10.11.2012 Aufrufe

Auch WIR können feiern - Schlänger Bote

Auch WIR können feiern - Schlänger Bote

Auch WIR können feiern - Schlänger Bote

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong><br />

Zeitschrift für die Gemeinde Schlangen 35. Jahrgang - Januar 2010<br />

die Stadt Bad Lippspringe, Marienloh, Benhausen, Veldrom und Neuenbeken Nr. 339<br />

33189 Schlangen · Ortsmitte 17 · Hrg: Dr. G. Fleege · Tel. 0 52 52 / 9 75 80 · Fax 97 58 22 · redaktion@schlaengerbote.de<br />

<strong>Auch</strong> <strong>WIR</strong><br />

<strong>können</strong><br />

<strong>feiern</strong><br />

(T)Neutonia-Karneval:<br />

Jeckes Treiben fernab<br />

vom Rhein am 6. Februar<br />

Da sitzt er, der Prototyp des<br />

drögen Westfalen: eine Flasche<br />

Bier in der einen Hand, die Fernbedienung<br />

für das TV-Gerät in<br />

der anderen. Die Mattscheibe ist<br />

– westfälisch ausgelassen – mit<br />

einer einsamen Luftschlange<br />

dekoriert und sendet im Zap-<br />

Rhythmus Karnevalsbilder mal<br />

aus Köln, mal aus Düsseldorf.<br />

So stellen sich rheinische Kabarettisten<br />

den westfälischen Jekken<br />

vor. Offensichtlich, weil sie<br />

das bunte Treiben in Schlangen<br />

noch nicht kennen. Denn die<br />

Mitglieder des Gesangvereins<br />

Teutonia und ihre Gäste <strong>können</strong><br />

ganz anders. Wer einmal richtig<br />

(<strong>Schlänger</strong>) Karneval <strong>feiern</strong> und<br />

herzhaft lachen will, ist am<br />

Samstag, 6. Februar, im Bürgerhaus<br />

Schlangen an der richtigen<br />

Adresse. Die Veranstaltung beginnt<br />

um 19.11 Uhr.<br />

Mit der „Linde“ war die Stätte 189 gemeint, die auch als „Präsidentenhof“, später „Poppen Hof“ bekannt<br />

war. In welchem Jahr dort der „Preis-Lumpenball“ stattfand, konnten wir bisher leider nicht heraus finden.<br />

Wie alles begann<br />

Einen gewissen Kultstatus hat er<br />

sich inzwischen erworben, der<br />

Teutonen-Karneval, mit den �<br />

Themen dieser Ausgabe:<br />

<strong>Auch</strong> <strong>WIR</strong> <strong>können</strong> <strong>feiern</strong> S. 1-4<br />

Geschichte des Ski-Sports S. 5-7<br />

Von Kleibern<br />

und Flaschennestern S. 8<br />

St. Marien und<br />

Kneipp-Empfehlung S. 9<br />

Meckermann S. 10<br />

Buch- und Rechtstip S. 11<br />

Ein ungeliebtes<br />

Gemüse S. 12-13<br />

Tage für den Frieden S. 14<br />

30 Jahre<br />

Eichen-Apotheke S. 14-15<br />

Geschichtlicher Rückblick:<br />

Gasthof Koch S.16<br />

Firmeninformationen S. 17<br />

Familienanzeigen S. 18-19


Anruf genügt - Wir helfen Ihnen Anruf genügt - Wir helfen Ihnen Anruf genügt - Wir helfen Ihnen<br />

�<br />

� �<br />

Steinmeier Elektro<br />

Elektroinstallation · Reparatur<br />

Hausgerätekundendienst · Service<br />

Bestattungs-<br />

Institut Lüning<br />

Die Schlosserei<br />

Horstmann Stahltechnik<br />

Bauklempnerei<br />

Metallbedachungen<br />

Sanitärinstallationen<br />

Rüdiger Röhl<br />

Detmolder Straße 267<br />

33175 Bad Lippspringe<br />

Heißmangel<br />

A. Depping<br />

†<br />

seit 1986<br />

33189 Schlangen · Lindenstraße 1 e-mail: info@elektro-petring.de<br />

Tel. (0 52 52) 72 13 · Fax 97 56 66 Internet: www.elekrto-petring.de<br />

Baustoffe<br />

Brennstoffe<br />

Inh. Jürgen Lüning<br />

Schlangen<br />

Raiffeisenstr. 1<br />

KFZ- u. Karosseriewerkstatt<br />

TÜV-Station<br />

A. Dirscherl · Gewerbepark 5 97 31 22<br />

Schlangen, Schlesierweg 6<br />

Mangelzeiten<br />

Di., Mi., Do. 13 - 17 Uhr<br />

Baustoffmarkt HAPPE<br />

Bad Lippspringe<br />

Savignystr. 34b<br />

8 17 16<br />

8 26 00<br />

9 85 10<br />

93 03 18<br />

Ein Unternehmen der<br />

ERGO-Versicherungsgruppe 5 31 87<br />

Parkplätze direkt vor dem Büro<br />

vorm. E. Hunscheid<br />

Heizung<br />

Sanitär<br />

Bäckerei · Feinkost · Konditorei<br />

Diakonie<br />

Schlangen<br />

Pflegeteam der<br />

ev.-ref. Kirche<br />

GERHARD HOFFMANN<br />

Kundendienst<br />

ENERGIEAUSWEIS U. VOR-ORT-BERATUNG<br />

Paderborner Straße 14<br />

33189 Schlangen<br />

Wir sind<br />

für Sie da!<br />

01 72 /<br />

2 06 04 18<br />

HELMUT OESTERHAUS Schlangen, Im kleinen Bruch 13<br />

Staatl. gepr. Energieberater (HWK) u. Elektrotechniker<br />

T.u.C.Schulte GbR<br />

Baumschule u. Gartenbau<br />

Paderborner Straße 58 • 33189 Schlangen<br />

h<br />

Bestattungen<br />

Eduard Römmich<br />

Am Tiwitt 7 · Schlangen<br />

Tannenweg 3<br />

33189 Schlangen<br />

Fon 05252.939099<br />

97 33 10<br />

Schlesierweg 2<br />

33189 Schlangen<br />

7313<br />

72 13<br />

40 63<br />

Fax 40 64<br />

05252<br />

7164<br />

Info@eb-o.de<br />

www.eb-o.de<br />

www.haarprofis.com<br />

Tel. 0 5 2 5 2 . 9 7 4 7 4 0<br />

73 73<br />

„Vorsprung ist der Mut, Neues umzusetzen!“<br />

Paderborn · Tel. 0 52 51/14 25 80<br />

Clever tanken<br />

GO-Tankstelle Dreier<br />

Paderborner Str. 78<br />

33189 Schlangen<br />

HEGGEMANN<br />

HEINRICH HEGGEMANN • Elektromeister<br />

www.warm-wirtschaftsrecht.de<br />

97 37 00<br />

97 60 15<br />

Fax 97 60 14<br />

• Backshop<br />

• Bistro<br />

• Waschanlage<br />

• Handykarten<br />

ELEKTRO<br />

Telefon<br />

7109<br />

ELEKTROHAUSGERÄTE<br />

G E W E R B E G E R ÄT E<br />

K U N D E N D I E N S T<br />

Ihr Friseur<br />

Paderborner Str. 16<br />

Sie suchen<br />

einen guten<br />

Gebrauchtwagen?<br />

Cardia-Pflegeteam Flick<br />

Arminiusstr. 22a<br />

Bad Lippspringe<br />

Ralf Tornede<br />

Radio- und Fernsehtechnikermeister<br />

Paderborner Straße 19 · 33189 Schlangen<br />

Fernseh-Reparaturen schnell<br />

und preiswert bei Ihnen zu Hause.<br />

Blumen<br />

Moderne Floristik<br />

Reifen<br />

Felgen<br />

KfZ-Service<br />

Umzüge<br />

Fliesen- und<br />

Natursteinarbeiten<br />

friseur-team Otte<br />

Salon für 71 72<br />

Damen, Herren und Kinder<br />

Alles für Haus, Tier<br />

und Garten<br />

Jürgen Steinmeier<br />

www.bws-dt.de<br />

93 07 07<br />

• Qualität<br />

• Menschlichkeit<br />

& Vertrauen<br />

in der mobilen Hauskrankenpflege<br />

• Beratung<br />

• Betreuung<br />

• Hardware<br />

• Software<br />

Kein Problem!<br />

RÖDER-Automobile<br />

Gewerbepark 22<br />

Hüsemann + Popkes<br />

Anwaltssozietät + Notarin<br />

Schützenstraße 1· 33189 Schlangen<br />

Am Heidland 17<br />

33189 Schlangen<br />

Mobil 0170/2 00 85 00<br />

Lange’s Blumenhof<br />

Schlangen<br />

Paderborner Str. 67<br />

Franz-Josef Otte<br />

Am Vorderflöß 44a<br />

Bad Lippspringe<br />

Umzug ist Vertrauenssache<br />

Spedition Walter<br />

Bad Lippspringe · Waldstr. 25<br />

Fliesenfachgeschäft<br />

Klöpping<br />

97 01 71<br />

Bad Lippspringe<br />

Am Vorderflöß 25 c<br />

93 98 05<br />

97 42 82<br />

8 37 35<br />

0 52 52<br />

97 64 18<br />

0 52 52<br />

72 42<br />

5 02 44<br />

58 39<br />

Fliesen<br />

Marmor<br />

Fliesen Rohde<br />

GmbH & Co.KG<br />

Schützenstraße 62<br />

73 43<br />

Wendt Bedachungen<br />

Fachbetrieb für Dach, Wand und Abdichtungstechnik<br />

97 59 550<br />

Lippspringer Str. 40 · 33189 Schlangen · info@wendt-bedachungen.de<br />

8 26 60<br />

Im Dorfe 3<br />

Tel. 93 55-0<br />

Fax 93 55-55<br />

Pivitsheider Straße 45 · 32832 Augustdorf · Tel 0 52 37 / 89 99-0 · Fax 89 99-19<br />

