BDA Informationen 1.11 - Bund Deutscher Architekten BDA
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Wahrnehmung, die Zustimmung oder Ablehnung unserer gebauten<br />
Lebenswelt als ein Darsteller des Ausdrucks eines gesellschaftlichen<br />
Bewusstseins oder einer Stimulans besetzt werden Ist<br />
Unbehagen an der Entwicklung architektonischer Strömungen verallgemeinernd<br />
auf Gut und Böse zu verteilen, und werden dadurch<br />
exemplarisch Bauformen im deutschen Krimi eingesetzt, um bestehende<br />
Vorurteile zu befriedigen Vorurteile, in denen Idylle gegen<br />
Moderne, Erschwingliches gegen Protz stehen – Beton, Glas und<br />
Stahl explizit für die Täter, denen nicht nachgeweint werden muss,<br />
die als Bewohner solcher Häuser ohnehin „Dreck am Stecken“<br />
haben, all jene also, in denen sich Feindbilder jeder vorstellbaren<br />
Art klischeehaft subsumieren. Sind es nur Neid und Missgunst, die<br />
Holz, Ziegel und Einfachheit zum Credo des Guten erheben Oder<br />
ist es eher eine instinktive Abwehr des drohenden Verlustes einer<br />
Identität an eine Lebensgemeinschaft, die sich in „Gated Communities“<br />
abschottet Stimmungsmache zur Diskreditierung vermag<br />
in subtiles Verbrecherwesen verpackt über eine Kraft zu verfügen,<br />
die sogar schon einen der bedeutendsten deutschen Automobilhersteller<br />
veranlasst, sich die Drehbücher von Kriminalfilmen vorlegen<br />
zu lassen, um nicht eines Ihrer Luxusprodukte plötzlich von den<br />
Händen des „Bösen“ gesteuert zu sehen.<br />
Ob Bauten dem Guten oder dem Bösen zugeordnet werden, das<br />
entscheiden die Drehbücher. Ob diese Bauten dann gut oder<br />
schlecht sind, das ist ausschließlich eine Frage der Architektur<br />
– nicht nur am helllichten Tag.<br />
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