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und, wo leben Sie ab 60? - Schlänger Bote

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Ziemlich groß, ziemlich<br />

r<strong>und</strong>, ziemlich lecker<br />

Kürbisse schon bei Römern <strong>und</strong> Mayas<br />

ein beliebtes Gemüse<br />

Ein sonniger Spätsommertag<br />

auf dem Islandpferdehof an der<br />

Oberen Straße: Etwa 30 Früchte<br />

mit sattgrünen, kniehohen Ranken<br />

wachsen in einem umzäunten<br />

Beet. Roter Zentner, Gelber<br />

Zentner <strong>und</strong> Hokkaido präsentieren<br />

sich dem Betrachter mit<br />

grünen oder orangefarbenen<br />

Beeren, deren Triebe am Zaun<br />

empor wuchern. Einige von ihnen<br />

liegen auf Holzkonstruktionen,<br />

weil sie sonst zu schwer für<br />

den Maschendrahtzaun werden.<br />

Es ist Kürbiszeit in Schlangen.<br />

Zeit für ein Gemüse mit langer<br />

Tradition, aus dem man in der<br />

Küche fast alles machen kann –<br />

Kürbisbowle mit ganzen Früchten<br />

einmal ausgenommen.<br />

Der Anbau<br />

Auf dem nährstoffreichen Boden<br />

an der Oberen Straße, auf dem<br />

zunächst Kompost <strong>und</strong> dann<br />

Pferdemist <strong>ab</strong>gelagert wurde,<br />

gedeihen die Kürbisse schnell<br />

<strong>und</strong> problemlos. Doch das ist<br />

nicht immer <strong>und</strong> überall so.<br />

Denn Kürbisse brauchen zunächst<br />

einmal viel Platz. Wenig<br />

rankende Sorten begnügen sich<br />

mit 1,2 Quadratmeter pro Stück,<br />

stärker rankende werden erst<br />

bei 2,2 Quadratmetern zu<br />

„glücklichem Gemüse“. Es gilt:<br />

Je mehr Platz, desto größere<br />

<strong>und</strong> bessere Früchte lassen sich<br />

im Spätsommer <strong>und</strong> Herbst ernten.<br />

Ein kleiner Zaun zur Eingrenzung<br />

ist sinnvoll, wenn<br />

Hühner frei laufen <strong>und</strong> am grünen<br />

Blattwerk der Kürbisse pikken.<br />

Aber auch Schnecken, Pilze<br />

<strong>und</strong> Unkraut stellen Gefahren<br />

dar.<br />

Besonders durstig sind Kürbisse<br />

nicht. <strong>Sie</strong> sollten zunächst<br />

nur einmal, direkt nach dem Legen<br />

der Samen <strong>ab</strong> Anfang Mai,<br />

gegossen werden. Erst später,<br />

wenn die ersten zarten Keime zu<br />

sehen sind, darf der Gärtner ein<br />

zweites Mal zur Gießkanne greifen.<br />

Ab Mitte August gelangen<br />

die ersten Kürbisse zur Reife, einige<br />

Sorten brauchen jedoch<br />

deutlich länger. Nun präsentieren<br />

sich die Kürbisse mit kräftigen,<br />

voll ausgebildeten Farben<br />

der Frucht, der Stiel ist eingetrocknet<br />

<strong>und</strong> beim Abtrennen<br />

des Kürbisses von der Ranke<br />

tritt kein Wasser mehr aus. Nach<br />

der Ernte müssen die orangefarbenen<br />

Riesen unverzüglich gereinigt<br />

<strong>und</strong> getrocknet werden.<br />

<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 346 · September 2010<br />

Haltbar sind sie bei einer Raumtemperatur<br />

um 15 Grad monatelang.<br />

Die Sorten<br />

Der Vielfalt an Farben, Formen<br />

<strong>und</strong> Größen sind bei Kürbissen<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Es gibt sie in orange, gelb <strong>und</strong><br />

grün, eher r<strong>und</strong>, zylindrisch oder<br />

oval. Der Riesenkürbis kann<br />

schon einmal über einen Meter<br />

hoch <strong>und</strong> <strong>60</strong>0 Kilo schwer werden,<br />

während der „Spinning<br />

Gro<strong>und</strong>“ nur so groß wie eine<br />

Euromünze ist. Weltweit gibt es<br />

etwa 800 Sorten.<br />

In der Kürbiszucht wird grob<br />

zwischen zwei Arten unterschieden:<br />

Zier- <strong>und</strong> Speisekürbisse.<br />

Zierkürbisse sind nur zur Dekoration<br />

geeignet <strong>und</strong> sollten<br />

wegen des Bitterstoffes Cucurbitacin<br />

nicht verzehrt werden.<br />

<strong>Sie</strong> sind leicht an der warzigen<br />

Oberfläche zu erkennen. Die<br />

häufigsten Vorkommen dieser<br />

Art sind der Kronenkürbis <strong>und</strong><br />

die Kalebassen.<br />

Speisekürbisse scheiden sich in<br />

Sommerfrüchte <strong>und</strong> Winterfrüchte.<br />

Winterkürbisse werden<br />

reif geerntet <strong>und</strong> h<strong>ab</strong>en eine<br />

sehr harte Schale. Ebenso wie<br />

die Kerne, ist die Schale nicht<br />

essbar. Der Gelbe Zentner ist<br />

ein verbreitetes Beispiel dieser<br />

Art. Unreif geerntet werden dagegen<br />

Sommerkürbisse: Muskat-,<br />

Moschus- <strong>und</strong> Hokkaidokürbisse<br />

oder Zucchinis.<br />

Groß im Kommen sind seit einigen<br />

Jahren die Pumpkins, so<br />

genannte Schnitzkürbisse. Diese<br />

sind bei Kindern sehr beliebt,<br />

die zu Halloween am 31. Oktober<br />

Fratzen in die ausgehöhlte<br />

Kürbisschale schneiden. Ein<br />

Brauch, der auf die keltischen<br />

Geisteraustreibungen zurückgeht<br />

<strong>und</strong> vor einigen Jahren auf<br />

dem Umweg über die USA nach<br />

Deutschland gekommen ist.<br />

Pumpkins verfügen über wenig<br />

Fruchtfleisch <strong>und</strong> eine gleichmäßig<br />

r<strong>und</strong>e Form. Diese Früchte<br />

sind zwar essbar, jedoch<br />

nicht besonders schmackhaft<br />

<strong>und</strong> ergiebig.<br />

Die Geschichte<br />

Die Kelten waren jedoch nicht<br />

die Ersten, die Kürbisse nutzten<br />

– ob zum Verzehr oder zur Gei-<br />

Gartengestaltung vom Fachmann!<br />

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