landbaus erarbeitet, die den Handel mit<br />
CO 2 -Zertifikaten möglich machen soll.<br />
S t ä r k e n d e r L e r n d i a l o g z u r B i l d u n g s - u n d R e s i l i e n z f ö r d e r u n g ⁄ 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 4 6 3 0 0 0 . –<br />
M a r i e M e i e r h o f e r I n s t i t u t f ü r d a s K i n d<br />
<strong>Das</strong> Marie Meierhofer Institut für das Kind führt in 25 Kindertageseinrichtungen das<br />
Beobachtungsverfahren der ‹ Bildungs- und Lerngeschichten › ein. Die Auswirkungen<br />
werden wissenschaftlich erforscht und evaluiert. Ziel ist es, die frühkindliche Bildung<br />
in Kindertageseinrichtungen zu fördern.<br />
W i s s e n s c h a f t i n 2 0 M i n u t e n ⁄ Pa r t n e r s c h a f t G e b e r t R ü f S t i f t u n g 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 2 1 2 5 0 0 . –<br />
Wöchentlich wird in der Gratiszeitung ‹ 20 Minuten › lesernah, verständlich und<br />
spannend auf einer Doppelseite über Wissenschaft mit <strong>Schweiz</strong>er Bezug berichtet.<br />
Damit sollen Wissenschaftsthemen einer breiten, vor allem jungen Öffentlichkeit<br />
näher gebracht werden.<br />
L a w S u m m e r S c h o o l ⁄ R e c h t s w i s s e n s c h a f t l i c h e s I n s t i t u t 2 0 1 0 – 2 0 1 2 C H F 1 5 0 0 0 0 . –<br />
U n i v e r s i t ä t Z ü r i c h<br />
Internationale Studierende nehmen in Kairo an einem 5- bis 6-wöchigen Intensivkurs<br />
in internationalem Recht auf Master-Niveau teil. Gleichzeitig machen sie wertvolle<br />
kulturelle Erfahrungen.<br />
W o r l d R e s o u r c e s F o r u m ⁄ E M PA 2 0 0 9 C H F 6 0 4 0 0 . –<br />
Die Konferenz führte Expertenwissen zu Ressourcen- und drängenden Umweltfragen<br />
unserer Zeit zusammen, machte es für Praktiker zugänglich und sensibilisierte die<br />
Öffentlichkeit für das Thema.<br />
9 2
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
M e r c at o r P r e i s 2 0 0 9 2 0 0 9 C H F 2 5 0 0 0 . –<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> stockt den Forschungskredit der Universität Zürich jährlich um<br />
eine Million Franken auf. Alle zwei Jahre wird der <strong>Mercator</strong>-Preis an bis zu drei ausgewählte,<br />
durch den Forschungskredit unterstützte Nachwuchskräfte verliehen.<br />
S t u d e n t S u m m i t f o r S u s ta i n a b i l i t y 2 0 0 9 ⁄ p r o j e c t 2 1 2 0 0 9 C H F 2 0 0 0 0 . –<br />
Engagierte Studierende aus Europa, Nordamerika, Asien und verschiedenen<br />
Entwicklungsländern diskutierten zu Fragen der Geopolitik und globalen Finanzmärkte.<br />
W o r l d R e s o u r c e s F o r u m – S t u d e n t R e p o r t e r s ⁄ E M PA 2 0 0 9 C H F 1 3 2 1 9 . –<br />
Zehn Studierende der <strong>Schweiz</strong>erischen Studienstiftung und von oikos international berichteten<br />
zeitnah in einem Blog auf der Internetseite des World Resources Forum über die Konferenz.<br />
Ta g u n g ‹ P r a x i s o r i e n t i e r t e J a pa n o l o g i e › ⁄ H o s e i U n i v e r s i t y 2 0 0 9 C H F 1 0 0 0 0 . –<br />
Bei der Tagung ‹ A Practical View on Japanese Studies: Capacity Building for Swiss-Japanese<br />
Collaboration › wurde an der Universität und ETH Zürich ausgehend von Fallbeispielen aus<br />
Forschung und Wirtschaft untersucht, wie die transkulturelle Zusammenarbeit verbessert<br />
werden kann.<br />
D e n k w e t t s t r e i t ‹ C h a l l e n g e t h e B e s t › ⁄ 2 0 1 0 C H F 7 0 0 0 . –<br />
S t u d e n t e n s c h a f t U n i v e r s i t ä t S t. G a l l e n<br />
Über die Folgen von Umweltveränderungen diskutieren 40 europäische Studierende beim<br />
Denkwettstreit ‹ Challenge the Best › mit Nobelpreisträgern und weiteren herausragenden<br />
Persönlichkeiten.<br />
E m e r g e K o n f e r e n z 2 0 0 9 ⁄ A I E S E C S t. G a l l e n 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
An der Konferenz ‹ Emerge › nahmen Studierende aus verschiedenen Kulturräumen und<br />
unterschiedlichen Fachrichtungen teil. Ziel war es, Wissen interkulturell und interdisziplinär<br />
auszubauen und zu festigen.<br />
o i k o s C o n f e r e n c e 2 0 0 9 ⁄ o i k o s S t. G a l l e n 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
Studierende, Sprecher und Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
beschäftigten sich bei der ‹ oikos Conference <strong>2009</strong> › mit der Zukunft von Wirtschaft und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
1 K l e i n v e r g a b u n g ⁄ P r o j e k t e m i t B e w i l l i g u n g e n b i s C H F 5 0 0 0 . – 2 0 0 9 C H F 1 0 0 0 . –<br />
T O TA L ⁄ b e w i l l i g u n g e n 2 0 0 9 ⁄ W I S S E N S C H A F T S T Ä R K E N C H F 4 8 8 8 6 5 6 . –<br />
9 3
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Bewilligungen <strong>2009</strong><br />
Kinder und Jugendliche<br />
fördern<br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
M u s - E ⁄ V e r e i n M U S - E S c h w e i z 2 0 0 9 – 2 0 1 3 C H F 6 5 5 0 0 0 . –<br />
MUS-E bringt die Künste in die Schule: Professionelle Künstler inszenieren, gestalten,<br />
musizieren oder tanzen zwei Jahre lang in zwei Wochenlektionen mit den Kindern einer<br />
gesamten Primarschulklasse. Ziel ist die Förderung der ganzheitlichen Bildung.<br />
Z ü r c h e r J u g e n d p r o j e k t w e t t b e w e r b ⁄ o k a j Z ü r i c h 2 0 1 0 – 2 0 1 3 C H F 3 0 1 8 0 0 . –<br />
Der Zürcher Jugendprojektwettbewerb macht nicht nur das vielfältige Engagement<br />
Jugendlicher bekannt, es ermutigt junge Menschen auch zur Eigeninitiative.<br />
Gemeinnützige Projekte, die Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren initiiert,<br />
geplant und umgesetzt haben, können am Wettbewerb teilnehmen.<br />
H I S T O R I A 0 9 – 1 1 ⁄ V e r e i n d e r S c h w e i z e r i s c h e n G e s c h i c h t s l e h r e r I n n e n 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 2 8 5 0 0 0 . –<br />
Der Geschichtswettbewerb an Schulen motiviert junge Menschen dazu, sich<br />
unabhängig und kritisch mit der eigenen und der europäischen Geschichte<br />
auseinanderzusetzen. Kultureller Austausch und Toleranz werden gefördert.<br />
C o o lt o u r ⁄ V e r e i n B l i n d s p o t 2 0 0 9 – 2 0 1 0 C H F 1 2 0 0 0 0 . –<br />
Sehende, sehbehinderte und blinde Kinder und Jugendliche nehmen gemeinsam<br />
an einem Sommercamp teil. Ziel ist es, Barrieren und Vorurteile zu überwinden.<br />
