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Aufbau eines Lasersystems bei 297 nm zur Einphotonenanregung ...

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<strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> <strong>Lasersystems</strong> <strong>bei</strong> <strong>297</strong> <strong>nm</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Einphotonenanregung</strong><br />

von Rydbergzuständen in Rubidium<br />

Diplomar<strong>bei</strong>t<br />

in Experimentalphysik<br />

von<br />

Philipp Langer<br />

durchgeführt<br />

am Fachbereich Physik<br />

der Technischen Universität Kaiserslautern<br />

unter Anleitung von<br />

Prof. Dr. Herwig Ott<br />

April 2012


1. Gutachter: Prof. Dr. Herwig Ott<br />

2. Gutachter: Prof. Dr. Georg von Freymann


Zusammenfassung<br />

In dieser Diplomar<strong>bei</strong>t werden die Planung und der <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> <strong>Lasersystems</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Einphotonenanregung</strong> von Rydbergzuständen in Rubidium präsentiert. Die benötigte<br />

Wellenlänge von <strong>297</strong> <strong>nm</strong> wird durch die Frequenzverdopplung <strong>eines</strong> Farbstofflasers <strong>bei</strong><br />

594 <strong>nm</strong> erzeugt. Als frequenzverdoppelndes Medium kommt ein winkelphasenangepasster<br />

CLBO-Kristall zum Einsatz. Mithilfe <strong>eines</strong> eigens angefertigten Ofens kann durch kontinuierliches<br />

Heizen die Zerstörung des stark hygroskopischen Kristalls verhindert werden.<br />

Die erreichbare Ausgangsleistung des <strong>Lasersystems</strong> beträgt ≈ 680 mW. Der Anteil der<br />

konvertierten Leistung entspricht da<strong>bei</strong> 51%.<br />

In der Ar<strong>bei</strong>t werden die Konzeption und der <strong>Aufbau</strong> des Verdopplungsresonators<br />

detailliert beschrieben und eine ausführliche Charakterisierung des <strong>Lasersystems</strong> dargestellt.<br />

Beim <strong>Aufbau</strong> wurde großer Wert auf die Stabilisierung der Frequenzverdopplung<br />

gelegt, wodurch eine hohe Stabilität des Lasers erreicht wird. Des Weiteren wird eine<br />

Methode <strong>zur</strong> Stabilisierung des Farbstofflasers vorgestellt, die es gleichzeitig ermöglicht,<br />

die Wellenlänge flexibel einzustellen. Um eine effektive Frequenzverdopplung zu erhalten,<br />

wurde die optimale Kristalltemperatur in Abhängigkeit von der eingestellten Wellenlänge<br />

bestimmt.


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 9<br />

2 Theorie 11<br />

2.1 Quantisierte Atom-Licht-Wechselwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.2 Rydberg-Atome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

2.3 Wechselwirkung zweier Atome mit <strong>bei</strong>gemischtem Rydbergcharakter . . . 17<br />

3 Theorie der Frequenzverdopplung 19<br />

3.1 Nichtlineare Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

3.2 Phasenanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

3.3 Frequenzverdopplung gaußscher Strahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

3.4 Frequenzverdopplung in einem Überhöhungsresonator . . . . . . . . . . . 25<br />

3.5 ABCD-Matrixformalismus für gaußsche Strahlen . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

4 <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong> 31<br />

4.1 Planung der Frequenzverdopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

4.1.1 Auswahl des Kristalls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

4.1.2 Bestimmung der optimalen Kristalllänge . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

4.1.3 Berechnung der Resonatorgeometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

4.2 <strong>Aufbau</strong> der Frequenzverdopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

4.2.1 Temperaturstabilisierung für den Kristall . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

4.2.2 <strong>Aufbau</strong> des Resonators . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

4.2.3 Stabilisierung des Resonators nach Pound-Drever-Hall . . . . . . . 45<br />

5 Stabilisierung des Farbstofflasers 47<br />

5.1 Der Farbstofflaser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

5.2 Leistungsmerkmale des Farbstofflasers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

5.3 <strong>Aufbau</strong> des Referenzlasers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

5.4 Stabilisierung des Referenzresonators . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

5.5 Verstimmung der Laserfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

6 Experimentelle Ergebnisse 61<br />

6.1 Charakterisierung des Verdopplungsresonators . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

6.2 Temperaturabhängigkeit der Ausgangsleistung . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

7 Ausblick 69<br />

A Fotos 71<br />

Literaturverzeichnis 73


Einleitung<br />

Kapitel 1<br />

Seit der Entwicklung des Lasers ist die kohärente Präparation von atomaren Zuständen<br />

möglich. Insbesondere lassen sich Atome in definierte Rydbergzustände anregen. Das<br />

Erforschen dieser hoch angeregten Zustände trug maßgeblich zum Verständnis vieler<br />

Phänomene z.B. in der Astronomie [1] oder der Plasmaphysik [2, 3] <strong>bei</strong>. Bereits das<br />

im Jahre 1913 von Nils Bohr postulierte Atommodell [4, 5, 6] sagt vorher, dass der<br />

mittlere Kernabstand des Elektrons und damit das instantane elektrische Dipolmoment<br />

quadratisch mit der Hauptquantenzahl n wächst. Aufgrund der geringen Wechselwirkung<br />

zwischen Rydberg-Elektron und Kern lässt sich das Atom leicht von elektrischen<br />

Feldern polarisieren [7]. Diese <strong>bei</strong>den Eigenschaften führen zu einer starken Van-der-<br />

Waals-Wechselwirkung zwischen Rydberg-Atomen[8].<br />

Durch die Methoden der Laserkühlung in Kombination mit einem Magnetfeldgradienten<br />

ist es möglich, ein Ensemble von neutralen Atomen auf Temperaturen nahe<br />

des absoluten Nullpunkts zu kühlen und über längere Zeiträume zu fangen [9, 10, 11].<br />

Anschließend können die energiereichsten Atome mithilfe evaporativer Kühlverfahren<br />

[12, 13] aus dem Ensemble entfernt werden, während die übrigen Atome <strong>bei</strong> einer niedrigeren<br />

Temperatur thermalisieren. Auf diese Weise gelang 1995 die experimentelle Realisierung<br />

[14, 15] der bereits 1925 vorhergesagten Bose-Einstein-Kondensation [16, 17].<br />

Die Untersuchung von ultrakalten Quantengasen, in denen sich angeregte Rydberg-<br />

Atome befinden, entwickelte sich seitdem zu einem bedeutsamen Forschungsgebiet der<br />

Physik [18, 19, 20, 21]. In einem System ultrakalter Atome wird die Wechselwirkung<br />

durch die S-Wellenstreuung bestimmt [22]. Befinden sich die ultrakalten Atome in einem<br />

optischen Gitter, so ist der Abstand der Gitterplätze im Allgemeinen größer als<br />

die S-Wellenstreulänge. Die Anregung von Rydbergzuständen in einem solchen System<br />

ist aufgrund der starken Van-der-Waals-Wechselwirkung sowohl für die Quanteninformationsverar<strong>bei</strong>tung<br />

[23, 24] als auch für die Erforschung des Bose-Hubbard-Modells<br />

[25, 26] von großem Nutzen. Da auf der Zeitskala der Rydberg-Anregung keine thermische<br />

Bewegung der Atome stattfindet, spricht man in diesem Zusammenhang vom Frozen<br />

Rydberg Regime [27, 28, 29]. Um die Lebensdauer von Rydbergzuständen zu verlängern,<br />

kann den Grundzustandsatomen durch eine Anregung von nichtresonantem Laserlicht<br />

ein Rydbergcharakter <strong>bei</strong>gemischt werden. Im Formalismus der Dressed States entstehen<br />

auf diese Weise neue Eigenzustände des Systems, die sich aus einer Superposition des<br />

Grundzustands und des angeregten Zustands zusammensetzen [30, 31, 32]. Der Anteil<br />

der Beimischung lässt sich <strong>bei</strong> gegebener Laserleistung über die Verstimmung der Laserfrequenz<br />

<strong>zur</strong> Frequenz des atomaren Übergangs einstellen [30]. Eine Beimischung des<br />

9


1. Einleitung<br />

Rydbergcharakters von einigen Prozent ist ausreichend, um theoretisch eine nachweisbare<br />

Wechselwirkung zu induzieren [31]. In diesem Fall besteht der überlagerte Zustand<br />

zum Großteil aus dem langlebigen Grundzustand, wodurch das System genügend Zeit<br />

besitzt, um in ein thermisches Gleichgewicht zu kommen. Die Stärke der induzierten<br />

Wechselwirkung wird <strong>bei</strong> gegebener Verstimmung von der Kopplung an den Rydbergzustand<br />

bestimmt. Sie hängt damit zum einen vom Dipolmatrixelement des Übergangs<br />

und zum anderen von der Intensität des Lasers ab.<br />

Für die Anregung von Rydbergzuständen in 87 Rb-Atomen wird üblicherweise ein<br />

Zweiphotonenprozess verwendet [21, 33, 34]. Die benötigten Wellenlängen sind durch<br />

gängige Lasersysteme gut zugänglich. Ein entscheidender Nachteil des Zweiphotonenprozesses<br />

ist die Photonenstreuung in den mittleren Zustand, die zum Aufheizen der<br />

ultrakalten Atomwolke und damit zum Verlust der Atome aus der Falle führt [34, 21].<br />

Eine Reduzierung der Photonenstreurate ist nur unter Inkaufnahme einer verringerten<br />

effektiven Kopplung an den Rydbergzustand möglich. Um die Stärke der induzierten<br />

Wechselwirkung zu vergrößern, wird eine <strong>Einphotonenanregung</strong> <strong>bei</strong> <strong>297</strong> <strong>nm</strong> benötigt. Da<br />

der Einphotonenübergang an die P -Zustände koppelt, ist das Übergangsmatrixelement<br />

zwar geringer, durch die nicht vorhandene Photonenstreuung lässt sich jedoch eine wesentlich<br />

größere Wechselwirkung induzieren.<br />

Das Thema der vorliegenden Diplomar<strong>bei</strong>t ist der <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong> für den<br />

Einphotonenübergang. Die benötigte Wellenlänge von <strong>297</strong> <strong>nm</strong> wird durch die Frequenzverdopplung<br />

<strong>eines</strong> Farbstofflasers <strong>bei</strong> 594 <strong>nm</strong> erzeugt. Um eine möglichst große Leistung<br />

des <strong>Lasersystems</strong> zu erreichen, wurde ein Cäsium-Lithium-Borat (CLBO) Kristall<br />

als frequenzverdoppelndes Medium verwendet. Eine besondere Herausforderung <strong>bei</strong> der<br />

Handhabung von CLBO ist die starke Hygroskopie des Kristalls.<br />

Die Ar<strong>bei</strong>t gliedert sich in fünf Teile. Zu Beginn werden die theoretischen Grundlagen<br />

<strong>zur</strong> Anregung von Rydbergzuständen erklärt. Im folgenden Kapitel wird das theoretische<br />

Gerüst der Frequenzverdopplung vorgestellt. Die Planung und der <strong>Aufbau</strong> der Frequenzverdopplung<br />

werden im nächsten Teil beschrieben. Insbesondere wird da<strong>bei</strong> auf einige<br />

konzeptionelle Details eingegangen, die zu einer hohen Stabilität des Lasers führen. Die<br />

Funktionsweise des Farbstofflasers, mit der die fundamentale Wellenlänge von 594 <strong>nm</strong><br />

<strong>zur</strong> Verfügung gestellt wird, ist Thema des fünften Kapitels. Ebenfalls wird in diesem<br />

Teil eine Methode <strong>zur</strong> Stabilisierung des Farbstofflasers vorgestellt, die es gleichzeitig<br />

ermöglicht, die Wellenlänge flexibel einzustellen. Zum Abschluss der Ar<strong>bei</strong>t werden die<br />

experimentellen Ergebnisse <strong>zur</strong> Charakterisierung des <strong>Lasersystems</strong> präsentiert.<br />

10


Theorie<br />

Kapitel 2<br />

In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen <strong>zur</strong> Anregung von Rydbergzuständen<br />

erklärt. Dazu wird im ersten Abschnitt eine quante<strong>nm</strong>echanische Darstellung<br />

der Atom-Licht-Wechselwirkung präsentiert und anschließend deren Ergebnis in einer<br />

semiklassischen Näherung reproduziert. Im zweiten Abschnitt werden die wesentlichen<br />

Eigenschaften von Rydberg-Atomen erläutert und eine Methode vorgestellt, mit der<br />

man die Radialwellenfunktion von atomaren Zuständen in Rubidium berechnen kann.<br />

Zum Abschluss dieses Kapitels wird eine Theorie <strong>zur</strong> Wechselwirkung zweier Atome mit<br />

<strong>bei</strong>gemischtem Rydbergcharakter dargestellt.<br />

2.1 Quantisierte Atom-Licht-Wechselwirkung<br />

Das ei<strong>nm</strong>odige Lichtfeld, mit dem das Atom wechselwirken soll, wird im Folgenden durch<br />

einen quante<strong>nm</strong>echanischen harmonischen Oszillator beschrieben. Dadurch ergibt sich<br />

die Energie des elektrischen Feldes aus dem Hamiltonoperator<br />

und beträgt<br />

ˆHLicht = �ωL(â † â + 1<br />

) (2.1.1)<br />

2<br />

En = �ωL(n + 1<br />

), (2.1.2)<br />

2<br />

wo<strong>bei</strong> n die Zahl der Anregungen in der Mode und ωL die Frequenz des Lichtfelds ist.<br />

Für die Leiteroperatoren â und â † gilt:<br />

â|n〉 = √ n |n − 1〉 (2.1.3)<br />

â † |n〉 = √ n + 1 |n + 1〉. (2.1.4)<br />

Das Atom wird durch ein Zweiniveausystem mit dem Grundzustand |1〉 (Energie E1 ≡ 0)<br />

und dem angeregten Zustand |2〉 (Energie E2 = �ωA) beschrieben. Der Hamiltonoperator<br />

für das Atom beträgt<br />

ˆHAtom = �ωAˆσ † ˆσ, (2.1.5)<br />

wo<strong>bei</strong> die Operatoren für die atomaren Zustände wie folgt definiert sind:<br />

ˆσ = |1〉〈2| (2.1.6)<br />

ˆσ † = |2〉〈1|. (2.1.7)<br />

11


2. Theorie<br />

Unter Anwendung der Dipol- 1 und Drehwellennäherung 2 ergibt sich der Hamiltonope-<br />

rator für die Wechselwirkung zwischen Atom und Lichtfeld nach [30] zu:<br />

ˆHww =<br />

Die Rabifrequenz Ω0 =<br />

� �ωL<br />

2ɛ0V ɛ · d (âˆσ† + â † ˆσ) = �Ω0<br />

2 (âˆσ† + â † ˆσ). (2.1.8)<br />

� 2ωL<br />

�ɛ0V<br />

ɛ · d ist ein Maß für die Kopplungsstärke zwischen Atom<br />

und Licht. Da<strong>bei</strong> ist ɛ die Polarisation des Lichtfelds, d das elektrische Dipolmoment des<br />

Atoms und V das Modenvolumen. Der Hamiltonoperator, mit dem die Kopplung <strong>eines</strong><br />

Zweiniveausystems an einen quante<strong>nm</strong>echanischen harmonischen Oszillator beschrieben<br />

wird, setzt sich aus den drei eingeführten Operatoren zusammen und wird als Jaynes-<br />

Cummings-Hamiltonian bezeichnet. Er ergibt sich zu:<br />

Bare States und Dressed States<br />

ˆHJC = �ωL(â † â + 1<br />

2 ) + �ωAˆσ † ˆσ + �Ω0<br />

2 (âˆσ† + â † ˆσ). (2.1.9)<br />

Um die Eigenzustände von ˆ HJC zu bestimmen, wird zunächst die Summe ˆ HAtom + ˆ HLicht<br />

betrachtet. Da die Operatoren auf verschiedenen Hilberträumen operieren, ergeben sich<br />

die Eigenvektoren als Tensorprodukt zu |1, n + 1〉 = |1〉 ⊗ |n + 1〉 und |2, n〉 = |2〉 ⊗ |n〉.<br />

Diese Eigenzustände werden Bare States genannt. Aus der Summe der Energien der<br />

<strong>bei</strong>den Hamiltonoperatoren berechnen sich die Energien der Bare States zu:<br />

E1,n+1 = �ωL(n + 1 + 1/2) (2.1.10)<br />

E2,n = �ωA + �ωL(n + 1/2) (2.1.11)<br />

Für die Energiedifferenz zwischen den <strong>bei</strong>den Zuständen ergibt sich:<br />

∆E = E2,n − E1,n+1 = �(ωA − ωL) = �δ. (2.1.12)<br />

Die Verstimmung δ gibt die Größe der Frequenzdifferenz ωA − ωL an. Man erkennt<br />

anhand der Gleichung (2.1.12), dass für δ = 0 die <strong>bei</strong>den Zustände entartet sind.<br />

Unter Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen Atom und Licht ergibt sich<br />

der Hamiltonoperator für das gekoppelte System zu<br />

�<br />

ωL(n + ˆHJC = �<br />

3<br />

2 )<br />

√ Ω0 n + 1 2<br />

√ Ω0 n + 1<br />

2<br />

ωA + ωL(n + 1<br />

2 )<br />

�<br />

, (2.1.13)<br />

mit den Energieeigenwerten (2.1.10) und (2.1.11) des ungestörten Systems auf der Hauptdiagonalen<br />

und der Kopplung<br />

12<br />

〈2, n| ˆ Hww|1, n + 1〉 = �Ω0 √<br />

n + 1 (2.1.14)<br />

2<br />

1Da die Wellenlänge des Lichts wesentlich größer als die Ausdehnung <strong>eines</strong> einzelnen Atoms ist,<br />

wird die räumliche Veränderung des elektrischen Felds über das Atom hinweg vernachlässigt.<br />

2engl.: Rotating Wave Approximation, kurz: RWA. Da eine nahresonante Atom-Licht-<br />

Wechselwirkung angenommen wird (ωL ≈ ωA) tragen die Terme ωL + ωA kaum zu einer Kopplung<br />

im Zweiniveausystem <strong>bei</strong> und können vernachlässigt werden.


|2, n〉<br />

2.1. Quantisierte Atom-Licht-Wechselwirkung<br />

�δ �Ω<br />

|1, n + 1〉<br />

Bare States Dressed States<br />

|+, n〉<br />

|−, n〉<br />

Abbildung 2.1: Darstellung der Energieniveaus des ungekoppelten Systems von Atom und Licht<br />

(Bare States) für eine Verstimmung δ und des gekoppelten Systems (Dressed States) mit der<br />

generalisierten Rabifrequenz Ω.<br />

auf der Nebendiagonalen. Diagonalisiert man den Operator (2.1.13), so erhält man die<br />

Eigenwerte des gekoppelten Systems:<br />

E+/− = �ωA<br />

2 + �ωL(n + 1) ± �Ω<br />

, (2.1.15)<br />

2<br />

mit der generalisierten Rabifrequenz Ω = � Ω 2 0(n + 1) + δ 2 . Für die zugehörigen Eigenzustände<br />

erhält man nach [30]:<br />

|+, n〉 = sin θ |1, n + 1〉 + cos θ |2, n〉<br />

mit dem Mischungswinkel<br />

tan(2θ) = − Ω0<br />

√<br />

n + 1<br />

δ<br />

|−, n〉 = cos θ |1, n + 1〉 − sin θ |2, n〉, (2.1.16)<br />

0 ≤ 2θ < π. (2.1.17)<br />

Die Eigenzustände des gekoppelten Systems bezeichnet man als Dressed States. Anhand<br />

der Gleichung (2.1.15) erkennt man, dass sich die Energien der Dressed States symmetrisch<br />

um den Mittelpunkt der Energielücke der Bare States aufspalten (Abbildung 2.1).<br />

Die Größe der Aufspaltung beträgt �Ω.<br />

Semiklassische Näherung<br />

Im Rahmen der semiklassischen Näherung wird das Licht als elektromagnetische Welle<br />

beschrieben und koppelt so über das elektrische Feld an die Ladung der Atom-<br />

Elektronen. Diese Näherung ist gültig, wenn die Mode des Lichtfelds so stark besetzt<br />

ist, dass die Absorption <strong>eines</strong> Photons vernachlässigt werden kann. Für das elektrische<br />

Feld des Lichts gilt:<br />

E(t) = ɛE0 cos(ωLt), (2.1.18)<br />

mit dem auf 1 normierten Polarisationsvektor ɛ und der Amplitude E0. Für das atomare<br />

Zweiniveausystem gelten dieselben Überlegungen wie für die quante<strong>nm</strong>echanische<br />

13


2. Theorie<br />

Herleitung. Der Hamiltonoperator für die Wechselwirkung zwischen Licht und Atom ist<br />

unter Voraussetzung der Dipolnäherung gegeben durch:<br />

ˆHww = −d · E(t), (2.1.19)<br />

mit dem elektrischen Dipoloperator d = −er. Die Kopplung des Systems wird durch die<br />

Rabifrequenz ausgedrückt. Sie beträgt:<br />

Ω0 = eE0<br />

�<br />

dE0<br />

〈2|ɛ · r|1〉 = . (2.1.20)<br />

�<br />

Der Hamiltonoperator für das gekoppelte System ergibt sich nach der Transformation<br />

in ein Koordinatensystem, das mit der Frequenz ωL des Lichts rotiert, zu:<br />

ˆHJC = �<br />

2<br />

Als Energieeigenwerte des Systems erhält man:<br />

� �<br />

0 Ω0<br />

. (2.1.21)<br />

Ω0 2δ<br />

E+/− = �<br />

(δ ± Ω), (2.1.22)<br />

2<br />

mit der generalisierten Rabifrequenz Ω = � Ω 2 0 + δ 2 . Im Gegensatz <strong>zur</strong> quante<strong>nm</strong>echanischen<br />

Herleitung entfällt der Faktor (n + 1), der die mittlere Besetzungszahl der<br />

Photonen im Lichtfeld angibt. Die zu den Energien (2.1.22) gehörenden Eigenvektoren<br />

entsprechen denen der quante<strong>nm</strong>echanischen Herleitung, jedoch entfällt der Faktor<br />

√ n + 1 im Mischungswinkel.<br />

2.2 Rydberg-Atome<br />

Atome, <strong>bei</strong> denen sich mindestens ein Außenelektron in einem angeregten Zustand mit<br />

hoher Hauptquantenzahl n befindet, werden als Rydberg-Atome bezeichnet. Die große<br />

Bedeutung von Rydbergzuständen wird klar, wenn man die von Bohr postulierten Bahnradien<br />

<strong>eines</strong> Elektrons im Coulombpotential <strong>eines</strong> Kerns der Ladung Z betrachtet [35]:<br />

mit dem Bohrschen Radius<br />

r = a0<br />

a0 =<br />

n2 , (2.2.1)<br />

Z<br />

2 4πɛ0�<br />

. (2.2.2)<br />

mee2 Da<strong>bei</strong> bezeichnet e die Elementarladung, me die Masse des Elektrons und ɛ0 die Dielektrizitätskonstante.<br />

