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Schach Zeitung - Schachversand Niggemann

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Bund und Länder<br />

Interview mit Michael Schönherr<br />

Am Anfang des Monats steht immer eine leere Leinwand.<br />

Das sind 64 leere Seiten auf meinem PC, die<br />

gefüllt werden müssen. Dann beginne ich mit den Serien.<br />

Jonathan Carlstedt wird im kommenden Jahr wieder<br />

ein Buch herausbringen, das wir als Serie vorab<br />

veröffentlichen, über die Tarraschvariante im Damengambit.<br />

So fängt eine Ausgabe dann an zu wachsen.<br />

Dann kommen von Jürgen vier oder fünf kommentierte<br />

Partien. So füllt sich die <strong>Zeitung</strong> von Monat zu<br />

Monat. Dann finden Sie eine gute Druckerei, schicken<br />

die Daten dort hin. Daraufhin wird das gedruckt und<br />

schließlich verteilt. Ein Teil geht in den Einzelhandel,<br />

vor allem Bahnhofsbuchhandel und Flughafenbuchhandel.<br />

Wir haben übrigens in Deutschland mehr als<br />

150.000 Verkaufsstellen, also Zeitschriftenläden. Ein<br />

weiterer Teil geht an die Abonnenten. Und dann haben<br />

wir noch einen Teil über für Werbemaßnahmen.<br />

Was die Verkaufsstellen angeht, muss man natürlich<br />

erst noch lernen, welche überhaupt für so ein Produkt<br />

geeignet sind.<br />

Da braucht man aber reine hohe Auflage, um alle<br />

Stellen zu erreichen...<br />

Das schafft man am Anfang natürlich nicht. Aber man<br />

kann z.B.- jetzt kommt ein Tipp aus dem Vertrieb- gucken,<br />

welches der größte <strong>Schach</strong>klub in Deutschland<br />

ist. Das ist der Hamburger <strong>Schach</strong>klub mit 470 Mitgliedern,<br />

welche Zeitschriftenläden sind da um die Ecke,<br />

und dann schickt man denen mal ein Exemplar zu.<br />

Und hat das Erfolg gehabt?<br />

Ich bin noch gar nicht so weit, dass ich es gemacht<br />

habe. Aber das ist eine Idee, die ich irgendwann verwirklichen<br />

werde. Wie gesagt: Ich werde erst müde,<br />

wenn jeder ein Exemplar in der Hand gehabt hat.<br />

Wie ist denn die Stimmung so in der <strong>Schach</strong>zeitungsszene.<br />

Sie sagten vorhin, in Kürze gäbe es<br />

nur noch zwei <strong>Schach</strong>zeitungen...<br />

Moment, Vorsicht: Ich habe das prophezeit, aber ich<br />

schätze, das wird schon in fünf bis zehn Jahren so<br />

sein...<br />

Ok, aber wie ist denn so die Rivalität der <strong>Zeitung</strong>en<br />

untereinander? Kooperiert man oder beobachtet<br />

man sich argwöhnisch? Das ist doch für die alt-<br />

52<br />

eingesessenen Zeitschriften sicher seltsam, wenn<br />

jemand Neues am Markt erscheint.<br />

Wir hatten ja das Glück, dass uns am Anfang keiner<br />

ernst genommen hat. Das hat sich aber inzwischen,<br />

wenn man sich so den Farbanteil und die Papierqualität<br />

in einigen anderen Zeitschriften anschaut, offenbar<br />

geändert. Wir haben am Anfang Gespräche gesucht<br />

und haben uns überall vorgestellt. Wir sind nach Bremen<br />

zum Schünemann-Verlag gefahren, der <strong>Schach</strong>magazin<br />

64 herausgibt und haben uns vorgestellt. Wir<br />

sind zu Tischbierek nach Berlin gefahren und haben<br />

das gleiche gemacht. Zur Rochade wollten wir auch,<br />

hat sich aber irgendwie nicht ergeben. Das haben wir<br />

getan, damit man sich einmal kennenlernt und mal<br />

miteinander gesprochen hat. Ansonsten ist keine Verbindung<br />

da. Dafür ist dann doch eine gewisse Konkurrenzsituation<br />

da.<br />

Für Statistiker: Wie viele Ausgaben wurden bisher<br />

produziert und wie ist die Auflagenentwicklung?<br />

Die Auflagenentwicklung ist sehr gut! Da sind wir sehr<br />

zufrieden. Erstmalig sind wir mit der Dezemberausgabe<br />

2008 erschienen, haben also bisher 23 Hefte produziert.<br />

Noch eine Frage zu der Schwierigkeit, eine <strong>Schach</strong>zeitung<br />

in den Markt zu bringen. Es gab ja eine parallele<br />

Neuerscheinung von Großmeister Jörg Hickl,<br />

die <strong>Schach</strong>-Welt. Die hat ja nicht so eine gute Entwicklung<br />

genommen und wurde wieder eingestellt.<br />

Wie erklären Sie sich den Unterschied?<br />

Es gibt ja schon zwei Großmeisterzeitungen, die über<br />

30 Jahre ihre Leser akquiriert haben. Da war es für<br />

Jörg Hickl schwer, sich mit einer weiteren Großmeisterzeitung<br />

im Markt zu behaupten. Die meisten Leser<br />

seiner Zielgruppe haben ja schon eine der anderen<br />

<strong>Zeitung</strong>en abonniert und so schnell gibt man seine<br />

<strong>Zeitung</strong> nicht auf. Wir hatten eine andere Zielgruppe,<br />

einen anderen Markt und auch einen anderen Ansatz.<br />

Wir gehen auch von 64 Farbseiten aus. Hickls <strong>Zeitung</strong><br />

war -bis auf den Umschlag- schwarzweiß.<br />

Wir bemühen uns auch sehr um unserer Kunden und<br />

möchten diese auch nett behandeln. Das ist ja nicht<br />

selbstverständlich, auch nicht im <strong>Schach</strong>markt. Ich<br />

höre immer wieder von unseren Lesern. „Wahnsinn,<br />

ihr habt ja unheimlich schnell geantwortet.“ Oder wenn<br />

jemand mal eine <strong>Zeitung</strong> nicht bekommen hat, weil sie<br />

über den Postweg verloren gegangen ist - das kommt<br />

ja schon mal vor - dann schicken wir natürlich ein neues<br />

Heft zu - da wird nicht diskutiert, dass das vielleicht<br />

schon das dritte Mal passiert ist - das ist sicher in den<br />

anderen Verlagen aber auch so.<br />

Zum Abschluss: Was sind ihrer Ziele, die Visionen?<br />

20.000 Abonnenten.<br />

Und das ist möglich?<br />

Ja, ich werde nicht müde. Zum Glück hat ein Tag ja 24<br />

Stunden, bevor die Nacht anfängt…<br />

Das Interview führte André Schulz.<br />

<strong>Schach</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>

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