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und, wo leben Sie ab 60? - Schlänger Bote

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nen künstlerischen Stempel auf.<br />

Doch bei „Teutonia“ wurde nicht<br />

nur gesungen, da wurde auch<br />

gefeiert: das Heidefest. 1959<br />

krönten die Sängerinnen <strong>und</strong><br />

Sänger erstmals mit Erna I.<br />

(Klöpping) ihre Heidekönigin.<br />

Eine Tradition, die erst 1998 mit<br />

Renate Wimmer als letzter Majestät<br />

endete. Doch auch andere<br />

Feste des Chores waren unverzichtbarer<br />

Teil des <strong>Schlänger</strong><br />

Gemeinde<strong>leben</strong>s: Der „Bunte<br />

Abend“, der 1971 erstmals<br />

stattfand, der „Teutonenkarneval“,<br />

der sich <strong>ab</strong> 1975 aus einer<br />

kleinen internen Feier des Frauenchores<br />

entwickelte, <strong>und</strong> das<br />

„Sänger-Sommerfest“ in <strong>und</strong><br />

um das Bürgerhaus.<br />

Mittlerweile setzte Eberhard<br />

Höngen als Chorleiter die erfolgreiche<br />

Arbeit von Martin<br />

Schmidt fort. 20 Jahre dirigierte<br />

Höngen die „Teutonia“. Auftritte<br />

im Kölner Dom <strong>und</strong> in Antwerpen<br />

blieben ebenso unvergesslich<br />

wie diverse erfolgreiche Leistungssingen.<br />

Unter Leitung von<br />

Martin Fugmann erweiterte der<br />

Chor <strong>ab</strong> 1995 sein Repertoire<br />

noch einmal deutlich. 155 aktive<br />

Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger probten<br />

jetzt auch englische Hits, ließen<br />

sich <strong>ab</strong>er ebenso mit Werken<br />

von Beethoven, Mozart,<br />

Brahms <strong>und</strong> Schubert auch auf<br />

die Großmeister der Klassik ein.<br />

In den Folgejahren sahen sich<br />

die „Teutonen“ jedoch mehr <strong>und</strong><br />

mehr einem großen Problem<br />

gegenüber: dem Mitglieder-<br />

schw<strong>und</strong>. Neue, junge Stimmen<br />

wurden gesucht, doch alle Werbemaßnahmen<br />

blieben vergebens.<br />

Die rettende Idee kam von<br />

Christel Schmaske: ein neuer,<br />

ein junger Chor musste her –<br />

„Neutonia“. Unter dem Vorsitz<br />

von Erika Vogt <strong>und</strong> unter der<br />

Leitung von Dr. Martin S<strong>ab</strong>el<br />

setzen jetzt altgediente <strong>und</strong><br />

neue „Teutonen“ das Erbe des<br />

„Gesangvereins der Jungen“ erfolgreich<br />

fort. Chorgesang hat<br />

sich auch in Schlangen in 150<br />

Jahren vielfach gewandelt.<br />

Doch in all dieser Zeit blieb er<br />

stets ein unverzichtbares Stück<br />

Gemeinde<strong>leben</strong>. �<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Chorleiter Dr. Martin S<strong>ab</strong>el<br />