Gemeinsame Aktionen und Workshops stehen im Mittelpunkt.<br />
A k t i o n 7 2 S t u n d e n ⁄ S A J V 2 0 1 0 C H F 1 2 0 0 0 0 . –<br />
72 Stunden lang setzen sich Kinder und Jugendliche in der ganzen <strong>Schweiz</strong> für gute<br />
Taten ein. Die <strong>Schweiz</strong>erische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände ruft zu<br />
dieser Gemeinschaftsaktion auf.<br />
K l i m a w e r k s tat t ⁄ m y c l i m at e 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 1 2 0 0 0 0 . –<br />
Im Projekt ‹ Klimawerkstatt › setzen Lehrlinge Ideen zur CO 2 -Reduktion und effizienteren<br />
Energienutzung um. Mit ihren Projekten nehmen sie an einem Wettbewerb teil. Die<br />
Öffentlichkeit erlebt, was junge Berufseinsteiger an Massnahmen erarbeiten und<br />
welche Massnahmen einfach umzusetzen sind.<br />
S c h u l h a u s r o m a n ⁄ D i e P r o v i n z G m b H – K u lt u r p r o j e k t e 2 0 0 9 – 2 0 1 0 C H F 1 1 2 0 0 0 . –<br />
Autoren betreuen Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren während der Schulstunden<br />
beim Verfassen ihrer eigenen Erzählung – ihres ‹ Schulhausromans ›. Ziel ist es,<br />
lernschwachen Schülern die Sprache als Ausdrucksmittel zu erschliessen und ihr<br />
Selbstbewusstsein in diesem Bereich zu stärken.<br />
M e r c at o r Y o u t h P r o j e c t F u n d ⁄ I n f o k l i c k . c h 2 0 1 0 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
Der <strong>Mercator</strong> Youth Project Fund unterstützt gemeinnützige Jugendprojekte mit bis<br />
zu 1500 Franken. <strong>Das</strong> Geld fliesst nach Durchführung der Aktionen in den Fonds<br />
zurück, damit weitere Projekte davon profitieren können. Infoklick.ch, die Kinderund<br />
Jugendförderung <strong>Schweiz</strong>, begleitet die Projekte.<br />
C h a g A L L ⁄ I n s t i t u t U n t e r s t r a s s 2 0 0 9 – 2 0 1 4 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
Mit einem Förderprogramm bereitet das Zürcher Gymnasium Unterstrass motivierte<br />
Jugendliche mit Migrationshintergrund auf die Aufnahmeprüfung für die Mittelschule<br />
vor. <strong>Das</strong> erworbene Wissen soll an staatliche Schulen weitergegeben werden.<br />
9 4
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
I n t e g r at i o n s m o d u l e ⁄ K a n t o n a l e Fa c h s t e l l e f ü r 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
I n t e g r at i o n s f r a g e n K a n t o n Z ü r i c h<br />
Die kantonale Fachstelle für Integrationsfragen ermöglicht es Gemeinden, auf ihren spezifischen<br />
Bedarf ausgerichtete Integrationsangebote zu beziehen. Dabei helfen die so genannten<br />
Integrationsmodule, die sich im Baukastensystem frei kombinieren lassen.<br />
S c h w e i z e r J u g e n d f i l m ta g e ⁄ S c h w e i z e r J u g e n d f i l m ta g e 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 9 3 0 0 0 . –<br />
Kernstück der <strong>Schweiz</strong>er Jugendfilmtage ist ein Filmwettbewerb. Zu einem jährlich wechselnden<br />
Thema gibt es kostenlose Filmworkshops für Schulklassen, Jugendgruppen und -treffs, die die<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> als Hauptförderin unterstützt. Diese Filme treten im Wettbewerb in<br />
einer eigenen Kategorie an.<br />
K u n s t u n d B i l d u n g ⁄ S c h w e i z e r i s c h e U N E S C O - K o m m i s s i o n 2 0 0 9 – 2 0 1 0 C H F 8 6 0 0 0 . –<br />
Die <strong>Schweiz</strong>erische UNESCO-Kommission möchte die Künste im <strong>Schweiz</strong>er Bildungswesen<br />
ausbauen und Kinder und Jugendliche am Kulturgeschehen aktiv beteiligen. <strong>Das</strong> geschieht<br />
durch Workshops, Symposien und eine Internet-Plattform.<br />
F u m e t t o – C o m i c w e t t b e w e r b ⁄ F u m e t t o 2 0 1 0 C H F 7 5 0 0 0 . –<br />
‹ DU+ICH=WIR › lautet das Thema des Wettbewerbs im Rahmen des Fumetto Comix-Festivals in<br />
Luzern. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind aufgerufen, dieses Thema in einem Comic<br />
umzusetzen.<br />
S o m m e r a k a d e m i e E n g e l b e r g 0 9 ⁄ I n f o k l i c k . c h 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 0 . –<br />
Unter dem Motto ‹ Für das Leben stärken › organisierte Infoklick.ch eine Tagung zum Thema<br />
‹ psychische Gesundheit und Resilienz ›, die Einblicke aus Forschung und Praxis vermittelte.<br />
S c h u l l e i t u n g s s y m p o s i u m 2 0 0 9 ⁄ P ä d a g o g i s c h e h o c h s c h u l e Z e n t r a l s c h w e i z 2 0 0 9 C H F 3 9 0 0 0 . –<br />
Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen fanden an der Pädagogischen Hochschule<br />
Zentralschweiz statt. Die zentrale Frage: Wie können in der Leitung von Organisationen die<br />
Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit sichergestellt werden<br />
A u s b a u q u a l i f u t u r a ⁄ A l p e n r o s e G a d m e n 2 0 0 9 C H F 3 8 0 0 0 . –<br />
Ziel des Jugendprojekts Alpenrose des Vereins Qualifutura ist es, Jugendliche für den Einstieg<br />
in die Berufswelt zu qualifizieren und gleichzeitig strukturschwache Regionen zu stärken.<br />
L i s s a - B u c h ⁄ S t i f t u n g f ü r h o c h b e g a b t e K i n d e r 2 0 0 9 C H F 3 5 0 0 0 . –<br />
Die <strong>Stiftung</strong> für hochbegabte Kinder und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> zeichnen alle zwei<br />
Jahre begabungsfördernde Schulprojekte aus. <strong>Das</strong> LISSA-Buch informiert über die prämierten<br />
Projekte.<br />
‹ E n t w i c k l u n g G r u n d l a g e n › / B l a u r i n g & J u n g w a c h t 2 0 0 9 C H F 3 4 0 0 0 . –<br />
Blauring und Jungwacht möchten eine höhere soziale Integration von Menschen mit<br />
Migrationshintergrund und Personen aus bildungsfernen Milieus erreichen. Ein Forschungs- und<br />
Entwicklungsprojekt der Hochschule Luzern dient als Grundlage für Handlungsansätze.<br />
Ta g u n g Ta g e s s c h u l e n – S c h u l e i s t m e h r a l s U n t e r r i c h t ⁄ 2 0 0 9 C H F 3 1 8 0 0 . –<br />
P ä d a g o g i s c h e H o c h s c h u l e Z ü r i c h<br />
Die Tagung der PH Zürich und des Schulamts des Fürstentums Liechtenstein schlug eine<br />
Brücke zwischen Theorie und Praxis. Lehrer, Schulleitungen und Behördenvertreter tauschten<br />
sich über ihre Erfahrungen mit Tagesstrukturen an Schulen aus.<br />
9 5
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
