und, wo leben Sie ab 60? - Schlänger Bote
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Junges Denkmal<br />
erinnert an alte Zeiten<br />
Hütejunge steht seit 20 Jahren<br />
vor dem Bürgerhaus<br />
Bei den „kleinen Leuten“ waren<br />
die Ziegen wegen ihrer Genügsamkeit<br />
ein weitverbreitetes<br />
Haustier.<br />
1852 wurden in Kohlstädt 189<br />
<strong>und</strong> in Schlangen 237 Ziegen<br />
gehalten. 1900 erg<strong>ab</strong> die „Volkszählung“<br />
in Schlangen u. a. 2<strong>60</strong><br />
Wohnhäuser, 402 Haushaltungen<br />
<strong>und</strong> 670 Ziegen. Der hiesige<br />
Ziegenzuchtverein registrierte<br />
19<strong>60</strong> in Schlangen immer noch<br />
156 Ziegenhalter <strong>und</strong> 212 Ziegen.<br />
1986: Ziegen werden offiziell<br />
nicht mehr gezählt – gemeckert<br />
wird nach wie vor.<br />
Dieser Text mit seiner feinen Ironie<br />
zierte ehemals die Tafel vor<br />
dem Hütejungen-Denkmal in<br />
Schlangen. Aber auch, wenn die<br />
<strong>Schlänger</strong> sich mit diesen Zeilen<br />
ein wenig selbst auf den Arm<br />
nahmen: Das Denkmal erinnert<br />
durchaus ernsthaft an ein kleines<br />
Stück Sozialgeschichte am<br />
Sennerand. Vor 20 Jahren, am<br />
14. September 1990, weihten<br />
die <strong>Schlänger</strong> das Denkmal vor<br />
dem Bürgerhaus ein.<br />
Hintergr<strong>und</strong> des Festaktes war<br />
das 975-jährige Bestehen der<br />
Gemeinde Schlangen. Friedrich<br />
Wilhelm Huneke, damals Vorsitzender<br />
des Heimat- <strong>und</strong> Verkehrsvereins,<br />
erinnert sich:<br />
Heinz Winter, 1990 ebenfalls im<br />
Vereinsvorstand, <strong>und</strong> Huneke<br />
selbst hatten die Idee, die Geschichte<br />
des Ortes an einigen<br />
Stellen wieder erfahrbar <strong>und</strong><br />
(an)fassbar zu machen. Im Laufe<br />
der Zeit waren insbesondere<br />
durch die Brände im 30-jährigen<br />
Krieg <strong>und</strong> 1904 viele steinerne<br />
Zeugen der Ortsgeschichte vernichtet<br />
<strong>wo</strong>rden.So entstand die<br />
Idee, den Wandel Schlangens<br />
mit Hilfe kleiner Denkmäler zu<br />
dokumentieren, die sich auf verschiedene<br />
Facetten des früheren<br />
Alltags<strong>leben</strong>s bezogen. Und<br />
für den Heimatverein war auch<br />
die Haltung von Ziegen, die bis<br />
in die zweite Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
beliebte Haus- <strong>und</strong><br />
Nutztiere waren, eine solche Facette.Der<br />
Heimatforscher <strong>und</strong><br />
Ortschronist Heinz Wiemann<br />
stellte sodann den Kontakt zu<br />
Joseph Krautwald her, einem<br />
Bildhauer aus Rheine, der in erster<br />
Linie sakrale Kunst wie<br />
Kreuzwegdarstellungen <strong>und</strong> Kirchengestaltungen<br />
betrieb. Unter<br />
anderem fertigte er 1978 für das<br />
Gemeindezentrum Maria im<br />
Tann in Aachen einen Altar, einen<br />
Ambo, von dem Predigten<br />
<strong>und</strong> Lesungen gehalten werden,<br />
<strong>und</strong> ein Wandkreuz aus Messing.<br />
Auch Reliefs wie in der<br />
Pfarrkirche St. Vincentius in<br />
Dinslaken <strong>und</strong> Skulpturen wie<br />
auf dem jüdischen Friedhof in<br />
Osn<strong>ab</strong>rück gehören zu seinen<br />
Werken.<br />
Zu seinem „weltlichen“ Schaffen<br />
zählen bis zu seinem Tod am 13.<br />
Januar 2003 etwa 20 Brunnen in<br />
verschiedenen Städten. Auch<br />
den Dorfbrunnen mit dem<br />
Hochzeitsbitter in Schlangen hat<br />
Joseph Krautwald gestaltet.<br />
Ebenso schuf der Künstler die<br />
Gruppe „Hütejunge mit Ziegen“,<br />
die seit 20 Jahren vor dem Bürgerhaus<br />
steht. Sicherheitshalber<br />
modellierte er die Tiere mit nach<br />
unten gerichteten Ohren <strong>und</strong><br />
Schwanz, um Verletzungen zu<br />
vermeiden. Krautwald ahnte<br />
<strong>wo</strong>hl, dass seine Skulptur nicht<br />
nur zur geschichtlichen Erinnerung<br />
beitragen, sondern auch<br />
Kinder zum Klettern <strong>und</strong> Eisessen<br />
einladen würde. Schließlich<br />
muss der <strong>Schlänger</strong> Nachwuchs<br />
heute keine Ziegen mehr hüten.<br />
<strong>Schlänger</strong> Kinder einst <strong>und</strong> heute. Foto: U. Pax<br />
Firmeninformation<br />
Das musste gefeiert werden ...<br />
Zwanzig Jahre Victoria Versicherungen<br />
<strong>und</strong> seit 2010<br />
