Magazin für die Region Bodensee - Seeseiten
Magazin für die Region Bodensee - Seeseiten
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<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bodensee</strong><br />
01<br />
NUMMER<br />
02 12<br />
<strong>Region</strong> Rorschach mit Thal, Altenrhein, Staad, Rorschacherberg, Goldach, Untereggen, Mörschwil, Rheineck, Steinach, Tübach, Horn, Arbon, Wienacht<br />
Warm eingepackt…<br />
Sibirischer Winter im Februar<br />
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Wartensee<br />
Ritterschloss in<br />
neuem Gewand<br />
Interview<br />
Erneut höchste<br />
Auszeichnung<br />
<strong>für</strong> Volksbank<br />
Nanas<br />
aus Goldach<br />
Sinnliche<br />
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Bild: W. Nänni<br />
. . . . . . ab Seite 4<br />
. . . . . . . Seite 19<br />
. . . . . ab Seite 34
2 |<br />
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Engagiert und kompetent – Für <strong>die</strong> <strong>Region</strong> – Für den Kanton<br />
2x Liste 4.4<br />
Christina<br />
Schönenberger<br />
lic. iur., Steuerexpertin, Mörschwil<br />
«Die <strong>Bodensee</strong>region ist wunderbar.<br />
Sie hat bezüglich Wirtschaftskraft<br />
und Lebensqualität so viel Potenzial.<br />
Schaffen wir <strong>die</strong> Voraussetzungen<br />
da<strong>für</strong>, dass sie es auch nutzen kann!»<br />
Monika Lehmann-Wirth<br />
Kindergärtnerin, Kantonsrätin<br />
verheiratet, 3 Söhne, Rorschacherberg<br />
«Ich bin hier geboren und auf -<br />
ge wachsen. Die <strong>Bodensee</strong>region<br />
ist meine Heimat. Gerne setze<br />
ich mich weiter mit Verstand, Herz<br />
und Seele <strong>für</strong> <strong>die</strong>se <strong>Region</strong> ein.»<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
MMarcus AAndreas d<br />
Graf<br />
&<br />
Hartmann<br />
Ein starkes Doppel <strong>für</strong> unsere <strong>Region</strong> in den Kantonsrat<br />
«Geradlinig und kompetent.» «Erfahren und engagiert.»<br />
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1.06<br />
neu<br />
2x Liste 4.2 2x Liste 4.3<br />
Barbara Camenzind<br />
Institutionsleiterin, Kulturschaffende<br />
verheiratet, 1 Tochter, Rorschach<br />
«Lebensqualität, Dynamik und gute<br />
Bildung: Die <strong>Region</strong> Rorschach<br />
verfügt über viel Potential. Da<strong>für</strong><br />
engagiere ich mich mit<br />
Leidenschaft.»<br />
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1.02<br />
bisher
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Gedanken zur Zeit<br />
Am Tiefpunkt angelangt<br />
Das Jahr 2011 war zum Vergessen. Kaum<br />
hatte sich das Volk von einem Skandal<br />
erholt, wartete schon der nächste auf Abnehmer.<br />
Dermassen auf den Hund gekom-<br />
men war <strong>die</strong> Nation Schweiz kaum jemals,<br />
und es macht gar den Anschein, als<br />
komme es im Jahr 2012 noch schlimmer.<br />
Aussichten auf eine Besserung sind kaum<br />
auszumachen.<br />
War <strong>die</strong> Schweiz schon im vergangenen<br />
Jahr 2011 stark unter Druck der EU in verschiedener<br />
Hinsicht, denken wir nur an <strong>die</strong><br />
Problematik der Schwarzgelder aus <strong>die</strong>sen<br />
Ländern, an <strong>die</strong> Übernahme von EU-Recht<br />
durch uns, als ob wir ein Satellit der EU<br />
wären, an das Schengen-Abkommen oder<br />
an <strong>die</strong> Personenfreizügigkeit, Luftverkehr<br />
Schweiz-Deutschland und vielerlei andere<br />
Sachen. Dass <strong>die</strong> Amerikaner uns in finanzieller<br />
Hinsicht nur «ausnehmen» wollen,<br />
wissen wir spätestens seit der Geschichte<br />
mit den nachrichtenlosen Vermögen von<br />
Juden in der Schweiz. Dass alle andern Nationen<br />
dabei auf den Geschmack kamen, in<br />
der Schweiz sei auf alle Fälle etwas zu holen,<br />
darüber müssen wir uns nicht wundern.<br />
Die Druckversuche werden in Zukunft<br />
nicht abnehmen, sondern mit Garantie zunehmen<br />
und uns in Situationen bringen,<br />
<strong>die</strong> wir liebend gerne aus unserm Alltag verbannen<br />
würden. Die Frage bleibt nur wie?<br />
Ja, wie weiter? Als Erstes müssen wir zur<br />
Kenntnis nehmen, dass unsere Regierungen<br />
Jeden Mittwoch <strong>für</strong> Schüler<br />
1 Kebab 5.-<br />
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Rorschach<br />
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9400 Rorschach<br />
071 845 25 80<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion/Leserbriefe<br />
<strong>Seeseiten</strong>, Signalstrasse 16, CH-9400 Rorschach<br />
www.seeseiten.ch, seeseiten@naenni.ch<br />
Inseratenannahme<br />
<strong>Seeseiten</strong>, Signalstrasse 16, CH-9400 Rorschach<br />
Tel. 071 841 27 57, Fax 071 841 27 50<br />
seeseiten@naenni.ch<br />
Nächste Ausgabe<br />
Ausgabe 2/12 (April) wird am 18. April verteilt.<br />
Redaktionsschluss ist der 9. April 2012.<br />
von Tag zu Tag schwächer und einfallsloser<br />
werden. Sagte man zur Zeit als Christoph<br />
Blocher noch als Justizminister im Bundesrat<br />
sass, <strong>die</strong> Regierung sei ein zerstrittener<br />
Haufen, so vernimmt man von den Regierungsmitgliedern,<br />
dass das Verhältnis im<br />
Bundesrat heute sehr harmonisch sei, aber<br />
auch nur deshalb, weil heisse Eisen überhaupt<br />
nicht angepackt werden. Man drückt<br />
sich vor entscheidenden Stellungnahmen,<br />
will heissen Verantwortung, schlägt sich<br />
mit allen Nebensächlichkeiten herum, nur<br />
nicht mit dem, was Sache ist.<br />
Eine Schweizer Regierung, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sen<br />
Namen auch wirklich ver<strong>die</strong>nt, müsste<br />
gegenüber dem Ausland ganz anders und<br />
entschiedener auftreten. Seit der Zeit von<br />
Bundesrat Merz knickt <strong>die</strong>ses Gremium bei<br />
jedem nur andeutungsweisen Ansinnen aus<br />
dem Ausland in <strong>die</strong> Knie und bietet, ohne<br />
dass eine Forderung auf dem Tisch liegt,<br />
schon alle möglichen Gegenleistungen an.<br />
Da wird der letzte Rest von Würde und Anstand<br />
auf dem Altar der Gefügigkeit geopfert.<br />
Wenn das im gleichen Tramp so weiter<br />
geht, dann sind wir in der EU, bevor wir<br />
das überhaupt realisiert haben.<br />
Bleibt noch <strong>die</strong> Frage über <strong>die</strong> Rolle<br />
des Parlaments. Hatte man vor den Wahlen<br />
im Herbst vergangenen Jahres gehofft,<br />
dass sich wenigstens hier in der Zusammensetzung<br />
der Kräfte etwas bewegen<br />
würde, musste man nach <strong>die</strong>sem Wahlgang<br />
mit Betroffenheit feststellen, dass <strong>die</strong><br />
Verhältnisse noch schlimmer wurden als<br />
vor den Wahlen. Von Kräftebündelung<br />
keine Rede, jede mögliche Krimskrams-<br />
Gruppierung ist im Parlament vertreten.<br />
Unter <strong>die</strong>sen Umständen zu brauchbaren<br />
Lösungen zu kommen, wird ein Ding<br />
der Unmöglichkeit sein. Die ehemalige<br />
Konkordanz gibt es nicht mehr, und Zufallsentscheidungen<br />
sind Tür und Tor<br />
geöffnet. Wenn eine Fünf-Prozent-Partei<br />
im Bundesrat vertreten ist, dann stimmt<br />
etwas mit unserer Stabilität nicht mehr.<br />
Ergo, wir gehen wackeligen Zeiten entgegen.<br />
Es lebe der Zufall!<br />
HERA<br />
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Ringier Print Adligenswil AG<br />
Auflage<br />
28 000 Exemplare, brutto in alle Haushaltungen<br />
der <strong>Region</strong>: Altenrhein, Goldach, Horn, Rheineck,<br />
Rorschach, Rorschacherberg, Staad, Steinach, Thal,<br />
Mörschwil, Tübach, Arbon, Untereggen, Wienacht.<br />
Erscheinungsweise<br />
«seeseiten» erscheint in den Monaten Februar, April,<br />
Juni, August, Oktober, Dezember in allen Haushaltungen<br />
der <strong>Region</strong> (auch mit Werbestopp-Kleber).<br />
| 3<br />
EDITORIAL<br />
Bankenkrise, Währungskrise, Wirtschaftskrise,<br />
Eurokrise, Schuldenkrise, Fränklikrise.<br />
Wir werden fast täglich mit Negativnachrichten<br />
überschwemmt – Zwischen<br />
Hunger, Kriege und fröhlichen Werbeeinschüben<br />
erfahren wir regelmässig von<br />
neuen Betriebsschliessungen und Entlassungen.<br />
Die lähmende Angst, am Arbeitsplatz<br />
nicht zu genügen, erhöht den Stress.<br />
Hoch bezahlte Vertreter aus Wirtschaft<br />
und Politik haben auch sofort <strong>die</strong> Lösung:<br />
kürzen, sparen, streichen – natürlich <strong>für</strong><br />
«<strong>die</strong> da unten». Wie sieht es denn während<br />
der Krise <strong>für</strong> <strong>die</strong> «da oben» aus? Satte<br />
Gewinne, horrende Jahressaläre und fette<br />
Boni – so lässt es sich leben! Mit schönen,<br />
abgedroschenen Sprüchen wird versucht,<br />
den immer grösser werdenden Graben<br />
zwischen denen «da oben» und <strong>die</strong>sen «da<br />
unten» zu rechtfertigen. Das bedeutet neben<br />
hohen Steuern mehr Abgaben, Vorschriften,<br />
Lohnkürzungen und schliesslich<br />
Entlassungen, um bestehende Arbeitsplätze<br />
zu erhalten. Um bei aufkommendem<br />
Stress Burnout zu vermeiden, werden<br />
sechs Wochen Ferien gefordert… In manchen<br />
Branchen schnellen trotz schlechter<br />
Wirtschaftslage <strong>die</strong> Gewinne in <strong>die</strong> Höhe.<br />
Nahrungsmittel werden an der Börse zu<br />
Geld verwandelt. Die Folgen davon sind<br />
Hunger und Elend bei den Ärmsten. Um<br />
«sauberen Treibstoff» zu fördern, opfert<br />
man zur fragwürdigen Rettung des Klimas<br />
riesige Flächen des Regenwaldes.<br />
Und gleichzeitig verkauft in unserem<br />
Land eine allein erziehende Mutter ihre<br />
Bluse, um ein paar Härdöpfel zu kaufen,<br />
damit ihre Kinder an Heiligabend was<br />
Nahrhaftes zu essen haben…<br />
Ich hätte einen Vorschlag: hochkarätige<br />
Führungskräfte in Wirtschaft und<br />
Politik sollten <strong>für</strong> ein Jahr als Büezer, zum<br />
Beispiel hinten auf einem Kehrichtwagen,<br />
<strong>die</strong> schweren Güselsäcke entsorgen.<br />
Selbstverständlich <strong>für</strong> einen angemessenen<br />
Ver<strong>die</strong>nst von, sagen wir mal, 48 000 Franken<br />
– nein, nicht im Monat – im Jahr, inkl.<br />
13er! Das würde ihre Seele läutern und<br />
ihre gewinnmaximierenden Gedanken befreien<br />
– <strong>die</strong> Probleme könnten so menschlich<br />
angegangen und gelöst werden. Nicht<br />
nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> «da oben»…<br />
Zum Glück besteht ein Grossteil unserer<br />
Wirtschaft aus Klein- und Mittelbetrieben.<br />
Auch viele Politiker, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong><br />
«<strong>die</strong> da unten» einsetzen, gibt es. Unzählige<br />
Firmeninhaber verzichten auf vieles,<br />
um ihr Geschäft ohne Entlassungen durch<br />
alle Krisen zu führen. Mit innovativen<br />
Ideen, Mut und Engagement setzen sie<br />
sich <strong>für</strong> ihr Lebenswerk und ihre Mitarbeiter<br />
ein. Nur schade, dass im Mittelpunkt<br />
der Berichterstattung meistens nur <strong>die</strong> negativen<br />
Beispiele zur Sprache kommen…<br />
W. Nänni
4 | REGION<br />
Schloss Wartensee, Rorschacherberg<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Ritterschloss in neuem Gewand<br />
Das Schloss Wartensee liegt über dem <strong>Bodensee</strong>, am weiten Abhang des Rorschacherberges an der Nordflanke des Hügelzuges,<br />
der das schweizerische Mittelland vom St.Galler Rheintal trennt, und wo das Appenzeller Gebirgsland dem See am nächsten rückt.<br />
Der Ort bietet eine prächtige Aussicht – ganz im Sinne als «Warte über dem See» 1) , als Ort der Ausschau – über Rorschach und weit<br />
über den <strong>Bodensee</strong> hinaus nach Süddeutschland.<br />
Die Bewohner und Besitzer des<br />
Schlosses Wartensee waren Ritter<br />
und Wächter am mutmasslichen<br />
Landweg von St.Gallen ins untere Rheintal<br />
und nach Bregenz, denn südwestwärts<br />
steigt im Wald ein Stück Hohlweg den<br />
Berg hinan, der darauf hinweist. Drei<br />
Wohntürme entstanden zwischen 1243<br />
und 1394 auf einem kleinen Felsrücken,<br />
«(…) ergänzt mit einem Halsgraben, einer<br />
Brücke, einer teilweisen Ummauerung,<br />
einer Tor- und Hofanlage und einem hölzernen<br />
Palastbau von 1451 d.» 2)<br />
Der erste Ritter<br />
Als erster Ritter auf Wartensee wird 1264<br />
Heinrich von Wartensee genannt. Man<br />
nimmt an, dass er den ersten Wohnturm<br />
erbauen liess. Mitte des 14. Jahrhunderts<br />
starb das Geschlecht aus. Burkhard und<br />
Konrad von Wartensee besassen als letzte<br />
das Schloss. Nach ihrem Tod ging ein Teil<br />
des Besitzes an <strong>die</strong> Herren von Steinach,<br />
den anderen Teil mitsamt Schloss erhielt<br />
Diethelm Blarer, der vorherige Burgvogt<br />
von Yberg bei Wattwil. Dieser bürgerte<br />
sich 1381 in St.Gallen ein und musste da<strong>für</strong><br />
der Stadt Dienste leisten.<br />
Die Familie Blarer<br />
Die Blarer stammen aus einem der ältesten<br />
Bürgergeschlechter St.Gallens, deren Familie<br />
durch den Leinwandhandel reich geworden<br />
war. Sie waren Schlosseigner von<br />
1377 bis 1719.<br />
Während der Appenzeller Kriege retteten<br />
<strong>die</strong> Blarer das Schloss vor Zerstörung,<br />
indem sie sich in das Appenzeller<br />
Landrecht aufnehmen liessen. 1422 ging<br />
der Besitz des Schlosses an <strong>die</strong> Geschwister<br />
Diethelm, Wilhelm und Ursula. Sie<br />
gehörten zu den reichsten und einflussreichsten<br />
Edelleuten des Gebietes: Der
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Das Schloss Wartensee, im Jahre 2004 als Naturpark zertifiziert, mit dem romantischen Schlossweiher.<br />
gesamte östliche Rorschacherberg von<br />
der Landegg bis zum See gehörte ihnen<br />
und viele Höfe im Rheintal waren ihnen<br />
zinspflichtig. Nach 1502 besass das Wartensee<br />
Hans Jakob Blarer, der 1515 von<br />
Abt Franz zum Obervogt von Rorschach<br />
ernannt wurde und wegen <strong>die</strong>ser Funktion<br />
im St.Annaschloss wohnen musste. Er<br />
starb 1557 und hinterliess vier Söhne. Das<br />
Schloss hatte aber nur drei Wohnungen.<br />
Bei der Erbteilung erhielt der Sohn Kaspar<br />
den unteren Teil der Güter von Wartensee,<br />
den halben Hof Egg, neu gerodetes<br />
Land, den Mühlebüchel mit dem Weiher<br />
und einen Anteil an den Waldungen<br />