Ausstellung und<br />

Werkstatt:<br />

Am Vorderflöß 25a<br />

Bad Lippspringe<br />

Tel. 05252<br />

50616


„Ihr Negerfrauen kommt mal her“, dass mussten sich Erika Vogt und<br />

ihre Kolleginnen in der Küche der Karl-Hansen-Klinik vom Chef öfter<br />

anhören, gut nachvollziehbar, dass die Frauen wenig begeistert waren.<br />

Aber Karneval schlug die Stunde der Revanche. sie erschienen<br />

in der entsprechenden Kostümierung mit schwarz gefärbten Gesichtern<br />

und weißen Handschuhen zur Arbeit. Und abends ging es<br />

dann in der selben Verkleidung in den Saal. Foto: privat 1989<br />

„gewagten“ Darbietungen des<br />

Männerballetts und den Garanten<br />

für flotte Sprüche und passende<br />

Kommentare: Erika Vogt,<br />

Karl Huchtmann oder Jann Henrik<br />

Popkes, alias Tante Käthe.<br />

Dabei hat alles einmal als eher<br />

gemütliche, reine Frauenveranstaltung<br />

begonnen. 1975 traf<br />

sich der Frauenchor erstmals zu<br />

einer Weiberfastnachtswanderung.<br />

Damals verfügte Teutonia<br />

noch über einen separaten<br />

Frauen- und Männerchor. Nach<br />

der Wanderung setzten sich die<br />

Damen gemütlich in einem Lokal<br />

zusammen. Später steuerte<br />

die eine oder andere Sängerin<br />

lustige Vorträge bei. Das damals<br />

noch kleine Publikum war begeistert,<br />

die Abendveranstaltung<br />

erwies sich als ausbaufähig.<br />

Der Teutonia-Karneval war<br />

geboren – als jeckes Treiben unter<br />

Ausschluss der <strong>Schlänger</strong><br />

Männerwelt.<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

Mit dem wachsenden Erfolg<br />

musste auch ein Saal her, der<br />

Saal bei Sibille-Ostmann. Die<br />

Teutonia-Frauen verliehen ihm<br />

am Vorabend, dem Singabend,<br />

karnevalesken Glanz und dekorierten<br />

ihn ebenso farbenprächtig<br />

wie fröhlich. Am Abend danach<br />

begann die Feier mit einem<br />

kalten Buffet. Alle Frauen<br />

kamen verkleidet oder – in der<br />

zurückhaltenderen Variante –<br />

zumindest mit Karnevals-Hütchen,<br />

erinnert sich Erika Vogt.<br />

Sie trauert den alten Zeiten zwar<br />

nicht nach, weiß aber, dass gerade<br />

die älteren Sängerinnen<br />

viel offener und lockerer <strong>feiern</strong><br />

konnten, weil sie eine reine<br />

Frauengesellschaft waren. Im<br />

Nachthemd wären sie sonst gewiss<br />

nicht erschienen. „Um 22<br />

Uhr war Schluss und ruckzuck<br />

wurde alles abgebaut“, erzählt<br />

die erste Vorsitzende des Gesangvereins.<br />

Am Saaleingang empfing Paula Stoffel, hier links neben Frida Wolf,<br />

als Ärztin verkleidet, die Gäste. Hinein durfte nur, wer eine gründliche<br />

Untersuchung mit anschließender Spritzenbehandlung über<br />

sich ergehen ließ. Etwas aus der Fassung geriet „Frau Doktor“ allerdings,<br />

als ein Sänger für die Injektion spontan das Körperteil entblößte,<br />

mit dem sie wohl am wenigsten gerechnet hatte.<br />

Foto: privat 1978<br />

Detmolder Str. 18 · 33189 Schlangen · Tel./Fax: 0 52 52 / 974 174<br />

Angebot im<br />

Monat Februar<br />

6 Körnerbrötchen . . . nur 1,99€<br />

5 Berliner . . . . . . . . . . nur 2,99€<br />

Und Sonntags<br />

2 Brötchen<br />

3 Körnerbrötchen<br />

1 Croissant<br />

Für unsere kleinen Kunden:<br />

· Kleine Käsebrötchen<br />

· Kleine Schokos · Kleine Croissants<br />

Geschäftszeiten: Mo. - Fr.: 5.30 - 13 Uhr und 15 - 18 Uhr<br />

Sa. 5.30 - 13 Uhr, So. 8 - 10.30 Uhr.<br />

Mittwoch Nachmittag geschlossen.<br />

dorfbaeckerei@aol.com<br />

Zu dem aktuellen Hit der Spider Murphy Gang „Skandal im Sperrbezirk“<br />

zeigte das Männerballett wohlgeformte Waden und mehr.<br />

Foto: privat 2000<br />

Vorsicht –<br />

die Männer kommen<br />

Doch auch die Teutonia-Frauen<br />

konnten auf Dauer den gesellschaftlichen<br />

Wandel nicht aufhalten.<br />

Es war Werner Kästing,<br />

perfekt als Frau kostümiert, der<br />

sich als erster Mann unerkannt<br />

unter die <strong>feiern</strong>den Sängerinnen<br />

mischen konnte. Das war das<br />

Ende der rein weiblichen Karnevals-Kultur<br />

in Schlangen. Kästing<br />

gefiel der Abend so gut,<br />

dass der Wunsch nach einer gemeinsamen<br />

Feier von Frauen-<br />

} 2,35 €<br />

nur1,69€<br />

und Männer-Chor laut wurde.<br />

Unterschiedlich gekonnt als<br />

Frauen verkleidete Sänger sorgten<br />

danach mehr oder weniger<br />

freiwillig für beste Unterhaltung.<br />

So erinnern sich noch viele an<br />

den Aufschrei einer Ehefrau, als<br />

der verspätet eintreffende Gatte<br />

offensichtlich sämtliche Schränke<br />

und Kommoden durchwühlt<br />

hatte, um dann mit ganz besonders<br />

kleidsamen Fundstücken<br />

die Bühne zu betreten.<br />

Seit 1997 findet Schlangens große<br />

Karnevalsfeier im Bürgerhaus<br />

statt, nun aber nicht mehr am �<br />

3


Karneval 2008. Heike Schäfer als<br />

„Conferenceuse“ mit der kühnen<br />

Schwimmerin Silke Babian.<br />

klassischen Donnerstag, wie Erika<br />

Vogt mit leichtem Bedauern<br />

anmerkt. Der Rahmen hat sich<br />

einfach zu sehr verändert, das<br />

Programm und die übrigen Vorbereitungen<br />

erforderten einen<br />

erheblichen organisatorischen<br />

Aufwand und viele helfende<br />

Hände. Für alle Beteiligten und<br />

Gäste erwies sich deshalb der<br />

Sonnabend als günstigerer Tag.<br />

Nun endeten die Feiern auch<br />

nicht mehr um 22 Uhr, das begeisterte<br />

Publikum hielt bis zum<br />

frühen Morgen durch.<br />

Der<br />

Generationswechsel<br />

Nach 24 Jahren mussten viele<br />

der Hauptakteure ihrem Alter<br />

Tribut zollen. Sie legten 1999 die<br />

Gestaltung der Karnevalsveranstaltung<br />

in die Hände der jüngeren<br />

Sängerinnen und Sänger<br />

des Chores Neutonia. Viele<br />

klassische Höhepunkte sind geblieben,<br />

aber Neues kommt immer<br />

wieder dazu, wie die Trom-<br />

melgruppe des Jugendzentrums<br />

Domino und die Kindergruppe<br />

des VFL Schlangen. Das<br />

Programm für den 6. Februar<br />

wollte Heike Schäfer nicht verraten,<br />

schließlich soll es ja auch<br />

Überraschungen geben. Nur soviel<br />

ließ sich die Vorsitzende des<br />

Gesangvereins Neutonia entlokken:<br />

Bodo Kibgies, der Vorsitzende<br />

der <strong>Schlänger</strong> Fortuna,<br />

wird als Karnevals-Novize erstmals<br />

die Bühne betreten. Und<br />

für die musikalische Unterhaltung<br />

sorgt Frank<br />

Eusterholz, der „<strong>Schlänger</strong><br />

Markt“-DJ. �<br />

Ein Muss, Karl Huchtmann.<br />

Der Kartenvorverkauf startete<br />

wie jedes Jahr am 27.1. im<br />

Gasthof Sibille-Ostmann, und<br />

am 28.1. im Spielwarengeschäft<br />

Benkelberg. <strong>Auch</strong> an der<br />

Abendkasse sind Karten erhältlich.<br />

Der Eintrittspreis beträgt 8,- €.<br />

Impressionen<br />

Karnevall 2008<br />

Alle Aufnahmen: Fotoservice<br />

Benkelberg, Schlangen<br />

Mitreißend, die Kindertanzguppe des VfL-Schlangen.<br />

Kaum wieder zu erkennen, Beate Hanselle und Silvia Göbel als Eierverkäuferinnen<br />

auf dem Wochenmarkt.<br />

Nach wie vor ein Highlight, das Männerballett.<br />

Machen den Abend spannend, neue Akteure wie die Trommelgruppe<br />

aus dem Domino.<br />

4 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010


Fast ein „St. Moritz<br />

des Nordens“<br />

Zur Geschichte des Skisports in der Region<br />

Durchaus Wintersport tauglich, das Lange Tal im Winter 1950/51.<br />

Foto. H. Fleege<br />

Weiße Pracht in Lippe, knapp<br />

drei Wochen am Stück! Der Jahresbeginn<br />

war eine selten gewordene<br />

Erinnerung an lippische<br />

Winter, die den Namen<br />

Winter auch tatsächlich zu verdienen<br />

schienen. Damals, vor<br />

25, 30, 40 Jahren, als der Klimawandel<br />

noch kein Thema war,<br />

bevölkerten Skiläufer über Wochen<br />

den Bauerkamp, die Berlebecker<br />

Heide oder das Holzhauser<br />

Skigelände unterhalb der<br />

Vogeltaufe. Ja, sogar lippische<br />

Skimeisterschaften fanden damals<br />

noch statt. Und kaum jemand<br />

weiß, dass es einmal Pläne<br />

für den ganz großen Skitourismus<br />

in Lippe gab:<br />

Teutoburger und Egge gleichsam<br />

als „St. Moritz des Nordens“.<br />

Ein Blick zurück – fast<br />

ohne Wehmut.<br />

In Ordnung: Die Lipper mögen<br />

den Kupferdraht erfunden haben,<br />

das Skifahren sicher nicht.<br />

Dessen Ursprünge dürften auch<br />

nicht in den Alpen, sondern im<br />

hohen Norden gelegen haben.<br />

Der wohl älteste Ski wurde in einem<br />

Moor bei Hoting in Schweden<br />

gefunden: 110 Zentimeter<br />

lang, zehn Zentimeter breit und<br />

vor allem 4500 Jahre alt. Dort,<br />

wo es reichlich Schnee gab,<br />

brauchten die Menschen ein<br />

schneetaugliches Fortbewegungsmittel.<br />

Und dafür waren<br />

Ski unschlagbar.<br />

Wohl ab dem 18.Jahrhundert<br />

wurden Ski auch ganz gezielt<br />

zum „Spaß“ und für Skirennen<br />

gebaut. Diese Entwicklung ging<br />

von der südnorwegischen Provinz<br />

Telemark aus, die später<br />

auch einer eleganten Abfahrtstechnik<br />

den Namen gab. In<br />

Deutschland kam dieser Trend<br />

Ende des 19. Jahrhunderts an.<br />

Als der norwegische Polarfor-<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

scher Fridjof Nansen Grönland<br />

auf Skiern durchquert, löst er einen<br />

ersten Skiboom aus. Sein<br />

Reisebericht wird zum Bestseller,<br />

und 1891 gründen Brettl-<br />

Fans in München und im<br />

Schwarzwald die ersten Skiclubs.<br />

In den Alpen reagiert man<br />

eher irritiert auf die vereinzelten<br />

Flachländer, die sich wagemutig<br />

auf ihren „Narrenholzbrettern“<br />

die Berge hinab stürzen. Erst als<br />

der junge Österreicher Mathias<br />

Zdarsky die Ski deutlich verkürzt<br />

und eine entsprechende<br />

Bindung entwickelt, werden die<br />

Bretter bogentauglich. Skifahren<br />

gewinnt auch in den Alpen an<br />

Popularität. Die ersten Skilifte –<br />

freilich kaum mit modernen Anlagen<br />

vergleichbar – ließen nicht<br />

lange auf sich warten. In Vorarlberg<br />

und im Hochschwarzwald<br />

entstanden 1907 und 1908 die<br />

ersten Anlagen.<br />

<strong>Auch</strong> die Lipper ließen sich vom<br />

Skifieber infizieren. Die ersten<br />

Bretter bogen sie noch über<br />

Wasserdampf aus Eschenholz.<br />

Später trugen die <strong>Schlänger</strong> geeigneteres<br />

Material ins Lange<br />

Tal oder zum Bauerkamp hinauf,<br />

um dann die Abfahrt auf der<br />

Mondscheinwiese oder durch<br />

die Teufelsschlucht zu genießen.<br />

Der Paderborner Alpenverein<br />

unterhielt ab 1932 bis in die<br />

60iger-Jahre hinein sogar eine<br />

Skihütte auf dem Bauerkamp.<br />

Nach dem Tod der Urgroßmutter<br />

des jetzigen Restaurantbesitzers<br />

Cord Bauerkämper, mietete<br />

der Verein die leerstehende ehemalige<br />

Leibzucht für einen eher<br />

symbolischen Betrag. Er unterhielt<br />

dort zwei Schlafräume,<br />

eine Küche und einen Wohnraum.<br />

Aber mit zunehmender<br />

Mobilität nutzten die Wanderer<br />

und Skiläufer die Übernach- �<br />

VICTORIA<br />

1. März 2010<br />

neue moped-schilder<br />

anschrauben<br />

abdüsen<br />

victoria versichert<br />

Rüdiger Röhl Versicherungsfachmann (BWV)<br />

Geschäftsstelle der VICTORIA Versicherungs-Gesellschaften<br />

Detmolder Straße 267, 33175 Bad Lippspringe,<br />

Tel. (0 52 52) 5 31 87, Fax (0 52 52) 94 00 17<br />

Auto (01 72) 2 94 78 67<br />

Versicherungen · D.A.S.-Rechtsschutz<br />

Bausparen · Kapitalanlagen<br />

5


Wochenendvergnügen im Langen Tal. Letzter Kamp vor dem „Zick-<br />

Zack-Weg“. Foto: 1953/54, H. Fleege<br />

tungsmöglichkeiten immer seltener.<br />

Sie fuhren lieber mit dem<br />

eigenen Auto abends wieder<br />

nach Hause. 1971 wurde das<br />

Gebäude abgerissen.<br />

In der ersten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts gab es Pläne für<br />

