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und, wo leben Sie ab 60? - Schlänger Bote

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Arbeitergesangverein „Teutonia“ in den 1920er Jahren.<br />

Foto: Fotoservice Benkelberg<br />

mehrheitlich als Arbeiter gefühlt<br />

h<strong>ab</strong>en dürften, lag eine Umbenennung<br />

ihres Chores nahe:<br />

„Arbeitergesangverein Teutonia“.<br />

Und weil die Arbeiterbewegung<br />

sich auch in Weimarer Zeit<br />

als eine Bewegung zur Bildung<br />

des arbeitenden Menschen verstand,<br />

widmeten sich die Mitglieder<br />

verstärkt anspruchsvollem<br />

Liedgut. Händel, Beethoven<br />

<strong>und</strong> Mozart standen damals auf<br />

den Programmzetteln.<br />

Weimar – das war für die<br />

<strong>Schlänger</strong> Sänger eine Zeit des<br />

Umbruchs. Jetzt konnten auch<br />

verheiratete Männer dem Chor<br />

beitreten. 1931 gründeten<br />

außerdem sechs sangesfreudige<br />

<strong>Schlänger</strong>innen den ersten Frauenchor<br />

des Ortes. Berührungsängste<br />

g<strong>ab</strong> es seitens der „Teutonia“<br />

nicht. Gemeinsame Konzerte<br />

waren durchaus üblich.<br />

Während des Nationalsozialismus<br />

setzte „Teutonia“ seine<br />

sängerischen Aktivitäten fort –<br />

freilich ohne den Namenszusatz<br />

„Arbeitergesangverein“ <strong>und</strong> dafür<br />

mit ideologischem Liedgut<br />

wie „Wenn die Soldaten durch<br />

die Stadt marschieren“ oder „Es<br />

ziehen die Standarten“. Für den<br />

Chor waren die späten 30er-<br />

Jahre gleich<strong>wo</strong>hl eine ausgesprochen<br />

erfolgreiche Zeit. Die<br />

Sänger qualifizierten sich für<br />

das Gauwertungssingen in<br />

Münster <strong>und</strong> verzeichneten sogar<br />

einen Radioauftritt. Der Beginn<br />

des Zweiten Weltkrieges<br />

beendete diese kurze Erfolgsgeschichte<br />

vorläufig. Die meisten<br />

Männer mussten nun an die<br />

Front, die wenigen verbliebenen<br />

Sänger versuchten in einer<br />

Singgemeinschaft aus „Teuto-<br />

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nia“ <strong>und</strong> „Harmonie“ zumindest<br />

ein wenig Chorgesang am Sennerand<br />

am Leben zu halten.<br />

Wenige Monate nach Kriegsende,<br />

im Dezember 1945, erwachte<br />

„Teutonia“ zu neuem Leben.<br />

Im Gemischten Chor sangen<br />

schon wieder 110 Aktive, <strong>wo</strong>bei<br />

die Frauen jetzt die Mehrheit<br />

stellten. Es gelang auch, an die<br />

Erfolge der Vorkriegszeit anzuknüpfen.<br />

„Teutonia“ trat im Landestheater<br />

Detmold auf <strong>und</strong> war<br />

1951 beim Deutschen Sängerb<strong>und</strong>fest<br />

in Mainz d<strong>ab</strong>ei. 1956<br />

verlieh B<strong>und</strong>espräsident Theodor<br />

Heuss der „Teutonia“ für<br />

ihre Verdienste um den Chorgesang<br />

<strong>und</strong> das Volkslied sogar<br />

die „Zelter-Plakette“.<br />

Es waren Jahre, in denen vor allem<br />

ein Mann als Chorleiter die<br />

Geschicke des Vereins prägte:<br />

Martin Schmidt, der Namensgeber<br />

der <strong>Schlänger</strong> Musikschule.<br />

Bis Mitte der 70er-Jahre drückte<br />

der Leopoldstaler dem Chor sei-<br />

Martin Schmidt,<br />

Chorleiter 1955-1975<br />

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<strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 346 · September 2010 3

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