Gemütlichkeit bei Cheminéefeuer.<br />
und Fischereirechten. Er baute dort ein<br />
neues Schloss mit Turm und Ringmauer<br />
und nannte es Wartegg. Der Sohn Diethelm<br />
trat in das St.Galler Kloster ein und<br />
wurde später Statthalter von Rorschach<br />
mit Wohnsitz auf Mariaberg. 1530 wurde<br />
er Fürstabt von St.Gallen. Er liess in der<br />
Wartenseer Schlosskapelle einen kunstvollen<br />
Frührenaissance-Altar errichten,<br />
der sich heute im Landesmuseum in Zürich<br />
befindet. 1691 heiratete <strong>die</strong> Schwester<br />
des letzten männlichen Vertreters der<br />
Familie Blarer den Luzerner Hafner von<br />
Biggelschiess und beendete damit <strong>die</strong> Geschichte<br />
der Blarer auf Wartensee.<br />
REGION | 5<br />
Besitzerwechsel<br />
1757 kaufte Abt Coelestin des Klosters<br />
St.Gallen das ganze Gut <strong>für</strong> 12 000 Gulden.<br />
Nach Aufhebung des Klosters St.Gallen<br />
gab es mehrere Besitzerwechsel und es<br />
wurden bauliche Veränderungen vorgenommen.<br />
1817 ersteigerte Johann Baptist<br />
Watzau auf öffentlicher Gant das Schloss,<br />
bestehend aus West- und Osttrakt, Kapelle,<br />
Scheune, Wiesen, Äckern, Weinberg und<br />
Waldungen, zusammen etwa 30 Hektaren.<br />
Baron Lucas Pearsall<br />
1843 kaufte das Anwesen der englische<br />
Anwalt und Komponist Baron Robert Lucas<br />
Pearsall de Willsbridge. Er gestaltete<br />
<strong>die</strong> Gebäude im Stil englisch beeinflusster<br />
Neugotik um und baute <strong>die</strong> heutige Wehranlage<br />
mit Schalenturm, Wehrmauer,<br />
Zinnen und Wehrgang und verwandelte<br />
das südseitige Gelände in einen grosszügigen<br />
Park. 1850 liess er im Erdgeschoss<br />
des Osttraktes eine Kapelle einbauen – in<br />
der bis vor kurzem noch geheiratet werden<br />
konnte – mit einer Tür und zwei hoch<br />
liegenden Fenstern in der Nordfassade. 3)<br />
Nach seinem Tod 1856 legte man seinen<br />
einbalsamierten Leichnam in <strong>die</strong>ser Kapelle<br />
zu Grabe und 1957 wurde er exhumiert<br />
und bei der Kapelle Wilen-Wartegg wieder<br />
bei gesetzt. Seine Grabplatte auf Wartensee<br />
war im Zwischentrakt zu finden. Nach seinem<br />
Tod vermochte sein Sohn den kostspieligen<br />
Bau nicht mehr zu finanzieren.<br />
Kauf und Verkauf<br />
Es folgten Kauf und Verkauf auf Zwangsversteigerung.<br />
1933 erwarb der katholische<br />
Verein <strong>für</strong> Mission und Erziehung<br />
Die Schlosskapelle, wo im Verlauf der Jahre unzählige Gottes<strong>die</strong>nste abgehalten<br />
wurden; viele Paare haben sich hier das Ja-Wort gegeben…
6 | REGION<br />
Das Gästezimmer –<br />
einmal im Leben ein<br />
Schlossherr sein…<br />
Turm-Lounge –<br />
Begegnungsort der<br />
besonderen Art.<br />
Gothische Stube<br />
Der Empfang –<br />
Persönliche, freundliche<br />
Begrüssung der<br />
lieben Gäste.<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
St.Gallen das Schloss. Seit 1955 <strong>die</strong>nte das<br />
Wartensee als evangelische Heimstätte.<br />
1956 bis 1958 wurde <strong>die</strong> Anlage erstmals<br />
renoviert. 1984 übernahm <strong>die</strong> Evangelischreformierte<br />
Kirche des Kantons St.Gallen<br />
vom Verein Wartensee <strong>die</strong> Baulichkeiten,<br />
<strong>die</strong> von 1994 bis 1996 <strong>für</strong> 12 Millionen<br />
Franken nochmals um- und ausgebaut<br />
worden sind zu einer modernen und attraktiven<br />
Begegnungs- und Bildungstätte<br />
mit einem Beherbergungsbetrieb.<br />
Das heutige Anwesen<br />
Heute führt vom Westen eine Zufahrt<br />
durch ein Wehrtor in den Schlosshof. Vor<br />
dem Tor deuten Felsbearbeitungen und<br />
eine schwache Geländesenke auf einen<br />
zugeschütteten einstigen Halsgraben hin,<br />
der parallel zur Wehrmauer den Felsrücken<br />
teilte. Hinter der Wehrmauer breitet<br />
sich seit 1850 der Schlosshof aus und lädt<br />
ein zum Begrüssen der Gäste und zum Geniessen<br />
der Seesicht. Östlich liegt eine weitere<br />
Parkterrasse, <strong>die</strong> heute als Gemüsegarten<br />
<strong>die</strong>nt. Auf der höchsten Felserhebung<br />
ragt in unverputztem Bruchsandstein-<br />
Mauerwerk der imposante Wohnturm<br />
von 1243 hoch. Ein zweiarmiger Wohnkomplex<br />
umfasst den Wohnturm auf der<br />
Nord- und Ostseite winkelförmig. Dieser<br />
ist mit Zinnen bestückt. Im Nordflügel<br />
verbergen sich <strong>die</strong> Reste einer mittelalterlichen<br />
Toranlage mit kleinem Torhof.<br />
Der obere Bachlauf wurde zu einem Feuerwehrweiher<br />
aufgestaut, in dem heute Fische<br />
gezüchtet werden.<br />
Schloss Wartensee ist also architektonisch<br />
wie landschaftlich ein besonders<br />
idyllischer Ort; leider ist er zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />
geschlossen; wer weiss, vielleicht<br />
wird das wunderbare Schloss in absehbarer<br />
Zeit wieder <strong>für</strong> <strong>die</strong> Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht…<br />
Elvira Y. Müller<br />
1) Heinrich Boxler: Die Burgennamen<br />
in der Nordostschweiz und<br />
in Graubünden. Frauenfeld 1976.<br />
2) Mittelalter. Zeitschrift des<br />
Schweizerischen Burgenvereins.<br />
2. Jahrgang 1997/1. Seite 1.<br />
3) ebenda. Seite 26.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Die aktuelle Situation<br />
Das Schloss Wartensee hat inzwischen<br />
seinen Betrieb eingestellt. An der Wintersynode<br />
2008 wurde das Dokument<br />
«St.Galler Kirche 2015» verabschiedet mit<br />
dem Leitziel, das Schloss im Interesse eines<br />
auf den zentralen Auftrag konzentrierten<br />
Einsatzes der kantonalkirchlichen Finanzmittel<br />
einer neuen öffentlichen oder privaten<br />
Trägerschaft zuzuführen.<br />
Als Begründung gilt der veränderte Zeitgeist<br />
seit den 70er Jahren, als auf Wartensee<br />
kontradiktorisch und engagiert <strong>die</strong> grossen<br />
Themen jener Zeit – wie atomare Aufrüstung,<br />
Angst vor Überfremdung, Emanzipation<br />
der Frau, das Bankgeheimnis und<br />
der Zivil<strong>die</strong>nst – diskutiert wurden. In den<br />
80er und 90er Jahren wurden viele <strong>die</strong>ser<br />
Anliegen von der Gesellschaft aufgenommen<br />
und politisch bearbeitet, so dass sie an<br />
Aktualität verloren. Es sei immer schwieriger<br />
geworden, dem Schloss ein wirksames<br />
kirchliches Profil zu geben. In den 90er<br />
Jahren verzichtete <strong>die</strong> St.Galler Kirche auf<br />
ein eigenes Programmteam auf Wartensee<br />
und verstärkte stattdessen personell <strong>die</strong><br />
Arbeitsstelle kirchliche Erwachsenenbildung<br />
(AkEB) in St.Gallen. Leider nahmen<br />
aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen<br />
<strong>die</strong> erwachsenenbildnerischen Veranstaltungen<br />
auf Wartensee stetig ab, und zwar<br />
so drastisch – dass sich <strong>die</strong> Führung des<br />
Schlosses mit kirchlicher Erwachsenenbildung<br />
allein nicht mehr legitimieren lasse,<br />
so der Kirchenrat 1999 – der Trend führe<br />
weg von mehrtägigen Seminaren in der Tagungsstätte<br />
hin zu kürzeren und dezentralen<br />
Bildungsangeboten in den Gemeinden<br />
und <strong>Region</strong>en, <strong>die</strong> von der Kantonalkirche<br />
und der Arbeitsstelle AkEB auch in Zukunft<br />
– so <strong>die</strong> synodalen Leitziele 2015 – unterstützt<br />
werden.<br />
Abnehmendes Interesse<br />
Der Stiftungsrat Schloss Wartensee versuchte<br />
in den ersten 10 Jahren seiner Verantwortung,<br />
auf dem Schloss regelmässig<br />
Aus der Sicht des Gemeinderates<br />
Wartensee liegt heute in der «Zone <strong>für</strong> öffentliche<br />
Bauten und Anlagen», einer Bauzone<br />
<strong>für</strong> öffentliche Nutzungen. Zulässig ist<br />
dort beispielsweise ein kirchlicher Betrieb,<br />
Schule, Universität, Spital oder Altersheim.<br />
Eine Hotelnutzung ist zonenwidrig, geniesst<br />
aber im Fall einer Wiedereröffnung<br />
innert fünf Jahren Bestandesgarantie. Werden<br />
entsprechende denkmalpflegerische<br />
Regeln beachtet, dürften auf dem Areal<br />
neue, speziell im Bereich Weiherhaus auch<br />
grosse Bauten erstellt werden.<br />
eigene spirituelle Angebote zu machen.<br />
Unter anderem wurde ein externer Theologe<br />
damit beauftragt. Mangels Besucherinteresse<br />
mussten leider alle <strong>die</strong>se Projekte<br />
wieder aufgegeben werden. Der Anteil<br />
der kirchlichen Logiernächte betrug 2008<br />
19%. Zählt man <strong>die</strong> Benützung durch<br />
soziale Institutionen und Schulen hinzu<br />
(12%), ergibt sich ein Belegungsanteil von<br />
insgesamt 31%. Die Betriebsrechnung der<br />
Stiftung Schloss Wartensee schloss in<br />
den letzten Jahren einigermassen ausgeglichen<br />
ab. Kleinere Defizite bis 30 000<br />
Franken übernahm <strong>die</strong> Kantonalkirche.<br />
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht seien<br />
<strong>die</strong> Ertragsmöglichkeiten des Schlosses<br />
ausgereizt: bei Preisgestaltung, Personal-<br />
und Betriebskosten. Schloss Wartensee<br />
koste <strong>die</strong> Kantonalkirche zurzeit pro Jahr<br />
mindestens eine halbe Mio. Franken.<br />
Suche nach einer neuen Trägerschaft<br />
Aus ideellen Gründen wäre es ideal – so<br />
der Kirchenrat – das Schloss könnte einer<br />
neuen öffentlich-rechtlichen Trägerschaft<br />
zugeführt werden. Einer solchen müsste<br />
das Schloss allerdings zu einem wesentlich<br />
günstigeren Betrag offeriert werden als<br />
einer Privatperson oder einem Unternehmen.<br />
Gemäss amtlicher Schätzung von<br />
2006 beträgt der Zeitwert der Liegenschaft<br />
15 445 000 Franken; <strong>die</strong> Frage ist, wie viel<br />
der aktuelle Marktwert sein wird, den ein<br />
potentieller Käufer zu zahlen bereit ist.<br />
Der Kirchenrat hat <strong>die</strong> Regierung des<br />
Kantons St.Gallen, das Bischöfliche Ordinariat<br />
und den Kath. Administrationsrat<br />
betreffend Interesse an einer Nutzung<br />
von Schloss Wartensee bereits angefragt.<br />
Es trafen Absagen ein. Der Kirchenrat sei<br />
da<strong>für</strong> besorgt, einen Käufer zu finden, mit<br />
dem eine Kirche ohne Bedenken einen<br />
Verkauf abschliessen könne. Es müsse dabei<br />
betont werden, dass es sich beim Wartensee<br />
nicht um ein Gottes<strong>die</strong>nstgebäude<br />
handelt, sondern um eine feudale Schlossliegenschaft.<br />
Elvira Y. Müller<br />
Grundeigentümer und Gemeinderat wollen<br />
das gesamte Areal aus der Bauzone auszonen<br />
und eine Grünzone schaffen. Damit<br />
würde das gesamte Areal aus dem Baugebiet<br />
entfernt. Durch eine Grünzone wird<br />
das Schloss mit dem Park als Schutzobjekt<br />
umfassender geschützt. Bauten wären nur<br />
noch im Rahmen der Bestandesgarantie<br />
zulässig (zum Beispiel Abbruch und Wiederaufbau<br />
Weiherhaus, Renovations-/<br />
Umbauarbeiten am Schloss). Die Nutzung<br />
würde gleichzeitig aber geöffnet und auch<br />
REGION | 7<br />
Wichtige Eckpfeiler vom Schloss Wartensee<br />
1243 wurde der westliche Turm von Ritter Heinrich<br />
von Wartensee als Wohnturm erbaut.<br />
1377 heirateten zwei Erbtöchter von Wartensee<br />
<strong>die</strong> beiden Brüder Walter und Diethelm<br />
Blarer aus St. Gallen. Walter und Klara wurden<br />
<strong>die</strong> Stammeltern der Familie Blarer von<br />
Wartensee, in dessen Besitz <strong>die</strong> Schlossgüter<br />
bis 1719 blieben.<br />
1757 kaufte das Kloster St. Gallen einem privaten<br />
Besitzer das Schloss <strong>für</strong> 12000 Gulden ab.<br />
1843 erwarb der englische Baron Robert Lucas<br />
Pearsall de Willsbridge, Ritter des Ordens<br />
von St. Johann von Jerusalem, <strong>die</strong> Liegenschaft.<br />
Sohn Robert Lucas gestaltete nach<br />
dem Tod des Vaters <strong>die</strong> mittelalterliche<br />
Burganlage zum heutigen Schloss mit neugotischer<br />
Prägung um. Auch <strong>die</strong> Parkanlage<br />
stammt aus jener Epoche.<br />
1955 wurde <strong>die</strong> Liegenschaft nach vielen Besitzerwechseln<br />
vom Verein Ostschweizerische<br />
Evangelische Heimstätte Schloss Wartensee<br />
gekauft und als Bildungshaus genutzt.<br />
1984 ging das Schloss in den Besitz der Evangelisch-reformierten<br />
Kirche des Kantons<br />
St. Gallen über. Sie hat <strong>die</strong> Gebäulichkeiten<br />
in den Jahren 1994–1996 durch eine<br />
grosszügige Renovation den neuzeitlichen<br />
Bedürfnissen eines Tagungs- und Begegnungszentrums<br />
angepasst und <strong>die</strong> Betriebsführung<br />
einer Stiftung übertragen.<br />
2000 Auszeichnung mit dem Qualitäts-Gütesiegel<br />
Stufe I <strong>für</strong> den Schweizer Tourismus.<br />
2002 Erster Platz bei der Wahl zur beliebtesten<br />
Tagungsstätte des Jahres.<br />
2003 Zweite Stufe des Qualitäts-Gütesiegels <strong>für</strong><br />
den Schweizer Tourismus.<br />
2003 Erneut Siegerin bei der Wahl zur beliebtesten<br />
Tagungsstätte des Jahres.<br />
2004 Brandschutzzertifizierung durch das Schweizerische<br />
Institut zur Förderung der Sicherheit.<br />
2004 Der Schlosspark wird durch <strong>die</strong> Stiftung Natur<br />
& Wirtschaft als Naturpark zertifiziert.<br />
2007 Umgestaltung der Gästezimmer im Ostund<br />
Mitteltrakt.<br />
2007 Erneuerung der Brandschutzzertifizierung<br />
durch das Schweizerische Institut zur Förderung<br />
der Sicherheit.<br />
2007 Erneute Auszeichnung mit dem Qualitäts-<br />
Gütesiegel Stufe II von Schweiz Tourismus.<br />
2007 Auszeichnung durch Gastrosuisse mit der<br />
Hotelzertifizierung «Hot 3C garni».<br />
2008 Umnutzung und Umgestaltung des Ateliers<br />
als Turm-Lounge, Erneuerung der Einrichtung<br />
und künstlerische Gestaltung der<br />
Schlosskapelle, Umgestaltung der Gästezimmer<br />
im Westtrakt.<br />
gewerbliche Nutzungen wären dann zulässig.<br />
Mit einem öffentlichen Weg rund um<br />
das Schloss herum wird der Park öffentlich<br />
zugänglich bleiben.<br />
Gegen <strong>die</strong>sen Entscheid wurde das<br />
Referendum ergriffen. Die Stimmbürger<br />
von Rorschacherberg müssen daher am<br />
11. März entscheiden, ob das Schloss areal<br />
in der öffentlichen Bauzone verbleiben<br />
soll, oder, wie vom Gemeinderat beabsichtigt,<br />
in eine Grünzone ausserhalb der<br />
Bauzone umgezont werden soll.
