Udo G. Schmoll, Sünde und Entfremdung als Thema - Lippische ...
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- In den Kindern wächst allmählich die Einsicht heran, dass alle Menschen Sünder<br />
sind – was in der klassischen Theologie »Ursünde« oder peccatum originale genannt<br />
wird. In Schülerm<strong>und</strong> hört sich das so an: „Ich denk, des is einem so angeboren.“<br />
- Interessanter Weise wird dabei eine kognitive <strong>und</strong> eine behavioristische Begründung<br />
gegeben: Erst das Bewusstsein lässt eine Handlung <strong>als</strong> Sünde erscheinen.<br />
Durch Geschwister, Eltern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e lernt man Böses zu tun.<br />
- Die Überwindung der Sünde findet in zweierlei Weise statt:<br />
1. Aussprache <strong>und</strong> Wiedergutmachung mit dem Betroffenen<br />
2. völlige Restitution (allein) durch Gott, der gnädig ist.<br />
- Bei der Vergebung lässt Gott „einen etwas zappeln“ (pädagogische Intention).<br />
- Kinder „erinnern sich selbstständig an biblische Geschichten, die von Gottes Barmherzigkeit<br />
erzählen.“ 13<br />
- Vergebung wird <strong>als</strong> gutes Gefühl („Erleichterung“) erfahren.<br />
An diese Einsichten wäre kritisch-konstruktiv anzuknüpfen <strong>und</strong> der wichtige Begriff in<br />
seinem ursprünglichen Bedeutungsgehalt zu erschließen. Anhand biblischer Geschichten<br />
kann der Begriff umschrieben werden. Die darin gewonnen Einsichten werden<br />
transparent für uns heutige Menschen, die mit dem gleichem Phänomen konfrontiert<br />
sind.<br />
13 Ebd., S. 149