eine Ski-Hochburg im lippischen<br />

Süden, die weit über die<br />

geschilderten Aktivitäten auf<br />

Wintersport 400 m. ü. d. M. am Bauerkamp im Winter 1960/61.<br />

Foto: Postkarte Bauerkamp<br />

Abstieg vom Bauerkamp, M. Eilert und H. Sibille.<br />

Foto: 1953/54, H. Fleege<br />

dem Bauerkamp hinaus gingen.<br />

Das hing nicht zuletzt auch mit<br />

der Ideologie des Nationalsozialismus<br />

zusammen, in die sich<br />

der Skisport problemlos integrieren<br />

ließ. So schrieb der Paderborner<br />

D.S.V.-Lehr- und Tourenwart<br />

Gruttmann 1934: „Charakterausdruck<br />

und zugleich<br />

Charakterschulung ist der Skilauf<br />

... Wo immer sich Berge gegen<br />

den Himmel erheben, denen<br />

der Winter ein Schneekleid<br />

beschert, da sollen Jungmänner<br />

und Jugendliche den ureigenen<br />

und uralten Sport der nordischen<br />

Völker betreiben ... Jeder<br />

Jungmann sollte den Skilauf lernen,<br />

besonders wenn er im Gebiet<br />

des Teutoburger Waldes<br />

und des Eggegebirges seine<br />

Heimat hat.“ So würden in dem<br />

„urdeutschen Gebirge“ Skiläufer<br />

heranwachsen – „jene wetterharten,<br />

mutigen, heimatliebenden<br />

Menschen, die immer wertvoll<br />

und sicher einmal auch nö-<br />

tig sein werden für Volk und Vaterland.“<br />

Welch eine ideologische Vereinnahmung<br />

einer ganzen Sportart!<br />

Wenige Jahre zuvor hatten Landesforstmeister<br />

Reiter und der<br />

sozialdemokratische Präsident<br />

der Lippischen Landesregierung,<br />

Heinrich Drake, die Pläne<br />

des Lippischen Verkehrsverbandes<br />

noch abgelehnt, ein Skigebiet<br />

zwischen Egge, Kohlstädt,<br />

Schlangen, Veldrom, Altenbeken<br />

und Driburg zu erschließen.<br />

Doch nach der Machtergreifung<br />

der Nationalsozialisten gelangten<br />

die Pläne zurück auf die Tagesordnung.<br />

Vor allem der Hotelier<br />

Karl Vialon aus Horn bemühte<br />

sich nach Kräften und mit<br />

einem großen personellen Aufgebot<br />

an Beteiligten und Sachverständigen<br />

– Skilehrer Gruttmann<br />

war auch darunter – ein<br />

geeignetes Gelände ausfindig<br />

zu machen. Ob Vialon vor allem<br />

die Tourismusförderung im Blick<br />

hatte, ob er selbst ein begeisterter<br />

Skisportler war, oder ob hier<br />

auch NS-Ideologie zum Tragen<br />

kam, lässt sich im Nachhinein<br />

kaum noch beurteilen. Seine<br />

„Wintersportkommission“ jedenfalls<br />

hielt den Nordhangweg<br />

des Hohlsteinhöhlenberges<br />

beim Bärental für geeignet.<br />

Mit diesem Gelände könnten<br />

Horn und Schlangen mit Brilon<br />

im Sauerland als einem aufstrebenden<br />

Wintersportort konkurrieren.<br />

„Tatsächlich ist die Höhenlage<br />

die gleiche wie bei Brilon.<br />

Die Geländeverhältnisse<br />

sind aber besser, da hier ein<br />

ausgedehntes Wiesengelände<br />

vorhanden ist“, urteilte Gruttmann.<br />

Als hinderlich für die ambitionierten<br />

Pläne erwiesen sich<br />

jedoch die Kohlstädter und Oesterholzer<br />

Landwirte. Sie sollten<br />

die oberhalb von Kohlstädt liegenden<br />

Kämpe gegen Flächen<br />

tauschen, die an der Straße<br />

nach Oesterholz lagen. Doch zu<br />

diesem Tausch kam es nicht,<br />

und ein Erwerb der Weiden erschien<br />

bei einer veranschlagten<br />

Kaufsumme von etwa 14.000 �<br />

6 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010


Am Skilift in Holzhausen-Externsteine, 11. Januar 2010<br />

Foto: Hubert Ebers, Ski-Club Horn-Bad Meinberg<br />

Reichsmark als nicht realisierbar.<br />

Fortan fielen alle Pläne für<br />

Skisport in Lippe etwas weniger<br />

ehrgeizig aus.<br />

Zwischen den 50iger- und<br />

80iger-Jahren entwickelte sich<br />

die Ski-Szene trotzdem prächtig.<br />

1972 ging auf dem Bauerkamp<br />

ein Skilift in Betrieb. Er<br />

beförderte bis 1991 Skifahrer<br />

den Berg hinauf, damit sie anschließend<br />

eine Abfahrt von fast<br />

300 m genießen konnten. „Rein<br />

materiell gibt es ihn immer<br />

noch“, stellt Cord Bauerkämper<br />

fest. Eigentlich könnte man ihn<br />

sogar wieder in Betrieb nehmen.<br />

Aber für die Reparatur und Wartung<br />

kommen nur begabte Mechaniker<br />

und begnadete Tüftler<br />

in Frage, so der Restaurantbesitzer.<br />

Karl-Heinz Benkelberg<br />

und Friedhelm Ostmann hatten<br />

den Lift gebaut. Sie verwendeten<br />

unter anderem das Getriebe<br />

eines ausrangierten Unimogs<br />

und als Antrieb einen Mercedes-<br />

Motor. Bei einer so ausgeklügelten<br />

Konstruktion lässt sich nicht<br />

einfach ein Ersatzteil austauschen,<br />

erläutert Bauerkämper<br />

eines der Probleme. Das Aus für<br />

die Anlage kam aber wohl doch<br />

eher aus wirtschaftlichen Gründen.<br />

Mindestens vier Wochen<br />

im Jahr müsste ausreichend<br />

Schnee liegen, damit sich der<br />

Betrieb rentiert.<br />

Trotzdem seien derartige Lifte<br />

beliebt und erfüllten eine wichtige<br />

Funktion, nicht nur als Vorbereitung<br />

auf den Skiurlaub, weiß<br />

Bodo Gowin, der langjährige<br />

Vorsitzende des Ski-Clubs<br />

Horn-Bad Meinberg. Der Verein<br />

hat sich durchaus mit dem Gedanken<br />

getragen, den Lift am<br />

Bauerkamp zu übernehmen.<br />

Aber da der Club bereits den Lift<br />

in Holzhausen auf ehrenamtlicher<br />

Basis betreibt, mussten<br />

die Beteiligten letztlich akzeptieren,<br />

dass die zusätzliche Arbeit<br />

nicht zu leisten war. Dafür sorgt<br />

der Ski-Club für ein anderes<br />

Skivergnügen auf dem Bauerkamp:<br />

Er spurt eine etwa zehn<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

Kilometer lange Doppelloipe für<br />

Skilangläufer (siehe Karte). Eigens<br />

zu diesem Zweck wurde<br />

ein gebrauchter Motorschlitten<br />

aus Österreich angeschafft. Das<br />

Loipenspurgerät hat dann ein<br />

ortsansässiger Metallbaubetrieb<br />

angefertigt.<br />

Für die Saison 2010/11 plant<br />

man, die Streckenführung neu<br />

auszuschildern. Ausgangs- und<br />

auch Zielpunkt bleibt die Gaststätte<br />

Bauerkamp. Dort soll eine<br />

große Stationstafel, auf der die<br />

Loipe einschließlich des Höhenprofils<br />

abgebildet ist, aufgestellt<br />

werden. <strong>Auch</strong> im Bereich der<br />

weiteren Streckenführung sollen<br />

im Abstimmung mit Land- und<br />

Forstwirtschaft weitere Hinweisschilder<br />

platziert werden, erläutert<br />

Gerhard Räker, der neue<br />

Vorsitzende des Ski-Clubs.<br />

Der Club hat gut 500 Mitglieder,<br />

darunter auch viele <strong>Schlänger</strong>.<br />

Die vielfältigen Angebote von<br />

Skigymnastik und Nordic-Walking<br />

über Bergwanderungen bis<br />

zu Skifreizeiten stehen generell<br />

auch Nichtmitgliedern offen.<br />

Und – darauf legt der Ski-Club<br />

großen Wert – wichtig sei nicht<br />

das sportliche Leistungsvermögen.<br />

„Jeder, der Skifahren<br />

möchte, wird mitgenommen<br />

und zwar vorbehaltlos“. Dass<br />

sich bei passenden Witterungsverhältnissen<br />

Groß und Klein<br />

von Paderborn bis Minden in<br />

Holzhausen zum Skifahren treffen,<br />

freut die ehrenamtlichen<br />

Liftbetreiber natürlich. Die nächsten<br />

drei Wochen mit weißer<br />

Pracht in Lippe <strong>können</strong> also<br />

gerne kommen. �<br />

Quellen: Heinz Wiemann<br />

Cord Bauerkämper<br />

Ski-Club Horn-Bad Meinberg,<br />

www.ski-club-hbm.de<br />

Hinweis: Da das Spuren der<br />

Loipe ehrenamtlich durchgeführt<br />

wird, kann nicht immer<br />

sicher gestellt werden, dass<br />

nach jedem Schneefall die Loipe<br />

zeitnah neu gespurt ist.<br />

Gib deinem Körper ein anderes Gewicht!<br />

Körpergewicht optimieren ...<br />

... durch bewusste Ernährung!<br />

Neuer Kursus ab 2. Februar 2010<br />

10 Termine immer Di. von 19 - 20.30 Uhr<br />

Teilnehmerzahl begrenzt! Anmeldung ab sofort:<br />

Praxis für Ernährungsberatung<br />

Marlies Herdehuneke, Ökotrophologin,<br />

Dedinghauser Weg 8, 33189 Schlangen,<br />

Telefon: 0 52 52 - 9 1712 79<br />

Der Start- und Zielpunkt ist die Gaststätte „Bauerkamp“ an der Straße<br />

zwischen Schlangen und Veldrom. Die Loipe verläuft von der<br />

Gaststätte parallel zur Straße leicht ansteigend in Richtung Veldrom,<br />

bis auf den höchsten Punkt. Hier muss die Straße überquert werden.<br />

Oberhalb des Waldes geht es nach rechts weiter über die Wiesen<br />

auf einen Rundkurs. Die Strecke zieht sich über die Hochebene<br />

bis zum Mönkeberg, von wo es über den Zollstockweg in Richtung<br />

Kempen weitergeht. Von Kempen führt die Loipe über die Freifläche<br />

zurück auf den höchsten Punkt an der Straße von Veldrom nach<br />

Schlangen. Zurück zur Gaststätte Bauerkamp geht es rechts der<br />

Straße leicht bergab durch ein kleines Wäldchen. Die Benutzung ist<br />

kostenfrei und auf eigene Verantwortung.<br />

7


Von Kleibern und Flaschennestern:<br />

aus dem Leben der Meisen Text und Fotos: Dirk Grote<br />

Die Familie der Meisen ist dem<br />

Menschen wohl eine der vertrautesten.<br />

Meisen sind allgegenwärtig.<br />

Wir finden sie in den<br />

unterschiedlichen Waldtypen, in<br />

offenen Strukturen sowie in Ortschaften.<br />

Ihre Vertrautheit dem<br />

Menschen gegenüber dokumentiert<br />

ihre Anpassungsfähigkeit.<br />

In einigen Fällen ging diese Vertrautheit<br />

aus Sicht der Menschen<br />

dann aber doch zu weit.<br />

So gab es noch bis zum Ende<br />

des letzten Jahrhunderts auf<br />

den britischen Inseln den Beruf<br />

des Milchmannes, der die<br />

Milchflaschen früh morgens vor<br />

den Türen seiner Kunden abstellte.<br />

Immer häufiger kam es zu Beschwerden,<br />

weil die Aludeckel<br />

beschädigt waren. Es dauerte<br />

einige Zeit, bis die Übeltäter<br />

überführt werden konnten. Auf<br />

frischer Tat ertappt wurden<br />

Kohl- und Blaumeisen. Diese erwiesen<br />

sich darüber hinaus als<br />

wahre Feinschmecker. Bevorzugten<br />

sie doch die Flaschen<br />

mit dem goldenen Aludeckel<br />

gegenüber den silberfarbigen.<br />

Der goldene Verschluss stand<br />

für die fettere Rahmvariante!<br />

Aber kommen wir wieder zurück<br />

zu unseren heimischen, nicht<br />

minder intelligenten Meisen.<br />

Der Name Meise leitet sich aus<br />

dem althochdeutschen Wort<br />

maisa ab, welches für klein,<br />

zierlich steht. Und das mit<br />

Recht. Schaut man sich den<br />

„kräftigsten“ Vertreter dieser<br />

Familie, die „Kohlmeise“ an.<br />

Sie verdankt ihren Namen dem<br />

schwarzen Bruststreifen, welcher<br />

sich vom Schnabel über<br />

die Brust bis zum Bauch erstreckt.<br />

Anhand dieser Gefiederzeichnung<br />

lassen sich auch<br />

die Geschlechter unterscheiden.<br />

Der Streifen des Männchens<br />

ist breiter. Durch viele<br />

wissenschaftliche Untersuchungen<br />

haben wir Einblick in das<br />

Familienleben der Kohlmeisen<br />

bekommen. Dabei stellte sich<br />

heraus, dass Kohlmeisen ihrem<br />

Partner nicht treu sind. Seitensprünge<br />

sind üblich und auch<br />

biologisch sinnvoll, da sie genetische<br />

Vielfalt garantieren und<br />

Inzucht weitgehend verhindert<br />

wird. So kann es durchaus vorkommen,<br />

dass ein Weibchen ein<br />

Gelege bebrütet, dessen Eier<br />

von drei oder vier Männchen befruchtet<br />

wurden. Die Kohlmeise<br />

stellt keine besonderen Ansprüche<br />

an ihren Lebensraum. Sie<br />

ist im Wald ebenso anzutreffen<br />

wie in Ortschaften.<br />

Kaum anspruchsvoller bezüg-<br />

lich ihres Brutbiotops ist die<br />

„Blaumeise“. Sie ist mit ca. elf<br />

Zentimeter noch etwas kleiner<br />

als die Kohlmeise. Dadurch entgeht<br />

sie dem Konkurrenzkampf<br />

bezüglich des Niststandortes.<br />

Die Blaumeise zwängt sich<br />

durch die kleinsten Astlöcher.<br />

Zwei bis drei Jahresbruten mit<br />

jeweils sechs bis acht Jungvögeln<br />

sind bei der Blau- und<br />

Kohlmeise üblich. Beide Meisenarten<br />

konnten ihre Be-<br />

standszahlen bei leichten Negativentwicklungen<br />

in etwa halten.<br />

Das mag ein Indiz für einen<br />

Wandel unserer Gartenkultur<br />

sein. Da sich beide Vertreter<br />

dem Menschen angeschlossen<br />

haben, leiden sie unter einer immer<br />

sterileren Gestaltung unserer<br />

Gärten. Ihnen fehlt der Insektenreichtum<br />

der früheren Nutzgärten.<br />

Für die nächsten Familienmitglieder<br />

der Meisen gibt es die<br />

Bezeichnung „Waldmeisen“.<br />

Die „Tannenmeise“ entspricht<br />

in ihrer Größe etwa der Blaumeise<br />

und in der Farbe der Kohlmeise.<br />

In Mischwäldern, aber<br />

auch in Fichtenforsten, kann<br />

man sie beobachten. Im Sommerhalbjahr<br />

ist sie unermüdlich<br />

auf der Suche nach Insekten in<br />

den Wipfeln der Fichten unterwegs.<br />

Während des Winters besucht<br />

sie auch Futterhäuschen.<br />

Die Tannenmeise ist ein Höhlenbrüter.<br />

In Astlöchern und<br />

Spechtbehausungen zieht sie<br />

ihre Jungen auf. Durch die Ausbreitung<br />

der Fichtenwälder<br />

konnte diese kleine Meise ihr<br />

Verbreitungsgebiet erweitern.<br />

Eine andere Meisenart profitierte<br />

ebenso von der Nutzungsänderung<br />

unserer Wälder, die<br />

„Haubenmeise“. Namensgebend<br />

für diesen zierlichen Vogel<br />

sind die Scheitelfedern, welche<br />

zuweilen aufgestellt werden. Ein<br />

biologischer Nutzen dieses<br />

Kopfschmuckes konnte bisher<br />

nicht nachgewiesen werden. Vor<br />

einhundert Jahren wäre diese<br />

Laune der Evolution wohl so gedeutet<br />

worden, dass dieser Vertreter<br />

der Singvögel dem Menschen<br />

besonders gut gefallen<br />

möchte, und ich muss zugeben,<br />

dass ich die Haubenmeise auch<br />

besonders hübsch finde. Sinn<br />

hin, Sinn her.<br />

Die „Sumpfmeise“ und die<br />

„Weidenmeise“ werden als die<br />

„grauen oder braunen Meisen“<br />

bezeichnet. Äußerlich<br />

kaum zu unterscheiden bedarf<br />

es schon der Kenntnis der Lautbestimmung.<br />

Es gibt zwar minimale<br />

Differenzen in der Gefiederzeichnung,<br />

aber sicher lassen<br />

sich diese Schwesternarten<br />

nur an ihren Rufen unterscheiden.<br />

<strong>Auch</strong> die Bindungen an<br />

den Sumpf oder an Weiden sind<br />

irreführend. Sind beide Meisenarten<br />

im Sommer relativ schwer<br />

zu entdecken, hat man während<br />

der Zugzeit eher die Chance sie<br />

an den Samenständen in Hochstaudenfluren<br />

zu beobachten<br />

und zu hören. Im allgemeinen<br />

sind diese Meisen bei uns<br />

Standvögel, bei lang anhaltenden<br />

Frostperioden ziehen sie<br />

aber Richtung Südwesten.<br />

Eine Besonderheit stellen die<br />

„Scheinmeisen“ dar. Ein Vertreter<br />

dieser Scheinmeisen ist die<br />

„Bartmeise“, welche zu den<br />

„Papageischnäbeln“ lateinisch:<br />

Paradoxornithidae gezählt wird.<br />

Die Bartmeise ist ein Bewohner<br />

ausgedehnter Schilfbestände.<br />

Größere Bestände gibt es in<br />

Deutschland im Bereich der Müritz.<br />

In Westfalen kommt sie in<br />

den Rieselfeldern bei Münster<br />

vor.<br />

Kohlmeise mit Fetter Beute<br />

Einen ähnlichen Lebensraum<br />

benötigt die „Beutelmeise“,lateinisch<br />

Remizidae . Die Beutelmeise<br />

baut kunstvolle Nester an<br />

Zweigen, die über das Wasser<br />

ragen. In ihrer Form erinnern<br />

diese Behausungen an die Nester<br />

der Webervögel Afrikas.<br />

Nachweise der Beutelmeise in<br />

unserer Nähe gibt es an der Weser.<br />

Die Familie der „Schwanzmeisen“<br />

mit ihrem einzigen Vertreter,<br />

der Schwanzmeise,<br />

ist Ihnen sicherlich wieder vertrauter<br />

als die beiden zuvor beschriebenen<br />

Arten. Die<br />

Schwanzmeise ist bei uns Brutvogel<br />

und baut sogenannte<br />

„Flaschennester“.<br />

Wie in einem Paternoster wechseln<br />

die Jungvögel nach der<br />

Nahrungsübergabe durch die<br />

Altvögel ihre Position. Wer gefüttert<br />

wurde geht eins runter. Im<br />

Winter ziehen die nordost europäischen<br />

Schwanzmeisen in<br />

Mitteleuropa umher. Diese Unterart<br />

hat einen rein weißen<br />

Kopf. Schwanzmeisen leben in<br />

Laub- und Mischwäldern ebenso<br />

wie in Parkanlagen oder Gärten.<br />

Bei dem letzten Vertreter der<br />

Meisen wird einem wunderbar<br />

klar, wie fließend die Übergänge<br />

zwischen den Familien der<br />

Singvögel sind.<br />

Der „Kleiber“, auch als<br />

„Spechtmeise“ bekannt, besitzt<br />

Eigenschaften beider Vögel. Namensgebend<br />

war der Berufsstand<br />

der Kleiber. Die Zunft der<br />

Kleiber war im Mittelalter zuständig<br />

für das Verputzen der Gefache<br />

der Fachwerkhäuser mit<br />

Lehm. Diese Arbeit leistet der<br />

Singvogel noch heute, indem er<br />

Einfluglöcher zu seinen Höhlen<br />

auf ein ihm angepasstes Maß<br />

mit Lehm verkleinert. So verhindert<br />

er ein Eindringen von Fressfeinden.<br />

Zudem ist der Kleiber<br />

der einzige einheimische Vogel,<br />

der mit nach unten gerichtetem<br />

Kopf Bäume herab laufen kann.<br />

Durch ihre Nähe zum Menschen<br />

und ihre ganzjährige Präsenz<br />

nehmen Meisen für uns eine besondere<br />

Stellung innerhalb der<br />

Singvögel ein. Ein Leben ohne<br />

diese Opportunisten wäre weniger<br />

interessant und weniger<br />

schön. �<br />

8 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010


Bei dieser Pflanze scheiden<br />

sich die Geister. Für zart Besaitete<br />

ist sie ein widerliches Unkraut,<br />

weil sie überall wächst<br />

und wuchert, der Haut Brandblasen<br />

beschert und als Kinderschreck<br />

nichts im Garten zu suchen<br />

hat. Kräuterexperten/ innen<br />

hingegen schätzen neben<br />

der flächendeckenden Verfügbarkeit<br />

ihre vielseitigen Heilwirkungen:<br />

"Die Brennnessel hat in<br />

der Tat für Kenner den größten<br />

Wert", befand nicht erst Sebastian<br />

Kneipp (1821 bis 1897).<br />

Er hing - wie auch die akademische<br />

Ärzteschaft seiner Zeit -<br />

noch der Vorstellung der „Blutreinigung“<br />

an. <strong>Auch</strong> wenn wir<br />

heute die antike Säftelehre<br />

nicht mehr so vertreten und<br />

eher sagen würden, die Brennnessel<br />

regt den Stoffwechsel<br />

und besonders die Nierenfunktion<br />

an: Die Wirkung ist jedenfalls<br />

gesund, auch vorbeugend<br />

beispielsweise gegen Nierengrieß.<br />

Unser Tipp: die Brennnessel<br />

Medizinisch verwendet man<br />

überwiegend Blätter oder Wurzeln<br />

der großen Sorte. Die Blätter<br />

enthalten Mineralsalze wie<br />

Kalium, Kalzium und Kieselsäure.<br />

Das Zusammenspiel der<br />

Inhaltstoffe der Blätter<br />

erhöht den Harnfluss,<br />

schwemmt Ödeme aus und soll<br />

die Harnsäure fördern. Sie enthält<br />

entzündungshemmende<br />

Stoffe und lindert daher rheumatische<br />

Beschwerden. Vitamine<br />

und Spurenelemente sollen<br />

allgemein das Immunsystem<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

St. Marien<br />

Schlangen<br />

Veranstaltungen im<br />

Februar<br />

2.02. Gemeindeladen St. Marien „Die Arche“: das offene Angebot<br />

für Jung und Alt zwischen Kuchen essen, Begegnung, Second-Hand-Kinderkleidung<br />