8 | VEREINE<br />
Im Einsatz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Allgemeinheit<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Ornithologischer Verein Thal<br />
Der Ornithologische Verein Thal gehört zu den Vereinigungen, <strong>die</strong> vielen Menschen nützliche Dienste erweisen. Sie leisten auch<br />
der Gemeinde und der gesamten Bevölkerung durch ihre Mithilfe an der Bewältigung öffentlicher Aufgaben grosse Arbeit.<br />
Als <strong>die</strong> Gemeinde 1978 «am Bach»<br />
dem Verein am Ufer des Gstalden<br />
baches Land im Baurecht<br />
<strong>für</strong> Kleintierställe zur Verfügung stellte,<br />
konnte sich der Verein weiter entwickeln.<br />
Dass im Verein ein gutes Klima herrscht,<br />
bezeugt <strong>die</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong> Vorstandsmitglieder<br />
jahrzehntelang ihre Pflicht mit<br />
Freude erfüllen. Der jetzige Präsident Ueli<br />
Kuhn steht im 19. Präsidialjahr. Sein Vorgänger<br />
Jakob Egger versah das Präsidium<br />
29 Jahre, der gegenwärtige Aktuar Tizziani<br />
ist sogar seit 47 Jahren im Amt! Hut ab,<br />
vor solch langfristigen Einsätzen zugunsten<br />
Natur und Menschen.<br />
Umfangreiches Tätigkeitsfeld<br />
Der Verein mit seinen fleissigen, einsatzbereiten<br />
Mitgliedern pflegt ein breites<br />
Tätigkeitsfeld: Aufhängen und Pflege von<br />
Vogelnistkästen in den Gemeinden Thal<br />
Kleintierausstellung in Thal<br />
Bild: Hans Müller<br />
Elektrokabel und<br />
Kunststoff werden vom<br />
Eisen getrennt.<br />
und Rheineck (über 400 Stück), Organisation<br />
von Tierausstellungen, Züchten<br />
von Qualitätstieren, Pflege einheimischer<br />
Vogelarten, Tierausstellung am Jahrmarkt<br />
im «Ochsen»-Saal in Thal, Alteisensammlung<br />
in der ganzen Gemeinde, Teilnahme<br />
und Durchführung von Kantonal- und<br />
Bezirks-Ausstellungen. Zahlreiche Gold-<br />
und Silbermedaillen zeugen von der guten<br />
Arbeit der Thaler Ornithologen.<br />
Bild: Hans Müller<br />
33 Jahre Alteisensammlung –<br />
über 100 Tonnen<br />
Seit 1978 führt der Ornithologische Verein<br />
auf freiwilliger Basis <strong>die</strong> Alteisensammlung<br />
durch. Da<strong>für</strong> werden jeweils vier Tage<br />
benötigt, zwei <strong>für</strong> <strong>die</strong> inneren und zwei<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> äusseren Rhoden. Gewaltige Mengen<br />
an Eisen, Buntmetallen, Elektro- und<br />
anderem Schrott, Velos und vieles mehr<br />
sammeln sich an. Eine grossartige, unei-
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Werner Jann beim Kontrollieren eines Nistkastens<br />
gennützige Arbeit, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinde<br />
geleistet wird. Mit dem Einsammeln ist <strong>die</strong><br />
Arbeit nicht beendet. Anschliessend erfolgt<br />
<strong>die</strong> zeitaufwendige Ausscheidung und das<br />
Sortieren in <strong>die</strong> verschiedenen Metallarten<br />
wie Kupfer, Messing, Stahl, Eisen gegossen<br />
oder gepresst, auch Aluminium und<br />
Kunststoffe. Sie werden in der Regel von<br />
pensionierten OV-Mitgliedern besorgt. In<br />
den 33 Jahren der Sammeltätigkeit sind<br />
über 100 Tonnen Alteisen eingesammelt<br />
und an <strong>die</strong> Alteisenverwerter weitergeleitet<br />
worden. Welch prächtige Summe an<br />
Steuergeldern <strong>die</strong> Gemeinde einsparen<br />
konnte, sei der Berechnung eines jeden<br />
Lesers selber überlassen. Dieser Fron<strong>die</strong>nst<br />
nützt der Gemeinde und schont das Steuerportemonnaie<br />
eines jeden Steuerzahlers.<br />
Herzlichen Dank allen OVT-Mitgliedern!<br />
Jugend <strong>für</strong> Natur begeistern<br />
Der Verein fördert auch <strong>die</strong> Jugend. Der<br />
Nachwuchs will auch sichergestellt sein.<br />
Jungzüchter werden ist eine grosse Ambition,<br />
mit Tieren umzugehen und sich mit<br />
der Natur vertraut zu machen, <strong>die</strong> Nützlichkeit<br />
von Kleintieren, Vögeln, Geflügel<br />
und Kaninchen kennenzulernen. Jugendgruppen<br />
kreieren Ausstellungsobjekte,<br />
Vogelkäfige, Gestaltung von Teichen und<br />
Tierbehausungen und sie wirken auch an<br />
Waldweihnachten mit.<br />
Pflege von Flora und Fauna<br />
Die Gemeinde Thal mit Seeufergebiet und<br />
Altenrhein-Mündung ist ein besonderes<br />
Bild: Hans Müller<br />
Eldorado <strong>für</strong> Natur- und Vogelschutz. In<br />
Altenrhein und im «Fuchsloch» (Gebiet<br />
zwischen Staatsstrasse und Eisenbahnlinie)<br />
pflegen <strong>die</strong> Naturschützer und <strong>die</strong><br />
Ornithologen respektable Flächen freier,<br />
geschützter Natur. Die Fuchslochweiher<br />
sind besonders sehenswert. Hier können<br />
Tiere und Pflanzen bewundert werden, <strong>die</strong><br />
viele nicht kennen oder noch nie gesehen<br />
haben. Ein Spaziergang vom Buriet zum<br />
Pappelweg an den Seegraben, ins Fuchs-<br />
Wahrzeichen von Altenrhein: Weidenbäume und Pappeln<br />
VEREINE | 9<br />
lochgebiet und weiter über <strong>die</strong> Bützelstrasse<br />
via «Rüti» zum Bützelgraben oder nach<br />
Buechen ist sehr erlebnisreich.<br />
Altenrhein bietet ebenfalls besondere<br />
Naturschönheiten, dem Seeuferweg entlang<br />
von Staad nach Altenrhein. Die vielen<br />
verschiedenartigen Wasservögel zu beobach<br />
ten ist ein besonderer Hochgenuss. Wo<br />
finden wir schönere Weiden- und Pappelalleen<br />
als in Altenrhein? Weiden sind übrigens<br />
auch das Wahrzeichen des Altenrheiner<br />
Wappens.<br />
Also, gehen wir auf den Dammweg. Er<br />
beginnt beim Hafen Altenrhein noch als<br />
gewöhnlicher Fussweg. Beim «Gonten» ist<br />
der Fussweg erhöht. Das ist <strong>die</strong> Sicherung<br />
des Geländes gegen Hochwasser. Welche<br />
Naturerlebnisse sind hier zu geniessen?<br />
Gwundrige schlüpfen durch das<br />
mannshohe Schilf dem Pfade entlang zum<br />
Seewasserspiegel. Rechtsseitig vom Weg<br />
präsentieren sich weitere Schilffelder,<br />
Pfützen, Wasserpflanzen, Riedboden und<br />
Weidenbäume. Beim «Weissen Haus»,<br />
dem nördlichsten Zipfel der Gemeinde<br />
Thal, sind wir am Alten Rhein gelandet.<br />
Rechts abzweigen , und schon zeigt sich<br />
uns eine interessante Ufergegend, <strong>die</strong> auf<br />
uns einwirkt, hinauf bis zum «Bisewäldeli».<br />
Ein wunderbares Naturschutzgebiet<br />
und Aktionsland <strong>für</strong> unsere Ornithologen<br />
und Naturschützer. Ein Grund mehr, den<br />
Verein in seiner interessanten Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu unterstützen.<br />
Hans Müller<br />
Bild: Hans Müller
10 | DENKPAUSE<br />
Denk(…)<br />
pause<br />
Peter Ruch ist protestantischer Pfarrer in<br />
Küssnacht am Rigi.<br />
Grund zur Hoffnung<br />
Europäischen Banken und Staaten droht<br />
der Konkurs. Die Welt stellt sich auf eine<br />
neue Wirtschaftskrise ein. Katastrophen<br />
bahnen sich an. Grund zum Verzweifeln?<br />
Nein. Ein Blick in <strong>die</strong> Bibel genügt.<br />
Die Wende vom Unheil zum Heil ist das<br />
Leitmotiv jüdisch-christlichen Denkens.<br />
Die globale Katastrophe. Die Antike bietet<br />
rund 250 Flutsagen aus allen möglichen<br />
Kulturen. Die Angst vor einer globalen<br />
Kata strophe ist so alt wie <strong>die</strong> Menschheit<br />
selber. Der reale Hintergrund der biblischen<br />
Sintflut geschichte (Genesis 6–9) dürfte ein<br />
Erdbeben mit Vulkanausbruch und Tsunami<br />
um 1630 vor Christus gewesen sein. Die<br />
Katastrophe schuf <strong>die</strong> Kykladeninsel Santorin<br />
mit einem Kraterkessel von 80 km 2 Ausdehnung<br />
und warf eine Flutwelle gegen <strong>die</strong><br />
Küste Kretas und ins Nildelta. Dieses Ereignis<br />
wurde jahrhundertelang überliefert und<br />
in der Bibel mit den Erfahrungen der Bewahrung<br />
verknüpft. Die Flut tritt hinter der<br />
Rettung völlig zurück. Der Neubeginn manifestiert<br />
sich bis in den Wortlaut als neue<br />
Schöpfung («Seid fruchtbar und mehret<br />
euch», Genesis 9, 7). Gott sagt Noah und<br />
zugleich der Menschheit Segen und Bewahrung<br />
zu: Auch im schrecklichsten Unglück<br />
bleibt Gott gegenwärtig und schenkt<br />
neue Vitalität.<br />
Mobbing in der Familie<br />
Josef wird von seinem Vater Jakob am<br />
meisten geliebt – und logischerweise von<br />
seinen Brüdern gehasst. Sie entschliessen<br />
sich, ihn aus der Welt zu schaffen. Mehr<br />
aus Zufall töten sie ihn jedoch nicht, sondern<br />
verkaufen ihn an eine fremde Karawane.<br />
Er landet schliesslich beim Kämmerer<br />
des ägyptischen Pharao, wird als<br />
viel seitiges Talent entdeckt und macht<br />
Karriere, bis er als Ministerpräsident im<br />
despotischen Ägypten <strong>die</strong> Nahrungsmittelvorräte<br />
verwaltet. In <strong>die</strong>ser Funktion<br />
vermag er seine Brüder, <strong>die</strong> ihn vernichten<br />
wollten und nun unter einer Hungersnot<br />
leiden, zu retten. Der Gemobbte wird zum<br />
Helden und Retter: Aus gestossene finden<br />
oft eine neue Identität und leisten <strong>für</strong> an-<br />
dere unschätzbare Dienste. Als der eben<br />
verstorbene Steve Jobs Apple verl assen<br />
musste, folgten fünf Jahre, <strong>die</strong> er später als<br />
seine kreativsten bezeichnete.<br />
Chancenlos und doch erfolgreich<br />
Die Israeliten sind der allmächtigen Despotie<br />
Ägyptens einverleibt und ohne<br />
Chance, dem Sklavenschicksal zu entkommen.<br />
Durch <strong>die</strong> lange Unterdrückung<br />
werden sie abgehärtet und stark. Nach<br />
rund dreissig Generationen regt sich ihr<br />
Widerstand. Mose wird von Gott dazu<br />
berufen, sein Volk aus Ägypten wegzuführen,<br />
einem Land entgegen, wo «Milch und<br />
Honig fliessen». Dass <strong>die</strong>s gelang, interpretierten<br />
<strong>die</strong> Befreiten als Tat Gottes. Der<br />
Auszug aus Ägypten gilt als Geburtsstunde<br />
des Judentums. Das despotische System<br />
musste der Freiheit und dem Recht weichen<br />
(Buch Exodus). Selbst <strong>die</strong> gewaltigste<br />
Macht hat gegen Gottes Willen und Wahrheit<br />
keine Chance.<br />
Fehlverhalten und Chaos<br />
Als <strong>die</strong> Israeliten am Ziel angelangt waren,<br />
ging es darum, sich als Gemeinwesen zu<br />
konstituieren. Was würde man anderes<br />
erwarten, als dass sie das mustergültig geschafft<br />
hätten? Weit gefehlt! Laufend wurden<br />
sie Gott untreu (Buch Richter). Zur<br />
Strafe lieferte er sie über mehrere, oft jahrelange<br />
Phasen fremden Königreichen aus,<br />
bis sie jeweils verzweifelt zu ihm schrien –<br />
und er sich wieder erbarmte. Die Israeliten<br />
präsentierten sich als üblen Haufen, der<br />
den Schutz Gottes niemals ver<strong>die</strong>nt hätte.<br />
Aber sie bekamen etwas viel Besseres, als<br />
sie ver<strong>die</strong>nten. Unser Schicksal hängt zum<br />
Glück nicht von unserer Moral, sondern<br />
von Gottes Gnade ab.<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Die falsche Staatsform<br />
In der Antike war das Königtum <strong>die</strong> dominante<br />
Staatsform. Vorbilder waren <strong>die</strong><br />
Grossreiche in Mesopotamien und Ägypten.<br />
Das waren despotische Systeme ohne<br />
Augenmerk auf das Individuum. Gründe<br />
da<strong>für</strong> gab es durchaus: Um in den Flusstälern<br />
überleben zu können, mussten Kanäle<br />
ausgehoben und riesige Bewässerungssysteme<br />
erstellt werden. Solche Projekte<br />
erforderten eine autoritäre Kommandostruktur.<br />
Die Israeliten wurden dazu berufen,<br />
sie zu überwinden, dem Individuum<br />
Würde zu verleihen und sich im Kleinstaat<br />
von den Zehn Geboten leiten zu lassen.<br />
Recht vor Macht! Ums Jahr 1000 v. Chr.<br />
verfielen <strong>die</strong> Israeliten ihrerseits dem Zauber<br />
der Despotie und wollten um jeden<br />
Preis einen König. Der Gottesmann Samuel<br />
warnte sie vor der hohen Staatsquote<br />
und dem Zentralismus. Vergeblich (1. Samuel<br />
8). Was tat Gott? Er sprang über seinen<br />
Schatten und begleitete sein Volk auch<br />
auf <strong>die</strong>sem Abweg. Fazit: Volkes Stimme<br />
ist nicht Gottes Stimme. Aber <strong>die</strong> Stimme<br />
eines zentralistischen Führers ist es noch<br />
viel weniger.<br />
Fehlbesetzungen als Regel<br />
Nun werden <strong>die</strong> Könige Israels und Judas<br />
zum grossen Thema (Königsbücher). Von<br />
David bis zur Eroberung Judas gab es 42<br />
Könige. Neun von ihnen wird ein gutes<br />
Zeugnis aus gestellt. 33 Könige «taten was<br />
böse war in den Augen des Herrn». Das<br />
ergibt eine Fehlbesetzungsquote von 78<br />
Prozent. Sie dürfte auch in den modernen<br />
Demokratien zutreffen. Die Demokratie<br />
bringt ja keineswegs <strong>die</strong> Besten an <strong>die</strong><br />
Macht, sondern ist dazu da, <strong>die</strong> Macht zu<br />
beschränken und den Schaden bei Fehl-<br />
Michelangelo «Die Sintflut» (Sixtinische Kapelle Rom)
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
besetzungen zu begrenzen. Trotz den erschreckend<br />
vielen Nieten unter den Politikern<br />
brach Gott <strong>die</strong> Heilsgeschichte nicht<br />
ab. Tröstlich, aber wahr: Auch <strong>die</strong> tollste<br />
Fehlbesetzungsdichte verhindert nicht,<br />
dass Gott <strong>die</strong> Menschen in eine gute Zukunft<br />
führt. Man muss also auch angesichts<br />
der aktuellen Euro-Elite nicht verzweifeln.<br />
Überleben trotz Vernichtung<br />
Man stelle sich vor, <strong>die</strong> Schweiz würde<br />
von einer fremden Grossmacht angegriffen<br />
und erobert. Kirchen würden zu<br />
Moscheen oder Tempeln um funktioniert<br />
oder gesprengt. Alle wichtigsten<br />
Führungspersonen würden ins Kernland<br />
der Eroberer umgesiedelt. Das Bundeshaus<br />
würde dem Erdboden gleichgemacht.<br />
Wer würde der Schweiz noch eine Chance<br />
geben?<br />
Solches geschah den Israeliten gleich<br />
mehrmals. Das Nordreich wurde im 8.<br />
vorchristlichen Jahrhundert von den Assyrern<br />
erobert. Das Südreich mit Jerusalem<br />
geriet später unter <strong>die</strong> Räder der Babylonier.<br />
Mit den Eroberungen gingen stets<br />
Umsiedlungen der Elite einher. Nach der<br />
Rückkehr aus dem Exil erlebten <strong>die</strong> Israeliten<br />
eine Renaissance in ihrer Heimat. Im<br />
Jahr 70 n. Chr. waren es dann <strong>die</strong> Römer,<br />
welche den prachtvoll ausgebauten Tempel<br />
zerstörten und <strong>die</strong> Juden in alle Winde<br />
zerstreuten.<br />
Anstatt wie andere, viel grössere Kulturen<br />
von der Bildfläche zu verschwinden,<br />
entwickelten <strong>die</strong> Juden einen neuen Modus,<br />
ihren Glauben ohne Tempel zu praktizieren.<br />
Der Durchbruch zum synagogalen<br />
Judentum gehört zu den erstaunlichsten<br />
Phänomenen der Religionsgeschichte.<br />
Verliert ein Mensch alles, mitsamt Kultort<br />
und religiösem Know-how, so bleibt ihm<br />
immer noch das, worauf es ankommt: <strong>die</strong><br />
Beziehung zu Gott.<br />
Der Messias vom Güllenloch<br />
Keimfreie Hygiene war in der Antike unbekannt,<br />
doch wusste man um <strong>die</strong> Gefahren,<br />
dem ein Neugeborenes ausgesetzt war. Die<br />
Geburt in einem Stall war das Letzte, was<br />
man sich wünschte. War der Gottessohn<br />
vielleicht über <strong>die</strong> Fäkalienseite des Lebens<br />
erhaben? Diesen Irrtum schaltet <strong>die</strong><br />
Weihnachtsgeschichte aus mit der Bemerkung,<br />
das Kind sei in Windeln gewickelt<br />
(Lukas 2). Jesus hatte eine geringe Überlebenschance.<br />
Dennoch kam er durch und<br />
sammelte dreissig Jahre später Menschen<br />
um sich. Sie wurden zu einer Bewegung,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Welt veränderte.<br />
Der Superjünger als Versager<br />
Kann man sich vorstellen, dass der stellvertretende<br />
Leiter einer neuen Gesinnungsgemeinschaft<br />
seinem Chef in entscheidenden<br />
Dingen widerspricht oder<br />
ihn verleugnet? Solches musste Jesus von<br />
seinem Triple-A-Jünger Petrus erdulden.<br />
Petrus war als erster berufen worden und<br />
sollte zum Fundament der Kirche werden.<br />
Ausgerechnet er widerspricht Jesus,<br />
als <strong>die</strong>ser seinen Tod ankündigt. Der Gedanke<br />
an <strong>die</strong> Nieder lage war Petrus unerträglich.<br />
«Fort mit dir, Satan, hinter mich!<br />
Du willst mich zu Fall bringen, denn nicht<br />
Göttliches, sondern Menschliches hast du<br />
im Sinn», fuhr Jesus ihn an (Matthäus 16,<br />
23). Aber es kam noch dicker. Seinen eigenen<br />
Beteuerungen zum Trotz liess Petrus,<br />
als es brenzlig wurde, sein Bekenntnis zu<br />
Christus wie eine heisse Kartoffel fallen.<br />
Ein anderer Jünger mit dem Ehrennamen<br />
Judas lieferte Jesus gegen Bezahlung an<br />
seine Feinde aus und nahm sich nachher<br />
das Leben. Ein weiterer Pionier der christlichen<br />
Verkündigung, der Apostel Paulus,<br />
nannte sich selbst eine Missgeburt und<br />
litt unter Willensschwäche. So übel war es<br />
um <strong>die</strong> Vorkämpfer und christlichen Vorbilder<br />
bestellt. Kein Hindernis <strong>für</strong> Gottes<br />
Pläne! Treffend ist das lyrische Gebet eines<br />
verstorbenen Pfarrers: «Herr Jesu Christ,<br />
wie gross du bist, dass deiner Jünger Mist<br />
deiner Kirche Dünger ist.»<br />
Die Hinrichtung Gottes<br />
Der Tiefpunkt wird freilich erst mit der<br />
Kreuzigung Christi erreicht. Ein übles Zusammenspiel<br />
der jüdischen und römischen<br />
Führung, Herodes und Pilatus, lieferte den<br />
Gottessohn ans Messer beziehungsweise<br />
ans Kreuz. Nicht einmal das römische<br />
Prinzip «Keine Strafe ohne Gesetz» vermochte<br />
gegen den wilden Mob und den<br />
Opportunismus der Führung etwas auszurichten.<br />
Der Tod Jesu hätte Gottes Projekt<br />
logischerweise vernichten müssen. Aber<br />
Gott bewies nun endgültig seine Überlegenheit:<br />
Wie seine Treue der Untreue der<br />
Menschen schon immer standhielt, so explo<strong>die</strong>rte<br />
geradezu aus dem Tiefpunkt des<br />
Todes neues Leben und neuer Glaube <strong>für</strong><br />
Jahrhunderte und Jahrtausende.<br />
Mit dem alten und dem neuen Gottesvolk<br />
ging eigentlich fast alles schief.<br />
Die Zukunft war jedoch stets unendlich<br />
viel besser als erwartet. Das ist <strong>die</strong> Gnade<br />
Gottes. Sie tröstet auch heute über Banker,<br />
Bundesräte und Scharlatane hinweg.<br />
