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Silber spiegel - SwissEduc

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18<br />

3/04<br />

Der pKS-Wert von H3O +<br />

den „wirksamen Massen“ sprich Konzentrationen<br />

arbeiten? Wenn Sie, liebe Leserin,<br />

lieber Leser, obige Fragen beantworten<br />

können, benützen Sie wahrscheinlich<br />

das Chemiebuch, welches ich für meinen<br />

Unterricht schon lange vergeblich suche!<br />

Für Hinweise bin ich dankbar.<br />

Dazu für heute nur Folgendes:<br />

Gibt man einen Fussball auf ein mit 22 Spielern besetztes Feld, wird<br />

er sofort von den Spielern im ganzen Feld herumgekickt, bis er in einem<br />

der beiden Tore landet. Auch wenn wir Zuschauer manchmal meinen,<br />

der Ball klebe an Zinedine Zidanes Fuss , handelt es sich um eine Täuschung.<br />

Höchstens während einem Bruchteil einer Sekunde existiert die<br />

Verbindung zwischen Zidanes Fuss und dem Ball. Würde Zidane sich<br />

den Ball wirklich an den Fuss kleben, wäre dies ein Verstoss gegen die<br />

Regeln und er würde mit einer roten Karte beglückt.<br />

Gibt man eine Brönsted-Säure zu Wasser, dissoziiert<br />

diese und es entsteht ein Wasserstoff-Ion sowie die<br />

konjugierte Base. Schlüpft dieses aquatisierte Proton<br />

nun in die Hülle eines Wassermoleküls und bildet ein<br />

Hydroniumion (H 3 O + )? Oder „hüpft“ das Proton einfach<br />

von Wassermolekül zu Wassermolekül, wie der Ball auf<br />

dem Fussballplatz? Welche der beiden Varianten erzählen<br />

Sie Ihren Schülerinnen und Schülern? In unsern Chemiebüchern<br />

wird die erste Variante bevorzugt. Unserer<br />

Gymnasiasten stellen sich deshalb unter Hydroniumionen<br />

mehr oder weniger stabile Teilchen vor, welche im Wasser<br />

herumschwimmen.<br />

Ich weiss, Vergleiche hinken. Aber grenzt es nicht an Willkür, dem<br />

aquatisierten Proton gerade ein Molekül Wasser zuzuordnen? Diese<br />

Annahme generiert die in meinen Artikeln angesprochenen Scheinprobleme<br />

(Säurekonstanten von H 2 O und von H 3 O + ). Bezüglich Existenz<br />

von H 3 O + in Wasser handelt es sich somit um eine Defi nitionssache und<br />

es braucht eine höhere Instanz, welche Regeln aufstellt und allgemein<br />

gültige Defi nitionen beschliesst.<br />

© c+b 3/04

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