und Eine-Welt-Laden.<br />

21.02. 10.30 Uhr Familiengottesdienst- und Jugendgottesdienst.<br />

28.02. Der Kirchenchor St. Martin, Bad Lippspringe singt um<br />

10.30 Uhr im Sonntagsgottesdienst.<br />

Für alle Eine-Welt-Interessierten in Schlangen: Verkauf von Waren<br />

aus dem Fairen Handel in St. Marien im Gemeindeladen,<br />

nach den Familiengottesdiensten, im Pfarrbüro und jederzeit<br />

nach Absprache!<br />

Weiberfastnacht am 11. Februar<br />

für alle „jecken“ Frauen im Pfarrheim St. Marien ab 19.11 Uhr.<br />

Kontakt: Pfarrbüro, Paderborner Str. 23, 33189 Schlangen<br />

Öffnungszeiten: Di. 15-17 Uhr, Do. 9-11 Uhr, Tel.: 0 52 52 / 72 17<br />

E-Mail: pfarramt@st-marien-schlangen.de<br />

www.st-marien-schlangen.de<br />

Kneipp-Empfehlung - Tipps des Kneipp-Bund e.V.<br />

Eine Pflanze - zwei Gesichter<br />

stärken. Die entzündungshemmende<br />

und abschwellende Wirkung<br />

der Wurzeln macht die<br />

Brennnessel zu einem anerkannten<br />

Naturheilmittel bei<br />

Prostatabeschwerden.<br />

Brennnesseln werden üblicherweise<br />

als Tee, Tabletten oder<br />

Frischpflanzensaft angewendet.<br />

So braut man den Tee:<br />

Zwei Teelöffel getrocknete<br />

Brennnesselblätter oder - Wurzel<br />

mit kochendem Wasser<br />

übergießen, kurz aufkochen,<br />

fünf Minuten ziehen lassen.<br />

Oder sechs 20 Zentimeter lange<br />

frische Triebe mit einem Liter<br />

Wasser kurz aufkochen und<br />

zehn Minuten ziehen lassen.<br />

Sebastian Kneipp: „Die Brennnesseln<br />

sind nebenbei gesagt,<br />

sehr wichtig in der Heilkunde.“<br />

Tipp am (Weges-) Rande: Friseurinnen<br />

empfehlen die<br />

Brennnessel zur Pflege der<br />

Kopfhaut bei fettigem Haar und<br />

Schuppen. Wer eine richtiggehende<br />

sechswöchige Kur mit-<br />

Brennnesseltee macht, wird<br />

ebenfalls den Wellness - und<br />

Verschönerungseffekt aufs<br />

Haar entdecken.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Kneipp - Anwendungen immer<br />

nur nach Rücksprache mit dem<br />

Arzt nehmen.<br />

Ihr Spezialist des<br />

Kneipp - Bund e. V.<br />

Dr. Bernhard Uehleke<br />

Kontakt:<br />

Kneipp - Verein Schlangen e.V.,<br />

Detmolder Straße 33,<br />

Tel.: 05252/7306<br />

Ihr Küchenspezialist vor Ort<br />

Ausstellungsküchen stark reduziert!<br />

Küchenstudio<br />

Sven Kligge<br />

Paderborner Straße 79 · 33189 Schlangen<br />

Telefon (0 52 52) 97 37 10 · Fax 97 47 82<br />

... bei allen Heizungsfragen, oder<br />

zu hohen Heizkosten -<br />

fragen Sie Ihren FACHMANN!<br />

Am Heidland 17 - 33189 Schlangen<br />

Tel. 0 52 52 / 97 64 18 - Fax 97 59 57 4<br />

email: peter-versorgungstechnik@web.de<br />

Beratung·Planung·Montage·Service<br />

9


Meckermann’s Meinung:<br />

Sperrbezirk: Wander-Parkplätze!<br />

„Die Gemeinde Schlangen ist<br />

ein Wanderparadies im Herzen<br />

vom Naturpark Eggegebirge<br />

und südlicher Teutoburger<br />

Wald“.<br />

Dies zitiert Euer Maximilian aus<br />

einer Eigendarstellung unseres<br />

Heimatortes.<br />

Und wörtlich wiedergegeben ist<br />

auch der folgende Spruch:<br />

„Steig aus und wandere!“<br />

An vielen (Park-) Plätzen in<br />

Schlangens Natur kann man<br />

auch aussteigen und auf Rundwanderwegen<br />

viel entdecken.<br />

Allerdings werden wir durch<br />

den angrenzenden Truppenübungsplatz<br />

Senne auch in unsere<br />

Schranken gewiesen. Ist<br />

die Schranke zu, gibt es sowieso<br />

keine Möglichkeit zum<br />

Weiterkommen – und bei offener<br />

Durchfahrt (was nur selten<br />

der Fall ist) ahndet die Range<br />

Control Verstöße beim Anhalten<br />

und Aussteigen mit einem entsprechenden<br />

„Knöllchen“.<br />

Sind die Voraussetzungen in<br />

Schlangen durch das Militärgebiet<br />

bereits massiv eingeengt<br />

und nicht gerade wanderbar, so<br />

kommen jetzt weitere Einschränkungen<br />

hinzu.<br />

Die Parkplätze Bärental, Kohlenberg<br />

und Schlüsselgrund an<br />

der B1 von Kohlstädt nach<br />

Horn sind gesperrt.<br />

Was bedeutet eine Bundesstraße<br />

durch herrliches Waldgebiet,<br />

wenn Parkplätze nicht aufgesucht<br />

werden <strong>können</strong> – nicht<br />

von Wanderern und auch nicht<br />

von Kraftfahrern, die nur ihre<br />

Ruhepausen einhalten wollen?<br />

Wieso wird Naherholungssuchenden,<br />

wie auch Euer Meckermann<br />

einer ist, der Zugang<br />

verwehrt?<br />

Auf der einen Seite wird mit einem<br />

aufwändigen Tourist-Zentrum<br />

versucht, den Gästen Geschmack<br />

auf die Natur zu machen<br />

– und auf der anderen<br />

Seite wird die „Suppe versalzen“,<br />

da Wanderwege verschlossen<br />

sind.<br />

Hier die Erklärung: Die Unfallkommission<br />

des Kreises Lippe<br />

sieht keine andere Möglichkeit,<br />

die Verkehrssicherheit zu gewährleisten<br />

und die Prostitution<br />

auf diesen Parkplätzen zu verhindern.<br />

Obwohl hier kein Gewerbegebiet<br />

ist, gehen hier (wie<br />

bezeichnet man doch gleich)<br />

die Damen ihrem Gewerbe in<br />

Wohnmobilen nach.<br />

Diese „unerlaubte Sondernutzung“<br />

ist zwar nicht statthaft,<br />

also eine Ordnungswidrigkeit,<br />

aber unsere Ordnungshüter haben<br />

keine Handhabe dies zu<br />

unterbinden? Einfach lachhaft,<br />

empfindet Euer Meckermann,<br />

und ihm fällt das Lied der Spider<br />

Murphy Gang „Skandal im<br />

Sperrbezirk“ ein. Also schlau<br />

gemacht – und so heißt es in einem<br />

Lexikon: „Ein Sperrbezirk<br />

ist ein Gebiet, in dem die Prostitution<br />

ausnahmsweise verboten<br />

ist. Grund ist häufig der Jugendschutz.<br />

Im Sperrbezirk ist<br />

es untersagt, zu Prostituierten<br />

Kontakt aufzunehmen, um sexuelle<br />

Handlungen gegen Entgelt<br />

zu vereinbaren.“<br />

Müssten Wander-Familien mit<br />

Kindern nicht geschützt werden?<br />

Des Weiteren erinnert sich Euer<br />

Maximilian an das Schild<br />

„Widerrechtlich abgestellte<br />

Fahrzeuge werden kostenpflichtig<br />

abgeschleppt“. Frage:<br />

Sind die bewussten Wohnmobile<br />

nicht widerrechtlich abgestellt?<br />

Wie oft hat Meckermann schon<br />

wegen Falschparkens bezahlt –<br />

ob er wollte oder nicht, die<br />

Rechtslage ist eindeutig.<br />

Deshalb leuchtet ihm beim besten<br />

Willen nicht ein, dass es<br />

keine andere und bessere Lösung<br />

als eine Sperrmauer gibt.<br />

Allerdings müssten sich auch<br />

alle darum bemühen.<br />

Aber das glaubt einfach nicht ...<br />

... Euer<br />

Maximilian Meckermann<br />

Wie bei allen „Meckerköppen“: Manches ist richtig, und anderes nicht falsch. Teilweise werden nur Halbwahrheiten genannt, und die noch verkehrt.<br />

Nichts ist repräsentativ, und höchstens zwei Promille der Leser teilen Meckermann’s Meinung. Damit keine Schmerzensgelder und Prozesskosten anfallen,<br />

distanziert sich die Redaktion im voraus. Dennoch, wer uns mal die Meinung sagen möchte: meckermann@schlaengerbote.de<br />

Tipp der Volksbank Schlangen eG: Mit Bausparen Energie sparen<br />

Gerade bei älteren Häusern, die<br />

noch nicht nach dem neuesten<br />

Stand der Technik saniert sind,<br />

bestehen enorme Einsparpotenziale.<br />

Durch eine bessere Dämmung<br />

und eine effiziente neue<br />

Heizung lässt sich der Energieverbrauch<br />

deutlich reduzieren.<br />

Aber auch kleinere Einsparmaßnahmen<br />

wie ein Austausch der<br />

Heizungsanlage, die Installation<br />

einer Solaranlage oder die Optimierung<br />

der Wärmedämmung<br />

sparen wertvolle Energie und<br />

unnötige Heizkosten. Jede<br />

Energiesparmaßnahme entla-<br />

stet nicht nur den Geldbeutel,<br />

sondern vermeidet auch CO2.<br />

Wer auf lange Sicht Energie und<br />

Geld sparen will, muss im Vorfeld<br />

investieren. Um für die Kosten<br />

einer energetischen Modernisierung<br />

der eigenen vier<br />

Wände finanziell gerüstet zu<br />

Anzeige<br />

sein, ist ein Bausparvertrag ein<br />

probates Mittel. Denn als Hausbesitzer<br />

baut man damit Eigenkapital<br />

auf, lange bevor die Modernisierungen<br />

anstehen. Bausparer,<br />

die unter den<br />

gesetzlichen Einkommensgrenzen<br />

bleiben, <strong>können</strong> zudem<br />

während der Ansparphase die<br />

staatliche Förderung nutzen.<br />

Wer schon konkrete Modernisierungspläne<br />

hat, sollte sich<br />

beraten lassen, wie er einen bestehenden<br />

Bausparvertrag gezielt<br />

in die Finanzierung einbauen<br />

kann.<br />

Mit dem Energiesparrechner<br />

unter www.schwaebischhall.de/energiesparrechner<br />

kann jeder Hauseigentümer jetzt<br />

mittels weniger Angaben prüfen,<br />

wie sich das Haus energetisch<br />

optimieren lässt und wie viel dadurch<br />

eingespart werden kann.<br />

Die Investitionen in eine bessere<br />

Dämmung, eine energieeffiziente<br />

Heiztechnik oder neue Fenster<br />

amortisieren sich immer.<br />

Für diejenigen, die noch nicht<br />

gespart haben und sofort modernisieren<br />

wollen, bietet die<br />

Volksbank Schlangen eG passende<br />

Finanzierungslösungen –<br />

natürlich auch mit zinsgünstigen<br />

Förderangeboten der KfW<br />

Bankengruppe.<br />

10 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010


Der Buchtipp<br />

Elly Griffiths<br />

Totenpfad<br />

Wunderlich- Verlag, 19,90 €<br />

Vor zehn Jahren verschwindet<br />

die kleine fünfjährige Lucy<br />

spurlos. Niemand hat die Kleine<br />

gesehen, nur ein Unbekannter<br />

schreibt der Norfolk<br />

Police immer wieder verstörende<br />

Briefe mit heidnischem<br />

Inhalt.<br />

Als an einem nebligen Herbsttag<br />

in den Salzwiesen die Knochen<br />

eines Mädchens gefunden<br />

werden, wird die<br />

Archäologin Ruth Galloway<br />

hinzugezogen.<br />

die<br />

Brücke<br />

Waschen + Trocknen<br />

Bügeln + Heißmangeln<br />

Teppichund<br />

Polsterreinigung<br />

Wäscherei „die Brücke“ gGmbH<br />

An der Weberei 1<br />

33175 Bad Lippspringe<br />

Tel. (0 52 52) 93 99 33<br />

Fax (0 52 52) 93 30 55<br />

www.waescherei-diebruecke.de<br />

Meine Ehefrau ist plötzlich verstorben.<br />

Kinder haben wir<br />

nicht, ein Testament haben wir<br />

nicht gemacht. Die Eltern meiner<br />

Frau sind verstorben. Meine<br />

Frau hat vier Geschwister. Wie<br />

ist die gesetzliche Erbfolge?<br />

Als Ehepartner erben Sie zunächst<br />

1/4 Anteil. Als pauschalen<br />

Zugewinnausgleich<br />

erhalten Sie darüber hinaus ein<br />

weiteres Viertel sowie ein weiteres<br />

Viertel, da Sie keine Kin-<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

Sie erkennt sofort, dass es<br />

sich nicht um Lucy handeln<br />

kann, da die Knochen bedeutend<br />

älter und aus vorgeschichtlicher<br />

Zeit sind.<br />

Faserreste und der Tatort deuten<br />

auf heidnische Opferrituale<br />

hin.<br />

Gibt es einen Zusammenhang<br />

zwischen den Mädchen oder<br />

ist alles nur ein Zufall?<br />

Als schließlich noch ein weiteres<br />

Mädchen verschwindet,<br />

ahnt Ruth noch nicht, dass sie<br />

dem Täter immer näher<br />

kommt. Immer wieder nimmt<br />

er in seinen Briefen Bezug auf<br />

heidnische Opferrituale.<br />

Doch je mehr Ruth herausfindet,<br />

desto gefährlicher wird es:<br />

der Täter hat sie genau im<br />

Blick, und sie wohnt allein in<br />

einem einsamen Haus …<br />

Ein spannender Krimi, eine<br />

sympathische Archäologin,<br />

viele Mitmenschen, die so<br />

ganz anders sind, als sie anfangs<br />

scheinen.<br />

Hervorragende Lektüre für einen<br />

langen Winterabend.<br />

Gesetzliche Erbfolge<br />

Buchtipp von<br />

Nicole Bettermann<br />

Nicolibri Buchhandlung<br />

Schlangen, Ortsmitte 17<br />

Telefon: 0 52 52 / 97 43 01<br />

Annahmestelle für<br />

Chemische Reinigung<br />

Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 7. 00 bis 18. 00 Uhr, Sa. 9. 00 bis 13. 00 Uhr<br />

