Auch WIR können feiern - Schlänger Bote
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<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong><br />
Zeitschrift für die Gemeinde Schlangen 35. Jahrgang - Januar 2010<br />
die Stadt Bad Lippspringe, Marienloh, Benhausen, Veldrom und Neuenbeken Nr. 339<br />
33189 Schlangen · Ortsmitte 17 · Hrg: Dr. G. Fleege · Tel. 0 52 52 / 9 75 80 · Fax 97 58 22 · redaktion@schlaengerbote.de<br />
<strong>Auch</strong> <strong>WIR</strong><br />
<strong>können</strong><br />
<strong>feiern</strong><br />
(T)Neutonia-Karneval:<br />
Jeckes Treiben fernab<br />
vom Rhein am 6. Februar<br />
Da sitzt er, der Prototyp des<br />
drögen Westfalen: eine Flasche<br />
Bier in der einen Hand, die Fernbedienung<br />
für das TV-Gerät in<br />
der anderen. Die Mattscheibe ist<br />
– westfälisch ausgelassen – mit<br />
einer einsamen Luftschlange<br />
dekoriert und sendet im Zap-<br />
Rhythmus Karnevalsbilder mal<br />
aus Köln, mal aus Düsseldorf.<br />
So stellen sich rheinische Kabarettisten<br />
den westfälischen Jekken<br />
vor. Offensichtlich, weil sie<br />
das bunte Treiben in Schlangen<br />
noch nicht kennen. Denn die<br />
Mitglieder des Gesangvereins<br />
Teutonia und ihre Gäste <strong>können</strong><br />
ganz anders. Wer einmal richtig<br />
(<strong>Schlänger</strong>) Karneval <strong>feiern</strong> und<br />
herzhaft lachen will, ist am<br />
Samstag, 6. Februar, im Bürgerhaus<br />
Schlangen an der richtigen<br />
Adresse. Die Veranstaltung beginnt<br />
um 19.11 Uhr.<br />
Mit der „Linde“ war die Stätte 189 gemeint, die auch als „Präsidentenhof“, später „Poppen Hof“ bekannt<br />
war. In welchem Jahr dort der „Preis-Lumpenball“ stattfand, konnten wir bisher leider nicht heraus finden.<br />
Wie alles begann<br />
Einen gewissen Kultstatus hat er<br />
sich inzwischen erworben, der<br />
Teutonen-Karneval, mit den �<br />
Themen dieser Ausgabe:<br />
<strong>Auch</strong> <strong>WIR</strong> <strong>können</strong> <strong>feiern</strong> S. 1-4<br />
Geschichte des Ski-Sports S. 5-7<br />
Von Kleibern<br />
und Flaschennestern S. 8<br />
St. Marien und<br />
Kneipp-Empfehlung S. 9<br />
Meckermann S. 10<br />
Buch- und Rechtstip S. 11<br />
Ein ungeliebtes<br />
Gemüse S. 12-13<br />
Tage für den Frieden S. 14<br />
30 Jahre<br />
Eichen-Apotheke S. 14-15<br />
Geschichtlicher Rückblick:<br />
Gasthof Koch S.16<br />
Firmeninformationen S. 17<br />
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„Ihr Negerfrauen kommt mal her“, dass mussten sich Erika Vogt und<br />
ihre Kolleginnen in der Küche der Karl-Hansen-Klinik vom Chef öfter<br />
anhören, gut nachvollziehbar, dass die Frauen wenig begeistert waren.<br />
Aber Karneval schlug die Stunde der Revanche. sie erschienen<br />
in der entsprechenden Kostümierung mit schwarz gefärbten Gesichtern<br />
und weißen Handschuhen zur Arbeit. Und abends ging es<br />
dann in der selben Verkleidung in den Saal. Foto: privat 1989<br />
„gewagten“ Darbietungen des<br />
Männerballetts und den Garanten<br />
für flotte Sprüche und passende<br />
Kommentare: Erika Vogt,<br />
Karl Huchtmann oder Jann Henrik<br />
Popkes, alias Tante Käthe.<br />
Dabei hat alles einmal als eher<br />
gemütliche, reine Frauenveranstaltung<br />
begonnen. 1975 traf<br />
sich der Frauenchor erstmals zu<br />
einer Weiberfastnachtswanderung.<br />
Damals verfügte Teutonia<br />
noch über einen separaten<br />
Frauen- und Männerchor. Nach<br />
der Wanderung setzten sich die<br />
Damen gemütlich in einem Lokal<br />
zusammen. Später steuerte<br />
die eine oder andere Sängerin<br />
lustige Vorträge bei. Das damals<br />
noch kleine Publikum war begeistert,<br />
die Abendveranstaltung<br />
erwies sich als ausbaufähig.<br />
Der Teutonia-Karneval war<br />
geboren – als jeckes Treiben unter<br />
Ausschluss der <strong>Schlänger</strong><br />
Männerwelt.<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
Mit dem wachsenden Erfolg<br />
musste auch ein Saal her, der<br />
Saal bei Sibille-Ostmann. Die<br />
Teutonia-Frauen verliehen ihm<br />
am Vorabend, dem Singabend,<br />
karnevalesken Glanz und dekorierten<br />
ihn ebenso farbenprächtig<br />
wie fröhlich. Am Abend danach<br />
begann die Feier mit einem<br />
kalten Buffet. Alle Frauen<br />
kamen verkleidet oder – in der<br />
zurückhaltenderen Variante –<br />
zumindest mit Karnevals-Hütchen,<br />
erinnert sich Erika Vogt.<br />
Sie trauert den alten Zeiten zwar<br />
nicht nach, weiß aber, dass gerade<br />
die älteren Sängerinnen<br />
viel offener und lockerer <strong>feiern</strong><br />
konnten, weil sie eine reine<br />
Frauengesellschaft waren. Im<br />
Nachthemd wären sie sonst gewiss<br />
nicht erschienen. „Um 22<br />
Uhr war Schluss und ruckzuck<br />
wurde alles abgebaut“, erzählt<br />
die erste Vorsitzende des Gesangvereins.<br />
Am Saaleingang empfing Paula Stoffel, hier links neben Frida Wolf,<br />
als Ärztin verkleidet, die Gäste. Hinein durfte nur, wer eine gründliche<br />
Untersuchung mit anschließender Spritzenbehandlung über<br />
sich ergehen ließ. Etwas aus der Fassung geriet „Frau Doktor“ allerdings,<br />
als ein Sänger für die Injektion spontan das Körperteil entblößte,<br />
mit dem sie wohl am wenigsten gerechnet hatte.<br />
Foto: privat 1978<br />
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Zu dem aktuellen Hit der Spider Murphy Gang „Skandal im Sperrbezirk“<br />
zeigte das Männerballett wohlgeformte Waden und mehr.<br />
Foto: privat 2000<br />
Vorsicht –<br />
die Männer kommen<br />
Doch auch die Teutonia-Frauen<br />
konnten auf Dauer den gesellschaftlichen<br />
Wandel nicht aufhalten.<br />
Es war Werner Kästing,<br />
perfekt als Frau kostümiert, der<br />
sich als erster Mann unerkannt<br />
unter die <strong>feiern</strong>den Sängerinnen<br />
mischen konnte. Das war das<br />
Ende der rein weiblichen Karnevals-Kultur<br />
in Schlangen. Kästing<br />
gefiel der Abend so gut,<br />
dass der Wunsch nach einer gemeinsamen<br />
Feier von Frauen-<br />
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und Männer-Chor laut wurde.<br />
Unterschiedlich gekonnt als<br />
Frauen verkleidete Sänger sorgten<br />
danach mehr oder weniger<br />
freiwillig für beste Unterhaltung.<br />
So erinnern sich noch viele an<br />
den Aufschrei einer Ehefrau, als<br />
der verspätet eintreffende Gatte<br />
offensichtlich sämtliche Schränke<br />
und Kommoden durchwühlt<br />
hatte, um dann mit ganz besonders<br />
kleidsamen Fundstücken<br />
die Bühne zu betreten.<br />
Seit 1997 findet Schlangens große<br />
Karnevalsfeier im Bürgerhaus<br />
statt, nun aber nicht mehr am �<br />
3
Karneval 2008. Heike Schäfer als<br />
„Conferenceuse“ mit der kühnen<br />
Schwimmerin Silke Babian.<br />
klassischen Donnerstag, wie Erika<br />
Vogt mit leichtem Bedauern<br />
anmerkt. Der Rahmen hat sich<br />
einfach zu sehr verändert, das<br />
Programm und die übrigen Vorbereitungen<br />
erforderten einen<br />
erheblichen organisatorischen<br />
Aufwand und viele helfende<br />
Hände. Für alle Beteiligten und<br />
Gäste erwies sich deshalb der<br />
Sonnabend als günstigerer Tag.<br />
Nun endeten die Feiern auch<br />
nicht mehr um 22 Uhr, das begeisterte<br />
Publikum hielt bis zum<br />
frühen Morgen durch.<br />
Der<br />
Generationswechsel<br />
Nach 24 Jahren mussten viele<br />
der Hauptakteure ihrem Alter<br />
Tribut zollen. Sie legten 1999 die<br />
Gestaltung der Karnevalsveranstaltung<br />
in die Hände der jüngeren<br />
Sängerinnen und Sänger<br />
des Chores Neutonia. Viele<br />
klassische Höhepunkte sind geblieben,<br />
aber Neues kommt immer<br />
wieder dazu, wie die Trom-<br />
melgruppe des Jugendzentrums<br />
Domino und die Kindergruppe<br />
des VFL Schlangen. Das<br />
Programm für den 6. Februar<br />
wollte Heike Schäfer nicht verraten,<br />
schließlich soll es ja auch<br />
Überraschungen geben. Nur soviel<br />
ließ sich die Vorsitzende des<br />
Gesangvereins Neutonia entlokken:<br />
Bodo Kibgies, der Vorsitzende<br />
der <strong>Schlänger</strong> Fortuna,<br />
wird als Karnevals-Novize erstmals<br />
die Bühne betreten. Und<br />
für die musikalische Unterhaltung<br />
sorgt Frank<br />
Eusterholz, der „<strong>Schlänger</strong><br />
Markt“-DJ. �<br />
Ein Muss, Karl Huchtmann.<br />
Der Kartenvorverkauf startete<br />
wie jedes Jahr am 27.1. im<br />
Gasthof Sibille-Ostmann, und<br />
am 28.1. im Spielwarengeschäft<br />
Benkelberg. <strong>Auch</strong> an der<br />
Abendkasse sind Karten erhältlich.<br />
Der Eintrittspreis beträgt 8,- €.<br />
Impressionen<br />
Karnevall 2008<br />
Alle Aufnahmen: Fotoservice<br />
Benkelberg, Schlangen<br />
Mitreißend, die Kindertanzguppe des VfL-Schlangen.<br />
Kaum wieder zu erkennen, Beate Hanselle und Silvia Göbel als Eierverkäuferinnen<br />
auf dem Wochenmarkt.<br />
Nach wie vor ein Highlight, das Männerballett.<br />
Machen den Abend spannend, neue Akteure wie die Trommelgruppe<br />
aus dem Domino.<br />
4 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010
Fast ein „St. Moritz<br />
des Nordens“<br />
Zur Geschichte des Skisports in der Region<br />
Durchaus Wintersport tauglich, das Lange Tal im Winter 1950/51.<br />
Foto. H. Fleege<br />
Weiße Pracht in Lippe, knapp<br />
drei Wochen am Stück! Der Jahresbeginn<br />
war eine selten gewordene<br />
Erinnerung an lippische<br />
Winter, die den Namen<br />
Winter auch tatsächlich zu verdienen<br />
schienen. Damals, vor<br />
25, 30, 40 Jahren, als der Klimawandel<br />
noch kein Thema war,<br />
bevölkerten Skiläufer über Wochen<br />
den Bauerkamp, die Berlebecker<br />
Heide oder das Holzhauser<br />
Skigelände unterhalb der<br />
Vogeltaufe. Ja, sogar lippische<br />
Skimeisterschaften fanden damals<br />
noch statt. Und kaum jemand<br />
weiß, dass es einmal Pläne<br />
für den ganz großen Skitourismus<br />
in Lippe gab:<br />
Teutoburger und Egge gleichsam<br />
als „St. Moritz des Nordens“.<br />
Ein Blick zurück – fast<br />
ohne Wehmut.<br />
In Ordnung: Die Lipper mögen<br />
den Kupferdraht erfunden haben,<br />
das Skifahren sicher nicht.<br />
Dessen Ursprünge dürften auch<br />
nicht in den Alpen, sondern im<br />
hohen Norden gelegen haben.<br />
Der wohl älteste Ski wurde in einem<br />
Moor bei Hoting in Schweden<br />
gefunden: 110 Zentimeter<br />
lang, zehn Zentimeter breit und<br />
vor allem 4500 Jahre alt. Dort,<br />
wo es reichlich Schnee gab,<br />
brauchten die Menschen ein<br />
schneetaugliches Fortbewegungsmittel.<br />
Und dafür waren<br />
Ski unschlagbar.<br />
Wohl ab dem 18.Jahrhundert<br />
wurden Ski auch ganz gezielt<br />
zum „Spaß“ und für Skirennen<br />
gebaut. Diese Entwicklung ging<br />
von der südnorwegischen Provinz<br />
Telemark aus, die später<br />
auch einer eleganten Abfahrtstechnik<br />
den Namen gab. In<br />
Deutschland kam dieser Trend<br />
Ende des 19. Jahrhunderts an.<br />
Als der norwegische Polarfor-<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
scher Fridjof Nansen Grönland<br />
auf Skiern durchquert, löst er einen<br />
