Probeklausur 1 Zivilrecht WS
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Lösung Fall 1 a)<br />
Lösung Fall 1b<br />
Fall 1<br />
B könnte gegen G einen Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises iHv 100€<br />
und Abnahme des Buches gem. §433 II BGB haben.<br />
Fall 1<br />
●<br />
Achtung: Bearbeitervermerk: „Begründen Sie Ihre gutachterlichen<br />
Überlegungen.“<br />
Fall 2<br />
I. Einigung<br />
Fall 2<br />
●<br />
§929 S.1 BGB!<br />
Fall 3<br />
●<br />
KV<br />
Fall 3<br />
- Ursprünglich war B Eigentümer<br />
Fall 4<br />
●<br />
2 übereinstimmende WE, Angebot und Annahme<br />
Fall 4<br />
- Verloren an G<br />
●<br />
Angebot<br />
- Einigung über den Eigentumsübergang: PROBLEM<br />
→ durch B auf der Homepage<br />
→ im Ergebnis eher (-), aber andere Ansicht vertretbar, Argumentation!<br />
→ (-) invitatio ad offerendum (Gründe)<br />
- auf jeden Fall aber Übergabe (-)<br />
→ durch G per Email (+)<br />
- B ist Eigentümer geblieben<br />
→ essentialia negotii<br />
●<br />
Begründung:<br />
●<br />
Annahme B<br />
- Trennungs- und Abstraktionsprinzip<br />
<strong>Probeklausur</strong>enkurs | <strong>WS</strong> 2012/13<br />
| Maria Hennecken<br />
<strong>Probeklausur</strong>enkurs | <strong>WS</strong> 2012/13<br />
| Maria Hennecken<br />
Lösung Fall 1 a<br />
Lösung Fall 1 b)<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
→ WE wirksam geworden<br />
→ §130 I BGB!<br />
→ Abgabe: Definition!<br />
→ Zugang: Definition!<br />
→ Email im Postfach<br />
→ auf die Möglichkeit der Kenntnisnahme abstellen<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
- Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäfte sind voneinander zu trennen<br />
und abstrakt zu behandeln<br />
- Verpflichtungsgeschäft = KV<br />
- Verfügungsgeschäft= Eigentumsübertragung gem. §929 S.1 BGB<br />
- Trotz des Zustandekommens des KV ist G nicht Eigentümer des Buches<br />
geworden<br />
→ ABER PROBLEM: Zugangsvereitelung<br />
→ hier Argumentation gefordert!!!<br />
→ grundlose Verweigerung zu Lasten des verweigernden Empfängers<br />
→ Zugangsfiktion<br />
→ Sphärengedanke<br />
<strong>Probeklausur</strong>enkurs | <strong>WS</strong> 2012/13<br />
| Maria Hennecken<br />
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| Maria Hennecken<br />
Lösung Fall 1 a<br />
Lösung Fall 2 a)<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Also wirksamer KV zustande gekommen.<br />
II. Ergebnis: B hat gegen G einen Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises<br />
iHv 100€ und Abnahme des Buches gem. §433 II BGB.<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Zwischen C und H könnte ein wirksamer KV gemäß §433 BGB zustande<br />
gekommen sein.<br />
I. Einigung, Angebot und Annahme (+)<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
II. Wirksamkeit der Einigung/Nichtigkeitsgründe (Hinweis: alle in Betracht<br />
kommenden Nichtigkeitsgründe prüfen, auf Hinweise im SV achten!!!)<br />
1. Nichtigkeit aufgrund Minderjährigkeit des H<br />
●<br />
16 Jahre alt, §§2, 106<br />
●<br />
Einwilligung §§107, 183 (-)<br />
●<br />
Lediglich rechtlich vorteilhaft §107<br />
●<br />
(-) KV= Verpflichtungsgeschäft<br />
●<br />
§110 Taschengeldparagraph<br />
→ kauft vom Taschengeld<br />
<strong>Probeklausur</strong>enkurs | <strong>WS</strong> 2012/13<br />
| Maria Hennecken<br />
→ 40€ im Rahmen<br />
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| Maria Hennecken
Lösung Fall 2 a<br />
Lösung Fall 2b<br />
→ Skibrillenkauf widerspricht nicht Erziehungsgedanke<br />
●<br />