Man erkennt, dass die Atomgröße mit wachsender Hauptquantenzahl<br />

n quadratisch zunimmt. Durch das entstehende große instantane Dipolmoment kann<br />

ein Rydberg-Atom leicht an elektrische Felder oder andere Rydberg-Atome koppeln.<br />

14


2.2. Rydberg-Atome<br />

Die Bindungsenergie <strong>eines</strong> Elektrons im Rydbergzustand nimmt mit größer werdender<br />

Hauptquantenzahl quadratisch ab:<br />

mit der Rydbergenergie<br />

Ry =<br />

En = −Ry Z2<br />

, (2.2.3)<br />

n2 4 mee<br />

8ɛ2 ≈ 13,6 eV. (2.2.4)<br />

2<br />

0h<br />

In Tabelle 2.1 sind die wesentlichen Eigenschaften von Rydberg-Atomen in Abhängigkeit<br />

von der Hauptquantenzahl n zusammengefasst.<br />

Tabelle 2.1: Grundlegende Eigenschaften von Rydberg-Atomen in Abhängigkeit von der Hauptquantenzahl<br />

n [8].<br />

Eigenschaft n-Abhängigkeit<br />

Energieabstand benachbarter Zustände n −3<br />

Bindungsenergie n −2<br />

Mittlerer Bahnradius n 2<br />

Dipolmoment n 2<br />

Lebensdauer n 3<br />

Geometrischer Wirkungsquerschnitt n 4<br />

Polarisierbarkeit n 7<br />

Numerische Berechnung der Radialwellenfunktion für atomare Zustände in<br />

Rubidium<br />

Um Parameter wie den Einstein-A-Koeffizienten oder die Rabifrequenz <strong>eines</strong> atomaren<br />

Übergangs in Rubidium zu berechnen, wurde in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Thomas Niederprüm<br />

ein Programm <strong>zur</strong> numerischen Berechnung der Radialwellenfunktion des Elektrons<br />

in Wasserstoff und Rubidium erstellt. Grundlage des Programms ist die Ar<strong>bei</strong>t<br />

von Andreas Koglbauer [36]. Zur Berechnung des Radialteils der Schrödingergleichung<br />

wurde das Numerov-Verfahren verwendet [37]. Befindet sich ein Alkali-Atom in einem<br />

Rydbergzustand, so kann dieses aufgrund der Abschirmung der kernnahen Elektronen<br />

in guter Näherung als wasserstoffähnliches Atom beschrieben werden. Durch die endliche<br />

Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Valenzelektrons am Ort des Kerns ergibt sich<br />

eine Abweichung vom Coulombpotential, die mithilfe einer effektiven Polarisierbarkeit<br />

des Kerns beschrieben werden kann. Das Potential nimmt die folgende Form an:<br />

V (r) = 1 α<br />

+ . (2.2.5)<br />

r2 r4 Die Polarisierbarkeit des Kerns beträgt für Rubidium nach [38] α = 9,078. Um die Energiewerte<br />

der Zustände zu berechnen, wird im Rahmen der Quantendefekt-Theorie [39]<br />

15


2. Theorie<br />

die effektive Quantenzahl n ∗ = n − δnl eingeführt, wo<strong>bei</strong> der Quantendefekt δnl mit der<br />

erweiterten Rydberg-Ritz-Formel [40] berechnet werden kann. Da die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />

des Elektrons am Ort des Kerns auch vom Drehimpulszustand abhängt,<br />

ist der Quantendefekt sowohl von n als auch von der Drehimpulsquantenzahl l abhängig.<br />

Die Energie des Zustands beträgt:<br />

En = − Ry<br />

. (2.2.6)<br />

n∗2 Sind das Potential (2.2.5) und die Energien Eni der an einem betrachteten Dipolübergang<br />

beteiligen Zustände bekannt, können die zugehörigen Radialwellenfunktionen Rn1,l1(r)<br />

und Rn2,l2(r) durch numerisches Lösen des Radialteils der Schrödingergleichung berechnet<br />

werden. Das reduzierte Dipolmatrixelement µr ergibt sich aus der Kopplung der<br />

Radialwellenfunktionen zu:<br />

µr = 〈Rn1,l1(r)|e · r|Rn2,l2(r)〉 = e<br />

� ∞<br />

0<br />

Rn1,l1(r)rRn2,l2(r)dr. (2.2.7)<br />

Da das Überlappintegral der Wellenfunktionen auch vom Überlapp der Winkelanteile<br />

der Wellenfunktionen abhängt, muss <strong>zur</strong> Berechnung des Übergangsmatrixelements d12<br />

das reduzierte Matrixelement µr mit einem Faktor β, der sich aus dem Wigner-Eckart-<br />

Theorem [41] ergibt, multipliziert werden:<br />

mit<br />

d12 = βµr, (2.2.8)<br />

β = � Max(l1, l2) � � � �<br />

j1 1 j2 l1 l2 1<br />

(2j1 + 1)(2j2 + 1)<br />

−m1 q m2 j2 j1 s<br />

�<br />

. (2.2.9)<br />

Da<strong>bei</strong> bezeichnen li, ji, mi die Quantenzahlen der Zustände und s = 1/2 den Spin.<br />

Der Ausdruck in den runden Klammern ist das Wigner-3j-Symbol, der Ausdruck in<br />

den geschwungenen Klammern das Wigner-6j-Symbol. Über den Parameter q geht die<br />

Polarisation des Lichts, durch welches die Zustände miteinander gekoppelt werden, ein 3 .<br />

Ist das Diplomatrixelement für einen Übergang mit der Energiedifferenz ∆E bekannt,<br />

lässt sich der Einstein-A-Koeffizient nach [42] wie folgt berechnen:<br />

A12 = 2<br />

3ɛ0h<br />

� 2π∆E<br />

hc<br />

� 3<br />

|d12| 2 . (2.2.10)<br />

Die Rabifrequenz des Übergangs kann <strong>bei</strong> gegebener Intensität I = 1<br />

2 ɛ0cE 2 0 des Lichts<br />

mithilfe der Gleichung (2.1.20) berechnet werden. Mithilfe der Gleichung (2.2.10) kann<br />

die Rabifrequenz auch durch den Einstein-A-Koeffizienten ausgedrückt werden:<br />

�<br />

3IA12<br />

Ω0 = hc<br />

. (2.2.11)<br />

2π(∆E) 3<br />

16<br />

3 rechts-zirkular (q = −1), linear (q = 0) oder links-zirkular (q = +1) polarisiert.


Energie/� [MHz]<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

2.3. Wechselwirkung zweier Atome mit <strong>bei</strong>gemischtem Rydbergcharakter<br />

|RR〉<br />

50<br />

0<br />

|GG〉<br />

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0<br />

Radius r [µm]<br />

(a) Energieniveaus<br />

Energie/� [kHz]<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

E0<br />

|GG〉<br />

0<br />

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0<br />

Radius r [µm]<br />

(b) Vergrößerte Darstellung<br />

Abbildung 2.2: Gezeigt sind die aus (2.3.1) berechneten Energieeigenwerte in Abhängigkeit vom<br />

Abstand r der Atome. Für die Berechnung wurde eine repulsive Van-der-Waals-Wechselwirkung<br />

der Form c6/r 6 mit c6 = 500 MHz · µm 6 angenommen. Die Rabifrequenz beträgt 10 MHz, die<br />

Verstimmung δ = ωA − ωL = 50 MHz.<br />

In [34] wurde gezeigt, dass die Genauigkeit der berechneten Werte ausreichend ist, um<br />

die Größenordnung der im Experiment mit Rydbergzuständen erwarteten Rabifrequenzen<br />

abzuschätzen. Dazu wurden die strahlungsbedingten Lebensdauern der Zustände<br />

zwischen n = 6 und n = 90 berechnet und mit Literaturwerten verglichen.<br />

2.3 Wechselwirkung zweier Atome mit<br />

<strong>bei</strong>gemischtem Rydbergcharakter<br />

Da ein Dressed State aus einer Superposition des Grundzustands und des angeregten<br />

Zustands besteht (2.1.16), ist es möglich, durch Einstrahlen von nicht-resonantem Laserlicht<br />

den Grundzustandsatomen einen Rydberg-Charakter <strong>bei</strong>zumischen. So besteht <strong>bei</strong>spielsweise<br />

der Zustand |−, n〉 für eine Rabifrequenz von 10 MHz und eine Verstimmung<br />

von 50 MHz zu 99% aus dem Grundzustand des Atoms und zu 1% aus dem angeregten<br />

Zustand. Durch die Langlebigkeit des Grundzustands erhöht sich die Lebensdauer<br />

des überlagerten Zustands auf bis zu 10 ms [31]. Aufgrund des großen Dipolmoments<br />

<strong>eines</strong> Rydberg-Atoms genügt das Beimischen <strong>eines</strong> kleinen Anteils an Rydbergcharakter,<br />

um eine Wechselwirkung der Atome zu induzieren. Der überlagerte Zustand soll im<br />

Folgenden aus einer Superposition des Grundzustands |g〉 und des Rydbergzustands |r〉<br />

bestehen. Betrachtet man die Wechselwirkung zweier Atome mit <strong>bei</strong>gemischtem Rydbergcharakter,<br />

so erhält man in der Basis |gg〉, 1/ √ 2(|gr〉 + |rg〉), |rr〉 nach [31] den<br />

Hamiltonoperator:<br />

⎛<br />

0<br />

ˆH<br />

⎜ Ω0<br />

= � √ ⎝ 2<br />

0<br />

Ω0<br />

√ 2<br />

δ<br />

0<br />

Ω0<br />

√ 2<br />

Ω0<br />

√ 2 2δ + Ûww<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ , (2.3.1)<br />

mit dem Wechselwirkungsoperator Ûww, der Rabifrequenz Ω0 und der Verstimmung<br />

δ. Für Ûww = 0 erhält man die Eigenwerte und Eigenvektoren des ungestörten Zwei-<br />

17


2. Theorie<br />

Atom-Systems. Diagonalisiert man den Hamiltonoperator (2.3.1), so erhält man die in<br />

Abbildung 2.2(a) dargestellten Energieeigenwerte des wechselwirkenden Systems |GG〉<br />

und |RR〉 in Abhängigkeit vom Abstand r der Atome. Für Ûww wurde eine repulsive<br />

Van-der-Waals-Wechselwirkung c6/r 6 mit c6 = 500 MHz · µm 6 [31] angenommen. Die<br />

Rabifrequenz beträgt 10 MHz, die Verstimmung δ = ωA − ωL = 50 MHz. In Abbildung<br />

2.2(b) ist eine detaillierte Darstellung der Energie des Grundzustands |GG〉 gezeigt.<br />

Man erkennt eine r-Abhängigkeit der Energie in einem Bereich von r ≈ 0,5 µm bis<br />

r ≈ 3,5 µm. Die Unabhängigkeit der Energie von r für Radien kleiner als 0,5 µm ist<br />

eine Folge des Blockade-Effekts. Befindet sich ein Atom in einem Rydbergzustand, so<br />

sorgt der starke Wechselwirkungsterm Ûww für eine Energieverschiebung des zweifach<br />

angeregten Rydbergzustands, wodurch die Kopplung in diesen Zustand durch das Laserlicht<br />

nicht mehr möglich ist. Dadurch reduziert sich der Anteil der |rr〉-Komponente<br />

der Zwei-Atom-Wellenfunktion. Die wechselwirkungsbedingte Energieverschiebung E0<br />

des Grundzustands ergibt sich zu E0 ≈ (1/8)(Ω 4 0/δ 3 ) [31] und beträgt ungefähr 10 kHz.<br />

In Experimenten mit ultrakalten Atomen ist die Größenordnung der Wechselwirkung<br />

für Grundzustandsatome durch die S-Wellenstreuung gegeben. Für Temperaturen von<br />

100 nK beträgt sie kBT/� = 15 kHz. Für eine messbare Wechselwirkung der Atome mit<br />

<strong>bei</strong>gemischtem Rydbergcharakter muss E0 in derselben Größenordnung liegen. Aufgrund<br />

der Proportionalität der Energie E0 <strong>zur</strong> vierten Potenz von Ω0, ist die Stärke der Kopplung<br />

<strong>bei</strong> gegebener Verstimmung das entscheidende Kriterium. In vielen Experiementen<br />

mit ultrakalten Rubidium-Atomen werden die Rydbergzustände mit einem Zweiphotonenprozess<br />

angeregt. Für das in [34] beschriebene Lasersystem erhält man aufgrund der<br />

Photonenstreuung in den mittleren Zustand für die Anregung <strong>eines</strong> Rydbergzustands mit<br />

n = 43 lediglich eine Rabifrequenz von 230 kHz. Dies ergibt <strong>bei</strong> einer Verstimmung von<br />

δ = 5Ω0 = 1,15 MHz eine Wechselwirkungsenergie von E0 = 0,23 kHz. Um die Kopplung<br />

an einen Rydbergzustand zu verstärken und somit die benötigte Wechselwirkungsenergie<br />

in der Größenordnung von Kilohertz zu erreichen, kann der Rydbergzustand mit einem<br />

Einphotonenprozess anregt werden. Die benötigte Übergangswellenlänge für Rubidium-<br />

Atome beträgt <strong>297</strong> <strong>nm</strong>. Der <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> solchen <strong>Lasersystems</strong> <strong>bei</strong> <strong>297</strong> <strong>nm</strong> wird in den<br />

folgenden Kapiteln beschrieben. In Tabelle 2.2 ist das in [34] beschriebene Lasersystem<br />

mit dem im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t aufgebauten Lasersystem verglichen.<br />

18<br />

Tabelle 2.2: Vergleich zweier Lasersysteme <strong>zur</strong> Anregung von Rydbergzuständen in Rubidium.<br />

Das Lasersystem für den Zweiphotonenübergang wird in [34] beschrieben. Verglichen wurde die<br />

Anregung in einen Rydbergzustand mit n = 43. Die Rabifrequenzen wurden mit dem in Abschnitt<br />

2.2 vorgestellten Programm berechnet. Für die Verstimmung wurde ein Wert von δ = 5·Ω0 gewählt.<br />

Anregungsart Laserintensität Ω0 [MHz] δ [MHz] E0 [kHz]<br />

Zweiphotonenübergang<br />

P780<strong>nm</strong> = 15 mW (w = 1 mm)<br />

P480<strong>nm</strong> = 120 mW (w = 40 µm)<br />

0,23 1,15 0,23<br />

Einphotonenübergang P<strong>297</strong><strong>nm</strong> = 500 mW (w = 40 µm) 10 50 10


Theorie der Frequenzverdopplung<br />

Kapitel 3<br />

Die im vorigen Kapitel geforderte Wellenlänge von <strong>297</strong> <strong>nm</strong> für die <strong>Einphotonenanregung</strong><br />

von Rydbergzuständen in Rubidium wird mithilfe der Frequenzverdopplung <strong>eines</strong> Lasers<br />

<strong>bei</strong> 594 <strong>nm</strong> realisiert. In diesem Kapitel wird im ersten Teil auf die theoretischen Grundlagen<br />

der Frequenzverdopplung eingegangen. Im zweiten Teil wird die Phasenanpassung<br />

in nichtlinearen Kristallen erläutert. Um die Lichtemission von Lasern zu beschreiben,<br />

bedient man sich des Konzepts der gaußschen Strahlen. Im dritten Abschnitt wird die<br />

Theorie <strong>zur</strong> Frequenzverdopplung von gaußschen Strahlen erklärt. Anschließend wird<br />

die Methode <strong>zur</strong> Frequenzverdopplung in einem Überhöhungsresonator vorgestellt. Im<br />

letzten Teil dieses Kapitels wird auf den ABCD-Matrixformalismus eingegangen, mithilfe<br />

dessen die Propagation <strong>eines</strong> Gaußstrahls durch optische Komponenten berechnet<br />

werden kann.<br />

3.1 Nichtlineare Optik<br />

Durchläuft eine elektromagnetische Welle einen Festkörper, so werden im klassischen<br />

Modell des gedämpften harmonischen Oszillators die Elektronen der Atome durch das<br />

Lichtfeld E zu Schwingungen angeregt. Für genügend kleine elektrische Feldstärken sind<br />

die im Medium erzeugten Komponenten Pi der dielektrischen Polarisation<br />

�<br />

(3.1.1)<br />

Pi = ɛ0<br />

j<br />

χijEj<br />

linear von E abhängig. Da<strong>bei</strong> sind χij die Komponenten des Tensors ˜χ der elektrischen<br />

Suszeptibilität im jeweiligen Medium. Die Frequenz ω der einlaufenden elektromagnetischen<br />

Welle ist in den meisten Fällen sehr viel kleiner als die kleinste Resonanzfrequenz<br />

des Festkörpers, weshalb ˜χ als frequenzunabhängig angenommen wird [43]. Höhere<br />

Lichtintensitäten, wie sie z.B. mit Lasern erreicht werden, führen zu nichtlinearen Termen<br />

der Polarisation P . Die dielektrische Polarisation ergibt sich nun, bis <strong>zur</strong> zweiten<br />

Ordnung, zu:<br />

�<br />

Pi = ɛ0<br />

�<br />

�<br />

χ (1)<br />

ij Ej + �<br />

j<br />

j,k<br />

χ (2)<br />

ijk EjEk<br />

, (3.1.2)<br />

wo<strong>bei</strong> χ (n) ein Tensor (n+1)-ter Stufe ist. Den zweiten Term der Polarisation bezeichnet<br />

man als nichtlineare Polarisation zweiter Ordnung. Obwohl χ (1) ≫ χ (2) kann dieser für<br />

19


3. Theorie der Frequenzverdopplung<br />

große Feldstärken, d.h. <strong>bei</strong> hohen Intensitäten, eine wesentliche Rolle spielen.<br />

Setzt man für das Lichtfeld eine ebene Welle der Form<br />

E(r, t) = E(r) · e iωt + c.c. (3.1.3)<br />

an, so erhält man für die Polarisation einen linearen und einen nichtlinearen Anteil:<br />

mit:<br />

P (L)<br />

i (r, t) = ɛ0<br />

P (NL)<br />

i (r, t) = ɛ0<br />

�<br />

j<br />

�<br />

j,k<br />

Pi(r, t) = P (L)<br />

i (r, t) + P (NL)<br />

i (r, t), (3.1.4)<br />

χ (1) �<br />

ij Ej(r) · e iωt + c.c. �<br />

(3.1.5)<br />

χ (2) �<br />

ijk Ej(r)E ∗ k(r) + Ej(r)Ek(r) · e i(2ω)t + c.c. � . (3.1.6)<br />

Der nichtlineare Anteil P (NL) der Polarisation setzt sich ebenfalls aus zwei Termen zusammen.<br />

Neben dem ersten Term, welcher ein zeitunabhängiges statisches elektrisches<br />

Feld im Kristall beschreibt, erhält man einen zweiten Term, der mit der doppelten Frequenz<br />

des anregenden Lichtfelds oszilliert. Für die Amplitude erhält man:<br />

Pi(2ω) = ɛ0χ (2)<br />

ijk EjEk. (3.1.7)<br />

Die explizite Ortsabhängigkeit muss da<strong>bei</strong> nicht weiter berücksichtigt werden. Diese<br />

Komponente der Polarisation beschreibt wiederum eine Quelle für elektromagnetische<br />

Strahlung mit der doppelten Frequenz der anregenden Welle und bildet damit die Grundlage<br />

der Frequenzverdopplung. Die anregende Welle bezeichnet man in diesem Kontext<br />

als Fundamentalwelle. Der Prozess der Frequenzverdopplung wird auch die Erzeugung<br />

der zweiten Harmonischen 1 genannt. Für eine vorgegebene Propagations- und Polarisationsrichtung<br />

vereinfacht sich (3.1.7) nach [43] zu:<br />

P (2ω) = 2ɛ0deffE(ω) 2 . (3.1.8)<br />

Die Größe deff wird als die effektive Nichtlinearität des Materials bezeichnet. Damit<br />

sich die von den Atomen erzeugten Anteile der harmonischen Welle zu einer Welle mit<br />

genügend großer Amplitude überlagern können, müssen deren Phasen an die der einlaufenden<br />

Welle angepasst werden.<br />

3.2 Phasenanpassung<br />

Im vorigen Abschnitt wurde gezeigt, dass eine elektromagnetische Welle der Frequenz ω<br />

in Medien 2 mit χ (2) �= 0 atomare Dipole induziert, welche Elementarwellen mit doppelter<br />

Frequenz 2ω abstrahlen. Die erzeugten Wellen propagieren aufgrund der Dispersion<br />

20<br />

1 engl.: second harmonic generation, kurz SHG.<br />

2 Medien, in denen χ (2) �= 0 ist, werden als nichtlineare Medien bezeichnet.


z<br />

optische Achse<br />

θ<br />

k<br />

na(ω) na(2ω) no(ω) no(2ω)<br />

x<br />

3.2. Phasenanpassung<br />

Abbildung 3.1: Schnitt durch das Indexellipsoid für einen optisch negativ einachsigen Kristall.<br />

Gezeigt ist die Phasenanpassung, d.h. die Anpassung des Winkels θ zwischen der Ausbreitungsrichtung<br />

k und der optischen Achse, sodass der außerordentliche Brechungsindex <strong>bei</strong> der Frequenz<br />

2ω gleich dem ordentlichen Brechungsindex <strong>bei</strong> der Frequenz ω ist.<br />

n(ω) des Mediums im Allgemeinen mit einer anderen Phasengeschwindigkeit v2 durch<br />

das Medium als der Geschwindigkeit v1 der einlaufenden Welle. Damit sich die harmonischen<br />

Wellen konstruktiv überlagern, müssen diese mit derselben Geschwindigkeit<br />

wie die Erregerwelle das Medium durchlaufen. Die Bedingung für die Phasenanpassung<br />

ergibt sich damit zu:<br />

n(ω) = n(2ω). (3.2.1)<br />

Diese Bedingung kann durch die Doppelbrechung in anisotropen Medien erfüllt werden.<br />

In solchen Medien ist der Brechungsindex n nicht nur von der Frequenz ω, sondern<br />

auch von der Richtung des E-Feld Vektors und damit von der Polarisation abhängig.<br />

Betrachtet man in einem Hauptachsensystem (n1, n2, n3) der Brechungsindizes Vektoren<br />

n = (nx, ny, nz), so beschreiben deren Endpunkte ein Indexellipsoid der Form:<br />

n 2 x<br />

n 2 1<br />

+ n2y n2 +<br />

2<br />

n2z n2 3<br />

= 1. (3.2.2)<br />

Kristalle, für die n3 < n1 = n2 gilt, heißen optisch negativ einachsige Kristalle 3 . Ihr<br />

Indexellipsoid ist rotationssymmetrisch um die Hauptachse z. Als optische Achse wird<br />

diejenige Ausbreitungsrichtung k der Welle bezeichnet, für die der Brechungsindex unabhängig<br />

von ihrer Polarisation ist. Definiert man für einen optisch negativ einachsigen<br />

Kristall die z-Richtung entlang der optischen Achse, erhält man den in Abbildung 3.1<br />

gezeigten Schnitt durch sein Indexellipsoid. Für Polarisationskomponenten, <strong>bei</strong> denen<br />