ersten Skiboom aus. Sein<br />
Reisebericht wird zum Bestseller,<br />
und 1891 gründen Brettl-<br />
Fans in München und im<br />
Schwarzwald die ersten Skiclubs.<br />
In den Alpen reagiert man<br />
eher irritiert auf die vereinzelten<br />
Flachländer, die sich wagemutig<br />
auf ihren „Narrenholzbrettern“<br />
die Berge hinab stürzen. Erst als<br />
der junge Österreicher Mathias<br />
Zdarsky die Ski deutlich verkürzt<br />
und eine entsprechende<br />
Bindung entwickelt, werden die<br />
Bretter bogentauglich. Skifahren<br />
gewinnt auch in den Alpen an<br />
Popularität. Die ersten Skilifte –<br />
freilich kaum mit modernen Anlagen<br />
vergleichbar – ließen nicht<br />
lange auf sich warten. In Vorarlberg<br />
und im Hochschwarzwald<br />
entstanden 1907 und 1908 die<br />
ersten Anlagen.<br />
<strong>Auch</strong> die Lipper ließen sich vom<br />
Skifieber infizieren. Die ersten<br />
Bretter bogen sie noch über<br />
Wasserdampf aus Eschenholz.<br />
Später trugen die <strong>Schlänger</strong> geeigneteres<br />
Material ins Lange<br />
Tal oder zum Bauerkamp hinauf,<br />
um dann die Abfahrt auf der<br />
Mondscheinwiese oder durch<br />
die Teufelsschlucht zu genießen.<br />
Der Paderborner Alpenverein<br />
unterhielt ab 1932 bis in die<br />
60iger-Jahre hinein sogar eine<br />
Skihütte auf dem Bauerkamp.<br />
Nach dem Tod der Urgroßmutter<br />
des jetzigen Restaurantbesitzers<br />
Cord Bauerkämper, mietete<br />
der Verein die leerstehende ehemalige<br />
Leibzucht für einen eher<br />
symbolischen Betrag. Er unterhielt<br />
dort zwei Schlafräume,<br />
eine Küche und einen Wohnraum.<br />
Aber mit zunehmender<br />
Mobilität nutzten die Wanderer<br />
und Skiläufer die Übernach- �<br />
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5
Wochenendvergnügen im Langen Tal. Letzter Kamp vor dem „Zick-<br />
Zack-Weg“. Foto: 1953/54, H. Fleege<br />
tungsmöglichkeiten immer seltener.<br />
Sie fuhren lieber mit dem<br />
eigenen Auto abends wieder<br />
nach Hause. 1971 wurde das<br />
Gebäude abgerissen.<br />
In der ersten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts gab es Pläne für<br />
eine Ski-Hochburg im lippischen<br />
Süden, die weit über die<br />
geschilderten Aktivitäten auf<br />
Wintersport 400 m. ü. d. M. am Bauerkamp im Winter 1960/61.<br />
Foto: Postkarte Bauerkamp<br />
Abstieg vom Bauerkamp, M. Eilert und H. Sibille.<br />
Foto: 1953/54, H. Fleege<br />
dem Bauerkamp hinaus gingen.<br />
Das hing nicht zuletzt auch mit<br />
der Ideologie des Nationalsozialismus<br />
zusammen, in die sich<br />
der Skisport problemlos integrieren<br />
ließ. So schrieb der Paderborner<br />
D.S.V.-Lehr- und Tourenwart<br />
Gruttmann 1934: „Charakterausdruck<br />
und zugleich<br />
Charakterschulung ist der Skilauf<br />
... Wo immer sich Berge gegen<br />
den Himmel erheben, denen<br />
der Winter ein Schneekleid<br />
beschert, da sollen Jungmänner<br />
und Jugendliche den ureigenen<br />
und uralten Sport der nordischen<br />
Völker betreiben ... Jeder<br />
Jungmann sollte den Skilauf lernen,<br />
besonders wenn er im Gebiet<br />
des Teutoburger Waldes<br />
und des Eggegebirges seine<br />
Heimat hat.“ So würden in dem<br />
„urdeutschen Gebirge“ Skiläufer<br />
heranwachsen – „jene wetterharten,<br />
mutigen, heimatliebenden<br />
Menschen, die immer wertvoll<br />
und sicher einmal auch nö-<br />
tig sein werden für Volk und Vaterland.“<br />
Welch eine ideologische Vereinnahmung<br />
einer ganzen Sportart!<br />
Wenige Jahre zuvor hatten Landesforstmeister<br />
Reiter und der<br />
sozialdemokratische Präsident<br />
der Lippischen Landesregierung,<br />
Heinrich Drake, die Pläne<br />
des Lippischen Verkehrsverbandes<br />
noch abgelehnt, ein Skigebiet<br />
zwischen Egge, Kohlstädt,<br />
Schlangen, Veldrom, Altenbeken<br />
und Driburg zu erschließen.<br />
Doch nach der Machtergreifung<br />
der Nationalsozialisten gelangten<br />
die Pläne zurück auf die Tagesordnung.<br />
Vor allem der Hotelier<br />
Karl Vialon aus Horn bemühte<br />
sich nach Kräften und mit<br />
einem großen personellen Aufgebot<br />
an Beteiligten und Sachverständigen<br />
– Skilehrer Gruttmann<br />
war auch darunter – ein<br />
geeignetes Gelände ausfindig<br />
zu machen. Ob Vialon vor allem<br />
die Tourismusförderung im Blick<br />
hatte, ob er selbst ein begeisterter<br />
Skisportler war, oder ob hier<br />
auch NS-Ideologie zum Tragen<br />
kam, lässt sich im Nachhinein<br />
kaum noch beurteilen. Seine<br />
„Wintersportkommission“ jedenfalls<br />
hielt den Nordhangweg<br />
des Hohlsteinhöhlenberges<br />
beim Bärental für geeignet.<br />
Mit diesem Gelände könnten<br />
Horn und Schlangen mit Brilon<br />
im Sauerland als einem aufstrebenden<br />
Wintersportort konkurrieren.<br />
„Tatsächlich ist die Höhenlage<br />
die gleiche wie bei Brilon.<br />
Die Geländeverhältnisse<br />
sind aber besser, da hier ein<br />
ausgedehntes Wiesengelände<br />
vorhanden ist“, urteilte Gruttmann.<br />
Als hinderlich für die ambitionierten<br />
Pläne erwiesen sich<br />
jedoch die Kohlstädter und Oesterholzer<br />
Landwirte. Sie sollten<br />
die oberhalb von Kohlstädt liegenden<br />
Kämpe gegen Flächen<br />
tauschen, die an der Straße<br />
nach Oesterholz lagen. Doch zu<br />
diesem Tausch kam es nicht,<br />
und ein Erwerb der Weiden erschien<br />
bei einer veranschlagten<br />
Kaufsumme von etwa 14.000 �<br />
6 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010
Am Skilift in Holzhausen-Externsteine, 11. Januar 2010<br />
Foto: Hubert Ebers, Ski-Club Horn-Bad Meinberg<br />
Reichsmark als nicht realisierbar.<br />
Fortan fielen alle Pläne für<br />
Skisport in Lippe etwas weniger<br />
ehrgeizig aus.<br />
Zwischen den 50iger- und<br />
80iger-Jahren entwickelte sich<br />
die Ski-Szene trotzdem prächtig.<br />
1972 ging auf dem Bauerkamp<br />
ein Skilift in Betrieb. Er<br />
beförderte bis 1991 Skifahrer<br />
den Berg hinauf, damit sie anschließend<br />
eine Abfahrt von fast<br />
300 m genießen konnten. „Rein<br />
materiell gibt es ihn immer<br />
noch“, stellt Cord Bauerkämper<br />
fest. Eigentlich könnte man ihn<br />
sogar wieder in Betrieb nehmen.<br />
Aber für die Reparatur und Wartung<br />
kommen nur begabte Mechaniker<br />
und begnadete Tüftler<br />
in Frage, so der Restaurantbesitzer.<br />
Karl-Heinz Benkelberg<br />
und Friedhelm Ostmann hatten<br />
den Lift gebaut. Sie verwendeten<br />
unter anderem das Getriebe<br />
eines ausrangierten Unimogs<br />
und als Antrieb einen Mercedes-<br />
Motor. Bei einer so ausgeklügelten<br />
Konstruktion lässt sich nicht<br />
einfach ein Ersatzteil austauschen,<br />
erläutert Bauerkämper<br />
eines der Probleme. Das Aus für<br />
die Anlage kam aber wohl doch<br />
eher aus wirtschaftlichen Gründen.<br />
Mindestens vier Wochen<br />
im Jahr müsste ausreichend<br />
Schnee liegen, damit sich der<br />
Betrieb rentiert.<br />
Trotzdem seien derartige Lifte<br />
beliebt und erfüllten eine wichtige<br />
Funktion, nicht nur als Vorbereitung<br />
auf den Skiurlaub, weiß<br />
Bodo Gowin, der langjährige<br />
Vorsitzende des Ski-Clubs<br />
Horn-Bad Meinberg. Der Verein<br />
hat sich durchaus mit dem Gedanken<br />
getragen, den Lift am<br />
Bauerkamp zu übernehmen.<br />
Aber da der Club bereits den Lift<br />
in Holzhausen auf ehrenamtlicher<br />
Basis betreibt, mussten<br />
die Beteiligten letztlich akzeptieren,<br />
dass die zusätzliche Arbeit<br />
nicht zu leisten war. Dafür sorgt<br />
der Ski-Club für ein anderes<br />
Skivergnügen auf dem Bauerkamp:<br />
Er spurt eine etwa zehn<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
Kilometer lange Doppelloipe für<br />
Skilangläufer (siehe Karte). Eigens<br />
zu diesem Zweck wurde<br />
ein gebrauchter Motorschlitten<br />
aus Österreich angeschafft. Das<br />
Loipenspurgerät hat dann ein<br />
ortsansässiger Metallbaubetrieb<br />
angefertigt.<br />
Für die Saison 2010/11 plant<br />
man, die Streckenführung neu<br />
auszuschildern. Ausgangs- und<br />
auch Zielpunkt bleibt die Gaststätte<br />
Bauerkamp. Dort soll eine<br />
große Stationstafel, auf der die<br />
Loipe einschließlich des Höhenprofils<br />
abgebildet ist, aufgestellt<br />
werden. <strong>Auch</strong> im Bereich der<br />
weiteren Streckenführung sollen<br />
im Abstimmung mit Land- und<br />
Forstwirtschaft weitere Hinweisschilder<br />
platziert werden, erläutert<br />
Gerhard Räker, der neue<br />
Vorsitzende des Ski-Clubs.<br />
Der Club hat gut 500 Mitglieder,<br />
darunter auch viele <strong>Schlänger</strong>.<br />
Die vielfältigen Angebote von<br />
Skigymnastik und Nordic-Walking<br />
über Bergwanderungen bis<br />
zu Skifreizeiten stehen generell<br />
auch Nichtmitgliedern offen.<br />
Und – darauf legt der Ski-Club<br />
großen Wert – wichtig sei nicht<br />
das sportliche Leistungsvermögen.<br />
„Jeder, der Skifahren<br />
möchte, wird mitgenommen<br />
und zwar vorbehaltlos“. Dass<br />
sich bei passenden Witterungsverhältnissen<br />
Groß und Klein<br />
von Paderborn bis Minden in<br />
Holzhausen zum Skifahren treffen,<br />
freut die ehrenamtlichen<br />
Liftbetreiber natürlich. Die nächsten<br />
drei Wochen mit weißer<br />
Pracht in Lippe <strong>können</strong> also<br />
gerne kommen. �<br />
Quellen: Heinz Wiemann<br />
Cord Bauerkämper<br />
Ski-Club Horn-Bad Meinberg,<br />
www.ski-club-hbm.de<br />
Hinweis: Da das Spuren der<br />
Loipe ehrenamtlich durchgeführt<br />
wird, kann nicht immer<br />
sicher gestellt werden, dass<br />
nach jedem Schneefall die Loipe<br />
zeitnah neu gespurt ist.<br />
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Der Start- und Zielpunkt ist die Gaststätte „Bauerkamp“ an der Straße<br />
zwischen Schlangen und Veldrom. Die Loipe verläuft von der<br />
Gaststätte parallel zur Straße leicht ansteigend in Richtung Veldrom,<br />
bis auf den höchsten Punkt. Hier muss die Straße überquert werden.<br />
Oberhalb des Waldes geht es nach rechts weiter über die Wiesen<br />
auf einen Rundkurs. Die Strecke zieht sich über die Hochebene<br />
bis zum Mönkeberg, von wo es über den Zollstockweg in Richtung<br />
Kempen weitergeht. Von Kempen führt die Loipe über die Freifläche<br />
zurück auf den höchsten Punkt an der Straße von Veldrom nach<br />
Schlangen. Zurück zur Gaststätte Bauerkamp geht es rechts der<br />
Straße leicht bergab durch ein kleines Wäldchen. Die Benutzung ist<br />
kostenfrei und auf eigene Verantwortung.<br />
7
Von Kleibern und Flaschennestern:<br />
aus dem Leben der Meisen Text und Fotos: Dirk Grote<br />
Die Familie der Meisen ist dem<br />
Menschen wohl eine der vertrautesten.<br />
Meisen sind allgegenwärtig.<br />
Wir finden sie in den<br />
unterschiedlichen Waldtypen, in<br />
offenen Strukturen sowie in Ortschaften.<br />
Ihre Vertrautheit dem<br />
Menschen gegenüber dokumentiert<br />
ihre Anpassungsfähigkeit.<br />
In einigen Fällen ging diese Vertrautheit<br />
aus Sicht der Menschen<br />
dann aber doch zu weit.<br />
So gab es noch bis zum Ende<br />
