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Schach Zeitung - Schachversand Niggemann

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Ich glaube, dass man dieser Aussage schwer etwas<br />

entgegen halten kann. Stefan hat prinzipiell Recht. Ich<br />

glaube auch, dass man in dem Moment, in dem ich<br />

meine Spieler so bezahle, dass eine Leistungssteigerung<br />

erfolgen kann (und diese tatsächlich eintritt),<br />

bessere Vermarktungschancen hat. Aber eine Aussage<br />

Horst Metzings auf der Seite davor ist nicht völlig<br />

irrelevant, nämlich dass das Finden von Sponsoren für<br />

die Nationalmannschaft wegen der kaum möglichen<br />

Vorteilsübersetzung für den potenziellen Sponsor einfach<br />

schwierig ist. Wenn zum Beispiel ein Sponsor die<br />

Nationalmannschaft unterstützen möchte und als eine<br />

Gegenleistung die Spieler das Logo dieses Sponsors<br />

erkennbar tragen sollen, so ist das zwar schön und<br />

gut, aber bei der <strong>Schach</strong>olympiade in Khanty-Mansiysk<br />

sieht das keiner.<br />

Es gibt ja noch andere Möglichkeiten des Sponsorings.<br />

So könnte ich mir zum Beispiel vorstellen,<br />

dass ich eine Reihe von Spielern und Spielerinnen<br />

der Nationalmannschaft, die angemessen auftreten<br />

können, bei Simultanveranstaltungen oder<br />

anderen Events als Nationalmannschaft auflaufen<br />

lasse – ich könnte mir vorstellen, dass damit<br />

Sponsoren zu gewinnen wären. Und ich glaube,<br />

die Deutsche Nationalmannschaft hat genügend<br />

Spieler und Spielerinnen, mit denen man eine attraktive<br />

Truppe zusammenstellen könnte.<br />

Ich wehre mich nicht gegen alternative Konzepte. Aber<br />

dafür bedarf es der Zusammenarbeit aller Beteiligten.<br />

Vor der Olympiade 2008 wurde einer Ihrer eben genannten<br />

Vorschläge aktiv umgesetzt und die Spieler<br />

haben für den DSB in verschiedenen Vereinen bzw.<br />

an verschiedenen Orten werbewirksam Simultan gespielt.<br />

Und ich bin durchaus auch der Meinung, dass<br />

man mit unseren Mannschaften etwas bewegen kann.<br />

Ich glaube, wir haben etwas zu bieten – aber da müssen<br />

alle Beteiligten mitwirken.<br />

Stichwort gemeinsame Beteiligung. Mir scheint<br />

bei der Debatte um die Nominierung der Nationalmannschaft<br />

wurde nicht engagiert nach einer<br />

Kompromisslösung gesucht. Was denken Sie darüber?<br />

Ich beschränke mich in meiner Antwort auf eine Beurteilung<br />

unserer Anteile am Vorgehen. Ich kann mich<br />

Klaus Deventer in einem wesentlichen Aspekt anschließen.<br />

Wir hätten intensiver das persönliche Gespräch<br />

mit den Nationalspielern suchen bzw. wahrnehmen<br />

sollen. Dazu ist es nicht gekommen, das hat auch die<br />

Fronten verhärtet und war im Nachhinein betrachtet<br />

ein Fehler in unserer Kommunikationspolitik.<br />

Kehren wir noch einmal zur Bilanz zurück, denn<br />

wenn ich mir die anschaue, dann drängt sich mir die<br />

Frage auf, warum Gelder für Dinge und Veranstaltungen<br />

ausgegeben werden, die mir weniger wichtig<br />

als die Nominierung einer guten Mannschaft<br />

für die Olympiade zu sein scheinen. Zum Beispiel<br />

unterstützt der DSB seit Jahren den Ramada-Treff.<br />

2008 weist die Bilanz dort ein Minus von ungefähr<br />

5.000€ aus, 2009 ein Minus von 8.000€. Wie kommt<br />

dieses Minus zustande und warum hält der DSB an<br />

der Finanzierung dieses Turniers fest?<br />

Grundsätzlich wird der Ramada-Cup gern und oft diskutiert.<br />

Als der Ramada-Cup ins Leben gerufen wurde,<br />

wollte man eine Breitensportveranstaltung etablieren.<br />

Dieses Vorhaben ist nachhaltig gelungen.<br />

<strong>Schach</strong><br />

<strong>Zeitung</strong><br />

Bund und Länder<br />

Interview mit Michael Langer<br />

Der Ramada-Cup hat in einigen Jahren ein Plus, in<br />

einigen Jahren ein Minus „erwirtschaftet“. „In Summe“<br />

hat der Ramada-Cup, seit er ausgerichtet wird,<br />

im Durchschnitt pro Jahr etwa 3.000 Euro Minus gemacht.<br />

Daraus ergibt sich ganz klar die Maßgabe,<br />

dass der Ramada-Cup Kosten senken muss. Gewinn<br />

erzielen will und soll der DSB mit dieser Turnierserie<br />

allerdings nicht.<br />

Apropos Turniere. Der DSB hat 2009 eine Reihe<br />

von Internationalen Veranstaltungen gefördert:<br />

die Internationale Mannschaftsmeisterschaften,<br />

Europameisterschaften, Junioren WM, EM U18,<br />

die Internationalen Einzelmeisterschaften, WM<br />

U10 – U18, EM U10-U18, Mitropa-Cup, zusammen<br />

etwa 80.000 Euro. Dazu kommen noch 24.542,72<br />

für die Deutsche Einzelmeisterschaft Männer, Dähne-Pokal<br />

4.682,30, etwa 8.800 Euro für die Blitz EM/<br />

Mannschaftsmeisterschaft, Schnellschach, sowie<br />

17.280 Euro für die Einzelmeisterschaft der Frauen,<br />

sowie 2.450 für die Blitz- und Schnellschachmeisterschaften<br />

der Frauen. Für „Zuschüsse zu Veranstaltungen“<br />

im Seniorenschach werden 9.000 Euro<br />

veranschlagt. Wieso ist für all diese Turniere Geld<br />

da und bei der Olympiade fehlen 10.000 Euro?<br />

Den Kosten für diese Turniere stehen im Haushalt<br />

ausgewiesene Einnahmen gegenüber. Zum Beispiel<br />

zahlen die Landesverbände anteilig für Ihre Teilnehmer.<br />

Dadurch korrigieren sich die genannten Summen<br />

nach unten.<br />

Tatsächlich gibt es Diskussionen, in denen gefordert<br />

wird, dass eher mehr Geld für die Ausrichtung von nationalen<br />

Meisterschaften zur Verfügung gestellt wird.<br />

Auch über die Form der Deutschen Meisterschaft wird<br />

im DSB diskutiert. So wird geprüft, ob man nicht ein<br />

Spitzenturnier ausrichten kann. Die eine Seite sagt<br />

„Ja, wir würden uns wünschen, dass die acht Elo-Besten<br />

und vielleicht noch zwei Qualifikanten die Deutsche<br />

Meisterschaft in einem Rundenturnier austragen<br />

würden“. Aber dann gibt es eben auch Stimmen, die<br />

sagen: „Wenn wir das tun, kommt mein Landesmeister<br />

nicht mehr zur Deutschen Meisterschaft und dann<br />

nimmt kein Mensch mehr an der Landesmeisterschaft<br />

teil.“ Und auch das ist ein Argument, das man nachvollziehen<br />

kann.<br />

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