FRAKTION DER SP D - Imb-fachverband.de
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<strong>FRAKTION</strong> <strong>DER</strong> <strong>SP</strong> D<br />
IM DEUTSCHEN i<br />
BUNDESTAG<br />
Vorab per Fax : 02241 231-110 3<br />
Herrn Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Joachim Breuer<br />
Hauptverband <strong>de</strong>r gewerblichen<br />
Berufsgenossenschaften (HVBG )<br />
Alte Heerstraße 11 1<br />
53754 Sankt Augustin<br />
ARBEITSGRUPPE GESUNDHEIT<br />
UND SOZIALE SICHERUN G<br />
Olaf Sengpiel, Referent<br />
'g 030 227-52827<br />
B 030 227-5693 5<br />
o sengpiel@spdfraktion .d e<br />
Die Waht dieser Rufnummer vermittelt <strong>de</strong>n gewünschten<br />
Hausanschluß. Kommt ein Anschluß nicht zustan<strong>de</strong> ,<br />
bitte 030 227.0 (Zentrale Deutscher Bun<strong>de</strong>stag) anrufen<br />
.<br />
Platz <strong>de</strong>r Republik, 11011 Berlin<br />
6. Mai 2004<br />
Offentliche Mitteilung <strong>de</strong>s Dr . Norbert Blüm zum Thema „Gutachter führen Ärzte in die Irr e<br />
- zum Scha<strong>de</strong>n durch Nervengifte schwer Erkrankter "<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Breuer,<br />
anliegend übersen<strong>de</strong>n wir Ihnen eine Öffentliche Mitteilung <strong>de</strong>s ehemaliger. Bun<strong>de</strong>sministers fü r<br />
Arbeit und Sozialordnung Herrn Norbert Blüm . Darin wirft er insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m „Hauptverband <strong>de</strong> r<br />
Berufsgenossenschaften" (er meint vermutlich <strong>de</strong>n HVBG) vor, organisiert darauf hinzuwirken ,<br />
dass vielen Berechtigten eine Anerkennung nach <strong>de</strong>r .Berufskrankheiten-Nr . 1317 verweigert wird .<br />
An <strong>de</strong>r Übersendung einer Stellungnahme Ihres Hauses zu <strong>de</strong>n darin erhobenen schwerwiegen<strong>de</strong>n<br />
Vorwürfen sind wir außeror<strong>de</strong>ntlich interessiert .<br />
Anlage
PDFMAILER .DE<br />
Dr . Norbert Blüte, öffentliche Mitteilun g<br />
Dr. Norbert Blüm:<br />
Öffentliche Mitteilun g<br />
Gutachter führen Ärzte in die Irre - zum Scha<strong>de</strong>n durch Nervengifte schwer ,<br />
Erkrankter<br />
Rente für durch Chemikalien geschädigte - BK 131 7<br />
1996 wur<strong>de</strong> meinem Ministerium die Empfehlung gegeben, für alle Berufe, die einen<br />
Kontakt mit Lösungsmitteln und an<strong>de</strong>ren organischen flüchtigen Stoffen mit sich<br />
bringen, eine anerkannte Berufskrankheit einzuführen . Diese wur<strong>de</strong> ein Jahr daraufmi t<br />
<strong>de</strong>r Berufskrankheiten -Nr. 1317 umgesetzt.<br />
Der wissenschaftliche Sachverständigenbeirat hatte für diese Empfehlung eine groß e<br />
Anzahl von Studien gesammelt, die für entsprechen<strong>de</strong> Berufe wie Maler, Lackierer .<br />
Kfz-Mechaniker, Tankwarte, Arbeiter in Schuhfabriken, Teppichleger, Metallverarbeitung<br />
(Entfettung), chemische Reinigungen, Drucker etc . Erkrankungen <strong>de</strong>s<br />
zentralen und peripheren Nervensystems nachgewiesen haben.<br />
Die Erkrankung trägt die Bezeichnung toxische Enzephalopathie (TE) und toxisch e<br />
Polyneuropathie. Leichte Fälle lei<strong>de</strong>n unter Störungen <strong>de</strong>r Psyche - Angst ,<br />
Depression, Stimmungsschwankungen, Affektlabilität - und <strong>de</strong>r Lern- un d<br />
Denkfähigkeit, beson<strong>de</strong>rs das Kurzzeitgedächtnis, Planausführung, Texterfassung,<br />
begleitet von Kribbeln und Taubheitsgefühl in <strong>de</strong>n Extremitäten . Hinzu können<br />