E senkrecht <strong>zur</strong> x-z-Ebene orientiert ist, erhält man einen ordentlichen Brechungsindex<br />

no(ω), der nicht von der Ausbreitungsrichtung k der einlaufenden Welle abhängt.<br />

3 Ein solcher Kristall wird für den <strong>Aufbau</strong> der Frequenzverdopplung verwendet.<br />

21


3. Theorie der Frequenzverdopplung<br />

z<br />

optische Achse<br />

θ<br />

na(ω)<br />

k<br />

no(ω)=na(2ω)<br />

no(2ω)<br />

Abbildung 3.2: Gezeigt ist ein Schnitt durch ein Indexellipsoid wie in Abbildung 3.1. In manchen<br />

Kristallen ist es möglich die Brechungsindizes über die Temperatur so zu verändern, dass man die<br />

Phasenanpassung no(ω) = na(2ω) unter einem Winkel von θ = 90� erhält.<br />

Hingegen erhält man für Polarisationskomponenten, <strong>bei</strong> denen E in der x-z-Ebene liegt<br />

einen außerordentlichen Brechungsindex na(θ, ω), welcher vom Winkel θ zwischen der<br />

optischen Achse und k abhängt. Man erkennt, dass eine ausgezeichnete Ausbreitungsrichtung<br />

k existiert, für die die Bedingung der Phasenanpassung mit<br />

x<br />

na(2ω) = no(ω) (3.2.3)<br />

erfüllt ist. Die Anpassung des Winkels θ, sodass (3.2.3) gilt, nennt man Winkelphasenanpassung<br />

oder kritische Phasenanpassung. Wird in einem einachsigen Kristall die<br />

fundamentale Welle in eine zu ihr orthogonal polarisierte harmonische Welle umgewandelt,<br />

spricht man von Typ-I Phasenanpassung 4 . In doppelbrechenden Kristallen sind für<br />

einen außerordentlichen Strahl die Ausbreitungsrichtung k und die Richtung des Energieflusses<br />

S im Allgemeinen nicht mehr parallel, sondern schließen den Walk-Off-Winkel<br />

ρ(θ) ein. Im Kristall laufen somit die fundamentale und die harmonische Welle räumlich<br />

auseinander. Diese Tatsache verringert zum einen das Volumen, in dem sich die <strong>bei</strong>den<br />

Wellen überlagern und somit auch den Anteil der umgewandelten Leistung (Konversionseffizienz),<br />

zum anderen verschlechtert sich aufgrund von Fernfeldinterferenzen die<br />

Strahlqualität des erzeugten Strahls.<br />

Der Walk-Off-Winkel verschwindet, wenn k orthogonal <strong>zur</strong> optischen Achse orientiert<br />

ist. Da der Brechungsindex n für viele Kristalle temperaturabhängig ist, ist es oft<br />

möglich eine Phasenanpassung na(2ω, θ=90�) = no(ω) über die Temperatur einzustellen.<br />

In diesem Fall spricht man von Temperaturphasenanpassung oder nichtkritischer<br />

Phasenanpassung (siehe Abbildung 3.2).<br />

22<br />

4 Bei Typ-II Phasenanpassung werden zwei zueinander orthogonal polarisierte Photonen der fundamentalen<br />

Welle zu einem Photon der Harmonischen umgewandelt.


w(z)<br />

w<br />

-w<br />

3.3. Frequenzverdopplung gaußscher Strahlen<br />

Phasenfront<br />

1/e 2 1 I(r) 0 z0 z<br />

2w0<br />

(a) Intensitätsverteilung (b) Propagation des Strahlradius<br />

2 √ 2ω0<br />

Abbildung 3.3: Intensitätsverteilung (a) und Verlauf des Strahlradius (b) der Grundmode <strong>eines</strong><br />

Gaußstrahls. Die Intensitätsverteilung ist radialsymmetrisch um die Ausbreitungsrichtung z. Der<br />

Strahlradius w definiert den radialen Abstand, <strong>bei</strong> dem die Intensität auf 1/e 2 abgefallen ist. Die<br />

Größe w0 bezeichnet die Strahltaille.<br />

3.3 Frequenzverdopplung gaußscher Strahlen<br />

Wie in Abschnitt 3.1 beschrieben wächst die Polarisation P (2ω), welche für die Erzeugung<br />

der Harmonischen verantwortlich ist, quadratisch mit dem E-Feld der Fundamentalwelle<br />

(3.1.8). Um eine höhere Konversion zu erzielen, ist es daher sinnvoll durch den<br />

Kristall zu fokussieren. Das Lichtfeld wird im Folgenden durch die gaußsche Strahlenoptik<br />

beschrieben, welche auch die Wellennatur des Lichts berücksichtigt. Der Gaußstrahl<br />

ist eine Lösung der paraxial genäherten Helmholtz-Gleichung. Das elektrische Feld der<br />

Grundmode, in Abhängigkeit vom radialen Abstand r entlang der Ausbreitungsrichtung<br />

z, wird durch seine komplexe Amplitude definiert [61]:<br />

E(r, z) = E0<br />

w0<br />

w(z) e−r2<br />

�<br />

1<br />

w2 (z) +i<br />

�<br />

k<br />

2R(z)<br />

mit dem Strahlparameter q(z):<br />

1<br />

q(z)<br />

w0<br />

e i(ζ(z)−kz) = E0<br />

w(z)<br />

= 1<br />

R(z)<br />

e−i kr2<br />

2q(z) e i(ζ(z)−kz) , (3.3.1)<br />

2<br />

− i . (3.3.2)<br />

k w(z) 2<br />

Da<strong>bei</strong> beschreibt R(z) die Krümmung der Phasenfronten und ζ(z) die Gouy-Phase.<br />

Für die um die Ausbreitungsrichtung z radialsymmetrische Intensität <strong>eines</strong> Gaußstrahls<br />

erhält man:<br />

I(r) = I0e −2r2 /w(z) 2<br />

. (3.3.3)<br />

23


3. Theorie der Frequenzverdopplung<br />

Die Größe w(z) definiert den Strahlradius, <strong>bei</strong> dem die Intensität auf 1/e2 abgefallen ist.<br />

Für ihn gilt:<br />

�<br />

� �2 λz<br />

w(z) = w0 1 + . (3.3.4)<br />

Da<strong>bei</strong> bezeichnet λ die Wellenlänge des Lichts und w0 der Strahlradius im Fokus. Die<br />

Intensitätsverteilung <strong>eines</strong> Gaußstrahls sowie der Verlauf s<strong>eines</strong> Strahlradius ist in Abbildung<br />

3.3 dargestellt. Die Größe z0 bezeichnet die Rayleighlänge. Sie entspricht der<br />

Distanz entlang z, die der Laserstrahl benötigt, um seine Querschnittsfläche ausgehend<br />

von der Strahltaille zu verdoppeln. Sie berechnet sich zu:<br />

πw 2 0<br />

z0 = πw2 0<br />

. (3.3.5)<br />

λ<br />

Die Konversionseffizienz <strong>eines</strong> Gaußstrahls hängt im Wesentlichen vom Verhältnis der<br />

Kristalllänge l zum konfokalen Parameter b0 = 2z0 ab. Eine Theorie <strong>zur</strong> numerischen<br />

Berechnung liefern Boyd und Klei<strong>nm</strong>ann (BK) [44]. Sie zeigen, dass der ideale Fokusparameter<br />

ξm(B) = l vom Doppelbrechungsparameter<br />

b0<br />

B = ρ�<br />

l · k1<br />

(3.3.6)<br />

2<br />

abhängt. Da<strong>bei</strong> ist ρ der bereits eingeführte Walk-Off-Winkel, k1 die Kreiswellenzahl der<br />

Fundamentalen und l die Kristalllänge. Y.F. Chen und Y.C. Chen bestimmen in [45] eine<br />

analytische Funktion, deren Parameter an die BK-Theorie angepasst werden können.<br />

Aus Parametern der angepassten Funktion ergibt sich für den idealen Fokusparameter:<br />

ξm(B) =<br />

2,84 + 1,39B2<br />

. (3.3.7)<br />

1 + 0,1B + B2 Für eine gegebene Kristalllänge l berechnet sich damit der ideale Fokus zu:<br />

�<br />

l<br />

w0 =<br />

. (3.3.8)<br />

k1ξm(B)<br />

Weiter zeigen BK in ihrer Ar<strong>bei</strong>t, dass die erzeugte harmonische Leistung gegeben ist<br />

durch:<br />

P2 = γP 2 1 = 16 d2eff l π2<br />

n1n2ɛ0c λ3 h(σ, B, ξ)P 2 1 . (3.3.9)<br />

Da<strong>bei</strong> bezeichnet P1 die Leistung des fundamentalen Strahls mit der Vakuumwellenlänge<br />

λ und P2 die Leistung des harmonischen Strahls. Der Proportionalitätsfaktor γ wird<br />

Konversionseffizienz im Einfachdurchgang genannt, deff ist die effektive Nichtlinearität, l<br />

die Kristalllänge, c die Vakuumlichtgeschwindigkeit und ɛ0 die Dielektrizitätskonstante.<br />

Die Größen n1 und n2 stellen die Brechungsindizes der Fundamentalen und der Harmonischen<br />

im Medium dar. Sie nehmen unter Berücksichtigung der Phasenanpassung<br />

(3.2.3) denselben Wert an. Die Funktion h(σ, B, ξ) ist ein Integral, welches unter Annahme<br />

einer vernachlässigbaren Absorption und einem Strahlfokus in der Kristallmitte<br />

24


Sp1<br />

3.4. Frequenzverdopplung in einem Überhöhungsresonator<br />

Sp3 Sp4<br />

Kristall<br />

Umlaufende Fundamentale (594 <strong>nm</strong>)<br />

erzeugte<br />

Harmonische<br />

(<strong>297</strong> <strong>nm</strong>)<br />

Piezoaktor<br />

Abbildung 3.4: Schematische Skizze <strong>eines</strong> Verdopplungsresonators in der Bow-Tie Konfiguration.<br />

Der Spiegel Sp1 dient als Einkoppelspiegel für den 594 <strong>nm</strong>-Laser. Die <strong>bei</strong>den Fokussierspiegel Sp3<br />

und Sp 4 erzeugen den benötigten Fokus im Kristall, wo<strong>bei</strong> Sp4 auch gleichzeitig die Funktion des<br />

Auskoppelspiegels für die im Kristall erzeugte harmonische Strahlung <strong>bei</strong> <strong>297</strong> <strong>nm</strong> übernimmt. Um<br />

die Länge des Resonators aktiv zu regeln, ist Sp2 auf einem Piezoaktor moniert.<br />

vom Doppelbrechungsparameter B, dem Fokusparameter ξ und der Phasenfehlanpassung<br />

σ = b0(2k1 − k2)/2 abhängt. Da <strong>bei</strong> einer gegebenen Phasenanpassung auch die<br />

Phasenfehlanpassung σ gegeben ist, muss das Integral hm(B, ξ) für den Fokusparameter<br />

optimiert werden. Chen und Chen erhalten aus ihrer analytischen Fit-Funktion:<br />

h(B, ξm) =<br />

Sp2<br />

1,068<br />

1 − 0,7 √ . (3.3.10)<br />

B + 1,62B<br />

Die Konversionseffizienz im Einfachdurchgang γ kann nun mithilfe von (3.3.6), (3.3.9)<br />

und (3.3.10) einfach berechnet werden.<br />

3.4 Frequenzverdopplung in einem<br />

Überhöhungsresonator<br />

Mithilfe der im vorigen Abschnitt aufgeführten Formeln lässt sich die Konversion im<br />

-2 %<br />

Einfachdurchgang γ leicht auf einige 10 abschätzen. Da dieser Wert zu gering ist,<br />

W<br />

um eine effektive Frequenzverdopplung zu erhalten, muss die fundamentale Strahlung in<br />

einem Resonator überhöht werden. Ein solcher Überhöhungsresonator in der Bow-Tie-<br />

Konfiguration ist in Abbildung 3.4 zu sehen. Er besteht aus den vier Spiegeln Sp1 bis<br />

Sp4, die den geschlossenen Resonator bilden, sowie dem nichtlinearen Kristall, in dem der<br />

Prozess der Frequenzverdopplung stattfindet. Die plan-konvexen Spiegel Sp3 und Sp4<br />

werden als Fokussierspiegel verwendet, um den im Kristall benötigten Fokus zu erzeugen.<br />

Da<strong>bei</strong> fungiert Sp4 auch gleichzeitig als Auskoppelspiegel für die erzeugte Harmonische.<br />

Aufgrund der Funktion des Einkoppelspiegels unterscheidet sich die Reflektivität R1 des<br />

25


3. Theorie der Frequenzverdopplung<br />

Spiegels Sp1 von der der übrigen drei Spiegel (siehe Impedanzanpassung weiter unten).<br />

Damit der Resonator resonant für die umlaufende Wellenlänge gehalten werden kann,<br />

muss seine Länge aktiv geregelt werden (z.B. mit der Methode nach Pound-Drever-Hall<br />

[46], siehe Abschnitt 4.2.3). Dazu montiert man Sp2 auf einen Piezoaktor, dessen Länge<br />

sich durch anlegen einer Spannung sehr präzise verändern lässt.<br />

Um eine möglichst große Überhöhung und somit eine effektive Konversion zu erhalten,<br />

müssen die Verluste <strong>bei</strong> einem Umlauf im Resonator möglichst gering gehalten<br />

werden. Die Anforderung an die Reflektivität der Resonatorspiegel ist somit sehr hoch.<br />

Damit die maximale Leistung in den Resonator eingekoppelt werden kann, müssen sich<br />

die am Einkoppelspiegel reflektierte Welle und die nach einem Umlauf im Resonator<br />

transmittierte Welle gerade destruktiv überlagern. Dazu müssen die <strong>bei</strong>den Wellen dieselbe<br />

Amplitude besitzen, ihre Phasen sich jedoch gerade um π unterscheiden. Der Phasenunterschied<br />

ist durch den Bow-Tie Resonator prinzipbedingt gegeben. Die einlaufende<br />

Welle erfährt durch die Reflexion am Einkoppelspiegel einen Phasensprung von π/2. Die<br />

eingekoppelte Teilwelle erfährt durch die Reflexionen an den drei Spiegeln Sp2, Sp3 und<br />

Sp4 gerade einen Phasensprung von 3π/2. Gleich große Amplituden erhält man, wenn<br />

der Anteil der am Einkoppelspiegel reflektierten Leistung der nach einem Umlauf im<br />

Resonator noch vorhandenen transmittierten Leistung entspricht. Die Anpassung der<br />

Reflexion R1 des Einkoppelspiegels an die übrigen Verluste V im Resonator bezeichnet<br />

man als Impedanzanpassung. Die Verluste V setzen sich zusammen aus den linearen<br />

Verlusten Vlin und den nichtlinearen Verlusten Vnl. Für den Anteil der nach einem Resonatorumlauf<br />

noch vorhanden Leistung η gilt:<br />

η = 1 − V = (1 − Vlin)(1 − Vnl). (3.4.1)<br />

Als lineare Verluste werden da<strong>bei</strong> die leistungsunabhängigen Verluste durch die Resttransmission<br />

der Resonatorspiegel und die Abschwächung der fundamentalen Strahlung<br />

durch Reflexion an der Kristalloberfläche und Absorption im Kristall bezeichnet. Ohne<br />

Berücksichtigung der Verluste am Einkoppler ergeben sie sich zu:<br />

Vlin = 1 − R2R3R4TKristall, (3.4.2)<br />

wo<strong>bei</strong> die Transmission der fundamentalen Strahlung durch den Kristall gegeben ist<br />

durch:<br />

TKristall = (1 − RKristall)e −α1l , (3.4.3)<br />

mit dem Absorptionskoeffizienten α1 und der Kristalllänge l. Die Größe RKristall stellt<br />

die Reflexion an der Kristallgrenzfläche dar. Die nichtlinearen, also leistungsabhängigen<br />

Verluste berechnen sich aus:<br />

Vnl = γPuml, (3.4.4)<br />

mit der Konversion im Einfachdurchgang γ und der im Resonator überhöhten umlaufenden<br />

Leistung Puml. Das Verhältnis von der am Einkoppelspiegel reflektierten Leistung<br />

Pref zu der einlaufenden Leistung P1 ergibt sich im Falle der Impedanzanpassung nach<br />

[47] zu:<br />

�√<br />

Pref R1 −<br />

=<br />

P1<br />

√ η �2 � √ �2 . (3.4.5)<br />

1 − ηR1<br />

26


3.4. Frequenzverdopplung in einem Überhöhungsresonator<br />

Für das Verhältnis der umlaufenden Leistung Puml zu P1 erhält man:<br />

N = Puml<br />

P1<br />

=<br />

1 − R1<br />

� √ �2 . (3.4.6)<br />

1 − ηR1<br />

Dieses Verhältnis gibt die Überhöhung N der im Resonator umlaufenden Leistung an.<br />

Man erkennt, dass im Falle der Impedanzanpassung η = R1 die reflektierte Leistung null<br />

und die Überhöhung maximal wird. Nach Gleichung (3.3.9) erhält man jetzt für die im<br />

Kristall konvertierte Leistung:<br />

P2 = γP 2 uml. (3.4.7)<br />

Aus den Gleichungen (3.4.7), (3.4.6), (3.4.4) und (3.4.1) erhält man nach einer kurzen<br />

Rechnung die Konversionseffizienz ɛ = P2/P1:<br />

√<br />

√ 4T1 γP1<br />

ɛ = � √ �<br />

2 − 1 − T1 2 − Vlin − √ ��2 . (3.4.8)<br />

ɛγP1<br />

Da<strong>bei</strong> gibt T1 = 1−R1 die Transmission des Einkoppelspiegels an. Mithilfe der Gleichung<br />

(3.4.8) ist es möglich, die Konversionseffizienz ɛ numerisch zu bestimmen. Aus (3.4.8)<br />

berechnet sich die optimale Transmission des Einkoppelspiegels nach [48] zu:<br />

Da<strong>bei</strong> korrespondiert T opt<br />

1<br />

T opt<br />

1<br />

= Vlin<br />

2 +<br />

� V 2<br />

lin<br />

4 + γP1. (3.4.9)<br />

<strong>zur</strong> Impedanzanpassung, was bedeutet, dass der Anteil der<br />

nach einem Umlauf im Resonator noch vorhandene Leistung mit<br />

η = 1 − T opt<br />

1<br />

berechnet werden kann. Für den Fall einer optimalen Einkopplung T opt<br />

1<br />

Konversionseffizienz nach [49] durch:<br />

wo<strong>bei</strong> χ gegeben ist mit:<br />

ɛ = P2<br />

P1<br />

=<br />

(3.4.10)<br />

erhält man die<br />

�<br />

χ + � χ2 �−2 + 1 , (3.4.11)<br />

χ =<br />

�<br />

V 2<br />

lin<br />

. (3.4.12)<br />

4γP1<br />

Sind die Größen P1, Vlin und γ bekannt, so kann die Konversionseffizienz ɛ mit (3.4.11) bestimmt<br />

werden. Die maximale Überhöhung N ergibt sich unter Verwendung von (3.4.10)<br />

und R1 = η ebenfalls aus diesen drei Größen.<br />

27


3. Theorie der Frequenzverdopplung<br />

Freier Spektralbereich und Finesse<br />

Damit sich in einem Bow-Tie-Resonator der Umlauflänge L eine stehende Welle ausbilden<br />

kann, muss die Resonanzbedingung nλ = L für eine natürliche Zahl n erfüllt sein.<br />

Mit λ = c erhält man für den Frequenzabstand zweier vom Resonator unterstützter<br />

f<br />

Moden den freien Spektralbereich5 :<br />

∆FSR = c<br />

. (3.4.13)<br />

L<br />

Eine weitere wichtige Kenngröße im Zusammenhang mit Resonatoren ist die Finesse F.<br />

Sie gibt das Verhältnis des freien Spektralbereiches ∆FSR <strong>zur</strong> Breite der Resonanz δf<br />

an. Die Finesse wird vollständig durch die Verluste des Resonators bestimmt. Für sehr<br />

kleine Verluste lässt sie sich nach [50] wie folgt abschätzen:<br />

F = ∆FSR<br />

δf<br />

2π<br />

≈ . (3.4.14)<br />

1 − ρ<br />

Da<strong>bei</strong> gibt ρ den Anteil der nach einem Resonatorumlauf noch vorhandenen Leistung an.<br />

Zu beachten ist hier<strong>bei</strong>, dass für ρ die Verluste an allen Resonatorspiegeln in die Rechnung<br />

eingehen. Für die weiter oben eingeführte Größe η hingegen wird die Reflektivität<br />

des Einkoppelspiegels nicht berücksichtigt.<br />

3.5 ABCD-Matrixformalismus für gaußsche<br />

Strahlen<br />

Um die Ausbreitung von Licht durch ein optisches System zu beschreiben, wird im Folgenden<br />

der ABCD-Matrixformalismus verwendet. Da<strong>bei</strong> wird ein Lichtstrahl an jedem<br />

Ort durch seinen Abstand r(z) und seine Steigung ∂r(z)/∂z gegen die Symmetrieachse<br />

z definiert. Zur Vereinfachung späterer Resultate wird im Folgenden die Steigung mit<br />

dem Brechungsindex multipliziert:<br />

r ′ (z) = n(z) ∂r(z)<br />

. (3.5.1)<br />

∂z<br />

Für achsennahe Strahlen gilt die Näherung ∂r(z)<br />

= sin(α) = tan(α) = α (paraxiale<br />

∂z<br />

Näherung) und man erhält für die Ausbreitung der Strahlparameter (r, r ′ ) durch ein<br />

optisches Element den linearen Zusammenhang<br />

� � � � � �<br />

r2 A B r1<br />

=<br />

. (3.5.2)<br />

C D<br />

28<br />

r ′ 2<br />

5 engl.: free spectral range, kurz FSR.<br />

r ′ 1


3.5. ABCD-Matrixformalismus für gaußsche Strahlen<br />

Der Winkel α wird positiv definiert, wenn man entlang der positiven Ausbreitungsrichtung<br />

im Gegenuhrzeigersinn läuft. Die für die Berechnungen in dieser Ar<strong>bei</strong>t relevanten<br />

Matrizen verschiedener optischer Elemente sind in Tabelle 3.1 zusammengefasst. Ein optisches<br />

System, welches aus einer Reihe von optischen Komponenten besteht, lässt sich<br />

somit durch eine einzelne Abbildungsmatrix beschreiben, wenn man die Abbildungsmatrizen<br />

der einzelnen Komponenten der Reihe nach aufmultipliziert. Die Abbildungsmatrix<br />

für eine Brewstergrenzfläche ergibt sich als Spezialfall (R → ∞) aus der allgemeinen<br />

Matrix für eine gekrümmte Grenzfläche in der tangentialen Ebene (Tabelle 3.1, dritte<br />

Zeile). Für den Brewsterwinkel als Einfallswinkel gilt die Beziehung α1 + α2 = 90�.<br />

Tabelle 3.1: ABCD-Matrizen für verschiedene optische Elemente [51]. Die Ebene parallel <strong>zur</strong><br />