des letzten Jahrhunderts auf<br />
den britischen Inseln den Beruf<br />
des Milchmannes, der die<br />
Milchflaschen früh morgens vor<br />
den Türen seiner Kunden abstellte.<br />
Immer häufiger kam es zu Beschwerden,<br />
weil die Aludeckel<br />
beschädigt waren. Es dauerte<br />
einige Zeit, bis die Übeltäter<br />
überführt werden konnten. Auf<br />
frischer Tat ertappt wurden<br />
Kohl- und Blaumeisen. Diese erwiesen<br />
sich darüber hinaus als<br />
wahre Feinschmecker. Bevorzugten<br />
sie doch die Flaschen<br />
mit dem goldenen Aludeckel<br />
gegenüber den silberfarbigen.<br />
Der goldene Verschluss stand<br />
für die fettere Rahmvariante!<br />
Aber kommen wir wieder zurück<br />
zu unseren heimischen, nicht<br />
minder intelligenten Meisen.<br />
Der Name Meise leitet sich aus<br />
dem althochdeutschen Wort<br />
maisa ab, welches für klein,<br />
zierlich steht. Und das mit<br />
Recht. Schaut man sich den<br />
„kräftigsten“ Vertreter dieser<br />
Familie, die „Kohlmeise“ an.<br />
Sie verdankt ihren Namen dem<br />
schwarzen Bruststreifen, welcher<br />
sich vom Schnabel über<br />
die Brust bis zum Bauch erstreckt.<br />
Anhand dieser Gefiederzeichnung<br />
lassen sich auch<br />
die Geschlechter unterscheiden.<br />
Der Streifen des Männchens<br />
ist breiter. Durch viele<br />
wissenschaftliche Untersuchungen<br />
haben wir Einblick in das<br />
Familienleben der Kohlmeisen<br />
bekommen. Dabei stellte sich<br />
heraus, dass Kohlmeisen ihrem<br />
Partner nicht treu sind. Seitensprünge<br />
sind üblich und auch<br />
biologisch sinnvoll, da sie genetische<br />
Vielfalt garantieren und<br />
Inzucht weitgehend verhindert<br />
wird. So kann es durchaus vorkommen,<br />
dass ein Weibchen ein<br />
Gelege bebrütet, dessen Eier<br />
von drei oder vier Männchen befruchtet<br />
wurden. Die Kohlmeise<br />
stellt keine besonderen Ansprüche<br />
an ihren Lebensraum. Sie<br />
ist im Wald ebenso anzutreffen<br />
wie in Ortschaften.<br />
Kaum anspruchsvoller bezüg-<br />
lich ihres Brutbiotops ist die<br />
„Blaumeise“. Sie ist mit ca. elf<br />
Zentimeter noch etwas kleiner<br />
als die Kohlmeise. Dadurch entgeht<br />
sie dem Konkurrenzkampf<br />
bezüglich des Niststandortes.<br />
Die Blaumeise zwängt sich<br />
durch die kleinsten Astlöcher.<br />
Zwei bis drei Jahresbruten mit<br />
jeweils sechs bis acht Jungvögeln<br />
sind bei der Blau- und<br />
Kohlmeise üblich. Beide Meisenarten<br />
konnten ihre Be-<br />
standszahlen bei leichten Negativentwicklungen<br />
in etwa halten.<br />
Das mag ein Indiz für einen<br />
Wandel unserer Gartenkultur<br />
sein. Da sich beide Vertreter<br />
dem Menschen angeschlossen<br />
haben, leiden sie unter einer immer<br />
sterileren Gestaltung unserer<br />
Gärten. Ihnen fehlt der Insektenreichtum<br />
der früheren Nutzgärten.<br />
Für die nächsten Familienmitglieder<br />
der Meisen gibt es die<br />
Bezeichnung „Waldmeisen“.<br />
Die „Tannenmeise“ entspricht<br />
in ihrer Größe etwa der Blaumeise<br />
und in der Farbe der Kohlmeise.<br />
In Mischwäldern, aber<br />
auch in Fichtenforsten, kann<br />
man sie beobachten. Im Sommerhalbjahr<br />
ist sie unermüdlich<br />
auf der Suche nach Insekten in<br />
den Wipfeln der Fichten unterwegs.<br />
Während des Winters besucht<br />
sie auch Futterhäuschen.<br />
Die Tannenmeise ist ein Höhlenbrüter.<br />
In Astlöchern und<br />
Spechtbehausungen zieht sie<br />
ihre Jungen auf. Durch die Ausbreitung<br />
der Fichtenwälder<br />
konnte diese kleine Meise ihr<br />
Verbreitungsgebiet erweitern.<br />
Eine andere Meisenart profitierte<br />
ebenso von der Nutzungsänderung<br />
unserer Wälder, die<br />
„Haubenmeise“. Namensgebend<br />
für diesen zierlichen Vogel<br />
sind die Scheitelfedern, welche<br />
zuweilen aufgestellt werden. Ein<br />
biologischer Nutzen dieses<br />
Kopfschmuckes konnte bisher<br />
nicht nachgewiesen werden. Vor<br />
einhundert Jahren wäre diese<br />
Laune der Evolution wohl so gedeutet<br />
worden, dass dieser Vertreter<br />
der Singvögel dem Menschen<br />
besonders gut gefallen<br />
möchte, und ich muss zugeben,<br />
dass ich die Haubenmeise auch<br />
besonders hübsch finde. Sinn<br />
hin, Sinn her.<br />
Die „Sumpfmeise“ und die<br />
„Weidenmeise“ werden als die<br />
„grauen oder braunen Meisen“<br />
bezeichnet. Äußerlich<br />
kaum zu unterscheiden bedarf<br />
es schon der Kenntnis der Lautbestimmung.<br />
Es gibt zwar minimale<br />
Differenzen in der Gefiederzeichnung,<br />
aber sicher lassen<br />
sich diese Schwesternarten<br />
nur an ihren Rufen unterscheiden.<br />
<strong>Auch</strong> die Bindungen an<br />
den Sumpf oder an Weiden sind<br />
irreführend. Sind beide Meisenarten<br />
im Sommer relativ schwer<br />
zu entdecken, hat man während<br />
der Zugzeit eher die Chance sie<br />
an den Samenständen in Hochstaudenfluren<br />
zu beobachten<br />
und zu hören. Im allgemeinen<br />
sind diese Meisen bei uns<br />
Standvögel, bei lang anhaltenden<br />
Frostperioden ziehen sie<br />
aber Richtung Südwesten.<br />
Eine Besonderheit stellen die<br />
„Scheinmeisen“ dar. Ein Vertreter<br />
dieser Scheinmeisen ist die<br />
„Bartmeise“, welche zu den<br />
„Papageischnäbeln“ lateinisch:<br />
Paradoxornithidae gezählt wird.<br />
Die Bartmeise ist ein Bewohner<br />
ausgedehnter Schilfbestände.<br />
Größere Bestände gibt es in<br />
Deutschland im Bereich der Müritz.<br />
In Westfalen kommt sie in<br />
den Rieselfeldern bei Münster<br />
vor.<br />
Kohlmeise mit Fetter Beute<br />
Einen ähnlichen Lebensraum<br />
benötigt die „Beutelmeise“,lateinisch<br />
Remizidae . Die Beutelmeise<br />
baut kunstvolle Nester an<br />
Zweigen, die über das Wasser<br />
ragen. In ihrer Form erinnern<br />
diese Behausungen an die Nester<br />
der Webervögel Afrikas.<br />
Nachweise der Beutelmeise in<br />
unserer Nähe gibt es an der Weser.<br />
Die Familie der „Schwanzmeisen“<br />
mit ihrem einzigen Vertreter,<br />
der Schwanzmeise,<br />
ist Ihnen sicherlich wieder vertrauter<br />
als die beiden zuvor beschriebenen<br />
Arten. Die<br />
Schwanzmeise ist bei uns Brutvogel<br />
und baut sogenannte<br />
„Flaschennester“.<br />
Wie in einem Paternoster wechseln<br />
die Jungvögel nach der<br />
Nahrungsübergabe durch die<br />
Altvögel ihre Position. Wer gefüttert<br />
wurde geht eins runter. Im<br />
Winter ziehen die nordost europäischen<br />
Schwanzmeisen in<br />
Mitteleuropa umher. Diese Unterart<br />
hat einen rein weißen<br />
Kopf. Schwanzmeisen leben in<br />
Laub- und Mischwäldern ebenso<br />
wie in Parkanlagen oder Gärten.<br />
Bei dem letzten Vertreter der<br />
Meisen wird einem wunderbar<br />
klar, wie fließend die Übergänge<br />
zwischen den Familien der<br />
Singvögel sind.<br />
Der „Kleiber“, auch als<br />
„Spechtmeise“ bekannt, besitzt<br />
Eigenschaften beider Vögel. Namensgebend<br />
war der Berufsstand<br />
der Kleiber. Die Zunft der<br />
Kleiber war im Mittelalter zuständig<br />
für das Verputzen der Gefache<br />
der Fachwerkhäuser mit<br />
Lehm. Diese Arbeit leistet der<br />
Singvogel noch heute, indem er<br />
Einfluglöcher zu seinen Höhlen<br />
auf ein ihm angepasstes Maß<br />
mit Lehm verkleinert. So verhindert<br />
er ein Eindringen von Fressfeinden.<br />
Zudem ist der Kleiber<br />
der einzige einheimische Vogel,<br />
der mit nach unten gerichtetem<br />
Kopf Bäume herab laufen kann.<br />
Durch ihre Nähe zum Menschen<br />
und ihre ganzjährige Präsenz<br />
nehmen Meisen für uns eine besondere<br />
Stellung innerhalb der<br />
Singvögel ein. Ein Leben ohne<br />
diese Opportunisten wäre weniger<br />
interessant und weniger<br />
schön. �<br />
8 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010
Bei dieser Pflanze scheiden<br />
sich die Geister. Für zart Besaitete<br />
ist sie ein widerliches Unkraut,<br />
weil sie überall wächst<br />
und wuchert, der Haut Brandblasen<br />
beschert und als Kinderschreck<br />
nichts im Garten zu suchen<br />
hat. Kräuterexperten/ innen<br />
hingegen schätzen neben<br />
der flächendeckenden Verfügbarkeit<br />
ihre vielseitigen Heilwirkungen:<br />
"Die Brennnessel hat in<br />
der Tat für Kenner den größten<br />
Wert", befand nicht erst Sebastian<br />
Kneipp (1821 bis 1897).<br />
Er hing - wie auch die akademische<br />
Ärzteschaft seiner Zeit -<br />
noch der Vorstellung der „Blutreinigung“<br />
an. <strong>Auch</strong> wenn wir<br />
heute die antike Säftelehre<br />
nicht mehr so vertreten und<br />
eher sagen würden, die Brennnessel<br />
regt den Stoffwechsel<br />
und besonders die Nierenfunktion<br />
an: Die Wirkung ist jedenfalls<br />
gesund, auch vorbeugend<br />
beispielsweise gegen Nierengrieß.<br />
Unser Tipp: die Brennnessel<br />
Medizinisch verwendet man<br />
überwiegend Blätter oder Wurzeln<br />
der großen Sorte. Die Blätter<br />
enthalten Mineralsalze wie<br />
Kalium, Kalzium und Kieselsäure.<br />
Das Zusammenspiel der<br />
Inhaltstoffe der Blätter<br />
erhöht den Harnfluss,<br />
schwemmt Ödeme aus und soll<br />
die Harnsäure fördern. Sie enthält<br />
entzündungshemmende<br />
Stoffe und lindert daher rheumatische<br />
Beschwerden. Vitamine<br />
und Spurenelemente sollen<br />
allgemein das Immunsystem<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
St. Marien<br />
Schlangen<br />
Veranstaltungen im<br />
Februar<br />
2.02. Gemeindeladen St. Marien „Die Arche“: das offene Angebot<br />
für Jung und Alt zwischen Kuchen essen, Begegnung, Second-Hand-Kinderkleidung<br />
und Eine-Welt-Laden.<br />
21.02. 10.30 Uhr Familiengottesdienst- und Jugendgottesdienst.<br />
28.02. Der Kirchenchor St. Martin, Bad Lippspringe singt um<br />
10.30 Uhr im Sonntagsgottesdienst.<br />
Für alle Eine-Welt-Interessierten in Schlangen: Verkauf von Waren<br />
aus dem Fairen Handel in St. Marien im Gemeindeladen,<br />
nach den Familiengottesdiensten, im Pfarrbüro und jederzeit<br />
nach Absprache!<br />
Weiberfastnacht am 11. Februar<br />
für alle „jecken“ Frauen im Pfarrheim St. Marien ab 19.11 Uhr.<br />
Kontakt: Pfarrbüro, Paderborner Str. 23, 33189 Schlangen<br />
Öffnungszeiten: Di. 15-17 Uhr, Do. 9-11 Uhr, Tel.: 0 52 52 / 72 17<br />
E-Mail: pfarramt@st-marien-schlangen.de<br />
www.st-marien-schlangen.de<br />
Kneipp-Empfehlung - Tipps des Kneipp-Bund e.V.<br />
Eine Pflanze - zwei Gesichter<br />
stärken. Die entzündungshemmende<br />
und abschwellende Wirkung<br />
der Wurzeln macht die<br />
Brennnessel zu einem anerkannten<br />
Naturheilmittel bei<br />
Prostatabeschwerden.<br />
Brennnesseln werden üblicherweise<br />
als Tee, Tabletten oder<br />
Frischpflanzensaft angewendet.<br />
So braut man den Tee:<br />
Zwei Teelöffel getrocknete<br />
Brennnesselblätter oder - Wurzel<br />
mit kochendem Wasser<br />
übergießen, kurz aufkochen,<br />
fünf Minuten ziehen lassen.<br />
Oder sechs 20 Zentimeter lange<br />
frische Triebe mit einem Liter<br />
Wasser kurz aufkochen und<br />
zehn Minuten ziehen lassen.<br />
Sebastian Kneipp: „Die Brennnesseln<br />
sind nebenbei gesagt,<br />
