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Schach Zeitung - Schachversand Niggemann

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Vergnügliches Fernschach!<br />

Unter Fernschachspielern stellt sich landauf und<br />

landab so mancher eine Spezies Mensch vor, deren<br />

Mitglieder <strong>Schach</strong>enthusiasten sind und beinahe regungslos<br />

vor dem heimischen <strong>Schach</strong>brett sitzen, um<br />

dröge nach den besten Zügen suchen. Dass diese<br />

Menschen auch mit viel Humor ihr Hobby betreiben<br />

und dieses Hobby ihnen auch viel Raum für Humor<br />

gibt, soll dieser Beitrag zumindest andeuten!<br />

Mal ein Alltagsproblemchen eines Fernschachspielers<br />

geschildert: Ein gegnerischer Spieler gab eine klar<br />

verlorene Stellung nicht auf und es sah so aus, aus<br />

ob er sich auch noch das Matt würde zeigen lassen<br />

wollen.<br />

Wie geht man mit so etwas um? Mal zwei Varianten<br />

aus der Fernschachpraxis!<br />

In einem Fall schrieb der so langsam die Geduld verlierende<br />

Partner, der meinte, dass selbst sein Kanarienvogel<br />

diese Partie erfolgreich<br />

zu Ende geführt hätte, nicht<br />

ganz ohne Hintergedanken:<br />

„Lieber <strong>Schach</strong>freund, ich werde<br />

dieses unglaublich interessante<br />

Endspiel mit Ihrer Erlaubnis<br />

nach Beendigung der Partie<br />

veröffentlichen“.<br />

Nach einer Woche „Bedenkzeit“<br />

kam die Antwort: „Ich gebe<br />

die Partie auf und untersage<br />

Ihnen ausdrücklich die Veröffentlichung<br />

dieser Partie, oder<br />

von Teilen davon“. Selbst ist der<br />

Spieler!<br />

Noch eine andere pfiffige Idee<br />

zum „unbürokratischen“ Umgang<br />

mit einer solchen Situation:<br />

Noch zu Postzeiten erfuhr<br />

der entnervte Partner des Spielers,<br />

der partout nicht aufgeben<br />

wollte, dass dieser leidenschaftlicher<br />

Briefmarkensammler war.<br />

Ab der nächsten Karte wählte<br />

er die Marken mit Bedacht aus<br />

und riss vor dem Versenden immer<br />

erst eine kleine Ecke ab …<br />

Es soll gewirkt haben!<br />

Verdutzte Gesichter dürfte es gleich reihenweise bei<br />

der folgenden wahren Begebenheit gegeben haben:<br />

Ein Spieler trug mit einem Partner eine Privatpartie per<br />

SMS aus. Seinen Gegner kannte er bis dahin nur per<br />

Telefon. So ganz mächtig war er dieser SMS-Technik<br />

aber zunächst noch nicht, weshalb er seine damals<br />

22-jährige Tochter bat, die Züge an seiner Stelle zu<br />

übermitteln. Seine Tochter stand zur gleichen Zeit im<br />

regen Kontakt mit ihrer Freundin, die sich in psychiatrischer<br />

Behandlung in einer Klinik befand. So kam es,<br />

wie es nach dieser Einleitung wohl kommen musste<br />

…<br />

Als Antwort auf seinen 16. Zug Sg4 erhielt der verdutzte<br />

Fernschach-Partner die (vertauschte) Mitteilung/Antwort:<br />

„Wenn du so weiter machst, kommst<br />

du in die Geschlossene!!!“, während die Freundin der<br />

Tochter auf ihrem Handy-Display „16. Sg4 f5“ vorfand.<br />

Sehr bald kam es zu zwei aufgeregten Rückfragen:<br />

Der <strong>Schach</strong>-Partner war zunächst untröstlich, zumal<br />

<strong>Schach</strong><br />

<strong>Zeitung</strong><br />

Fernschach<br />

Uwe Bekemann<br />

der Spieler den „SMS-Tausch“ nicht sofort erklären<br />

konnte, während die „Freundin im Krankenhaus“ eine<br />

geheime, verschlüsselte Botschaft vermutete...<br />

Auch international geht´s lustig zu! In einem Länderkampf<br />

gegen Kanada traf der deutsche Spieler auf<br />

einen Partner, der jedem eigenen Zug ein paar zusätzliche<br />

Zeilen beifügte. Da der Spieler es ihm gleich tat,<br />

kam es nach und nach zu einer netten kleinen Konversation,<br />

die immer vertrauter wurde. Waren es zunächst<br />

das Wetter, die jeweilige Heimat oder andere<br />

allgemeine Themen gewesen, über die man sich austauschte,<br />

wurden es bald Familie und Freundschaften,<br />

Hobbys, Vorlieben und so weiter. Vielleicht war die Ursache<br />

für den Schwenk hin zu persönlichen Themen<br />

auch zumindest teilweise darin zu suchen, dass der<br />

Schriftwechsel in Englisch ablief und es deshalb nicht<br />

zu einem distanzierten „Sie“ zwischen beiden kam.<br />

Bald erfuhr der immer wieder auf alles gefasste deutsche<br />

Spieler von seinem kanadischen<br />

Partner, dass dessen<br />

Freundin, mit der er zusammenlebte,<br />

im Drogenrausch <strong>Schach</strong>karten<br />

ins Klo geworfen hatte,<br />

dann wieder hatten sich beide<br />

verletzt, als sie unter Alkohol<br />

standen. Die Krönung aller ihm<br />

berichteten Erlebnisse gebührte<br />

einem Aufenthalt in Polizeigewahrsam,<br />

zu dem es nach<br />

den Worten des kanadischen<br />

<strong>Schach</strong>freundes gekommen<br />

war, weil er und seine Freundin<br />

beim Übertritt der Grenze zwischen<br />

Kanada und den USA aus<br />

hanebüchenen Gründen Probleme<br />

bekommen hatten.<br />

Was immer der Partner schrieb -<br />

jedes Mal ließ er seinen erstaunten<br />

deutschen Freund wissen,<br />

dass alles „ziemlich normal“ gewesen<br />

sei, alltäglich fast, nicht<br />

der Rede wert. Er hatte alles im<br />

Griff! Drogen, Alkohol, Polizeigewahrsam<br />

- normale Alltagserlebnisse<br />

in seinen Augen!<br />

In Deutschland wurden neue Postleitzahlen eingeführt,<br />

die Umstellung von vier auf 5 Stellen. Der Deutsche<br />

teilte seinem Partner diese Änderung in seiner Adresse<br />

mit. Der Freund aus Übersee fragte nach, was es<br />

denn damit auf sich habe, er erläuterte es ihm. Mit der<br />

nächsten Karte kam dessen Bewertung der Sache:<br />

„Klingt komisch! Sind wohl alle verrückt in Deutschland!“<br />

Wer dem Deutschen Fernschachbund e.V. (BdF)<br />

als Mitglied beitreten und ebenfalls irgendwann Episoden<br />

aus der Reihe „Vergnügliches Fernschach“<br />

beitragen können möchte, kann dies online über die<br />

BdF-Homepage unter www.bdf-fernschachbund.de erledigen.<br />

Alternativ gibt es aber auch ein schriftliches<br />

Beitrittsformular, das man zusammen mit kostenlosen<br />

Info-Materialien auf Anforderung von Harry Gromotka,<br />

Bertha-von-Suttner-Ring 37, 25436 Tornesch, Fax<br />

04122-54007, E-Mail: schatzmeister@fernschachbund.com<br />

erhalten kann.<br />

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