Mit Ihrem Auftrag leisten Sie einen Beitrag zur Integration<br />

von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt<br />

§?<br />

der haben. Somit erben Sie zu<br />

3/4 Anteil. Das restliche Viertel<br />

geht an die Erben der zweiten<br />

Ordnung. Da die Eltern Ihrer<br />

Frau verstorben sind, erben<br />

die vier Geschwister dieses<br />

1/4, das heißt jedes Geschwisterteil<br />

erbt zu 1/16 Anteil. Sie<br />

sind also in einer Erbengemeinschaft<br />

zusammen mit den<br />

vier Geschwistern Ihrer Frau<br />

und müssen jetzt jede Regelung<br />

bezüglich des Nachlasses<br />

einstimmig beschließen.<br />

Anwaltssozietät Hüsemann & Popkes<br />

Schützenstraße 1, Schlangen, www.huesemannpopkes.de<br />

11


Renaissance eines ungeliebten Gemüses<br />

Die Steckrübe als klassischer Eintopf, Auflauf oder mit Birnen-Chutney<br />

Die Steckrübe gilt als das typische<br />

Wintergemüse der deftigen,<br />

eher norddeutschen Küche.<br />

Heiß auf den Tisch gebracht,<br />

lässt sie niemanden kalt.<br />

Entweder man mag sie, oder<br />

man hasst sie. Ihr Ruf war lange<br />

Zeit ziemlich ramponiert - zu<br />

Unrecht. Denn sie ist ein leckeres,<br />

gesundes Gemüse, das in<br />

der Küche weit mehr Möglichkeiten<br />

eröffnet als den klassischen<br />

Eintopf. Ein engagiertes<br />

Plädoyer für eine lange verkannte<br />

Feldfrucht.<br />

Botanisch gehört Brassica napus<br />

subspezies rapifera zur Familie<br />

der Kreuzblütengewächse<br />

und ist der Gattung nach ein<br />

Kohl. Welcher Kreuzung zwischen<br />

Kohl und Rüben sie nun<br />

genau ihre Entstehung verdankt,<br />

lässt sich nicht mehr klären, sicher<br />

scheint jedoch, dass die<br />

Steckrübe im 17. Jahrhundert<br />

aus Skandinavien eingeführt<br />

wurde. Daher stammt auch die<br />

Bezeichnung „Schwedische<br />

Rübe“. Die Namensgebung ist<br />

regional unterschiedlich, zum<br />

Teil spöttisch, wie "Hindenburg<br />

Knolle", zum Teil fast liebevoll,<br />

wie "Lippische Ananas". Kaum<br />

ein Gemüse trägt so viele Namen<br />

wie die Steckrübe. So ist<br />

sie als Erd- oder Bodenrübe,<br />

Ruke, Drosche, Räbe, Wrugge<br />

oder als Pommersche Wruke<br />

bekannt, wobei Kohlrübe wohl<br />

noch die passendste Bezeichnung<br />

ist.<br />

Das<br />

„Arme-Leute-Essen“<br />

Ursprünglich wohl als Viehfutter<br />

gedacht, tauchen die Rüben bereits<br />

im Wörterbuch der Brüder<br />

Grimm auf: „steckrüben werden<br />

auch entweder als ein zugemüs<br />

oder an fleisch gekocht und aufgesetzt“.<br />

Dr. Johann Georg Krünitz<br />

rät sogar 1773 in seiner Oeconomischen<br />

Encyclopädie,<br />

aus den Rüben gutes und gesundes<br />

Brot zu backen. Weiterhin<br />

heißt es: „Von dieser Art Rüben<br />

soll man sich auf dem Lande<br />

nicht abbringen lassen. Das<br />

Gesinde kann leicht abgespeist<br />

werden, sie bedürfen wegen ihrer<br />

Größe nicht viel Zeit zum Abschälen,<br />

sind von gutem Geschmack<br />

und füllen vortrefflich<br />

den Magen.“<br />

Diese Auffassung hielt sich bis<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />

„Wrucken? Ein herrliches Gemise!<br />

Fir's Gesindel! Für die hohen<br />

Herrschaften - ungenießbar!“ zitiert<br />

die Danzigerin Helga Zeitler<br />

ihren Ehemann. Dass Steckrüben<br />

früher nicht gerade als Deli-<br />

katesse galten, ist auch aus<br />

heutiger Sicht nachvollziehbar.<br />

Die früheren Züchtungen besaßen<br />

nämlich nicht den süßlichnussigen<br />

Geschmack, den der<br />

moderne Steckrüben-Freund so<br />

schätzt. Nein, sie schmeckten<br />

erdig-holzig. Ein alter Witz bringt<br />

das auf den Punkt: Vor Gericht<br />

soll entschieden werden, ob der<br />

Diebstahl einer Steckrübe als<br />

Mundraub zu verurteilen sei.<br />

„Nein“, argumentiert der Richter,<br />

„als Holzdiebstahl“.<br />

Zu allem Überfluss gerieten die<br />

Steckrübe und ihr ohnehin<br />

schon angefressenes Image in<br />

der ersten<br />

Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts<br />

unter die<br />

Räder der<br />

Weltpolitik.<br />

Die Hungerwinter<br />

während<br />

des Ersten<br />

Weltkriegs<br />

und nach<br />

dem ZweitenWeltkriegverdarben<br />

ganzen<br />

Generationen den Geschmack<br />

an der Kohlrübe besonders<br />

gründlich. „Früh Kohlrübensuppe,<br />

mittags Koteletts von Kohlrüben<br />

und abends Kuchen von<br />

Kohlrüben“, hieß es damals.<br />

Der Winter 1916/1917 ist sogar<br />

als „Steckrübenwinter“ in die<br />

deutsche Geschichte eingegangen.<br />

Die Nahrungsmittelversorgung<br />

war damals - auch aufgrund<br />

einer katastrophalen Missernte<br />

beim Kartoffelanbau -<br />

verheerend. Die Nahrungsmittelrationen<br />

mussten noch einmal<br />

gekürzt werden und das<br />

Kriegsernährungsamt versagte<br />

vollkommen. Die kaiserliche Behörde<br />

griff zu drastischen Maßnahmen.<br />

Sie teilte den Landwirten<br />

Arbeitskräfte und Pferde,<br />

teilweise ganze Garnisonstruppen,<br />

zu. <strong>Auch</strong> Düngemittel gab<br />

es für die Bauern. Im Januar<br />

1917 entstanden Kriegswirtschaftsämter<br />

in den Provinzen.<br />

Sie hatten die Aufgabe, die<br />

Landwirte zu unterstützen,<br />

gleichzeitig aber auch die Versorgung<br />

der Bevölkerung zu regeln.<br />

Suppenküchen wurden<br />

überall im Kaiserreich errichtet,<br />

die aber nicht besonders viel zu<br />

kochen hatten. Mit einer großen<br />

Ausnahme: Steckrüben.<br />

Ursprünglich hatten die Landwirte<br />

die Rüben zur Schweinefütterung<br />

angebaut. Nun aber<br />

dienten sie als Grundlage für die<br />

unterschiedlichsten Gerichte.<br />

Für die hungernden Frauen und<br />

Männer waren die Rüben-Variationen<br />

dringend benötigte Hilfe<br />

im Kampf gegen den Hunger -<br />

kulinarische Liebesbeziehungen<br />

entstanden damit nicht. Doch<br />

die Menschen machten das Beste<br />

aus der Situation: 1917 erschienen<br />

gar die ersten Steckrüben-Kochbücher.<br />

<strong>Auch</strong> das<br />

Produkte der Not, die mit einer<br />

ambitionierten, regionalen Küche<br />

wenig gemein hatten. Es<br />

gab Rezepte für Marmeladen,<br />

Suppen, Aufläufe, Sauerkrautersatz,<br />

ja<br />

sogar für<br />

Steckrübenkaffee,<br />

der<br />

aus geraspelten,getrockneten<br />

und anschließendgemahlenenSteckrübenaufgebrüht<br />

wurde. Die Begriffe Mangel und<br />

Ersatz prägten diese Rezepte.<br />

Trotz der schlechten Ernährungslage<br />

blieben am Winterende<br />

1917 noch Millionen Zentner<br />

Steckrüben übrig. Sie wurden<br />

zu Dörrgemüse und Rübenmehl<br />

verarbeitet. Letzteres mischte<br />

man mit Kartoffelmehl und Maggi-Brühwürfeln,<br />

um es als „Vollkost“<br />

in den Handel zu bringen.<br />

Wer Lebensmittel kaufen wollte,<br />

war verpflichtet, einen bestimmten<br />

Anteil dieses Produktes abzunehmen.<br />

<strong>Auch</strong> Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

hungerten die Menschen,<br />

und die Steckrübe wurde erneut<br />

zum Symbol für lebensbedrohlichen<br />

Mangel und schwere Einschränkungen.<br />

Kein Wunder<br />

also, dass das eigentlich sehr<br />

gesunde Gemüse im späteren<br />

Wirtschaftswunderland Bundesrepublik<br />

auf der Speisekarte<br />

nichts mehr zu suchen hatte.<br />

Nicht so in der ehemaligen<br />

DDR. Bis in die 80er-Jahre hinein,<br />

war die Steckrübe fester<br />

Bestandteil der Speisepläne von<br />

Schulen und Kantinen. Generationen<br />

von Schülern und Werktätigen<br />

kamen wenigstens einmal<br />

wöchentlich in den Genuss<br />

eines nahrhaften und kostengünstig<br />

zu produzierenden<br />

Steckrübeneintopfs, des idealen<br />

Gerichtes für die Großküche.<br />

Die Rehabilitation<br />

Doch dann kam sie: die Wende<br />

in den Kochtöpfen, die Rückkehr<br />

der Rübe, die Renaissance<br />

eines zu unrecht übel beleumundeten<br />

Gemüses. Seit wieder<br />

gesund, frisch und leicht gekocht<br />

wird, fand die Steckrübe<br />

den Weg zurück auf unsere Teller.<br />

Da gibt es zum einen den<br />

Trend, einheimisches, jahreszeitlich<br />

entsprechendes Gemüse<br />

zu verzehren. Die Rückbesinnung<br />

auf traditionelle Lebensmittel<br />

wird sowohl von<br />

ökologisch ausgerichteten Anbauverbänden,<br />

als auch von Organisationen<br />

wie „Slow Food“<br />

propagiert. Zum anderen haben<br />

sich auch Sterneköche mit Erfolg<br />

der ehemals verschmähten<br />

Steckrübe angenommen. Und,<br />

was für Brassica napus rapifera<br />

spricht, sie ist überaus gesund,<br />

kalorienarm und vielfältig verwendbar.<br />

Die Steckrübe, deren Erntezeit<br />

im Oktober und November liegt,<br />

wird bis Mai in Deutschland angeboten.<br />

Sie enthält Kohlenhydrate,<br />

vor allem in Form von<br />

Frucht- und Traubenzucker. Ferner:<br />

Eiweiß, Fett, schwefelhaltige<br />

ätherische Öle, Mineralstoffe,<br />

vor allem Kalium, sowie viel Vitamin<br />

C, aber auch Provitamin A<br />

und B-Vitamine. Der hohe Wassergehalt<br />

macht das Gemüse<br />

sehr kalorienarm. Die geschälten<br />

und in Scheiben, Stücke<br />

oder Stifte geschnittenen Rüben<br />

<strong>können</strong> gekocht, gedünstet, gebraten,<br />

oder wie Pommes frittiert<br />

werden. <strong>Auch</strong> als geraspelter<br />

Salatbestandteil schmecken<br />

Steckrüben. Dabei nehmen sie<br />

sehr gut den Geschmack anderer<br />

Lebensmittel an. Ein Püree<br />

mit Sahne und Muskatnuss läuft<br />

jedem Kartoffelpüree den Rang<br />

ab. Aber auch als klassischer<br />

Eintopf, Süppchen oder Gratin<br />

ist die Steckrübe eine wohlschmeckende<br />

Entdeckung.<br />

Klassischerweise würzt man<br />

Steckrüben mit Petersilie,<br />

Schnittlauch oder Kerbel. Etwas<br />

ungewöhnlicher ist die Verwendung<br />

von Dill, Koriander, oder<br />

Kümmel. Aber auch exotische<br />

Gewürze wie Curry, Kreuzkümmel<br />

oder Safran harmonieren<br />

gut mit der Kohlrübe. Ein Steckrüben-Linsen-Curry<br />

mit mehr<br />

oder weniger Knoblauch und<br />

Chili ist auf jeden Fall einen kulinarischen<br />

Versuch wert. Wichtig<br />

bei der ansonsten einfach zuzubereitenden<br />

Steckrübe ist lediglich<br />

der richtige Garpunkt, der<br />

natürlich davon abhängt, wie<br />

klein das Gemüse geschnitten<br />

12 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010


wurde. In der Regel liegt er zwischen<br />

10 und 20 Minuten. Die<br />

Steckrübe sollte unbedingt<br />

noch bissfest sein. Zu langes<br />

Kochen betont den unbeliebten<br />

Kohlgeschmack. Wenn Steckrüben<br />

zu erdig schmecken, kann<br />

dem Kochwasser ein Spritzer<br />

Zitronensaft zugefügt werden,<br />

auch etwas Zucker wirkt geschmacksverbessernd.<br />

Dann<br />

könnte gerade in der kalten Jahreszeit<br />

ein leckeres, wärmendes<br />

Steckrübengericht den Ruf von<br />

Brassica napus rapifera endgültig<br />

rehabilitieren. �<br />

Der Klassiker:<br />

Pot-au-feu von der<br />

lippischen Ananas,<br />

oder ganz einfach:<br />

Steckrübeneintopf<br />

Zutaten:<br />

1 Steckrübe<br />

Kartoffeln<br />

Schweineschulter ohne<br />

Knochen, jeweils gut 1 kg<br />

500 g Karotten<br />

1 Stange Porree<br />

Butter<br />

Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe<br />

Zubereitung:<br />

Gemüse und Fleisch in mundgerechte<br />

Stücke schneiden.<br />

Vermischen, mit reichlich Butter<br />

anbraten, würzen und Gemüsebrühe<br />

auffüllen. Auf kleiner<br />

Flamme gut eineinhalb Stunden<br />

garen lassen. Wer mag, kann<br />

zuletzt noch eine beliebige Menge<br />

Butter beigeben.<br />

Je nach Menge der Brühe kann<br />

der Eintopf als Gabel- oder Löffelgericht<br />

gereicht werden.<br />

Als Beilage zu schade:<br />

Steckrüben-<br />

Möhrenauflauf<br />

Zutaten:<br />

1 kg Steckrüben und Möhren<br />

getrocknete Steinpilze<br />

1 Zwiebel<br />

1 Tl getrockneter Estragon<br />

1 Becher Schlagsahne<br />

200 ml Gemüsebrühe<br />

Salz, Pfeffer<br />

gut 100g geriebenen jungen<br />

Gauda<br />

2 El gehackte Wallnüsse<br />

Zubereitung:<br />

Die Pilze für 20 Minuten in warmem<br />

Wasser einweichen.<br />

Steckrübe und Möhren schälen<br />

bzw. schrappen und in feine<br />

Scheiben schneiden. Die Zwiebel<br />

fein hacken. Die Rüben in<br />

eine Auflaufform schichten und<br />

mit der Mischung aus den gehackten<br />

Zwiebeln, den abgegossenen<br />

Pilzen und dem Estragon<br />

bedecken.<br />

Einen Guss aus Sahne, Brühe,<br />

Salz und Pfeffer anrühren und<br />

über das Gemüse geben.<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

Den Auflauf für etwa 50 Minuten<br />

in den vorgeheizten Backofen<br />

schieben.<br />

Dann mit der Wallnuß-Käse-Mischung<br />

bestreuen und weitere<br />

10 Minuten goldgelb überbacken.<br />

Das deftige Wintergemüse<br />

einmal anders:<br />

Steckrübenschnitzel mit<br />

Birnen-Chutney<br />

Zutaten:<br />

100g Möhren<br />

150g rote Zwiebeln<br />

400g Birnen<br />

100g getrocknete Datteln<br />

je ein Tl Koriander-, Fenchelund<br />

Senfsamen<br />

1 rote Chilischote<br />

150 g brauner Zucker<br />

100 ml Apfelessig<br />

1 kleine Steckrübe<br />

2 El gehackte Wallnusskerne<br />

3 El Semmelbrösel<br />

2 El frisch geriebener Parmesan<br />

2 El fein gehackte Petersilie<br />

Salz und Pfeffer<br />

Mehl und 2 Eier zum Panieren<br />

reichlich Öl zum Ausbraten<br />

Zubereitung:<br />

Für das Chutney die Möhren<br />

schrappen und raspeln, die<br />

Zwiebeln häuten und in Spalten<br />

schneiden, die Birnen schälen,<br />

entkernen und in etwa 16 kleine<br />

Stücke zerteilen sowie die Datteln<br />

halbieren. Dann gemeinsam<br />

mit dem Apfelessig, der Chilischote.<br />

den Gewürzen, dem<br />

Zucker und etwa ¼ Tl Salz aufkochen.<br />

Bei geringer Wärmezufuhr<br />

etwa 45 Minuten kochen,<br />

bis die Masse dickflüssig ist.<br />

Abkühlen lassen.<br />

Währenddessen die Steckrübe<br />

schälen und in 1 1/2 cm dicke<br />

Scheiben schneiden. Die Scheiben<br />

in kochendem Salzwasser<br />

bissfest garen, herausnehmen<br />

und abtropfen lassen. Die<br />

Scheiben <strong>können</strong> nach Belieben<br />

halbiert oder geviertelt werden.<br />

Zum Panieren der Steckrüben<br />

drei Teller mit Mehl, verquirlten<br />

Eiern und der Mischung aus<br />

Semmeln, Nüssen, Parmesan<br />

und Petersilie bereitstellen.<br />

Scheiben pfeffern und salzen,<br />

zuerst in Mehl, dann in Ei und<br />

zuletzt in der vorbereiteten Mischung<br />

wenden. Anschließend<br />

in heißem Öl auf jeder Seite<br />

etwa eine Minute ausbacken.<br />

Zusammen mit dem Chutney<br />

servieren. �<br />

Residenz Am Bach<br />

... und, wo leben<br />

Sie ab 60?<br />

Schlangen/Bad Lippspringe am Rathaus Schlangen<br />

Geschäfte, Ärzte, alles nebenan und im Grünen. Komfortabel, barrierefrei,<br />

Versorgung auf Wunsch, keine Pauschale, mieten oder kaufen.<br />

Prospekte, Musterwohnung-Hausbesichtigung: 0 52 52 /933 45 94<br />

Residenz Am Bach · 33189 Schlangen · Im Dorfe 4a<br />

SANDERANGEBOTE<br />

Inhaber Frank Sander<br />

Haushalts- und Küchengeräte in 1. und 2. Wahl -<br />

Restposten und Lackschäden • 2. Wahl bis zu 60 % u. UVP<br />

• Waschmaschinen 2. Wahl<br />

• Trockner<br />

• Einbaukühlschränke<br />

• Standkühlschränke<br />

• Kühlkombigeräte<br />

• Gefrierschränke<br />

• Einbauherde<br />

• Standherde<br />

• Einbaugeschirrspüler<br />

• Standgeschirrspüler<br />

• Gasherde<br />

• Gas-Elektroherde<br />

• Cerankochfelder 2. Wahl<br />

• Gaskochfelder<br />

• Badmöbelblöcke<br />

• Designerdunstabzugshauben<br />

• große Lampenausstellung<br />

Wandhauben<br />

99,-€<br />

Inselhauben<br />

249,-€<br />

33189 Schlangen -Kohlstädt<br />

Lippspringer Straße 87 · Telefon 0 52 52 / 97 35 47 ·<br />

www.sanderangebote.de<br />

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 15 bis 18 Uhr, Sa. von 10 bis 13 Uhr<br />

( Mittwoch: Ruhetag )<br />

13


Tage für den Frieden in der<br />

Städtischen Realschule Bad Lippspringe<br />

40 Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen erfahren im Elsaß vor Ort, was Krieg bedeutete!<br />

Tage für den Frieden in der<br />

Städtischen Realschule Bad<br />

Lippspringe 40 Schülerinnen<br />

und Schüler der zehnten Klassen<br />

erfahren im Elsaß vor Ort,<br />

was Krieg bedeutete! „Ich habe<br />

das alles schon in der Schule<br />

gelernt, aber jetzt weiß ich erst<br />

wirklich was es bedeutet!“ So<br />

wie der 15jährigen Lena ging es<br />

auch den anderen Teilnehmer<br />

dieser Fahrt zu der Begegnungsstätte<br />

nach Niederbronn<br />

in Frankreich. Wie seit einigen<br />

Jahren fanden auch in diesem<br />

Jahr in der ersten Dezemberwoche<br />

die Tage für den Frieden für<br />

alle Schülerinnen und Schüler<br />

der zehnten Jahrgangsstufe der<br />

Städtischen Realschule statt.<br />

Organisiert vom Team der Religions-<br />

und Praktische Philosophielehrerund<br />

-lehrerinnen, erfuhren<br />

die Jugendlichen durch<br />

Besichtigungen und projektorientiertem<br />

Arbeiten was vor allem<br />

der Zweite Weltkrieg und<br />

die Schreckensherrschaft der<br />

Nationalsozialisten in Deutschland<br />

für die Menschen damals<br />

bedeutete. Während immer ein<br />

Teil der Schülerinnen und Schüler<br />

in Lippspringe und der Umgebung<br />

sich zu diesem Thema<br />

informieren, besteht seit einigen<br />

Jahren für 40 Teilnehmer/innen<br />

die Möglichkeit in die Begegnungsstätte<br />

nach Niederbronn<br />

zu fahren. Dort erwartete die<br />

Gruppe ein interessantes Pro-<br />

Die Anfänge<br />

Gegründet wurde die Eichen-<br />

Apotheke am 8. Januar 1980<br />

von Heinz Schäferjohann. Ihren<br />

Namen verdankt sie den Eichen<br />

auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite. Heinz Schäferjohann,<br />

der am 26. Juni 1937 in<br />

Haus 26 in Schlangen geboren<br />

wurde, trat nicht in die Fußstapfen<br />

seiner Vorfahren und wurde<br />

Landwirt, er entschied sich, für<br />

die damalige Zeit längst nicht<br />

selbstverständlich, für ein Pharmazie-Studium<br />

in Passau und<br />

Münster. Berufserfahrung sammelte<br />

er als angestellter Apotheker<br />

im Harz, in Delmenhorst<br />

und in Hamburg. Dann zog es<br />

ihn zurück ins Lipperland und er<br />

pachtete zunächst die Kronen<br />

Apotheke in Horn. Dies erwies<br />

sich durchaus als bedeutsam<br />

für die berufliche Orientierung<br />

gramm, angefangen mit der Besichtigung<br />

der Maginot-Linie,<br />

dem Besuch des Soldatenfriedhofes<br />

in Niederbronn und einer<br />

Führung durch das Konzentrationslager<br />

Struthof. Diese Fahrt<br />

lässt sich jedes Jahr Dank der finanziellen<br />

Unterstützung des<br />

Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge,<br />

der Stadtstiftung<br />

und eines Bad Lippspringer<br />

Unternehmens realisieren.<br />

Während des Aufenthaltes in<br />

Frankreich hatten die Jugendlichen<br />

die Möglichkeit, sich mit<br />

Einzelschicksalen im Zweiten<br />

Weltkrieg zu beschäftigen. Sie<br />

erhielten von den Mitarbeitern<br />

der Begegnungsstätte Einblick<br />

in die Originaldokumente, konnten<br />

die letzten Briefe der gefallenen<br />

Soldaten lesen, private Fotos<br />

anschauen und einige der<br />

Verstorbenen, die sich hinter<br />

dem Namen auf den über<br />

15.000 Grabsteinen dieses<br />

Friedhofes verbergen fast „persönlich<br />

kennenlernen“. Tatsächlich<br />

gab es auch noch andere<br />

Berührungspunkte, denn<br />

bei der Durchsicht der Namenslisten<br />

der verschiedenen Soldatenfriedhöfe<br />

fanden einige<br />

Jugendliche Hinweise auf Verwandte.<br />

Die Auseinandersetzung<br />

mit der Vergangenheit<br />

war für alle Beteiligten sehr intensiv:<br />

„Ich kann hier die Vergangenheit<br />

spüren!“ war eine<br />

Äußerung einer Teilnehmerin. An<br />

seines Neffen Martin, der ihm<br />

dort als Schüler bei der Inventur<br />

half. Dabei entdeckte Martin<br />

Hanke schon früh, wie gut der<br />

Apothekerberuf zu ihm passte.<br />

Da war der naturwissenschaftliche,<br />

pharmazeutische Aspekt<br />

mit der Schnittstelle zur Medizin.<br />

Aber auch das Kaufmännische<br />

reizte ihn und im Gegensatz<br />

zu einer wissenschaftlichen<br />

Laufbahn der tägliche<br />

Umgang mit vielen unterschiedlichen<br />

Menschen, denen er helfen<br />

konnte. Hanke erinnert sich<br />

gerne an diese Zeit, als er sich<br />

gemeinsam mit Elvira Richts<br />

durch das umfangreiche Sortiment<br />

der Apotheke arbeitete.<br />

Elvira Richts ist dem Beruf und<br />

irgendwie auch dem Arbeitgeber<br />

treu geblieben, sie ist noch<br />

heute eine der acht Angestellten<br />

der Eichen-Apotheke.<br />

den Abenden wurde noch lange<br />

diskutiert; alle Teilnehmer waren<br />

emotional sehr berührt. Nach<br />

diesen ergreifenden Blicken in<br />

die Vergangenheit, stand aber<br />

gegen Ende der Fahrt für alle im<br />

Vordergrund, welche Auswirkungen<br />

diese Fahrt auf die Einzelnen<br />

hat und was daraus Positives<br />

für unsere Zeit – für unsere<br />

Gesellschaft - erwachsen<br />

kann. So stand für die Schülerinnen<br />

und Schüler und die Begleiter<br />

nicht nur der Wusch nach<br />

Frieden und Toleranz anderen<br />

gegenüber, sondern deutlich<br />

Einige Schüler/innen am Eingang der Gedenkstätte Niederbronn<br />

und im Konzentrationslager Struthof. Text u. Foto: Bettina Czaja<br />

Firmeninformation<br />

Kompetente Beratung in familiärer Atmosphäre<br />

30 Jahre Eichen-Apotheke in Schlangen<br />

Der Generationswechsel<br />

Nach zehn Jahren in Horn eröffnete<br />

Heinz Schäferjohann am 8.<br />

Januar 1980 im elterlichen<br />

Haus seine eigene Apotheke.<br />

Drei Jahre später machte sein<br />

Neffe Martin Abitur am Reismann<br />

Gymnasium in Paderborn.<br />

Nach einem Semester<br />

Chemie entschied er sich endgültig<br />

für die Pharmazie. Er<br />

ging nach Marburg und legte<br />

1987 an der Philipps-Universität<br />

das zweite Staatsexamen<br />

ab. Sein praktisches Jahr absolvierte<br />

er in der Rats Apotheke<br />

in Bad Lippspringe. Nach<br />

dem erfolgreichen Abschluss<br />

des dritten Staatsexamens und<br />

seines Zivildienstes im Auguste<br />

Vigtoria Stift wurde er mit 28<br />

Jahren einer der jüngsten<br />

selbstständigen Apotheker<br />

Deutschlands. Denn in der<br />

auch die Bereitschaft daran mitzuarbeiten<br />

im Mittelpunkt. Besonders<br />

zwei Sätze trugen alle<br />

in ihren Köpfen und Herzen mit<br />

nach Hause: „Kümmere dich um<br />

die Politik, sonst kümmert sie<br />

sich um dich!“ und der Artikel<br />

aus unserem Grundgesetz:“ Die<br />

Würde des Menschen ist unantastbar!“<br />

Alle Beteiligten sind<br />

der Meinung, dass sie in diesen<br />

vier Tage intensiver Friedensarbeit<br />

sehr viel erfahren haben,<br />

was den Umgang mit anderen<br />

Menschen und Völkern positiv<br />

beeinflussen wird.<br />

Zwischenzeit war Heinz Schäferjohann<br />

schwer erkrankt und<br />

somit gezwungen, sich aus<br />

dem Berufsleben zurück zu ziehen.<br />

Er verpachtete deshalb<br />

1991 die Eichen-Apotheke an<br />

seinen Neffen. Zehn Jahre später<br />

machte Martin Hanke von<br />

seinem Ankaufsrecht Gebrauch<br />

und kaufte die Apotheke.<br />

Die Veränderungen<br />

Seit neunzehn Jahren kümmern<br />

sich Martin Hanke und seine<br />

Mitarbeiterinnen nun schon um<br />

die Gesundheit der <strong>Schlänger</strong>innen<br />

und <strong>Schlänger</strong>. Inzwischen<br />

aber bei Weitem nicht<br />

nur um die Versorgung mit Arzneimitteln.<br />

So werden beispielsweise<br />

Babywaagen,<br />

Milchpumpen und Inhalationsgeräte<br />

verliehen, die Kundinnen<br />

und Kunden <strong>können</strong> ihren Blut-<br />

14 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010


druck messen oder ihre Blutwerte<br />

bestimmen lassen, es<br />

werden Kompressionsstrümpfe<br />

angepasst und natürlich werden<br />

Medikamente, auch nach<br />

telefonischer Bestellung, kostenfrei<br />

gebracht. -Und dass<br />

ganz umweltbewußt mit dem<br />

Fahrrad.<br />

Seit 2007 bietet Irina Römmich,<br />

nach einer zweijährige Zusatzausbildung<br />

zur staatlich geprüften<br />

Kosmetikerin , auch kosmetische<br />

Behandlungen mit<br />

speziellen Pflegeserien und den<br />

Service eines Nagelstudios an.<br />

Wohlfühlen in der Apotheke einmal<br />

ganz wörtlich genommen.<br />

Neben diesen erfreulichen Erweiterungen<br />

der Angebotspalette<br />

mussten Martin Hanke und<br />

sein Team aber auch unzählige<br />

Gesundheitsreformen bewältigen.<br />

Das erfordert einen ständig<br />

steigenden Verwaltungsaufwand,<br />

aber auch viel Zeit,<br />

um den Patienten die Veränderungen<br />

zu erklären. Warum bekomme<br />

ich auf einmal ein anderes<br />

Medikament, als mein Arzt<br />

sonst immer verschrieben hat?<br />

Warum muss ich plötzlich etwas<br />

zuzahlen, obwohl ich von<br />

der Zuzahlung befreit bin? Was<br />

ist eigentlich ein Reimport? Vor<br />

allem die unterschiedlichen Rabattverträge,<br />

die die Kranken-<br />

Fittis Mobiler Nacht-Kiosk<br />

Ein besonderer Service zu ungewöhnlichen Zeiten<br />

Wenn unerwartet Besuch<br />

kommt, die Gäste länger bleiben<br />

als erwartet, man spontan<br />

mit den netten Nachbarn eine<br />

Gartenparty <strong>feiern</strong> möchte oder<br />

wenn man ganz einfach durch<br />

Stress und Hektik nicht zum<br />

Einkaufen gekommen ist, davon<br />

profitieren seit langem Tankstellen<br />

und Geschäfte in Bahnhöfen.<br />

Aber in ländlichen Regionen<br />

gibt es diese Möglichkeiten<br />

nicht und auch die Tankstellen<br />

schließen häufig schon um 22<br />

Uhr. Nachfrage und Versorgungslücke;<br />

darauf basiert die<br />

Geschäftsidee des Teams von<br />

„Fittis mobilem Nachtkiosk“, der<br />

quasi „Tiefkühl-Pizzabringdienst“<br />

und Kiosk vereint. Dabei wird<br />

auf außergewöhnliche, nächtlliche<br />

Öffnungszeiten gesetzt.<br />

Im Angebot ist alles was man<br />

dringend brauchen und leicht<br />

vergessen kann. Von Tiefkühlpizza<br />

über Suppen und Würstchen,<br />

Senf und Ketchup, WC<br />

und Bad Zubehör, von der Tiernahrung<br />

über das Rätselheft bis<br />

zum Teelicht.<br />

Und natürlich liefert „Fitti“ alles,<br />

was zum Feiern dazu gehört,<br />

Getränke mit und ohne Alkohol,<br />

flaschen- oder kistenweise, sü-<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