sehr wichtig in der Heilkunde.“<br />
Tipp am (Weges-) Rande: Friseurinnen<br />
empfehlen die<br />
Brennnessel zur Pflege der<br />
Kopfhaut bei fettigem Haar und<br />
Schuppen. Wer eine richtiggehende<br />
sechswöchige Kur mit-<br />
Brennnesseltee macht, wird<br />
ebenfalls den Wellness - und<br />
Verschönerungseffekt aufs<br />
Haar entdecken.<br />
Wichtiger Hinweis:<br />
Kneipp - Anwendungen immer<br />
nur nach Rücksprache mit dem<br />
Arzt nehmen.<br />
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9
Meckermann’s Meinung:<br />
Sperrbezirk: Wander-Parkplätze!<br />
„Die Gemeinde Schlangen ist<br />
ein Wanderparadies im Herzen<br />
vom Naturpark Eggegebirge<br />
und südlicher Teutoburger<br />
Wald“.<br />
Dies zitiert Euer Maximilian aus<br />
einer Eigendarstellung unseres<br />
Heimatortes.<br />
Und wörtlich wiedergegeben ist<br />
auch der folgende Spruch:<br />
„Steig aus und wandere!“<br />
An vielen (Park-) Plätzen in<br />
Schlangens Natur kann man<br />
auch aussteigen und auf Rundwanderwegen<br />
viel entdecken.<br />
Allerdings werden wir durch<br />
den angrenzenden Truppenübungsplatz<br />
Senne auch in unsere<br />
Schranken gewiesen. Ist<br />
die Schranke zu, gibt es sowieso<br />
keine Möglichkeit zum<br />
Weiterkommen – und bei offener<br />
Durchfahrt (was nur selten<br />
der Fall ist) ahndet die Range<br />
Control Verstöße beim Anhalten<br />
und Aussteigen mit einem entsprechenden<br />
„Knöllchen“.<br />
Sind die Voraussetzungen in<br />
Schlangen durch das Militärgebiet<br />
bereits massiv eingeengt<br />
und nicht gerade wanderbar, so<br />
kommen jetzt weitere Einschränkungen<br />
hinzu.<br />
Die Parkplätze Bärental, Kohlenberg<br />
und Schlüsselgrund an<br />
der B1 von Kohlstädt nach<br />
Horn sind gesperrt.<br />
Was bedeutet eine Bundesstraße<br />
durch herrliches Waldgebiet,<br />
wenn Parkplätze nicht aufgesucht<br />
werden <strong>können</strong> – nicht<br />
von Wanderern und auch nicht<br />
von Kraftfahrern, die nur ihre<br />
Ruhepausen einhalten wollen?<br />
Wieso wird Naherholungssuchenden,<br />
wie auch Euer Meckermann<br />
einer ist, der Zugang<br />
verwehrt?<br />
Auf der einen Seite wird mit einem<br />
aufwändigen Tourist-Zentrum<br />
versucht, den Gästen Geschmack<br />
auf die Natur zu machen<br />
– und auf der anderen<br />
Seite wird die „Suppe versalzen“,<br />
da Wanderwege verschlossen<br />
sind.<br />
Hier die Erklärung: Die Unfallkommission<br />
des Kreises Lippe<br />
sieht keine andere Möglichkeit,<br />
die Verkehrssicherheit zu gewährleisten<br />
und die Prostitution<br />
auf diesen Parkplätzen zu verhindern.<br />
Obwohl hier kein Gewerbegebiet<br />
ist, gehen hier (wie<br />
bezeichnet man doch gleich)<br />
die Damen ihrem Gewerbe in<br />
Wohnmobilen nach.<br />
Diese „unerlaubte Sondernutzung“<br />
ist zwar nicht statthaft,<br />
also eine Ordnungswidrigkeit,<br />
aber unsere Ordnungshüter haben<br />
keine Handhabe dies zu<br />
unterbinden? Einfach lachhaft,<br />
empfindet Euer Meckermann,<br />
und ihm fällt das Lied der Spider<br />
Murphy Gang „Skandal im<br />
Sperrbezirk“ ein. Also schlau<br />
gemacht – und so heißt es in einem<br />
Lexikon: „Ein Sperrbezirk<br />
ist ein Gebiet, in dem die Prostitution<br />
ausnahmsweise verboten<br />
ist. Grund ist häufig der Jugendschutz.<br />
Im Sperrbezirk ist<br />
es untersagt, zu Prostituierten<br />
Kontakt aufzunehmen, um sexuelle<br />
Handlungen gegen Entgelt<br />
zu vereinbaren.“<br />
Müssten Wander-Familien mit<br />
Kindern nicht geschützt werden?<br />
Des Weiteren erinnert sich Euer<br />
Maximilian an das Schild<br />
„Widerrechtlich abgestellte<br />
Fahrzeuge werden kostenpflichtig<br />
abgeschleppt“. Frage:<br />
Sind die bewussten Wohnmobile<br />
nicht widerrechtlich abgestellt?<br />
Wie oft hat Meckermann schon<br />
wegen Falschparkens bezahlt –<br />
ob er wollte oder nicht, die<br />
Rechtslage ist eindeutig.<br />
Deshalb leuchtet ihm beim besten<br />
Willen nicht ein, dass es<br />
keine andere und bessere Lösung<br />
als eine Sperrmauer gibt.<br />
Allerdings müssten sich auch<br />
alle darum bemühen.<br />
Aber das glaubt einfach nicht ...<br />
... Euer<br />
Maximilian Meckermann<br />
Wie bei allen „Meckerköppen“: Manches ist richtig, und anderes nicht falsch. Teilweise werden nur Halbwahrheiten genannt, und die noch verkehrt.<br />
Nichts ist repräsentativ, und höchstens zwei Promille der Leser teilen Meckermann’s Meinung. Damit keine Schmerzensgelder und Prozesskosten anfallen,<br />
distanziert sich die Redaktion im voraus. Dennoch, wer uns mal die Meinung sagen möchte: meckermann@schlaengerbote.de<br />
Tipp der Volksbank Schlangen eG: Mit Bausparen Energie sparen<br />
Gerade bei älteren Häusern, die<br />
noch nicht nach dem neuesten<br />
Stand der Technik saniert sind,<br />
bestehen enorme Einsparpotenziale.<br />
Durch eine bessere Dämmung<br />
und eine effiziente neue<br />
Heizung lässt sich der Energieverbrauch<br />
deutlich reduzieren.<br />
Aber auch kleinere Einsparmaßnahmen<br />
wie ein Austausch der<br />
Heizungsanlage, die Installation<br />
einer Solaranlage oder die Optimierung<br />
der Wärmedämmung<br />
sparen wertvolle Energie und<br />
unnötige Heizkosten. Jede<br />
Energiesparmaßnahme entla-<br />
stet nicht nur den Geldbeutel,<br />
sondern vermeidet auch CO2.<br />
Wer auf lange Sicht Energie und<br />
Geld sparen will, muss im Vorfeld<br />
investieren. Um für die Kosten<br />
einer energetischen Modernisierung<br />
der eigenen vier<br />
Wände finanziell gerüstet zu<br />
Anzeige<br />
sein, ist ein Bausparvertrag ein<br />
probates Mittel. Denn als Hausbesitzer<br />
baut man damit Eigenkapital<br />
auf, lange bevor die Modernisierungen<br />
anstehen. Bausparer,<br />
die unter den<br />
gesetzlichen Einkommensgrenzen<br />
bleiben, <strong>können</strong> zudem<br />
während der Ansparphase die<br />
staatliche Förderung nutzen.<br />
Wer schon konkrete Modernisierungspläne<br />
hat, sollte sich<br />
beraten lassen, wie er einen bestehenden<br />
Bausparvertrag gezielt<br />
in die Finanzierung einbauen<br />
kann.<br />
Mit dem Energiesparrechner<br />
unter www.schwaebischhall.de/energiesparrechner<br />
kann jeder Hauseigentümer jetzt<br />
mittels weniger Angaben prüfen,<br />
wie sich das Haus energetisch<br />
optimieren lässt und wie viel dadurch<br />
eingespart werden kann.<br />
Die Investitionen in eine bessere<br />
Dämmung, eine energieeffiziente<br />
Heiztechnik oder neue Fenster<br />
amortisieren sich immer.<br />
Für diejenigen, die noch nicht<br />
gespart haben und sofort modernisieren<br />
wollen, bietet die<br />
Volksbank Schlangen eG passende<br />
Finanzierungslösungen –<br />
natürlich auch mit zinsgünstigen<br />
Förderangeboten der KfW<br />
Bankengruppe.<br />
10 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010
Der Buchtipp<br />
Elly Griffiths<br />
Totenpfad<br />
Wunderlich- Verlag, 19,90 €<br />
Vor zehn Jahren verschwindet<br />
die kleine fünfjährige Lucy<br />
spurlos. Niemand hat die Kleine<br />
gesehen, nur ein Unbekannter<br />
schreibt der Norfolk<br />
Police immer wieder verstörende<br />
Briefe mit heidnischem<br />
Inhalt.<br />
Als an einem nebligen Herbsttag<br />
in den Salzwiesen die Knochen<br />
eines Mädchens gefunden<br />
werden, wird die<br />
Archäologin Ruth Galloway<br />
hinzugezogen.<br />
die<br />
Brücke<br />
Waschen + Trocknen<br />
Bügeln + Heißmangeln<br />
Teppichund<br />
Polsterreinigung<br />
Wäscherei „die Brücke“ gGmbH<br />
An der Weberei 1<br />
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www.waescherei-diebruecke.de<br />
Meine Ehefrau ist plötzlich verstorben.<br />
Kinder haben wir<br />
nicht, ein Testament haben wir<br />
nicht gemacht. Die Eltern meiner<br />
Frau sind verstorben. Meine<br />
Frau hat vier Geschwister. Wie<br />
ist die gesetzliche Erbfolge?<br />
Als Ehepartner erben Sie zunächst<br />
1/4 Anteil. Als pauschalen<br />
Zugewinnausgleich<br />
erhalten Sie darüber hinaus ein<br />
weiteres Viertel sowie ein weiteres<br />
Viertel, da Sie keine Kin-<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
Sie erkennt sofort, dass es<br />
sich nicht um Lucy handeln<br />
kann, da die Knochen bedeutend<br />
älter und aus vorgeschichtlicher<br />
Zeit sind.<br />
Faserreste und der Tatort deuten<br />
auf heidnische Opferrituale<br />
hin.<br />
Gibt es einen Zusammenhang<br />
zwischen den Mädchen oder<br />
ist alles nur ein Zufall?<br />
Als schließlich noch ein weiteres<br />
Mädchen verschwindet,<br />
ahnt Ruth noch nicht, dass sie<br />
dem Täter immer näher<br />
kommt. Immer wieder nimmt<br />
er in seinen Briefen Bezug auf<br />
heidnische Opferrituale.<br />
Doch je mehr Ruth herausfindet,<br />
desto gefährlicher wird es:<br />
der Täter hat sie genau im<br />
Blick, und sie wohnt allein in<br />
einem einsamen Haus …<br />
Ein spannender Krimi, eine<br />
sympathische Archäologin,<br />
viele Mitmenschen, die so<br />
ganz anders sind, als sie anfangs<br />
scheinen.<br />
Hervorragende Lektüre für einen<br />
langen Winterabend.<br />
Gesetzliche Erbfolge<br />
Buchtipp von<br />
Nicole Bettermann<br />
Nicolibri Buchhandlung<br />
Schlangen, Ortsmitte 17<br />
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Mit Ihrem Auftrag leisten Sie einen Beitrag zur Integration<br />
von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt<br />
§?<br />
der haben. Somit erben Sie zu<br />
3/4 Anteil. Das restliche Viertel<br />
geht an die Erben der zweiten<br />
Ordnung. Da die Eltern Ihrer<br />
Frau verstorben sind, erben<br />
die vier Geschwister dieses<br />
1/4, das heißt jedes Geschwisterteil<br />
erbt zu 1/16 Anteil. Sie<br />
sind also in einer Erbengemeinschaft<br />
zusammen mit den<br />
vier Geschwistern Ihrer Frau<br />
und müssen jetzt jede Regelung<br />
bezüglich des Nachlasses<br />
einstimmig beschließen.<br />
Anwaltssozietät Hüsemann & Popkes<br />
Schützenstraße 1, Schlangen, www.huesemannpopkes.de<br />
11
Renaissance eines ungeliebten Gemüses<br />
Die Steckrübe als klassischer Eintopf, Auflauf oder mit Birnen-Chutney<br />
Die Steckrübe gilt als das typische<br />
Wintergemüse der deftigen,<br />
eher norddeutschen Küche.<br />
Heiß auf den Tisch gebracht,<br />
lässt sie niemanden kalt.<br />
Entweder man mag sie, oder<br />
man hasst sie. Ihr Ruf war lange<br />
Zeit ziemlich ramponiert - zu<br />
Unrecht. Denn sie ist ein leckeres,<br />
gesundes Gemüse, das in<br />
der Küche weit mehr Möglichkeiten<br />
eröffnet als den klassischen<br />
Eintopf. Ein engagiertes<br />
Plädoyer für eine lange verkannte<br />
Feldfrucht.<br />
Botanisch gehört Brassica napus<br />
subspezies rapifera zur Familie<br />
der Kreuzblütengewächse<br />
und ist der Gattung nach ein<br />
Kohl. Welcher Kreuzung zwischen<br />
Kohl und Rüben sie nun<br />
genau ihre Entstehung verdankt,<br />
lässt sich nicht mehr klären, sicher<br />
scheint jedoch, dass die<br />
Steckrübe im 17. Jahrhundert<br />
aus Skandinavien eingeführt<br />