Einfallsebene wird als tangentiale Ebene bezeichnet. Entsprechend bildet die sagittale Ebene die<br />

Ebene senkrecht <strong>zur</strong> Einfallsebene.<br />

Homogenes Medium der Länge l mit Brechungsindex n<br />

Sphärischer Spiegel mit Krümmungsradius R und Einfallswinkel α<br />

Re = R cos(α) für α in der Einfallsebene (tangential)<br />

Re = R/ cos(α) für α senkrecht <strong>zur</strong> Einfallsebene (sagittal)<br />

Gekrümmte Grenzfläche für einen beliebigen Einfallswinkel α1<br />

im Medium mit dem Brechungsindex n1, tangentiale Ebene<br />

Krümmungsradius R > 0 für konkave Oberflächen<br />

∆ne = (n2 cos α2 − n1 cos α1)/ cos α1 cos α2<br />

n1 sin α1 = n2 sin α2<br />

Gekrümmte Grenzfläche für einen beliebigen Einfallswinkel α1<br />

im Medium mit dem Brechungsindex n1, sagittale Ebene<br />

Krümmungsradius R > 0 für konkave Oberflächen<br />

∆ne = (n2 cos α2 − n1 cos α1)<br />

n1 sin α1 = n2 sin α2<br />

Brewstergrenzfläche, tangentiale Ebene<br />

Übergang von einem Medium mit Brechungsindex n1<br />

in ein Medium mit n2<br />

Dünne Linse der Brennweite f, f > 0 für konkave Linsen<br />

� �<br />

l 1 n<br />

0 1<br />

� �<br />

1 0<br />

1<br />

−2<br />

Re<br />

�<br />

cos(α2)<br />

cos(α1)<br />

∆ne<br />

R<br />

0<br />

cos(α1)<br />

cos(α2)<br />

� �<br />

1 0<br />

1<br />

∆ne<br />

R<br />

� n2<br />

n1<br />

0<br />

�<br />

0<br />

n1<br />

n2<br />

� �<br />

1 0<br />

1<br />

− 1<br />

f<br />

�<br />

29


<strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

Kapitel 4<br />

In diesem Kapitel werden die Konzeption und der <strong>Aufbau</strong> der Frequenzverdopplung<br />

präsentiert. Ein Farbstofflaser liefert die benötigte fundamentale Wellenlänge von 594 <strong>nm</strong><br />

(siehe Kapitel 5). Die Berechnungen und die Planung des Verdopplungsresonators werden<br />

im Abschnitt 4.1 dargestellt. Im Abschnitt 4.2 wird der <strong>Aufbau</strong> des Resonators<br />

ausführlich beschrieben.<br />

4.1 Planung der Frequenzverdopplung<br />

Die Grundlage <strong>zur</strong> Berechnung und Planung der Frequenzverdopplung liefert die im vorigen<br />

Kapitel vorgestellte Theorie. Zur Auswahl <strong>eines</strong> geeigneten nichtlinearen Kristalls,<br />

in welchem die Frequenzverdopplung stattfindet, wurde das im Internet frei verfügbare<br />

Programm SNLO [52] verwendet. Steht fest, welcher Kristall verwendet wird, müssen anschließend<br />

der Kristallschnitt und die ideale Kristalllänge bestimmt werden. Für eine effektive<br />

Frequenzverdopplung ist es nötig die Leistung des zu verdoppelnden Lasers in einem<br />

Resonator zu überhöhen. Die Berechnungen für einen solchen Überhöhungsresonator<br />

in der Bow-Tie-Konfiguration schließen die Planung der Frequenzverdopplung ab.<br />

4.1.1 Auswahl des Kristalls<br />

Für die Frequenzverdopplung von 594 <strong>nm</strong> auf <strong>297</strong> <strong>nm</strong> kommen nur wenige Kristalle in<br />

Frage. Die für diese Wellenlängen benötigte Transparenz und mögliche Phasenanpassung<br />

schränken die Auswahl ein. In vielen kommerziellen Systemen für Laserquellen im<br />

Ultravioletten (UV) werden Beta-Bariumborat (β-BaB2O4 kurz BBO) Kristalle verwendet.<br />

Auch in vielen Experimenten [53, 54, 55] kommen BBO-Kristalle zum Einsatz. Ein<br />

entscheidender Nachteil dieses Materials ist allerdings seine geringe Zerstörschwelle. Sowohl<br />

in [54], als auch in [55] wird von Beschädigungen des BBO-Kristalls <strong>bei</strong> höheren<br />

Intensitäten berichtet. Ein weiterer Nachteil von BBO ist der vergleichsweise große Walk-<br />

Off-Winkel ρ, der zu einer schlechten Strahlqualität der Harmonischen führt.<br />

Für die in dieser Ar<strong>bei</strong>t angestrebten Leistungen der UV-Strahlung erschien Cäsium-<br />

Lithium-Borat (CsLiB6O10 kurz CLBO) für die Wahl als Kristall am geeignetsten zu<br />

sein. In [56] konnte unter Verwendung <strong>eines</strong> CLBO-Kristalls eine Leistung von 5 W <strong>bei</strong><br />

einer Wellenlänge von 266 <strong>nm</strong> erzielt werden. Eine Herausforderung <strong>bei</strong> der Handhabung<br />

von CLBO ist die starke Hygroskopie des Kristalls. Beschädigungen durch das Einlagern<br />

31


4. <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

und Binden von Umgebungsfeuchtigkeit können die Folge sein. Um das zu verhindern,<br />

wird der CLBO-Kristall, wie in [57] empfohlen, auf eine Temperatur im Bereich von<br />

(140±20) �C geheizt. So kann langfristig eine kontinuierliche UV-Ausgangsleistung erzeugt<br />

werden. Die effektive Nichtlinearität deff von CLBO ist im Vergleich zu BBO<br />

geringer. Da CLBO jedoch eine höhere Zerstörschwelle aufweist, kann man durch eine<br />

größere Überhöhung der Fundamentalen im Resonator eine höhere Ausgangsleistung<br />

erreichen. In Tabelle 4.1 werden die entscheidenden Eigenschaften der <strong>bei</strong>den Kristalltypen<br />

für die Frequenzverdopplung von 594 <strong>nm</strong> <strong>bei</strong> einer Kristalltemperatur von 140 �C<br />

verglichen.<br />

Tabelle 4.1: Vergleich der entscheidenden Eigenschaften von CLBO und BBO für eine Frequenzverdopplung<br />

von 594 <strong>nm</strong> <strong>bei</strong> einer Kristalltemperatur von 140 �C. Die Werte für ρ und deff entstammen<br />

[52], die Zerstörschwelle ist eine Angabe der Firma ALTECHNA Co.Ltd. und bezieht<br />

sich auf 10 ns Pulse <strong>bei</strong> 1064 <strong>nm</strong>.<br />

Kristall Walk-Off ρ [mrad] deff [pm/V] Zerstörschwelle [GW/cm 2 ] Hygroskopie<br />

BBO 82,27 1,87 >0,5 mäßig<br />

CLBO 37,34 0,874 >10 stark<br />

Aufgrund des geringeren Walk-Off-Winkels und der höheren Zerstörschwelle wird für<br />

den <strong>Aufbau</strong> ein CLBO-Kristall der Firma ALTECHNA Co.Ltd. verwendet. Mit ihm ist<br />

eine Typ-I kritische Phasenanpassung unter einem Phasenanpassungswinkel von θ =<br />

51,8� möglich. Im Folgenden wird der Schnitt des Kristalls festgelegt.<br />

Auswahl des Kristallschnitts<br />

Die einfachste geometrische Lösung ist ein quaderförmiger Kristall, dessen Stirnflächen<br />

senkrecht <strong>zur</strong> Einfallsrichtung des Laserstrahls orientiert sind. Um die Verluste für die<br />

Fundamentale und die Harmonische durch Reflexion an den Grenzflächen des Kristalls<br />

möglichst gering zu halten, würde man eine für die <strong>bei</strong>den Wellenlängen angepasste Anti-<br />

Reflex-Beschichtung (kurz AR-Beschichtung) verwenden. Nach Auskunft verschiedener<br />

Kristallhersteller ist eine AR-Beschichtung für CLBO-Kristalle technisch nur schwer realisierbar.<br />

Gegen eine Beschichtung sprechen auch die in [54] beschriebenen Zerstörungen<br />

der AR-Schicht <strong>bei</strong> höheren UV-Leistungen. Deshalb wird in diesem <strong>Aufbau</strong> ein im<br />

Brewsterwinkel geschnittener Kristall verwendet (siehe Abbildung 4.1(a)).<br />

Das Reflexionsvermögen einer Grenzfläche hängt nach den Fresnel-Formeln [58] neben<br />

dem Einfallswinkel α und der <strong>bei</strong>den Brechungsindizes n1 und n2 auch von der<br />

Polarisation der einfallenden Welle ab. Man erhält für die <strong>zur</strong> Einfallsebene senkrecht<br />

polarisierte (s-polarisierte) Komponente:<br />

Rs =<br />

� �2 sin(α − β)<br />

. (4.1.1)<br />

sin(α + β)<br />

Für die parallele (p-polarisierte) Komponente gilt:<br />

� �2 tan(α − β)<br />

Rp =<br />

. (4.1.2)<br />

tan(α + β)<br />

32


Lot<br />

αB<br />

αB<br />

β<br />

(a) Brewsterkristall<br />

Reflexionsvermögen<br />

4.1. Planung der Frequenzverdopplung<br />

1.0<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

Rs<br />

Rp<br />

0.0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Einfallswinkel α in Grad<br />

(b) Reflexionsvermögen<br />

Abbildung 4.1: (a) Skizze des Brewsterkristalls. Der Strahl trifft unter dem Brewsterwinkel αB<br />

auf die Kristalloberfläche. Aufgrund der Bedingung αB + β = 90� durchläuft der Laserstrahl den<br />

Kristall parallel zu seinen Seitenflächen. In (b) ist die Abhängigkeit der Reflexionsvermögen Rs<br />

und Rp vom Einfallswinkel α gezeigt. Unter dem Brewsterwinkel αB = 56, 22� als Einfallswinkel<br />

beträgt das Reflexionsvermögen für eine p-polarisierte Welle Rp(αB) = 0. Für die s-polarisierte<br />

Welle ist Rs(αB) = 14,6 %.<br />

Die Beziehung zwischen Einfallswinkel α und gebrochenem Winkel β stellt das Snelliussche<br />

Brechungsgesetz her:<br />

sin(α)<br />

sin(β)<br />

n2<br />

= . (4.1.3)<br />

n1<br />

In Abbildung 4.1(b) sind die <strong>bei</strong>den Reflexionsvermögen Rs und Rp in Abhängigkeit<br />

des Einfallswinkels α dargestellt. Unter dem Brewsterwinkel αB ist der reflektierte Anteil<br />

für die p-polarisierte Komponente null. In diesem Fall gilt αB + β = 90� und der<br />

Brewsterwinkel errechnet sich aus (4.1.2) und (4.1.3) zu:<br />

tan(αB) = n2<br />

. (4.1.4)<br />

Für einen ordentlich polarisierten Strahl der Wellenlänge 594 <strong>nm</strong> und eine Kristalltemperatur<br />

von 140 �C beträgt der Brechungsindex für CLBO n2 = 1,495 [52]. Der Brewsterwinkel<br />

ergibt sich mit n1 ≈ 1 (Luft) zu αB = 56,22�. Mit der Wahl des Brewsterschnitts<br />

für den Kristall wird auch gleichzeitig die Polarisation der Fundamentalen festgelegt. Da<br />

man für die Frequenzverdopplung in einem Überhöhungsresonator einen geschlossenen<br />

Strahlumlauf benötigt, wählt man die Einfallsebene des Kristalls parallel <strong>zur</strong> Resonatorebene.<br />

Der Laser für die Fundamentalwellenlänge von 594 <strong>nm</strong> muss demnach p-polarisiert<br />

sein. Ein Nachteil des Brewsterschnitts ist jedoch die Tatsache, dass das Reflexionsvermögen<br />

der erzeugten Harmonischen an der Austrittsfläche des Kristalls ungleich null<br />

ist. Aufgrund der Phasenanpassung ist der Brechungsindex für die Harmonische und<br />

die Fundamentale derselbe und die erzeugte Welle trifft unter dem Brewsterwinkel auf<br />

die Grenzfläche des Kristalls. Die Verluste an dieser betragen nach Gleichung (4.1.1)<br />

Rs(αB) = 14,6 %. Des Weiteren führt der Brewsterschnitt zu einem Astigmatismus der<br />

n1<br />

33


4. <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

Tabelle 4.2: Eigenschaften des CLBO-Kristalls. Die Werte beziehen sich auf die Fundamentalwellenlänge<br />

von 594 <strong>nm</strong> und eine Kristalltemperatur von 140 �C<br />

Eigenschaft Wert Quelle<br />

Phasenanpassung Typ I, kritisch SNLO [52]<br />

Phasenanpassungswinkel θ 51,8� SNLO [52]<br />

Walk-Off Winkel ρ 37,3 mrad SNLO [52]<br />

no(594 <strong>nm</strong>), na(<strong>297</strong> <strong>nm</strong>) 1,495 SNLO [52]<br />

Effektive Nichtlinearität deff<br />

0,874 pm<br />

V<br />

Absorptionskoeff. α1 @532 <strong>nm</strong> 0,1 1<br />

m<br />

Absorptionskoeff. α2 @<strong>297</strong> <strong>nm</strong> 2 1<br />

m<br />

SNLO [52]<br />

Herstellerangabe 1<br />

abgeschätzt 2<br />

im Resonator umlaufenden Mode, welcher in den Überlegungen aus Abschnitt 4.1.3<br />

berücksichtigt werden muss.<br />

4.1.2 Bestimmung der optimalen Kristalllänge<br />

Um eine maximale Konversionseffizienz zu erhalten, muss die optimale Kristalllänge gefunden<br />

werden. Ein längerer Kristall führt zum einen nach Gleichung (3.3.9) zu einer<br />

höheren Konversionseffizienz im Einfachdurchgang γ, zum anderen steigen jedoch die linearen<br />

Verluste Vlin durch eine höhere Absorption der fundamentalen und harmonischen<br />

Welle im Kristall (3.4.2). Es gilt also, einen Kompromiss zu finden. Im Folgenden wird die<br />

Konversionseffizienz ɛ mithilfe der Gleichung (3.4.11) in Abhängigkeit der Kristalllänge l<br />

berechnet. Da ɛ jedoch nur den Anteil der effektiv erzeugten Leistung der harmonischen<br />

Welle im Kristall angibt, muss (3.4.11) mit einem Faktor THarm multipliziert werden.<br />

Dieser berücksichtigt die Absorption der Harmonischen im Kristall, die im vorigen Abschnitt<br />

4.1.1 bestimmte Reflexion Rs(αB) an der Austrittsfläche des Kristalls, sowie den<br />

Anteil der transmittierten Leistung TAusk am Auskoppelspiegel. Die Konversionseffizienz<br />

ergibt sich somit zu:<br />

mit<br />

und<br />

34<br />

�<br />

ɛ(l) = THarm(l) χ(l) + � χ(l) 2 �−2 + 1 , (4.1.5)<br />

THarm(l) = TAusk(1 − Rs(αB))e −α2l<br />

(4.1.6)<br />

�<br />

χ(l) =<br />

Vlin(l) 2<br />

.<br />

4γ(l)P1<br />

(4.1.7)<br />

1 Die Firma Beijing Gospel OptoTech Co. (www.bjgot.com) gibt für eine Wellenlänge von 532 <strong>nm</strong><br />

eine Obergrenze für den Absorptionskoeffizienten von 0,1 1<br />

m an.<br />

2 Es konnten keine Quellen für einen Absorptionskoeffizienten α2 gefunden werden. CLBO gilt für<br />

den Wellenlängenbereich im UV als optisch transparent, daher wurde α2 konservativ abgeschätzt.


Konversionseffizienz ɛ<br />

0.7<br />

0.6<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

0.0<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Kristalllänge [mm]<br />

(a) Konversionseffizienz<br />

Überhöhung<br />

4.1. Planung der Frequenzverdopplung<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

90 92 94 96 98 100<br />

Reflektivität R1 [%]<br />

(b) Überhöhung<br />

Abbildung 4.2: (a) Berechnete Konversionseffizienz in Abhängigkeit von der Kristalllänge. (b)<br />

Überhöhung der im Resonator umlaufenden Fundamentalen für verschiedene Reflektivitäten des<br />

Einkoppelspiegels.<br />

Da<strong>bei</strong> sind die linearen Verluste Vlin durch (3.4.2) gegeben. Die Konversionseffizienz im<br />

Einfachdurchgang γ berechnet sich nach (3.3.9). Als hochreflektierende Resonatorspiegel<br />

wurden Spiegel der Firma Layertec verwendet. Sie weisen nach Herstellerangabe eine<br />

Reflektivität von R = 99,96 % auf. Die Transmission des Auskoppelspiegels für die harmonische<br />

Wellenlänge ist mit TAusk = 99,8 % angegeben. Für die Eingangsleistung der<br />

Fundamentalen wird ein Wert von P1 = 1,4 W angenommen (siehe dazu auch Kapitel 5<br />

über den Farbstofflaser). Die Reflektivität Rp(αB) in Gleichung (4.1.2) ist nur unter Annahme<br />

von ebenen Wellen identisch null. Da im experimentellen <strong>Aufbau</strong> in den Kristall<br />

hineinfokussiert wird, die Oberfläche des Kristalls nicht perfekt eben und die Polarisation<br />

der einlaufenden Welle nicht vollständig p-polarisiert ist, wird die Reflexion an der<br />

Kristalloberfläche mit RKristall = 0,1 % abgeschätzt. Weitere Größen, die <strong>zur</strong> Berechnung<br />

notwendig sind, sind in Tabelle 4.2 zusammengefasst.<br />

Die Konversionseffizienz ɛ(l) ist in Abbildung 4.2(a) dargestellt. Ihr Maximum beträgt<br />

ɛ = 65,7 % für eine Kristalllänge von 6,62 mm. Damit man den Kristall besser<br />

handhaben kann und damit die Konversionseffizienz nicht auf der stark abfallende Flanke<br />

liegt, wurde für den <strong>Aufbau</strong> ein Kristall mit der Länge l = 10 mm verwendet. Die für<br />

diese Länge berechnete Konversionseffizienz beträgt ɛ = 65,4 %.<br />

Bestimmung der optimalen Transmission T opt<br />

1<br />

des Einkoppelspiegels<br />

In Abbildung 4.2(b) ist die Abhängigkeit der erwarteten Überhöhung der fundamentalen<br />

Welle im Resonator von der Reflektivität R1 des Einkoppelspiegels dargestellt. Sie<br />

berechnet sich, wie in Abschnitt 3.4 gezeigt, durch:<br />

N(R1) =<br />

1 − R1<br />

� √ �2 . (4.1.8)<br />

1 − ηR1<br />

Der Anteil der nach einem Resonatorumlauf noch vorhandenen Leistung beträgt:<br />

η = 1 − T opt<br />

1 , (4.1.9)<br />

35


4. <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

Sp1<br />

2α<br />

Krümmungsradius R<br />

Sp3<br />

d4<br />

2α<br />

d3<br />

Ofen<br />

d1<br />

Kristall (Länge lKrist, Brechungsindex n)<br />

d3<br />

Sp4<br />

d2<br />

Piezoaktor<br />

Abbildung 4.3: Geometrie des Bow-Tie-Resonators, wie sie sich unter Verwendung <strong>eines</strong> im<br />

Brewsterwinkel geschnittenen Kristalls ergibt. Die optische Länge des fokussierten Arms ergibt<br />

sich zu df = 2d3 + nlKrist. Die Länge des kollimierten Arms beträgt dk = d4 + d1 + d2. Des<br />

Weiteren ist der vordere Teil des Ofens, welcher zum Heizen des Kristalls verwendet wird, in der<br />

richtigen Größenrelation zum Kristall dargestellt. Bei der Berechnung der Resonatorgeomtrie ist<br />

darauf zu achten, dass der Laserstrahl am Ofen vor<strong>bei</strong>laufen kann.<br />

wo<strong>bei</strong> sich die optimale Transmission des Einkoppelspiegels nach Gleichung (3.4.9) zu<br />

T opt<br />

1 = 1,43 % ergibt. Wie erwartet nimmt die Überhöhung ihr Maximum für R1 = η an.<br />

Für die Reflektivität des Einkoppelspiegels wurde ein Wert von R1 = 98, 5 % gewählt.<br />

4.1.3 Berechnung der Resonatorgeometrie<br />

Nachdem in den vorherigen Abschnitten die Länge und der Schnitt des Kristalls bestimmt<br />

wurden, muss im Folgenden der Resonator berechnet werden. Aufgrund des im<br />

Brewsterwinkel geschnittenen Kristalls ergibt sich eine Geometrie des Resonators, wie<br />

sie in Abbildung 4.3 gezeigt ist. In diesem Abschnitt wird ein stabiler Resonator simuliert,<br />

welcher den optimalen Fokus in der Kristallmitte erzeugt. Dazu wird der ABCD-<br />

Matrixformalismus für gaußsche Strahlen verwendet [59]. Die zu bestimmenden Größen<br />

des Resonators sind der Krümmungsradius R der <strong>bei</strong>den fokussierenden Spiegel Sp3<br />

und Sp4, der Winkel α zwischen dem umlaufenden Strahl und den Spiegelnormalen, die<br />

Länge des fokussierten Arms df sowie die Länge des kollimierten Arms dk.<br />

Anhand der Gleichung (3.3.1) für das E-Feld <strong>eines</strong> gaußschen Strahls erkennt man,<br />

dass dieser an einem Ort z durch den komplexen Strahlparameter q(z) beschrieben<br />

wird. Insbesondere ist der Strahlradius w(z) über den Imaginärteil von q(z) gegeben<br />

(Siehe Gleichung (3.3.2)). Definiert man nun einen Resonatorumlauf mithilfe des ABCD-<br />

Matrixformalismus, so findet man einen stabilen Resonator genau dann, wenn q(z) nach<br />

einem Umlauf in sich selbst überführt wird. Da aufgrund der Fokussierspiegel und der<br />

Brewsterfläche des Kristalls ein Astigmatismus erzeugt wird, ist die umlaufende Gauß-<br />

36<br />

Sp2


4.1. Planung der Frequenzverdopplung<br />

mode im Allgemeinen nicht rund. Man definiert sich daher zwei Ebenen: Eine tangentiale<br />

Ebene parallel <strong>zur</strong> Resonatorebene und eine sagittale Ebene senkrecht dazu. Für einen<br />

stabilen Resonator muss sich nun sowohl der Strahlparameter qsag(z) in der sagittalen<br />

Ebene, als auch der Strahlparameter qtan(z) in der tangentialen Ebene nach einem<br />