I n t e g r at i o n s m o d u l e – E v a l u at i o n ⁄ 2 0 0 9 C H F 2 8 5 0 0 . –<br />
K a n t o n a l e Fa c h s t e l l e f ü r I n t e g r at i o n s f r a g e n K a n t o n Z ü r i c h<br />
Die Sozialforschungsstelle SFS der Universität Zürich evaluiert das Modellvorhaben<br />
‹ Integrationsmodule › der Kantonalen Fachstelle für Integrationsfragen.<br />
P l at o n s H ö h l e ⁄ S c h w e i z e r i s c h e s J u g e n d s c h r i f t e n w e r k ( S J W ) 2 0 0 9 C H F 2 0 0 0 0 . –<br />
Mit dem Heft ‹ Platons Höhle › hat Schriftsteller Tim Krohn das Höhlengleichnis von<br />
Platon für ein junges Publikum bearbeitet und damit einen spielerischen Zugang zu<br />
einem anspruchsvollen philosophischen Text geliefert.<br />
A n i m at u r a – N at u r u n t e r r i c h t a m O r i g i n a l ⁄ P r o N at u r a 2 0 0 9 C H F 2 0 0 0 0 . –<br />
Mit dem Schulprojekt Animatura des Vereins Pro Natura können Schulklassen für<br />
ein Animationsprogramm eine Fachperson buchen, die den Kindern in der Natur das<br />
gewählte Thema näher bringt. Während der Exkursion werden auf spielerische<br />
Weise klare Antworten und fundiertes Wissen zu Flora und Fauna vermittelt.<br />
Ta g u n g S c h u l ü b e r g ä n g e u n d S e l e k t i o n ⁄ F H N W P ä d a g o g i s c h e H o c h s c h u l e 2 0 0 9 C H F 1 1 9 9 5 . –<br />
Wie kann man Schulübergänge und Selektionsverfahren gestalten Die Pädagogische<br />
Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz diskutierte mit Experten der<br />
Bildungsforschung, Bildungspolitik, Bildungsverwaltung und der Lehrerausbildung<br />
neueste Forschungsergebnisse.<br />
L i e b l i n g s g ö t t e r , G ö t t e r l i e b l i n g e ⁄ K i n d e r b ü r o B a s e l 2 0 0 9 C H F 1 0 0 0 0 . –<br />
Neun Kinder zwischen 9 und 13 Jahren haben ein Ausstellungskonzept nach ihren<br />
Vorstellungen und Bedürfnissen entwickelt und dieses mit Unterstützung des Kinderbüros<br />
Basel in der Skulpturhalle Basel umgesetzt. Die Ausstellung widmete sich der<br />
griechischen Sagenwelt.<br />
V o i l à b a u t B r ü c k e n ⁄ 2 0 0 9 – 2 0 1 0 C H F 1 0 0 0 0 . –<br />
S c h w e i z e r i s c h e A r b e i t s g e m e i n s c h a f t d e r J u g e n d v e r b ä n d e ( S A J V )<br />
‹ Voilà › ist das Programm zur Gesundheitsförderung und Suchtprävention in Kinder- und<br />
Jugendverbänden. <strong>2009</strong> und 2010 führt ‹ Voilà › ein Projekt zur Förderung der Kommunikationsund<br />
Durchsetzungsfähigkeit unter dem Titel ‹ Voilà baut Brücken › durch.<br />
U n t e r r i c h t s m at e r i a l i e n f ü r i n t e r k u lt u r e l l e s L e s e n u n d L e r n e n ⁄ 2 0 0 9 C H F 1 0 0 0 0 . –<br />
K i n d e r b u c h f o n d s B a o b a b<br />
Jugendliteratur aus Asien, Afrika und Lateinamerika kommt auf den <strong>Schweiz</strong>er<br />
Markt und soll das Verständnis für fremde Kulturen bei Jugendlichen in der <strong>Schweiz</strong><br />
fördern. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> hat ein Kinderbuch einer thailändischen<br />
Autorin unterstützt.<br />
K i n d e r g a r t e n - u n d S c h u l k l a s s e n f ü h r u n g e n ⁄ I g e l z e n t r u m 2 0 0 9 C H F 8 6 0 0 . –<br />
Der Verein IZZ Igelzentrum Zürich bietet einstündige Führungen mit Live-Beobachtung<br />
sowie Diashow und Sinnesspielen an. Am Beispiel des ‹ igelfreundlichen Gartens › wird<br />
gezeigt, wie ein Garten naturnah gestaltet werden kann.<br />
S a m m e l s u r i u m ⁄ K i n d e r - u n d J u g e n d m u s e u m 2 0 0 9 C H F 8 3 0 0 . –<br />
<strong>Das</strong> mobile Museum Sammelsurium der <strong>Stiftung</strong> Kinder- und Jugendmuseum nahm<br />
am Internationalen Museumstag unter dem Motto ‹ Museen und Tourismus › teil. Im<br />
Botanischen Garten Zürich fand das Projekt ‹ Reise in den Amazonas › statt.<br />
9 6
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
A p i e c e f o r h u m a n r i g h t s ⁄ A r b e i t s g e m e i n s c h a f t A n n e t G o s z t o n y i 2 0 1 0 C H F 8 0 0 0 . –<br />
Die Jugendaktion steht im Zeichen des Erlernens der Menschenrechte. Schulklassen bemalen<br />
weisse Baumwollschirme ( Schirm als Zeichen für Schutz ), die besten werden prämiert. Der<br />
Preis: eine Schulreise nach Genf. Bei einer Grossveranstaltung in Bern werden alle eingesendeten<br />
Schirme vorgestellt.<br />
J u g e n d p r o j e k t ‹ G e h + f ü h l ! › ⁄ J u g e n d p r o j e k t P l at t f o r m 2 0 0 9 – 2 0 1 0 C H F 7 0 0 0 . –<br />
In dem Präventionsprojekt ‹ Geh+fühl! › für Schüler der 1. bis 3. Klasse ( Unterstufe ) aus den<br />
Schulhäusern des Appenzeller Vorderlandes geht es um Gefühle.<br />
Fa c h ta g u n g P ä d a g o g i k 2 0 2 0 ⁄ S A J V 2 0 0 9 C H F 7 0 0 0 . –<br />
Die <strong>Schweiz</strong>erische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände ( SAJV ) befasste sich auf einer<br />
Fachtagung mit dem Thema ‹ Kinder und Jugendliche umfassend bilden – in Zusammenarbeit<br />
von Schule und ausserschulischer Jugendarbeit ›.<br />
T h e at e r - S t u d i o S y n t h e s e ⁄ V e r e i n I n t e r n at i o n a l e s T h e at e r S y n t h e s e U s t e r 2 0 0 9 C H F 7 0 0 0 . –<br />
<strong>Das</strong> Theater-Studio bietet Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an und führt die<br />
Theaterstücke vor Publikum auf. Unterstützt werden Kurse für Kinder und Jugendliche von<br />
9 bis 18 Jahren des Angebots <strong>2009</strong>.<br />
T h e at e r - S t u d i o S y n t h e s e ⁄ V e r e i n I n t e r n at i o n a l e s T h e at e r S y n t h e s e U s t e r 2 0 0 9 – 2 0 1 0 C H F 7 0 0 0 . –<br />
<strong>Das</strong> Theater-Studio bietet Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an und führt die<br />
Theaterstücke vor Publikum auf. Unterstützt werden Kurse für Kinder und Jugendliche von<br />
9 bis 18 Jahren des Angebots <strong>2009</strong>/10.<br />
S y m p o s i u m z u m T h e at e r p r o j e k t ‹ R o b i n s o n – T h e at e r t r ä u m t S c h u l e › ⁄ 2 0 1 0 C H F 6 0 0 0 . –<br />
T r e i b h a u s P r o d u k t i o n e n<br />
Begleitendes Symposium mit Workshops und Vorträgen zum Theaterprojekt ‹ Robinson oder die<br />
Insel der Visionen › des Vereins Treibhausproduktionen. <strong>Das</strong> Thema: ‹ Andere Schule – andere<br />
Gesellschaft ›.<br />
J u g e n d p r o d u k t i o n ‹ D e r J u n g e , d e r u n s i c h t b a r w u r d e › ⁄ 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