wurde. Daher stammt auch die<br />
Bezeichnung „Schwedische<br />
Rübe“. Die Namensgebung ist<br />
regional unterschiedlich, zum<br />
Teil spöttisch, wie "Hindenburg<br />
Knolle", zum Teil fast liebevoll,<br />
wie "Lippische Ananas". Kaum<br />
ein Gemüse trägt so viele Namen<br />
wie die Steckrübe. So ist<br />
sie als Erd- oder Bodenrübe,<br />
Ruke, Drosche, Räbe, Wrugge<br />
oder als Pommersche Wruke<br />
bekannt, wobei Kohlrübe wohl<br />
noch die passendste Bezeichnung<br />
ist.<br />
Das<br />
„Arme-Leute-Essen“<br />
Ursprünglich wohl als Viehfutter<br />
gedacht, tauchen die Rüben bereits<br />
im Wörterbuch der Brüder<br />
Grimm auf: „steckrüben werden<br />
auch entweder als ein zugemüs<br />
oder an fleisch gekocht und aufgesetzt“.<br />
Dr. Johann Georg Krünitz<br />
rät sogar 1773 in seiner Oeconomischen<br />
Encyclopädie,<br />
aus den Rüben gutes und gesundes<br />
Brot zu backen. Weiterhin<br />
heißt es: „Von dieser Art Rüben<br />
soll man sich auf dem Lande<br />
nicht abbringen lassen. Das<br />
Gesinde kann leicht abgespeist<br />
werden, sie bedürfen wegen ihrer<br />
Größe nicht viel Zeit zum Abschälen,<br />
sind von gutem Geschmack<br />
und füllen vortrefflich<br />
den Magen.“<br />
Diese Auffassung hielt sich bis<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />
„Wrucken? Ein herrliches Gemise!<br />
Fir's Gesindel! Für die hohen<br />
Herrschaften - ungenießbar!“ zitiert<br />
die Danzigerin Helga Zeitler<br />
ihren Ehemann. Dass Steckrüben<br />
früher nicht gerade als Deli-<br />
katesse galten, ist auch aus<br />
heutiger Sicht nachvollziehbar.<br />
Die früheren Züchtungen besaßen<br />
nämlich nicht den süßlichnussigen<br />
Geschmack, den der<br />
moderne Steckrüben-Freund so<br />
schätzt. Nein, sie schmeckten<br />
erdig-holzig. Ein alter Witz bringt<br />
das auf den Punkt: Vor Gericht<br />
soll entschieden werden, ob der<br />
Diebstahl einer Steckrübe als<br />
Mundraub zu verurteilen sei.<br />
„Nein“, argumentiert der Richter,<br />
„als Holzdiebstahl“.<br />
Zu allem Überfluss gerieten die<br />
Steckrübe und ihr ohnehin<br />
schon angefressenes Image in<br />
der ersten<br />
Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts<br />
unter die<br />
Räder der<br />
Weltpolitik.<br />
Die Hungerwinter<br />
während<br />
des Ersten<br />
Weltkriegs<br />
und nach<br />
dem ZweitenWeltkriegverdarben<br />
ganzen<br />
Generationen den Geschmack<br />
an der Kohlrübe besonders<br />
gründlich. „Früh Kohlrübensuppe,<br />
mittags Koteletts von Kohlrüben<br />
und abends Kuchen von<br />
Kohlrüben“, hieß es damals.<br />
Der Winter 1916/1917 ist sogar<br />
als „Steckrübenwinter“ in die<br />
deutsche Geschichte eingegangen.<br />
Die Nahrungsmittelversorgung<br />
war damals - auch aufgrund<br />
einer katastrophalen Missernte<br />
beim Kartoffelanbau -<br />
verheerend. Die Nahrungsmittelrationen<br />
mussten noch einmal<br />
gekürzt werden und das<br />
Kriegsernährungsamt versagte<br />
vollkommen. Die kaiserliche Behörde<br />
griff zu drastischen Maßnahmen.<br />
Sie teilte den Landwirten<br />
Arbeitskräfte und Pferde,<br />
teilweise ganze Garnisonstruppen,<br />
zu. <strong>Auch</strong> Düngemittel gab<br />
es für die Bauern. Im Januar<br />
1917 entstanden Kriegswirtschaftsämter<br />
in den Provinzen.<br />
Sie hatten die Aufgabe, die<br />
Landwirte zu unterstützen,<br />
gleichzeitig aber auch die Versorgung<br />
der Bevölkerung zu regeln.<br />
Suppenküchen wurden<br />
überall im Kaiserreich errichtet,<br />
die aber nicht besonders viel zu<br />
kochen hatten. Mit einer großen<br />
Ausnahme: Steckrüben.<br />
Ursprünglich hatten die Landwirte<br />
die Rüben zur Schweinefütterung<br />
angebaut. Nun aber<br />
dienten sie als Grundlage für die<br />
unterschiedlichsten Gerichte.<br />
Für die hungernden Frauen und<br />
Männer waren die Rüben-Variationen<br />
dringend benötigte Hilfe<br />
im Kampf gegen den Hunger -<br />
kulinarische Liebesbeziehungen<br />
entstanden damit nicht. Doch<br />
die Menschen machten das Beste<br />
aus der Situation: 1917 erschienen<br />
gar die ersten Steckrüben-Kochbücher.<br />
<strong>Auch</strong> das<br />
Produkte der Not, die mit einer<br />
ambitionierten, regionalen Küche<br />
wenig gemein hatten. Es<br />
gab Rezepte für Marmeladen,<br />
Suppen, Aufläufe, Sauerkrautersatz,<br />
ja<br />
sogar für<br />
Steckrübenkaffee,<br />
der<br />
aus geraspelten,getrockneten<br />
und anschließendgemahlenenSteckrübenaufgebrüht<br />
wurde. Die Begriffe Mangel und<br />
Ersatz prägten diese Rezepte.<br />
Trotz der schlechten Ernährungslage<br />
blieben am Winterende<br />
1917 noch Millionen Zentner<br />
Steckrüben übrig. Sie wurden<br />
zu Dörrgemüse und Rübenmehl<br />
verarbeitet. Letzteres mischte<br />
man mit Kartoffelmehl und Maggi-Brühwürfeln,<br />
um es als „Vollkost“<br />
in den Handel zu bringen.<br />
Wer Lebensmittel kaufen wollte,<br />
war verpflichtet, einen bestimmten<br />
Anteil dieses Produktes abzunehmen.<br />
<strong>Auch</strong> Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
hungerten die Menschen,<br />
und die Steckrübe wurde erneut<br />
zum Symbol für lebensbedrohlichen<br />
Mangel und schwere Einschränkungen.<br />
Kein Wunder<br />
also, dass das eigentlich sehr<br />
gesunde Gemüse im späteren<br />
Wirtschaftswunderland Bundesrepublik<br />
auf der Speisekarte<br />
nichts mehr zu suchen hatte.<br />
Nicht so in der ehemaligen<br />
DDR. Bis in die 80er-Jahre hinein,<br />
war die Steckrübe fester<br />
Bestandteil der Speisepläne von<br />
Schulen und Kantinen. Generationen<br />
von Schülern und Werktätigen<br />
kamen wenigstens einmal<br />
wöchentlich in den Genuss<br />
eines nahrhaften und kostengünstig<br />
zu produzierenden<br />
Steckrübeneintopfs, des idealen<br />
Gerichtes für die Großküche.<br />
Die Rehabilitation<br />
Doch dann kam sie: die Wende<br />
in den Kochtöpfen, die Rückkehr<br />
der Rübe, die Renaissance<br />
eines zu unrecht übel beleumundeten<br />
Gemüses. Seit wieder<br />
gesund, frisch und leicht gekocht<br />
wird, fand die Steckrübe<br />
den Weg zurück auf unsere Teller.<br />
Da gibt es zum einen den<br />
Trend, einheimisches, jahreszeitlich<br />
entsprechendes Gemüse<br />
zu verzehren. Die Rückbesinnung<br />
auf traditionelle Lebensmittel<br />
wird sowohl von<br />
ökologisch ausgerichteten Anbauverbänden,<br />
als auch von Organisationen<br />
wie „Slow Food“<br />
propagiert. Zum anderen haben<br />
sich auch Sterneköche mit Erfolg<br />
der ehemals verschmähten<br />
Steckrübe angenommen. Und,<br />
was für Brassica napus rapifera<br />
spricht, sie ist überaus gesund,<br />
kalorienarm und vielfältig verwendbar.<br />
Die Steckrübe, deren Erntezeit<br />
im Oktober und November liegt,<br />
wird bis Mai in Deutschland angeboten.<br />
Sie enthält Kohlenhydrate,<br />
vor allem in Form von<br />
Frucht- und Traubenzucker. Ferner:<br />
Eiweiß, Fett, schwefelhaltige<br />
ätherische Öle, Mineralstoffe,<br />
vor allem Kalium, sowie viel Vitamin<br />
C, aber auch Provitamin A<br />
und B-Vitamine. Der hohe Wassergehalt<br />
macht das Gemüse<br />
sehr kalorienarm. Die geschälten<br />
und in Scheiben, Stücke<br />
oder Stifte geschnittenen Rüben<br />
<strong>können</strong> gekocht, gedünstet, gebraten,<br />
oder wie Pommes frittiert<br />
werden. <strong>Auch</strong> als geraspelter<br />
Salatbestandteil schmecken<br />
Steckrüben. Dabei nehmen sie<br />
sehr gut den Geschmack anderer<br />
Lebensmittel an. Ein Püree<br />
mit Sahne und Muskatnuss läuft<br />
jedem Kartoffelpüree den Rang<br />
ab. Aber auch als klassischer<br />
Eintopf, Süppchen oder Gratin<br />
ist die Steckrübe eine wohlschmeckende<br />
Entdeckung.<br />
Klassischerweise würzt man<br />
Steckrüben mit Petersilie,<br />
Schnittlauch oder Kerbel. Etwas<br />
ungewöhnlicher ist die Verwendung<br />
von Dill, Koriander, oder<br />
Kümmel. Aber auch exotische<br />
Gewürze wie Curry, Kreuzkümmel<br />
oder Safran harmonieren<br />
gut mit der Kohlrübe. Ein Steckrüben-Linsen-Curry<br />
mit mehr<br />
oder weniger Knoblauch und<br />
Chili ist auf jeden Fall einen kulinarischen<br />
Versuch wert. Wichtig<br />
bei der ansonsten einfach zuzubereitenden<br />
Steckrübe ist lediglich<br />
der richtige Garpunkt, der<br />
natürlich davon abhängt, wie<br />
klein das Gemüse geschnitten<br />
12 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010
wurde. In der Regel liegt er zwischen<br />
10 und 20 Minuten. Die<br />
Steckrübe sollte unbedingt<br />
noch bissfest sein. Zu langes<br />
Kochen betont den unbeliebten<br />
Kohlgeschmack. Wenn Steckrüben<br />
zu erdig schmecken, kann<br />
dem Kochwasser ein Spritzer<br />
Zitronensaft zugefügt werden,<br />
auch etwas Zucker wirkt geschmacksverbessernd.<br />
Dann<br />
könnte gerade in der kalten Jahreszeit<br />
ein leckeres, wärmendes<br />
Steckrübengericht den Ruf von<br />
Brassica napus rapifera endgültig<br />
rehabilitieren. �<br />
Der Klassiker:<br />
Pot-au-feu von der<br />
lippischen Ananas,<br />
oder ganz einfach:<br />
Steckrübeneintopf<br />
Zutaten:<br />
1 Steckrübe<br />
Kartoffeln<br />
Schweineschulter ohne<br />
Knochen, jeweils gut 1 kg<br />
500 g Karotten<br />
1 Stange Porree<br />
Butter<br />
Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe<br />
Zubereitung:<br />
Gemüse und Fleisch in mundgerechte<br />
Stücke schneiden.<br />
Vermischen, mit reichlich Butter<br />
anbraten, würzen und Gemüsebrühe<br />
auffüllen. Auf kleiner<br />
Flamme gut eineinhalb Stunden<br />
garen lassen. Wer mag, kann<br />
zuletzt noch eine beliebige Menge<br />
Butter beigeben.<br />
Je nach Menge der Brühe kann<br />
der Eintopf als Gabel- oder Löffelgericht<br />
gereicht werden.<br />
Als Beilage zu schade:<br />
Steckrüben-<br />
Möhrenauflauf<br />
Zutaten:<br />
1 kg Steckrüben und Möhren<br />
getrocknete Steinpilze<br />
1 Zwiebel<br />
1 Tl getrockneter Estragon<br />
1 Becher Schlagsahne<br />
200 ml Gemüsebrühe<br />
Salz, Pfeffer<br />
gut 100g geriebenen jungen<br />
Gauda<br />
2 El gehackte Wallnüsse<br />
Zubereitung:<br />
Die Pilze für 20 Minuten in warmem<br />
Wasser einweichen.<br />
Steckrübe und Möhren schälen<br />
bzw. schrappen und in feine<br />
Scheiben schneiden. Die Zwiebel<br />
fein hacken. Die Rüben in<br />
eine Auflaufform schichten und<br />
mit der Mischung aus den gehackten<br />
Zwiebeln, den abgegossenen<br />
Pilzen und dem Estragon<br />
bedecken.<br />
Einen Guss aus Sahne, Brühe,<br />
Salz und Pfeffer anrühren und<br />
über das Gemüse geben.<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
Den Auflauf für etwa 50 Minuten<br />
in den vorgeheizten Backofen<br />
schieben.<br />
Dann mit der Wallnuß-Käse-Mischung<br />
bestreuen und weitere<br />
10 Minuten goldgelb überbacken.<br />
Das deftige Wintergemüse<br />
einmal anders:<br />
Steckrübenschnitzel mit<br />
Birnen-Chutney<br />
Zutaten:<br />
100g Möhren<br />
150g rote Zwiebeln<br />
400g Birnen<br />
100g getrocknete Datteln<br />
je ein Tl Koriander-, Fenchelund<br />