Der Petrusbrief bringt es auf den Punkt:<br />
«Alle Sorge werft auf ihn, denn er sorgt <strong>für</strong><br />
euch» (1. Petrus 5, 7).<br />
DENKPAUSE | 11<br />
Blumiges<br />
vom<br />
Blumenhof Christian Schoch<br />
Neugasse 6, Rorschach, T 071 845 25 25<br />
Blühende Spuren des Frühlings<br />
Dunkle und graue Tage reihen sich in den<br />
Wintermonaten aneinander und der Frühling<br />
scheint immer noch in weiter Ferne<br />
zu sein. Wir sehnen uns nach den ersten<br />
wärmenden Sonnenstrahlen, nach Schneeglöckchen,<br />
Krokussen und Frühlingsprimeln,<br />
nach den ersten blühenden Spuren<br />
des Frühlings. Wer den Frühling schon jetzt<br />
zu sich nach Hause holen möchte, findet in<br />
den Blumengeschäften einen Frühlingsblüher,<br />
dessen einfache Schönheit gerne übersehen<br />
wird: <strong>die</strong> Ranunkel. Ranunkeln gehören<br />
zur Familie der Hahnenfussgewächse.<br />
Sie bilden Blüten in Weiss, Gelb, Orange,<br />
Rosa und Rot. Wie kleine Rosen entfalten<br />
sich <strong>die</strong> Knospen und erfreuen mit ihren<br />
satten Farben das Gemüt. Ob bunt gemischt<br />
oder dezent im gleichen Farbton gehalten;<br />
ein Ranunkelsträusschen ist immer<br />
ein Blickfang. Die anspruchslose Pflanze<br />
kommt ursprünglich aus dem Südosten.<br />
Ihre eigentliche Heimat hat <strong>die</strong> Ranunkel in<br />
der Türkei, Zypern, Syrien, Iran, Irak und<br />
Nord-Afrika. Von da aus gelangte sie in ihren<br />
verschiedenen Züchtungen nach Westeuropa,<br />
wo sie schon seit Jahren vor allem<br />
im Frühling geschätzt wird. Mit ein paar<br />
kleinen Ranunkeln können wir also ganz<br />
einfach ein bisschen Süden in unseren nebligen<br />
Winteralltag zaubern. Freuen Sie sich<br />
doch mit uns an den leuchtenden Farben!<br />
Ihr Blumenhof-Team
12 | GEMEINDE DER REGION<br />
Beliebte Wohn- und Arbeitsgemeinde<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Steinach – Dorf am <strong>Bodensee</strong><br />
Im Jahr 769 wird Steinach erstmals urkundlich erwähnt im Zusammenhang mit der Überführung des toten Abtes Othmar<br />
von der Insel Werd nach St. Gallen. Zu <strong>die</strong>ser Zeit bestand in Steinach bereits ein Hof (villa Steinaha). Im Jahr 896 bestanden am<br />
See grössere Weingärten (Rebbau).<br />
Foto: Herbert Haltmeier<br />
An der malerischen Mündung der<br />
Steinach in den <strong>Bodensee</strong> liegt das<br />
gleichnamige Dorf, mit dem Hinterland<br />
Obersteinach, eingebettet zwischen<br />
den thurgauischen Gemeinden Arbon und<br />
Horn. Die Gemeinde grenzt zudem an <strong>die</strong><br />
Gemeinden Berg, Mörschwil und Goldach.<br />
Ab 2013 wird Steinach Einheitsgemeinde<br />
(Schulgemeinde wird integriert).<br />
Historisches Denkmal Gredhaus<br />
Ein wuchtig wirkender Bau steht am Seeufer.<br />
Es ist das 1473 erbaute Gredhaus.<br />
Die Bauart zeugt von der Wichtigkeit des<br />
Gebäudes bei der Entstehung. Es wurde als<br />
Lagerhaus <strong>für</strong> Kaufmannsware und Korn<br />
(Getreide) erstellt. Die Stadt St.Gallen hatte<br />
<strong>die</strong> Absicht, Steinach als Hauptstapel-<br />
platz des st.gallischen Seeufers zu schaffen.<br />
Im Gredhaus war ein Wirtshaus integriert.<br />
Steinach erlangte so <strong>die</strong> grösste Bedeutung<br />
als Hafen- und Umschlagsplatz.<br />
Berg und Tübach einst zu Steinach<br />
In den ersten dreissig Jahren der Kantonsgründung<br />
(1603) gehörten <strong>die</strong> beiden<br />
Nachbargemeinden Berg und Tübach<br />
zur Gemeinde Steinach. 1833 löste sich<br />
Steinach aus der dreigliedrigen Gemeinde.<br />
1645 trennten sich auch Tübach und Berg.<br />
So existieren seither drei selbständige<br />
Gemeinden.<br />
Landwirtschaftliches Heimwesen<br />
Vor 50 Jahren existierten in Steinach 35<br />
stolze Landwirtschaftsbetriebe mittlerer<br />
Malerisches Steinach –<br />
wohnen mit Seeanstoss.<br />
Grösse. Nach der Güterzusammenlegung<br />
schrumpften <strong>die</strong>se auf einige, mehrheitlich<br />
Milchwirtschaftsbetriebe. Etwas aussergewöhn<br />
lich wirkt der Landwirtschaftsbetrieb<br />
nahe dem Rathaus/Post, mitten im<br />
Dorfzentrum.<br />
Gewerbe und Industrie<br />
In Steinach sowie in der ganzen oberen<br />
Seeregion haben sich das Gewerbe und <strong>die</strong><br />
Industrie in den letzten Jahrzehnten angesiedelt.<br />
Vertreten sind Unternehmen der Antriebstechnik,<br />
Galvaniktechnik, Verpackungsbranche,<br />
Lebensmittel (Hügli),<br />
Dentaltechnik sowie Maschinen- und<br />
Werkzeugbau. Über 1200 Arbeitsplätze<br />
stehen zur Verfügung.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Guter Anschluss an öffentlichen Verkehr<br />
2007 hat <strong>die</strong> SBB in Steinach eine Haltestelle<br />
geschaffen (Linie Romanshorn–<br />
Schaffhausen–Rorschach) und eine Postautolinie<br />
verbindet Steinach mit der Stadt<br />
St.Gallen. Die <strong>Bodensee</strong>fähre ab Romanshorn<br />
lässt Friedrichshafen am deutschen<br />
<strong>Bodensee</strong>ufer in 40 Minuten erreichen.<br />
Schul- und Sportanlagen<br />
Mustergültig sind <strong>die</strong> Schul- und Sportanlagen.<br />
Ein neues Schulhaus ist vor wenigen<br />
Jahren gebaut worden. Die Sportanlage<br />
Bleiche präsentiert zwei Fussballfelder<br />
inklusive Beleuchtung und Gebäude. In<br />
Schulhausnähe befindet sich ein Trockenplatz<br />
<strong>für</strong> Spiele und Leichtathletik. Auch<br />
ein neuzeitliches Gemeindezentrum <strong>für</strong><br />
450 Sitzplätze, unterteilbar, mit Küche<br />
und Office, ist vorhanden.<br />
Seeufer und Hafenanlage<br />
Der Gemeinderat hat sich eine Besonderheit<br />
einfallen lassen. Beim Einfluss der<br />
Steinach in den See liess er eine Fussgänger-Hängebrücke<br />
bauen, <strong>die</strong> unlängst<br />
eingeweiht wurde. Ein spezielles Erlebnis,<br />
<strong>die</strong>ser schaukelnde Gang über den Steg,<br />
wo man auch <strong>die</strong> Fusstritte eines von hinten<br />
trabenden Hundes wahrnehmen kann!<br />
Prunkstück am Seeufer:<br />
Die «Ganggelibrücke».<br />
Hochwasserschutz und weitere Aufgaben<br />
Steinach, wie alle <strong>Bodensee</strong>- und <strong>die</strong> Rheintaler<br />
Gemeinden, haben sich vermehrt mit<br />
dem Hochwasserschutz zu befassen. Es ist<br />
der Fluss Steinach, dessen Gewässer so geleitet<br />
werden müssen, dass sie bei Hochwasser<br />
möglichst keine Schäden anrichten<br />
können. Weitere, künftig zu lösende Gemeindeaufgaben<br />
sind: Erweiterungsbau des<br />
Altersheims, Ausbau des Glasfasernetzes in<br />
Zusammenarbeit mit der SAK (St.Gallisch-<br />
Appenzellische Kraftwerke AG) und Inkorporierung<br />
der Schulgemeinde, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bürgerschaft<br />
kürzlich akzeptiert hat.<br />
Foto: Hans Müller<br />
GEMEINDE DER REGION | 13<br />
SBB-Haltestelle<br />
Steinach.<br />
Das historische, stattliche<br />
Gredhaus.<br />
Foto: Hans Müller<br />
4,52 Quadratkilometer – 3300 Einwohner<br />
Flächenmässig gehört Steinach zu den<br />
kleineren st.gallischen Gemeinden, einwohnermässig<br />
steht sie mit 3300 Einwohnern<br />
sehr gut da. Sie ist eine liebens-<br />
und lebenswerte Gemeinde, <strong>die</strong> öfters als<br />
Wohnsitz gewählt wird. Gegenwärtig entstehen<br />
im Gebiet Schönau 130 Wohneinheiten<br />
an ruhiger, bevorzugter Wohnlage.<br />
Die Steuerfusshöhe bewegt sich im guten<br />
Mittel der st.gallischen Gemeinden. Das<br />
regionale Abwasserwerk Morgental steht<br />
auf Steinacher Boden. Mit der Einrichtung<br />
zur Wärmerückgewinnung ist ein zukunftsweisendes<br />
Projekt lanciert worden.<br />
Zufriedene Grundstimmung,<br />
gutes Vereinsleben<br />
Zufriedenheit und gutes Vereinsleben sind<br />
zwei wichtige Faktoren <strong>für</strong> ein gutes Zusammenwirken<br />
der Bürgerschaft mit den<br />
Gemeindebehörden. Das trifft <strong>für</strong> Steinach<br />
zu. Dank <strong>die</strong>sen Voraussetzungen und<br />
dank der Überbauung Schönau wird sich<br />
Steinach weiter entwickeln.<br />
Wohnsitzsuchende, wie wärs mit Steinach?<br />
Müller<br />
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Hans Müller<br />
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14 | REGION<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Wohnüberbauung «SunneThal» – zentrumsnah mit prächtiger Aussicht<br />
In der Kruft Thal wird gebaut. «Rosenegg»,<br />
so nannte sich das abgebrochene<br />
Einfamilienhaus von August Tobler-Halter,<br />
dem ehemaligen Direktor der Sefar<br />
Holding AG Thal. Das währschafte Haus<br />
machte Platz <strong>für</strong> den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern,<br />
<strong>die</strong> seine Nachkommen<br />
verwirklichten. Der Erdaushub ist bereits<br />
erfolgt und <strong>die</strong> Betonsanierungsarbeiten<br />
sind im Gange.<br />
19 Mietwohnungen<br />
nach neustem Standard<br />
Es entstehen an ruhiger, zentrumsnaher<br />
Wohnlage 19 Dreieinhalb- und Viereinhalb-Zimmer-Wohnungen,<br />
davon vier<br />
Attikawohnungen mit dreieinhalb und<br />
viereinhalb Zimmern. Die Wohnungen<br />
verfügen über einen Streameranschluss in<br />
Internet(t)es aus dem Web<br />
Am Ende der Blindheit/Am Ende der Liebe<br />
Februar 28, 2011<br />
Am Ende der Blindheit wird da jemand<br />
sein, der in der Erkenntnis vor dir steht,<br />
dass seine Welt sich ab <strong>die</strong>sem Tag nur<br />
noch in deine Richtung dreht.<br />
Am Ende der Blindheit wird da jemand<br />
sein, er wird dir sagen, wie schön es<br />
ist, das erste Mal im Leben richtig zu se-<br />
der Küche, zwei Nasszellen und eigenen<br />
Wäsche- und Trockenautomat. Wohn-<br />
und Schlafzimmerböden sind mit Echtholz-Parkett<br />
versehen. Die nach Südwest<br />
gerichteten Balkone geben <strong>die</strong> Sicht frei<br />
ins Grüne. Blick aufs Appenzellerland, auf<br />
den Rebenhang Buechberg, auf den <strong>Bodensee</strong>,<br />
nach Lindau und Bregenz.<br />
Die Wohnungen sind mit Lift mit der<br />
Tiefgarage verbunden. Zentrumsnah, 150<br />
Meter zur Busstation, Bank, Post, Schulen,<br />
Rathaus, Einkaufsläden und Restaurants.<br />
Im Frühjahr 2013 sind <strong>die</strong> Wohnungen<br />
bezugsbereit.<br />
Thal hat einen eigenen Autobahnanschluss<br />
im Buriet, Richtung St.Gallen–Zürich<br />
und Buchs–Sargans–Chur sowie zum<br />
Flughafen Kloten–Zürich. Der gemeindeeigene<br />
Flughafen Altenrhein mit täglichen<br />
hen und er wird wissen, dass es nicht geht,<br />
er muss seine Wege an deiner Seite gehen.<br />
Am Ende der Blindheit verschwindet<br />
verwirrender Nebel, <strong>die</strong> Umrisse werden<br />
klarer im rechten Licht. Wann das Ende<br />
der Blindheit kommt, weiss ich nicht,<br />
aber ich bin mir sicher, dass es <strong>für</strong> dich<br />
das Ende der Blindheit gibt und jemand<br />
macht dich zum glücklichsten Menschen<br />
der Welt, wenn er dir etwas schüchtern<br />
gesteht, dass er dich liebt!<br />
DAS MUSS ANDERS KLINGEN:<br />
Am Ende der Liebe wird da niemand sein,<br />
der in der Erkenntnis vor mir steht, dass<br />
ihre Welt sich ab <strong>die</strong>sem Tag nur noch in<br />
meine Richtung dreht.<br />
Am Ende der Liebe wird da niemand<br />
sein, der mir sagt, wie schön es ist, das erste<br />
Mal im Leben richtig zu sehen und sie<br />
wird wissen, dass es nicht geht, sie muss<br />
ihre Wege fernab von meiner Seite gehen.<br />
Die Wohnüberbauung<br />
«SunneThal» an ruhiger<br />
Lage mit Blick ins Grüne<br />
mit Erstvermietung ab<br />
Frühjahr 2013 in Thal,<br />
Kruft 6 und 8.<br />
Flügen nach Wien ist zwei Kilometer entfernt.<br />
Die Bahnstation SBB Rheineck ist<br />
mit dem Bus in fünf Minuten erreichbar.<br />
Den «Fünfer und das Weggli»<br />
Solche Wohnlagen, <strong>die</strong> Ruhe bieten und<br />
trotzdem zentrumsnahes Wohnen bieten,<br />
sind heute selten. Ruhig, ohne Verkehrslärm<br />
wohnen zu können und trotzdem<br />
in kürzester Zeit am Arbeitsort zu sein,<br />
ist wahrhaftig ein Privileg. Nutzen Sie <strong>die</strong><br />
Gelegenheit, besichtigen Sie den Standort,<br />
und Sie werden sich überzeugt zugunsten<br />
«SunneThal» entscheiden.<br />
Wenden Sie sich bitte an <strong>die</strong> Firma Goldinger<br />
Immobilien Treuhand St. Gallen<br />
AG, Frau Daniela Sax, Tel. 071 313 44 21<br />
oder daniela.sax@goldinger.ch.<br />
Hans Müller<br />
Am Ende der Liebe senkt sich verwirrender<br />
Nebel, <strong>die</strong> Umrisse werden unscharf<br />
im schwindenden Licht. Dass das<br />
Ende der Liebe kommt – zwei Hände voll<br />
Narben beweisen es, dass es <strong>für</strong> mich das<br />
Ende der Liebe gibt und ein lieber Mensch<br />
macht mich zum einsamsten Menschen<br />
der Welt, wenn sie mir etwas kleinlaut gesteht,<br />
dass sie mich nicht liebt!<br />
http://bjoernsupreme.wordpress.com/
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Torbau • Glasdächer<br />
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Rorschach<br />
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Mit dem Kauf von Suppe (à discrétion, Fr. 5.-),<br />
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16 | REGION<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Schlagersängerin Marleen überreicht ihre Spendengelder<br />
Musikalischer Rückblick: Benefiz-Neujahrskonzert in der Evang. Kirche Rorschach<br />
Wie in den vergangenen Jahren schon gute<br />
Tradition geworden, gab es auch in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr wieder das gemeinsame Benefiz-Neujahrskonzert<br />
der Römisch-katholischen<br />
Kirchgemeinde St. Kolumban und der<br />
Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde<br />
Rorschach.<br />
Die Ostschweizer Schlagersängerin Marleen<br />
überreichte am Silvester den Tieren<br />
im Walter Zoo in Gossau/SG ihre im Laufe<br />
des Jahres 2011 gesammelten Spendengelder<br />
in der Höhe von Fr. 1239.80.<br />
Seit sechs Jahren wird <strong>für</strong> Tiere gesammelt<br />
Marleen ist seit sechs Jahren als Botschafterin<br />
des weit über <strong>die</strong> Landesgrenze bekannten<br />
Walter Zoo unterwegs und sammelt<br />
an ihren Konzerten Gelder <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Tiere. Das Kässeli füllt sich gemischt mit<br />
Franken und Euros – <strong>die</strong> Fans unterstützen<br />
den Walter Zoo, wo immer es möglich<br />
ist. Seien es Privatpersonen, welche einen<br />
grossen Betrag spenden oder Veranstalter<br />
mit einer originellen Idee – jeder Zustupf<br />
ist <strong>für</strong> den Zoo eine willkommene Geste!<br />
Grosser Tag <strong>für</strong> Marleen-Fans<br />
Marleen wurde bei der Spendenübergabe<br />
durch ihre grosse Fangemeinde aus der<br />
ganzen Schweiz unterstützt. Der bereits<br />
Es begann am<br />
Sonntagabend<br />
um 17 Uhr in<br />
der gut gefüllten<br />
Evangelischen<br />
Kirche. Nicht<br />
nur das Hauptschiff<br />
war übervoll<br />
besetzt, auch<br />
auf allen drei Emporen sassen viele Konzertgäste.<br />
Allesamt hörten sie ein abwechslungsreiches<br />
und kurzweiliges Konzert.<br />
«9400 Chorschach» unter Leitung<br />
von Lotti Müller boten hochstehenden<br />
A-cappella-Gesang aus aller Herren<br />
Länder. Berni Bischof zeigte mit seiner<br />
schwerpunktmässig modernen Musikaus-<br />
Gute Vorsätze!<br />
Vereinbaren Sie ein kostenloses Probetraining.<br />
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9400 Rorschach | 071 845 11 11<br />
zur Tradition gewordene Termin wurde in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr an Silvester durchgeführt und<br />
konnte mit tollen Gesprächen zwischen<br />
der Fangruppe sowie der Delegation des<br />
Walter Zoo im Panorama-Restaurant als<br />
Jahresausklang abgerundet werden.<br />
Das Projekt geht weiter<br />
Die Sängerin mit dem grossen Herz <strong>für</strong><br />
Tiere wird das Projekt auch in Zukunft<br />
unterstützen. Sie ist stolz, Botschafterin<br />
des Walter Zoos zu sein. Mit ihrem aktuellen<br />
Album «Das achte Wunder» besingt<br />
sie passend ihr achtes Wunder – nämlich<br />
<strong>die</strong> Tiere.<br />
Bis jetzt durfte <strong>die</strong> sympathische Ostschweizerin<br />
insgesamt Fr. 9677.20 spenden.<br />
Sie wird alles daran setzen, dass im<br />
laufenden Jahr <strong>die</strong> magische Zahl 5-stellig<br />
wird.<br />
Weitere Informationen über Marleen auf<br />
www.marleen.ch<br />
wahl, was alles in einer klassischen Orgel<br />
steckt. Und mit dem Panflöten-Ensemble<br />
St.Gallen und Umgebung unter Leitung<br />
von Beda Scherrer kamen auch Panflöten-<br />
Freunde auf ihre Kosten. Für den besinnlichen<br />
Rahmen sorgten Pastoralassistent<br />
Roman Rieger (römisch-katholisch) und<br />
Pfarrer Pius F. Helfenstein (evangelischreformiert).<br />
Pius F. Helfenstein forderte<br />
in Anlehnung an ein von «9400 Chorschach»<br />
gesungenes Liebeslied dazu auf,<br />
sich im kommenden Jahr immer wieder<br />
an <strong>die</strong> Liebe Gottes zu uns Menschen zu<br />
erinnern. Der Erlös der Kollekte kommt<br />
dem Schlupfhuus St.Gallen – der Notunterkunft<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendlichen<br />
– zugute. Esther Marchlewitz<br />
tc-fitness.ch<br />
Coaching you better.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
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Geniessen und entspannen an traumhafter Lage. Einmaliges Ambiente gepaart<br />
mit einem familiär-professionellen Service gibt Ihnen Sicherheit <strong>für</strong><br />
einen angenehmen Aufenthalt. Sie erreichen uns auf dem Seeweg, per<br />
Bahn 200 m, mit dem Auto (80 Parkplätze) oder mit dem Flugzeug 1 km.<br />
20 moderne Zimmer mit allem Komfort, schönes<br />
Restaurant, Bankette mit Räume <strong>für</strong> 100<br />
Personen laden den Gast zum Verweilen ein.<br />
Zum Mittagessen stehen neben der à-la-carte-<br />
Karte sechs täglich wechselnde Menues ab<br />
CHF 15.80 zur Auswahl.<br />
Das Speisenangebot wird durch <strong>die</strong> Schweizer<br />
Küche geprägt, mit italienischen und französischen<br />
Einflüssen. So finden sich neben diversen<br />
Fischgerichten auch Rösti in allen Variationen<br />
auf der Karte. Im Sommer wird das<br />
Angebot durch eine variantenreiche Fisch- und<br />
Salatkarte erweitert.<br />
Auf der Seeterrasse ist jeder Tag ein Ferientag,<br />
mit atemberaubendem Sonnenuntergang<br />
und Urlaubsfeeling.<br />
Familie End und das Rössli-Team freuen sich<br />
auf Ihren Besuch.