Koordinationsstörungen, Ataxien und Tremor auftreten .<br />
In schweren Fällen können sich Demenzen entwickeln . Die Studien weisen auch nach ,<br />
dass diese neurotoxischen Stoffe präsenilen Demenzen för<strong>de</strong>rlich sind .<br />
Die BK 1317 sollte diesen Menschen die Rente sichern .<br />
Die Studien aus <strong>de</strong>n 70er Jahren beweisen die Nervenschä<strong>de</strong>n dieser Berufsgruppen<br />
auch bei Einhaltung <strong>de</strong>r Grenzwerte (MAK). Damit müssen die Betroffenen keinen<br />
Nachweis <strong>de</strong>r Grenzwertüberschreitung MW es Dir Dittguuee TE genügt, Diese wur<strong>de</strong><br />
bereits 1985 durch die WHO <strong>de</strong>finiert .<br />
Keine Rente wegen organisierter Falschdarstellun g<br />
Vor wenigen Wochen wur<strong>de</strong> ich von <strong>de</strong>r Initiative kritischer Umweltgeschädigte r<br />
darauf aufmerksam gemacht, das bisher nur schwerste Fälle anerkannt wor<strong>de</strong>n sind<br />
und <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r Geschädigten die Anerkennung verweigert wird. Die Initiative<br />
kennt hun<strong>de</strong>rte harter Schicksale, die oft noch obendrein wegen ihrer Krankhei t<br />
diskriminiert wer<strong>de</strong>n . Sie vermutet eine hohe Dunkelziffer, da die Erkrankung nur i n<br />
seltenen Fällen erkannt wird.<br />
Die Ursache dafür ist . eine prägnant falsche Darstellung <strong>de</strong>r Erkrankung, -<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Krankheitsverlauf - im Merkblatt fair Ärzte zur Berufskrankheitanzeige,<br />
so dass schon die Verdachtsanzeige in <strong>de</strong>r Regel unterbleibt. Die<br />
-1-
FDFMAILER.D E<br />
Dr . Norbert Blüm, öffentliche Mitteilun g<br />
Min<strong>de</strong>rheit, die durch Eigeninitiative bis zu einem Gerichtsverfahren durchdringen ,<br />
wer<strong>de</strong>n dort abgelehnt, da die arbeitsmedizinischen Gutachter sich ebenfalls an diese m<br />
Merkblatt orientieren .<br />
Das Merkblatt steht im krassen Gegensatz zu <strong>de</strong>n wissenschaftlichen Grundlagen wi e<br />
sie durch <strong>de</strong>n Sachverständigenbeirat dargelegt wur<strong>de</strong>n - obwohl einer <strong>de</strong>r Autoren <strong>de</strong> s<br />
Merkblatts, Prof. Johannes Konietzko, selbst Mitglied das Beirats war . An<strong>de</strong>re<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Beirats haben mittlerweile die Sache überprüft und festgestellt, dass da s<br />
Merkblatt inhaltlich falsch ist .<br />
Diese Falschdarstellung . war wohlorganisiert . Der BK-Report (3/99) <strong>de</strong> s<br />
Hauptverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r gewerblichen Berufgenossenschaften (HVBG) belegt einen<br />
solchen Verdacht. Dort wer<strong>de</strong>n wissenschaftliche Quellen angegeben, die das genau<br />
Gegenteil von <strong>de</strong>m enthalten, was sie angeblich belegen sollen. Die angegeben<br />
Quellen zeigen, dass die Nervenschä<strong>de</strong>n meist irreversibel sind und auch nach End e<br />
<strong>de</strong>r Exposition sich noch versohlirnmern können, <strong>de</strong>r Report und das Merkblatt<br />
schließen letzteres aus und sprechen von Heilung. So wird <strong>de</strong>r diagnostizieren<strong>de</strong> Arzt<br />
in die Irre gefuhrt.<br />
Dringend notwenige Information für Ärzt e<br />
Das Merkblatt muss umgehend geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n zur Sicherung einer angemessenen<br />
medizinischen Versorgung und <strong>de</strong>s rechtliche Schutzes wohl zehntausen<strong>de</strong>r beruflic h<br />