T h e at e r Z a m t & Z u n d e r<br />
<strong>Das</strong> Theaterstück des Jugendtheaters behandelt das Thema Gewalt in der Schule.<br />
K a l a 2 0 1 0 / B l a u r i n g u n d J u n g w a c h t K a n t o n L u z e r n 2 0 1 0 C H F 5 0 0 0 . –<br />
Grosses Kantonslager Blauring und Jungwacht im Kanton Luzern.<br />
Ta g u n g N e t z e w e b e n – S t r u k t u r e n b a u e n ⁄ 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
S c h w e i z e r i s c h e r V e r b a n d K ü n s t e f ü r K i n d e r u n d J u g e n d l i c h e<br />
Die Tagung des <strong>Schweiz</strong>erischen Verbandes ‹ Künste für Kinder und Jugendliche › sowie der<br />
Hochschule der Künste brachte wichtige Projekte, Ziele und Strategien an ein Fachpublikum,<br />
das dadurch Anregungen für weitere Projekte erhielt.<br />
J u g e n d pa r l a m e n t s k o n f e r e n z ‹ M i t E n e r g i e i n d i e Z u k u n f t › ⁄ 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
D a c h v e r b a n d S c h w e i z e r J u g e n d pa r l a m e n t e<br />
Jungpolitiker sprachen bei der Jugendparlamentskonferenz in Workshops und bei Ausflügen<br />
über Energiesparen, Atomenergie und Nachhaltigkeit.<br />
9 7
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
H u m a n P o w e r e d M o b i l i t y a g a i n s t C l i m at e C h a n g e ⁄ 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
E r a s m u s S t u d e n t N e t w o r k B e r n<br />
23 junge Erwachsene nahmen als Mitglieder von Jugendorganisationen aus Tschechien, Litauen,<br />
Rumänien und Slowenien an dem Jugendbegegnungsprojekt in der <strong>Schweiz</strong> teil.<br />
Q u a l i t ä t s l a b e l f ü r T o l e r a n z u n d G e m e i n s c h a f t ⁄ 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
S t i f t u n g E r z i e h u n g u n d T o l e r a n z<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Erziehung und Toleranz zeichnet Schulen und Jugendeinrichtungen für<br />
ihre kontinuierliche Arbeit gegen Ausgrenzung, Gewalt, Rassismus und Antisemitismus<br />
mit einem Qualitätslabel aus.<br />
I n i t i at i v e G i r l s t i m e u n d G e n t l e m e n s C l u b ⁄ B a B e l Pa r t i z i pat i o n 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
BaBel Partizipation bietet im multikulturellen Quartier Basel- ⁄ Bernstrasse von<br />
Luzern mit den Initiativen Girlstime und Gentlemens-Club geschlechterspezifische<br />
Angebote für Kinder und Jugendliche.<br />
S c h u l a u f f ü h r u n g e n u n d W o r k s h o p s ⁄ F u n d a z i u n N A I R S 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
Nairs organisiert jedes Jahr Schulaufführungen und Workshops für Kinder und<br />
Jugendliche im Unterengadin. Den Teilnehmern werden Kunst und Musik näher gebracht.<br />
E u r o p ä i s c h e s J u g e n d c h o r f e s t i v a l ⁄ 2 0 1 0 C H F 5 0 0 0 . –<br />
E u r o p ä i s c h e s J u g e n d c h o r f e s t i v a l B a s e l<br />
Alle drei Jahre wird das Europäische Jugendchorfestival in Basel durchgeführt.<br />
Europaweit gilt das Festival als renommierter Treffpunkt für begabte Kinder- und<br />
Jugendchöre. Mehr als 20 000 Zuschauer besuchen die Veranstaltung regelmässig.<br />
4 K l e i n v e r g a b u n g e n / P r o j e k t e m i t B e w i l l i g u n g e n b i s C H F 5 0 0 0 . – 2 0 0 9 C H F 8 0 0 0 . –<br />
T O TA L ⁄ b e w i l l i g u n g e n 2 0 0 9 ⁄ K i n d e r u n d J u g e n d l i c h e f ö r d e r n C H F 2 7 1 6 9 9 5 . –<br />
9 8
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Bewilligungen <strong>2009</strong><br />
Kulturen verstehen,<br />
Toleranz lernen<br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
M e r c at o r K o l l e g f ü r I n t e r n at i o n a l e A u f g a b e n 2 0 0 9 – 2 0 1 4 C H F 1 9 1 2 5 0 0 . –<br />
Drei <strong>Schweiz</strong>er Stipendiaten nehmen jährlich mit 20 Deutschen am <strong>Mercator</strong> Kolleg teil. Sie<br />
werden mit Praktika und Seminaren auf berufliche Tätigkeiten in Internationalen Organisationen<br />
vorbereitet.<br />
V 3 – V e r s c h i e d e n h e i t- V i e l fa lt- V e r s t ä n d n i s ⁄ 2 0 1 0 – 2 0 1 3 C H F 1 5 9 2 0 0 0 . –<br />
S t i f t u n g K i n d e r d o r f P e s ta l o z z i<br />
Schulen erhalten ein ganzheitliches Bildungsangebot zum interkulturellen Lernen. Schulklassen<br />
nehmen am Austausch im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen teil, das Radiomobil des Kinderdorfes<br />
macht Halt an den Schulen, Lehrpersonen werden fortgebildet.<br />
Y o u t h R e p ⁄ S A J V 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 3 0 0 0 0 . –<br />
<strong>Schweiz</strong>er Jugendliche engagieren sich für die Erarbeitung von Schwerpunkten einer<br />
internationalen Jugendpolitik. Die Jugendlichen nehmen als Teil der offiziellen <strong>Schweiz</strong>er<br />
Delegation an internationalen Konferenzen teil.<br />
E t h n o p o ly 0 9 B e r n ⁄ S p o r t T h e B r i d g e 2 0 0 9 C H F 1 5 0 0 0 . –<br />
Beim Postenlauf ‹ Ethnopoly › erleben 400 bis 500 Jugendliche in den verschiedenen Quartieren<br />
der Stadt Bern an über 50 Posten interkulturelle Begegnungen. Diese Begegnungen finden<br />
in Wohnungen und an Arbeitsplätzen von Migranten statt, in Kulturzentren, Beratungsstellen und<br />
religiösen Stätten.<br />
M a g e l l a n 2 0 1 0 ⁄ S t u d e n t e n s c h a f t U n i v e r s i t ä t S t. G a l l e n 2 0 1 0 C H F 8 0 0 0 . –<br />
<strong>Das</strong> Austauschprojekt ‹ Magellan › führt jährlich 20 Studierende einer lateinamerikanischen<br />
Universität und 20 Studierende der Universität St. Gallen zusammen. Gemeinsam bereisen<br />
die Teilnehmer für jeweils zehn Tage die beiden Länder und lernen diese besser kennen und<br />
verstehen.<br />
N at i o n a l M o d e l U n i t e d N at i o n s 2 0 1 0 ⁄ S c h w e i z e r i s c h e S t u d i e n s t i f t u n g 2 0 1 0 C H F 7 5 0 0 . –<br />
Ziel der weltweit grössten UNO-Simulationskonferenz ist es, die Verhandlungen innerhalb der<br />
UNO möglichst realitätsgetreu nachzubilden, damit Studierende ein Verständnis für die Organe<br />
und Abläufe dieser Organisation erarbeiten.<br />
o i k o s M o d e l W T O ⁄ o i k o s 2 0 1 0 C H F 7 5 0 0 . –<br />
Studierende aus verschiedensten Ländern simulieren beim ‹ Model WTO › die Erarbeitung<br />
