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Äußerer Blitzschutz von Photovoltaikanlagen

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Seite 2 <strong>von</strong> 4<br />

Äußerer <strong>Blitzschutz</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Photovoltaikanlagen</strong><br />

benen Bedingungen und Einflüsse berücksichtigt. Die<br />

Auswirkung der linearen Schattenbildung <strong>von</strong> Bauteilen,<br />

z. B. bei Fangstangen, kleiner 1 cm Ø sind jedoch<br />

nicht immer hinterlegt. Zu gering ist deren Einfluss.<br />

Bild 3: Sonnenstände und durch die Fangstange erzeugter<br />

Schattenverlauf im Winter<br />

Bild 3 zeigt zudem, dass diese Schattenbildung außerhalb<br />

der Mittagszeit durch den dann jeweils steileren<br />

Einfallswinkel abnimmt beziehungsweise nicht mehr<br />

wirksam ist. Der Mechanismus verstärkt sich in den<br />

ertragsstarken Sommermonaten. Die schematische<br />

Kreisfläche, welche den Schatten einer Fangstange<br />

über den Tagesverlauf abbildet, verformt sich im Sommer<br />

immer weiter zu einer Ellipse. Zur Mittagszeit treffen<br />

die Schatten unmittelbar hinter der Fangstange auf<br />

(Bild 4).<br />

Hotspots gefährden PV-Zellen<br />

Eine Besonderheit der Photovoltaik ist die hohe Wirkung<br />

<strong>von</strong> punktuellen Kernschatten auf die Gesamtleistung<br />

des Systems [2]. Die serielle Verschaltung der<br />

Zellen und auch der Module zur Spannungserhöhung<br />

trägt bei lokaler Verschattung jedoch auch zur Leistungsreduzierung<br />

bei. Die sogenannte „Rückwärtsspannung“<br />

in einer Solarzelle, welche durch die Teilbeschattung<br />

hervorgerufen wird, ist hierfür die Ursache.<br />

Diese „Rückwärtsspannung“ (bis ca. 7 V) ergibt<br />

zusammen mit dem Stromfluss eine resultierende Verlustleistung.<br />

Diese wird als Verlustwärme in der Zelle<br />

umgesetzt. Addiert mit der Energie der Solarstrahlung<br />

selbst, bei gleichzeitig hohen Umgebungstemperaturen,<br />

ist dies die beste Grundlage zur Entstehung <strong>von</strong><br />

Hotspots. Diese punktuellen Übertemperaturen können<br />

zu irreparablen Schädigungen der Module führen.<br />

Seitens der Modulhersteller wird diesem Risiko,<br />

vornehmlich bei kristalliner Siliziumtechnik, mittels<br />

Bypassdioden entgegengewirkt. Sie begrenzen die<br />

Rückwärtsspannung auf z. B. 0,7 V und umgehen damit<br />

die gefährdenden Verlustleistungen.<br />

Beiblatt 5 zur <strong>Blitzschutz</strong>norm DIN EN 62305 Teil 3 [3]<br />

In dieser im September 2009 neu erschienenen Ergänzung<br />

sind zahlreiche Informationen zum Blitz- und<br />

Überspannungsschutz für PV-Stromversorgungssysteme<br />

zu finden. So werden darin die genormten Methoden<br />

wie Maschen- und Schutzwinkelverfahren und<br />

auch das Blitzkugelverfahren genannt. Letzteres wird<br />

meist mit Fangstangen und / oder Fangspitzen realisiert<br />

(Bild 5, Bild 6).<br />

Bild 4: Sonnenstände und durch die Fangstange erzeugter<br />

Schattenverlauf im Sommer<br />

Die Bilder 3 und 4 zeigen im Vergleich sehr deutlich,<br />

dass die Schattenbildung im Winter wesentlich ausgeprägter<br />

ist als im Sommer. Erkennbar ist dies an der<br />

Größe des Kernschattenbereiches. Für die Ertragsreduzierung<br />

durch Schattenbildung ist dieser Umstand<br />

aber eher positiv zu bewerten, da in den Monaten<br />

November bis Januar üblicherweise weniger als 10<br />

% des Ertrages erzeugt wird. In den ertragsstarken<br />

Monaten ist die Schattenbildung wesentlich geringer<br />

ausgeprägt.<br />

Bild 5: Planung einer <strong>Blitzschutz</strong>anlage mit Hilfe des<br />

Blitzkugelverfahrens<br />

Verfasser: Dipl.-Ing. Klaus-Peter Müller, Wolfgang Wegmann Stand 05/2012

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