Wieder auf Aufgabenformulierung achten: „Begründen...“<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
●<br />
→ zudem BEWIRKT= vollständige Erfüllung, §362<br />
Somit nicht nichtig aufgrund Minderjährigkeit<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
●<br />
Zunächst müsste Anfechtungserklärung Eltern zugehen! Erst dann<br />
nichtiger KV<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
●<br />
Hinweis: §109 kann man hier ansprechen, aber direkt verneinen, da ja<br />
§110(+) §109 nur bei schwebend unwirksam<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
●<br />
●<br />
§985 BGB<br />
§812 I<br />
2. Nichtigkeit ex tunc wegen Anfechtung, §142<br />
- etwas erlangt: Besitz und Eigentum an Skibrille<br />
●<br />
Anfechtungsgrund (Hinweis: alle in Betracht kommenden Gründe prüfen!)<br />
- durch Leistung der C<br />
- §119 II Eigenschaftsirrtum<br />
- ohne rechtlichen Grund: kein wirksamer KV durch Anfechtung<br />
→ Eigenschaft einer Person<br />
●<br />
Abstraktions- und Trennungsprinzip!!!<br />
→ Definition Eigenschaft: alle tatsächlichen und rechtlichen Merkmale, die<br />
einer Sache oder Person für gewisse Dauer anhaften und für die<br />
Wertschätzung erheblich sind<br />
→ hier: Alter (+)<br />
<strong>Probeklausur</strong>enkurs | <strong>WS</strong> 2012/13<br />
| Maria Hennecken<br />
<strong>Probeklausur</strong>enkurs | <strong>WS</strong> 2012/13 | Maria Hennecken<br />
Lösung Fall 2 a<br />
Lösung Fall 3<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
→ Verkehrswesentlichkeit: Bedeutung für konkreten Vertrag (+) C extra<br />
nachgefragt, weil sie mit Minderjährigen keine Verträge mehr abschließen<br />
will<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
S könnte gegen A einen Anspruch auf Lieferung eines funktionstüchtigen<br />
Automaten gem. §§437 Nr.1, 439 BGB haben.<br />
I. KV (+)<br />
Fall 3<br />
→ Kausalität<br />
Fall 3<br />
II. Sachmangel, §434<br />
Fall 4<br />
- Arglistige Täuschung §123 I 1.Var<br />
→ Täuschung= Einwirkung auf das Vorstellungsbild eines anderen, um<br />
einen Irrtum zu erregen oder aufrechtzuerhalten<br />
Fall 4<br />
→ §434 I 2 Nr.2: aus einem Kaffeevollautomaten sollte üblicherweise<br />
keine Brühe, sondern Kaffee herauslaufen<br />
III. Bei Gefahrübergang<br />
→ Arglistig: Vorsatz (Wissen und Wollen)<br />
●<br />
§446 bei Übergabe<br />
→ Kausalität<br />
●<br />
Hier erst nach 3 Wochen nach dem Urlaub in Betrieb genommen<br />
●<br />
Anfechtungserklärung §143<br />
●<br />
Aber Vermutung §476<br />
→ §§133, 157 Auslegung<br />
●<br />
Verbrauchsgüterkauf §474: Verbraucher §13, Unternehmer §14,<br />
→ einseitige empfangsbedürftige WE<br />
bewegliche Sache<br />
→ §131 II!!!<br />
●<br />
Also Vermutung (+)<br />
<strong>Probeklausur</strong>enkurs | <strong>WS</strong> 2012/13<br />
| Maria Hennecken<br />
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| Maria Hennecken<br />
Lösung Fall 2 a<br />
Lösung Fall 3<br />
→ Anfechtung nicht lediglich rechtlich vorteilhaft, auch keine Einwilligung<br />
IV. Kein Ausschluss<br />
Fall 1<br />
→ erst wenn Eltern zugeht Anfechtungserklärung wirksam<br />
Fall 1<br />
●<br />
Auschluss wegen Unmöglichkeit der Neulieferung gem. §275<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
→ also ist die Anfechtungserklärung noch schwebend unwirksam<br />
→ auch vertretbar: konkludente Einwilligung durch Taschengeld<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
●<br />
Unmöglichkeit= tatsächliches oder rechtliches dauerhaftes<br />
Leistungshindernis<br />
Fall 4<br />
●<br />
Frist<br />
Fall 4<br />
●<br />
Stückschuld oder Gattungsschuld<br />