Umlauf selbst reproduzieren. In [59] wird die folgende Bedingung für einen sich selbst<br />

reproduzierenden Strahlradius w hergeleitet:<br />

�<br />

�<br />

� λ |Bi|<br />

wi = � �<br />

π 1 − � �<br />

. (4.1.10)<br />

Di+Ai<br />

2<br />

2<br />

Da<strong>bei</strong> sind Ai, Bi und Di die Einträge der ABCD-Matrix für einen Resonatorumlauf,<br />

ei<strong>nm</strong>al für den sagittalen und ei<strong>nm</strong>al für den tangentialen Umlauf. Da die Resonatorgeometrie<br />

für den optimalen Fokus im Kristall gefunden werden soll, wählt man als<br />

Startpunkt für den Umlauf die Mitte des Kristalls. Die Größen des Resonators müssen<br />

nun so angepasst werden, dass Gleichung (4.1.10) den nach (3.3.8) berechneten optimalen<br />

runden Fokus w0 = 25, 9 µm liefert. Ausgehend von Tabelle 3.1 wurden die folgenden<br />

Matrizen für einen Resonatorumlauf verwendet:<br />

�<br />

1<br />

Mtan =<br />

0<br />

� � lKrist n 2n ·<br />

1 0<br />

� �<br />

0 1<br />

1 ·<br />

0 n<br />

� �<br />

d3 1 0<br />

· −2<br />

1 R cos(α) 1<br />

�<br />

1<br />

� �<br />

0 1<br />

·<br />

0<br />

� � �<br />

1 dk<br />

· ·<br />

0 1<br />

� � � �<br />

1<br />

lKrist<br />

d3 0<br />

· n 1<br />

· 2n<br />

1 0 n 0 1<br />

−2<br />

R cos(α) 1<br />

für den tangentialen Strahlradius und<br />

�<br />

1<br />

Msag =<br />

0<br />

� � lKrist 1 2n ·<br />

1 0<br />

� �<br />

d3 1 0<br />

· −2<br />

1 R/ cos(α) 1<br />

�<br />

1<br />

� � �<br />

1 dk<br />

·<br />

0 1<br />

� � � � lKrist<br />

0 1 d3 1<br />

· · 2n<br />

0 1 0 1<br />

−2<br />

R/ cos(α) 1<br />

�<br />

, (4.1.11)<br />

�<br />

, (4.1.12)<br />

für den sagittalen Strahlradius.<br />

Die Stabilität <strong>eines</strong> Resonators hängt zu einem großen Teil von seiner Länge ab.<br />

Je kürzer ein Resonator gehalten ist, desto geringer ist ein Strahlversatz aufgrund von<br />

Erschütterungen der Resonatorspiegel oder der Kristallhalterung. Um einen kurzen Resonator<br />

zu erhalten, muss der Krümmungsradius R der Fokussierspiegel klein gewählt<br />

werden. Die Länge df des fokussierten Arms legt da<strong>bei</strong> eine Untergrenze fest, da sie in<br />

etwa über den Krümmungsradius R gegeben ist (df � R). Diese Beziehung ergibt sich<br />

direkt aus der Tatsache, dass der Strahl leicht divergent auf den Fokussierspiegel Sp3<br />

trifft. Die Länge df wird so groß gewählt, dass der Strahl am Kristallofen vor<strong>bei</strong>laufen<br />

kann. Zu beachten ist hier<strong>bei</strong> auch, dass der Winkel α ebenfalls möglichst klein gehalten<br />

werden sollte, weil dann der durch die gekrümmten Spiegel erzeugte Astigmatismus<br />

geringer ausfällt. Für die Fokussierspiegel wurde ein Krümmungsradius von R = 75 mm<br />

gewählt. Dies ist ein Wert, für den Firmen ein breites Spektrum an Substraten anbieten.<br />

Legt man nun die Werte für die Länge des kollimierten Arms dk und den Winkel α fest<br />

37


4. <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

Fokusgröße [µm]<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

7.5 8.0 8.5 9.0 9.5 10.0<br />

Länge fokussierter Arm df [cm]<br />

(a) Stabilitätsdiagramm<br />

Strahlradius [mm]<br />

0.35<br />

0.30<br />

0.25<br />

0.20<br />

0.15<br />

0.10<br />

0.05<br />

Sp4<br />

Sp1<br />

Sp2<br />

Sp3<br />

0.00<br />

-10 0 10 20 30 40 50 60<br />

Position [cm]<br />

(b) Umlauf des Strahlradius<br />

Abbildung 4.4: (a) Gezeigt ist der tangentiale (orange) und der sagittale (schwarz gestrichelt)<br />

Fokus, der sich nach einem Resonatorumlauf in der Kristallmitte reproduziert, in Abhängigkeit<br />

von der Länge df des fokussierten Arms. Um einen stabilen Resonator zu erhalten, wurde dieser<br />

mit einer Länge df = 8,61 cm geplant. Die Parameter des Resonators wurden so gewählt, dass<br />

der sagittale Fokus in etwa dem ideal runden Fokus entspricht. In (b) ist der Strahlradius für<br />

einen Umlauf im Resonator gezeigt. Die Parameter des Resonators wurden so optimiert, dass<br />

man einen runden Fokus im kollimierten Arm erhält. Die Positionen der Resonatorspiegel sind<br />

markiert. Der vergrößerte Ausschnitt zeigt deutlich die Aufweitung des tangentialen Strahlradius<br />

an der Grenzfläche des Kristalls. Da es sich um eine numerische Berechnung handelt, ist die Kurve<br />

nicht ideal glatt.<br />

und simuliert für verschiedene Längen df die Fokusgröße mithilfe der Gleichung (4.1.10),<br />

erhält man das in Abbildung 4.4(a) gezeigte Stabilitätsdiagramm.<br />

Da aufgrund der Brewsterfläche der tangentiale Strahl <strong>bei</strong>m Eintritt in den Kristall<br />

aufgeweitet wird, ist ein runder Fokus nur unter Inkaufnahme <strong>eines</strong> stark elliptischen<br />

Strahls im kollimierten Arm, sowie <strong>eines</strong> ungünstigen Stabilitätsdiagramms möglich.<br />

Daher wurde für den <strong>Aufbau</strong> in dieser Ar<strong>bei</strong>t ein anderer Ansatz gewählt. Der in Abbilung<br />

4.4(a) erkennbare elliptische Fokus wird akzeptiert und die Parameter des Resonators<br />

so gewählt, dass der sagittale Fokus ws = 25,6 µm in etwa dem optimalen Fokus<br />

w0 = 25,9 µm entspricht. Der tangentiale Fokus beträgt dann wt = 36,5 µm. Je flacher<br />

die Kurven in Abbildung 4.4(a) verlaufen, desto stabiler ist die Fokusgröße im Kristall,<br />

wodurch sich die Stabilität des Resonators erhöht. Man erkennt, dass in einem Akzeptanzbereich<br />

von ∆df � 0, 5 cm ein stabiler fokussierter Arm aufgebaut werden kann.<br />

Unter Verwendung des Matrixformalismus ist es zudem möglich, den Strahlradius w(z)<br />

für jede Position z <strong>bei</strong> einem Umlauf im Resonator zu simulieren (Abbildung 4.4(b)).<br />

Da der Fokus im Kristall elliptisch gewählt wurde, erhält man für eine geeignete Wahl<br />

der Resonatorparameter im kollimierten Arm einen runden Strahl. Dies ist von großem<br />

Vorteil im Hinblick auf die Vorformung des einzukoppelnden Strahls (siehe Abschnitt<br />

<strong>zur</strong> Strahlformung). Die aus der Simulation erhaltenen Werte sind in Tabelle 4.3 zusammengefasst.<br />

38


Freier Spektralbereich und Finesse<br />

4.1. Planung der Frequenzverdopplung<br />

Die Gesamtlänge des Resonators ergibt sich zu L = df + dk = 58, 68 cm. Damit beträgt<br />

der freie Spektralbereich nach Gleichung (3.4.13):<br />

∆FSR = c<br />

L<br />

Die Finesse berechnet sich nach Gleichung (3.4.14) wie folgt:<br />

F = 2π<br />

1 − ρ =<br />

= 510, 9 MHz. (4.1.13)<br />

2π<br />

. (4.1.14)<br />

1 − R1R2R3R4TKristall<br />

Mit R1 = 98, 5 %, R2 = R3 = R4 = 99, 96 % und TKristall = 99, 8 % ergibt sich die Finesse<br />

zu F = 346.<br />

Strahlformung<br />

Für eine maximale Einkopplung in den Resonator muss neben der Impedanzanpassung<br />

auch eine Anpassung der Strahlmode vorgenommen werden. Das bedeutet, dass der<br />

einzukoppelnde Strahl so vorgeformt werden muss, dass der räumliche Überlapp seiner<br />

Mode mit der im Resonator umlaufenden Mode möglichst groß ist. Dazu muss sein<br />

Strahlradius im kollimierten Arm genau den in Abbildung 4.4(b) gezeigten Verlauf annehmen.<br />

Da der Strahl im kollimierten Arm eine runde Gaußmode aufweist, kann das<br />

Linsensystem <strong>zur</strong> Strahlformung aus zwei runden plan-konvex Linsen aufgebaut werden.<br />

Positionen und Brennweiten der Linsen können wiederum mithilfe des Matrixformalismus<br />

simuliert werden. Der berechnete Strahlverlauf ist in Abbildung 4.5 gezeigt. Für<br />

Strahlradius [mm]<br />

0.7<br />

0.6<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

L1<br />

0.0<br />

-80 -70 -60 -40 -29,3 -20 0 10,2 20<br />

Position [cm]<br />

L2<br />

Sp1 Sp1<br />

ww<br />

Abbildung 4.5: Berechneter Verlauf des Strahlradius <strong>zur</strong> Strahlformung. Die Positionen der Linsen<br />

L1 und L2 entsprechen dem Abstand zum Einkoppelspiegel Sp1 des Resonators. Die Brennweiten<br />

der Linsen betragen f(L1) = 25 cm und f(L2) = 12,5 cm. Aufgrund der leichten Asymmetrie<br />

des Resonators, bedingt durch den Versatz des Strahls <strong>bei</strong>m Durchgang durch den Brewsterkristall,<br />

befindet sich der ” weiche“ Fokus ww nicht mittig zwischen Sp1 und Sp2.<br />

39


4. <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

den Strahlradius des einzukoppelnden Strahls wurde ein Wert von w = 645 µm ermittelt<br />

(siehe Abbildung 5.2(b)). Da der Verdopplungsresonator noch von einem Aluminiumgehäuse<br />

umgeben wird (siehe Abschnitt 4.2.2) und zwischen diesem und der Linse L2<br />

zwei weitere Umlenkspiegel <strong>zur</strong> Justage der Einkopplung in den Strahlengang einzubringen<br />

sind, ist <strong>bei</strong> der Berechnung darauf zu achten, einen ausreichend großen Abstand<br />

der Linse L2 zum Spiegel Sp1 einzuhalten.<br />

40<br />

Tabelle 4.3: Übersicht der Eigenschaften und der berechneten Werte für den Resonator<br />

Resonator<br />

Fundamentale Wellenlänge 594 <strong>nm</strong><br />

Harmonische Wellenlänge <strong>297</strong> <strong>nm</strong><br />

Länge des fokussierten Arms df<br />

8,61 cm<br />

Länge des kollimierten Arms dk<br />

50 cm<br />

Winkel α 11,7�<br />

Fokus im Kristall ws = 25, 6 µm<br />

wt = 36, 5 µm<br />

Weicher Fokus im kollimierten Arm 200 µm<br />

Freier Spektralbereich ∆FSR<br />

510,9 MHz<br />

Finesse F<br />

Resonatorspiegel<br />

346<br />

Reflektivität R2, R3, R4<br />

99,96 % @594 <strong>nm</strong><br />

0,2 % @<strong>297</strong> <strong>nm</strong><br />

Krümmungsradius von Sp3, Sp4<br />

75 mm<br />

Reflektivität des Einkoppelspiegels R1<br />

Kristall<br />

98,5 %<br />

Kristallabmessungen 5×5×10 mm3 Kristallschnitt Brewsterschnitt<br />

Brewesterwinkel αB<br />

56,22�<br />

Betriebstemperatur (140 ± 20) �C<br />

Maximale Konversionseffizienz ɛ 65,4 %


4.2 <strong>Aufbau</strong> der Frequenzverdopplung<br />

4.2. <strong>Aufbau</strong> der Frequenzverdopplung<br />

In diesem Abschnitt wird gezeigt, wie der zuvor berechnete Verdopplungsresonator aufgebaut<br />

wurde. Zu Beginn wird erklärt, wie der Kristall mit einem eigens konstruierten<br />

Ofen auf einer konstanten Temperatur im Bereich von (140±20) �C gehalten werden<br />

kann. Anschließend wird auf einige konzeptionelle Details eingegangen, die dafür sorgen,<br />

dass der Resonator eine stabile Laserquelle für <strong>297</strong> <strong>nm</strong> darstellt. Zum Abschluss des Kapitels<br />

wird die Stabilisierung des Resonators nach der Pound-Drever-Hall-Methode[46]<br />

erläutert. Eine schematische Skizze des <strong>Aufbau</strong>s für die Frequenzverdopplung ist in Abbildung<br />

4.6 zu sehen.<br />

L1<br />

EOM<br />

L2<br />

PDH-PD<br />

PD2<br />

λ/2<br />

PBS<br />

Faser<br />

vom Farbstofflaser<br />

PD1<br />

Aluminiumgehäuse<br />

Resonatorplatte<br />

Sp1<br />

Sp3<br />

λ/2 λ/2-Verzögerungsplatte<br />

PBS Polarisierender Strahlteilerwürfel<br />

PD Photodiode<br />

PDH-PD Pound-Drever-Hall Photodiode<br />

L Linse<br />

EOM Elektrooptischer Modulator<br />

Sp Resonatorspiegel<br />

Ofen<br />

Kristall<br />

Sp4<br />

Zylinderlinse<br />

Piezoaktor<br />

Abbildung 4.6: Schematische Skizze der Frequenzverdopplung. Der vom Farbstofflaser erzeugte<br />

Strahl der fundamentalen Wellenlänge von 594 <strong>nm</strong> wird durch eine Lichtleitfaser zum Experimenttisch<br />

geführt. Dort kann die Intensität mit der Kombination einer λ/2 Platte und <strong>eines</strong> polarisierenden<br />

Strahlteilerwürfels (PBS) eingestellt werden. Der PBS sorgt zudem für die benötigte<br />

p-Polarisation des Lichts. Der EOM moduliert die für die Pound-Drever-Hall (PDH) Stabilisierung<br />

benötigten Frequenz-Seitenbänder. Nachdem der Strahl durch die <strong>bei</strong>den Linsen L1 und L2<br />

vorgeformt wurde, wird er in den Resonator eingekoppelt und überhöht. Die im Kristall erzeugte<br />

Harmonische <strong>bei</strong> <strong>297</strong> <strong>nm</strong> verlässt den Resonator durch den Spiegel Sp4. Das am Einkoppelspiegel<br />

Sp1 reflektierte Laserlicht trifft auf zwei Photodioden (PD). Eine schnelle Photodiode PDH-PD<br />

liefert das Signal, aus welchem das PDH-Fehlersignal erzeugt wird, um den Resonator zu stabilisieren.<br />

Die Photodiode PD2 misst das Einkoppelsignal. Der Resonator ist auf einer Aluminiumplatte<br />

aufgebaut und wird von einem evakuierbaren Gehäuse umgeben.<br />

Sp2<br />

41


4. <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

Kristall<br />

Heizblock aus Kupfer<br />

Ofenhalterung<br />

Marcor-Keramik<br />

Teflon-Plättchen<br />

Einschub für die Heizpatrone<br />

Einschub für den Thermowiderstand<br />

(a) Ofen: Modell (b) Ofen: Foto<br />

Abbildung 4.7: (a) Gezeigt ist eine Skizze des verwendeten Ofens. Zur besseren Übersicht wurde<br />

ein Teil des Heizblocks ausgeblendet. In (b) ist der Ofen, so wie er im <strong>Aufbau</strong> zum Einsatz kommt<br />

abgebildet.<br />

4.2.1 Temperaturstabilisierung für den Kristall<br />

Wie in den vorangegangenen Kapiteln bereits diskutiert wurde, muss der Kristall auf<br />

einer konstanten Temperatur im Bereich von (140±20) �C gehalten werden. Zum Heizen<br />

wird ein eigens konstruierter Ofen verwendet (siehe Abbildung 4.7(a)). Der vordere zu<br />

heizende Teil des Ofens besteht aus einem Kupferblock, in den eine Heizpatrone eingelassen<br />

ist. Sie besitzt einen Heizwiderstand von 11,5 Ω und dissipiert daher aufgrund des<br />

ohmschen Gesetzes eine Heizleistung von:<br />

PHeiz =<br />

2 U<br />

. (4.2.1)<br />

11,5 Ω<br />

Um eine variable Heizleistung zu erhalten, kann die Heizspannung auf einen beliebigen<br />

Wert bis Umax = 24 V eingestellt werden. Diese Heizspannung wird aktiv von einer<br />

PID-Regelung in Kombination mit einem Netzteil eingestellt. Der Regelkreis korrigiert<br />

die Ausgangsspannung des Netzteils so, dass die Temperatur <strong>eines</strong> nahe am Kristall angebrachten<br />

Thermowiderstands konstant bleibt. Auf diese Weise konnte eine Stabilität<br />

der Temperatur von ±0,2 �C erreicht werden. Des Weiteren ist der Ofen so konstruiert,<br />

dass der Kristall bereits im richtigen Winkel zum Laserstrahl steht. Ein Deckel bildet<br />

den vorderen Abschluss des Ofens, welcher sich zum Tauschen des Kristalls abschrauben<br />

lässt. Der Kristall wird von zwei in den Deckel eingelassenen Spiralfedern fixiert. Den<br />

Mittelteil des Ofens bildet ein 1 mm starkes Teflonplättchen, sowie ein Keramikblock aus<br />

Marcor. Dieser Teil soll im Wesentlichen den Wärmefluss vom heißen vorderen Teil des<br />

Ofens <strong>zur</strong> Resonatorplatte unterbinden, damit sich diese im geschlossenen Aluminiumgehäuse<br />

nicht aufheizt und ausdehnt. Teflon stellt mit einer um drei Größenordnungen<br />

geringeren Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu Kupfer ein ideales thermisches Isolationsmaterial<br />

dar. Die Keramik Marcor ist ebenfalls ein gutes Isolationsmaterial, welche sich<br />

zudem sehr gut mechanisch verar<strong>bei</strong>ten lässt und so mit der Ofenhalterung aus Aluminium<br />

verschraubt werden kann. Die Ofenhalterung wird auf einer Verschiebeplattform 3<br />

42<br />

3 Modell: 9081-M der Firma Newport.


4.2. <strong>Aufbau</strong> der Frequenzverdopplung<br />

befestigt und kann somit über drei Achsen und zwei Winkel ausgerichtet werden. Die<br />

Position des Kristalls kann dadurch sehr präzise im Strahlengang justiert werden. Insgesamt<br />

wurde der Arm des Ofens so kurz wie möglich konzipiert, damit Erschütterungen<br />

nur zu einem geringen Versatz des Kristalls führen. In Abbildung 4.7(b) ist der Ofen, so<br />

wie er im <strong>Aufbau</strong> zum Einsatz kommt, gezeigt.<br />

4.2.2 <strong>Aufbau</strong> des Resonators<br />

In diesem Abschnitt wird der <strong>Aufbau</strong> des Resonators beschrieben. Die benötigten Berechnungen<br />

wurden in Abschnitt 4.1.3 durchgeführt. Um den Verdopplungsresonator<br />

möglichst unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Erschütterungen, Luftbewegung<br />

oder akustischen Störungen zu halten, wurde großer Wert auf die Umsetzung der<br />

folgenden Punkte gelegt:<br />

� Geringe Strahlhöhe<br />

� Mechanische Entkopplung<br />

� Schutz durch ein massives Aluminiumgehäuse mit der Möglichkeit, ein Vakuum zu<br />

erzeugen<br />

Der Resonator wurde auf einer 1 cm starken Aluminiumplatte aufgebaut. Die Resonatorspiegel<br />

werden von Optikhaltern 4 der Firma Maier fixiert. Zusammen mit der Höhe<br />

kleiner Aluminiumplatten, auf denen die Spiegelhalter <strong>zur</strong> flexiblen Positionierung auf<br />

der Resonatorplatte befestigt sind, ergibt sich eine Strahlhöhe von 32,5 mm.<br />

Der Spiegel Sp2 wurde auf einen Piezoaktor 5 geklebt, um so die Länge des Resonators<br />

aktiv regeln zu können. Da der Piezoaktor, wenn er seine Länge ändert, nicht nur gegen<br />

den Spiegel drückt, sondern auch gegen seine Halterung, ist es notwendig das Gewicht des<br />

Piezohalters groß zu wählen. Dadurch können mögliche erzwungene Eigenschwingungen<br />

unterdrückt werden. Als Halterung wurde für den <strong>Aufbau</strong> eine Konstruktion aus einem<br />

massiven Messingblock gefertigt. Wie in [60] gezeigt, erhöht sich der Frequenzbereich<br />

in dem der Piezoaktor regeln kann, wenn man ihn mechanisch vorspannt, da so seine<br />

Resonanzfrequenz erhöht wird. Des Weiteren erhöht die Vorspannung die mechanische<br />

Stabilität des durch Piezoaktor und Spiegel entstehenden Arms. Die Konstruktion des<br />

Piezohalters mit vorgespanntem Piezoaktor samt Spiegel ist im Anhang A in Abbildung<br />

A.1 detailliert gezeigt.<br />

In Abbildung 4.8 ist der vollständige <strong>Aufbau</strong> des Resonators zu sehen. Die Spiegelhalter<br />

befinden sich auf kleinen Aluminiumplatten, welche mit jeweils zwei Schrauben<br />

flexibel in ihrer Position auf der Resonatorplatte fixiert werden können. Zudem ist die<br />

Verschiebeplattform mit der Ofenkonstruktion auf der Resonatorplatte befestigt. Da<br />

der erzeugte UV-Strahl, aufgrund des elliptischen Fokus im Kristall, eine starke Elliptizität<br />

aufweist, wurde eine plan-konvexe Zylinderlinse hinter dem Auskoppelspiegel<br />

4 Modell: S1-3-1/2”.<br />

5 Piezoaktor PSt500/10/5 der Firma Piezomechanik GmbH.<br />

43


4. <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

Resonatorplatte Ofen mit Kristall<br />

Aluminiumgehäuse<br />

Spiegelhalter mit Spiegel<br />

Aluminiumplatte <strong>zur</strong> Positionierung<br />

des Spiegelhalters<br />

elektrische Durchführungen<br />

Verschiebeplattform<br />

Abbildung 4.8: <strong>Aufbau</strong> des Resonators.<br />

Spiegel<br />

Piezoaktor<br />

Halterung aus Messing<br />

positioniert. Als Auflager für den Resonator dienen fünf Aluminiumsäulen. Zur mechanischen<br />

Entkopplung wurde zwischen den Aluminiumsäulen und der Resonatorplatte ein<br />

Dämpfungsmaterial aus Gummi eingebracht.<br />

Umgeben wird der Resonator von einem massiven Gehäuse, ebenfalls aus Aluminium.<br />

