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Nutria-Steckbrief

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Anatomie geschickt zu haben. Er empfahl schon damals, die <strong>Nutria</strong> ihres kostbaren Felles und des<br />

wohlschmeckenden Fleisches wegen in Deutschland und der Schweiz freilebend anzusiedeln. Diese<br />

Anregung wurde damals jedoch nicht nachweisbar aufgegriffen, doch sollen <strong>Nutria</strong>s schon<br />

mehrfach zwischen 1880 und 1890 aus einigen französischen Farmen im Elsass entlaufen sein.<br />

Etwa um diese Zeit ist erstmals mit vereinzelt entkommenen Stücken im deutschen Grenzgebiet am<br />

Oberrhein zu rechnen.<br />

Ausbreitungsgeschichte und aktuelle Verbreitung von Freilandpopulationen in Deutschland<br />

Abgesehen von ersten Versuchen 1872 wurde die <strong>Nutria</strong> mit Beginn der planmäßigen Zucht in<br />

Südamerika 1926 von KIRNER aus Argentinien und aus Frankreich nach Deutschland importiert.<br />

Nach einigen Misserfolgen bildete sich hier rasch eine Anzahl von Zuchtfarmen heraus, die in den<br />

Jahren bis 1945 im Durchschnitt 100.000 Felle pro Jahr produzierten. Der Ertrag schrumpfte zwar<br />

während des 2. Weltkrieges, erstarkte jedoch rasch wieder. Das grundlegende Handbuch zur Zucht<br />

ist ZANKER (1949). Seit 1950 wurde die <strong>Nutria</strong>zucht besonders in der DDR gefördert, dort erfolgte<br />

neben der Pelz- ganz besonders auch die Fleischnutzung mit jährlich um 300 Tonnen.<br />

Entsprechend der weiten Verbreitung der Zuchtfarmen entwichen Sumpfbiber häufig und gründeten<br />

überall in Deutschland Freilandpopulationen, zunächst überwiegend von nur kurzem Bestand. Die<br />

Häufigkeit der Ansiedlungsversuche und ihre Fluktuation macht es unmöglich, ein vollständiges<br />

Bild der Entwicklung des Freilandvorkommens zu gewinnen. Daher gibt die Verbreitungskarte nur<br />

einige wichtige Schwerpunkte an.<br />

Solche temporären Ansiedlungen waren z.B.: Vor und im Krieg an der Siegmündung bei Bonn (H.<br />

KRAMER, G. NIETHAMMER in NIETHAMMER 1963); am Krickenbecker See bei Hinsbeck am<br />

Niederrhein seit August 1955 bis zum strengen Winter 1955/56, mit Jungtieren; seit 1956 im<br />

Schwarzbachtal an einem Weiher bei Meiersberg im Kreis Düsseldorf-Mettmann, wohl aus einer<br />

Farm in Ratingen-Unterrath. Bei Kriegsende haben entkommene <strong>Nutria</strong>s an der Rur bei Randerath<br />

und Hilfarth im Bez. Aachen eine Kolonie gegründet und wurden dort bis 1955 beobachtet. Nach

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