kassen mit den Pharmaherstellern<br />

geschlossen haben, machen<br />

den Apotheken das Leben<br />

schwer.<br />

Die Mitarbeiterinnen bemühen<br />

sich sehr, die negativen Auswirkungen<br />

so weit wie möglich abzumildern,<br />

zum Beispiel indem<br />

sie ihre Kundinnen und Kunden<br />

wirklich umfassend informieren.<br />

Denn Sonderregelungen<br />

machen es unter speziellen Bedingungen<br />

oft doch noch möglich,<br />

dass ein Medikament, das<br />

aus der Verschreibung heraus<br />

gefallen ist, trotzdem seinen<br />

Weg aufs Rezept findet. Eine<br />

derart individuelle Beratung,<br />

verbunden mit der Möglichkeit<br />

alle Fragen zu stellen, die einem<br />

auf dem Herzen liegen, davon<br />

machen die Patienten gerne<br />

Gebrauch. Eine Internt- oder<br />

Versandtapotheke wird so etwas<br />

niemals leisten <strong>können</strong>.<br />

Regelmäßige Fortbildungsangebote<br />

tragen dazu bei, dass<br />

die acht Mitarbeiterinnen sich<br />

wohl fühlen in der Ortsmitte.<br />

Sieben von ihnen leben in<br />

Schlangen und sie halten gerade<br />

das für einen Vorteil. Sie<br />

kennen ihre Kunden und so<br />

lässt sich über Jahre hinweg ein<br />

sehr vertrauensvolles Verhältnis<br />

aufbauen.<br />

ßes und salziges zum Knabbern<br />

aber auch Teller und Besteck<br />

aus Plastik.<br />

Wer per Telefon oder Internet<br />

bestellt, bekommt das Gewünschte<br />

gegen eine Gebühr<br />

von 3,50 €, bzw 4,50 € innerhalb<br />

von ca. 30 Minuten direkt ans<br />

Haus gebracht und das von<br />

Sonntag bis Donnerstag zwischen<br />

20 und 2 Uhr sowie vor<br />

Feiertagen, Freitags und<br />

Samstags zwischen 20 und 4<br />

Uhr.<br />

Ausgeliefert wird in Bad Lippspringe,<br />

Marienloh, dem Stadtgebiet<br />

von Paderborn, Elsen,<br />

Schloss Neuhaus, Schlangen,<br />

Kohlstädt, Oesterhoz, Benhausen<br />

und Neuenbeken, aber<br />

auch nach Wewer, Sennelager<br />

und Sande.<br />

Wenn das Bargeld ausgegangen<br />

ist, kann man natürlich auch<br />

mit der EC- oder Prepaidkarte<br />

(Transfergebühr 2,50 €) bezahlen.<br />

Bestellungen sowie Näheres<br />

zu Warenangebot und Lieferservice<br />

unter:<br />

www.fittis-mobiler-nachtkiosk.de<br />

oder telefonisch unter:<br />

0700-50102030 (zum Ortstarif).<br />

Irina Römmich, Martin Hanke und Katharina Franzmann.<br />

EICHEN-APOTHEKE<br />

MARTIN HANKE<br />

Kosmetik und Nageldesign<br />

Seit über 30 Jahren:<br />

Kompetente und<br />

freundliche Beratung!<br />

Ortsmitte 11 · 33189 Schlangen<br />

Telefon 0 52 52 / 71 87 · Fax 97 30 52<br />

· Alkoholische che Getränk Getränke ke<br />

· Alkoholfreie eie Getränke Getränk ke<br />

· Zigarretten<br />

· Knabbereien<br />

· Tiefkühlware<br />

· Hygieneartikel<br />

· Partyzubehör y<br />

Lieferzeiten: So. ­ Do. 20 ­ 2 Uhr<br />

Fr. ­ Sa. 20 ­ 4 Uhr, Vor Feiertagen 20 ­ 4 Uhr<br />

Anzeige<br />

Lieferbedingungen:<br />

Anfahrtskosten: 3,50 € · Mindestbestellwert: 25 €<br />

(Bad Lippspringe, Schlangen, Marienloh,<br />

Pb. Stadtgeb., Elsen, Schloss Neuhaus, Benhausen)<br />

Anfahrtskosten: 4,50 € · Mindestbestellwert: 35 €<br />

(Wewer, Sennelage, Sande)<br />

15


Tradition verpflichtet<br />

Gasthof Koch - Ein kleiner geschichtlicher Rückblick<br />

Gasthof Koch: 1969 noch mit Türmchen, zwei Jahre später mit dem<br />

damals zeitgemäßen Flachdach. Fotos: H. Fleege<br />

Mit dem Begriff „Traditionsgasthof“<br />

wird häufig geworben. Er<br />

steht für ein besonderes Ambiente,<br />

für zumeist Jahrhunderte<br />

währende Geschichte und für<br />

beständige Treue und Zufriedenheit<br />

der Gäste über Generationen<br />

hinweg. In Schlangen tragen<br />

gleich mehrere Gaststätten<br />

diesen Titel vollkommen zu<br />

Recht. Eine davon ist der „Gasthof<br />

Koch“.<br />

1769 taucht der Gasthof erstmals<br />

in den Urkunden auf. Der<br />

Kleinkötter Cord Heinrich Dreyer<br />

erhält die Genehmigung, auf<br />

seinem Hof, in direkter Nachbarschaft<br />

von Schule und Kirche,<br />

Bier und Brandwein auszuschenken.<br />

Es ist aber anzunehmen,<br />

dass die Familie schon<br />

Generationen vorher über das<br />

„Krugrecht“ verfügte. Der Krug<br />

stand etwa dort, wo sich heute<br />

das Schuhhaus Dreier befindet.<br />

Um 1829 erwirbt der Kaufmann<br />

Hermann Heinrich August Wippermann<br />

den Krug. 1832<br />

tauscht er mit dem Schmied<br />

Conrad Runte die Häuser. Das<br />

baufällige Haus Nr. 50 mit<br />

Schweinestall und Garten stand<br />

in der Ortsmitte - dort, wo sich<br />

auch heute noch der Gasthof<br />

Koch befindet. Das Ehepaar<br />

Wippermann baut eine neue<br />

Gastwirtschaft auf, die sich bald<br />

regen Zuspruchs erfreut. Vor allem<br />

Durchreisende übernachten<br />

dort gerne.<br />

Doch der Erfolg war nicht von<br />

Dauer. Nach dem Tod August<br />

Wippermanns, führte sein Stiefsohn<br />

Carl Ludwig Wehren die<br />

Gaststätte weiter. Er starb 1860,<br />

wahrscheinlich an den Folgen<br />

langjährigen Alkoholmissbrauchs.<br />

Drei Jahre später verpachtete<br />

die Witwe Wippermann<br />

ihre Gaststätte an H. Süllwald.<br />

Das Geschäft war<br />

inzwischen stark rückläufig. Mit<br />

dem Bau der Eisenbahn sanken<br />

die Übernachtungszahlen drastisch.<br />

So war der neue Pächter<br />

froh, dass er den Vertrag nach<br />

dem Tod von Marie Luise Eleonore<br />

Wippermann vorzeitig auflösen<br />

konnte. Süllwald bleibt<br />

ebenso Episode wie sein Nachfolger<br />

August Benjamin Nölting.<br />

Der Bielefelder, ein angeheirateter<br />

Verwandter der Eigentümerfamilie,<br />

tat sich schwer in<br />

Schlangen. Und auch das Verhältnis<br />

zu den drei großen Gast-<br />

stätten Sibille, Poppe und Benkelberg<br />

(Pächter der Rose) gestaltete<br />

sich problematisch.<br />

Die Wende brachte der Mann,<br />

dessen Name die Gastwirtschaft<br />

noch heute trägt: Friedrich<br />

Wilhelm Koch. Der Horner<br />

kauft den Krug 1872. Er profitierte<br />

wahrscheinlich von gesetzlichen<br />

Änderungen nach der<br />

Reichsgründung 1871. Vor allem<br />

aber war es seine berufliche<br />

Erfahrung als Wirt, die den<br />

Gasthof wieder in die Erfolgsspur<br />

brachte. Nach der großen<br />

Brandkatastrophe von 1904,<br />

baute er seine Gaststätte rasch<br />

wieder auf - und entschied sich<br />

dafür, eher zu klotzen als zu<br />

kleckern. Es entsteht ein repräsentatives<br />

mehrstöckiges Gebäude<br />

mit seitlichem Türmchen.<br />

Als sich Friedrich Wilhelm Koch<br />

1909 zur Ruhe setzt, übernehmen<br />

sein Sohn Wilhelm und<br />

dessen Ehefrau Else das Geschäft<br />

- ebenfalls mit Erfolg. Das<br />

überaus aktive und fortschrittsbegeisterte<br />

Ehepaar betrieb<br />

nicht nur eine Gaststätte sondern<br />

auch einen Kolonialwarenladen.<br />

Außerdem verkaufte Familie<br />

Koch Eisen-, Haushaltsund<br />

Spielwaren. Alljährlich zu<br />

Weihnachten fand im großen<br />

Saal eine Spielwarenausstellung<br />

statt. Im Dorfmuseum <strong>können</strong><br />

noch heute ehemalige Ausstellungsstücke<br />

bewundert werden.<br />

<strong>Auch</strong> Kleinkrafträder konnten<br />

die <strong>Schlänger</strong> bei Wilhelm Koch<br />

erwerben. Und damit diese und<br />

die ersten Autos problemlos<br />

durch Schlangen rollten, eröffnete<br />

er auch gleich eine Tankstelle.<br />

Gaststätte, Tankstelle und<br />

Einkaufsmöglichkeit in Einem -<br />

was Wilhelm Koch schon Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts in<br />