potenzieller Lösungen mit Blick auf die Herausforderung Klimawandel. Die Ziele: <strong>Das</strong><br />
Bewusstsein für das Problem Klimawandel stärken, die Rolle der WTO als Lösungsarena<br />
aufzeigen, grosse Meinungsvielfalt ermöglichen.<br />
A u s ta u s c h r e i s e n T ü r k e i - S c h w e i z ⁄ T O J J u g e n d a r b e i t B e r n W e s t 2 0 0 9 C H F 6 5 0 0 . –<br />
<strong>Schweiz</strong>er, deutsche und türkische Theatergruppen nahmen eine Woche am Kulturfestival in<br />
Istanbul teil, anschliessend arbeiteten sie zusammen in Antalya an einem neuen, gemeinsamen<br />
Theaterstück.<br />
9 9
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
B u c h p r o j e k t 2 0 J a h r e z w i s c h e n O s t u n d W e s t ⁄ 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
S t i f t u n g J u g e n d a u s ta u s c h S c h w e i z - G U S<br />
In ihrem Buch betont die <strong>Stiftung</strong> Jugendaustausch <strong>Schweiz</strong>-GUS die Wichtigkeit des<br />
Jugendaustausches und des interkulturellen Dialogs. Anhand von Recherchen und<br />
Interviews wird die Entwicklung der <strong>Stiftung</strong> als Beispiel für erfolgreichen<br />
Jugendaustausch zwischen zwei Kulturräumen dokumentiert.<br />
1 K l e i n v e r g a b u n g ⁄ P r o j e k t e m i t B e w i l l i g u n g e n b i s C H F 5 0 0 0 . – 2 0 0 9 C H F 1 0 0 0 . –<br />
T O TA L ⁄ b e w i l l i g u n g e n 2 0 0 9 ⁄ K u lt u r e n v e r s t e h e n , T o l e r a n z l e r n e n C H F 3 5 8 5 0 0 0 . –<br />
1 0 0
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Bewilligungen <strong>2009</strong><br />
Diverse<br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
U n t e r s t ü t z u n g d e r P l a n u n g s - u n d N e t z w e r k a r b e i t ⁄ F o r u m T h o m a n u m 2 0 0 9 C H F 2 2 5 0 0 0 . –<br />
Förderung von Bildung, Erziehung, Kunst und Kultur: Unterstützung des Thomanerchors durch<br />
den Ausbau der Thomanschule und durch die Errichtung einer internationalen Begegnungsstätte<br />
für junge Musiker.<br />
Z ü c h t u n g s m e t h o d e n ö k o l o g i s c h e r L a n d b a u ⁄ 2 0 0 9 – 2 0 1 0 C H F 1 7 5 0 0 0 . –<br />
F o r s c h u n g s i n s t i t u t f ü r b i o l o g i s c h e n L a n d b a u ( F i b L )<br />
Die Diskussion über moderne Züchtungstechniken und deren Eignung für den ökologischen<br />
Landbau läuft in den Kreisen des Ökolandbaus seit einigen Jahren. <strong>Das</strong> FiBL möchte mit einer<br />
Studie die Grundlage für eine umfassende Einschätzung moderner Züchtungstechniken für den<br />
Ökolandbau schaffen.<br />
S a at g u t f o n d s ⁄ Z u k u n f t s s t i f t u n g L a n d w i r t s c h a f t 2 0 0 9 C H F 1 5 2 2 0 0 . –<br />
Durch die Förderung des Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft sollen Erfahrungen<br />
und Kenntnisse gewonnen werden, die die laufende Diskussion über Saatgutentwicklung für<br />
die ökologische Landwirtschaft unterstützen.<br />
J u g e n d a r b e i t ⁄ C h r i s t l i c h e r V e r e i n J u n g e r M e n s c h e n 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 7 5 0 0 0 . –<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützt die Jugendarbeit des Christlichen Vereins Junger<br />
Menschen ( CVJM ).<br />
2 0 K l e i n v e r g a b u n g e n ⁄ P r o j e k t e m i t B e w i l l i g u n g e n b i s C H F 5 0 0 0 . – 2 0 0 9 C H F 4 3 0 0 0 . –<br />
M at c h i n g F u n d C H F 1 7 8 1 5 0 . –<br />
Der Matching Fund wurde eingerichtet, um gesellschaftliches Engagement für Mitglieder der<br />
Stifterfamilie, Gremienmitglieder und Mitarbeiter der <strong>Stiftung</strong> zu fördern. Die <strong>Stiftung</strong> verdoppelt<br />
in der Regel den persönlich erbrachten Beitrag für ein gemeinnütziges Projekt.<br />
T O TA L ⁄ b e w i l l i g u n g e n 2 0 0 9 ⁄ d i v e r s e C H F 8 4 8 3 5 0 . –<br />
G e s a m t t o ta l ⁄ B e w i l l i g u n g e n 2 0 0 9 ⁄ A l l e F ö r d e r b e r e i c h e C H F 1 2 0 3 9 0 0 1 . –<br />
1 0 1
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Laufende Projekte<br />
Wissenschaft stärken<br />
Im Folgenden werden 47 laufende Projekte aufgeführt, die vor <strong>2009</strong> bewilligt wurden.<br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
N a c h w u c h s f o r s c h u n g s k r e d i t ⁄ U n i v e r s i t ä t Z ü r i c h 2 0 0 7 – 2 0 1 1 C H F 5 0 0 0 0 0 0 . –<br />
Der Forschungskredit der Universität Zürich fördert gezielt herausragende<br />
Forschungsprojekte des wissenschaftlichen Nachwuchses, dem noch keine<br />
Förderung durch den Nationalfonds zusteht.<br />
A u s b a u d e r S c h w e i z e r i s c h e n S t u d i e n s t i f t u n g ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 1 2 C H F 3 8 5 0 0 0 0 . –<br />
S c h w e i z e r i s c h e S t u d i e n s t i f t u n g<br />
Mit der Unterstützung der <strong>Schweiz</strong>erischen Studienstiftung wird die<br />
Aufnahmekapazität von exzellenten Studierenden in fachliche und organisatorische<br />
Exzellenzförderprogramme erweitert.<br />
J a pa n o l o g i e - L e h r s t u h l ⁄ U n i v e r s i t ä t Z ü r i c h 2 0 0 9 – 2 0 1 4 C H F 3 0 6 2 0 0 0 . –<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützt den Ausbau eines Zentrums für<br />
Ostasienwissenschaften an der Universität Zürich durch die Schaffung eines<br />
Lehrstuhls für sozialwissenschaftliche Japanologie.<br />
t d - n e t N e t w o r k f o r T r a n s d i s c i p l i n a ry R e s e a r c h ⁄ 2 0 0 8 – 2 0 1 1 C H F 6 4 0 0 0 0 . –<br />
A k a d e m i e n d e r W i s s e n s c h a f t e n S c h w e i z<br />
<strong>Das</strong> td-net fördert die transdisziplinäre Ausrichtung in verschiedenen Bereichen<br />
der Forschung.<br />
L a n g z e i t s t u d i e ⁄ K i n d e r s p i ta l Z ü r i c h 2 0 0 7 – 2 0 1 2 C H F 5 0 0 0 0 0 . –<br />
Ziel der Studie des Kinderspitals Zürich ist es, den Langzeitverlauf von Kindern vor<br />
und nach Operationen an der Herz-Lungen-Maschine zu untersuchen.<br />
B a s e c a m p 0 9 ⁄ S c i e n c e e t C i t é 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 3 5 0 0 0 0 . –<br />
<strong>Das</strong> Festival war eine vielbeachtete Plattform für den Dialog zwischen Wissenschaft<br />
und Gesellschaft.<br />
W i s s e n s c h a f t s t e l lt a u s – T h e S w i s s M u m m y P r o j e c t ⁄ 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 3 4 2 6 1 0 . –<br />