18 | DAS GUTE BUCH<br />
D E R B Ü C H E R W U R M<br />
Fast genial<br />
von Benedict Wells<br />
Der Protagonist des Romans Francis Dean<br />
verbrachte seine Kindheit in geordneten<br />
Verhältnissen. Geboren als uneheliches<br />
Kind, heiratete seine Mutter Katherine<br />
den Anwalt Ryan Wilco, der sich redlich<br />
bemühte, Francis ein guter Vater zu sein.<br />
Doch mit der Geburt des jüngeren Halbbruders<br />
Nicky veränderte sich vieles in<br />
Musical-Woche <strong>für</strong> Kinder aus der <strong>Region</strong>: 3x JA!<br />
Es ist bereits eine langjährige und beliebte<br />
Tradition: <strong>die</strong> Kindermusicalwoche der<br />
eg-Rorschach in der ersten Frühlingsferienwoche.<br />
– Jeweils 70–80 Kinder aus<br />
der <strong>Region</strong>, vom kleinen Kindergarten<br />
bis Ende Oberstufe, erleben eine span-<br />
der kleinen Familie, und als Francis dreizehn<br />
war, liessen Katherine und Ryan sich<br />
scheiden.<br />
Nach ihrer Scheidung verfällt Katherine<br />
mehr und mehr in Depressionen. Ihren<br />
Job als Sekretärin kann sie nicht halten<br />
und ohne Geld geht es gesellschaftlich<br />
abwärts. Sie muss <strong>die</strong> gutbürgerliche Umgebung<br />
verlassen und zieht mit Francis in<br />
den Pine-Tree-Trailerpark am Stadtrand.<br />
Sie sind mittellos, und Francis’ schulische<br />
Leistungen liegen unter dem Durchschnitt.<br />
Die Hoffnung auf eine rosige<br />
Zukunft hat er abgeschrieben und ist der<br />
Überzeugung, dass er wie alle in seinem<br />
Umfeld als Versager ewig im Trailerpark<br />
leben wird.<br />
Da nimmt Francis’ Schicksal eine überraschende<br />
Wende. Nach einem Selbstmordversuch<br />
seiner Mutter, hinterlässt<br />
sie ihm einen Abschiedsbrief. In <strong>die</strong>sem<br />
erfährt er, dass er ein Retortenbaby ist,<br />
welches durch künstliche Befruchtung in<br />
der Samenbank der Genies gezeugt wurde.<br />
Die neue Erkenntnis verändert sein Leben,<br />
denn bislang hatte er angenommen, sein<br />
Erzeuger sei ein Versager, der <strong>die</strong> Familie<br />
feige im Stich gelassen hat.<br />
Er schöpft neue Hoffnung dem Elend<br />
zu entkommen. Zusammen mit seinem<br />
besten Freund Grover und der Frau seines<br />
Herzens, der labilen, unberechenbaren<br />
nende Woche, gefüllt mit<br />
Musik, Singen, Theater,<br />
Tanz, Sport, Spiel und<br />
Spass. Damit will <strong>die</strong> eg-<br />
Rorschach Begabungen,<br />
Gemeinschaft und das<br />
Miteinander fördern und<br />
eine sinnvolle Freizeitgestaltung<br />
anbieten. Es ist<br />
ihr Anliegen, Familien zu<br />
unterstützen und Kinder<br />
ganzheitlich zu fördern.<br />
Wie ein Star auf der<br />
Bühne auftreten, im Chor mitsingen,<br />
Theater spielen, tanzen, vom Scheinwerferlicht<br />
geblendet werden und am Schluss<br />
einen Applaus geniessen – das und noch<br />
viel mehr erleben <strong>die</strong> Kinder in der Musical-Woche.<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Anne-May, macht er sich auf den Weg<br />
seinen Vater zu finden. Quer durch das<br />
endlose Amerika bis hin zur Westküste. Es<br />
macht Spass, sich als Leser gemeinsam mit<br />
den drei Jugendlichen auf <strong>die</strong>se abenteuerliche<br />
und dramatische Reise zu begeben.<br />
Benedict Wells’ Roman «Fast genial»<br />
basiert auf einer tatsächlichen wissenschaftlichen<br />
Versuchsreihe aus den Jahren<br />
1980 bis 1999. Das «Repository for Germinal<br />
Choice» wurde von Robert Clark<br />
Graham gegründet. Die Samenbank der<br />
Genies konnte aber aus über 200 Retortenbabys<br />
keine revolutionär intelligente<br />
Menschheit züchten. Für <strong>die</strong> damit verbundenen<br />
ideologischen und moralischen<br />
Fragen finden wir schwer Antworten: Was<br />
ist ein idealer Mensch? Was darf <strong>die</strong> Wissenschaft?<br />
Inwieweit darf der Mensch in<br />
<strong>die</strong> Natur eingreifen? Und eine weitere<br />
Frage steht ganz gross im Raum: Bestimmen<br />
unsere Gene, wer wir sind, oder doch<br />
wir selbst und unser Umfeld?<br />
Ein genial geschriebener Road-Trip über<br />
das Erwachsenwerden, Freundschaften, <strong>die</strong><br />
Liebe und wie schwierig es ist, sich selber<br />
zu finden. Mit viel Witz und Spannung geschrieben.<br />
Verlag: Diogenes. vorgestellt von:<br />
Petra Reutimann, EST EST EST<br />
Wein Buch Kaffee, Rheineck<br />
Die Vorbereitungen laufen jeweils am<br />
Nachmittag und Abend im Gebäude der<br />
eg-Rorschach, Kirche <strong>die</strong> bewegt. In den<br />
vergangenen Jahren wurden <strong>die</strong> Musical-<br />
Wochen von vielen Kindern aus der ganzen<br />
<strong>Region</strong> sehr gerne besucht und <strong>die</strong> Aufführungen<br />
fanden begeisterten Anklang.<br />
Aufführungen:<br />
am Samstag, 14. April um 18 Uhr und am<br />
Sonntag, 15. April um 11 Uhr in der eg-Rorschach,<br />
im Warteggpark, Rorschacherberg.<br />
Infos und Anmeldung:<br />
www.eg-rorschach.ch<br />
musicalwoche@eg-rorschach.ch oder<br />
Telefon 071 841 28 60 oder<br />
Natel 079 601 46 24 (Elisabeth Hirs).<br />
Weitere Kinder- und Teenieangebote der<br />
Kirche finden Sie auf unserer Homepage<br />
www.eg-rorschach.ch.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
INTERVIEW | 19<br />
Erneut höchste Auszeichnung<br />
«Summa Cum Laude» <strong>für</strong> <strong>die</strong> Volksbank<br />
Die Volksbank wurde erneut von der unabhängigen Fachjury im Rahmen des Elite Reports «Elite der Vermögensverwalter im<br />
deutschsprachigen Raum» ausgezeichnet. (Quelle: Handelsblatt www.elitereport.de)<br />
Interview mit Erwin Rudolf und<br />
Hans-Ulrich Nigg<br />
«<strong>Seeseiten</strong>»: Herr Rudolf, Hr. Nigg, wir<br />
gratulieren der Geschäftsleitung der<br />
Volksbank in der Schweiz zu <strong>die</strong>ser erneuten<br />
Auszeichnung. Wie kommt es, dass<br />
Sie mit der Volksbank mit der Höchstnote<br />
«Summa Cum Laude» ausgezeichnet werden,<br />
namhafte Grossbanken aber nicht?<br />
Erwin Rudolf: Vielen Dank. Aus meiner<br />
Sicht sind es zwei zentrale Faktoren, <strong>die</strong><br />
zur erneuten Auszeichnung führten. Einerseits<br />
unser bewusster Verzicht auf eigene<br />
Anlageprodukte und andererseits <strong>die</strong><br />
konsequente Umsetzung der Core-Satellite-Beratungsphilosophie.<br />
Können Sie uns das näher erklären?<br />
Die Volksbank strebt exzellente Beratungen<br />
und massgeschneiderte Lösungen<br />
an. Dies geht meines Erachtens nur, wenn<br />
keine Zielkonflikte bestehen. Also nur,<br />
wenn im Beratungsprozess <strong>die</strong> volle Unabhängigkeit<br />
sichergestellt ist. Die Verlockung,<br />
das eigene Produkt als das «Beste»<br />
«Wir verzichten bewusst auf<br />
eigene Anlageprodukte, um<br />
<strong>die</strong> Kunden wirklich unabhängig<br />
beraten und betreuen zu<br />
können.<br />
zu verkaufen, ist sehr gross. Darum verzichten<br />
wir bewusst auf eigene Anlageprodukte.<br />
Wir evaluieren <strong>für</strong> unsere Kunden<br />
das Beste vom Markt und binden <strong>die</strong>se in<br />
unsere Vermögensverwaltungs-Mandate<br />
ein. Genau abgestimmt auf <strong>die</strong> gemeinsam<br />
definierte Core-Satellite-Anlagestrategie.<br />
Was verstehen Sie unter der<br />
«Core-Satellite-Philosophie»?<br />
Die Core-Satellite-Philosophie stellt <strong>für</strong><br />
unsere Kunden den Werterhalt ins Zentrum<br />
von massgeschneiderten Lösungen.<br />
Das heisst, in einer ersten Phase wird ein<br />
sogenannter Kern (Core) definiert. Dieser<br />
Kern hat bei uns <strong>die</strong> Bezeichnung und<br />
das Ziel Werterhalt. Um den Kern werden<br />
dann verschiedene solide Anlagebausteine<br />
geplant, <strong>die</strong> sowohl mittel- bis langfristige<br />
Trends, als auch mal kurzfristige Gelegenheiten<br />
nutzen. Diese bilden dann <strong>die</strong> sogenannten<br />
«Satelliten».<br />
Wenn ich Sie richtig verstanden habe,<br />
bauen Sie um einen Kern verschiedene<br />
Satelliten. Was bringt das?<br />
Das bringt eine beständige Vermögensentwicklung.<br />
Vor allem auch in schwierigeren<br />
Zeiten. Dieses Vorgehen ist unumgänglich,<br />
wenn man den Werterhalt ins Zentrum<br />
der Lösungen stellen will beziehungsweise<br />
wenn man <strong>die</strong> Philosophie vertritt, dass<br />
es zuerst immer um <strong>die</strong> Sicherung der<br />
Vermögenswerte unserer Kunden gehen<br />
muss.<br />
Muss das Ziel einer Bank nicht sein, eine<br />
möglichst hohe Rendite zu erzielen?<br />
Hans-Ulrich Nigg: Sie sprechen genau den<br />
entscheidenden Punkt an. Uns liegt der beständige<br />
Werterhalt am Herzen und dabei<br />
geht es nicht primär um kurzfristige Rendite.<br />
Mit <strong>die</strong>ser Philosophie unterscheiden<br />
wir uns klar von anderen Instituten. Wir<br />
setzen auf solide und beständige Schaffenskraft.<br />
Diesen Werten fühlen wir uns ver-<br />
pflichtet. In der vollen Überzeugung, dass<br />
sich langfristig Qualität immer durchsetzen<br />
wird. Das bestätigt beispielsweise auch<br />
<strong>die</strong>se erneute Auszeichnung mit Höchstnote<br />
«Summa Cum Laude». Oder unsere<br />
Vermögensverwaltungsmandate, <strong>die</strong> seit<br />
Mai 2005 eine kontinuierlich solide Vermögensentwicklung<br />
<strong>für</strong> unsere Kunden<br />
brachten. Trotz Finanzkrise, Fukoshima-<br />
Krise und Euro-Schuldenkrise.<br />
«Auch kleine Vermögen<br />
haben das Recht auf exzellente<br />
Leistungen.<br />
Kann auch ein kleinerer Kunde von<br />
Ihrer ausgezeichneten Vermögensverwaltung<br />
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20 |<br />
Bald gehe ich mit meiner<br />
Freundin einen Monat lang<br />
nach New York shoppen.<br />
Und mit dem Rest der rund<br />
CHF 47’800.– mache ich drei<br />
Monate Ferien am Meer.<br />
Da<strong>für</strong> lege ich jeden Monat<br />
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und Shanghai. Und mit dem<br />
Rest der rund CHF 63‘400.–<br />
schenke ich meiner Frau eine<br />
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noch eine Kreuzfahrt.<br />
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Wenn ich 60 bin, shippe ich mit<br />
einem Motorboot einen Sommer<br />
lang der Riviera entlang.<br />
Und mit dem Rest der rund<br />
CHF 124‘900.– kaufe ich mir<br />
eine Harley Davidson.<br />
Da<strong>für</strong> kaufe ich jährlich <strong>für</strong><br />
CHF 5‘000.– neue Strategiefondsanteile<br />
bei der Volksbank.<br />
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| 21
22 | KULTUR<br />
11.–15. Juli 2012 im Athletik-Zentrum St.Gallen<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
1. Military Tattoo in St.Gallen<br />
<strong>Seeseiten</strong>: Adrian Osterwalder,<br />
Sie sind OK-Präsident des 1.<br />
Military Tattoos in St. Gallen,<br />
welches vom 11. – 15. Juli 2012<br />
im Athletik-Zentrum durchgeführt<br />
wird. Um was gehts bei<br />
einem «Tattoo»?<br />
Adrian Osterwalder: «Tattoo»<br />
stammt aus dem Holländischen:<br />
Im 17. Jahrhundert<br />
wurde mit dem Satz «doe<br />
den tap toe» («mach den Hahnen zu»)<br />
auf Befehl des Kommandanten der Bierhahnen<br />
geschlossen. Dieses Signal wurde<br />
meistens von einem Trommler oder Pfeifer<br />
gespielt. Die englische Sprache bildete<br />
dann aus dem holländischen Zapfenstreich<br />
das Wort «tattoo». Im Laufe der Zeit ist<br />
der Zapfenstreich oder eben «tattoo» zum<br />
Synonym <strong>für</strong> entsprechende Musikfestivals<br />
geworden. So ab 2012 auch in der Ostschweiz<br />
in St. Gallen. Gesamthaft können<br />
wir über 300 aktive Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer in St. Gallen begrüssen.<br />
Das Organisationskomitee des Musik- und<br />
Kulturvereins Tattoo St. Gallen hat sich <strong>für</strong><br />
ein «Indoor-Tattoo» entschieden. Weshalb?<br />
Das Athletik-Zentrum bietet<br />
hervorragende infrastrukturelle<br />
Bedingungen (Tribünen,<br />
VIP-Bereich, Garderoben<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnehmer, etc.).<br />
Ebenso ist St. Gallen bekannt,<br />
dass sich im Sommer<br />
oft Wärmegewitter entladen.<br />
Aufgrund der Wetterunabhängigkeit<br />
können wir sowohl<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> teilnehmenden<br />
Formationen wie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer beste Unterhaltungsqualität<br />
anbieten.<br />
Wie darf sich der Besucher, <strong>die</strong> Besucherin<br />
den Anlass sowie das Athletik-Zentrum<br />
vorstellen?<br />
Wir werden ein knapp dreistündiges abwechslungsreiches<br />
Programm organisieren.<br />
Hauptschwerpunkt wird auf Pipes-<br />
and Drumsformationen (Dudelsack<br />
und Trommeln) sowie auf Irish-Dance<br />
gesetzt. Aber natürlich werden auch Blas-<br />
und Marschformationen nicht fehlen. Als<br />
Highlight werden wir mit der grössten Indoor-Burglandschaft<br />
Europas aufwarten!<br />
Die Burg wird mit fünf grossen Lastwagen<br />
aus Holland nach St. Gallen gebracht; ex-<br />
Programm 1. Military Tattoo St. Gallen<br />
Rund 110 Pipes- and Drummers aus dem<br />
In- und Ausland werden das Athletik-<br />
Zentrum zum Brodeln bringen. Der<br />
Hauptanteil der Pipes- and Drums wird<br />
von der bekannten Produktion «Musik-<br />
Ein vielfältiges und<br />
abwechslungsreiches<br />
Programm bringt<br />
das Athletic-Zentrum<br />
zum Brodeln…<br />
schau Schottland» gestellt, mit welcher das<br />
Tattoo-OK eine enge Freundschaft pflegt.<br />
Auch auf <strong>die</strong> einzigartige Show mit über 15<br />
Drummajors aus Schottland darf man gespannt<br />
sein. Zusätzlich wird eine 20-köp-<br />
klusiv in der Schweiz! Ebenso wird <strong>die</strong> Halle<br />
in schottische Highlands verwandelt.<br />
Ein Anlass in <strong>die</strong>ser Grösse muss finanziell<br />
breit abgestützt sein. Wie verlief <strong>die</strong><br />
Geld gebersuche in <strong>die</strong>ser doch eher wirtschaftlich<br />
angespannten Zeit?<br />
Die Sponsorensuche verlief höchst erfreulich.<br />
Es ist nicht selbstverständlich, dass<br />
bei der ersten Durchführung einem <strong>die</strong><br />
Sponsoren so wohlgesinnt sind. An <strong>die</strong>ser<br />
Stelle ein riesiges Dankeschön an all unsere<br />
Hauptsponsoren, Sponsoren und Gönner!<br />
Der Vorverkauf läuft seit 1. Dezember<br />
2011. Wie zufrieden sind Sie mit den Verkaufszahlen?<br />
Wir dürfen sehr zufrieden sein. Gewisse<br />
Abendvorstellungen sind bereits fast ausgebucht.<br />
Schön ist, dass es im Athletik-<br />
Zentrum nur gute Plätze mit bester Übersicht<br />
gibt. Somit sind auch Plätze der 2.<br />
und 3. Kategorie einwandfrei.<br />
Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen! Herzlichen<br />
Dank <strong>für</strong> das Interview.<br />
Weitere Infos sowie Zugang zum Vorverkauf:<br />
www.tattoosg.ch<br />
fige Irish Dance-Formation aus Deutschland<br />
<strong>die</strong> Besucher mit ihren Tanzeinlagen<br />
verzaubern. Aus Salzburg konnte das Militärcorps<br />
mit 60 Mann verpflichtet werden.<br />
Aber was wäre ein Military Tattoo ohne<br />
Schweizer Beteiligung und Tradition? Ein<br />
weiteres Highlight im Programm ist ein<br />
Schweizer Folklore-Special mit Treichlern,<br />
Alphörnern und Jodlern aus der <strong>Region</strong><br />
St.Gallen/<strong>Bodensee</strong>. Des Weiteren werden<br />
<strong>die</strong> Sieger des Eidgenössischen Musikfestes<br />
2011 in der Kategorie Parademusik<br />
mit Evolution (Stadtmusik Rorschach)<br />
eine abwechslungsreiche Show bieten.<br />
Zusätzlich wird <strong>die</strong> Nachwuchs- und Jugendförderung<br />
vorangetrieben, so dass<br />
sich <strong>die</strong> Besucher auf eine speziell eingeübte<br />
Produktion der Tambouren und<br />
Majoretten der Knabenmusik St. Gallen<br />
freuen können. Durch das abwechslungsreiche<br />
rund dreistündige Programm führt<br />
Richard Fischbacher, bekannter Radioreporter<br />
und AFG-Arena-Sprecher bei den<br />
FC-St.Gallen-Heimspielen.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Unternehmerforum<br />
UNTERNEHMEN UNSERER REGION | 23<br />
Frühlingserwachen in Rheineck<br />
Samstag, 24. März 2012<br />
Junges Rheineck von 9 bis 16 Uhr im<br />
Städtli mit Berufsbildungstag!<br />
Rechtzeitig zum Frühlingsanfang verwöhnen<br />
<strong>die</strong> Ladengeschäfte und diverse<br />
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im und ums Städtli verteilt.<br />
Rheinecker Berufsbildungstag!<br />
Im Rahmen des Frühlingserwachens führt<br />
das Unternehmerforum Rheineck mit den<br />
ortsansässigen Firmen einen Lehrlingstag<br />
durch. Im und vor dem alten Feuerwehrdepot<br />
wird <strong>die</strong> Vielfalt der verschiedenen<br />
Berufe der Rheinecker Unternehmen gezeigt<br />
und teilweise praxisnah demonstriert.<br />
Eltern, Schulen und natürlich Lehrstelleninteressenten<br />
sind aufgerufen, <strong>die</strong>sen interessanten<br />
Lehrstellen-Informationstag zu<br />
besuchen. Dies bietet eine ideale Gelegenheit,<br />
direkt mit den Unternehmensvertretern<br />
in Kontakt zu treten.<br />
Das Unternehmerforum freut sich über<br />
viele Besucher.<br />
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24 | WO MAN SICH TRIFFT<br />
Billard-Bar Sorrento in Rorschach<br />
Seit der Eröffnung im Dezember 2004 sind<br />
bis heute schon tausende von farbigen<br />
Kugeln versenkt und in jeder denkbaren<br />
geometrischen Variante gespielt worden.<br />
Wir stellen vor: <strong>die</strong> Billard-Bar Sorrento<br />
in Rorschach am See. Im Gegensatz zu den<br />
rauchigen Bars mit aggressiven Lederjackenträgern,<br />
wie es gerne in Hollywood-<br />
Streifen dargestellt wird, wo jeder Abend<br />
mit einer Schlägerei endet, ist es in der gepflegten<br />
Billard-Bar Sorrento mit Sicht auf<br />
den <strong>Bodensee</strong> anders. Hier wird auf eine<br />
ge<strong>die</strong>gene Atmosphäre Wert gelegt. Für jeden<br />
wird optimales Spielmaterial zur Verfügung<br />
gestellt, vom Gelegenheitsspieler<br />
bis hin zum Profisportler.<br />
Ausgerüstet ist das Lokal mit sechs<br />
amerikanischen Pool-, einem englischen<br />
Snooker- und zwei italienischen Carambole-Tischen,<br />
zudem mit einem Dart-Automaten<br />