Gschäftsstelle, ein Gr<strong>und</strong> zum<br />
Feiern. Deshalb lud Rüdiger<br />
Röhl am 1. August Fre<strong>und</strong>e,<br />
Weggefährten <strong>und</strong> Kollegen zu<br />
einem Empfang in das Café am<br />
See nach Bad Lippspringe ein.<br />
Über 70 Gäste folgten dieser<br />
Einladung <strong>und</strong> genossen das<br />
schöne Ambiente mit Blick auf<br />
den See. Die Kleidung reichte<br />
von festlich bis sportlich <strong>und</strong> der<br />
Gastgeber war auch in Kleidungsfragen<br />
mitten dazwischen.<br />
Umarmungen, Küsschen,<br />
fröhliches Gemurmel <strong>und</strong><br />
ein Gläschen Sekt. „Da sehen<br />
wir uns ja endlich mal wieder“,<br />
freuten sich einige, andere<br />
konnten auch an diesem schönen<br />
Sonntagmorgen ihre Arbeit<br />
nicht so ganz loslassen <strong>und</strong> diskutierten<br />
über Firmenphilosophie<br />
<strong>und</strong> traditionelle Werte.<br />
Mit einem „Liebe Gemeinde, in<br />
die Gemächer!“ bat der Gastgeber<br />
dann ins Innere des Restaurants,<br />
<strong>wo</strong> schon ganz leicht der<br />
verführerische Duft des kalten<br />
Buffets wahrzunehmen war.<br />
„Liebe Gäste, meine Rede! Darf<br />
ich um 72 Minuten ihrer geschätzten<br />
Aufmerksamkeit bitten“,<br />
so beginnt Rüdiger Röhl.<br />
Er hält zwar eine Menge beschriebenes<br />
Papier in der Hand,<br />
redet dann <strong>ab</strong>er gut gelaunt einfach<br />
drauflos. Jetzt kann man<br />
er<strong>leben</strong>, was sich hinter dem<br />
leicht altmodischen Begriff „launige<br />
Rede“ wirklich verbirgt,<br />
nämlich ein humorvoller, niemals<br />
langweiliger Vortrag, der<br />
für gute Stimmung unter den<br />
Zuhörern sorgt.<br />
Und über was spricht Rüdiger<br />
Röhl, der sich ganz offensichtlich<br />
richtig freut, dass seine<br />
Gäste bis aus Hamburg angereist<br />
sind. Er spricht über sein<br />
Bewerbungsgespräch, seinen<br />
Einstieg bei der „Victoria“ <strong>und</strong><br />
die zentrale Frage „Krawatte<br />
oder nicht Krawatte. Das ist jetzt<br />
zwanzig Jahre her <strong>und</strong> sein damaliger<br />
Bezirksdirektor befindet<br />
sich unter den Gästen, <strong>und</strong> im<br />
Gegensatz zu Rüdiger Röhl<br />
trägt er heute eine Krawatte.<br />
Mit Schwung <strong>und</strong> irgendwie ungewöhnlich<br />
offen geht es weiter;<br />
so muss sich der jetzige Direktor<br />
anhören, dass er „manchmal<br />
schon tierisch nerve, beide <strong>ab</strong>er<br />
trotz so mancher Meinungsverschiedenheiten<br />
sehr erfolgreich<br />
zusammenarbeiten könnten.<br />
Röhl bedankt sich sehr herzlich<br />
bei seinem Team, auch als<br />
„back-office“ oder Bürogemeinschaft<br />
bezeichnet, bei Andrea<br />
Eixner, Werner Hansjürgen <strong>und</strong><br />
Yannick Mehring. Ein kleines<br />
bisschen feierlich wird die Stimmung<br />
dann doch, als Rüdiger<br />
Röhl sich bei seiner Frau Petra<br />
für 26 Jahre Partnerschaft, 23<br />
Jahre Ehe <strong>und</strong> ihre große Unterstützung<br />
bedankt.<br />
Auch die „Bürogemeinschaft“,<br />
vertreten durch Werner Hansjürgen,<br />
ergreift noch einmal kurz<br />
das Wort; es geht um Prozente,<br />
um unseriöse Prozente bei R<strong>ab</strong>atten;<br />
hier spürt man ein wenig,<br />
wie der gelernte Bankkaufmann<br />
aus Werner Hansjürgen<br />
spricht. Um alkoholische Prozente<br />
bei Sekt <strong>und</strong> Wein <strong>und</strong> um<br />
die h<strong>und</strong>ert Prozent, die Rüdiger<br />
Röhl immer gibt. Jeder im Raum<br />
spürt, das Arbeitsklima in dem<br />
Büro an der Detmolder Strasse<br />
ist familiär, die Chemie stimmt.<br />
Und dann, es hat natürlich keine<br />
72 Minuten gedauert, ist der offizielle<br />
Teil auch schon beendet<br />
<strong>und</strong> italienische Spezialitäten,<br />
Salatvariationen, Blätterteigkreationen<br />
<strong>und</strong> selbst gebackenes<br />
Brot warten.<br />
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Rüdiger Röhl<br />
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Detmolder Straße 267, 33175 Bad Lippspringe,<br />
Tel. (0 52 52) 5 31 87, Fax (0 52 52) 94 00 17 Auto (01 72) 2 94 78 67<br />
Versicherungen · D.A.S.-Rechtsschutz · Bausparen · Kapitalanlagen<br />
12 <strong>Schlänger</strong> <strong>Bote</strong> Nr. 346 · September 2010