U n i v e r s i t ä t Z ü r i c h , A n at o m i s c h e s I n s t i t u t<br />
Dieses Projekt vermittelt in einer Ausstellung Forschungsmethoden und Erkenntnisse<br />
aus der Naturwissenschaft für die Medizin mittels dreidimensionalen, virtuellen Bildwelten.<br />
G r a d u i e r t e n p r o g r a m m f ü r i n t e r d i s z i p l i n ä r e E t h i k f o r s c h u n g ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 1 0 C H F 3 3 1 4 6 4 . –<br />
E t h i k - Z e n t r u m d e r U n i v e r s i t ä t Z ü r i c h<br />
<strong>Das</strong> Programm unterstützt und vernetzt Nachwuchsforschende, die im Bereich Ethik<br />
an der Universität Zürich promovieren, habilitieren oder eine Post-Doc-Arbeit schreiben.<br />
o i k o s P h D F e l l o w s h i p ⁄ o i k o s S t i f t u n g f ü r Ö k o n o m i e u n d Ö k o l o g i e 2 0 0 7 – 2 0 1 1 C H F 3 0 1 2 0 0 . –<br />
Oikos setzt sich für Nachhaltigkeit in den Wirtschaftswissenschaften ein. <strong>Das</strong><br />
Doktoranden-Programm fördert exzellenten Nachwuchs im Bereich ‹Nachhaltiges<br />
Management› an der Hochschule St. Gallen.<br />
T o w a r d s a M o d e r n H u m a n i s m ⁄ C o l l e g i u m H e lv e t i c u m 2 0 0 8 – 2 0 1 1 C H F 2 0 0 0 0 0 . –<br />
Unterstützung von acht Konferenzen der Academia Engelberg und des World<br />
Knowledge Dialogue mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den Geistes- und<br />
Sozialwissenschaften, den Naturwissenschaften sowie weiteren gesellschaftlichen<br />
Akteuren zu fördern.<br />
1 0 2
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
F r ü h k i n d l i c h e B i l d u n g ⁄ S c h w e i z e r i s c h e U N E S C O - K o m m i s s i o n 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
Die von Prof. Dr. Margrit Stamm von der Universität Fribourg bearbeitete Grundlagenstudie<br />
‹ Frühkindliche Bildung in der <strong>Schweiz</strong> › hat die nachhaltige Etablierung der Thematik in<br />
Gesellschaft, Politik und Wissenschaft zum Ziel.<br />
M A P O W M a n a g e m e n t – A u s b i l d u n g s p r o j e k t – O s t – W e s t ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 0 9 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
M A P O W A I E S E C S t. G a l l e n<br />
Förderung der sozialen und beruflichen Entwicklung von begabten Studierenden und<br />
Transfer kulturellen Know-hows in <strong>Schweiz</strong>er Unternehmen.<br />
F o r s c h u n g s p r o j e k t ⁄ K o m p e t e n z z e n t r u m S t i f t u n g s w e s e n C E P S 2 0 0 9 – 2 0 1 1 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
Am neuen <strong>Schweiz</strong>er Kompetenzzentrum für <strong>Stiftung</strong>swesen CEPS in Basel<br />
ermöglicht die <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> ein praxisnahes Forschungsprojekt.<br />
P h D A c a d e m y o n S u s ta i n a b i l i t y a n d T e c h n o l o g y 2 0 0 9 ⁄ E T H Z ü r i c h 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 7 5 0 0 . –<br />
Die ‹ ETH PhD Academy › möchte dem Nachwuchs wichtige Impulse für ihre weitere Forschung<br />
geben, den Aufbau von Praxisprojekten fördern und den Wissenstransfer zwischen Theorie und<br />
Praxis ermöglichen.<br />
Ta g u n g ‹ F r ü h k i n d l i c h e B i l d u n g › ⁄ S c h w e i z e r i s c h e U N E S C O - K o m m i s s i o n 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 . –<br />
Nach dem Vorliegen der Resultate der Grundlagenstudie wurde an der Universität Fribourg eine<br />
internationale Tagung zum Thema ‹ Frühkindliche Bildung, Betreuung und Beratung › durchgeführt.<br />
1 0 3
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Laufende Projekte<br />
Kinder und Jugendliche<br />
fördern<br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
S c h u l e n l e r n e n v o n S c h u l e n ⁄ P ä d a g o g i s c h e H o c h s c h u l e Z ü r i c h 2 0 0 8 – 2 0 1 2 C H F 1 7 3 5 0 0 0 . –<br />
Erfahrungen und Produkte aus innovativen lokalen Schulprojekten werden für andere Schulen<br />
zugänglich gemacht. Zugleich ist der Austausch zwischen den Schulen und zwischen Schulen<br />
und der Hochschule ein wichtiges Ziel.<br />
R e g i o n e n m o d e l l ⁄ I n f o k l i c k . c h 2 0 0 9 – 2 0 1 2 C H F 1 1 5 0 0 0 0 . –<br />
Anschubfinanzierung für den Aufbau einer Regionalstelle des Vereins Infoklick.ch in der<br />
Zentralschweiz, um Kindern und Jugendlichen dort Zugang zu einem einzigartigen und<br />
erprobten Angebot in der Kinder- und Jugendförderung zu ermöglichen.<br />
F o r u m B i l d u n g ⁄ V e r e i n F o r u m B i l d u n g 2 0 0 8 – 2 0 1 2 C H F 6 7 6 0 0 0 . –<br />
Unterstützung des Aufbaus einer unabhängigen Organisation, die das Wissen und<br />
die Diskussion über zukunftsweisende Bildungs- und Schulthemen fördert und in die<br />
öffentliche Debatte einbringt.<br />
E x p l o r e - i t ⁄ P ä d a g o g i s c h e H o c h s c h u l e W a l l i s 2 0 0 8 – 2 0 1 2 C H F 6 6 3 0 0 0 . –<br />
Die Initiative ‹ explore-it › realisiert Sets von ausgeklügelten Lernmaterialien für<br />
Naturwissenschaft und Technik in Schule und Unterricht.<br />
S o z i o - j u r i s t i s c h e B e r at u n g s t ä t i g k e i t ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 0 0 . –<br />
S c h w e i z e r i s c h e S t i f t u n g d e s i n t e r n at i o n a l e n S o z i a l d i e n s t e s ( S S I )<br />
Transnationale sozio-juristische Beratung für Kinder, Jugendliche und Familien mit<br />
Migrationshintergrund.<br />
J u g e n d M i t W i r k u n g ⁄ I n f o k l i c k . c h 2 0 0 7 – 2 0 1 0 C H F 3 2 0 0 0 0 . –<br />
Bei ‹ Jugendmitwirkungstagen › in <strong>Schweiz</strong>er Gemeinden arbeiten Jugendliche und<br />
Erwachsene gemeinsam konkrete Jugendprojekte aus.<br />
q u a l i f u t u r a ⁄ F ö r d e rv e r e i n J u g e n d p r o j e k t A l p e n r o s e 2 0 0 6 – 2 0 0 9 C H F 2 5 0 0 0 0 . –<br />
<strong>Das</strong> Ausbildungs-, Übungs- und Trainingsprogramm unterstützt Jugendliche mit schulischen,<br />
sozialen, familiären oder psychischen Hemmnissen bei ihrer beruflichen und sozialen Integration.<br />
L e h r s t e l l e n b ö r s e ⁄ I n f o k l i c k . c h 2 0 0 7 – 2 0 1 0 C H F 1 7 0 0 0 0 . –<br />
Eine neue Internetplattform hilft jungen Menschen bei der Lehrstellensuche. Ziel des<br />
Projekts ist die Senkung des Mis-Matches, das heisst der Anzahl von nicht vergebenen<br />
