10.11.2012 Aufrufe

Schach Zeitung - Schachversand Niggemann

Schach Zeitung - Schachversand Niggemann

Schach Zeitung - Schachversand Niggemann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bund und Länder<br />

Turnier- und Openberichte<br />

<strong>Schach</strong> in der Interkulturellen Woche<br />

Es ist keine Frage: Wir befinden uns im Zeitalter<br />

des globalen Zusammenwachsens. In<br />

einer immer kleiner werdenden Welt wird<br />

die Herausforderung für das Zusammenleben<br />

zwischen Menschen aus unterschiedlichen<br />

Kulturen immer spannender. Manch<br />

hilfsbedürftiger Zeitgenosse fühlt sich dieser<br />

interkulturellen Herausforderung hin und<br />

wieder nicht mehr gewachsen und meint<br />

aufgrund dessen gar, “Deutschland schaffe<br />

sich ab“. Nun, wo es dem einen oder dem<br />

anderen ins gewünschte Gesamtbild zu<br />

passen scheint, dass Migranten eigentlich<br />

nur die Wahl haben, Tagelöhner in einer<br />

‚Parallelgesellschaft‘ oder potentielle Straftäter<br />

zu werden, werden entgegengesetzte<br />

Beispiele gerne mal übersehen oder als<br />

Ausnahme abgetan.<br />

Zum Beispiel ist da der <strong>Schach</strong>verein Satranç<br />

Club 2000 (Satranç ist das türkische<br />

Wort für <strong>Schach</strong>), der vor zehn Jahren von<br />

türkischstämmigen <strong>Schach</strong>freundinnen und<br />

<strong>Schach</strong>freunden gegründet wurde.<br />

Der Verein öffnete sich von Anfang an Spielerinnen und Spielern<br />

aus allen Kulturen. Nun spielen Deutsche und Türken,<br />

Serben und Kosovaren Seite an Seite, um bei diversen Ligen<br />

und Wettkämpfen ein möglichst gutes Beispiel für Ihren Satranç<br />

Club zu holen. Eine Besonderheit ist, dass es sich um<br />

einen der wenigen Sportvereine handelt, die in ihrer Satzung<br />

die Förderung des kulturellen Miteinanders explizit aufführen.<br />

Andere <strong>Schach</strong>vereine, vor allem in Nordrhein-Westfalen, beginnen<br />

sich dieses Modell bereits zum Vorbild nehmen. Hier<br />

werden Migranten aktiv, um Menschen aller Nationen aktiv zur<br />

Integration aufzurufen.<br />

Der Satranç Club hat am 26. September 2010 bereits zum<br />

vierten Mal zum Interkulturellen Schnellschachturnier im Rahmen<br />

der bundesweit stattfindenden Interkulturellen Woche<br />

eingeladen. Das Turnier fand diesmal zum zehnjährigen Vereinsjubiläum<br />

statt und war diesmal zusätzlich auch eine offizielle<br />

EU-Veranstaltung zum gleichzeitig stattfindenden „Europäischen<br />

Tag der Sprachen“. Was lag also näher, als diesmal<br />

den Slogan „Wir spielen in einer Sprache / Biz ayni dilden oynuyoruz“<br />

zu wählen?<br />

Zur Eröffnungsansprache wurden vom Satranç Club als kleine<br />

Geste auch Offizielle des Kölner <strong>Schach</strong>verbandes eingeladen,<br />

welcher die mehrfache Deutsche Meisterin Heike Vogel<br />

folgte. Mit 34 Spielern aus diversen Vereinen hatte das Turnier<br />

eine recht feine Beteiligung für ein lokales Turnier, und für die<br />

geplanten Veranstaltungen in den nächsten Jahren ist eine<br />

Steigerung absehbar. Ungeschlagen gewonnen hat erstmalig<br />

das aufstrebende Talent Carlo Pauly von den <strong>Schach</strong>freunden<br />

Köln-Mülheim vor dem aus Hessen angereisten Markus<br />

Ecker und dem Spitzenspieler des Satranç Club, Alexander<br />

Johannes. Der Seniorenpreis ging an den vereinslosen Spieler<br />

Peter Fäthe und der Juniorenpreis an Sophie Schröter von<br />

der <strong>Schach</strong>gemeinschaft Köln-Porz. Der Dank des 1. Vorsitzenden<br />

Güven Manay geht auch diesmal an die zahlreichen<br />

fleißigen Helfer und Vorbereiter, insbesondere jedoch an den<br />

das Turnier souverän leitenden Izzet Yilmaz.<br />

42<br />

Preisträger beim Interkulturellen <strong>Schach</strong>turnier 2010 v.l.n.r._Peter Faethe,<br />

Carlo Pauly, Sophie Schröter, Markus Ecker, Alexander Johannes<br />

Landesverbände<br />

GM Robert Rabiega und König Tegel Berliner Blitzmeister<br />

Kaum zu schlagen war wieder einmal Großmeister Robert Rabiega<br />

in seiner Spezialdisziplin Blitzschach. Bei den Berliner<br />

Blitzmeisterschaften am Wochenende siegte er erst souverän<br />

am Sonnabend im Einzel und holte am heutigen Sonntag mit<br />

seiner Mannschaft König Tegel den Titel.<br />

Im A-Finale der Einzelmeisterschaft distanzierte er mit 10 aus<br />

11 den Vereinskollegen FM Torsten Sarbok um zwei Punkte.<br />

Dritter wurde Holger Franke (Queerspringer SSV, 7½) vor Titelverteidiger<br />

Matthias Schöwel (TSG Oberschöneweide, 6½).<br />

Alle vier Spieler haben sich für die Norddeutsche Blitzeinzelmeisterschaft<br />

2011 qualifiziert - ebenso wie der vorberechtigte<br />

Axel Neffe, der die Berliner Meisterschaft nicht mitspielte. Erster<br />

Nachrücker ist der fünftplazierte FM Dirk Paulsen.<br />

Richtig spannend wurde es in der Mannschaftsmeisterschaft.<br />

Tegel hatte in der einundzwanzigsten von 27 Runden sensationell<br />

½:3½ gegen den Fünftligisten <strong>Schach</strong>freunde Nordost<br />

verloren. Dadurch zog der SC Kreuzberg (mit FM Atila Figura,<br />

GM Sergej Kalinitschew, IM Dr. Manfred Glienke und Sebastian<br />

Schmidt-Schäffer) vorbei, büßte aber nach einem 2:2<br />

zwei Runden später gegen den SC Friesen Lichtenberg die<br />

Führung wieder ein. Kreuzberg wurde am Ende Zweiter vor<br />

TSG Oberschöneweide und Nordost. Diese vier Mannschaften<br />

begleiten die vorberechigten <strong>Schach</strong>freunde Berlin zur<br />

Norddeutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft 2011.<br />

<strong>Schach</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!