Individualist mit Herz: Heinz-Willi zum Abschied - zum SC Frankfurt ...
Individualist mit Herz: Heinz-Willi zum Abschied - zum SC Frankfurt ...
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Hockey<br />
Newsletter der Hockeyabteilung des <strong>SC</strong> <strong>Frankfurt</strong> 1880 e. V. | www.sc1880.de April 2012<br />
Die Hockeyabteilung freut sich über die Unterstützung von<br />
<strong>Individualist</strong> <strong>mit</strong> <strong>Herz</strong>: <strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong> <strong>zum</strong> <strong>Abschied</strong><br />
Irgendwie war er immer da, wenn auch in den letzten Monaten nicht mehr ganz so oft. Mal grummelnd, mal grinsend,<br />
immer großzügig. <strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong> Döring: Jugendtrainer, Hockeyvater und -spieler und lange Jahre Leiter der Hockeyabteilung<br />
des <strong>SC</strong> 80. Sein ganzes Leben lang ein Macher, ein Organisator, ein Kämpfer. Ein Eigensinniger! Er flog<br />
zweimal von der Schule, organisierte einen Hochschulstreik, machte eine Ausbildung, holte sein Abi nach, schrieb<br />
für den Berliner „Abend“, handelte <strong>mit</strong> Antiquitäten, jobbte in Bars, studierte Psychologie, betrieb einen Weinhandel,<br />
gründete erst eine Spedition in Berlin, später eine Familie, dann in <strong>Frankfurt</strong> einen Kinderladen. Als Leiter der „Hoppetosse“<br />
wurde er dann quasi beruflich „sesshaft“, denn wie er selbst sagt: „… was ich wirklich am besten kann, ist<br />
<strong>mit</strong> Kindern zu arbeiten.“<br />
Seine Vita bietet sicher noch viel mehr Etappen als die obige Aufzählung. Echte HW-Kenner – und auch er selbst!<br />
– verzeihen bitte Auslassungen und Ungenauigkeiten, es war (und ist) in jedem Fall ein spannendes und erfülltes<br />
Leben. HW, wie er sich selbst nennt, beschreibt sich so: „Ich war und bin ein <strong>Individualist</strong>. Das ganze Leben besteht<br />
aus Entscheidungen, die man für sich und andere treffen muss. Das kann man gar nicht früh genug üben. Na klar,<br />
grundsätzlich passiert schon das, was ich sage! Aber ich bin immer bereit zu einer offenen Diskussion.“<br />
Da<strong>mit</strong> es keine Missverständnisse gibt: Ihm geht es gut, sehr gut! Er feierte vor einigen Wochen in großer Runde seinen<br />
65. Geburtstag. Aber aus der aktiven Arbeit für die 80-Hockeyabteilung hat er sich zurück gezogen. Was immer<br />
er jetzt vorhat, eins ist sicher: Mit Reisen und Relaxen wird er nicht lange ausgelastet sein.<br />
Was HW für unsere Hockeyabteilung getan hat, nicht nur in der Zeit als Abteilungsleiter, sein legendärer Einsatz für<br />
das vielgeliebte Pfingstturnier und sein überaus großzügiges Wirken als „Mäzen“ und Sponsor werden unvergessen<br />
bleiben. HW hat einen festen Platz in der „80-Hall of Fame“. Die Bully Redaktion zieht den Hut und lässt <strong>zum</strong><br />
<strong>Abschied</strong> einige der vielen HW-Fans im Club persönlich sprechen.<br />
Auf Wiedersehen, <strong>Heinz</strong>- <strong>Willi</strong>!<br />
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Es muss so in den Jahren 1995 oder 1996 gewesen<br />
sein, als <strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong> mir gegenüber seine Vision<br />
formulierte, im Jahr 2000 eine 1. Bundesliga-Herrenmannschaft<br />
beim <strong>SC</strong> 1880 stellen zu wollen. Seinerzeit<br />
war ich Trainerin der männlichen Jugend B<br />
Mannschaft und <strong>Heinz</strong> <strong>Willi</strong> bekleidete das Amt des<br />
Hockey-Jugendwartes. Täglich war er auf dem Clubgelände<br />
und sprach <strong>mit</strong> Trainern, Sportlern und Eltern.<br />
Engagiert verfolgte er seine Zielsetzung. Nun, wie wir<br />
wissen, wurde das Ziel zwar erreicht, jedoch erst sehr<br />
viel später. Es zeigt aber, wie konsequent <strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong><br />