Lehrstellen und Jugendlichen, die keine Lehrstellen gefunden haben.<br />
H I S T O R I A S c h w e i z e r G e s c h i c h t s w e t t b e w e r b ⁄ 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 1 5 6 5 9 5 . –<br />
V e r e i n S c h w e i z e r i s c h e G e s c h i c h t s l e h r e r i n n e n ( V S G s )<br />
Aufbau des <strong>Schweiz</strong>er Geschichtswettbewerbs Historia, in dessen Rahmen sich<br />
Jugendliche unabhängig und kritisch mit der eigenen und der europäischen Geschichte<br />
auseinandersetzen.<br />
C o m p i S t e r n l i ⁄ V e r e i n C o m p i S t e r n l i 2 0 0 8 – 2 0 1 3 C H F 1 5 0 0 0 0 . –<br />
Kinder zwischen 9 und 13 Jahren bieten in ihrer Freizeit als ‹ CompiSternli › Computerkurse<br />
für Menschen ab 60 Jahren an.<br />
1 0 4
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
J u g e n d p r o j e k t M i d n i g h t B a s k e t b a l l ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 0 9 C H F 1 3 0 0 0 0 . –<br />
F ö r d e rv e r e i n M i d n i g h t P r o j e k t e S c h w e i z<br />
Wissenschaftler evaluieren die Projekte des Fördervereins Midnight Projekte <strong>Schweiz</strong>, die<br />
Jugendlichen den Zugang zu lokalen Turnhallen ausserhalb der Schulzeiten ermöglichen.<br />
A R C H E K i n d e r b e t r e u u n g Z ü r i c h - A f f o lt e r n ⁄ G e m e i n s c h a f t A R C H E 2 0 0 7 – 2 0 1 1 C H F 1 2 5 0 0 0 . –<br />
Aufgabenhilfe und aktive Unterstützung bei Problemen mit der Schule, der Integration in<br />
den schweizerischen Alltag sowie bei der Lehrstellensuche.<br />
K l i m a w e r k s tat t ⁄ S t i f t u n g M y c l i m at e t h e C l i m at e P r o t e c t i o n Pa r t n e r s h i p 2 0 0 7 – 2 0 0 9 C H F 1 2 0 0 0 0 . –<br />
Handwerkslehrlinge setzen alleine oder in Teams Ideen zu CO 2<br />
-Reduktion und effizienter<br />
Energienutzung um.<br />
R e i n t e g r at i o n i m H e r k u n f t s l a n d ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 1 0 C H F 1 2 0 0 0 0 . –<br />
S c h w e i z e r i s c h e S t i f t u n g d e s i n t e r n at i o n a l e n S o z i a l d i e n s t e s ( S S I )<br />
<strong>Das</strong> Unterstützungsangebot eröffnet Kindern, Jugendlichen und deren Familien<br />
Zukunftsperspektiven bei der Rückkehr ins Heimatland.<br />
L I S S A - P r e i s ⁄ S t i f t u n g f ü r h o c h b e g a b t e K i n d e r 2 0 0 7 – 2 0 1 0 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
Ausgezeichnet werden innovative Projekte an <strong>Schweiz</strong>er Schulen, die Begabungen und Stärken<br />
in möglichst verschiedenen Bereichen zur Entfaltung bringen. Die Massnahmen sind in den<br />
ordentlichen Schulunterricht integriert, damit jedes Kind davon profitiert.<br />
F o r s c h u n g e r l e b e n ⁄ E T H Z ü r i c h 2 0 0 8 – 2 0 1 0 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
Durch die Zusammenarbeit von Forschenden und Schülern wird das Thema Nachhaltigkeit in<br />
den Unterricht auf Sekundarstufe II integriert.<br />
A u s b i l d u n g s f o n d s f ü r j u n g e M e n s c h e n m i t M i g r at i o n s h i n t e r g r u n d ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 1 0 C H F 9 0 0 0 0 . –<br />
S c h w e i z e r i s c h e S t i f t u n g d e s i n t e r n at i o n a l e n S o z i a l d i e n s t e s ( S S I )<br />
Der Ausbildungsfonds unterstützt junge Menschen, denen der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt<br />
nur beschränkt offen steht.<br />
K i n d e r a n w a lt s c h a f t ⁄ V e r e i n K i n d e r a n w a lt s c h a f t 2 0 0 8 – 2 0 1 0 C H F 9 0 0 0 0 . –<br />
Der Verein Kinderanwaltschaft wird ausgebaut. Dadurch soll entscheidend dazu beigetragen<br />
werden, dass in der <strong>Schweiz</strong> die Verfahrens- und Partizipationsrechte von Kindern anerkannt und<br />
auf kindgerechte Weise gewährt werden.<br />
b u n t k i c k t g u t ⁄ V e r e i n R a u m fa n g 2 0 0 7 – 2 0 0 9 C H F 8 0 0 0 0 . –<br />
‹ Bunt kickt gut › ist eine offene interkulturelle Strassenfussball-Liga, die mit Hilfe des Sports<br />
die Integration von jungen Migrantinnen und Migranten fördert.<br />
a p i e c e f o r e a r t h ⁄ S c h w e i z e r J u g e n d a k t i o n g e g e n K l i m a w a n d e l 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 7 5 0 0 0 . –<br />
Ziel des Projektes ist es, Kinder und Jugendliche für die Anliegen eines besseren Klimaschutzes<br />
zu sensibilisieren und sie mittels individueller Aktionen und Ideen zu aktivem Handeln im Kampf<br />
gegen den Klimawandel zu motivieren.<br />
1 0 5
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
S c h u l e n n a c h B e r n ⁄ V e r e i n S c h u l e n n a c h B e r n 2 0 0 9 C H F 5 0 0 0 0 . –<br />
<strong>Das</strong> Projekt ‹ Schulen nach Bern › ermöglicht es Schülerinnen und Schülern der<br />
Sekundarstufe I im Rahmen einer Projektwoche in die Bundesstadt Bern zu kommen<br />
und dort – am Puls des Geschehens – die nationale Politik zu erfahren.<br />
S c h ü l e r t r e f f K l e i n b a s e l ⁄ C V J M – C V J F R e g i o n a lv e r b a n d B a s e l 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 2 8 5 0 0 . –<br />
Pilotprojekt des CVJM Kleinbasel, der in seinen Räumlichkeiten einen<br />
nachmittäglichen Schülertreff einrichtet. Darin soll ein sinnvolles Freizeitverhalten<br />
von Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Gleichzeitig werden Kinder und<br />
Jugendliche, insbesondere solche mit Migrationshintergrund, in schulischen Belangen<br />
unterstützt.<br />
z e i t m a s c h i n e . t v ⁄ V e r e i n Z e i t m a s c h i n e 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 2 5 0 0 0 . –<br />
Die ‹ Zeitmaschine › wird von Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren gebaut. Kern<br />
des Projektes bildet eine historisch strukturierte Datenbank mit Bildern und<br />
Erinnerungs-Geschichten aus dem 20. Jahrhundert, die die Jugendlichen auf<br />
raffinierte Weise mit der älteren Generation vernetzt.<br />
S c h w e i z e r K i n d e r - u n d J u g e n d c h o r f e s t i v a l S K J F 0 9 , 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 2 0 0 0 0 . –<br />
S c h w e i z e r K i n d e r - u n d J u g e n d c h o r f e s t i v a l<br />
Unterstützung des 2. <strong>Schweiz</strong>er Kinder- und Jugendchorfestivals.<br />
1 0 6
d i e s t i f t u n g s a r b e i t i n z a h l e n<br />
das stiftungsjahr <strong>2009</strong><br />