Senfsamen<br />
1 rote Chilischote<br />
150 g brauner Zucker<br />
100 ml Apfelessig<br />
1 kleine Steckrübe<br />
2 El gehackte Wallnusskerne<br />
3 El Semmelbrösel<br />
2 El frisch geriebener Parmesan<br />
2 El fein gehackte Petersilie<br />
Salz und Pfeffer<br />
Mehl und 2 Eier zum Panieren<br />
reichlich Öl zum Ausbraten<br />
Zubereitung:<br />
Für das Chutney die Möhren<br />
schrappen und raspeln, die<br />
Zwiebeln häuten und in Spalten<br />
schneiden, die Birnen schälen,<br />
entkernen und in etwa 16 kleine<br />
Stücke zerteilen sowie die Datteln<br />
halbieren. Dann gemeinsam<br />
mit dem Apfelessig, der Chilischote.<br />
den Gewürzen, dem<br />
Zucker und etwa ¼ Tl Salz aufkochen.<br />
Bei geringer Wärmezufuhr<br />
etwa 45 Minuten kochen,<br />
bis die Masse dickflüssig ist.<br />
Abkühlen lassen.<br />
Währenddessen die Steckrübe<br />
schälen und in 1 1/2 cm dicke<br />
Scheiben schneiden. Die Scheiben<br />
in kochendem Salzwasser<br />
bissfest garen, herausnehmen<br />
und abtropfen lassen. Die<br />
Scheiben <strong>können</strong> nach Belieben<br />
halbiert oder geviertelt werden.<br />
Zum Panieren der Steckrüben<br />
drei Teller mit Mehl, verquirlten<br />
Eiern und der Mischung aus<br />
Semmeln, Nüssen, Parmesan<br />
und Petersilie bereitstellen.<br />
Scheiben pfeffern und salzen,<br />
zuerst in Mehl, dann in Ei und<br />
zuletzt in der vorbereiteten Mischung<br />
wenden. Anschließend<br />
in heißem Öl auf jeder Seite<br />
etwa eine Minute ausbacken.<br />
Zusammen mit dem Chutney<br />
servieren. �<br />
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( Mittwoch: Ruhetag )<br />
13
Tage für den Frieden in der<br />
Städtischen Realschule Bad Lippspringe<br />
40 Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen erfahren im Elsaß vor Ort, was Krieg bedeutete!<br />
Tage für den Frieden in der<br />
Städtischen Realschule Bad<br />
Lippspringe 40 Schülerinnen<br />
und Schüler der zehnten Klassen<br />
erfahren im Elsaß vor Ort,<br />
was Krieg bedeutete! „Ich habe<br />
das alles schon in der Schule<br />
gelernt, aber jetzt weiß ich erst<br />
wirklich was es bedeutet!“ So<br />
wie der 15jährigen Lena ging es<br />
auch den anderen Teilnehmer<br />
dieser Fahrt zu der Begegnungsstätte<br />
nach Niederbronn<br />
in Frankreich. Wie seit einigen<br />
Jahren fanden auch in diesem<br />
Jahr in der ersten Dezemberwoche<br />
die Tage für den Frieden für<br />
alle Schülerinnen und Schüler<br />
der zehnten Jahrgangsstufe der<br />
Städtischen Realschule statt.<br />
Organisiert vom Team der Religions-<br />
und Praktische Philosophielehrerund<br />
-lehrerinnen, erfuhren<br />
die Jugendlichen durch<br />
Besichtigungen und projektorientiertem<br />
Arbeiten was vor allem<br />
der Zweite Weltkrieg und<br />
die Schreckensherrschaft der<br />
Nationalsozialisten in Deutschland<br />
für die Menschen damals<br />
bedeutete. Während immer ein<br />
Teil der Schülerinnen und Schüler<br />
in Lippspringe und der Umgebung<br />
sich zu diesem Thema<br />
informieren, besteht seit einigen<br />
Jahren für 40 Teilnehmer/innen<br />
die Möglichkeit in die Begegnungsstätte<br />
nach Niederbronn<br />
zu fahren. Dort erwartete die<br />
Gruppe ein interessantes Pro-<br />
Die Anfänge<br />
Gegründet wurde die Eichen-<br />
Apotheke am 8. Januar 1980<br />
von Heinz Schäferjohann. Ihren<br />
Namen verdankt sie den Eichen<br />
auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite. Heinz Schäferjohann,<br />
der am 26. Juni 1937 in<br />
Haus 26 in Schlangen geboren<br />
wurde, trat nicht in die Fußstapfen<br />
seiner Vorfahren und wurde<br />
Landwirt, er entschied sich, für<br />
die damalige Zeit längst nicht<br />
selbstverständlich, für ein Pharmazie-Studium<br />
in Passau und<br />
Münster. Berufserfahrung sammelte<br />
er als angestellter Apotheker<br />
im Harz, in Delmenhorst<br />
und in Hamburg. Dann zog es<br />
ihn zurück ins Lipperland und er<br />
pachtete zunächst die Kronen<br />
Apotheke in Horn. Dies erwies<br />
sich durchaus als bedeutsam<br />
für die berufliche Orientierung<br />
gramm, angefangen mit der Besichtigung<br />
der Maginot-Linie,<br />
dem Besuch des Soldatenfriedhofes<br />
in Niederbronn und einer<br />
Führung durch das Konzentrationslager<br />
Struthof. Diese Fahrt<br />
lässt sich jedes Jahr Dank der finanziellen<br />
Unterstützung des<br />
Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge,<br />
der Stadtstiftung<br />
und eines Bad Lippspringer<br />
Unternehmens realisieren.<br />
Während des Aufenthaltes in<br />
Frankreich hatten die Jugendlichen<br />
die Möglichkeit, sich mit<br />
Einzelschicksalen im Zweiten<br />
Weltkrieg zu beschäftigen. Sie<br />
erhielten von den Mitarbeitern<br />
der Begegnungsstätte Einblick<br />
in die Originaldokumente, konnten<br />
die letzten Briefe der gefallenen<br />
Soldaten lesen, private Fotos<br />
anschauen und einige der<br />
Verstorbenen, die sich hinter<br />
dem Namen auf den über<br />
15.000 Grabsteinen dieses<br />
Friedhofes verbergen fast „persönlich<br />
kennenlernen“. Tatsächlich<br />
gab es auch noch andere<br />
Berührungspunkte, denn<br />
bei der Durchsicht der Namenslisten<br />
der verschiedenen Soldatenfriedhöfe<br />
fanden einige<br />
Jugendliche Hinweise auf Verwandte.<br />
Die Auseinandersetzung<br />
mit der Vergangenheit<br />
war für alle Beteiligten sehr intensiv:<br />
„Ich kann hier die Vergangenheit<br />
spüren!“ war eine<br />
Äußerung einer Teilnehmerin. An<br />
seines Neffen Martin, der ihm<br />
dort als Schüler bei der Inventur<br />
half. Dabei entdeckte Martin<br />
Hanke schon früh, wie gut der<br />
Apothekerberuf zu ihm passte.<br />
Da war der naturwissenschaftliche,<br />
pharmazeutische Aspekt<br />
mit der Schnittstelle zur Medizin.<br />
Aber auch das Kaufmännische<br />
reizte ihn und im Gegensatz<br />
zu einer wissenschaftlichen<br />
Laufbahn der tägliche<br />
Umgang mit vielen unterschiedlichen<br />
Menschen, denen er helfen<br />
konnte. Hanke erinnert sich<br />
gerne an diese Zeit, als er sich<br />
gemeinsam mit Elvira Richts<br />
durch das umfangreiche Sortiment<br />
der Apotheke arbeitete.<br />
Elvira Richts ist dem Beruf und<br />
irgendwie auch dem Arbeitgeber<br />
treu geblieben, sie ist noch<br />
heute eine der acht Angestellten<br />
der Eichen-Apotheke.<br />
den Abenden wurde noch lange<br />
diskutiert; alle Teilnehmer waren<br />
emotional sehr berührt. Nach<br />
diesen ergreifenden Blicken in<br />
die Vergangenheit, stand aber<br />
gegen Ende der Fahrt für alle im<br />
Vordergrund, welche Auswirkungen<br />
diese Fahrt auf die Einzelnen<br />
hat und was daraus Positives<br />
für unsere Zeit – für unsere<br />
Gesellschaft - erwachsen<br />
kann. So stand für die Schülerinnen<br />
und Schüler und die Begleiter<br />
nicht nur der Wusch nach<br />
Frieden und Toleranz anderen<br />
gegenüber, sondern deutlich<br />
Einige Schüler/innen am Eingang der Gedenkstätte Niederbronn<br />
und im Konzentrationslager Struthof. Text u. Foto: Bettina Czaja<br />
Firmeninformation<br />
Kompetente Beratung in familiärer Atmosphäre<br />
30 Jahre Eichen-Apotheke in Schlangen<br />
Der Generationswechsel<br />
Nach zehn Jahren in Horn eröffnete<br />
Heinz Schäferjohann am 8.<br />
Januar 1980 im elterlichen<br />
Haus seine eigene Apotheke.<br />
Drei Jahre später machte sein<br />
Neffe Martin Abitur am Reismann<br />
Gymnasium in Paderborn.<br />
Nach einem Semester<br />
Chemie entschied er sich endgültig<br />
für die Pharmazie. Er<br />
ging nach Marburg und legte<br />
1987 an der Philipps-Universität<br />
das zweite Staatsexamen<br />
ab. Sein praktisches Jahr absolvierte<br />
er in der Rats Apotheke<br />
in Bad Lippspringe. Nach<br />
dem erfolgreichen Abschluss<br />
des dritten Staatsexamens und<br />
seines Zivildienstes im Auguste<br />
Vigtoria Stift wurde er mit 28<br />
Jahren einer der jüngsten<br />
selbstständigen Apotheker<br />
Deutschlands. Denn in der<br />
auch die Bereitschaft daran mitzuarbeiten<br />
im Mittelpunkt. Besonders<br />
zwei Sätze trugen alle<br />
in ihren Köpfen und Herzen mit<br />
nach Hause: „Kümmere dich um<br />
die Politik, sonst kümmert sie<br />
sich um dich!“ und der Artikel<br />
aus unserem Grundgesetz:“ Die<br />
Würde des Menschen ist unantastbar!“<br />
Alle Beteiligten sind<br />
der Meinung, dass sie in diesen<br />
vier Tage intensiver Friedensarbeit<br />
sehr viel erfahren haben,<br />
was den Umgang mit anderen<br />
Menschen und Völkern positiv<br />
beeinflussen wird.<br />
Zwischenzeit war Heinz Schäferjohann<br />
schwer erkrankt und<br />
somit gezwungen, sich aus<br />
dem Berufsleben zurück zu ziehen.<br />
Er verpachtete deshalb<br />
1991 die Eichen-Apotheke an<br />
seinen Neffen. Zehn Jahre später<br />
machte Martin Hanke von<br />
seinem Ankaufsrecht Gebrauch<br />
und kaufte die Apotheke.<br />
Die Veränderungen<br />
Seit neunzehn Jahren kümmern<br />
sich Martin Hanke und seine<br />
Mitarbeiterinnen nun schon um<br />
die Gesundheit der <strong>Schlänger</strong>innen<br />
und <strong>Schlänger</strong>. Inzwischen<br />
aber bei Weitem nicht<br />
nur um die Versorgung mit Arzneimitteln.<br />
So werden beispielsweise<br />
Babywaagen,<br />
Milchpumpen und Inhalationsgeräte<br />
verliehen, die Kundinnen<br />
und Kunden <strong>können</strong> ihren Blut-<br />
14 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010
druck messen oder ihre Blutwerte<br />
bestimmen lassen, es<br />
werden Kompressionsstrümpfe<br />
angepasst und natürlich werden<br />
Medikamente, auch nach<br />
telefonischer Bestellung, kostenfrei<br />
gebracht. -Und dass<br />
ganz umweltbewußt mit dem<br />
Fahrrad.<br />
Seit 2007 bietet Irina Römmich,<br />
nach einer zweijährige Zusatzausbildung<br />
zur staatlich geprüften<br />
Kosmetikerin , auch kosmetische<br />
Behandlungen mit<br />
speziellen Pflegeserien und den<br />
Service eines Nagelstudios an.<br />
Wohlfühlen in der Apotheke einmal<br />
ganz wörtlich genommen.<br />
Neben diesen erfreulichen Erweiterungen<br />
der Angebotspalette<br />
mussten Martin Hanke und<br />
sein Team aber auch unzählige<br />
Gesundheitsreformen bewältigen.<br />
Das erfordert einen ständig<br />
steigenden Verwaltungsaufwand,<br />
aber auch viel Zeit,<br />
um den Patienten die Veränderungen<br />
zu erklären. Warum bekomme<br />
ich auf einmal ein anderes<br />
Medikament, als mein Arzt<br />
sonst immer verschrieben hat?<br />
Warum muss ich plötzlich etwas<br />
zuzahlen, obwohl ich von<br />
der Zuzahlung befreit bin? Was<br />
ist eigentlich ein Reimport? Vor<br />
allem die unterschiedlichen Rabattverträge,<br />
die die Kranken-<br />
Fittis Mobiler Nacht-Kiosk<br />
Ein besonderer Service zu ungewöhnlichen Zeiten<br />
Wenn unerwartet Besuch<br />
kommt, die Gäste länger bleiben<br />
als erwartet, man spontan<br />
mit den netten Nachbarn eine<br />
Gartenparty <strong>feiern</strong> möchte oder<br />
wenn man ganz einfach durch<br />
Stress und Hektik nicht zum<br />