bedingt Erkrankter . Vor allem muss dringend die Ärzteschaft an geeigneter Stelle<br />
flächen<strong>de</strong>ckend über die Fehlinformation unterrichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Enorme Kosten - enorme Schä<strong>de</strong> n<br />
Ich erachte es als unerträglich, dass eine kleine Gruppe gut organisierter Gutachte r<br />
mittels Fälschung <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Grundlagen eines Spezialgebietes di e<br />
Beschlüsse <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung und die gerichtliche Überprüfung unterlaufen, tun da s<br />
Einzelinteresse <strong>de</strong>r Versicherungen (Berufsgenossenschaften), das i m<br />
Sachverständigenbeirat sich wegen <strong>de</strong>r ein<strong>de</strong>utigen wissenschaftlichen<br />
Informationslage nicht hatte durchsetzen können, doch noch über das Allgemeinwoh l<br />
zu stellen.<br />
Ein Gutachter, <strong>de</strong>r es gewohnt ist, solchen Wi<strong>de</strong>rsprüchen nachzugehen, hat mic h<br />
davon in Kenntnis gesetzt, dass solche Fälschungen auf <strong>de</strong>m Gebiet umweltbedingter<br />
Erkrankungen notorisch sind, so dass ein bereinigtes Wissenschaftsbild entsteht . Das<br />
Risiko erscheint viel kleiner und verhin<strong>de</strong>rt so flächen<strong>de</strong>ckend Prävention, unterdrück t<br />
diagnostische Instrumente und verhin<strong>de</strong>rt angemessene Therapien . Der Wegfall von<br />
Prävention und falschen Therapien, z .B. produziert chronische Kranke eine Explosio n<br />
<strong>de</strong>r Kosten.<br />
Auf diesem Wege fügt <strong>de</strong>r Hauptverband <strong>de</strong>r Berufsgenossenschaften und seine<br />
Autoren Einzelnen und <strong>de</strong>r Gemeinschaft enormen Scha<strong>de</strong>n zu . Dies führt alljährlich<br />
vermutlich bei tausen<strong>de</strong>n von Menschen regelmäßig zum sozialen Ruin und die<br />
2
,rMAILERDE<br />
Dr .<br />
Norbert Blcm, Offentliehe Mitteilun g<br />
Kosten <strong>de</strong>r Solidarkassen wer<strong>de</strong>n zugunsten von organisierten Einzelinteresse n<br />
aufgebläht .<br />
Gegenüber <strong>de</strong>r menschlichen Nie<strong>de</strong>rträchtigkeit einer solchen Karrierepflege kann ic h<br />
nur Abscheu empfin<strong>de</strong>n.<br />
Kontrolle und Regres s<br />
Dieser Vorgang muss Folgen haben im Sinne von unmittelbaren Regress in Bezug au f<br />
<strong>de</strong>n entstan<strong>de</strong>nen Scha<strong>de</strong>n und im Sinne von Kontrolle. Denn <strong>de</strong>r Vorgang zeigt, das<br />
Expertengremien allein keine Gewähr bieten, dass <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r Wissenschaft zu m<br />
Wohl und Schutz <strong>de</strong>r Allgemeinheit genutzt wird .<br />
Protokolle solcher Gremien müssen öffentlich zugänglich sein und eine<br />
Wie<strong>de</strong>rbefassung muss im Wege <strong>de</strong>r Öffentlichkeit erzwingbar sein . An<strong>de</strong>rnfalls<br />
wer<strong>de</strong>n die Kosten <strong>de</strong>r Solidarkassen weiter explodieren. Allein die Verlagerung <strong>de</strong>r ,<br />
Nichtanerkennung <strong>de</strong>r BK 1317, ist mit 3 Ni ;:,pee-ahno noch sehr vorsichti g<br />
geschätzt.<br />
Eine Reform <strong>de</strong>r Solidarkassen wird nicht gelingen können, wenn sie solche Koste n<br />
übernehmen müssen . Eine verursachergemäße Zuordnung dieser Kosten wür<strong>de</strong> z u<br />
einer massiven Entlastung <strong>de</strong>r Beitragszahler (Lohnnebenkosten) führen . Eine<br />
