Salzgitter Szene - Stadt Salzgitter
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Im Pressetext heißt es, Sie wollten<br />
sich von niemandem mehr reinreden<br />
lassen. War das in der Vergangenheit<br />
oft der Fall?<br />
Lena: Klar wurde mir reingeredet, aber<br />
nicht im negativen Sinne. Mit wurde geholfen,<br />
dafür bin ich rückblickend sehr<br />
dankbar. Jetzt aber habe ich das Gefühl,<br />
dass ich viele Sachen selber machen<br />
kann: Songs schreiben, Konzepte für Fotos<br />
entwerfen, entscheiden, was für ein<br />
Video gemacht wird.<br />
Im Pressetext ist die Rede von Nervenzusammenbrüchen,<br />
Schreikrämpfen<br />
und Tobsuchtsanfällen. Bei Ihrer ironischen<br />
Art weiß man nie, ob oder was<br />
man Ihnen glauben kann…<br />
Lena: Das war nicht ironisch gemeint. Bei<br />
dieser Albumproduktion fühlte ich mich<br />
mal ganz furchtbar, dann wieder ganz<br />
toll. Irgendwann wollte ich wieder alles<br />
hinschmeißen, bis ich mit dem ganzen<br />
Album schließlich überglücklich war. Ich<br />
erlebte ein Wechselbad der Gefühle, weil<br />
ich eben mit so viel Herzblut dabei war.<br />
Sie haben Ihre verlässliche Arbeitsumgebung<br />
verlassen und sind mit eigenen<br />
Texten und Melodien im Kopf<br />
durch Europa gereist. Welche Kriterien<br />
sind für Sie entscheidend, ob ein<br />
Song oder eine Idee wirklich gut ist?<br />
Lena: Ich war viel in Schweden und in<br />
England. Wir haben vorab geschaut, wo<br />
Songschreiber sitzen, die dasselbe Feld<br />
beackern wie ich und die Lust und Zeit<br />
haben, mit mir zu arbeiten. Die Kombination<br />
muss stimmen. Entscheidend ist<br />
für mich aber immer das Gefühl. Egal ob<br />
man traurig oder fröhlich ist. Wenn ich<br />
bei einem Song nichts fühle, ist er auch<br />
nicht gut.<br />
Sind Ihr Wille, Ihr Geschmack und Ihr<br />
Glaube die einzigen Kriterien, die Sie<br />
heute gelten lassen?<br />
Lena: Im Groben ist das schon so, aber<br />
ich lasse mich natürlich von unabhängigen<br />
Leuten aus den verschiedensten<br />
Gebieten beraten. Sollte ich einmal völlig<br />
ratlos sein, stehen mir meine Mutter,<br />
meine Freunde und meine Managerin<br />
zur Seite. Das ist aber bei dieser Produktion<br />
nicht der Fall gewesen. Natürlich<br />
stand ich diesmal unter dem Druck, in<br />
einer bestimmten Situation mit dem<br />
jeweiligen Songwriting-Partner kreativ<br />
sein zu müssen. Wenn uns dann auf Anhieb<br />
nichts einfiel, gingen wir erst mal<br />
was essen und unterhielten uns über<br />
Dinge, die uns gerade beschäftigten,<br />
die uns glücklich oder traurig machten.<br />
Manchmal schreibt man über total banale<br />
Dinge und es kommt ein super Song<br />
dabei raus. Und manchmal führt man die<br />
tiefgründigsten und traurigsten Gespräche,<br />
aber am Ende hört sich der Song<br />
grottenschlecht an.<br />
Zu „Don’t Panic“ ließen Sie sich von<br />
einem nächtlichen Feueralarm in London<br />
inspirieren. Kommen die zündenden<br />
Ideen immer unverhofft?<br />
Lena: Diesen Feueralarm habe ich in<br />
einem Hotel in London tatsächlich<br />
erlebt. Am darauffolgenden Tag<br />
sprach ich mit Johnny McDaid,<br />
dem Pianisten von Snow Patrol,<br />
darüber, worüber wir schreiben<br />
wollen. Dann erzählte<br />
ich ihm diese Geschichte<br />
– und heraus kam „Don’t<br />
Panic“.<br />
In der neuen Staffel des<br />
Kinderkanal-Wettbewerbs<br />
„Dein Song“ über-<br />
Promi Interview | 15 |<br />
nehmen Sie eine Patenschaft. Zudem<br />
haben Sie gerade den Titelsong der<br />
Sesamstraße neu eingesungen. Von<br />
wie vielen eigenen Kids träumen Sie?<br />
Lena: Ich möchte gerne einmal super viele<br />
Kinder haben. Mindestens drei. Aber<br />
bitte nicht jetzt, vielleicht mit 30 oder 35.<br />
Bis jetzt ist mein Freund mit mir einer Meinung.<br />
Ich habe auch noch gar nicht die<br />
Ruhe und die Geduld, mich zur Ruhe zu<br />
setzen. Und überhaupt wird es mit Kindern<br />
eh kein ruhiges Leben geben. $<br />
Fotos: Sandra Ludewig