Einkaufen gekommen ist, davon<br />
profitieren seit langem Tankstellen<br />
und Geschäfte in Bahnhöfen.<br />
Aber in ländlichen Regionen<br />
gibt es diese Möglichkeiten<br />
nicht und auch die Tankstellen<br />
schließen häufig schon um 22<br />
Uhr. Nachfrage und Versorgungslücke;<br />
darauf basiert die<br />
Geschäftsidee des Teams von<br />
„Fittis mobilem Nachtkiosk“, der<br />
quasi „Tiefkühl-Pizzabringdienst“<br />
und Kiosk vereint. Dabei wird<br />
auf außergewöhnliche, nächtlliche<br />
Öffnungszeiten gesetzt.<br />
Im Angebot ist alles was man<br />
dringend brauchen und leicht<br />
vergessen kann. Von Tiefkühlpizza<br />
über Suppen und Würstchen,<br />
Senf und Ketchup, WC<br />
und Bad Zubehör, von der Tiernahrung<br />
über das Rätselheft bis<br />
zum Teelicht.<br />
Und natürlich liefert „Fitti“ alles,<br />
was zum Feiern dazu gehört,<br />
Getränke mit und ohne Alkohol,<br />
flaschen- oder kistenweise, sü-<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
kassen mit den Pharmaherstellern<br />
geschlossen haben, machen<br />
den Apotheken das Leben<br />
schwer.<br />
Die Mitarbeiterinnen bemühen<br />
sich sehr, die negativen Auswirkungen<br />
so weit wie möglich abzumildern,<br />
zum Beispiel indem<br />
sie ihre Kundinnen und Kunden<br />
wirklich umfassend informieren.<br />
Denn Sonderregelungen<br />
machen es unter speziellen Bedingungen<br />
oft doch noch möglich,<br />
dass ein Medikament, das<br />
aus der Verschreibung heraus<br />
gefallen ist, trotzdem seinen<br />
Weg aufs Rezept findet. Eine<br />
derart individuelle Beratung,<br />
verbunden mit der Möglichkeit<br />
alle Fragen zu stellen, die einem<br />
auf dem Herzen liegen, davon<br />
machen die Patienten gerne<br />
Gebrauch. Eine Internt- oder<br />
Versandtapotheke wird so etwas<br />
niemals leisten <strong>können</strong>.<br />
Regelmäßige Fortbildungsangebote<br />
tragen dazu bei, dass<br />
die acht Mitarbeiterinnen sich<br />
wohl fühlen in der Ortsmitte.<br />
Sieben von ihnen leben in<br />
Schlangen und sie halten gerade<br />
das für einen Vorteil. Sie<br />
kennen ihre Kunden und so<br />
lässt sich über Jahre hinweg ein<br />
sehr vertrauensvolles Verhältnis<br />
aufbauen.<br />
ßes und salziges zum Knabbern<br />
aber auch Teller und Besteck<br />
aus Plastik.<br />
Wer per Telefon oder Internet<br />
bestellt, bekommt das Gewünschte<br />
gegen eine Gebühr<br />
von 3,50 €, bzw 4,50 € innerhalb<br />
von ca. 30 Minuten direkt ans<br />
Haus gebracht und das von<br />
Sonntag bis Donnerstag zwischen<br />
20 und 2 Uhr sowie vor<br />
Feiertagen, Freitags und<br />
Samstags zwischen 20 und 4<br />
Uhr.<br />
Ausgeliefert wird in Bad Lippspringe,<br />
Marienloh, dem Stadtgebiet<br />
von Paderborn, Elsen,<br />
Schloss Neuhaus, Schlangen,<br />
Kohlstädt, Oesterhoz, Benhausen<br />
und Neuenbeken, aber<br />
auch nach Wewer, Sennelager<br />
und Sande.<br />
Wenn das Bargeld ausgegangen<br />
ist, kann man natürlich auch<br />
mit der EC- oder Prepaidkarte<br />
(Transfergebühr 2,50 €) bezahlen.<br />
Bestellungen sowie Näheres<br />
zu Warenangebot und Lieferservice<br />
unter:<br />
www.fittis-mobiler-nachtkiosk.de<br />
oder telefonisch unter:<br />
0700-50102030 (zum Ortstarif).<br />
Irina Römmich, Martin Hanke und Katharina Franzmann.<br />
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15
Tradition verpflichtet<br />
Gasthof Koch - Ein kleiner geschichtlicher Rückblick<br />
Gasthof Koch: 1969 noch mit Türmchen, zwei Jahre später mit dem<br />
damals zeitgemäßen Flachdach. Fotos: H. Fleege<br />
Mit dem Begriff „Traditionsgasthof“<br />
wird häufig geworben. Er<br />
steht für ein besonderes Ambiente,<br />
für zumeist Jahrhunderte<br />
währende Geschichte und für<br />
beständige Treue und Zufriedenheit<br />
der Gäste über Generationen<br />
hinweg. In Schlangen tragen<br />
gleich mehrere Gaststätten<br />
diesen Titel vollkommen zu<br />
Recht. Eine davon ist der „Gasthof<br />
Koch“.<br />
1769 taucht der Gasthof erstmals<br />
in den Urkunden auf. Der<br />
Kleinkötter Cord Heinrich Dreyer<br />
erhält die Genehmigung, auf<br />
seinem Hof, in direkter Nachbarschaft<br />
von Schule und Kirche,<br />
Bier und Brandwein auszuschenken.<br />
Es ist aber anzunehmen,<br />
dass die Familie schon<br />
Generationen vorher über das<br />
„Krugrecht“ verfügte. Der Krug<br />
stand etwa dort, wo sich heute<br />
das Schuhhaus Dreier befindet.<br />
Um 1829 erwirbt der Kaufmann<br />
Hermann Heinrich August Wippermann<br />
den Krug. 1832<br />
tauscht er mit dem Schmied<br />
Conrad Runte die Häuser. Das<br />
baufällige Haus Nr. 50 mit<br />
Schweinestall und Garten stand<br />
in der Ortsmitte - dort, wo sich<br />
auch heute noch der Gasthof<br />
Koch befindet. Das Ehepaar<br />
Wippermann baut eine neue<br />
Gastwirtschaft auf, die sich bald<br />
regen Zuspruchs erfreut. Vor allem<br />
Durchreisende übernachten<br />
dort gerne.<br />
Doch der Erfolg war nicht von<br />
Dauer. Nach dem Tod August<br />
Wippermanns, führte sein Stiefsohn<br />
Carl Ludwig Wehren die<br />
Gaststätte weiter. Er starb 1860,<br />
wahrscheinlich an den Folgen<br />
langjährigen Alkoholmissbrauchs.<br />
Drei Jahre später verpachtete<br />
die Witwe Wippermann<br />
ihre Gaststätte an H. Süllwald.<br />
Das Geschäft war<br />
inzwischen stark rückläufig. Mit<br />
dem Bau der Eisenbahn sanken<br />
die Übernachtungszahlen drastisch.<br />
So war der neue Pächter<br />
froh, dass er den Vertrag nach<br />
dem Tod von Marie Luise Eleonore<br />
Wippermann vorzeitig auflösen<br />
konnte. Süllwald bleibt<br />
ebenso Episode wie sein Nachfolger<br />
August Benjamin Nölting.<br />
Der Bielefelder, ein angeheirateter<br />
Verwandter der Eigentümerfamilie,<br />
tat sich schwer in<br />
Schlangen. Und auch das Verhältnis<br />
zu den drei großen Gast-<br />
stätten Sibille, Poppe und Benkelberg<br />
(Pächter der Rose) gestaltete<br />
sich problematisch.<br />
Die Wende brachte der Mann,<br />
dessen Name die Gastwirtschaft<br />
noch heute trägt: Friedrich<br />
Wilhelm Koch. Der Horner<br />
kauft den Krug 1872. Er profitierte<br />
wahrscheinlich von gesetzlichen<br />
Änderungen nach der<br />
Reichsgründung 1871. Vor allem<br />
aber war es seine berufliche<br />
Erfahrung als Wirt, die den<br />
Gasthof wieder in die Erfolgsspur<br />
brachte. Nach der großen<br />
Brandkatastrophe von 1904,<br />
baute er seine Gaststätte rasch<br />
wieder auf - und entschied sich<br />
dafür, eher zu klotzen als zu<br />
kleckern. Es entsteht ein repräsentatives<br />
mehrstöckiges Gebäude<br />
mit seitlichem Türmchen.<br />
Als sich Friedrich Wilhelm Koch<br />
1909 zur Ruhe setzt, übernehmen<br />
sein Sohn Wilhelm und<br />
dessen Ehefrau Else das Geschäft<br />
- ebenfalls mit Erfolg. Das<br />
überaus aktive und fortschrittsbegeisterte<br />
Ehepaar betrieb<br />
nicht nur eine Gaststätte sondern<br />
auch einen Kolonialwarenladen.<br />
Außerdem verkaufte Familie<br />
Koch Eisen-, Haushaltsund<br />
Spielwaren. Alljährlich zu<br />
Weihnachten fand im großen<br />
Saal eine Spielwarenausstellung<br />
statt. Im Dorfmuseum <strong>können</strong><br />
noch heute ehemalige Ausstellungsstücke<br />
bewundert werden.<br />
<strong>Auch</strong> Kleinkrafträder konnten<br />
die <strong>Schlänger</strong> bei Wilhelm Koch<br />
erwerben. Und damit diese und<br />
die ersten Autos problemlos<br />
durch Schlangen rollten, eröffnete<br />
er auch gleich eine Tankstelle.<br />
Gaststätte, Tankstelle und<br />
Einkaufsmöglichkeit in Einem -<br />
was Wilhelm Koch schon Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts in<br />
Schlangen einführte, ist heute<br />
erfolgreiche Geschäftsstrategie<br />
bei Aral, Shell und Co.<br />
Sein eigenes Auto vermietete er<br />
übrigens auch, dies wurde vor<br />
allem für den Transport kranker<br />
und entlegen wohnender Mitbürger<br />
gerne in Anspruch genommen.<br />
<strong>Auch</strong> das eine weitere<br />
zukunftsweisende Geschäftsidee.<br />
Nicht nur als Wirt war Wilhelm<br />
Koch immer bestens informiert,<br />
er betrieb auch die<br />
Kassenstelle der Spar- und Darlehnskasse<br />
und erwarb sich in<br />
dieser Funktion einen ausgesprochen<br />
guten Ruf. Und selbst<br />
für ein aktives Vereinsleben erübrigte<br />
er noch Zeit und Energie.<br />
So gilt Koch als Initiator der<br />
Feuerwehrkapelle und natürlich<br />
auch als ein engagiertes Mitglied<br />
derselben.<br />
Doch dann, nach knapp 60 Jah-<br />
ren, schien die Kochsche Erfolgsgeschichte<br />
in Schlangen zu<br />
einem jähen Ende zu kommen.<br />
Die große Wirtschaftskrise<br />
zwang Wilhelm Koch den Gasthof<br />
1930 an die Brauerei Hanning<br />
in Kohlstädt zu verkaufen.<br />
Von 1933 bis 1935 hieß der<br />
Gasthof Koch nun „Arminius<br />
Hotel“. Der neue Name für das<br />
traditionsreiche Haus stieß jedoch<br />
auf wenig Begeisterung.<br />
Vor allem aber kehrte nach der<br />
kurzen Unterbrechung die Familie<br />
Koch zurück. Wilhelm Kochs<br />
älteste Tochter Else, die mit dem<br />
Malermeister Gustav Wiesbrock<br />
verheiratet war, pachtete den<br />
Gasthof 1936, Der Gasthof<br />
Koch war wieder der Gasthof<br />
Koch. Und so sollte es auch<br />
bleiben. Von 1942 bis 1964 betrieb<br />
dann die Schwester von<br />
Else Wiesbrock, Erna Dobrandt,<br />
die Gaststätte.<br />
Die Kriegs- und Nachkriegsjahre<br />
blieben allerdings nicht ohne<br />
Folgen für das Traditionshaus.<br />
Die Räume der Gaststätte wurden<br />
nun zum Teil anderweitig<br />
genutzt. Nach der Spar- und<br />
Darlehnskasse, eröffnet die<br />
Kreissparkasse Detmold eine Filiale<br />
in dem Gebäude. Und der<br />
Allgemeinmediziner Dr. Krüger<br />
praktiziert und wohnt ebenfalls<br />
dort. Seine Räume übernahm<br />
später Dr. Troschke. <strong>Auch</strong> die<br />
Post bezieht kurzfristig ein Notquartier<br />
in der Ortsmitte 6.<br />
Das Ehepaar Dobrandt wird<br />
1964 von Karl-Heinz Budde abgelöst,<br />
der sich aber bereits fünf<br />
Jahre später wieder zurückzieht.<br />
Der Eigentümer nimmt dies zum<br />
Anlass, das Gebäude gründlich<br />
und dem Zeitgeist entsprechend<br />
zu modernisieren. Das<br />
Türmchen muss weichen und<br />
das Gebäude bekommt ein<br />
Flachdach. Nach Abschluss der<br />
Umbauarbeiten wird der Gasthof<br />
1971 an Matthias Becker<br />
verpachtet. Ihn lösen Horst und<br />
Heike Herbig ab. Als diese sich<br />
den Traum vom eigenen kleinen<br />
Restaurant erfüllen, übernimmt<br />
Thomas Schlüter den Gasthof<br />
Koch. Mit ihm hält gute Live-<br />
Music Einzug in die Ortsmitte.<br />
Schlüter gibt, für die <strong>Schlänger</strong><br />
völlig überraschend, den Gasthof<br />
Koch 2009 jedoch wieder<br />
auf. Mittlerweile prangt eine<br />
neue Neonreklame über der Eingangstür.<br />
Sie verrät: Die Tradition<br />
bleibt. Jetzt als „Kochs<br />
Wirtshaus“, mit neuem Konzept,<br />
modern, aber gleichzeitig auch<br />
ganz bewusst mit Erinnerungen<br />
an die Vergangenheit. Eben wie<br />