Da die Möglichkeit gegeben sein soll, ein Vakuum im Gehäuse zu erzeugen, wurde<br />

dieses aus einem Block gefertigt. Insgesamt stehen acht elektrische Durchführungen <strong>zur</strong><br />

Verfügung. Jeweils zwei werden für die Heizpatrone des Ofens und die Stromversorgung<br />

des Piezoaktors benötigt. Des Weiteren wurde ein Thermowiderstand Pt100 im Ofen<br />

nahe des Kristalls und einer an der Resonatorplatte positioniert. Durch deren temperaturabhängigen<br />

Widerstand erhält man einen Rückschluss auf die aktuelle Temperatur.<br />

Die Ein- und Austrittslöcher für die Laserstrahlen werden von Schaugläsern abgeschlossen.<br />

Zwischen Gehäusewand und Deckel wird <strong>zur</strong> Abdichtung eine Viton-Rundschnur<br />

in eine Nut eingelassen. Der Anschluss für eine Vakuumpumpe befindet sich am Deckel.<br />

Mit dieser Konstruktion lässt sich der Druck auf einige Millibar reduzieren. Gemessen<br />

über einen Zeitraum von 48 Tagen stieg der Druck von 0,3 mbar auf 4,9 mbar an. Dies<br />

entspricht einer täglichen Druckzunahme von ca. 0,1 mbar. Bei einer Ofentemperatur<br />

44


Faser<br />

Verstärker<br />

EOM<br />

Oszillator<br />

∼<br />

Signalteiler<br />

4.2. <strong>Aufbau</strong> der Frequenzverdopplung<br />

PDH-<br />

Photodiode<br />

Signalmischer PID-Regelung<br />

Piezoaktor<br />

Abbildung 4.9: Schematische Skizze <strong>zur</strong> Erzeugung des Pound-Drever-Hall-Fehlersignals, mit<br />

dem die Länge des Resonators stabilisiert wird.<br />

von 120 �C erwärmt sich die Resonatorplatte auf konstante 31 �C.<br />

4.2.3 Stabilisierung des Resonators nach Pound-Drever-Hall<br />

Damit die eingekoppelte Laserleistung im Resonator überhöht werden kann, muss die<br />

Resonanzbedingung nλ = L stets erfüllt sein. Äußere Einflüsse, wie kleine mechanische<br />

Störungen, Luftbewegung oder die temperatur- und druckbedingte Änderung des Brechungsindex<br />

der Luft verändern permanent die optische Länge des Resonators. Um die<br />

Länge des Resonators aktiv zu regeln, wurde, wie bereits in Abschnitt 4.2.2 beschrieben,<br />

der Spiegel Sp2 auf einen Piezoaktor geklebt. Für die aktive Regelung ist ein Fehlersignal<br />

nötig, anhand dessen eine PID-Regelung erkennt, ob der Resonator resonant ist<br />

oder nicht. Außerdem muss das Fehlersignal Auskunft darüber geben, wie die Länge des<br />

Resonators korrigiert werden muss, wenn dieser nicht resonant ist. Zur Erzeugung <strong>eines</strong><br />

solchen Fehlersignals wird die Pound-Drever-Hall-Methode 6 [46] verwendet. Der <strong>Aufbau</strong><br />

für eine PDH-Stabilisierung ist in Abbildung 4.9 skizziert. Der Laser durchläuft einen<br />

elektrooptischen Modulator 7 , in dem ein Kristall als Pockels-Zelle agiert. Durch Anlegen<br />

<strong>eines</strong> elektrischen Feldes ändert sich die Phasenlage des Laserstrahls. Mithilfe einer<br />

Hochfrequenzspannung können somit Frequenzbänder (Seitenbänder) in der Umgebung<br />

der Trägerfrequenz moduliert werden. Der Abstand der Seitenbänder <strong>zur</strong> Trägerfrequenz<br />

entspricht der Modulationsfrequenz. Zu beachten ist da<strong>bei</strong>, dass die Polarisation des Lasers<br />

mit der optischen Achse des Kristalls übereinstimmen muss. Das 100 MHz Modulationssignal<br />

wird von einem spannungsgesteuerten Oszillator erzeugt und anschließend<br />

verstärkt. Liegen die erzeugten Seitenbänder weit außerhalb der Transmissionsbreite δf<br />

des Resonators, werden sie an diesem reflektiert und können von einer geeigneten Pho-<br />

6 kurz: PDH-Methode.<br />

7 kurz: EOM, Modell: EO F100M3-VIS der Firma qubig GmbH.<br />

45


4. <strong>Aufbau</strong> des <strong>Lasersystems</strong><br />

Signal [Bel. Einheit]<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

0.5<br />

1.0<br />

1.5<br />

2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 0.5 1.0<br />

Resonatorlänge [Bel. Einheit]<br />

Abbildung 4.10: Gezeigt ist das vom Phasendetektor generierte Pound-Drever-Hall-Signal. Man<br />

erkennt den steilen Nulldurchgang der Regelflanke. Der Graph wurde mit einem Speicheroszilloskop<br />

aufgezeichnet.<br />

todiode detektiert werden. Wie in Abschnitt 3.4 beschrieben überlagert sich die am<br />

Einkoppelspiegel reflektierte Welle mit der nach einem Umlauf im Resonator transmittierten<br />

Welle. Ist der Resonator resonant, so ist die Phasenlage dieser <strong>bei</strong>den Teilwellen<br />

exakt gegenphasig. Außerhalb der Resonanz verschieben sich die Phasen in eine wohldefinierte<br />

Richtung gegeneinander. Die Seitenbänder dienen da<strong>bei</strong> als Referenzsignal.<br />

Das Signal wird von der PDH-Photodiode (siehe auch Abbildung 4.6) detektiert und<br />

anschließend mit dem ursprünglichen Modulationssignal durch einen Phasendetektor<br />

gemischt. Das generierte PDH-Fehlersignal ist in Abbildung 4.10 dargestellt. Man erkennt<br />

den charakteristischen, steilen Nulldurchgang der Regelflanke. Eine PID-Regelung<br />

korrigiert aktiv die Spannung am Piezoaktor und damit die Länge des Resonators, um<br />

diesen resonant zu halten. Im Abstand der Modulationsfrequenz wird der Nulldurchgang<br />

des Fehlersignals von zwei weiteren Nulldurchgängen umgeben. Diese werden durch die<br />

modulierten Seitenbänder erzeugt. Jeweils zwischen der Regelflanke und den umgebenen<br />

Nulldurchgängen besitzt das Fehlersignal ein breites Plateau. Da die PID-Regelung<br />

stets versucht in Richtung Nullpunkt zu korrigieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass<br />

das System wieder <strong>zur</strong> zentralen Regelflanke <strong>zur</strong>ückfindet, wenn es durch eine größere<br />

Erschütterung die Resonanz verlässt. Der steile Nulldurchgang, sowie die flankierenden<br />

Plateaus des PDH-Fehlersignals wirken sich positiv auf die Resonatorstabilisierung aus.<br />

46


Stabilisierung des Farbstofflasers<br />

Kapitel 5<br />

Zur Erzeugung der Fundamentalwellenlänge von 594 <strong>nm</strong> wird ein Farbstofflaser verwendet<br />

1 . Da<strong>bei</strong> handelt es sich um einen aktiv stabilisierten Ring-Laser mit dem Farbstoff<br />

Rhodamine 6G als aktives Medium. Gepumpt wird der Farbstofflaser von einem 15 W-<br />

Festkörperlaser 2 <strong>bei</strong> 532 <strong>nm</strong>. Zu Beginn dieses Kapitels wird auf die Funktionsweise des<br />

verwendeten Farbstofflasers eingegangen und seine für den Ei<strong>nm</strong>odenbetrieb benötigten<br />

frequenzselektierenden Elemente werden erklärt. Im Anschluss werden die Leistungsmerkmale<br />

des Lasers aufgeführt. Um die Frequenz des Farbstofflasers konstant zu halten,<br />

wird dieser auf einen externen Resonator (Referenzresonator) stabilisiert. Die Frequenz<br />

variierte jedoch innerhalb einer Viertelstunde um bis zu 100 MHz 3 . Für die Anwendung<br />

im Experiment darf die Ungenauigkeit der Frequenz jedoch maximal einige Megahertz<br />

betragen. Die Ursache für die große Schwankung der Frequenz ist eine kontinuierliche<br />

Längenänderung des Referenzresonators. Daher musste der Resonator modifiziert und<br />

zusätzlich auf die Frequenz <strong>eines</strong> Referenzlasers stabilisiert werden. Als Referenzlaser<br />

kommt ein Diodenlaser <strong>bei</strong> 780 <strong>nm</strong> zum Einsatz, der mithilfe einer Schwebungsstabilisierung<br />

an einen frequenzstabilisierten Diodenlaser derselben Bauweise gekoppelt wird.<br />

Der <strong>Aufbau</strong> des Referenzlasers wird im dritten Abschnitt erläutert. Zum Abschluss dieses<br />

Kapitels wird die Stabilisierung des Referenzresonators auf den Referenzlaser erklärt<br />

und eine Methode präsentiert, mit der man die Wellenlänge des Farbstofflasers verstimmen<br />

kann. In Abbildung 5.1 ist eine schematische Skizze des Gesamtaufbaus für die<br />

Stabilisierung des Farbstofflasers gezeigt.<br />

5.1 Der Farbstofflaser<br />

Die Funktionsweise des Farbstofflasers ist aus Abbildung 5.1 ersichtlich. Der in hochreinem<br />

Ethylenglycol gelöste Farbstoff Rhodamine 6G befindet sich in einem Pumpkreislauf.<br />

Er wird mit 15 bar durch eine schlitzförmige Düse gepresst. Auf diese Weise<br />

entsteht ein Freistrahl in Form <strong>eines</strong> breiten Flüssigkeitsfilms. In diesem Freistrahl<br />

werden die Farbstoffmoleküle durch den Pumplaser optisch angeregt. Die anschließend<br />

durch spontane Emission entstehende Fluoreszenz von Rhodamine 6G deckt den spek-<br />

1 Modell: Matisse DS der Firma Sirah GmbH.<br />

2 Modell: Millennia Prime CW DPSS der Firma Newport Spectra-Physics GmbH.<br />

3 Zur Messung der Frequenz bzw. der Wellenlänge wird ein Wellenlänge<strong>nm</strong>essgerät der Firma High-<br />

Finesse verwendet. Modell: WS/7.<br />

47


5. Stabilisierung des Farbstofflasers<br />

532<strong>nm</strong><br />

Pumplaser<br />

PD1<br />

Referenzresonator<br />

PD2 PBS<br />

Farbstofflaser<br />

Resonatorspiegel<br />

LP DE PE TGG<br />

S4<br />

N<br />

S<br />

Piezoaktor<br />

PBS<br />

λ/2 λ/2<br />

FD<br />

BiFi S1<br />

Faser<br />

PBS<br />

BiFi Doppelbrechender Filter PBS<br />

λ/2<br />

Polarisierender Strahlteilerwürfel<br />

DE Dünnes Etalon PD Photodiode<br />

DL Diodenlaser PE Piezo-Etalon<br />

FD Farbstoffdüse S Spiegel<br />

G Glasplättchen SB Strahlblock<br />

λ/2 λ/2 Verzögerungsplatte SP Schneller Piezoaktor<br />

LP Langsamer Piezoaktor TGG Terbium-Gallium-Granat Platte<br />

OI Optischer Isolator<br />

S2<br />

S3<br />

SP<br />

SB<br />

λ/2<br />

594<strong>nm</strong><br />

780<strong>nm</strong><br />

Referenzlaser (DL):<br />

Schwebungsstabilisierung<br />

Faser<br />

G<br />

PD3 Faser<br />

Masterlaser<br />

PBS<br />

λ/2<br />

Faser <strong>zur</strong><br />

Frequenzverdopplung<br />

Abbildung 5.1: Schematische Skizze des <strong>Aufbau</strong>s <strong>zur</strong> Stabilisierung des Farbstofflasers. Der<br />

Farbstoff Rhodamine 6G wird von einem diodengepumpten Festkörperlasers <strong>bei</strong> 532 <strong>nm</strong> optisch<br />

angeregt. Ein Ringresonator mit diversen dispersiven Elementen erzeugt aus der Fluoreszenz des<br />

Farbstoffes einen schmalbandigen Laser im Ei<strong>nm</strong>odenbetrieb. Das Licht wird in eine Lichtleitfaser<br />

eingekoppelt und <strong>zur</strong> Frequenzverdopplung geführt. Ein Teilstrahl des Lichts wird im Farbstofflaser<br />

abgezweigt und durch eine Lichtleitfaser zum Referenzresonator geleitet. Mithilfe des Transmissionssignals<br />

wird die Wellenlänge des Farbstofflasers auf den Referenzresonator stabilisiert. Ein<br />

durch die Methode der Schwebungsstabilisierung stabilisierter Diodenlaser <strong>bei</strong> 780 <strong>nm</strong> dient <strong>zur</strong><br />

Längenstabilisierung des Referenzresonators.<br />

tralen Bereich von 560-610 <strong>nm</strong> ab. Um die Emissionswellenlänge des Farbstofflasers auf<br />

eine einzige zu reduzieren (Ei<strong>nm</strong>odenbetrieb) und diese flexibel über den kompletten<br />

Wellenlängenbereich der Fluoreszenz einstellbar zu machen, wird ein Ringresonator mit<br />

einigen dispersiven Elementen verwendet. Die dispersiven Elemente werden im Folgenden<br />

erklärt.<br />

Der doppelbrechende Filter BiFi 4<br />

Der doppelbrechende Filter besteht aus drei Quarzplatten, die im Brewsterwinkel zum<br />

umlaufenden Laserstrahl orientiert sind. Dadurch kann p-polarisiertes Licht den BiFi<br />

nahezu verlustfrei passieren, wohingegen s-polarisiertes Licht Verluste durch Reflexion<br />

erfährt. Aufgrund der doppelbrechenden Eigenschaft agiert jede der Quarzplatten als<br />

Verzögerungsplatte und dreht die Polarisationsrichtung der eintreffenden Welle. Im Folgenden<br />

soll nun die Polarisation der eintreffenden Welle als p-polarisiert angenommen<br />

werden. Besitzt der E-Feld-Vektor der einlaufenden Welle den Winkel θ gegen die optische<br />

Achse der Quarzplatte, so lässt er sich in eine parallele und eine senkrechte Komponente<br />

<strong>zur</strong> optischen Achse zerlegen. Aufgrund der Doppelbrechung haben die <strong>bei</strong>den<br />

48<br />

4 engl.: Birefringent Filter, kurz: BiFi.<br />

λ/2<br />

OI<br />

DL


5.1. Der Farbstofflaser<br />

Komponenten unterschiedliche Laufzeiten und es entsteht zwischen ihnen eine Phasendifferenz<br />

von ∆φ, welche für die Drehung der Polarisation verantwortlich ist. Wenn die<br />

Welle durch die Drehung der Polarisation nach dem Durchgang durch die Platte nicht<br />

mehr vollständig p-polarisiert ist, erfährt sie an der Brewsterfläche reflexionsbedingte<br />

Verluste. Es können also nur solche Wellenlängen den BiFi verlustfrei passieren, für<br />

welche die Phasendifferenz gerade die Bedingung ∆φ = 2πn für eine natürliche Zahl n<br />

erfüllt. Für diesen Fall ändert sich die Polarisation nicht. Da Rhodamine 6G zwischen<br />

560 <strong>nm</strong> und 610 <strong>nm</strong> fluoresziert, gibt es nur eine Wellenlänge, für die der BiFi transparent<br />

wird. Um diese Wellenlänge zu verändern, werden die Quarzplatten und damit auch<br />

deren optische Achsen gedreht, sodass die Resonanzbedingung des BiFi für die selektierte<br />

Wellenlänge erfüllt ist. Die Verwendung von drei Quarzplatten hintereinander führt<br />

zu einer kleineren Bandbreite der Emissionswellenlänge. Sie beträgt laut Hersteller etwa<br />

50 GHz.<br />

Das Piezo-Etalon<br />

Das Piezo-Etalon, bestehend aus zwei Prismen, deren parallele Stirnflächen von einem<br />

Luftspalt getrennt sind, funktioniert wie ein Fabry-Perot Interferometer. Um die Größe<br />

des Luftspalts aktiv zu regeln, ist <strong>eines</strong> der <strong>bei</strong>den Prismen auf einem Piezoaktor befestigt.<br />

Für das Interferometer beträgt der freie Spektralbereich etwa 20 GHz und die Finesse<br />

ungefähr 3. Das Piezo-Etalon stellt sicher, dass der Laser nur auf einer longitudinalen<br />

Mode anschwingen kann. Alle weiteren Moden erfahren große Verluste. Der Abstand der<br />

Prismen muss dafür aktiv auf einem Vielfachen der gewünschten Wellenlänge gehalten<br />

werden.<br />

Das dünne Etalon<br />

Die Kombination aus BiFi und Piezo-Etalon genügt im Allgemeinen nicht, um einen<br />

Ei<strong>nm</strong>odenbetrieb zu garantieren. Deshalb befindet sich ein weiterer Frequenzfilter im<br />

Strahlengang. Das dünne Etalon ist ein Fabry-Perot Interferometer mit einem freien<br />

Spektralbereich von 250 GHz und einer relativ geringen Finesse.<br />

TGG-Platte<br />

Da in einem Ring-Laser prinzipiell zwei Moden derselben Frequenz in entgegengesetzter<br />

Richtung im Resonator umlaufen können, ist ein optischer Isolator nötig. Er besteht<br />

aus einer Terbium-Gallium-Granat (kurz: TGG) Kristall-Platte, die von einem starken<br />

Magnetfeld umgeben wird. Dieser Faraday-Rotator dreht den Polarisationsvektor<br />

der umlaufenden Welle um einige Grad unabhängig von der Propagationsrichtung. Zwischen<br />

den Spiegeln S1, S2 und S3 (siehe Abbildung 5.1) verläuft der Strahl nicht mehr<br />

in der Resonatorebene. Die Spiegel sind so eingestellt, dass aufgrund der Geometrie die<br />

Polarisation an dem höher positionierten Spiegel S2 abhängig von der Umlaufrichtung<br />

des Strahls in verschiedene Richtungen gedreht wird. Für den im Gegenuhrzeigersinn<br />

umlaufenden Strahl heben sich die Polarisationsdrehungen gerade auf. Für den im Uhr-<br />

49


5. Stabilisierung des Farbstofflasers<br />

(a) Strahlprofil des Farbstofflasers (b) Strahlprofil hinter der Faserauskopplung<br />

Abbildung 5.2: (a) Farbkodiertes Strahlprofil des Farbstofflasers, wie es von der CCD-Kamera<br />

aufgezeichnet wurde. Hinter der Faserauskopplung ergibt sich das in (b) gezeigte Profil des kollimierten<br />

Strahls. Es entspricht in sehr guter Näherung einem Gaußprofil. Der Strahlradius ergibt<br />

sich aus dem Gaußfit der Kamerasoftware und beträgt 645 µm.<br />

zeigersinn propagierenden Strahl addieren sich diese und die Strahlung erfährt an den<br />

diversen Brewsterflächen im Strahlengang hohe Verluste.<br />

5.2 Leistungsmerkmale des Farbstofflasers<br />

Die Ausgangsleistung des Farbstofflasers liegt durchschnittlich zwischen 2,6 W und 2,8 W.<br />

Auf einer Zeitskala von 100 ms beträgt die Linienbreite weniger als 150 kHz. Das Strahlprofil<br />

des Lasers wurde von einer CCD-Kamera 5 vermessen und ist in Abbildung 5.2(a)<br />

dargestellt. Man erkennt eine Elliptizität der Intensitätsverteilung. Die Form des Strahlprofils<br />

hängt von vielen Faktoren ab. So nimmt <strong>bei</strong>spielsweise die Elliptizität des Strahlprofils<br />

mit steigender Leistung des Pumplasers zu. Auch die Position und Einstellung der<br />

Resonatorspiegel beeinflussen das Strahlprofil. Wie in Abbildung 5.1 zu sehen, wird der<br />

Laserstrahl durch eine Lichtleitfaser 6 <strong>zur</strong> Frequenzverdopplung geleitet. Die Kopplungseffizienz<br />

liegt im Bereich von 60%, sodass hinter der Faserauskopplung noch zwischen<br />

1,5 W und 1,7 W <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Hinter der Faserauskopplung ergibt sich das in<br />

Abbildung 5.2(b) gezeigte Profil des kollimierten Strahls. Es entspricht in sehr guter<br />

Näherung einem Gaußprofil. Der Strahlradius ergibt sich aus dem Gaußfit der Kamerasoftware<br />

und beträgt 645 µm.<br />

Frequenzstabilisierung des Farbstofflasers<br />

Um die Frequenz des Farbstofflasers zu stabilisieren, wird, wie in Abbildung 5.1 zu sehen,<br />

ein Referenzresonator der Firma Sirah verwendet. Dieser besteht aus zwei Spiegeln,<br />

wo<strong>bei</strong> einer der Spiegel auf einem Piezoaktor befestigt ist. Der freie Spektralbereich<br />

beträgt ∆FSR = 600 MHz. Ein Teil der im Farbstofflaser erzeugten Laserstrahlung wird<br />

hinter dem Auskoppelspiegel S1 abgezweigt und in eine Lichtleitfaser eingekoppelt. Das<br />

50<br />

5 Modell: WinCamD-UCD23 der Firma Data Ray Inc.<br />

6 Verwendet wurde eine 15 m lange, polarisationserhaltende Monomoden-Lichtleitfaser der Firma<br />

NKT Photonics. Modell: LMA-PM-10.