Schlangen einführte, ist heute<br />

erfolgreiche Geschäftsstrategie<br />

bei Aral, Shell und Co.<br />

Sein eigenes Auto vermietete er<br />

übrigens auch, dies wurde vor<br />

allem für den Transport kranker<br />

und entlegen wohnender Mitbürger<br />

gerne in Anspruch genommen.<br />

<strong>Auch</strong> das eine weitere<br />

zukunftsweisende Geschäftsidee.<br />

Nicht nur als Wirt war Wilhelm<br />

Koch immer bestens informiert,<br />

er betrieb auch die<br />

Kassenstelle der Spar- und Darlehnskasse<br />

und erwarb sich in<br />

dieser Funktion einen ausgesprochen<br />

guten Ruf. Und selbst<br />

für ein aktives Vereinsleben erübrigte<br />

er noch Zeit und Energie.<br />

So gilt Koch als Initiator der<br />

Feuerwehrkapelle und natürlich<br />

auch als ein engagiertes Mitglied<br />

derselben.<br />

Doch dann, nach knapp 60 Jah-<br />

ren, schien die Kochsche Erfolgsgeschichte<br />

in Schlangen zu<br />

einem jähen Ende zu kommen.<br />

Die große Wirtschaftskrise<br />

zwang Wilhelm Koch den Gasthof<br />

1930 an die Brauerei Hanning<br />

in Kohlstädt zu verkaufen.<br />

Von 1933 bis 1935 hieß der<br />

Gasthof Koch nun „Arminius<br />

Hotel“. Der neue Name für das<br />

traditionsreiche Haus stieß jedoch<br />

auf wenig Begeisterung.<br />

Vor allem aber kehrte nach der<br />

kurzen Unterbrechung die Familie<br />

Koch zurück. Wilhelm Kochs<br />

älteste Tochter Else, die mit dem<br />

Malermeister Gustav Wiesbrock<br />

verheiratet war, pachtete den<br />

Gasthof 1936, Der Gasthof<br />

Koch war wieder der Gasthof<br />

Koch. Und so sollte es auch<br />

bleiben. Von 1942 bis 1964 betrieb<br />

dann die Schwester von<br />

Else Wiesbrock, Erna Dobrandt,<br />

die Gaststätte.<br />

Die Kriegs- und Nachkriegsjahre<br />

blieben allerdings nicht ohne<br />

Folgen für das Traditionshaus.<br />

Die Räume der Gaststätte wurden<br />

nun zum Teil anderweitig<br />

genutzt. Nach der Spar- und<br />

Darlehnskasse, eröffnet die<br />

Kreissparkasse Detmold eine Filiale<br />

in dem Gebäude. Und der<br />

Allgemeinmediziner Dr. Krüger<br />

praktiziert und wohnt ebenfalls<br />

dort. Seine Räume übernahm<br />

später Dr. Troschke. <strong>Auch</strong> die<br />

Post bezieht kurzfristig ein Notquartier<br />

in der Ortsmitte 6.<br />

Das Ehepaar Dobrandt wird<br />

1964 von Karl-Heinz Budde abgelöst,<br />

der sich aber bereits fünf<br />

Jahre später wieder zurückzieht.<br />

Der Eigentümer nimmt dies zum<br />

Anlass, das Gebäude gründlich<br />

und dem Zeitgeist entsprechend<br />

zu modernisieren. Das<br />

Türmchen muss weichen und<br />

das Gebäude bekommt ein<br />

Flachdach. Nach Abschluss der<br />

Umbauarbeiten wird der Gasthof<br />

1971 an Matthias Becker<br />

verpachtet. Ihn lösen Horst und<br />

Heike Herbig ab. Als diese sich<br />

den Traum vom eigenen kleinen<br />

Restaurant erfüllen, übernimmt<br />

Thomas Schlüter den Gasthof<br />

Koch. Mit ihm hält gute Live-<br />

Music Einzug in die Ortsmitte.<br />

Schlüter gibt, für die <strong>Schlänger</strong><br />

völlig überraschend, den Gasthof<br />

Koch 2009 jedoch wieder<br />

auf. Mittlerweile prangt eine<br />

neue Neonreklame über der Eingangstür.<br />

Sie verrät: Die Tradition<br />

bleibt. Jetzt als „Kochs<br />

Wirtshaus“, mit neuem Konzept,<br />

modern, aber gleichzeitig auch<br />

ganz bewusst mit Erinnerungen<br />

an die Vergangenheit. Eben wie<br />

es sich für einen echten „Traditionsgasthof“<br />

gehört. �<br />

16 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010


Wieder Vinyl auf dem Plattenteller<br />

Koch's Wirtshaus: Feierlaune im gemütlichen Retro-Stil<br />

Das klingt vertraut, aber auch<br />

ungewöhnlich. Mit einem ganz<br />

eigenen Konzept wollen die beiden<br />

neuen Geschäftsführer in<br />

Koch's Wirtshaus, die Brüder<br />

Michael und Roland Sanner, die<br />

<strong>Schlänger</strong>, aber auch Besucher<br />

von jenseits der Grenze in die<br />

Ortsmitte locken. Dort sollen die<br />

Gäste ein gemütliches, liebevoll<br />

mit „Edeltrödel“ gestaltetes<br />

Plätzchen finden, das Erinnerungen<br />

an die 60iger, 70iger und<br />

80iger Jahre weckt. Und eine<br />

ganz entscheidende Rolle spielt<br />

dabei die passende Musik.<br />

Die „alten Klassiker“ ertönen<br />

ganz stilecht von der handaufgelegten,<br />

original Vinylplatte. An<br />

den Plattentellern stehen keine<br />

DJs, sondern „Platten-Reiter“,<br />

wie Roland Sander mit einem<br />

Augenzwinkern richtigstellt. Er<br />

legt großen Wert darauf, dass<br />

die Musik nicht mit Discobeat<br />

unterlegt ist und die Lautsprecher<br />

so angebracht sind, dass<br />

man zwar ganz wie früher dazu<br />

tanzen kann, aber genauso gut<br />

in netter Atmosphäre einfach<br />

zuhören, reden, essen und trin-<br />

33189 Schlangen · Ortsmitte 6<br />

Öffnungszeiten: Tägl. ab 17 Uhr, Sa. u. So. ab 15 Uhr<br />

Freitags, Samstags und vor Feiertagen OPEN END!<br />

Besitzer von Autogasfahrzeugen<br />

<strong>können</strong> sich freuen. Die Go-<br />

Tankstelle an der Paderborner<br />

Straße 78 in Schlangen, bietet<br />

jetzt auch Autogas an. Autogas-<br />

Nutzer profitieren hier mindestens<br />

bis 2018 von den günstigen<br />

Produktpreisen, die aus der<br />

steuerlichen Begünstigung des<br />

umweltschonenden, alternativen<br />

Kraftstoffes resultieren.<br />

Auf große Änderungen muss<br />

sich der Fahrer eines „bivalenten“,<br />

also mit Benzin und Autogas<br />

betriebenen Fahrzeugs<br />

nicht einstellen. Während der<br />

Fahrt kann problemlos zwischen<br />

Autogas- und Benzinantrieb<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

ken. Dabei wird kein Abend wie<br />

der andere sein.<br />

Nachdem am Eröffnungswochenende<br />

Mike und Bongo aufgelegt<br />

haben, folgt am 29. und<br />

30. Januar das Riverside-Revival-Weekend<br />

für alle über 30 mit<br />

Don Rolando am Plattenteller.<br />

Alle drei, Don Rolando, alias Roland<br />

Sanner, Bongo, alias Erich<br />

Klein und Mike, der mit bürgerlichem<br />

Namen Michael Sanner<br />

heißt, bringen neben großer<br />

Professionalität auch die überzeugende<br />

Begeisterung für das<br />

Projekt mit. Vielleicht werden ja<br />

bei einigen Gästen Erinnerungen<br />

an die eigene „bewegte Jugend“<br />

wach, wenn Schlangens<br />

zukünftige „Plattenreiter“ von<br />

ihrem spannenden beruflichen<br />

Werdegang berichten. So hat<br />

Roland Sanner bevor er als Moderator<br />

zu Radio Lippe wechselte,<br />

im Riverside in Detmold<br />

sowie im Cafe Europa in Bielefeld<br />

gearbeitet, sein Bruder Michael<br />

im SL in Detmold, im<br />

Black Horse in Horn sowie im<br />

Sunside in Thüle. Über die<br />

Grenzen OWLs hinaus hat es Erich Klein ins Puparsch nach<br />

Hamburg und Wiesbaden verschlagen.<br />

Natürlich kommt die Musik nicht<br />

nur vom Plattenteller. Die gute<br />

Tradition der Live-Auftritte im<br />

Gasthof Koch wird am 13. Februar<br />

fortgesetzt, dann gibt’s<br />

Live Music from Bielefeld in Koch's<br />

Wirtshaus. Und am 20. Februar<br />

präsentiert dann Chris<br />

Howland „Musik aus Studio B“<br />

in Schlangens Ortsmitte.<br />

Die wichtigste Person in Koch's<br />

umgeschaltet werden.<br />

Damit sind bis zu 1000 Kilometer<br />

ohne Tankstopp möglich. Darüber<br />

hinaus verursacht das Fahren<br />

mit Autogas geringere Wartungskosten.<br />

Autogas verbrennt<br />

rückstandsfrei und schont so<br />

den Motor. Dadurch lassen sich<br />

die Reparaturkosten senken. Der<br />

Motor hält länger und läuft ebenso<br />

ruhig und zuverlässig wie mit<br />

Benzin. „Der Stahltank und die<br />

ausgeklügelte Sicherheitstechnik<br />

garantieren selbst bei einem Unfall<br />

höchste Sicherheit“, sagt Harald<br />

Dreier, Betreiber der GO-<br />

Tankstelle. Beim Umweltschutz<br />

setzt der alternative Kraftstoff<br />

v.l.: Die Plattenreiter „Don Ronaldo“, „Mike“ und „Bongo“ zusammen<br />

mit der neuen Chefin in Sabine Hunke.<br />

Wirtshaus sei aber Sabine Hunke,<br />

betont Geschäftsführer Roland<br />

Sanner. Als neue Wirtin sei<br />

sie die Seele des Ganzen. Das<br />

Konzept und auch das Ambien-<br />

ebenfalls Maßstäbe. So liegen<br />

die beim Verbrennen des Kraftstoffs<br />

im Motor entstehenden<br />

Firmeninformationen<br />

te hätten ihr sofort gefallen. So<br />

sei es ihr nicht schwer gefallen,<br />

ja zu sagen, als man ihr die Stelle<br />

in Schlangen anbot, erzählt<br />

die 39 jährige Detmolderin.<br />

Und ihren Musikgeschmack<br />

träfe das Ganze schließlich<br />

auch.<br />

Dass das Konzept auf permanenter<br />

Weiterentwicklung und<br />

Verbesserung beruht, darauf<br />

legt Sanner großen Wert. Egal,<br />

ob es um die Musikauswahl, die<br />

Speisekarte oder ganz allgemein<br />

die Atmosphäre geht, er<br />

verspricht, immer ein offenes<br />

Ohr für Gäste und Mitarbeiter zu<br />

haben.<br />

Anzeige<br />

GO-Tankstelle in Schlangen neuer Autogas-Standort<br />

Abgasemissionen um 80 % unter<br />

denen eines Benziners oder<br />

Diesels.<br />

17


Schöner Wohnen mit<br />

neuem Badezimmer<br />

Berliner Straße<br />

3 ZKB, Balk., 61 m , OG, 250 €<br />

4 ZKB, Balk., 79 m , OG, 324 €<br />

Margueritenweg<br />

4 ZKB, Balk., 83 m , OG, 340 €<br />

Weststraße<br />

2 ZKB, Balkon, 37 m , OG, 180 €<br />

Wohnung in Schlangen, Zum<br />

Kurwald 20, 1. Etage, 70 qm,<br />

KM 335 € + NK 120 €, Stellplatz,<br />

Keller, 3 ZKBB, Abstellr.,<br />

Waschk. Tel. 0 52 52 / 71 08<br />

Dachgeschosswohnung in<br />

Bad Lippspringe, sehr großzügig<br />

zugeschnitten, 93,22 qm, 2<br />

ZKBB, Abstellraum, Aufzug,<br />

PKW Stellplatz auf Antrag, KM<br />

355 € + NK 120 €, Gesamtkosten<br />

455 €, frei, Gas, Strom, Direktvertrag<br />

mit der EON Paderborn.<br />

Tel. 0 52 52 / 71 08<br />

Ladenlokal, ca. 70, in Schlangen,<br />

Ortsmitte zu vermieten.<br />

Ideal als Büro, Praxis, Schulungsraum<br />

etc.<br />

Tel. 0 52 52 / 71 41<br />

Schlangen 306 qm Lagerhalle<br />

Hallengröße: 25 m x 13 m<br />

Hallenhöhe: 6,5 m - 8,5 m<br />

2 Rolltore: 4,5 m x 5 m<br />

zu vermieten (auch teilbar),<br />

Heinz Köppke.<br />

Tel. 0 52 52 / 89 64<br />

Haus, RH, DHH in Schlangen,<br />

Oesterholz, Kohlstädt oder Bad<br />

Lippspringe für langfristiges<br />

Mietverhältnis von Familie gesucht.<br />

Tel. 01 76 / 666 441 77<br />

Paar, beide im öffentlichen<br />

Dienst, mit Kind sucht Haus<br />

(oder große EG-Wohnung) mit<br />

Garten in Schlangen – gerne<br />

Oesterholz. Mindestens 5 Zimmer,<br />

ab 100 qm, Grundstück ab<br />

300 qm zur Miete. Ggf. späterer<br />

Kauf nicht ausgeschlossen.<br />

Telefon: 0176 – 83 26 28 60<br />

Einrad für Jugendliche, neu, zu<br />

verkaufen, 30 €.<br />

Tel. 01 76 / 80 01 23 31<br />

Lüning<br />

Bestattungen<br />

Die nächste Ausgabe des<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong>n<br />

erscheint am<br />

26. Februar 2010.<br />

Anzeigenschluss ist<br />

der 17. Februar.<br />

Diakonie<br />

Schlangen<br />

Telefon:<br />

0 52 52 -<br />

97 37 00<br />

Gertrud Peukert<br />

geb. Hofbauer<br />

* 17. Juli 1913<br />

† 9. Dezember 2009<br />

In langer Tradition<br />

Tel.: 0 52 52 / 8 26 00 - 9 8510<br />

33189 Schlangen, Raiffeisenstraße 1<br />

Gesundheit und mehr ...<br />

Wie „Gelenkfit“ sind Sie?<br />

Arthrose<br />

Beratungswochen<br />

vom 8.2. - 28.2.2010 bei uns in der Apotheke!<br />

APOTHEKE<br />

VORNEWALD<br />

URSULA VIETH<br />

Apothekerin für Homöopathie und Naturheilverfahren<br />

Ortsmitte 1 · 33189 Schlangen · Tel. 0 52 52 / 71 54 · Fax 97 31 72<br />

Stellenausschreibung<br />

Für unser<br />

Betreuungsangebot bei erheblicher<br />

Einschränkung der Alltagskompetenz<br />

suchen wir eine/n Mitarbeiter/in auf bis zu 400 € Basis.<br />

Zu Ihren Aufgaben gehören u.a.<br />

- Beaufsichtigung dementiell erkrankter Menschen<br />

zur Entlastung von pflegenden Angehörigen<br />

- Anleitung und Unterstützung bei der Aufnahme<br />

sinnhafter Beschäftigung usw.<br />

Sie sollten sehr motiviert sein und Freude an der Patientenbetreuung<br />

haben. Führerschein Klasse B und ein PKW sind<br />

erforderlich.<br />

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung.<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Es bleiben uns viele schöne Erinnerungen<br />

Herzlichen Dank<br />

sagen wir allen, die sich in stiller Trauer mit uns<br />

verbunden fühlten und ihre Anteilnahme auf vielfältige<br />

und liebevolle Weise zum Ausdruck brachten und<br />

gemeinsam mit uns Abschied nahmen.<br />

Bad Lippspringe, im Januar 2010<br />

Im Namen aller Angehörigen:<br />

Helmut Peukert<br />

Manfred Peukert<br />

Reinhard Peukert<br />

mit Familien<br />

Hiermit sage ich<br />

D A N K E<br />

für die Anteilnahme und den Trost zum Tod von<br />

Renate<br />

Karl-Heinz Haase<br />

18 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010


STEINBILDHAUEREI<br />

Steinmetzmeister<br />

staatlich geprüfter Techniker<br />

Horn-Bad Meinberg<br />

Mittelstraße 117<br />

Tel. 0 52 34 / 21 51<br />

Mobil 01 72 / 9 44 06 66<br />

Schlangen 0 52 52 / 8 28 74<br />

Eigene<br />

Abschiedsräume<br />

33189 Schlangen<br />

Schützenstraße 1<br />

Tel. 8825<br />

Möbelverkauf<br />

im Werksauftrag<br />

was? Muster- und<br />

Messemöbel aller Art<br />

wie Garderoben,<br />

Kommoden, Anbauwände,<br />

Bad-, Baby-,<br />

Computer- und<br />

Büromöbel<br />

zu konkurrenzlosen<br />

Preisen von € 1,- / kg<br />

wann? jeden Samstag<br />

von 9.00 bis 16.00 Uhr,<br />

wo? Gewerbegebiet<br />

Am Vorderflöß,<br />

Bad Lippspringe,<br />

Raiffeisenstr. 30<br />

Fleege Verlagsgesellschaft UG<br />

Orstsmitte 17 · 33189 Schlangen<br />

Redaktion und Anzeigenannahme:<br />

Tel. 05252/9758-0,<br />

Fax 05252/9758-22<br />

redaktion@schlaengerbote.de<br />

www.schlängerbote.de<br />

Druck: K2-Druck GmbH, Detmold.<br />

Erscheinungsweise: 12 x jährlich. Der<br />

<strong>Bote</strong> wird kostenfrei abgegeben. Für Anzeigen<br />

gilt z.Zt. Preisliste 2008, Auflage<br />

20.000 Exemplare. Für unverlangt<br />

eingereichte Manuskripte, Fotos und<br />

Zeichnungen übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Die Verwendung oder Reproduktion<br />

von Texten und Anzeigen ist<br />

nur mit Genehmigung gestattet.<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 339 · Januar 2010<br />

Else Muske<br />

geb. Richts<br />

* 15.9.1926 † 13.1.2010<br />

Lieselotte Bormann<br />

* 14.8.1925<br />

† 27.12.2009<br />

Herbert<br />

Richts<br />

† 3.12.2009<br />

60<br />

Herbert Hanselle<br />

* 21.02.1945<br />

† 23.12.2009<br />

Über alle Besuche, Glückwünsche und Aufmerksamkeiten<br />

zu meinem<br />

60. Geburtstag<br />

habe ich mich sehr gefreut und sage ganz herzlichen Dank.<br />

Jürgen Ostmann<br />

D<br />

A<br />

N<br />

K<br />

E<br />

- Statt Karten -<br />

Schlangen, Gasthof Sibille, im Januar 2010<br />

für ein stilles Gebet,<br />

für eine stumme Umarmung,<br />

für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben,<br />

für einen Händedruck, wenn die Worte fehlten,<br />

für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft,<br />

für Blumen und Geldspenden.<br />

Schlangen, im Januar 2010<br />

Im Namen aller Angehörigen<br />

Familie Muske<br />

Statt Karten<br />

HERZLICHEN DANK<br />

allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten<br />

und ihre stille Anteilnahme auf liebevolle Weise zum<br />

Ausdruck brachten.<br />

Schlangen, im Januar 2010<br />

Kinder, Enkel und Urenkel<br />

Gedanken - Augenblicke,<br />

sie werden uns immer an dich erinnern,<br />

uns glücklich und traurig machen.<br />

Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber es tut gut zu<br />

erfahren, wie viele ihn gern hatten. Allen, die ihm Freundschaft und<br />

Zuneigung erwiesen, die uns trösteten und auf vielfältige Weise ihre<br />

Anteilnahme zum Ausdruck brachten, von Herzen Dank!<br />

Röschen Richts<br />

Jörg und Susanne Richts mit Kindern<br />

Schlangen, Detmolder Straße 73, im Januar 2010<br />

D<br />

A<br />

N<br />

K<br />

E<br />

für ein stilles Gebet,<br />

für eine stumme Umarmung,<br />

für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben,<br />

für einen Händedruck, wenn die Worte fehlten,<br />

für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft,<br />

für Blumen und Geldspenden.<br />

Schlangen, im Januar 2009<br />

Im Namen aller Angehörigen<br />

Christel Hanselle<br />

19


Doppel-Premiere am<br />

29./30.1.2010<br />

Der neue Der neue<br />

Kia Sorento Kia Venga<br />

Jetzt live bei uns erleben:<br />

am 29.1. von 9-18 Uhr und am 30.1. von 9-17 Uhr.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!