„Teutonia! 18<strong>60</strong> Schlangen e.V. im Jubiläumsjahr 2010.<br />

„Kirchengemeinde ist besser als ihr Ruf“<br />

Pfarrer Bendix Balke ant<strong>wo</strong>rtet aus seiner Sicht<br />

In unserer August-Ausg<strong>ab</strong>e<br />

führten wir ein Interview mit<br />

Horst Hüdepohl, einem der<br />

profiliertesten Kritiker der<br />

derzeitigen Kirchenvorstandsmehrheit<br />

in der evangelisch-reformiertenGemeinde<br />

Schlangen.<br />

In dieser Ausg<strong>ab</strong>e berichtet<br />

Schlangens Interims-Pfarrer<br />

Bendix Balke nicht nur über<br />

seinen Werdegang <strong>und</strong> seine<br />

Zukunftspläne. Er bezieht<br />

auch deutlich Stellung zur Kritik<br />

am Kirchenvorstand. Da<br />

sich der Kirchenvorstand<br />

selbst zum Stillschweigen<br />

verpflichtet hat <strong>und</strong> sich öffentlich<br />

nicht zu den Vorwürfen<br />

äußern möchte, bedanken<br />

wir uns umso mehr bei Bendix<br />

Balke für das Gespräch. Das<br />

Interview führten Uwe Pax<br />

<strong>und</strong> Ramo Schnelle.<br />

?: „Was zieht einen jungen Mann<br />

aus Detmold nach Argentinien?“<br />

Balke: „Ich hatte mich schon<br />

lange für die weltweite Solidarität<br />

<strong>und</strong> die Dritte Welt engagiert.<br />

In Argentinien hat zu der<br />

Zeit die Befreiungstheologie Fuß<br />

gefasst, mit der die Kirchenleitenden<br />

der evangelischen Kirche<br />

dort sympathisierten. Aber<br />

natürlich hat mich auch die<br />

„große weite Welt“ fasziniert.“<br />

?: „<strong>Sie</strong> h<strong>ab</strong>en Ihr Vikariat in Erfurt<br />

gemacht. Ist es üblich das<br />

Vikariat nicht in der eigenen<br />

Landeskirche zu machen?“<br />

Balke: „Nein, das ist durchaus<br />

unüblich. <strong>Sie</strong> werden <strong>ab</strong>er an<br />

meinem Lebenslauf merken,<br />

dass mich das Ferne immer gereizt<br />

hat.“<br />

?: „Was hat <strong>Sie</strong> nach Ihrem Aufenthalt<br />

in Erfurt bewegt nach<br />

Lippe zu kommen?“<br />

Balke: „Das kann man sich gar<br />

nicht so aussuchen. Es gibt in<br />

der evangelischen Kirche die<br />

Regelung, dass man in der Landeskirche<br />

Pfarrer werden kann,<br />

in der man sein Abitur gemacht<br />

hat. Ich war außerdem schon in<br />

der Jugendzeit in Lippe aktiv<br />

<strong>und</strong> schätze unsere Lippische<br />

Landeskirche sehr.“<br />

?: „Ist das Coaching für <strong>Sie</strong> eine<br />

Zusatzqualifikation zu Ihrem Beruf<br />

als Pfarrer?“<br />

Balke: „Vor drei Jahren wurde<br />

meine Stelle als Pfarrer auf 75%<br />

heruntergesetzt. Ich h<strong>ab</strong>e mich<br />

gefragt, was ich mit dem freien<br />

Viertel mache. Das Coaching<br />

unter dem Motto „Beraten <strong>und</strong><br />

Begleiten“ hilft mir sicherlich bei<br />

der Seelsorge, die Ausbildung<br />

hat <strong>ab</strong>er mit Theologie sonst<br />

nichts zu tun. Ich h<strong>ab</strong>e mich einfach<br />

gefragt: Was kann ich mit<br />

meinem Beruf außerhalb der<br />

Kirche machen? Und was mache<br />

ich am liebsten?“<br />

?: „<strong>Sie</strong> h<strong>ab</strong>en sich für ein Theologiestudium<br />

entschieden, ob<strong>wo</strong>hl<br />

Ihnen viele andere Wege<br />

offen standen. Warum sind <strong>Sie</strong><br />

Seelsorger ge<strong>wo</strong>rden?“<br />

Balke: „Da h<strong>ab</strong>en <strong>Sie</strong> Recht, ich<br />

h<strong>ab</strong>e weit gefächerte Interessensgebiete.<br />

Mich reizt am Beruf<br />

des Pfarrers eben die Breite.<br />

Ich arbeite gerne mit den verschiedensten<br />

Menschen zusammen.<br />

Der christliche Glaube<br />

ist mir eine Herzenssache <strong>und</strong><br />

4 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 346 · September 2010

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