es sich für einen echten „Traditionsgasthof“<br />
gehört. �<br />
16 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010
Wieder Vinyl auf dem Plattenteller<br />
Koch's Wirtshaus: Feierlaune im gemütlichen Retro-Stil<br />
Das klingt vertraut, aber auch<br />
ungewöhnlich. Mit einem ganz<br />
eigenen Konzept wollen die beiden<br />
neuen Geschäftsführer in<br />
Koch's Wirtshaus, die Brüder<br />
Michael und Roland Sanner, die<br />
<strong>Schlänger</strong>, aber auch Besucher<br />
von jenseits der Grenze in die<br />
Ortsmitte locken. Dort sollen die<br />
Gäste ein gemütliches, liebevoll<br />
mit „Edeltrödel“ gestaltetes<br />
Plätzchen finden, das Erinnerungen<br />
an die 60iger, 70iger und<br />
80iger Jahre weckt. Und eine<br />
ganz entscheidende Rolle spielt<br />
dabei die passende Musik.<br />
Die „alten Klassiker“ ertönen<br />
ganz stilecht von der handaufgelegten,<br />
original Vinylplatte. An<br />
den Plattentellern stehen keine<br />
DJs, sondern „Platten-Reiter“,<br />
wie Roland Sander mit einem<br />
Augenzwinkern richtigstellt. Er<br />
legt großen Wert darauf, dass<br />
die Musik nicht mit Discobeat<br />
unterlegt ist und die Lautsprecher<br />
so angebracht sind, dass<br />
man zwar ganz wie früher dazu<br />
tanzen kann, aber genauso gut<br />
in netter Atmosphäre einfach<br />
zuhören, reden, essen und trin-<br />
33189 Schlangen · Ortsmitte 6<br />
Öffnungszeiten: Tägl. ab 17 Uhr, Sa. u. So. ab 15 Uhr<br />
Freitags, Samstags und vor Feiertagen OPEN END!<br />
Besitzer von Autogasfahrzeugen<br />
<strong>können</strong> sich freuen. Die Go-<br />
Tankstelle an der Paderborner<br />
Straße 78 in Schlangen, bietet<br />
jetzt auch Autogas an. Autogas-<br />
Nutzer profitieren hier mindestens<br />
bis 2018 von den günstigen<br />
Produktpreisen, die aus der<br />
steuerlichen Begünstigung des<br />
umweltschonenden, alternativen<br />
Kraftstoffes resultieren.<br />
Auf große Änderungen muss<br />
sich der Fahrer eines „bivalenten“,<br />
also mit Benzin und Autogas<br />
betriebenen Fahrzeugs<br />
nicht einstellen. Während der<br />
Fahrt kann problemlos zwischen<br />
Autogas- und Benzinantrieb<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
ken. Dabei wird kein Abend wie<br />
der andere sein.<br />
Nachdem am Eröffnungswochenende<br />
Mike und Bongo aufgelegt<br />
haben, folgt am 29. und<br />
30. Januar das Riverside-Revival-Weekend<br />
für alle über 30 mit<br />
Don Rolando am Plattenteller.<br />
Alle drei, Don Rolando, alias Roland<br />
Sanner, Bongo, alias Erich<br />
Klein und Mike, der mit bürgerlichem<br />
Namen Michael Sanner<br />
heißt, bringen neben großer<br />
Professionalität auch die überzeugende<br />
Begeisterung für das<br />
Projekt mit. Vielleicht werden ja<br />
bei einigen Gästen Erinnerungen<br />
an die eigene „bewegte Jugend“<br />
wach, wenn Schlangens<br />
zukünftige „Plattenreiter“ von<br />
ihrem spannenden beruflichen<br />
Werdegang berichten. So hat<br />
Roland Sanner bevor er als Moderator<br />
zu Radio Lippe wechselte,<br />
im Riverside in Detmold<br />
sowie im Cafe Europa in Bielefeld<br />
gearbeitet, sein Bruder Michael<br />
im SL in Detmold, im<br />
Black Horse in Horn sowie im<br />
Sunside in Thüle. Über die<br />
Grenzen OWLs hinaus hat es Erich Klein ins Puparsch nach<br />
Hamburg und Wiesbaden verschlagen.<br />
Natürlich kommt die Musik nicht<br />
nur vom Plattenteller. Die gute<br />
Tradition der Live-Auftritte im<br />
Gasthof Koch wird am 13. Februar<br />
fortgesetzt, dann gibt’s<br />
Live Music from Bielefeld in Koch's<br />
Wirtshaus. Und am 20. Februar<br />
präsentiert dann Chris<br />
Howland „Musik aus Studio B“<br />
in Schlangens Ortsmitte.<br />
Die wichtigste Person in Koch's<br />
umgeschaltet werden.<br />
Damit sind bis zu 1000 Kilometer<br />
ohne Tankstopp möglich. Darüber<br />
hinaus verursacht das Fahren<br />
mit Autogas geringere Wartungskosten.<br />
Autogas verbrennt<br />
rückstandsfrei und schont so<br />
den Motor. Dadurch lassen sich<br />
die Reparaturkosten senken. Der<br />
Motor hält länger und läuft ebenso<br />
ruhig und zuverlässig wie mit<br />
Benzin. „Der Stahltank und die<br />
ausgeklügelte Sicherheitstechnik<br />
garantieren selbst bei einem Unfall<br />
höchste Sicherheit“, sagt Harald<br />
Dreier, Betreiber der GO-<br />
Tankstelle. Beim Umweltschutz<br />
setzt der alternative Kraftstoff<br />
v.l.: Die Plattenreiter „Don Ronaldo“, „Mike“ und „Bongo“ zusammen<br />
mit der neuen Chefin in Sabine Hunke.<br />
Wirtshaus sei aber Sabine Hunke,<br />
betont Geschäftsführer Roland<br />
Sanner. Als neue Wirtin sei<br />
sie die Seele des Ganzen. Das<br />
Konzept und auch das Ambien-<br />
ebenfalls Maßstäbe. So liegen<br />
die beim Verbrennen des Kraftstoffs<br />
im Motor entstehenden<br />
Firmeninformationen<br />
te hätten ihr sofort gefallen. So<br />
sei es ihr nicht schwer gefallen,<br />
ja zu sagen, als man ihr die Stelle<br />
in Schlangen anbot, erzählt<br />
die 39 jährige Detmolderin.<br />
Und ihren Musikgeschmack<br />
träfe das Ganze schließlich<br />
auch.<br />
Dass das Konzept auf permanenter<br />
Weiterentwicklung und<br />
Verbesserung beruht, darauf<br />
legt Sanner großen Wert. Egal,<br />
ob es um die Musikauswahl, die<br />
Speisekarte oder ganz allgemein<br />
die Atmosphäre geht, er<br />
verspricht, immer ein offenes<br />
Ohr für Gäste und Mitarbeiter zu<br />
haben.<br />
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Abgasemissionen um 80 % unter<br />
denen eines Benziners oder<br />
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Gertrud Peukert<br />
geb. Hofbauer<br />
* 17. Juli 1913<br />
† 9. Dezember 2009<br />
In langer Tradition<br />
Tel.: 0 52 52 / 8 26 00 - 9 8510<br />
33189 Schlangen, Raiffeisenstraße 1<br />
Gesundheit und mehr ...<br />
Wie „Gelenkfit“ sind Sie?<br />
Arthrose<br />
Beratungswochen<br />
vom 8.2. - 28.2.2010 bei uns in der Apotheke!<br />
APOTHEKE<br />
VORNEWALD<br />
URSULA VIETH<br />
Apothekerin für Homöopathie und Naturheilverfahren<br />
Ortsmitte 1 · 33189 Schlangen · Tel. 0 52 52 / 71 54 · Fax 97 31 72<br />
Stellenausschreibung<br />
Für unser<br />
Betreuungsangebot bei erheblicher<br />
Einschränkung der Alltagskompetenz<br />
suchen wir eine/n Mitarbeiter/in auf bis zu 400 € Basis.<br />
Zu Ihren Aufgaben gehören u.a.<br />
- Beaufsichtigung dementiell erkrankter Menschen<br />
zur Entlastung von pflegenden Angehörigen<br />
- Anleitung und Unterstützung bei der Aufnahme<br />
sinnhafter Beschäftigung usw.<br />
Sie sollten sehr motiviert sein und Freude an der Patientenbetreuung<br />
haben. Führerschein Klasse B und ein PKW sind<br />
erforderlich.<br />
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung.<br />
Wir sind für Sie da!<br />
Es bleiben uns viele schöne Erinnerungen<br />
Herzlichen Dank<br />
sagen wir allen, die sich in stiller Trauer mit uns<br />
verbunden fühlten und ihre Anteilnahme auf vielfältige<br />
und liebevolle Weise zum Ausdruck brachten und<br />
gemeinsam mit uns Abschied nahmen.<br />
Bad Lippspringe, im Januar 2010<br />
Im Namen aller Angehörigen:<br />
Helmut Peukert<br />
Manfred Peukert<br />
Reinhard Peukert<br />
mit Familien<br />
Hiermit sage ich<br />
D A N K E<br />
für die Anteilnahme und den Trost zum Tod von<br />
Renate<br />
Karl-Heinz Haase<br />
18 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010
STEINBILDHAUEREI<br />
Steinmetzmeister<br />
staatlich geprüfter Techniker<br />
Horn-Bad Meinberg<br />
Mittelstraße 117<br />
Tel. 0 52 34 / 21 51<br />
Mobil 01 72 / 9 44 06 66<br />
Schlangen 0 52 52 / 8 28 74<br />
Eigene<br />
Abschiedsräume<br />
33189 Schlangen<br />
Schützenstraße 1<br />
Tel. 8825<br />
Möbelverkauf<br />
im Werksauftrag<br />
was? Muster- und<br />
Messemöbel aller Art<br />
wie Garderoben,<br />
Kommoden, Anbauwände,<br />
Bad-, Baby-,<br />
Computer- und<br />
Büromöbel<br />
zu konkurrenzlosen<br />
Preisen von € 1,- / kg<br />
wann? jeden Samstag<br />
von 9.00 bis 16.00 Uhr,<br />
wo? Gewerbegebiet<br />
Am Vorderflöß,<br />
Bad Lippspringe,<br />
Raiffeisenstr. 30<br />
Fleege Verlagsgesellschaft UG<br />
Orstsmitte 17 · 33189 Schlangen<br />
Redaktion und Anzeigenannahme:<br />
Tel. 05252/9758-0,<br />
Fax 05252/9758-22<br />
redaktion@schlaengerbote.de<br />
www.schlängerbote.de<br />
Druck: K2-Druck GmbH, Detmold.<br />
Erscheinungsweise: 12 x jährlich. Der<br />
<strong>Bote</strong> wird kostenfrei abgegeben. Für Anzeigen<br />
gilt z.Zt. Preisliste 2008, Auflage<br />
20.000 Exemplare. Für unverlangt<br />
eingereichte Manuskripte, Fotos und<br />
Zeichnungen übernimmt der Verlag keine<br />
Haftung. Die Verwendung oder Reproduktion<br />
von Texten und Anzeigen ist<br />
nur mit Genehmigung gestattet.<br />
<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />
Else Muske<br />
geb. Richts<br />
* 15.9.1926 † 13.1.2010<br />
Lieselotte Bormann<br />
* 14.8.1925<br />
† 27.12.2009<br />
Herbert<br />
Richts<br />
† 3.12.2009<br />
60<br />
Herbert Hanselle<br />
* 21.02.1945<br />
† 23.12.2009<br />
Über alle Besuche, Glückwünsche und Aufmerksamkeiten<br />
zu meinem<br />
60. Geburtstag<br />
habe ich mich sehr gefreut und sage ganz herzlichen Dank.<br />
Jürgen Ostmann<br />
D<br />
A<br />
N<br />
K<br />
E<br />
- Statt Karten -<br />
Schlangen, Gasthof Sibille, im Januar 2010<br />
für ein stilles Gebet,<br />
für eine stumme Umarmung,<br />
für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben,<br />
für einen Händedruck, wenn die Worte fehlten,<br />
für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft,<br />
für Blumen und Geldspenden.<br />
Schlangen, im Januar 2010<br />
Im Namen aller Angehörigen<br />
Familie Muske<br />
Statt Karten<br />
HERZLICHEN DANK<br />
allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten<br />
und ihre stille Anteilnahme auf liebevolle Weise zum<br />
Ausdruck brachten.<br />
Schlangen, im Januar 2010<br />
Kinder, Enkel und Urenkel<br />
Gedanken - Augenblicke,<br />
sie werden uns immer an dich erinnern,<br />
uns glücklich und traurig machen.<br />
Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber es tut gut zu<br />
erfahren, wie viele ihn gern hatten. Allen, die ihm Freundschaft und<br />
Zuneigung erwiesen, die uns trösteten und auf vielfältige Weise ihre<br />
Anteilnahme zum Ausdruck brachten, von Herzen Dank!<br />
Röschen Richts<br />
Jörg und Susanne Richts mit Kindern<br />
Schlangen, Detmolder Straße 73, im Januar 2010<br />
D<br />
A<br />
N<br />
K<br />
E<br />
für ein stilles Gebet,<br />
für eine stumme Umarmung,<br />
für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben,<br />
für einen Händedruck, wenn die Worte fehlten,<br />
für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft,<br />
für Blumen und Geldspenden.<br />
Schlangen, im Januar 2009<br />
Im Namen aller Angehörigen<br />
Christel Hanselle<br />
19
Doppel-Premiere am<br />
29./30.1.2010<br />
Der neue Der neue<br />
Kia Sorento Kia Venga<br />
Jetzt live bei uns erleben:<br />
am 29.1. von 9-18 Uhr und am 30.1. von 9-17 Uhr.