rechtzeitige Prävention führt zur Entlastung <strong>de</strong>r Frühverrentungsquote .<br />
Norbert Blürn<br />
Unterschrift<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Original (wird aufWunsch postalisch zugesandt)<br />
LG/83/2884 14 :88 4t-22a4-875121 50CtaE'TARI*1 OR .3LEN S. 84/84<br />
J1VIZNa~e sie ISDN - •49 835R178592 88 .88 .80eF11:2f leine<br />
iA..oe . Eine venus«bergentige Zuotdrautg dieser Koston wür<strong>de</strong> zu einer• iveb Entlutung dr<br />
Beitregzzahler (Lohnaebontoetsn) fahren. Eine rechszeitige Prävention las zur Etetl .stung <strong>de</strong>r<br />
'P Khv48v«t rngsquote. ,<br />
e/./bs■tt.#■'gt"4t‘s<br />
Vntenw.Wft
Fraktion <strong>de</strong>r <strong>SP</strong> D<br />
im Deutschen Bun<strong>de</strong>sta g<br />
Arbeitsgruppe „Gesundheit und Sozial e<br />
Sicherung"<br />
z .Hd . Herrn Olaf Sengpie l<br />
Platz <strong>de</strong>r Republik<br />
11011 Berli n<br />
06.05 .2004 376 .3-1317 18 . Mai 2004<br />
Öffentliche Mitteilung <strong>de</strong>s Herrn Dr. Norbert Blüm „Gutachter führen Ärzte in die Irr e<br />
- zum Scha<strong>de</strong>n durch Nervengifte schwer Erkrankter" ;<br />
hier : Berufskrankheit Nr . 1317 (Polyneuropathie o<strong>de</strong>r Enzephalopatie durc h<br />
organische Lösungsmittel o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Gemische) <strong>de</strong>r Anlage zur Berufskrankheiten-Verordnun<br />
g<br />
Sehr geehrter Herr Sengpiel ,<br />
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 6 . Mai 2004, mit <strong>de</strong>m Sie mir die Gelegenhei t<br />
geben zu <strong>de</strong>n Vorwürfen von Herrn Dr. Norbert Blüm in <strong>de</strong>r Öffentlichen Mitteilun g<br />
Stellung nehmen zu können .<br />
1. Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat durch die Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) vo m<br />
31 . Oktober 1997 die Liste <strong>de</strong>r Berufskrankheiten um die Nr . 1317 erweitert. Die<br />
Berufsgenossenschaften als Rechtsanwen<strong>de</strong>r haben ausweislich <strong>de</strong>n Unfallverhütungsberichten<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung und nach <strong>de</strong>n Geschäfts- und Rechnungsergebnissen<br />
<strong>de</strong>s HVBG die BKV vollständig umgesetzt. Es wur<strong>de</strong>n alle gemel<strong>de</strong>te n<br />
Fälle <strong>de</strong>r BK-Nr . 1317 bearbeitet und bei Vorliegen <strong>de</strong>r Voraussetzung entschädigt .<br />
Die Fakten belegen, dass die Berufsgenossenschaften als Rechtsanwen<strong>de</strong>r die Berufskrankheit<br />
Nr. 1317 umgesetzt haben .<br />
2. Die wissenschaftliche Begründung für die BK-Nr . 1317 wur<strong>de</strong> im Bun<strong>de</strong>sarbeitsblatt<br />
9/1996, Seite 45, vom Verordnungsgeber veröffentlicht ; für die Inhalte ist <strong>de</strong>r<br />
Ärztliche Sachverständigenbeirat, Sektion „Berufskrankheiten", <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Verordnungsgeber<br />
in wissenschaftlichen Fragen <strong>de</strong>s Berufskrankheitengeschehens berät ,<br />
verantwortlich . Dort heißt es wörtlich „Verlaufskontrollen können zeigen, dass be i<br />
Funktionsstörungen o<strong>de</strong>r Krankheiten <strong>de</strong>s zentralen und peripheren Nervensystems<br />
nicht nur Besserungen, son<strong>de</strong>rn auch eine Persistenz o<strong>de</strong>r sogar Verschlechterungen<br />
nach Beendigung <strong>de</strong>r Exposition möglich sind ."<br />
3. Das Merkblatt zur BK-Nr . 1317 wur<strong>de</strong> im Bun<strong>de</strong>sarbeitsblatt 12/1997, S . 32 ff .<br />
