Arbeit - Beruf - Verbandsgemeinde Nassau
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<strong>Nassau</strong>er Land 7 Nr. 39/2010<br />
dingten Bodenwertsteigerung an der Finanzierung der Sanierungsmaßnahme<br />
durch Zahlung eines Ausgleichsbetrages beteiligen und<br />
somit der durch die Sanierung hervorgerufene Bodenmehrwert<br />
abgeschöpft wird. Die Ermittlung der sanierungsbedingten Bodenwertsteigerung<br />
erfolgte durch den Gutachterausschuss für Grundstückswerte<br />
für den Rhein-Lahn-Kreis. Zunächst ist das Sanierungsgebiet<br />
in 29 Wertzonen aufgeteilt worden, für die jeweils in der<br />
ersten Stufe die zonalen sanierungsbedingten Bodenwertsteigerungen<br />
ermittelt wurden. Aus diesen wird nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme<br />
in einer 2. Stufe für die in der jeweiligen Wertzone<br />
gelegenen Grundstücke die Bodenwertsteigerung abgeleitet. Der<br />
von der Gemeinde festgelegte und von den Grundstückseigentümern<br />
zu zahlende Ausgleichsbetrag entspricht i.d.R. diesem Wert.<br />
Die Ermittlung der zonalen Bodenwertsteigerungen ist abgeschlossen.<br />
Die Gutachten hierüber und die Wertzonenkarte werden auszugsweise<br />
Mitte September 2010 mit einem Informationsschreiben<br />
und der Broschüre „Sanierungsmaßnahmen 1986-2010“ an die<br />
Grundstückseigentümer verschickt. Wenn Eigentümer noch weitere<br />
Erläuterungen wünschen, kann bei der Stadt ein Erörterungstermin<br />
vereinbart werden.<br />
Die Stadt beabsichtigt, wenn die Grundstückseigentümer umfassend<br />
informiert sind, zunächst eine Vorauszahlung auf den Ausgleichsbetrag<br />
in Höhe von 80 % der sanierungsbedingten zonalen<br />
Bodenwerterhöhung zu erheben - die restlichen 20 % erst nach<br />
Abschluss der Sanierungsmaßnahme. Dies erfolgt durch sogenannte<br />
„Vorauszahlungsbescheide“.<br />
Wer will, kann auch durch eine Einmal-Zahlung den gesamten Ausgleichsbetrag<br />
vorzeitig ablösen, dann ist die Angelegenheit für den<br />
Grundstückseigentümer erledigt und das betroffene Grundstück<br />
kann vorzeitig aus dem Sanierungsgebiet entlassen werden. Zu<br />
einer Zahlungserleichterung bei vorzeitiger Ablösung hat das Land<br />
leider nicht die Genehmigung erteilt.<br />
Die vorzeitige Ablösung hat manche Vorteile: Vorhaben und Rechtsvorgänge,<br />
die das aus dem Sanierungsgebiet zu entlassene Grundstück<br />
betreffen, bedürfen dann nicht mehr der Genehmigung nach §<br />
144 Baugesetzbuch. Etwaige Erhöhungen des Ausgleichsbetrages<br />
bei Abschluss der Sanierung bleiben unberücksichtigt, es erfolgen<br />
keine Nacherhebungen mehr.<br />
Für Eigentümer, die nicht über die notwendigen Mittel verfügen, um<br />
den Ausgleichsbetrag zu bezahlen und denen nicht zugemutet werden<br />
kann, dass sie ihre Zahlungsverpflichtung mit Darlehen finanzieren,<br />
sieht der Gesetzgeber Erleichterungen vor. Es besteht die<br />
Möglichkeit, einen Antrag auf Umwandlung des Ausgleichsbetrages<br />
in ein Tilgungsdarlehen zu stellen bzw. in besonderen Härtefällen<br />
kann die Stadt die Ausgleichsbetragsforderung auch stunden.<br />
■■ Casting für Präventionsfilm<br />
Wir sind hier alle per Du‘“, sagte Regisseur Berny Abt den Jugendlichen<br />