und einem Töggelikasten sowie<br />
einer Grossleinwand <strong>für</strong> unsere Fussballfans,<br />
worauf alle wichtigen Spiele ausgestrahlt<br />
werden. An der edlen, polierten<br />
Marmorbar findet der Gast alles, was sein<br />
Herz begehrt: vom Soft-Drink bis hin zu<br />
einem guten Glas Wein, <strong>für</strong> den hungrigen<br />
feliX geMperle<br />
<strong>Region</strong>enleiter SBB | Goldach |<br />
bisher<br />
peter buscHOr<br />
Architekt HTL | Gemeinderat |<br />
Goldach<br />
Gast gibt es warme, feine Snacks. Stammgäste<br />
schwören unter anderem auf Patricks<br />
Latte Macchiato und Mamma Angelas<br />
Leckereien, wie sie am zweiwöchentlich<br />
stattfindenden Turnier serviert werden.<br />
Schon immer war der Billardsport <strong>die</strong><br />
Leidenschaft der Männer in der Familie<br />
Mennillo. So brachte Vater Carmine seinen<br />
beiden Söhnen Guglielmo und Patrick<br />
bereits in jungen Jahren das Billardspiel<br />
bei. Fasziniert vom Billardsport und geleitet<br />
von ihrem Instinkt, versenkten <strong>die</strong>se <strong>die</strong><br />
Kugeln von Woche zu Woche mit wachsender<br />
Leichtigkeit. Von da an wussten <strong>die</strong><br />
beiden Brüder, dass Billard ihre Hauptbeschäftigung<br />
sein würde und fingen an,<br />
intensiver und härter zu trainieren, um<br />
an nationalen und internationalen Wettkämpfen<br />
teilzunehmen. Die Erfolge liessen<br />
nicht lange auf sich warten: Die beiden<br />
Fratellis demonstrierten ihr Können auf<br />
Justin KOller<br />
Psychotherapeut FSP |<br />
Rorschacherberg<br />
<strong>für</strong> alle statt <strong>für</strong> wenige –<br />
<strong>für</strong> einen guten service public<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
dem grünen Filz, und schon bald brachten<br />
sie <strong>die</strong> Ostschweizer Elite in Bedrängnis…<br />
Die Preise des Fleisses bis heute sind:<br />
mehrere Ostschweizer- und Schweizer-<br />
Meister-Titel in den Kategorien Schüler<br />
und Junioren, Bronze im Team an der Junioren-Europameisterschaft<br />
und mehrere<br />
Open-Turnier-Siege der Kategorie Elite.<br />
Der heute 30-jährige Guglielmo und<br />
sein 28-jähriger Bruder Patrick spielen Billard<br />
seit ihrem siebten Lebensjahr. «Dieser<br />
Sport hat mich davon abgehalten, auf der<br />
Strasse herumzuhängen und irgendwelche<br />
Dummheiten zu machen. Ich hatte ein Ziel<br />
vor Augen», sagt Guglielmo. Um ein guter<br />
Spieler zu werden, brauche man Selbstdisziplin,<br />
einen starken Willen, Kampfgeist<br />
und eine gute Kondition. Körperliche<br />
Fitness sei eine Voraussetzung, <strong>die</strong> viele<br />
unterschätzen: an Turnieren spiele man<br />
oft von neun Uhr morgens bis acht Uhr<br />
abends, nicht selten sogar bis Mitternacht,<br />
da brauche man Ausdauer.<br />
Nebst einem Ort <strong>für</strong> Plauschspieler ist<br />
<strong>die</strong> Billard-Bar Sorrento auch das Stammlokal<br />
des Ostschweizer Billard Clubs (OBC).<br />
Der OBC hat 22 Mitglieder und gehört seit<br />
seiner Gründung vor über zehn Jahren an<br />
Mannschafts-Wettkämpfen zu den erfolgreichsten<br />
Billardklubs der Schweiz. Bisher<br />
holte der OBC an der Schweizer Teammeister<br />
schaft je drei Mal Gold, Silber und<br />
Bronze und nahm mehrmals an der Europameisterschaft<br />
teil.<br />
Eines der Team-Mitglieder, David<br />
Plattner, selbst mehrfacher Schweizer<br />
Meister, sowie letztjähriger Europameister<br />
der Senioren, <strong>die</strong>nt dem OBC und jedem,<br />
der das Billardspiel erlernen oder seine Fähigkeiten<br />
verbessern will, als Trainer. Ein<br />
weiterer unter vielen guten Gründen, bei<br />
nächster Gelegenheit in der Billard-Bar<br />
Sorrento vorbeizuschauen.<br />
Billard-Bar Sorrento, Löwenstrasse 57<br />
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seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
UNTERNEHMEN UNSERER REGION | 25<br />
Das Kosmetik-Institut Beauty Face ist nach Horn umgezogen<br />
Nach mehr als 13 Jahren an der Hauptstrasse<br />
28 in Rorschach ist Ingrid Weiss-<br />
Rottmair mit ihrem geliebten Geschäft<br />
nach Horn umgezogen. Diesen Entschluss<br />
hat sie alles andere als leichtfertig gefasst.<br />
Erst als sie von den meisten Kundinnen<br />
und Kunden signalisiert bekommen hatte,<br />
dass sie auch nach Horn fahren würden,<br />
um ihre Dienste in Anspruch zu nehmen,<br />
war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kosmetikerin klar, dass sie den<br />
Schritt wagen wollte. Gemeinsam mit ihrem<br />
Ehemann, der auch in Horn arbeitet,<br />
konnte sie ein altes, aber sehr heimeliges<br />
Einfamilienhaus beziehen. In <strong>die</strong>ses ist<br />
nun auch ihr Geschäft integriert. Hier<br />
kann sie nun ihren Kundinnen und Kunden<br />
genügend eigene Parkplätze anbieten,<br />
was in Rorschach leider nicht möglich war.<br />
Auch mit dem öffentlichen Verkehr, Bahn<br />
und Postbus, ist das Geschäft sehr gut er-<br />
reichbar. Ingrid Weiss braucht nun auch<br />
kein Auto mehr, um den Arbeitsplatz zu<br />
erreichen und kann deshalb auch <strong>die</strong> Behandlungstermine<br />
viel flexibler einteilen,<br />
was von der treuen Kundschaft sehr geschätzt<br />
wird. War <strong>die</strong> Atmosphäre schon<br />
in Rorschach sehr ansprechend, präsentiert<br />
sich nun das neue Geschäft richtig<br />
heimelig und <strong>die</strong> Kundinnen und Kunden<br />
fühlen sich total geborgen, was ja auch ein<br />
wichtiger Aspekt bei Kosmetikbehandlungen<br />
ist.<br />
Ingrid Weiss gefiel es zwar auch in<br />
Rorschach sehr gut, auch dank dem langjährigen<br />
sehr guten Einvernehmen mit<br />
der Vermieterfamilie Moritz und Alice<br />
Meichtry, aber <strong>die</strong> Parkplatzsituation und<br />
<strong>die</strong> Bautätigkeiten in der Umgebung wurden<br />
immer prekärer <strong>für</strong> das Geschäft und<br />
deren Kunden.<br />
Umzug nach Horn<br />
geglückt!<br />
Das neue, «alte» Geschäft<br />
an der Seestrasse.<br />
Helle, schöne Räume<br />
laden zum Relaxen ein…<br />
Am neuen, schönen Standort in Horn an<br />
der Seestrasse 62 sind nun <strong>für</strong> <strong>die</strong> Besucher<br />
des Beauty Face genügend Gratisparkplätze<br />
auf der Seeseite des Hauses<br />
vorhanden, sodass nun niemand mehr<br />
wegen all fällig abgelaufener Parkzeit in<br />
Stress geraten muss. So kann <strong>die</strong> Behandlung<br />
richtig entspannt genossen werden,<br />
was <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kundinnen und Kunden auch<br />
sehr wichtig ist.<br />
Fast <strong>die</strong> gesamte Kundschaft ist Ingrid<br />
Weiss nach Horn gefolgt, wo<strong>für</strong> sie<br />
sich ganz herzlich bedanken möchte.<br />
Nach und nach entdecken aber auch immer<br />
mehr Hornerinnen und Horner das<br />
neue Kosmetikgeschäft, worüber sich<br />
Frau Weiss natürlich riesig freut, fühlt<br />
sie sich doch nach einem halben Jahr in<br />
Horn, unmittelbar am geliebten <strong>Bodensee</strong>,<br />
bereits total zu Hause. Diese Zufriedenheit<br />
überträgt sich natürlich auch auf<br />
<strong>die</strong> Arbeit und kommt damit auch der<br />
Kundschaft zugute. Sie hofft, dass sie ihre<br />
geliebte Tätigkeit noch viele Jahre hier in<br />
Horn im Dienste ihrer zufriedenen Kundinnen<br />
und Kunden ausüben darf. Sobald<br />
es <strong>die</strong> Witterung wieder zulässt, wird sie<br />
<strong>für</strong> ihre Kundinnen und Kunden mit Lebenspartnerinnen<br />
und Partnern einen<br />
Begrüssungsapéro auf der Seeterrasse<br />
ausrichten, um sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> langjährige<br />
Treue zu bedanken.<br />
Beauty Face<br />
Ingrid Weiss, dipl. Visagistin<br />
Seestrasse 62, 9326 Horn<br />
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seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
<strong>Region</strong>ales Gewerbe: Eine Umfrage zu den Wünschen an <strong>die</strong> Politik<br />
Wo drückt der Schuh?<br />
REGIONALES GEWERBE | 27<br />
Wer bietet am meisten Arbeitsplätze in unserer <strong>Region</strong> an? Die Antwort ist eindeutig: das regionales Gewerbe. Rund zwei Drittel<br />
aller Arbeitsplätze in der Schweiz bieten KMU-Betriebe an. Damit sie das weiterhin können, müssen <strong>die</strong> politischen Rahmen-<br />
bedingungen stimmen. Mit einer Umfrage beim regionalen Gewerbe wollten Andreas Hartmann (FDP-Kantonsrat, bisher) und<br />
Marcus Graf (FDP-Kantonsratskandidat) von den regionalen Gewerbebetrieben wissen, wo derzeit der Schuh drückt.<br />
Damit sie sich in der kommenden<br />
Amtsdauer des St. Galler Kantonsrates<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Anliegen des Gewerbes<br />
einsetzen können, führten Andreas Hartmann<br />
und Marcus Graf bei den rund 800<br />
Gewerbebetrieben in der <strong>Region</strong> Rorschach<br />
eine Umfrage durch. Probleme kann man<br />
lösen, aber dazu muss man sie genau kennen.<br />
In einer Online-Umfrage konnten <strong>die</strong><br />
Gewerbetreibenden Auskunft geben, wo sie<br />
der Schuh drückt und welche Wünsche sie<br />
an <strong>die</strong> kantonale Politik haben.<br />
Stärkung der <strong>Region</strong> als<br />
Wirtschaftsstandort<br />
Die Zusammenarbeit mit den kommunalen<br />
Behörden wird als gut eingestuft.<br />
Gewünscht wird aber, dass durch vermehrte<br />
Kooperation und Vernetzung unter<br />
den Gemeinden bis hin zur Fusion der<br />
Wirtschaftsstandort gestärkt wird.<br />
Vereinfachung der Bauverfahren<br />
Die Baugesetze und -verfahren werden als<br />
zu restriktiv und hemmend empfunden.<br />
Die FDP engagiert sich <strong>für</strong> einen Bürokratiestopp,<br />
und eine Harmonisierung und<br />
Vereinfachung des Baugesetzes wurden in<br />
weiss nicht<br />
gar nicht wichtig<br />
weniger wichtig<br />
wichtig<br />
sehr wichtig<br />
Abb. 1: Wie wichtig ist <strong>für</strong> Sie der Abbau der<br />
Regulierungsdichte?<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />
<strong>die</strong>sem Zusammenhang am meisten genannt.<br />
Das revi<strong>die</strong>rte Baugesetz, welches<br />
voraussichtlich in der kommenden Legislatur<br />
vom Kantonsrat zu behandeln sein<br />
wird, muss unter <strong>die</strong>sem Aspekt genau unter<br />
<strong>die</strong> Lupe genommen werden.<br />
Zusammenarbeit mit Fachhochschulen<br />
Die KMU wünschen sich einen besseren<br />
Zugang zu den Forschungsergebnissen der<br />
Fachhochschulen. Dieser Wissenstransfer<br />
zwischen Hochschulen und Wirtschaft<br />
stärkt unseren Standort. Innovationen verschaffen<br />
einen Vorsprung im Wettbewerb<br />
mit ausserkantonalen und ausländischen<br />
Firmen und führen bei uns zur Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze <strong>für</strong> hoch qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die<br />
FDP hat bereits in der vergangenen Amtsdauer<br />
im Kantonsrat <strong>die</strong> Schaffung eines<br />
Innovationszentrums an der Fachhochschule<br />
in Buchs angeregt. Dies ist – nebst<br />
der Stärkung der Berufsbildung – offenbar<br />
auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> KMU unserer <strong>Region</strong> ein<br />
wichtiger Aspekt.<br />
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Verkehr<br />
Die überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer<br />
ist mit dem Angebot des öffentlichen<br />
Verkehrs in unserer <strong>Region</strong> zufrieden.<br />
Dagegen beurteilt etwas mehr als<br />
<strong>die</strong> Hälfte der Umfrageteilnehmer <strong>die</strong> Situation<br />
beim Individualverkehr als verbesserungsbedürftig.<br />
Eine gute Verkehrsanbindung<br />
ist <strong>für</strong> das Gewerbe unabdingbar.<br />
stark verbesserungsbedürftig<br />
verbesserungsbedürftig<br />
in Ordnung<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />
Abb. 2: Wie beurteilen Sie den Individualverkehr in<br />
unserer <strong>Region</strong>?<br />
Fazit<br />
Damit sich das Gewerbe entwickeln kann,<br />
müssen <strong>die</strong> staatlichen Rahmenbedingungen<br />
optimal ausgestaltet sein. Nur so<br />
kann unsere Wirtschaft <strong>für</strong> <strong>die</strong> St.Galler<br />
Bevölkerung gute Arbeitsplätze in genügender<br />
Zahl anbieten und damit entscheidend<br />
dazu beitragen, unseren Wohlstand<br />
zu erhalten.<br />
Wenn Industrie und Gewerbe nicht<br />
florieren, können wir auch unsere Sozialwerke<br />
nicht mehr bezahlen. Es wird<br />
eine wichtige Aufgabe des St.Galler Kantonsparlamentes<br />
in der kommenden<br />
Amtsdauer sein, <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> unsere Wirtschaft optimal zu gestalten.<br />
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28 | ENERGIE UND UMWELT<br />
Energiepolitik des Kantons St.Gallen<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
In welcher Energieliga spielen mit?<br />
Die Energiepolitik des Kantons St.Gallen ist in der Sackgasse. Wir haben zwar ein Energiekonzept, welches alle wichtigen Bereiche<br />
abdeckt. Was aber fehlt, sind genügend Mittel um <strong>die</strong> angedachten Massnahmen umzusetzen. St. Gallen macht zwar mit<br />
beim Spiel, bewegt sich aber in einer unbedeutenden Liga. Die SP fordert mit einer Volksinitiative genügend Mittel, um in der<br />
Champions League mitzuspielen.<br />
Das Energiekonzept des Kantons<br />
St. Gallen wurde 2007 verabschiedet,<br />
ebenso <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Anpassungen im Energiegesetz. Doch das<br />
Energiegesetz hat keine Zähne und <strong>die</strong> zur<br />
Verfügung stehenden Mittel reichen bei<br />
weitem nicht, um <strong>die</strong> im Energiegesetz beschriebenen<br />
Ziele zu erreichen.<br />
Champion Thurgau<br />
Der Kanton St.Gallen ist finanziell kerngesund,<br />
er hat sogar ein beträchtliches<br />
Vermögen. Weil in den vergangenen Jahren<br />
<strong>die</strong> Steuern um über 400 Millionen<br />
jährlich gesenkt wurden, haben wir ein<br />
Einnahmenproblem. Die Folge davon ist,<br />
dass sich der Kanton seine Zukunft erspart<br />
(Zitat NZZ), unter anderem auch<br />
im Energiebereich.<br />
Statt in <strong>die</strong>se Zukunftstechnologien<br />
nachhaltig zu investieren, fallen teilweise<br />
sogar noch <strong>die</strong> bisherigen bescheidenen<br />
Investitionen dem Sparstift zum Opfer.<br />
Dies im Gegensatz zum Ostschweizer<br />
Champion Thurgau, welcher pro Kopf ein<br />
Vielfaches investiert.<br />
Dach des Verteilzentrums<br />
der Prodega<br />
bei Basel.<br />
(Foto ADEV Liestal)<br />
Chance <strong>für</strong> Bauern und Gewerbe<br />
Deutschland ist nicht so privilegiert mit<br />
Wasserkraft wie <strong>die</strong> Schweiz. Da<strong>für</strong> wurden<br />
vor einigen Jahren <strong>die</strong> Zeichen der<br />
Zeit erkannt. Dank der unbegrenzten Einspeisevergütung<br />
wurde <strong>die</strong> Energieversorgung<br />
innert weniger Jahre grundlegend<br />
verändert. Mit Wind- und Sonnenenergie<br />
wird bereits ein beträchtlicher Teil zur<br />
Stromversorgung beigetragen. In Deutschland<br />
wurden so über 300 000 Arbeitsplätze<br />
geschaffen, damit wurde <strong>die</strong> Autoindustrie<br />
überholt. Am meisten profitiert <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />
und das lokale Gewerbe. So ist<br />
es nicht zufällig, dass <strong>die</strong> Bauern in Bayern<br />
zu den konsequentesten Be<strong>für</strong>wortern<br />
eines Atomausstiegs gehören.<br />
Alle drei Jahre verdoppelt sich <strong>die</strong> Menge<br />
an Windenergie weltweit, <strong>die</strong> Gestehungskosten<br />
sind heute konkurrenzfähig.<br />
Auch der Preis pro kW Sonnenenergie ist<br />
massiv gesunken, von 75 Rappen im Jahre<br />
2009 auf heute 48 Rappen. Die Prognose<br />
<strong>für</strong> 2015 liegt bei 22,8 Rappen. Somit ist<br />
auch der Solarstrom in wenigen Jahren<br />
konkurrenzfähig.<br />
Es gibt Alternativen<br />
In der Schweiz sind zur Zeit 11 000 Gesuche<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> kostendeckende Einspeisevergütung<br />
hängig. Bei deren Realisierung<br />
könnten bereits Atomkraftwerke ersetzt<br />
werden. Das Potenzial von Sonne, Wasser<br />
und Wind ist auch in der Schweiz riesig.<br />
Ergänzt mit konsequenten Massnahmen<br />
bei der Energieeffizienz entsteht keine<br />
Versorgungslücke, <strong>die</strong> Abhängigkeit vom<br />
Ausland wird reduziert und in der Schweiz<br />
entstehen Arbeitsplätze.<br />
Wenn wir das Energieproblem im Kanton<br />
St.Gallen wirklich ernsthaft lösen wollen,<br />
müssen wir jetzt handeln. Nur mit einer<br />
konsequenten Vorwärtsstrategie wird es<br />
uns gelingen, den Umbau auf erneuerbare<br />
Energien zu erreichen. Mit unserer kantonalen<br />
Initiative verlangen wir, dass der<br />
Kanton <strong>die</strong> nötigen Mittel zur Verfügung<br />
stellt, um den erneuerbaren Energien zum<br />
Durchbruch zu verhelfen. Diese Finanzierung<br />
ist aber auch entscheidend, um <strong>die</strong> nötigen<br />
Massnahmen bei der Energieeffizienz<br />
anzustossen. Mit den von uns geforderten<br />
50 Millionen oder 1% unserer Staatsausgaben<br />
bewegen wir uns in der Champions-<br />
League, wie Basel oder Thurgau.<br />
Felix Gemperle<br />
Kantonsrat SP, Goldach<br />
Prognose <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung von Solarstrom<br />
in der Schweiz.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Integration<br />
Das Thema Integration ist als<br />
Wahlkampfthema beliebt,<br />
doch oft geht vergessen, dass<br />
es hier um Menschen geht.<br />
Die Integrationsgeschichte<br />
der Schweiz ist über hundertjährig.<br />
Der Begriff Gastarbeiter<br />
zeigte zu Anfang was<br />
erwartet wurde, dass <strong>die</strong> Einwanderer<br />
nach einer gewissen Zeit in ihre<br />
Heimatländer zurückkehren. Die Wirtschaft<br />
forderte jedoch längere Aufenthalte,<br />
Gleicher Lohn <strong>für</strong> gleiche<br />
Arbeit – ein weiter Weg<br />
Der Kampf um gleichen Lohn <strong>für</strong> gleiche<br />
Arbeit braucht einen grossen Durchhaltewillen.<br />
Der Erfolg des VPOD und der<br />
Berufsverbände im Gesundheitsbereich,<br />