vom Verordnungsgeber amtlich bekannt gegeben ; für <strong>de</strong>n Inhalt ist ebenfalls <strong>de</strong> r<br />
Ärztliche Sachverständigenbeirat, Sektion „Berufskrankheiten", verantwortlich . Dort
2<br />
heißt es : „Ein Fortschreiten <strong>de</strong>r Erkrankung nach mehrmonatiger Expositionskarenz<br />
schließt eine Verursachung durch Lösungsmittel aus" und zur Enzephalopathie:<br />
„Für alle Schweregra<strong>de</strong> gilt, dass eine Progredienz <strong>de</strong>r Enzephalopathi e<br />
nach mehrwöchiger Expositionskarenz gegen Lösungsmittel als Ursache spricht" .<br />
Im Unterschied zur wissenschaftlichen Begründung dient das Merkblatt <strong>de</strong>r Steuerung<br />
<strong>de</strong>s Anzeigeverhaltens <strong>de</strong>r Arzteschaft .<br />
4. In <strong>de</strong>r medizinisch-wissenschaftlichen Fachliteratur (z .B. Handbuch <strong>de</strong>r Arbeitsmedizin<br />
von Konietzko/Dupuis) wird zu <strong>de</strong>m strittigen Problem dazu ausgeführt „ein e<br />
Progredienz o<strong>de</strong>r ein Auftreten nach mehrmonatigem expositionsfreiem Interval l<br />
ist für diese Form <strong>de</strong>r toxischen Enzephalopathie bisher nicht beschrieben wor<strong>de</strong>n"<br />
.<br />
5. Die Unfallversicherungsträger als Rechtsanwen<strong>de</strong>r haben mit <strong>de</strong>m BK-Report 3/9 9<br />
veranlasst, Begutachtungsempfehlungen mit <strong>de</strong>n in Frage kommen<strong>de</strong>n medizinischen<br />
Fachgesellschaften zu verabre<strong>de</strong>n . Dies hat <strong>de</strong>r HVBG lediglich organisiert;<br />
die Aussagen in <strong>de</strong>n Begutachtungsempfehlungen im BK-Report 3/99 ob -<br />
liegen <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r medizinischen Sachverständigen .<br />
Es ist offensichtlich, dass in <strong>de</strong>r medizinischen Wissenschaft unterschiedliche Auffassungen<br />
vertreten wer<strong>de</strong>n, die von dieser selbst geklärt wer<strong>de</strong>n müssen . We<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Verordnungsgeber, <strong>de</strong>r für die wissenschaftliche Begründung und das Merkblatt fü r<br />
die BK-Nr. 1317 verantwortlich ist, noch <strong>de</strong>r HVBG für <strong>de</strong>n BK-Report, können di e<br />
unterschiedlichen Auffassungen in <strong>de</strong>r medizinischen Wissenschaft klären, son<strong>de</strong>r n<br />
lediglich zum Klärungsprozess beitragen . Dies ist nach meinem Kenntnisstand mittler -<br />
weile veranlasst wor<strong>de</strong>n . Der Verordnungsgeber wird durch <strong>de</strong>n Arztlichen Sachverständigenbeirat<br />
die Fassung <strong>de</strong>s Merkblattes für die BK-Nr . 1317 prüfen lassen . Der<br />
HVBG hat durch die interdisziplinäre Arbeitsgruppe <strong>de</strong>n BK-Report 3/99 aktualisiere n<br />
lassen. Die aktuelle Fassung befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>rzeit bei <strong>de</strong>n medizinischen Fachgesellschaften<br />
zur Stellungnahme .<br />
Vor diesem Hintergrund ist <strong>de</strong>r Vorwurf gegenüber <strong>de</strong>m HVBG, „eine wohl organisierte<br />
Falschdarstellung zu betreiben", eine Ignoranz <strong>de</strong>r Fakten .<br />
Der gesamte Sachverhalt ist durchaus kompliziert . Sofern für Sie von weitergehen<strong>de</strong> m<br />
Interesse, darf ich daher auf <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Anlage beigefügten fachlich tiefergehen<strong>de</strong> n<br />
Vermerk verweisen .<br />
Mit freundlichen Grüße n<br />
Dr. Joachim Breuer<br />
Anlage