Aindlinger Marktbote 03-2012.indd - Markt Aindling
Aindlinger Marktbote 03-2012.indd - Markt Aindling
Aindlinger Marktbote 03-2012.indd - Markt Aindling
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
12 AINDLINGER MARKTBOTE<br />
Ein kleines Jubiläum können<br />
in diesem Jahr <strong>Markt</strong>gemeinde<br />
und Partnerschaftskomitee<br />
<strong>Aindling</strong> feiern. Vor 35 Jahren<br />
wurde formell die Gemeindepartnerschaft<br />
<strong>Aindling</strong>s mit der<br />
fast mitten im Herzen Frankreichs<br />
gelegenen Stadt Avord<br />
besiegelt, vor 30 Jahren dann<br />
das Partnerschaftskomitee zur<br />
Betreuung dieser gemeindlichen<br />
Aufgabe ins Leben gerufen.<br />
Seit dieser Zeit hat sich das<br />
Partnerschaftskomitee ohne<br />
jede Unterbrechung erfolgreich<br />
für die regelmäßigen Kontakte<br />
mit den Bürgerinnen und Bürgern<br />
der Partnergemeinde sowie<br />
gleichzeitig in den letzten<br />
zehn Jahren durch vielfältige<br />
Aktivitäten für die Bereicherung<br />
des kulturellen Lebens in<br />
der <strong>Markt</strong>gemeinde selbst engagiert.<br />
Zu dem traditionellen Termin<br />
am Feiertag Christi Himmelfahrt<br />
fahren dieses Mal zahlreiche<br />
Mitglieder sowie Jugendliche<br />
von Vereinen und<br />
Schulen aus <strong>Aindling</strong> und dem<br />
Wittelsbacher Land in die Partnerstadt.<br />
Einer der Höhepunkte<br />
des Besuches wird die ganztägige<br />
Besichtigung des Versailler<br />
Schlosses mit seinem<br />
weltbekannten Spiegelsaal<br />
sein. Sogar für den bayerischen<br />
König Ludwig II., einen großen<br />
Verehrer des französischen<br />
Königs Ludwig XIV., waren<br />
Kleines Jubiläum in <strong>Aindling</strong><br />
Gemeindepartnerschaft mit Avord seit 35 Jahren<br />
Schloss- und Gartenarchitektur<br />
das historische Vorbild für sein<br />
Schloss Herrenchiemsee.<br />
Versailles liegt im Südwesten<br />
von Paris und ist heute ein<br />
leicht erreichbarer Vorort der<br />
französischen Metropole. Im<br />
17. Jahrhundert begannen die<br />
französischen Regenten, sich<br />
hier eine ihrer Residenzen anzulegen.<br />
König Ludwig XIII.<br />
ließ zunächst ein kleines Jagdschloss<br />
errichten. Mit zeitweise<br />
Zehntausenden von Arbeitern<br />
ließ es sein Sohn Ludwig XIV.<br />
Der „Marmorhof“ vor dem Mitteltrakt des Schlosses.<br />
zu einer der größten Schlossanlagen<br />
der Welt ausbauen<br />
und erweitern. Der gewaltige<br />
Gebäudekomplex mit seinen<br />
rund 2000 Zimmern und knapp<br />
300 Wohnungen war vor der<br />
Französischen Revolution für<br />
einen Hofstaat von rund 10 000<br />
Die Säulenhalle des Grand<br />
Trianon.<br />
Personen bestimmt, von denen<br />
rund die Hälfte hier wohnte.<br />
Um zum jetzigen Eingang des<br />
Palastes zu gelangen, muss<br />
man erst drei vorgelagerte ausgedehnte<br />
Ehrenhöfe durchqueren,<br />
bevor man beim „Marmorhof“,<br />
dem letzten und kleinsten,<br />
angelangt ist.<br />
Mit zur riesigen Schlossanlage<br />
gehört auch ein teilweise streng<br />
nach geometrischen Mustern<br />
angelegter Park mit größeren<br />
Kanälen, insgesamt 55 Brunnenanlagen<br />
und dem früheren<br />
Jagdwald. Insgesamt haben<br />
Schloss und Park eine Fläche<br />
von 850 Hektar.<br />
Unter dem „Sonnenkönig“,<br />
dessen Symbol selbst die ver-<br />
Die Orangerie mit einem kleinen Teil der Gartenanlage.<br />
goldeten Schlossgitter ziert,<br />
und unter seinen Nachfolgern<br />
kamen zusätzliche Erweiterungen<br />
hinzu. So zählen zwei<br />
kleine Schlösser (Grand und<br />
Petit Trianon) als private Rückzugsmöglichkeit<br />
ebenso dazu<br />
wie ein französisches Modelldorf<br />
des 18. Jahrhunderts, das<br />
sich Königin Marie Antoinette<br />
auf dem weitläufi gen Gelände<br />
errichten ließ.<br />
Mit der Französischen Revolution<br />
verlor das Schloss seine<br />
Bestimmung als Königsresidenz,<br />
spielte aber noch später<br />
im 19. und 20. Jahrhundert in<br />
der bayerischen und deutschen<br />
Geschichte eine Rolle. Es ist<br />
heute Nationalmuseum und gehört<br />
zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
Die Sonne, Symbol für den<br />
„Sonnenkönig“ Ludwig XIV.,<br />
als Zierelement der Schlossgitters.