Signal [Bel. Einheit]<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

5.2. Leistungsmerkmale des Farbstofflasers<br />

0.0<br />

200 0 200 400 600 800<br />

Frequenz f [MHz]<br />

Abbildung 5.3: Gezeigt ist das Transmissionsspektrum des Farbstofflasers <strong>bei</strong>m Durchgang durch<br />

den Referenzresonator, wie es von der Photodiode PD1 detektiert wurde. Die Messwerte (orange)<br />

wurden von einem Speicheroszilloskop aufgezeichnet. An die Messwerte wurde die Funktion (5.2.1)<br />

angepasst (schwarz). Da der freie Spektralbereich für den Referenzresonator bekannt ist, wurde<br />

die x-Achse auf eine Frequenzachse skaliert. Eine Frequenzänderung des Farbstofflasers ist durch<br />

die roten Pfeile dargestellt. Die daraus resultierende Intensitätsänderung des Transmissionssignals<br />

wird durch die blauen Pfeile illustriert.<br />

Licht aus dieser Faser wird durch den Referenzresonator geleitet und von der Photodiode<br />

PD1 detektiert. Verändert man die Länge des Resonators mithilfe des Piezoaktors, so<br />

erhält man ein Transmissionsspektrum wie es in Abbildung 5.3 gezeigt ist. In [61] wird<br />

aus den Airy-Formeln eine Funktion für die Transmission <strong>eines</strong> Fabry-Perot-Etalons<br />

abgleitet. Es ergibt sich für die Transmission T in Abhängigkeit von der Frequenz f des<br />

Lasers die folgende periodische Funktion:<br />

T (f) =<br />

A<br />

1 + � �<br />

2F 2 2 sin π<br />

� π<br />

fp<br />

f − f0<br />

� + c, (5.2.1)<br />

mit der Periode fp, der Amplitude A und der Finesse F. Zur Bestimmung der Finesse<br />

F des Referenzresonators wurde die Funktion (5.2.1) an die Messwerte angepasst.<br />

Für das gezeigte Transmissionsspektrum erhält man F = 28. Um den Farbstofflaser<br />

zu stabilisieren, wird ein Punkt auf der Flanke des Transmissionspeaks als Sollwert<br />

für eine PID-Regelung eingestellt. Ändert sich die Laserfrequenz (dargestellt durch die<br />

roten Pfeile in Abbildung 5.3), führt dies zu einer Intensitätsänderung (blaue Pfeile).<br />

Die PID-Regelung korrigiert die Wellenlänge des Lasers nun so, dass die transmittierte<br />

Intensität dem Sollwert entspricht. Zur Wellenlängenänderung des Farbstofflasers wird<br />

die Länge des Ringresonators durch zwei Piezoaktoren verändert. Der Resonatorspie-<br />

51


5. Stabilisierung des Farbstofflasers<br />

gel S3 ist auf einem schnellen Piezoaktor befestigt. Dieser kompensiert Störungen auf<br />

einer kurzen Zeitskala und sorgt so für eine geringe Laserbandbreite. Der zweite, langsame<br />

Piezoaktor, auf dem der Spiegel S4 montiert ist, hält den schnellen Piezo in der<br />

Mitte s<strong>eines</strong> Dynamikbereichs. So kompensiert er langsame Änderungen der Frequenz.<br />

Die Stabilisierung auf einen Referenzresonator hat allerdings den folgenden Nachteil.<br />

Sowohl eine Intensitätsänderung des Farbstofflasers, als auch eine Längenänderung des<br />

Referenzresonators wird von der PID-Regelung als eine Frequenzänderung fehlinterpretiert<br />

und die Laserfrequenz somit fälschlicherweise geändert. Insbesondere durch die<br />

Längenänderungen des Referenzresonators kam es zu großen Schwankungen der Frequenz.<br />

Innerhalb einer Viertelstunde variierte diese um bis zu 100 MHz. Deshalb ist es<br />

nötig, die Länge des Resonators durch einen Referenzlaser zu stabilisieren. Der <strong>Aufbau</strong><br />

dieses Lasers wird im folgenden Abschnitt beschrieben.<br />

5.3 <strong>Aufbau</strong> des Referenzlasers<br />

Für den <strong>Aufbau</strong> des Referenzlasers wird ein Diodenlaser mit einer Fabry-Perot Laserdiode7<br />

verwendet. Diese emittiert <strong>bei</strong> einer Wellenlänge von 780 <strong>nm</strong>. Der Diodenlaser<br />

wurde in einer gitterstabilisierten Littrow-Konfiguration [62] aufgebaut. Da<strong>bei</strong> bildet<br />

ein Reflexionsgitter mit der Gitterkonstanten 1800 1<br />

mm<br />

zusammen mit der reflektierenden<br />

Rückfacette der Laserdiode einen externen Resonator der Länge l. Die erste Beugungsordnung<br />

des Lichts wird in die Laserdiode <strong>zur</strong>ückreflektiert, während die nullte Ordnung<br />

ausgekoppelt wird. Über den Gitterwinkel lässt sich der Beugungswinkel und damit die<br />

Emissionswellenlänge einstellen. Die Rückkopplung der ersten Beugungsordnung reduziert<br />

die Linienbreite des Lasers auf unter 1 MHz. Eine detaillierte Beschreibung solcher<br />

Diodenlaser ist in [63] und [64] zu finden. Der verwendete Diodenlaser liefert <strong>bei</strong> einem<br />

Diodenstrom von 84 mA eine Ausgangsleistung von 40 mW.<br />

Die Schwebungsstabilisierung<br />

Um die Wellenlänge des Referenzlasers zu stabilisieren, wird wie in Abbildung 5.1 gezeigt,<br />

ein Teilstrahl durch ein Glasplättchen mit einem bereits stabilisierten Masterlaser<br />

überlagert und auf die Photodiode PD3 geleitet. Das an der Photodiode abgegriffene<br />

Schwebungssignal kann im Folgenden zu einer konstanten Spannung, die zu der<br />

Schwebungsfrequenz proportional ist, umgewandelt werden. Mit dieser Spannung ist es<br />

möglich, die Frequenz des Referenzlasers in einem Bereich von 200 MHz bis 700 MHz<br />

abseits der Frequenz des Masterlasers zu stabilisieren. Die Methode der Schwebungsstabilisierung<br />

ist ausführlich in [34] beschrieben. Durch Anpassen der Spannung kann<br />

der Referenzlaser innerhalb des genannten Frequenzbereichs um eine beliebige Frequenz<br />

verstimmt werden. Dies ist notwendig, da so die Wellenlänge des Farbstofflasers geändert<br />

werden kann (siehe Abschnitt 5.5).<br />

52<br />

7 Modell: LD-0780-0080-AR-1 der Firma Toptica.


Frequenzabweichung [MHz]<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

-1.0<br />

5.3. <strong>Aufbau</strong> des Referenzlasers<br />

-1.5<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Zeit t [min]<br />

Abbildung 5.4: Frequenzungenauigkeit des Masterlasers. Aufgetragen ist die Abweichung der<br />

Frequenz über einen Zeitraum von 100 min. Die Messwerte (rot, Hintergrund) wurden mit einem<br />

Wellenlänge<strong>nm</strong>essgerät ermittelt. Man erkennt die diskreten Sprünge, die dem relativen<br />

Auflösungsvermögen von 490 kHz entsprechen. Für eine übersichtlichere Darstellung wurde aus<br />

den Messwerten ein laufender Mittelwert in einem Zeitfenster von 2 min berechnet (rote Kurve).<br />

Aus der Standardabweichung der Messwerte ergibt sich die Ungenauigkeit der Frequenz zu 290 kHz.<br />

Der Masterlaser<br />

Als Masterlaser wird ebenfalls ein gitterstabilisierter Diodenlaser <strong>bei</strong> 780 <strong>nm</strong> verwendet.<br />

Seine Wellenlänge wird durch die Methode der Frequenzmodulations-Spektroskopie<br />

(kurz: FM-Spektroskopie [65]) konstant gehalten. Der <strong>Aufbau</strong> dieses Lasers ist in [64]<br />

beschrieben. Um die Frequenzstabilität des Masterlasers zu überprüfen, wurde die Wellenlänge<br />

über einen Zeitraum von 100 Minuten gemessen. Die Messwerte sind in Abbildung<br />

5.4 als Frequenzen f = c/λ dargestellt. Für den Nullpunkt der y-Achse wurde der<br />

Frequenz-Mittelwert gewählt. Um die Vielzahl der Messwerte übersichtlich darzustellen,<br />

wurden diese mit einer Rechteckfunktion gefaltet, woraus sich ein laufender Mittelwert<br />

gemäß<br />

〈f(t)〉 = 1<br />

T<br />

�<br />

t+ T<br />

2<br />

t− T<br />

2<br />

f(t ′ )dt ′<br />

(5.3.1)<br />

ergibt. Dieser ist in Abbildung 5.4 als rote Kurve dargestellt. Die Breite des Zeitfensters<br />

beträgt T ≈ 2 min. Aus der Standardabweichung der Messwerte berechnet sich die Ungenauigkeit<br />

der Frequenz zu 290 kHz. Für eine Wellenlänge von 780 <strong>nm</strong> beträgt das relative<br />

Auflösungsvermögen des Wellenlänge<strong>nm</strong>essgeräts 490 kHz. Im Rahmen der Messgenauigkeit<br />

des Wellenlänge<strong>nm</strong>essgeräts, die durch das Auflösungsvermögen gegeben ist, kann<br />

die Wellenlänge des Referenzlasers als konstant angenommen werden.<br />

53


5. Stabilisierung des Farbstofflasers<br />

Da der UV-Laser durch die Frequenzverdopplung aus dem Licht des Farbstofflasers<br />

erzeugt wird, hängt seine Frequenzstabilität aufgrund der beschriebenen Stabilisierungskette<br />

primär von der Frequenzstabilität des Referenzlasers ab. Um die Stabilität der<br />

Frequenz zu gewährleisten, muss der Referenzlaser und die Schwebungsstabilisierung<br />

bestmöglich gegen mechanische Störungen isoliert werden. Der <strong>Aufbau</strong> befindet sich auf<br />

einem separaten Lochrasterbrett und steht auf einem 5 cm starken Granitblock. Für eine<br />

zusätzliche mechanische Entkopplung befindet sich sowohl zwischen der Granitplatte<br />

und dem optischen Tisch als auch zwischen der Granitplatte und dem Lochrasterbrett<br />

eine Gummi-Schicht <strong>zur</strong> Dämpfung. Granit zeichnet sich durch seine hohe Dichte und<br />

seine amorphe Festkörperstruktur aus. Da das Atomgitter von Granit keine geordnete,<br />

periodische Struktur aufweist, werden Schwingungen stark gedämpft und somit nicht<br />

auf die optischen Komponenten übertragen. Zur Dämpfung von akustischen Störungen<br />

wird der <strong>Aufbau</strong> von einem mit Schaumstoff umgebenen Plexiglas-Gehäuse geschützt.<br />

5.4 Stabilisierung des Referenzresonators<br />

In dem ursprünglichen <strong>Aufbau</strong> des Farbstofflasers wurde ein Teilstrahl durch eine Lichtleitfaser<br />

in den Referenzresonator eingekoppelt und von einer Photodiode direkt hinter<br />

dem Resonator detektiert. Da <strong>zur</strong> Stabilisierung des Resonators ein weiterer Laser<br />

benötigt wird, musste der <strong>Aufbau</strong>, wie in Abbildung 5.1 zu sehen, modifiziert werden.<br />

54<br />

Signal Photodiode PD2 [V]<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

400 200 0 200 400 600 800 1000<br />

Frequenz f [MHz]<br />

Abbildung 5.5: Gezeigt ist das Transmissionsspektrum des Referenzlasers <strong>bei</strong>m Durchgang durch<br />

den Referenzresonator, wie es von der Photodiode PD2 detektiert wird. Die Messwerte (rot) wurden<br />

von einem Speicheroszilloskop aufgezeichnet. An die Messwerte wurde die Funktion (5.2.1)<br />

angepasst (schwarz). Da der freie Spektralbereich für den Referenzresonator bekannt ist, wurde<br />

die x-Achse auf eine Frequenzachse skaliert.


Frequenzungenauigkeit [MHz]<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

5.4. Stabilisierung des Referenzresonators<br />

-3<br />

0 10 20 30<br />

Zeit t [min]<br />

40 50 60<br />

Abbildung 5.6: Frequenzungenauigkeit des stabilisierten Farbstofflasers. Aufgetragen ist die Abweichung<br />

der Frequenz über einen Zeitraum von 55 min. Die Messwerte (orange, Hintergrund)<br />

wurden mit einem Wellenlänge<strong>nm</strong>essgerät ermittelt. Man erkennt die diskreten Sprünge, die dem<br />

relativen Auflösungsvermögen von 850 kHz entsprechen. Für eine übersichtlichere Darstellung wurde<br />

aus den Messwerten ein laufender Mittelwert über einen Zeitraum von 2 min berechnet (orange<br />

Kurve). Die Ungenauigkeit in der Frequenz, berechnet aus der Standardabweichung der Messwerte,<br />

ergibt sich zu 760 kHz.<br />

Der Teilstrahl des Farbstofflasers wird weiterhin in eine Lichtleitfaser eingekoppelt, anschließend<br />

jedoch als Freistrahl durch den Resonator geführt. Der frequenzstabilisierte<br />

Referenzlaser wird ebenfalls über eine Lichtleitfaser zum Referenzresonator geleitet und<br />

durch einen polarisierenden Strahlteilerwürfel mit dem Lichtstrahl des Farbstofflasers<br />

überlagert. Die <strong>bei</strong>den λ/2-Verzögerungsplatten dienen zum Einstellen der korrekten<br />

Polarisation. Anschließend durchlaufen <strong>bei</strong>de Laserstrahlen den Resonator und werden<br />

aufgrund ihrer zueinander senkrecht orientierten Polarisation <strong>bei</strong>m Durchgang durch<br />

einen weiteren Strahlteilerwürfel wieder voneinander separiert. Dadurch können sie getrennt<br />

detektiert werden. Das von der Photodiode PD2 gemessene Transmissionsspektrum<br />

des Referenzlasers ist in Abbildung 5.5 dargestellt. Durch Anpassen der Funktion<br />

(5.2.1) an die Messwerte erhält man eine Finesse von F = 20. Um die Länge des Referenzresonators<br />

durch die Frequenz des Referenzlasers zu fixieren, wird eine PID-Regelung<br />

benötigt. Diese korrigiert die Spannung am Piezoaktor des Referenzresonators so, dass<br />

die transmittierte Intensität des Referenzlasers <strong>bei</strong>m Durchgang durch den Resonator<br />

einem eingestellten Sollwert entspricht. Auf diese Weise wird die Länge des Referenzresonators<br />

konstant gehalten. Die Wellenlänge des Farbstofflasers wird weiterhin, wie in<br />

Abschnitt 5.2 beschrieben, auf den Referenzresonator stabilisiert. Um die Frequenzungenauigkeit<br />

des Farbstofflasers zu bestimmen, wurde die Wellenlänge über einen Zeitraum<br />

von einer Stunde gemessen. Die Messwerte sind in Abbildung 5.6 dargestellt. Das<br />

55


5. Stabilisierung des Farbstofflasers<br />

relative Auflösungsvermögen des Wellenlänge<strong>nm</strong>essgeräts <strong>bei</strong> 594 <strong>nm</strong> beträgt 850 kHz.<br />

Analog zum Vorgehen im vorigen Abschnitt wurde <strong>zur</strong> besseren Darstellung der Messwerte<br />

ein laufender Mittelwert berechnet (orange Kurve). Aus der Standardabweichung<br />

der Messwerte ergibt sich eine Frequenzungenauigkeit von 760 kHz. Der für die Anwendung<br />

im Experiment angestrebte Toleranzbereich von einigen Megahertz ist damit<br />

eingehalten. Betrachtet man in Abbildung 5.6 den Verlauf des laufenden Mittelwerts,<br />

so erkannt man, dass dieser Schwankungen um den absoluten Mittelwert aufweist. Dieses<br />

Verhalten lässt sich auf Intensitätsschwankungen des Referenzlasers <strong>zur</strong>ückführen.<br />

Ändert sich die Intensität des Lasers, so ändert sich die Länge des Referenzresonators<br />

und damit auch die Emissionsfrequenz des Farbstofflasers. Das Licht des Referenzlasers<br />

wird durch eine polarisationserhaltende Lichtleitfaser zum Referenzresonator geführt. Da<br />

die Polarisation <strong>bei</strong>m Durchgang durch die Faser aufgrund von Temperaturschwankungen<br />

niemals vollständig erhalten ist, variiert die Intensität hinter dem polarisierenden<br />

Strahlteilerwürfel um bis zu sieben Prozent. Für die zukünftige Anwendung erscheint<br />

daher eine Intensitätsstabilisierung des Referenzlasers sinnvoll.<br />

5.5 Verstimmung der Laserfrequenz<br />

Für die Anwendung des <strong>Lasersystems</strong> im Experiment muss die Frequenz des eingestrahlten<br />

UV-Lichts gegen die resonante Anregung <strong>eines</strong> Rydbergzustands verstimmbar sein.<br />

Um die Wellenlänge des UV-Lasers zu ändern, wird die Wellenlänge des Farbstofflasers<br />

variiert. Wie in Abschnitt 5.3 beschrieben, ist es durch die Schwebungsstabilisierung<br />

möglich, die Wellenlänge des Referenzlasers zu verändern. Da die Transmission des Referenzlasers<br />

<strong>bei</strong>m Durchgang durch den Referenzresonator von der Frequenz des Lichts<br />

abhängt (siehe Abbildung 5.5), ist es möglich, die Länge des Referenzresonators und<br />

damit auch die Wellenlänge des Farbstofflasers zu variieren. Um die Verstimmung zu<br />

charakterisieren, wurde die Wellenlänge des Farbstofflasers für verschiedene Frequenzsprünge<br />

des Referenzlasers aufgezeichnet (Abbildung 5.7(a)). Man erkennt, dass der<br />

Farbstofflaser der vorgegebenen Verstimmung folgt und sich die neue Wellenlänge nach<br />

einiger Zeit stabilisiert. Um die Reversibilität der Verstimmung zu überprüfen, wurden<br />

die Frequenzsprünge des Referenzlasers für die positive und negative Richtung paarweise<br />

gleich groß gewählt. Neben der Verstimmung des Farbstofflasers wurde die transmittierte<br />

Intensität des Referenzlasers mithilfe der Photodiode PD2 gemessen. Ihr Verlauf ist in<br />

Abbildung 5.7(b) dargestellt. Der Sollwert für die PID-Regelung, die den Resonator auf<br />

die Frequenz des Referenzlasers stabilisiert, beträgt 3 V. Durch die Frequenzänderung<br />

des Referenzlasers ändert sich sprunghaft die transmittierte Intensität. Die Länge des<br />

Resonators wird von der PID-Regelung so korrigiert, dass die Intensität wieder dem<br />

eingestellten Sollwert von 3 V entspricht.<br />

In Abbildung 5.8 sind die Messwerte für die Verstimmung des Farbstofflasers <strong>bei</strong> einem<br />

PID-Sollwert von 0,7 V gezeigt. Im Gegensatz <strong>zur</strong> vorigen Messung ist die Zeitdauer<br />

für positive und negative Frequenzsprünge unterschiedlich. Der Grund dafür ist, dass die<br />

Flanke des Transmissionspeaks in der Umgebung von 0,7 V keinen linearen Verlauf zeigt<br />

und somit die Intensitätsänderung für einen Frequenzsprung von −δf wesentlich größer<br />

56


Verstimmung δf [MHz]<br />

Signal PD2 [V]<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

5.5. Verstimmung der Laserfrequenz<br />

-20<br />

0 20 40 60 80 100 120 140<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Zeit t [s]<br />

(a) Verstimmung des Farbstofflasers<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140<br />

Zeit t [s]<br />

(b) Intensität des Referenzlasers<br />

Abbildung 5.7: (a) Gezeigt ist die Frequenz-Verstimmung des Farbstofflasers für unterschiedlich<br />

große Frequenzsprünge δf. Man erkennt die Reversibilität der Verstimmung. In (b) ist die<br />

transmittierte Intensität des Referenzlasers, gemessen von der Photodiode PD2, aufgetragen. Der<br />

Sollwert für die PID-Regelung, die den Resonator auf die Frequenz des Referenzlasers stabilisiert,<br />

beträgt 3 V. Man erkennt in <strong>bei</strong>den Graphen, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis die durch die<br />

PID-Regelung bedingten Oszillationen abgeklungen sind und sich die neue Wellenlänge stabilisiert<br />

hat.<br />

57


5. Stabilisierung des Farbstofflasers<br />

58<br />

Verstimmung δf [MHz]<br />

Signal PD2 [V]<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

20<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Zeit t [s]<br />

(a) Verstimmung des Farbstofflasers<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

Zeit t [s]<br />

(b) Intensität des Referenzlasers<br />

Abbildung 5.8: (a) Gezeigt ist die Frequenz-Verstimmung des Farbstofflasers für unterschiedlich<br />

große Frequenzsprünge δf. In (b) ist die transmittierte Intensität des Referenzlasers aufgetragen.<br />

Der Sollwert für die PID-Regelung beträgt 0,7 V. Man erkennt, dass im Gegensatz <strong>zur</strong><br />

Verstimmung <strong>bei</strong> einem Sollwert von 3 V (Abbildung 5.7) die Zeitdauer für positive und negative<br />

Frequenzsprünge unterschiedlich lang ist.