Laufende Projekte<br />
Kulturen verstehen,<br />
Toleranz lernen<br />
P R O J E K T L a u f z e i t f Ö r d e rv o l u m e n<br />
Z u s a m m e n l e b e n i s t l e r n b a r ⁄ S c h w e i z e r i s c h e F l ü c h t l i n g s h i l f e 2 0 0 6 – 2 0 0 9 C H F 3 0 5 0 0 0 . –<br />
Bildungsangebot, um Verständnis füreinander und für fremde Kulturen zu entwickeln.<br />
S t i p e n d i e n f o n d s ⁄ S w i s s - J a pa n e s e C h a m b e r o f C o m m e r c e 2 0 0 7 – 2 0 0 9 C H F 1 8 0 0 0 0 . –<br />
Der Stipendienfonds ermöglicht qualifizierten Nachwuchskräften und Studierenden eine<br />
Weiterbildung mit Sprachtraining und wirtschaftlich ausgerichtetem Praktikum in Japan.<br />
K i n d e r - u n d J u g e n d a r b e i t i n G e o r g i e n ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 1 0 C H F 1 0 0 0 0 0 . –<br />
C a u c a s u s C o o p e r at i o n P r o j e c t u n d P fa d i b e w e g u n g S c h w e i z<br />
Aufbau eines ‹ Scout Training Centre › in der südostgeorgischen Stadt Rustavi, um eine<br />
funktionierende Pfadi-Gruppe mit 250 bis 300 Mitgliedern aufzubauen.<br />
V e r a n k e r u n g u n d W e i t e r e n t w i c k l u n g I n t e g r at i o n s f ö r d e r u n g ⁄ 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 8 0 0 0 0 . –<br />
C a r i ta s L u z e r n<br />
<strong>Das</strong> Projekt hat zum Ziel, die in den Jahren 2005 bis 2007 unter dem Titel ‹ Ausweitung des<br />
Angebots Interkulturelle Vermittlungsprojekte › neu entwickelten Projekte zu verankern,<br />
auszuweiten, und nachhaltig zu sichern.<br />
T r ä g e r s t r u k t u r d e s E n t w i c k l u n g s b ü r o s d e r S a l e s i a n e r D o n B o s c o s i n 2 0 0 6 – 2 0 0 9 C H F 6 5 6 4 0 . –<br />
Q u i t o , E c u a d o r ⁄ S a l e s i a n e r D o n B o s c o s<br />
Projekt zur aktiven Unterstützung und Begleitung der Jugendarbeit.<br />
I n t e r k u lt u r e l l e k r e at i v e S o m m e r w o c h e n i n B o s n i e n u n d H e r z e g o w i n a ⁄ 2 0 0 7 – 2 0 1 0 C H F 3 0 0 0 0 . –<br />
V e r e i n I d e m o<br />
Jugendliche in Bosnien und Herzegowina werden mit angehenden <strong>Schweiz</strong>er Pädagogen<br />
während der Sommerferienzeit in Aktivitäten eingebunden, um eine aktive Freizeitgestaltung<br />
zu fördern.<br />
T h e T H i r d E y e I I Z ü r i c h - S a r a j e v o ⁄ M a x i m T h e at e r 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 2 7 0 0 0 . –<br />
Unterstützung eines internationalen filmischen Austauschprojekts zwischen Jugendlichen<br />
aus Zürich und Sarajevo.<br />
o i k o s M o d e l W T O 2 0 0 9 ⁄ o i k o s S T I F T U N G F Ü R Ö K O N O M I E U N D Ö K O L O G I E 2 0 0 8 – 2 0 0 9 C H F 1 0 0 0 0 . –<br />
Beitrag an die Durchführung der internationalen Simulationskonferenz ‹oikos Model WTO <strong>2009</strong>›<br />
mit Studierenden, um das Bewusstsein für die nachhaltige Entwicklung in Wirtschaft,<br />
Gesellschaft und Umwelt zu fördern.<br />
1 0 7
1 0 8
Impressum<br />
H E R A U S G E B E R<br />
S t i f t u n g M e r c at o r S c h w e i z<br />
G a r t e n s t r a s s e 3 3<br />
P o s t fa c h 2 1 4 8<br />
C H – 8 0 2 2 Z ü r i c h<br />
T e l . + 4 1 ( 0 ) 4 4 2 0 6 5 5 8 0<br />
Fa x + 4 1 ( 0 ) 4 4 2 0 6 5 5 8 5<br />
m e r c at o r @ s t i f t u n g – m e r c at o r . c h<br />
w w w. s t i f t u n g – m e r c at o r . c h<br />
v e r a n t w o r t l i c h<br />
B e n o b a u m b e r g e r<br />
r e d a k t i o n<br />
n a d i n e f i e k e , B e n o B a u m b e r g e r<br />
g E S TA LT U N G<br />
r o b & r o s e z ü r i c h ⁄ b r i g i t r u f e r , m at t h i a s r o h r b a c h<br />
L i t h o g r a f i e<br />
A n d r e a s m u s t e r , b a s e l<br />
d r u c k<br />
o d e r m at t a g , d a l l e n w i l<br />
Die Druckerei Odermatt wurde mit dem FSC-Zertifikat ausgezeichnet und druckt nach FSC-Richtlinien.<br />
pa p i e r<br />
m u n k e n ly n x<br />
Munken Lynx ist ein vom Forest Stewardship Council ( FSC ) zertifiziertes Papier und stammt aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern.<br />
K l i m a s c h u t z<br />
m y c l i m at e<br />
Diese Drucksache ist klimaneutral.<br />
a u f l a g e<br />
1 5 0 0 e x e m p l a r e<br />
© S t i f t u n g M e r c at o r S c h w e i z 2 0 1 0<br />
1 0 9
i l d n a c h w e i s<br />
C o v e r ; S . 1 0 – 1 5 , 3 3 – 4 1 , 5 1 , 5 8 , 6 1 – 6 2 , 6 8 , 7 0 – 7 3 ⁄<br />
r o b & r o s e z ü r i c h , b r i g i t r u f e r ⁄ <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
S . 5 4 – 5 6 ⁄ J o n a s J ä g g y<br />
S . 1 9 ⁄ S u s i L i n d i g , Z ü r i c h<br />
S . 2 1 ⁄ D e u t s c h e s H y g i e n e M u s e u m D r e s d e n<br />
S . 2 2 ⁄ M u s e u m . B L<br />
S . 2 4 ⁄ o i k o s S t i f t u n g f ü r Ö k o n o m i e u n d Ö k o l o g i e<br />
S . 2 6 ⁄ E s t h e r R a m s e i e r ⁄ ETH Zürich<br />
S . 2 8 ⁄ T h o m a s A l f ö l d i , B e at E r n s t ⁄ Fibl<br />
S . 3 0 – 3 1 ⁄ C l a u d i u s N at s c h ⁄ Marie Meierhofer Institut für das Kind<br />
S . 3 7 ⁄ M a r i ta F u c h s ⁄ Universität Zürich<br />
S . 3 8 ⁄ E v e ly n D u e c k<br />
S . 4 5 ⁄ K a n t o n a l e Fa c h s t e l l e f ü r I n t e g r at i o n s f r a g e n<br />
S . 4 6 – 4 8 ⁄ V E R E I N m u s - e s c h w e i z<br />
S . 5 2 – 5 3 ⁄ S i l j a Z i n d e l ⁄ Cooltour<br />
S . 5 9 ⁄ g y m n a s i u m u n t e r s t r a s s z ü r i c h<br />
S . 6 0 ⁄ N a d i n e F i e k e ⁄ <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
S . 6 5 – 6 6 ⁄ A l e x P i s t o j a ⁄ Pädagogische Hochschule Zürich<br />
S . 7 1 ⁄ U r s u l a b i n g g e l i<br />
S . 7 7 ⁄ M a r c W e lt i<br />
S . 7 8 ⁄ D av i d A u s s e r h o f e r , S i m o n B i e r w a l d ⁄ <strong>Stiftung</strong> <strong>Mercator</strong><br />
S . 8 1 – 8 3 ⁄ R e g i n a K ü h n e , S t. G a l l e n ⁄ <strong>Stiftung</strong> Kinderdorf Pestalozzi<br />
S . 8 4 ⁄ S A J V ; S o n j a A s t fa l c k ⁄ Youth Rep<br />
S . 8 6 – 8 7 ⁄ P r o j e k t t e a m E t h n o p o ly ⁄ Verein Sport – The Bridge<br />
1 1 0
1 1 1
S T I F T U N G M E R C AT O R S C H W E I Z<br />
G a r t e n s t r a s s e 3 3<br />
P o s t fa c h 2 1 4 8<br />
C H – 8 0 2 2 Z ü r i c h<br />
T e l . + 4 1 ( 0 ) 4 4 2 0 6 5 5 8 0<br />
Fa x + 4 1 ( 0 ) 4 4 2 0 6 5 5 8 5<br />
m e r c at o r @ s t i f t u n g – m e r c at o r . c h<br />
w w w. s t i f t u n g – m e r c at o r . c h