kann nicht darüber hinweg täuschen, dass<br />
weiterhin ein grosser Nachholbedarf bei<br />
den Frauenlöhnen besteht. Immer noch<br />
beträgt der durchschnittliche Lohnunterschied<br />
20% in der Ostschweiz.<br />
Über 10 Jahre haben <strong>die</strong> Klägerinnen<br />
<strong>für</strong> den gleichen Lohn gekämpft. Sie mussten,<br />
um ihr Recht durchzusetzen, den aufwendigen<br />
Rechtsweg beschreiten. Von den<br />
maria Huber<br />
Gewerkschaftssekretärin |<br />
Rorschach | bisher<br />
CHantal wartenweiler<br />
Studentin | Rorschach<br />
bis hin zur unbeschränkten<br />
Niederlassung mit damals<br />
ungeahnten Folgen <strong>für</strong> unsere<br />
Gesellschaft.<br />
Heute geht leider oft vergessen,<br />
dass wir hier von<br />
Menschen sprechen, welche<br />
Gefühle, Ängste und Bedürfnisse<br />
haben wie wir und meistens<br />
aus einem Grund hier<br />
sind: damit sie <strong>für</strong> sich und<br />
ihre Familien eine bessere Perspektive haben!<br />
Das heisst nicht, dass alles erlaubt ist.<br />
Ich will, dass <strong>die</strong> Gesetze und Vorschriften<br />
CHristian HaCker<br />
Betriebsökonom HWV |<br />
Rorschach<br />
<strong>für</strong> alle statt <strong>für</strong> wenige –<br />
<strong>für</strong> eine stärkere regionale zusammenarbeit<br />
CHrista kuratli<br />
Studentin WMI | Goldach<br />
REGION | 29<br />
eingehalten werden und bei Übertretungen<br />
konsequent angewendet werden. Doch ich<br />
wünsche mir <strong>die</strong>s <strong>für</strong> alle Bewohner in unserem<br />
Land. Ich will, dass Menschen, <strong>die</strong><br />
hier leben und arbeiten unsere Sprache<br />
lernen und sich integrieren. Darum sind<br />
alle Partner gleichermassen gefordert, damit<br />
gute Lösungen gefunden werden.<br />
Integration findet statt, dem kann sich<br />
niemand verschliessen.<br />
Jacqueline Schneider<br />
Gemeinderätin Goldach<br />
Kantonsratskandidatin SP<br />
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Sozialdemokratische Partei<br />
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Klägerinnen verlangt <strong>die</strong>ser<br />
Weg einiges ab, Durchhaltewillen,<br />
Finanzen und <strong>die</strong><br />
Überzeugung, den richtigen<br />
Weg gewählt zu haben. Im<br />
August 2010 hat das Bundesgericht<br />
den Klägerinnen recht<br />
gegeben und gesagt, dass eine<br />
Lohndiskriminierung vorliegt.<br />
Klägerinnen und Kanton<br />
St. Gallen haben sich im Sommer<br />
2011 auf einen Vergleich geeinigt. Die<br />
dipl. Pflegefachfrauen und Hebammen<br />
erhalten rückwirkend eine Lohnerhöhung<br />
und kommen in den Genuss einer Lohnrückzahlung.<br />
Da <strong>die</strong> Berechnungen sehr<br />
Auf Elektrovelos mindestens 20%! %<br />
aufwändig sind, jede der<br />
4000 betroffenen Personen<br />
muss individuell berechnet<br />
werden, muss sich das<br />
dipl. Pflegepersonal und <strong>die</strong><br />
Hebammen in Geduld üben.<br />
Nicht destotrotz, der Entscheid<br />
des Bundesgerichts<br />
und der Vergleich mit dem<br />
Kanton zeigen, dass es sich<br />
lohnt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lohngleicht<br />
zwischen Frauen und Männer zu kämpfen.<br />
Maria Huber<br />
SP Gewerkschaftssekretärin<br />
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30 | REGION<br />
04.01 – wieder<br />
in den Kantonsrat<br />
Felix<br />
Bischofberger<br />
«Nahe bei den Leuten»<br />
Seit acht Jahren politisiert Felix Bischofberger<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> CVP der <strong>Region</strong> Rorschach<br />
im St. Galler Kantonsrat. Ein engagierter,<br />
volksnaher und lösungsorientierter Politiker.<br />
Er bringt vielen Bürgerinnen und<br />
Bürger <strong>die</strong> Politik näher und nimmt auch<br />
deren Anliegen auf, um beste Lösungen<br />
zu realisieren. Ebenfalls engagiert er sich<br />
ehrenamtlich in verschiedenen Organisationen.<br />
Radmarathon «Rund um den <strong>Bodensee</strong>»<br />
Seit 2005 stellt er sein Know-how dem<br />
Organisationskomitee «<strong>Bodensee</strong> Radmarathon»<br />
zur Verfügung – als Verantwortlicher<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Streckenführung. In <strong>die</strong>sem<br />
Jahr findet bereits der 39. Radmarathon<br />
«Rund um den <strong>Bodensee</strong>» statt. Den acht<br />
Streckenabschnitts-Verantwortlichen<br />
muss er <strong>die</strong> Streckenführung plausibel<br />
erklären. Dazu benötigt er noch über 20<br />
Streckenhelfer, damit <strong>die</strong> Sicherheit gewährleistet<br />
ist. Diese Anzahl der zahlreichen<br />
Helfer hat seine Grundlage in den<br />
polizeilichen Bewilligungen aus Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz. So pflegt<br />
er den Kontakt zu den Behörden, auch in<br />
anderen Staaten.<br />
Mitgestalten in der Gemeinde<br />
Der Postunternehmer möchte auch <strong>die</strong><br />
Zukunft des Dorfes Altenrhein und der<br />
Gemeinde Thal mitgestalten. So nimmt er<br />
aktuell in der Kommission «Kirchplatzgestaltung»<br />
und des «Verkehrsrichtplans»<br />
Einsitz. Ebenfalls ist es ein Ver<strong>die</strong>nst von Felix<br />
Bischofberger, dass das Pfarrhaus Alten -<br />
rhein einer Gesamtrenovation unterzogen<br />
worden ist. Dies aus eigenen finanziellen<br />
Mitteln zu realisieren, wäre nicht möglich<br />
gewesen. Die Fusion mit den Katholischen<br />
Kirchenverwaltungen Buechen-Staad und<br />
Thal hat mit dazu beigetragen. Sein Engagement<br />
wurde belohnt. Am Sonntag,<br />
4. März, findet ein Tag der offenen Baustelle<br />
statt, wo das renovierte Pfarrhaus<br />
besichtigt werden kann. Auch dank Felix<br />
Bischofberger ist eine Einkaufsmöglichkeit<br />
im Dorf erhalten geblieben. Wie schwer<br />
ein solcher Dorfladen zu führen ist, spürt<br />
er am eigenen Leib. Aber immer sucht er<br />
nach Lösungen. Als Mitglied der gemeinderätlichen<br />
Tourismuskommission hat<br />
er diverse innovative Anlässe organisiert.<br />
Auch das seit Jahren im Sommer betriebene<br />
Alterhyner Zügli lancierte er und<br />
<strong>die</strong>ses wird stetig weiterentwickelt. Ebenso<br />
hatte er <strong>die</strong> kulinarische Wanderung mit<br />
der Tourismuskommission organisiert.<br />
Neue Ideen werden derzeit<br />
ausgearbeitet.<br />
www.felixbischofberger.ch<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Wichtige Entscheidung<br />
In einer der letzten Ausgaben der «<strong>Seeseiten</strong>»<br />
wurde im Portrait von Felix Bischofberger<br />
seine Funktion als Präsident<br />
der Stiftung des Gymnasiums Marienburg<br />
beleuchtet. Nun wird auch <strong>die</strong>se 80-jährige<br />
Geschichte leider bald Vergangenheit<br />
sein. Die Sparübung des Kantonsrates, <strong>die</strong><br />
auch <strong>die</strong> Kürzung der Bildungsbeiträge <strong>für</strong><br />
Privatschulen beinhaltete, bedeutete auch<br />
schlussendlich das Aus <strong>für</strong> <strong>die</strong> Marienburg.<br />
Felix Bischofberger hat den <strong>für</strong> das Gymnasium<br />
richtungsweisenden Entscheid<br />
des Stiftungsrates umgesetzt und sich den<br />
schweren Diskussionen mit Eltern, Belegschaft,<br />
Schülern und Steyler Missionaren<br />
gestellt. Aber sein Engagement ist nach wie<br />
vor nötig: Die gesamte Liegenschaft soll ja<br />
einer Neunutzung zugeführt werden.<br />
Nächste Ziele<br />
Wenn der CVP-<strong>Region</strong>alparteipräsident<br />
Felix Bischofberger wieder in den Kantonsrat<br />
gewählt wird, so kann er sich auf<br />
ein sehr interessantes und sicher bewegendes<br />
politisches Jahr freuen. Nicht nur<br />
er, sondern <strong>die</strong> ganze <strong>Region</strong> wird wieder<br />
den Kantonsratspräsidenten beheimaten.<br />
Freuen wir uns in der gesamten <strong>Region</strong><br />
Rorschach, wenn <strong>die</strong> St. Galler Politik<br />
haltmacht in Altenrhein und an der Feierlichkeit<br />
zugegen ist.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
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32 | VEREINE<br />
Jung, frech und gemütlich<br />
Das Jodelchörli Mörschwil<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Geboren wurde <strong>die</strong> bunte Schar - das Jodelchörli Mörschwil – im Juni 1995. Bei einigen in der <strong>Region</strong> wohnhaften jungen Leuten<br />
war damals <strong>die</strong> Idee gewachsen ihre Freude am Gesang und volkstümlichem Liedgut mit anderen zu teilen. Man traf sich<br />
in Mörschwil zum gemeinsamen Singen und Jodeln und bald schon wurde <strong>die</strong> Gruppe <strong>für</strong> erste Auftritte angefragt. Da<strong>für</strong> wurden<br />
17 verstaubte Appenzeller und Toggenburger Trachten aus den Schränken geholt und neu aufpoliert.<br />
Chörli in Zahlen<br />
Seit der Anfangszeit mangelte es dem Jodelchörli<br />
Mörschwil nicht an jungem<br />
Nachwuchs. Heute zählt das Chörli 22<br />
Mitglieder, wobei an der nächsten HV<br />
zwei weitere Mitglieder aufgenommen<br />
werden können. Das Chörli probt 45 mal<br />
pro Jahr und gestaltet rund acht Auftritte.<br />
Der Mörschwiler Durchschnittsjodler ist<br />
37 Jahre, das älteste Mitglied 71 und das<br />
jüngste 23 Jahre alt.<br />
Präsidenten<br />
Der Gründungspräsident Meinrad Strassmann<br />
aus Mörschwil leitete den Verein<br />
mit viel Leidenschaft während sechs Jahren.<br />
Er leistete wertvolle Aufbauarbeit,<br />
und so konnte das Chörli während seiner<br />
Präsidialzeit einen beständigen Zuwachs<br />
an Neumitgliedern aufweisen. Ab 2001<br />
übernahm Stefan Müller aus Muolen <strong>die</strong><br />
Führung. Aus den folgenden neun Jahren<br />
blieben den Chörlifans besonders sein<br />
unbeschwertes Gemüt und seine humor-<br />
vollen Auftritte in Erinnerung. Ebenfalls<br />
während seiner Amtszeit nahm das Chörli<br />
seinen ersten Tonträger auf und gönnte<br />
sich ein neues Freizeit tenue. Seit 2010<br />
führt nun Richi Gemperle, Mörschwil,<br />
den Verein als Präsident. Ihm verdankt das<br />
Chörli nebst unzähligen Fotos auch einen<br />
attraktiven Auftritt im Internet.<br />
Musikalische Leitung<br />
Andrea Haffa-Zihlmann aus Andwil war<br />
eines der Gründungsmitglieder und musikalische<br />
Leiterin der ersten Stunden. Für<br />
gut zwei Jahre übernahm dann Anni Sutter,<br />
Eichberg, den Chor, bis Andrea nach absolvierter<br />
Ausbildung 1998 den Dirigentenstab<br />
fest in <strong>die</strong> Hände nahm. Während insgesamt<br />
zwölf Jahren steckte sie das Chörli<br />
mit ihrer Energie an. Ihr wertvolles Fachwissen<br />
motivierte <strong>die</strong> Jodler immer wieder<br />
zu Bestleistungen. Um nach erfolglosen<br />
Anstrengungen nach ihrem Rücktritt eine<br />
geeignete Nachfolge zu finden, öffnete sich<br />
<strong>für</strong> den Verein unerwartet ein neues Tür-<br />
chen. Der Jüngste in den eigenen Reihen,<br />
Mario Hasler aus Roggwil, übernahm <strong>die</strong><br />
Führung und wagte sich damit an eine neue<br />
Aufgabe. Am Eidgenössischen Jodlerfest in<br />
Interlaken im Juni 2011 erjodelte das Chörli<br />
unter seiner Leitung erneut <strong>die</strong> Bestnote.<br />
Kinderchörli «Sälbergmachts»<br />
Besonders stolz sind <strong>die</strong> Jodler auf ihren<br />
engagierten Nachwuchs, das Kinderchörli<br />
«Sälbergmachts» unter der Leitung von<br />
Andrea Haffa-Zihlmann. Die 14 Knirpse,<br />
allesamt Kinder von Aktiv mitgliedern –<br />
also «sälbergmacht» – bringen das Publikum<br />
mit ihrem Talent zum Staunen und<br />
Schmunzeln. Auch an der <strong>die</strong>sjährigen Unterhaltung<br />
werden <strong>die</strong> kleinen Sänger wieder<br />
mit grosser Begeisterung stimmungsvoll<br />
ausgewählte Lieder präsentieren.<br />
Trachten<br />
Einige Gründer des Jodelchörli Mörschwil<br />
kannten sich bereits aus einem Appenzeller<br />
Verein und trugen deshalb auch im
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
neu entstandenen Chörli wieder stolz ihre<br />
Appenzeller Trachten. So setzte sich bei<br />
den Männern <strong>die</strong> braune Filzhose mit dem<br />
roten «Brusttuch» und den beschlagenen<br />
Hosenträgern durch. Die Damen hingegen<br />
zeigen ihre Herkunft mit verschiedenen<br />
Trachten. Hauptsächlich sind <strong>die</strong>s <strong>die</strong><br />
einfache blaue St. Galler Werktagstracht,<br />
<strong>die</strong> mit Schmuck behängte Appenzell Innerrhoder<br />
Werktagstracht oder <strong>die</strong> Ausserrhoder<br />
Sonntagstracht mit der handgefertigten<br />
Haube. Auch eine Tracht aus dem<br />
Entlebuch kann bestaunt werden. Jede<br />
<strong>Region</strong>, mancherorts gar jede Gemeinde,<br />
pflegt ihre eigenen Trachten. Deren<br />
Herstellung erfordert handwerkliches Geschick<br />
und Wissen, das seit Generationen<br />
übermittelt wird. Die Fertigung von Zubehör<br />
wie Spitzen, Hauben oder Schmuck<br />
beispielsweise ist eine Kunst in deren Geheimnisse<br />
nur wenige eingeweiht sind.<br />
Anlässe<br />
Zu den jährlich stattfindenden Auftritten<br />
gehört das Benefizkonzert Anfang November<br />
mit dem Jodelchörli St. Gallen Ost.<br />
Alternierend organisieren <strong>die</strong> beiden Vereine<br />
das Programm und laden zur Ergänzung<br />
weitere Formationen ein. Der Erlös<br />
kommt jeweils einer sozialen Institution<br />
in der <strong>Region</strong> zugute. Ebenso umrahmt<br />
das Chörli den Erntedankgottes<strong>die</strong>nst und<br />
sorgt an der Viehschau im Dorf <strong>für</strong> standesgemässe<br />
Stimmung. Auch <strong>für</strong> Hochzeiten<br />
und andere private Anlässe wird das<br />
Chörli häufig angefragt. Der Chlausabend,<br />
das Skiweekend, der Sommerplausch oder<br />
<strong>die</strong> zweitägige Chörlireise sind Gelegenheiten,<br />
an denen <strong>die</strong> Mitglieder <strong>die</strong> geselligen<br />
Momente des Vereinslebens pflegen.<br />
Primeli 10er Schale<br />
Fr. 8.30<br />
Narzissen Tête à Tête<br />
Fr. 2.60 / Stück<br />
Jodlerfeste<br />
Das Eidgenössische Jodlerfest findet im<br />
Dreijahresturnus statt, in den Jahren dazwischen<br />
sind <strong>die</strong> Feste der Unterverbände.<br />
Das junge Chörli hat im 2001<br />
in Herisau erstmals an einem Nordostschweizerischen<br />
Jodlerfest teilgenommen.<br />
Gleich bei der ersten Teilnahme <strong>die</strong> beste<br />
Klassierung zu erhalten, darauf hatte niemand<br />
zu hoffen gewagt. Die Mitglieder<br />
freuten sich jedoch umso mehr über <strong>die</strong>sen<br />
Erfolg. Dadurch ermutigt stellten sich<br />
<strong>die</strong> Jodler an weiteren Jodlerfesten der Kritik<br />
der Juroren. Bis heute gelingt es dem<br />
Chörli mit seinen Vorträgen Zuhörer und<br />
Jury zu bewegen und da<strong>für</strong> ausnahmslos<br />
mit der Bestnote belohnt zu werden. Bei<br />
den Wettvorträgen geht es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnehmenden<br />
in erster Linie darum, sich von<br />
einem Jurorenteam beurteilen zu lassen<br />
um sich zu verbessern.<br />
Faszination Jodeln<br />
In wahrscheinlich allen gebirgigen und<br />
unwegsamen <strong>Region</strong>en der Welt gibt es<br />
verschiedene Techniken, um mit Rufen<br />
weite Distanzen akustisch zu überbrücken.<br />
Die Ursprünge des Jodelns gehen auf<br />
Hirten und Sammler, Waldarbeiter und<br />
Köhler zurück, <strong>die</strong> sich jodelnd verständigten.<br />
In den Bergen wurde so von Alp<br />
zu Alp kommuniziert oder das Vieh angelockt.<br />
Eine heute im Jodelchörli Mörschwil<br />
und anderen Vereinen gepflegte Form<br />
des Jodelns ohne Text ist der Naturjodel.<br />
Oft werden <strong>die</strong> Melo<strong>die</strong>n nur über das Gehör<br />
überliefert. Im Ausserrhodischen wird<br />
<strong>die</strong>se Art des Jodelns als Zäuerli bezeichnet,<br />
im Innerrhodischen als Ruggusserli,<br />
in der Innerschweiz als Jutz oder Juitz.<br />
«Wortloses Ausströmen einer Freude, <strong>die</strong><br />
so gross ist, dass sie alle Worte zerbricht.»<br />
Diese treffende Definition von Augustinus<br />
Hippo sagt vermutlich alles über <strong>die</strong> Faszination<br />
des Naturjodels aus. In Schweizer<br />
Jodelklubs werden aber auch Jodellieder<br />
gesungen. Bei den von Komponisten arrangierten<br />
Stücken mit meist drei Strophen<br />
wird nur der «Refrain» gejodelt.<br />
Nebst Naturjodeln und Jodelliedern findet<br />
G O L D A C H<br />
0 7 1 8 4 4 3 0 0 0<br />
Der Frühling kann<br />
kommen ...<br />
VEREINE | 33<br />
man im Repertoire der Mörschwiler aber<br />
auch abgeänderte und selbst arrangierte<br />
Kompositionen. So wird beispielsweise ein<br />
Mix aus dem Hit «Ein Stern, der deinen<br />
Namen trägt» und einem Naturjuitz häufig<br />
an Auftritten gewünscht.<br />
Unterhaltung 30./31. März 2012<br />
Alle drei Jahre, im jeweils jodlerfestfreien<br />
Jahr lädt das Chörli seine Fans ins Gemeindezentrum<br />
Mörschwil ein. Erstmalig<br />
präsentiert das Jodelchörli sein Programm<br />
an zwei Abenden. Nebst anspruchsvollen<br />
Kompositionen zum Geniessen laden auch<br />
gemütliche Lumpenliedli zum Mitschunkeln<br />
ein. Ausserdem freut sich der Nachwuchs,<br />
das Chinderchörli Sälbergmachts,<br />
auf seinen Auftritt auf der grossen Bühne.<br />
Den beiden Älplern, <strong>die</strong> durch das Programm<br />
führen, liegt das Sprücheklopfen<br />
besser als das Anpacken auf der Alp. Am<br />
Freitag ist das Schwyzerörgelitrio Bärglergruess<br />
aus Mels zu Gast, am Samstag <strong>die</strong><br />
Äbneter Giele aus dem Entlebuch. Lassen<br />
Sie sich von einem abwechslungsreichen<br />
Programm überraschen! Das Jodelchörli<br />
Mörschwil freut sich auf Ihren Besuch.<br />
Platzreservation und weitere<br />
Informationen<br />
Weitere Informationen finden Sie auf:<br />
www.jodelchoerli-moerschwil.ch.<br />
Platzreservationen online ab 1. März 2012<br />
oder telefonisch vom 19. bis 29. März 2012,<br />
jeweils werktags, 18.30 bis 19.30 Uhr bei<br />
Maria Mittelholzer-Popp, Tel. 071 380 01 46.<br />
am Samstag, 10.03.2012<br />
ab 09.00 Uhr - 15.00 Uhr<br />
Rasenberatungstag mit Fachmann<br />
Fa. Hauert. (Bringen Sie 1/2 kg<br />
Erde mit <strong>für</strong> eine Gratis<br />
Bodenanalyse)<br />
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anders!