Verstimmung δf [MHz]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

∆t<br />

5.5. Verstimmung der Laserfrequenz<br />

2 0 2 4 6 8<br />

Zeit t [s]<br />

Abbildung 5.9: Vergrößerte Darstellung des Frequenzsprungs δf = 14 MHz für einen PID-<br />

Sollwert von 3 V. Die Zeitdauer der Verstimmung ∆t ergibt sich zu 3,8 s.<br />

ausfällt als für denselben Frequenzsprung +δf (siehe Abbildung 5.8(b)). Die Zeit ∆t,<br />

welche die PID-Regelung <strong>zur</strong> Stabilisierung der Verstimmung benötigt, ist daher nicht<br />

dieselbe. Wie in Abbildung 5.9 zu sehen, wurde ∆t als die Zeitdauer festgelegt, nach der<br />

die Schwingung der Wellenlänge auf die Größe des Signalrauschens abgefallen ist. Die<br />

ermittelten Werte für ∆t sind in Tabelle 5.1 zusammengefasst. Man erkennt, dass für<br />

einen PID-Sollwert von 3 V die Zeitdauer ∆t mit größer werdenden Frequenzsprüngen<br />

δf zunimmt. Außerdem kann ∆t als unabhängig vom Vorzeichen des Frequenzsprungs<br />

angenommen werden. Bei einem PID-Sollwert von 0,7 V ist die Zeitdauer für positive<br />

Frequenzsprünge länger als für negative. Um im Experiment die schnellstmögliche<br />

Verstimmung zu erhalten, muss für die gewünschten Frequenzsprünge eine ideale Kombination<br />

aus den Parametern der PID-Regelung und dem PID-Sollwert gefunden werden.<br />

Tabelle 5.1: Zeitdauer ∆t der Verstimmung für verschiedene Frequenzsprünge δf.<br />

PID-Sollwert 3 V PID-Sollwert 0,7 V<br />

δf [MHz] ∆t [s] δf [MHz] ∆t [s] δf [MHz] ∆t [s] δf [MHz] ∆t [s]<br />

+7 1,4 −7 2,0 +14 5,6 −14 4,0<br />

+14 3,8 −14 3,5 +28 9,0 −28 4,0<br />

+28 5,8 −28 5,9 +41 9,0 −41 1,4<br />

+70 6,7 −70 6,8 +55 9,7 −55 1,9<br />

59


Experimentelle Ergebnisse<br />

Kapitel 6<br />

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Messungen <strong>zur</strong> Charakterisierung des <strong>Lasersystems</strong><br />

präsentiert. Zur Charakterisierung des Verdopplungsresontors wird im ersten<br />

Abschnitt die Finesse, die Effizienz der Einkopplung sowie der Anteil der konvertierten<br />

Leistung bestimmt. Eine Langzeitmessung der UV-Intensität dient <strong>zur</strong> Überprüfung<br />

der Stabilität, mit der das Laserlicht <strong>zur</strong> Verfügung steht. Die Aufnahme des UV-<br />

Strahlprofils schließt die Charakterisierung ab. Im zweiten Abschnitt wird die ideale Kristalltemperatur<br />

<strong>zur</strong> Erzeugung verschiedener UV-Wellenlängen im Bereich von <strong>297</strong> <strong>nm</strong> bis<br />

<strong>297</strong>,8 <strong>nm</strong> ermittelt. Dazu wurden verschiedene Kristalltemperaturen eingestellt und die<br />

Ausgangsleistung in Abhängigkeit von der fundamentalen Wellenlänge gemessen.<br />

6.1 Charakterisierung des Verdopplungsresonators<br />

Finesse und Einkopplung<br />

Um die Finesse des Resonators zu messen, muss seine Länge periodisch geändert werden.<br />

Dazu wurde eine Sägezahnspannung am Piezoaktor angelegt. Da es sich um einen<br />

Hochvolt-Piezoaktor handelt, kommt zwischen diesem und dem Frequenzgeber ein Piezo-<br />

Signal [Bel. Einheit]<br />

3.0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

400 200 0 200 400 600 800<br />

Frequenz f [MHz]<br />

(a) Reflexionsspektrum<br />

Signal [Bel. Einheit]<br />

3.0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

6 4 2 0 2 4 6<br />

Frequenz f [MHz]<br />

(b) Einkoppelpeak<br />

Abbildung 6.1: (a) Einkoppelsignal des Verdopplungsresonators, wie es von der Photodiode<br />

PD2 (siehe Abbildung 4.6) aufgenommen wurde (orange). An die Messwerte wurde die Funktion<br />

(5.2.1) angepasst (schwarz). Die Finesse beträgt F = 372. In (b) wurde der erste Einkoppelpeak<br />

vergrößert dargestellt. Man erkennt die sehr gute Übereinstimmung zwischen der angepassten<br />

Funktion und den Messwerten.<br />

61


6. Experimentelle Ergebnisse<br />

Treiber 1 zum Einsatz. Die Amplitude der Spannung muss so groß gewählt werden, dass<br />

die Längenänderung des Piezoaktors mindestens einem freien Spektralbereich des Resonators<br />

entspricht. Das Spektrum des am Einkoppelspiegel reflektierten Lichts wird<br />

mit der Photodiode PD2 (siehe Abbildung 4.6) gemessen und ist in Abbildung 6.1(a)<br />

dargestellt. Man erkennt die Einkoppelpeaks, die immer dann auftreten, wenn der Resonator<br />

resonant für die Wellenlänge des einfallenden Lichts ist. Ihr Abstand entspricht<br />

dem in Abschnitt 4.1.3 bestimmten freien Spektralbereich ∆FSR. Da dieser bekannt ist,<br />

konnte die x-Achse auf eine Frequenzachse skaliert werden. Zur Bestimmung der Finesse<br />

F wurde, wie bereits in Abschnitt 5.2 gezeigt, die Funktion (5.2.1) an die Messwerte<br />

angepasst. In Abbildung 6.1(b) ist der erste Einkoppelpeak des Reflexionsspektrums<br />

vergrößert dargestellt. Man erkennt die sehr gute Übereinstimmung zwischen der angepassten<br />

Funktion und den Messwerten. Aus den Fit-Parametern erhält man die Finesse<br />

F = 372. Im Vergleich zu der in Abschnitt 4.1.3 berechneten Finesse (Ftheo = 346),<br />

ist der gemessene Wert größer. Geht man davon aus, dass die Herstellerangaben für die<br />

Reflektivitäten der Spiegel korrekt sind, ist das ein Indiz dafür, dass die Verluste an der<br />

Kristalloberfläche und die Absorption im Kristall kleiner sind als angenommen. Für die<br />

spektrale Breite δf des Einkoppelpeaks erhält man:<br />

δf = fp<br />

F<br />

= 1,37 MHz. (6.1.1)<br />

Die Amplitude des Einkoppelpeaks beträgt 91,5 % des Signalmaximums.<br />

Bestimmung der Konversionseffizienz<br />

Um die Konversionseffizienz der Frequenzverdopplung zu bestimmen, wurde die Ausgangsleistung<br />

der UV-Strahlung für verschiedene Eingangsleistungen der Fundamentalen<br />

gemessen (Abbildung 6.2). Die fundamentale Wellenlänge des Farbstofflasers wurde<br />

mit dem Wellenlänge<strong>nm</strong>essgerät WS/7 zu 594,72 <strong>nm</strong> ermittelt, woraus sich eine Wellenlänge<br />

der UV-Strahlung von <strong>297</strong>,36 <strong>nm</strong> ergibt. Durchgeführt wurde die Messung <strong>bei</strong><br />

Umgebungsdruck und einer Kristalltemperatur von 130 �C. Für 1317 mW Eingangsleistung<br />

wurde die maximale Ausgangsleistung von 678 mW erreicht. Das entspricht einer<br />

Konversionseffizienz von 51,5 %. Durch Anpassen <strong>eines</strong> Polynoms zweiten Grades an<br />

die Messwerte erhält man einen nicht vernachlässigbaren Term zweiter Ordnung, anhand<br />

dessen man erkennt, dass die Ausgangsleistung nicht linear von der Eingangsleistung<br />

abhängt. Dies bestätigt sich, wenn man den Anteil der konvertierten Leistung in<br />

Abhängigkeit von der Eingangsleistung dargestellt (Abbildung 6.3). Man erkennt, dass<br />

die Konversionseffizienz <strong>bei</strong> kleiner werdender Eingangsleistung stark einbricht. Sie beträgt<br />

<strong>bei</strong> 378 mW der Fundamentalen lediglich noch 28 %. Dieses Verhalten ist damit zu<br />

erklären, dass die Konversion im Einfachdurchgang nach Gleichung (3.3.9) quadratisch<br />

von der Eingangsleistung abhängt. Ein weiterer Effekt ist, dass die Impedanzanpassung<br />

von den nichtlinearen Verlusten des Resonators abhängt (siehe Abschnitt 3.4). Das bedeutet,<br />

dass <strong>bei</strong> kleinerer Eingangsleistung auch anteilmäßig weniger Leistung in den<br />

Resonator eingekoppelt werden kann.<br />

62<br />

1 Piezo Treiber/Verstärker PZD350A M/S der Firma TREK, INC.


Leistung UV Paus [mW]<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

6.1. Charakterisierung des Verdopplungsresonators<br />

100<br />

0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4<br />

Eingangsleistung Pein [W]<br />

Abbildung 6.2: Aufgetragen ist die erreichte Leistung des UV-Lasers in Abhängigkeit von der<br />

Eingangsleistung der Fundamentalen. Die Fehlerbalken sind zu klein, um eingezeichnet zu werden.<br />

Man erkennt, dass der Verdopplungsresonator in einem breiten Leistungsbereich betrieben werden<br />

kann. Ein Polynom zweiten Grades (schwarz), welches an die Messwerte angepasst wurde, verdeutlicht<br />

den nicht linearen Zusammenhang zwischen der Ausgangsleistung und der Eingangsleistung.<br />

Die Messung wurde <strong>bei</strong> einer Fundamentalwellenlänge von 594,72 <strong>nm</strong> und einer Kristalltemperatur<br />

von 130 �C aufgenommen.<br />

Konversionseffizienz<br />

0.55<br />

0.50<br />

0.45<br />

0.40<br />

0.35<br />

0.30<br />

0.25<br />

0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4<br />

Eingangsleistung Pein [W]<br />

Abbildung 6.3: Aufgetragen ist die erreichte Konversionseffizienz Paus/Pein, welche sich aus der<br />

Messung (Abbildung 6.2) ergibt. Der Einbruch der Konversionseffizienz <strong>bei</strong> kleiner werdender Eingangsleistung<br />

bestätigt den nicht linearen Zusammenhang zwischen der Ausgangsleistung und der<br />

Eingangsleistung. Für die Berechnung der Fehlerbalken wurde eine Ungenauigkeit der gemessenen<br />

Leistungen von ∆P = 5 mW angenommen.<br />

63


6. Experimentelle Ergebnisse<br />

Signal Photodiode [V]<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

0 2 4 6 8<br />

Zeit t [min]<br />

10 12 14<br />

Abbildung 6.4: Stabilität des UV-Lasers. Die Intensität wurde mit einer Photodiode aufgezeichnet.<br />

Man erkennt, dass die Leistung des Lasers über den gesamten Zeitraum konstant <strong>zur</strong><br />

Verfügung steht. Die Fluktuationen betragen etwa ±4 %.<br />

Stabilität des UV-Lasers<br />

Ein entscheidendes Leistungskriterium für das Lasersystem ist die Stabilität, mit der das<br />

Laserlicht <strong>zur</strong> Verfügung steht. Der Verdopplungsresonator wird, wie in Abschnitt 4.2.3<br />

beschrieben, mit der Pound-Drever-Hall-Methode stabilisiert. Das PDH-Fehlersignal ist<br />

in Abbildung 4.10 dargestellt. Um die Stabilität des <strong>Lasersystems</strong> zu bestimmen, wurde<br />

der Druck im Verdopplungsresonator auf 100 mbar reduziert und die Intensität des UV-<br />

Lichts über einen Zeitraum von 15 Minuten mit einer Photodiode gemessen (Abbildung<br />

6.4). Man erkennt, dass die Intensität über den gesamten Zeitraum konstant bleibt. Das<br />

Anpassen einer linearen Funktion an die Messwerte ergibt eine vernachlässigbare Stei-<br />

gung von 2 · 10<br />

−4 V<br />

min<br />

und bestätigt somit die Konstanz der Ausgangsleistung. Die Fluk-<br />

tuationen des Signals betragen etwa ±4 %. Die Beständigkeit, mit der die UV-Leistung<br />

<strong>zur</strong> Verfügung steht, bestätigt zum einen die Effektivität der PDH-Stabilisierung und<br />

zum anderen die in Abschnitt 4.2.2 beschriebenen Maßnahmen, um den Resonator mechanisch<br />

zu isolieren. Zudem erweist sich das Lasersystem <strong>bei</strong> der täglichen Laborar<strong>bei</strong>t<br />

als besonders stabil gegenüber mechanischen Störungen. So kann am Experimenttisch<br />

gear<strong>bei</strong>tet werden, ohne dass das UV-Licht ausbleibt. Auch Geräusche oder Stöße können<br />

von der Stabilisierung kompensiert werden. Um den Einfluss einer Druckreduzierung im<br />

Verdopplungsresonator zu untersuchen, wurde die Intensität des UV-Lasers ei<strong>nm</strong>al <strong>bei</strong><br />

Umgebungsdruck und ei<strong>nm</strong>al <strong>bei</strong> einem Druck von 100 mbar gemessen 2 (Abbildung 6.5).<br />

Man erkennt, dass in <strong>bei</strong>den Fällen die Leistung des UV-Lasers über den dargestellten<br />

Zeitraum von zehn Sekunden konstant <strong>zur</strong> Verfügung steht. Das zeigt, dass für Leis-<br />

64<br />

2 Eine weitere Druckreduzierung führte ab etwa 20 mbar zu einer fehlerhafen Temperaturstabilisierung<br />

des Kristalls und zu einem Einbruch der UV-Leistung. Die Untersuchung dieses Effekts wurde<br />

im Rahmen dieser Diplomar<strong>bei</strong>t nicht durchgeführt.


Normiertes Signal [bel. Einheit]<br />

1.10<br />

1.05<br />

1.00<br />

0.95<br />

0.90<br />

0 2 4 6 8 10<br />

Zeit t [s]<br />

(a) Umgebungsdruck<br />

6.1. Charakterisierung des Verdopplungsresonators<br />

Normiertes Signal [bel. Einheit]<br />

1.10<br />

1.05<br />

1.00<br />

0.95<br />

0.90<br />

0 2 4 6 8 10<br />

Zeit t [s]<br />

(b) 100 mbar<br />

Abbildung 6.5: Vergleich der Intensitätsstabilität des UV-Lasers. Der Luftdruck im Verdopplungsresonator<br />

entsprach in (a) dem Umgebungsdruck. In (b) wurde der Druck auf 100 mbar<br />

reduziert. Man erkennt, dass in <strong>bei</strong>den Fällen die Leistung für den dargestellten Zeitraum von 10 s<br />

konstant ist. Das relative Signalrauschen fällt in (b) um 15% geringer aus.<br />

tungsmessungen, wie sie <strong>zur</strong> Charakterisierung der Frequenzverdopplung durchgeführt<br />

wurden, der Resonator auch <strong>bei</strong> Umgebungsdruck stabile Werte liefert. Das relative Signalrauschen<br />

fällt <strong>bei</strong> einem Druck von 100 mbar um 15% geringer aus. Diese Tatsache<br />

und die sehr gute Langzeitstabilität zeigen, dass der UV-Laser <strong>bei</strong> einem reduzierten<br />

Druck betrieben werden sollte.<br />

Strahlprofil des UV-Lasers<br />

Das Strahlprofil des UV-Lichts wurde mit der WinCamD-UCD23 aufgenommen und ist<br />

in Abbildung 6.6 dargestellt. Da die Kamera-Filter das UV-Licht absorbieren, mussten<br />

diese entfernt werden. Der UV-Strahl wurde auf unter ein Milliwatt abgeschwächt und<br />

direkt auf den CCD-Chip geleitet. Da der CCD-Chip der Kamera nicht für Wellenlängen<br />

im UV-Bereich spezifiziert ist, musste das UV-Licht durch ein Prisma von dem Rest-<br />

Abbildung 6.6: Gezeigt ist das farbkodierte Strahlprofil des UV-Lichts. Es wurde etwa 54 cm<br />

hinter dem Verdopplungskristall von der CCD-Kamera aufgenommen. Man erkennt eine Elliptizität<br />

der Intensitätsverteilung. Durch den Walk-Off-Winkel der Frequenzverdopplung kommt es zu einer<br />

leichten Deformierung des Strahls in der vertikalen Richtung.<br />

65


6. Experimentelle Ergebnisse<br />

Ausgangsleistung Paus [mW]<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

110�C<br />

120�C<br />

130�C<br />

140�C<br />

150�C<br />

250<br />

296.0 296.5 <strong>297</strong>.0 <strong>297</strong>.5 298.0 298.5<br />

Vakuumwellenlänge λ [<strong>nm</strong>]<br />

Abbildung 6.7: Aufgetragen ist die Leistung des UV-Lasers in Abhängigkeit von seiner Wellenlänge<br />

für verschiedene Kristalltemperaturen. Die Eingangsleistung der Fundamentalen wurde<br />

da<strong>bei</strong> konstant auf einem Wert von 1,2 W gehalten. Zur Auswertung der Daten wurde für jede Temperatur<br />

eine Parabel an die Messwerte angepasst. Die Fehlerbalken sind zu klein, um eingezeichnet<br />

zu werden.<br />

licht der fundamentalen Strahlung getrennt werden. Die Kamera detektiert ansonsten<br />

nur das Restlicht, auch wenn dieses um ein Vielfaches schwächer als das UV-Licht ist.<br />

Das aufgenommene Strahlprofil zeigt eine Elliptizität in der Intensitätsverteilung. Man<br />

erkennt außerdem eine durch den Walk-Off-Winkel der Frequenzverdopplung bedingte<br />

Deformierung des Strahls in der vertikalen Richtung. Um die Elliptizität des Strahlprofils<br />

zu kompensieren, kann ein Zylinderteleskop verwendet werden.<br />

6.2 Temperaturabhängigkeit der Ausgangsleistung<br />

Um mit dem UV-Lasersystem Rydbergzustände mit der Hauptquantenzahl n = 35<br />

bis <strong>zur</strong> Ionisationsgrenze an<strong>zur</strong>egen, muss sich die Wellenlänge in einem Bereich von<br />

λn=35 = <strong>297</strong>,74 <strong>nm</strong> bis λn=∞ = 296,82 <strong>nm</strong> einstellen lassen. Wie in Kapitel 5 beschrieben,<br />

lässt sich die Wellenlänge des Farbstofflasers und damit auch die des UV-Lasers<br />

verändern. Damit man die maximale Ausgangsleistung des UV-Lasers erhält, muss der<br />

Phasenanpassungswinkel des Kristalls über die Temperatur für die gewünschte Wellenlänge<br />

optimiert werden. Die Leistung des UV-Lasers wurde dafür in Abhängigkeit<br />

von der Wellenlänge gemessen. Zur Bestimmung der optimalen Kristalltemperatur in<br />

Abhängigkeit von der Wellenlänge wurde die Messung für fünf verschiedene Kristalltemperaturen<br />

durchgeführt. Die ermittelten Daten sind in Abbildung 6.7 zu sehen, wo<strong>bei</strong><br />

66


6.2. Temperaturabhängigkeit der Ausgangsleistung<br />

die Wellenlänge des UV-Lichts über die gemessene Wellenlänge des Farbstofflasers bestimmt<br />

wurde. Zur Auswertung der Daten wurde für jede Temperatur eine Parabel an<br />

die Messwerte angepasst. Die Scheitelpunkte der Parabeln sind in Abbildung 6.8(a) dargestellt.<br />

Man erkennt, dass für einen Wellenlängenbereich von <strong>297</strong>,04 <strong>nm</strong> bis <strong>297</strong>,69 <strong>nm</strong><br />

die maximale Ausgangsleistung im Rahmen der Messgenauigkeit als konstant angenommen<br />

werden kann. Trägt man die Kristalltemperatur gegen die Wellenlänge, <strong>bei</strong> der die<br />

maximale Ausgangsleistung erreicht wurde, auf, so erhält man den in Abbildung 6.8(b)<br />

gezeigten Graph. Der lineare Zusammenhang wird durch das Anpassen einer Gerade an<br />

die Messwerte bestätigt. Für die Gerade ergibt sich die folgende Funktion:<br />

T [λ] = 58,6816 �C<br />

λ − 17320,6�C (6.2.1)<br />

<strong>nm</strong><br />

Die Kristalltemperatur kann somit für die benötigten Wellenlängen optimiert werden.<br />

Paus [mW]<br />

640<br />

630<br />

620<br />

610<br />

600<br />

590<br />

580<br />

296.8 <strong>297</strong>.0 <strong>297</strong>.2 <strong>297</strong>.4 <strong>297</strong>.6 <strong>297</strong>.8<br />

Wellenlänge λ [<strong>nm</strong>]<br />

(a) Maximale Ausgangsleistung<br />

Topt [�C]<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

296.8 <strong>297</strong>.0 <strong>297</strong>.2 <strong>297</strong>.4 <strong>297</strong>.6 <strong>297</strong>.8<br />

Wellenlänge λ [<strong>nm</strong>]<br />

(b) optimale Kristalltemperatur<br />

Abbildung 6.8: Gezeigt ist die aus den Parametern der angepassten Parabeln (siehe Abbildung<br />

6.7) erhaltene maximale UV-Leistung (a) und optimale Kristalltemperatur (b) in Abhängigkeit<br />

von der Wellenlänge des UV-Lichts.<br />

67


Ausblick<br />

Kapitel 7<br />

Mit dem im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t aufgebauten Lasersystem <strong>bei</strong> <strong>297</strong> <strong>nm</strong> ist zukünftig die<br />

Möglichkeit gegeben, Rydbergzustände in Rubidium mit einem Einphotonenprozess an<strong>zur</strong>egen.<br />

Durch die Stabilisierungsmethode des Farbstofflasers kann die Wellenlänge des<br />

<strong>Lasersystems</strong> sehr genau eingestellt werden. Dadurch können die Rydbergzustände sowohl<br />

resonant als auch mit einer definierten Verstimmung <strong>zur</strong> Übergangswellenlänge des<br />

Zustands angeregt werden. Die Stabilität, mit der das Laserlicht <strong>zur</strong> Verfügung steht,<br />

ermöglicht reproduzierbare Anregungen und damit eine ideale Voraussetzung für das<br />

Experimentieren mit ultrakalten Atomen.<br />

Zur Erzeugung der ultrakalten 87 Rb-Atome wird <strong>zur</strong>zeit ein neues Experiment aufgebaut.<br />

Die Rubidiumatome werden, wie in [64] beschrieben, aus dem Hintergrundgas<br />

von einer zweidimensionalen magnetooptischen Falle geladen und anschließend in eine<br />

dreidimensionale magnetooptische Falle transferiert. Die auf diese Weise vorgekühlten<br />

Atome sollen zum evaporativen Kühlen in eine gekreuzte optische Dipolfalle geladen<br />

werden. Durch das Vorhandensein von Feldelektroden sowie einem Ionendetektor wird<br />

es möglich sein, die angeregten Rydbergzustände durch Feldionisation nachzuweisen [66].<br />

Des Weiteren wird in der Vakuumkammer ein Elektrone<strong>nm</strong>ikroskop zum Einsatz kommen,<br />

mithilfe dessen das System in einer hohen räumlichen Auflösung beobachtet und<br />

manipuliert werden kann [67].<br />

Zusammen mit dem vorhanden Lasersystem [34] können S-, P - und D-Zustände<br />

in den Rydbergniveaus angeregt werden, wodurch eine Vielzahl von Möglichkeiten <strong>zur</strong><br />

Erzeugung und Untersuchung neuartiger Phasen quante<strong>nm</strong>echanischer Systeme wie superslid<br />

phases oder dipolarer Kristalle [68, 69] gegeben ist. Besonders im Hinblick auf<br />

das Beimischen von Rydbergzuständen zum Grundzustand der Atome ist der UV-Laser<br />

ein wichtiger Faktor, da mit seiner Leistung von bis zu 680 mW eine Wechselwirkung<br />

induziert werden kann, die in der typischen Größenordnung der Wechselwirkungsenergie<br />

ultrakalter Grundzustandsatome liegt.<br />

69


Fotos<br />

Abbildung A.1: Piezohalter mit vorgespanntem Piezoaktor<br />

Anhang A<br />

71


A. Fotos<br />

72<br />

Abbildung A.2: Verdopplungsresonator<br />

Abbildung A.3: Gesamtaufbau der Frequenzverdopplung


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77


Danksagung<br />

An dieser Stelle möchte ich mich <strong>bei</strong> allen Leuten bedanken, die zum Gelingen dieser<br />

Ar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong>getragen haben. Ein besonderer Dank geht da<strong>bei</strong> an:<br />

� Prof. Dr. Herwig Ott für die Möglichkeit in seiner Ar<strong>bei</strong>tsgruppe eine Diplomar<strong>bei</strong>t<br />

anzufertigen, die mir große Freude bereitete und zugleich äußerst lehrreich war.<br />

Danke auch für die stets offene Tür und für die gute Atmosphäre, die einen sehr<br />

angenehmen Rahmen für diese Ar<strong>bei</strong>t bildeten.<br />

� Tobias Weber für die hervorragende Betreuung während der Diplomar<strong>bei</strong>t und die<br />

guten Ratschläge.<br />

� Thomas Niederprüm. Danke für die unzähligen hilfreichen Gespräche, für deine<br />

Geduld, deine motivierende Art und deine akribische Ar<strong>bei</strong>tsweise, mit der du<br />

zum Gelingen dieser Ar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong>getragen hast.<br />

� Ralf Labouvie für sein offenes Ohr <strong>bei</strong> Fragen und seine guten Ratschläge.<br />

� Peter Würtz, Andreas Vogler und Arne Ewerbeck für die gute Büroatmosphäre<br />

und an die gesamte Ar<strong>bei</strong>tsgruppe für ein schönes Jahr.


Erklärung<br />

Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t selbstständig<br />

verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel<br />

benutzt habe.<br />

Philipp Langer

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