daran gearbeitet hat, seit 2006 Abteilungsleiter, hat<br />
er sich noch intensiver eingesetzt und ganz nebenbei<br />
auch die ersten hauptamtlichen Hockeytrainer installiert.<br />
Hierzu möchte ich Dir <strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong>, nochmals<br />
meinen Respekt aussprechen.<br />
Susi Brundert<br />
Hat der alte Hexenmeister sich doch „endlich“ wegbegeben!<br />
Und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben<br />
Seine Wort‘ und Werke merkt ich und den Brauch<br />
Und <strong>mit</strong> Geistesstärke tu ich Wunder auch.<br />
… Hoffentlich ist das kein Unkenruf!<br />
Drück uns die Daumen, nicht nur für Pfingsten,<br />
alter Hexenmeister<br />
… walle , walle, dein Zauberlehrling Gitta<br />
Gitta Lill-Hochgrebe<br />
Lieber <strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong>, ich bin sehr froh <strong>mit</strong> den anderen<br />
Chaoten und Dir im <strong>SC</strong>80 aufgewachsen zu sein. Ich<br />
habe unter Dir den Spaß am Hockey gefunden und<br />
gelernt im Team zu arbeiten. Viele Eigenschaften, die<br />
ich mir im Hockey aneignete, sind mir heute noch<br />
wertvoll. Ich wünsche Dir alles Gute.<br />
Als ich <strong>zum</strong> 80 kam, war <strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong> die Seele des<br />
Jugendhockeys dort. Er war für die meisten Jungs<br />
nicht nur Trainer, sondern betreute sie auch in seinem<br />
Kinderladen Hoppetosse, sodass er uns richtig<br />
gut kannte. Vor allem durch die vielen Spaß-Turniere<br />
und Extra-Events, die er für uns organisiert hat, hab<br />
ich ihn schnell lieb gewonnen, hatte aber immer<br />
auch Respekt vor dem „Hockey-Papa“. Heute bin ich<br />
einfach froh, dass er mich damals <strong>mit</strong> in das Hockey-<br />
Leben genommen hat und uns allen das „Alibi-<br />
Hockey“- wie er es immer nannte - ausgetrieben hat.<br />
Leo Mann<br />
<strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong>s „Hoppetosse“<br />
war eine Erleuchtung für mich.<br />
Es weht dort einfach ein ganz<br />
eigener, wunderbarer Geist. Es<br />
gibt ein paar Regeln, die eingehalten<br />
wären müssen, ansonsten<br />
entscheiden die Kinder jederzeit<br />
frei, was sie tun wollen und<br />
was nicht. Das ist das <strong>Heinz</strong>-<br />
<strong>Willi</strong>-Typische: Ein Kind, dass<br />
<strong>mit</strong> zwei oder drei Jahren sagen<br />
kann, was es will oder NICHT<br />
will, ist für ihn das Größte.<br />
Jeannette Korn<br />
<strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong>s „Hoppetosse“ war eine Erleuchtung<br />
für mich. Es weht dort einfach ein ganz<br />
eigener, wunderbarer Geist. Es gibt ein paar<br />
Regeln, die eingehalten wären müssen, ansonsten<br />
entscheiden die Kinder jederzeit frei,<br />
was sie tun wollen und was nicht. Das ist das<br />
<strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong>-Typische: Ein Kind, dass <strong>mit</strong> zwei<br />
oder drei Jahren sagen kann, was es will oder<br />
NICHT will, ist für ihn das Größte.<br />
Jeannette Korn<br />
Dein Daniel (Bunsen)<br />
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S: Martin, was fällt Dir denn zu HW ein<br />
M: (Lachen) Ja, da gibt’s viele Aspekte. ...<br />
S: Stimmt die Geschichte, dass die Kinder, die er trainiert<br />
hat, ihm immer buchstäblich den Buckel runterrutschen<br />
konnten<br />
M: Jaja, das stimmt, sein starker Rücken als Rutsche. Er<br />
hat auch mal in der 4. Mannschaft gespielt, aber das war<br />
mehr sozial.<br />
S: …wie, sozial<br />
M: Naja, es stand ihm keine hockeytechnische Vorbildung<br />
im Weg. Er hat alles <strong>mit</strong> einer gewissen Lässigkeit<br />
gemacht. Auch als er mal unser Coach war (4. Mannschaft)<br />
kam er oft erst 20 Minuten später auf den Platz<br />
geschlendert. Eben lässig!<br />
Sonja Burk und Martin Schaefer-Brand<br />
<strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong> war cool. Und stark. Eindeutig. Als<br />
ich bei den B-Knaben war, hat er mal gegen die<br />
gesamte Mannschaft im Armdrücken gewonnen.<br />
Und eine Dose konnte er <strong>mit</strong> der flachen Hand zu<br />
einer papierdünnen Scheibe schlagen. Übrigens hat<br />
das später als A-Knabe Michi (Soff) auch probiert<br />
und sich dabei schön die Hand aufgeschnitten…;-)<br />
Buckelrutschen war grandios und wenn er über<br />
den Platz schrie: „Lauf …. oder ich knutsch dir `ne<br />
Beule“, sind wir gerannt. Jeder aus dem damaligen<br />
Team kann sich auch noch an ein Turnier in Erfurt<br />
erinnern, wo <strong>Heinz</strong>-<strong>Willi</strong> <strong>mit</strong> in der Halle übernachtet<br />
hat. Wir konnten ungestört die ganze Nacht<br />
durchmachen, denn dass HW tief und fest schlief,<br />
konnten wir auch am anderen Ende der Halle gut<br />
hören: er schnarchte laut und durchdringend.<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Willi</strong> hat immer großes Tempo vorlegt. Nicht<br />
nur regelmäßiges Training, sondern auch: Turniere,<br />
Pfingstfeste, Wochenendtermine. Seine Vorgaben<br />
haben die Jugendlichen und auch uns Eltern gefordert<br />
und wir sind alle daran gewachsen. Er ließ uns nicht<br />
entkommen, hier eine Stallwache, dort ein Kuchen,<br />
Aufbau den Banden, Fahrdienst, Mannschaftsbetreuung,<br />
Turnierausrichter, es gab immer etwas<br />
Neues. Darin ist er großartig und unerreicht. Solche<br />
Talente wie er sind in jeder Gruppe von unschätzbarem<br />
Wert ist. Sie fördern die Gemeinschaft, nicht so<br />
sehr durch Regeln, sondern allein durch ihr Streben<br />
und Handeln! Seine Sprachwelt war dabei durchaus<br />
deftig, pointiert, geradeheraus, <strong>mit</strong>unter gewöhnungsbedürftig.<br />
Aber er ging es immer sehr behutsam<br />
an, seine Geduld war langatmig und sein Streben<br />
nach Vervollkommnung nachhaltig, seine Energie<br />
beachtlich. Mutig wagte er neue Wege der Spendenakquise,<br />
immer fair auch in Momenten der argen<br />
Enttäuschung und bitterer Niederlagen, dann wieder<br />
demütig auch in den größten Erfolgen. Wir sind froh<br />
und dankbar, dass unsere Buben in ihrer Freizeit<br />
einen so starken und großzügigen sportlichen Mentor<br />
gefunden haben. Wir würden sagen, „der Himmel hat<br />
ihn gesandt“. Das könnte <strong>Heinz</strong> <strong>Willi</strong> so nicht stehen<br />
lassen, würde heftig widersprechen, dann aber nachfragen,<br />
was denn „Himmel“ bedeute!<br />
Tina und Moritz von Wedel<br />
Ein wacher, unabhängiger Geist, ein <strong>Herz</strong>ensmensch, ein sehr<br />
großzügiger Sponsor der Hockeyjugend im 1880. Unsere Kinder<br />
haben ihn als Trainer gefürchtet und doch geliebt. Er hat das<br />
Pfingstturnier ins Leben gerufen und <strong>zum</strong> Jahreshighlight für<br />
alle Hockeykinder des Clubs gemacht. Er wird uns fehlen!<br />
Dietrich und Stefanie von Stechow<br />
Steppo (Zeller)<br />
Gut kenne ich ihn nicht, aber er fiel mir immer auf als großartiger Koch,<br />
egal ob er die Küche des Clubhauses für seine mehrgängigen Sponsoring Dinner<br />
okkupierte, Edel-Fingerfood fürs Sommerfest zauberte oder beim Pfingstturnier<br />
mühelos gewaltige Lebens<strong>mit</strong>tel-Mengen erst einkaufte und dann sehr<br />
lecker weiterverarbeitete. Und manchmal hieß es kurz: HW gibt einen aus!<br />
Ein liebenswerter und stimmgewaltiger<br />
Hockeyvater, von dem man<br />
erst viel später wusste, wie wichtig<br />
er einem war. Danke für die geilste<br />
Hockeykindheit, die man haben kann!<br />
Quirin von Wedel<br />
Susanne Kranz<br />
REDAKTION: Hans Klose, Stefanie von Stechow, Susanne Kranz LAYOUT: Sonja Burk<br />
bully.sc1880@googlemail.com<br />
Sport-Club <strong>Frankfurt</strong> 1880 e.V. / Feldgerichtstr. 29 / 60320 <strong>Frankfurt</strong> am Main<br />
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