gleich zu Beginn und nahm ihnen damit jede Angst. Einmal<br />
vor eine echte Filmkamera treten, Schauspieler sein, einmal einen<br />
Hauch der glitzernden Leinwand-Welt verspüren — davon träumten<br />
rund 30 Mädchen und Jungen aus dem Raum <strong>Nassau</strong>/Bad Ems,<br />
die sich um eine Rolle in einem Präventionsfilm bewarben, der in<br />
den nächsten Monaten unter der Leitung des Bad Emser Filmregisseurs<br />
gedreht werden soll. Trägerin des Projektes ist die <strong>Arbeit</strong>erwohlfahrt<br />
(AWO) <strong>Nassau</strong>, beteiligt sind auch die <strong>Verbandsgemeinde</strong>n<br />
<strong>Nassau</strong> und Bad Ems.<br />
Ganz schön Lampenfieber hatten viele der zwölf bis 17-jährigen<br />
Jungen und Mädchen, als sie am Samstag zu einem „Casting“<br />
im Bad Emser „Haus Vier Türme“ vor eine vierköpfige Jury traten,<br />
um sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Die Aufregung war unbegründet,<br />
denn Berny Abt ist nicht Dieter Bohlen, und „fertiggemacht“<br />
wurde auch niemand. Folglich blieben Tränen aus, wenn auch Enttäuschung<br />
in manches Gesicht geschrieben stand, als der Regisseur<br />
einigen Jugendlichen sagen musste: „Du bist uns zu jung“ oder<br />
„Du bist uns zu schüchtern“.<br />
Mindestens 14, besser 15 Jahre alt sollten die Jugendlichen schon<br />
sein, die sich um eine Rolle bewarben. Denn schließlich geht es um<br />
ernsthafte Themen, die einem breiten, vor allem jungen Publikum<br />
nähergebracht werden soll. Komasaufen, Mobbing und Bulimie<br />
(Top-Model-Syndrom) gilt es darzustellen — um Gleichaltrige davon<br />
abzuschrecken und sie über die Gefahren, die in Schulen, aber<br />
auch in der Clique auf sie lauern, aufzuklären. Da sind zupackende,<br />
glaubwürdige Charaktere gefragt, am besten auch ein Stück eigene<br />
Erfahrung mit solchen Themen — wenn auch nicht unbedingt am<br />
eigenen Leibe, wie Abt immer wieder betonte. „Wer für eine Rolle<br />
geeignet ist, da hilft mir mein Bauchgefühl“, sagt Berny Abt, im<br />
Nebenberuf auch Emser Stadtbürgermeister, der schon fünf Filme<br />
dieser Art gedreht hat und im Verlaufe des Nachmittags ein sicheres<br />
Gespür im Umgang mit den Jugendlichen zeigte. „Habt ihr schon<br />
einmal Komasaufen miterlebt, habt ihr schauspielerische Kenntnisse,<br />
könnt ihr euch vorstellen, eher die Täter- oder die Opferrolle<br />
darzustellen? Mit diesen Fragen löcherte der Regisseur die Mädchen<br />
und Jungen, die sich jeweils zu Zweit vor der Jury präsentierten<br />
und tapfer Rede und Antwort standen.<br />
Am Ende eines jeden Durchgangs wurden die Jugendlichen — wie<br />
bei großen Casting-Shows — vor die Jury gerufen, um ihnen das<br />
Ergebnis der Auswahl zu verkünden. Wer zu jung war, hatte keine<br />
Chance auf eine Rolle, wer zu still war ebenfalls nicht. Mangelware<br />
waren Jungen, so dass fast jeder männliche Bewerber eine Rolle<br />
erhielt. Insgesamt zwölf Jugendliche wurden am Ende ausgewählt,<br />
einige kamen auf die Wartelist und dürfen noch hoffen.<br />
Die Idee zu diesem Präventionsfilm hatte die <strong>Nassau</strong>er Heilpraktikerin<br />
Margarete Flister, die vor einem Jahr eine Modenschau mit<br />