- für §119 II: §121 unverzüglich<br />
●<br />
Ursprünglich Gattungsschuld<br />
- für §123: §124 ein Jahr<br />
●<br />
Konkretisierung §243 II<br />
III. Ergebnis: Zwischen C und H besteht noch ein wirksamer KV. (wenn<br />
Ansicht, dass konkludente Einwilligung: Zwischen C und H besteht kein<br />
wirksamer KV).<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Holschuld, Schickschuld oder Bringschuld<br />
Hier Holschuld<br />
„das seinerseits Erforderliche“ bei Holschuld: Aussuchen und<br />
Bereitsstellen der Sache<br />
●<br />
Hier einen neuen Automaten ausgesicht und für S zum Abholen zur Seite<br />
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| Maria Hennecken<br />
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| Maria Hennecken
Lösung Fall 3<br />
Lösung Fall 4 b<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Also Gattungsschuld zur Stückschuld konkretisiert<br />
Diebe unauffindbar<br />
Also Unmöglichkeit der Neulieferung<br />
V. Endergebnis: S hat keinen Anspruch gegen A auf Lieferung eines<br />
funktionstüchtigen Automaten gem. §§437 Nr., 439 BGB.<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
●<br />
●<br />
S könnte gegen M einen Anspruch auf Ersatz der Anwaltskosten iHv 200€<br />
aus §§280 I, II, 286 BGB haben.<br />
Schuldverhältnis: Vorvertragliches und gesetzliches Schuldverhältnis<br />
Pflichtverletzung<br />
→ Verzögerung/Nichtleistung trotz Möglichkeit und Fälligkeit<br />
(Anmerkung: Er könnte aber Mangelbeseitigung verlangen. Hier aber nur<br />
nach Neulieferung gefragt, Wahlrecht des Käufers!!!)<br />
●<br />
Vertretenmüssen<br />
→ vermutet, §286 IV (bzw 280 I 2)<br />
●<br />
Mahnung:<br />
→ eindeutige und ernsthafte Leistungsaufforderung<br />
→ Mahnung des Anwalts<br />
●<br />
Schaden: PROBLEM!<br />
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| Maria Hennecken<br />
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| Maria Hennecken<br />
Lösung Fall 4 a<br />
Lösung Fall 4 b<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
●<br />
●<br />
A) S könnte gegen M einen Anspruch auf Ersatz der Behandlungskosten<br />
aus §280 I BGB haben.<br />
Schuldverhältnis<br />
→ §311 II Nr.1 BGB (vorvertragliches Schuldverhältnis)<br />
Pflichtverletzung<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
Fall 4<br />
●<br />
→ Anwaltskosten nicht WÄHREND des Verzugs eingetreten<br />
→ Mahnung des Anwalts war erst das verzugsbegründende Ereignis!<br />
→ Also gehört nicht zum Schaden<br />
Ergebnis: kein Anspruch<br />
→ Schutzpflichtverletzung nach §241 II (Körper/Gesundheit)<br />
●<br />
Vertretenmüssen<br />
→ wird vermutet, §280 I 2 BGB<br />
→ keine Exkulpation möglich<br />
●<br />
Schaden<br />
→ Definition<br />
→ Differenzhypothese<br />
<strong>Probeklausur</strong>enkurs | <strong>WS</strong> 2012/13<br />
| Maria Hennecken<br />
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| Maria Hennecken<br />
Lösung Fall 4 a<br />
→ 300€ Behandlungskosten<br />
Fall 1<br />
●<br />
Kausalität<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
●<br />
Ergebnis: S hat gegen M einen Anspruch auf Ersatz der<br />
Behandlungskosten aus §280 I BGB.<br />
Fall 4<br />
B) S könnte gegen M auch einen Anspruch auf Schadensersatz aus §823<br />
I BGB haben.<br />
●<br />
Rechtsgutsverletzung: Körper/Gesundheit<br />
●<br />
Kausale Handlung<br />
●<br />
Rechtswidrigkeit: indiziert<br />
●<br />
Verschulden<br />
→ Fahrlässigkeit §276 II BGB<br />
●<br />
Schaden: 300€ Behandlungskosten<br />
●<br />
Ergebnis: Anspruch (+)<br />
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| Maria Hennecken