ÃuÃerer Blitzschutz von Photovoltaikanlagen
ÃuÃerer Blitzschutz von Photovoltaikanlagen
ÃuÃerer Blitzschutz von Photovoltaikanlagen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
14.15<br />
Seite 2 <strong>von</strong> 4<br />
Äußerer <strong>Blitzschutz</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Photovoltaikanlagen</strong><br />
benen Bedingungen und Einflüsse berücksichtigt. Die<br />
Auswirkung der linearen Schattenbildung <strong>von</strong> Bauteilen,<br />
z. B. bei Fangstangen, kleiner 1 cm Ø sind jedoch<br />
nicht immer hinterlegt. Zu gering ist deren Einfluss.<br />
Bild 3: Sonnenstände und durch die Fangstange erzeugter<br />
Schattenverlauf im Winter<br />
Bild 3 zeigt zudem, dass diese Schattenbildung außerhalb<br />
der Mittagszeit durch den dann jeweils steileren<br />
Einfallswinkel abnimmt beziehungsweise nicht mehr<br />
wirksam ist. Der Mechanismus verstärkt sich in den<br />
ertragsstarken Sommermonaten. Die schematische<br />
Kreisfläche, welche den Schatten einer Fangstange<br />
über den Tagesverlauf abbildet, verformt sich im Sommer<br />
immer weiter zu einer Ellipse. Zur Mittagszeit treffen<br />
die Schatten unmittelbar hinter der Fangstange auf<br />
(Bild 4).<br />
Hotspots gefährden PV-Zellen<br />
Eine Besonderheit der Photovoltaik ist die hohe Wirkung<br />
<strong>von</strong> punktuellen Kernschatten auf die Gesamtleistung<br />
des Systems [2]. Die serielle Verschaltung der<br />
Zellen und auch der Module zur Spannungserhöhung<br />
trägt bei lokaler Verschattung jedoch auch zur Leistungsreduzierung<br />
bei. Die sogenannte „Rückwärtsspannung“<br />
in einer Solarzelle, welche durch die Teilbeschattung<br />
hervorgerufen wird, ist hierfür die Ursache.<br />
Diese „Rückwärtsspannung“ (bis ca. 7 V) ergibt<br />
zusammen mit dem Stromfluss eine resultierende Verlustleistung.<br />
Diese wird als Verlustwärme in der Zelle<br />
umgesetzt. Addiert mit der Energie der Solarstrahlung<br />
selbst, bei gleichzeitig hohen Umgebungstemperaturen,<br />
ist dies die beste Grundlage zur Entstehung <strong>von</strong><br />
Hotspots. Diese punktuellen Übertemperaturen können<br />
zu irreparablen Schädigungen der Module führen.<br />
Seitens der Modulhersteller wird diesem Risiko,<br />
vornehmlich bei kristalliner Siliziumtechnik, mittels<br />
Bypassdioden entgegengewirkt. Sie begrenzen die<br />
Rückwärtsspannung auf z. B. 0,7 V und umgehen damit<br />
die gefährdenden Verlustleistungen.<br />
Beiblatt 5 zur <strong>Blitzschutz</strong>norm DIN EN 62305 Teil 3 [3]<br />
In dieser im September 2009 neu erschienenen Ergänzung<br />
sind zahlreiche Informationen zum Blitz- und<br />
Überspannungsschutz für PV-Stromversorgungssysteme<br />
zu finden. So werden darin die genormten Methoden<br />
wie Maschen- und Schutzwinkelverfahren und<br />
auch das Blitzkugelverfahren genannt. Letzteres wird<br />
meist mit Fangstangen und / oder Fangspitzen realisiert<br />
(Bild 5, Bild 6).<br />
Bild 4: Sonnenstände und durch die Fangstange erzeugter<br />
Schattenverlauf im Sommer<br />
Die Bilder 3 und 4 zeigen im Vergleich sehr deutlich,<br />
dass die Schattenbildung im Winter wesentlich ausgeprägter<br />
ist als im Sommer. Erkennbar ist dies an der<br />
Größe des Kernschattenbereiches. Für die Ertragsreduzierung<br />
durch Schattenbildung ist dieser Umstand<br />
aber eher positiv zu bewerten, da in den Monaten<br />
November bis Januar üblicherweise weniger als 10<br />
% des Ertrages erzeugt wird. In den ertragsstarken<br />
Monaten ist die Schattenbildung wesentlich geringer<br />
ausgeprägt.<br />
Bild 5: Planung einer <strong>Blitzschutz</strong>anlage mit Hilfe des<br />
Blitzkugelverfahrens<br />
Verfasser: Dipl.-Ing. Klaus-Peter Müller, Wolfgang Wegmann Stand 05/2012