<strong>Nassau</strong>er Jugendlichen veranstaltet und ihnen als „Belohnung“ für<br />
viele Stress-Situationen ein Filmprojekt versprochen hatte. Flister<br />
hat Wort gehalten. Von ihr stammt auch das Drehbuch zu dem etwa<br />
vier oder fünf Minuten langen Film, der überwiegend vom Land<br />
Rheinland-Pfalz, privaten Spenden und den <strong>Verbandsgemeinde</strong>n<br />
<strong>Nassau</strong> und Bad Ems finanziert wird. Premiere soll der Film bei den<br />
Neujahrsempfängen in <strong>Nassau</strong> und Bad Ems Anfang Januar haben,<br />
in Schulen und Jugendgruppen wird er voraussichtlich im Frühjahr<br />
2011 gezeigt.<br />
Für die AWO <strong>Nassau</strong> ist das Filmprojekt Auftakt für ein breiteres<br />
Engagement in der Jugendarbeit, erklärter dessen Vorsitzender<br />
Friedrich Büssow, der das Castin begleitete. „AWO wird meistens<br />
assoziiert mit Alten, jetzt wollen wir etwas für Junge tun“, sagte Büssow.<br />
Und da sei Medienbildung genau das Richtige. In naher<br />
Zukunft wolle die AWO in ihren Räumlichkeiten in <strong>Nassau</strong> ein Programmkino<br />
anbieten, in dem pädagogisch hochwertige Filme<br />
gezeigt werden sollen.<br />
Begeistert von dem Film-Projekt zeigte sich auch Verbandsbürgermeister<br />
Udo Rau (CDU), der sich einen Durchgang des Castings<br />
selbst anschaute. „Probleme wie Komasaufen gibt es schließlich<br />
nicht nur in großen Städten, sondern auch auf dem Lande“, sagte<br />
er. Berny Abt ergänzte: „Nachdem das Thema Drogen in den letzten<br />
Jahren im Mittelpunkt stand, steht nun vor allem Komasaufen auf<br />
der Tagesordnung.“<br />
Kulturelle Nachrichten<br />
■■ Herbstfest der Chöre in Singhofen am 09.10.10<br />
Ganz im Zeichen des Chorgesangs steht die Mehrzweckhalle in<br />
Singhofen am Samstag, dem 09.10.10: Der MGV Concordia Singhofen<br />
lädt ein zum „Herbstfest der Chöre“ und gestaltet zusammen<br />
mit zahlreichen Gastchören einen abwechslungsreichen musikalischen<br />
Abend. Neben dem Gastgeber und seinem sich erstmals der<br />
Öffentlichkeit präsentierenden Projektchor „Concordia 2010“ wirken<br />
folgende Chöre mit:<br />
Männerchor <strong>Nassau</strong> 1843 - 1877 / MGV Harmonie Dienethal<br />
Gesangverein 1889 Kemel<br />
Frauenchor Biebrich<br />
MGV 1884 Rückershausen<br />
MGV „Glück Auf“ Bad Ems<br />
MGV „Neuhoffnung“ Herold<br />
MGV „Cäcilia“ Arzbach<br />
MGV „Liederkranz“ Bogel<br />
Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr. Im Anschluss an das<br />
musikalische Programm lädt der MGV zum gemütlichen Beisammensein<br />
bei Tanz- und Unterhaltungsmusik ein. Der Eintritt ist frei.<br />
■■ 8. und letzte Veranstaltung<br />
des Kultursommers auf Arnstein<br />
Am Sonntag, den 3.10. 2010, werden der kanadische Countertenor<br />
Stratton Bull und Inga Behrendt mit einem Abschlusskonzert den<br />
diesjährigen Kultursommer auf Kloster Arnstein beenden.<br />
Stratton Bull ist ein international bekannter Counter-Tenor, der auch<br />
das Vokalensemble „Capella Pratensis“ leitet. Er wird zusammen mit<br />
Inga Behrendt (Musikerin, promovierte Musikwissenschaftlerin und<br />
künstlerische Leiterin des diesjährigen Arnsteiner Kultursommers)