34 | KULTUR<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Mit der Goldacher Künstlerin Astrid Kreuzer auf den Spuren von Niki de Saint-Phalle<br />
Nanas: Sinnliche Lebensfreude<br />
Frauenfiguren mit betont üppigen und runden Formen, bunt bemalt und voller Sinnlichkeit: Was <strong>die</strong> Künstlerin Niki de Saint-<br />
Phalle mit ihren Nanas schuf, lebt über ihren Tod hinaus und begeistert viele Menschen – darunter auch Astrid Kreuzer.<br />
Nanas sind <strong>für</strong> sie Sinnbild <strong>für</strong> Lebenslust und Lebensfreude. In ihrem Atelier in Goldach bietet Astrid Kreuzer in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
Kurse zur Fertigung von Nanas in Lebensgrösse an.<br />
Die bunten Kunstfiguren mit grossen<br />
Busen, geschwungenen Hüften<br />
und schmalen Taillen übten<br />
schon seit jeher eine Faszination auf<br />
Astrid Kreuzer aus. «Nanas haben mich<br />
begeistert, seit ich denken kann», sagt <strong>die</strong><br />
Goldacherin. Und in der Tat: Die schweizerisch-französische<br />
Bildhauerin und Malerin<br />
Niki de Saint-Phalle, Ehefrau des<br />
bekannten Schweizer Künstlers Jean Tinguely,<br />
erlebte ihren künstlerischen Höhepunkt<br />
in den 60er- und 70er-Jahren – also<br />
just zu jener Zeit, als Astrid Kreuzer eine<br />
Teenagerin war. «Ich bin sozusagen mit<br />
Nanas aufgewachsen», erinnert sich <strong>die</strong><br />
Astrid Kreuzer mit<br />
ihren bunten, sinnlichen,<br />
runden «Nanas».<br />
«Sie sind ein Teil von mir»<br />
47jährige Goldacherin und Mutter zweier<br />
Söhne. «Sie waren damals hoch im Trend,<br />
und man begegnet ihnen überall.»<br />
Nanas in allen Grössen,<br />
Formen und Farben<br />
Allerdings begann sich Astrid Kreuzer<br />
erst später, vor rund zehn Jahren, intensiv<br />
mit den Nana-Figuren zu befassen. Die<br />
gelernte Modeberaterin vertiefte sich in<br />
<strong>die</strong> Literatur, besuchte Ausstellungen und<br />
den Tarotgarten von Niki de Saint-Phalle<br />
in der Toscana und belegte Kurse. Der<br />
Theorie folgt rasch <strong>die</strong> Praxis: Sie liess sich<br />
<strong>die</strong> Fertigkeit beibringen, eigene Nanas zu
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
kreieren. Ihre erste frech-farbige Kunstfigur<br />
war immerhin 60 Zentimeter gross.<br />
Weitere kleinere und mittlere Werke kamen<br />
hinzu, darunter auch eines so<br />
gross wie ein Schlüsselanhänger.<br />
Dabei blieb es aber nicht. Statt<br />
sich mit der Reproduktion von<br />
Standard-Figuren zu begnügen,<br />
wagte sich <strong>die</strong> Goldacherin bald<br />
ans Experimentieren: Sie veränderte<br />
Grösse, Form, Ausdruck<br />
und Körperhaltung ihrer Nanas<br />
und probierte neue Materialien<br />
und Techniken aus. So entstand im<br />
Sommer 2009 eine erste lebensgrosse<br />
und 80 Kilo schwere Kunstfigur, 2011<br />
folgte eine zweite, rund 3,2 Meter grosse<br />
und in Form einer Bar gestalteten Nana,<br />
<strong>die</strong> Astrid Kreuzer an einer Vernissage<br />
einem grösseren Publikum präsentierte.<br />
Derzeit arbeitet sie an drei weiteren<br />
Frauenfiguren in Lebensgrösse.<br />
«Es geht dabei nicht nur um das<br />
Endprodukt, sondern auch um den<br />
Prozess der Fertigung», betont Astrid<br />
Kreuzer. «Man legt all sein Können und<br />
Geschick in <strong>die</strong> Kunstfigur und erfährt<br />
eine grosse Erfüllung in der Kreation<br />
der Nana.»<br />
Wissen und Kenntnisse<br />
weitervermitteln<br />
Die erfüllende Erfahrung<br />
bei der Fertigung von Nanas<br />
sowie zahlreiche Anfragen<br />
von Bekannten und Freunden<br />
bewogen Astrid Kreuzer schliesslich, ihr<br />
Wissen und ihre Kenntnisse mit anderen<br />
Nana-Begeisterten zu teilen. Seit Anfang<br />
2011 veranstaltet sie in ihrem Atelier<br />
Crazy-Nana in Goldach regelmässig<br />
Kurse <strong>für</strong> Einzelpersonen und Kleingruppen<br />
mit bis zu fünf Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer. Nähere Informationen dazu<br />
finden sich unter www.crazy-nana.ch.<br />
KULTUR | 35<br />
Die Kurszeiten werden jeweils<br />
individuell festgelegt<br />
«Eine Nana zu erschaffen ist nicht so<br />
schwer», sagt Astrid Kreuzer. «Man<br />
braucht etwas Kreativität, ein Auge <strong>für</strong><br />
Formen, viel Freude an Farben und einen<br />
kleinen Schuss Verrücktheit. Alles andere<br />
kommt fast von selbst.» Das haben ihre<br />
Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer<br />
bisher auch stets mitgebracht, wie Astrid<br />
Kreuzer berichtet. «Sie freuen sich an der<br />
Farbenpracht und der prallen Weiblichkeit<br />
der Figuren.»<br />
Einen Schwerpunkt des <strong>die</strong>sjährigen<br />
Kursprogramms im Atelier Crazy-Nana<br />
bildet das Kreieren lebensgrosser Nanas.<br />
Darauf hat sich Astrid Kreuzer inzwischen<br />
spezialisiert. Dank neuer Materialien und<br />
Techniken ist <strong>die</strong> Goldacherin in der Lage,<br />
leichte und witterungsfeste Grossfiguren<br />
herzustellen. Ihre besten Arbeiten will sie<br />
im September 2012 an einer Vernissage<br />
präsentieren.<br />
Und wer weiss, vielleicht geht dabei<br />
auch ihr Wunsch in Erfüllung: eine übergrosse<br />
Nana mitten in einem Strassenkreisel<br />
aufzustellen. «Natürlich nur», sagt sie<br />
verschmitzt, «wenn <strong>die</strong>s kein Verkehrsrisiko<br />
darstellt!»
36 | INTERVIEW<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Unsere <strong>Region</strong> im Kantonsrat<br />
stark vertreten<br />
Für <strong>die</strong> FDP kandi<strong>die</strong>ren mit Jürg Bereuter und mit Beat Hirs zwei regional verwurzelte Politiker <strong>für</strong> den Kantonsrat.<br />
Jürg Bereuter vertritt unsere <strong>Region</strong> seit acht Jahren im Kantonsrat. «<strong>Seeseiten</strong>» möchte von den beiden über ihre Motivation,<br />
Ziele und Schwerpunktthemen etwas mehr wissen.<br />
Herr Bereuter, seit acht Jahren engagieren<br />
Sie sich im Kantonsrat.<br />
Was motiviert Sie zu einer weiteren<br />
Kandidatur?<br />
Ich bin gerne Mitglied des Kantonsrats<br />
und möchte mit meiner Erfahrung und<br />
meinen Ideen dazu beitragen, dass der<br />
Kanton St.Gallen und <strong>die</strong> <strong>Region</strong> Rorschach<br />
vorwärtskommen.<br />
Herr Hirs, Sie kandi<strong>die</strong>ren als<br />
Gemeindepräsident nun auch <strong>für</strong> den<br />
Kantonsrat. Weshalb?<br />
Als Kantonsrat kann ich gezielt <strong>die</strong> Anliegen<br />
der <strong>Region</strong> und der einzelnen Ge-<br />
Jürg Bereuter,<br />
Kantonsrat, Rorschach.<br />
meinden aus unserem Wahlkreis im Kanton<br />
einbringen und damit wirksamer <strong>für</strong><br />
unsere <strong>Region</strong> arbeiten.<br />
Herr Bereuter, Sie sind in der <strong>Region</strong><br />
aufgewachsen, waren sechs Jahre<br />
im Gemeinderat Rorschacherberg,<br />
wohnen nun in Rorschach.<br />
Wie fahren Sie zur Arbeit?<br />
In Rorschacherberg aufgewachsen, zwischendurch<br />
auch eine Zeit lang in Goldach<br />
und nun seit drei Jahren in Rorschach<br />
wohnhaft, bin ich von den Chancen und<br />
Vorteilen <strong>die</strong>ser <strong>Region</strong> am See überzeugt.<br />
Beruflich von St.Gallen aus tätig und oft<br />
unterwegs bin ich aufs Auto angewiesen.<br />
Deshalb stehe ich täglich mehr als einmal<br />
vor geschlossenen Barrieren in Goldach<br />
oder Rorschach.<br />
Setzen Sie sich daher im Kantonsrat<br />
so stark <strong>für</strong> einen neuen Autobahnzubringer<br />
ein?<br />
Selbstverständlich engagiere ich mich stark<br />
<strong>für</strong> den Autobahnzubringer und <strong>die</strong> notwendigen<br />
flankierenden Massnahmen.<br />
Auch <strong>für</strong> den regionalen öffentlichen<br />
Verkehr ist das Projekt wichtig, weil auch<br />
<strong>die</strong> Busse <strong>die</strong> Strassen benützen. Wir dürfen<br />
uns aber nichts vormachen: Es ist ein<br />
äusserst anspruchsvolles Projekt. Für den<br />
Erfolg zentral ist, dass <strong>die</strong> Interessen der<br />
Anwohner und der Bevölkerung einbezogen<br />
werden.<br />
Jürg Bereuter – Wahlbotschaft:<br />
– Als Kantonsrat der <strong>Region</strong> Rorschach<br />
setze ich mich da<strong>für</strong> ein, dass es unserer<br />
Bevölkerung sowie unseren Gewerbe-<br />
und Industriebetrieben gut geht.<br />
Deshalb kämpfe ich:<br />
– <strong>für</strong> eine starke Polizeipräsenz, damit<br />
sich <strong>die</strong> Menschen auf der Strasse<br />
sicher fühlen;<br />
– <strong>für</strong> eine wirksame Verkehrsentlastung<br />
in der Agglomeration sowie <strong>für</strong> gute<br />
Bahn- und Busverbindungen;<br />
– <strong>für</strong> einen schlanken und kostengünstigen<br />
Staat, der seinen Bürgerinnen und<br />
Bürgern sowie den Gewerbe- und Industriebetrieben<br />
wieder mehr vertraut;<br />
– gegen weiter zunehmende bürokratische<br />
Hürden;<br />
– <strong>für</strong> ein qualitativ hochstehendes<br />
Aus- und Weiterbildungsangebot an<br />
den Berufs- und Hochschulen;<br />
– <strong>für</strong> einen intakten, <strong>die</strong> Natur und Um -<br />
welt sowie <strong>die</strong> knappen Energieressourcen<br />
respektierenden Lebensraum.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Herr Hirs, Sie arbeiten heute als<br />
Gemeindepräsident und sehen Vorteile,<br />
zusätzlich auch als Kantonsrat <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>Region</strong> zu arbeiten. Worin liegen <strong>die</strong>se,<br />
beispielsweise in der Lösungsfindung<br />
<strong>für</strong> Verkehrsprobleme?<br />
Der neue Autobahnzubringer kann viele<br />
Verbesserungen bringen, parallel braucht<br />
es aber auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Barrieren bzw. <strong>die</strong><br />
trennende Bahnlinie Lösungen. Wenn<br />
<strong>die</strong> Busse vor den Barrieren weiter im<br />
Stau stehen, kann der öffentliche Verkehr<br />
seine Leistung nicht entfalten. Um <strong>die</strong>se<br />
anspruchsvollen Herausforderungen<br />
zu lösen, brauchen wir neben intensiver<br />
Zusammenarbeit auch Finanzen und Unterstützung<br />
vom Kanton. Als Kantonsrat<br />
könnte ich <strong>die</strong>sen Verteilkampf um Geld<br />
noch wirksamer <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong> Rorschach<br />
führen.<br />
«Keine Kolonnen<br />
mit Bussen vor<br />
den Barrieren.<br />
Herr Bereuter, woher kommen denn<br />
solche Gelder <strong>für</strong> Strassen und Bahnunterführungen<br />
im Kanton?<br />
Es handelt sich um zweckgebundene Mittel<br />
aus der kantonalen Motorfahrzeugsteuer<br />
und den Zuschlägen auf Treibstoffen. Diese<br />
sind vom kantonalen Sparprogramm<br />
Beat Hirs setzt sich ein <strong>für</strong>:<br />
– gut gelöste Mobilität<br />
– sichere Fuss- und Radwege<br />
– gut ausgebautes S-Bahn- und Busnetz<br />
ohne Barrierenstau<br />
– Zentrumsumfahrung Rorschach mit<br />
neuem A1-Zubringer<br />
– eine gut ausgebildete Bevölkerung mit<br />
einem starken Bildungswesen<br />
– ein attraktives wirtschaftliches<br />
Umfeld mit einer lösungsorientierten<br />
Verwaltung<br />
– gesunde Kantonsfinanzen, damit <strong>die</strong><br />
Steuern bezahlbar bleiben<br />
– ein selbständiges und bezahlbares Leben<br />
im Alter<br />
– Förderung der Energieeffizienz<br />
– sichere und bezahlbare Stromproduktion<br />
– Gebäude isolieren statt teures Heizöl<br />
importieren<br />
– <strong>die</strong> Integrierung ausländischer Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger<br />
zum Glück nicht betroffen. Kämpfen müssen<br />
wir trotzdem, weil unser Projekt von<br />
denjenigen anderer <strong>Region</strong>en konkurrenziert<br />
wird. Deshalb ist es sehr wichtig, dass<br />
sich alle Kantonsräte der <strong>Region</strong> vehement<br />
einsetzen, damit wir vorne mit dabei sind.<br />
Herr Hirs, <strong>die</strong> Gemeinden arbeiten<br />
mit dem Kanton am Aggloprogramm,<br />
um auch Bundesfinanzen <strong>für</strong> gute<br />
Verkehrslösungen zu erhalten.<br />
Arbon ist <strong>die</strong>sbezüglich ein Musterbeispiel,<br />
hier gelang es unter der Leitung von un-<br />
Beat Hirs,<br />
Gemeindepräsident,<br />
Rorschacherberg.<br />
www.BeatHirs.ch<br />
serem jetzigen Regierungsratskandidaten<br />
Martin Klöti «Aggloprogramm-Gelder»<br />
von Bund, Kanton und Stadt zu einem<br />
ausgezeichneten Ergebnis einzusetzen. Der<br />
Verkehr wurde ganzheitlich mit einer Stadtent<br />
wicklung verbunden und optimal gelöst<br />
in Arbon. Einen ähnlichen Ansatz müssen<br />
wir auch hier in der <strong>Region</strong> Rorschach verfolgen.<br />
Eine gute Vernetzung unserer lokalen<br />
Politiker ist da<strong>für</strong> sehr wichtig.<br />
Herr Bereuter, wie sehen Sie das?<br />
Ich kann das nur bestätigen: Neben Vertreterinnen<br />
und Vertretern aus der Wirtschaft,<br />
wozu ich auch mich zähle, und aus<br />
anderen Interessengruppierungen spielen<br />
INTERVIEW | 37<br />
Gemeindepräsidenten im Kantonsrat eine<br />
wichtige Rolle. Die Erfahrung zeigt einfach,<br />
dass nur Projekte, <strong>die</strong> von den Gemeinden<br />
mitgetragen werden, erfolgreich<br />
umsetzbare Lösungen sind.<br />
Herr Hirs, wo liegen weitere Prioritäten<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte <strong>Region</strong>?<br />
Wir Kandidaten der FDP setzen uns stark<br />
<strong>für</strong> Erhalt und Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
ein. Dazu braucht es ein attraktives<br />
wirtschaftliches Umfeld. Noch wichtiger<br />
sind aber auch in Zukunft gut ausgebildete<br />
«Es müssen alle<br />
Kantonsräte der <strong>Region</strong><br />
gemeinsam <strong>für</strong><br />
gute Verkehrslösungen<br />
kämpfen, sonst<br />
fliessen <strong>die</strong>se Gelder in<br />
andere <strong>Region</strong>en.<br />
Fachleute. Eine gute Bildung und attraktive<br />
technische Berufslehren sind daher<br />
zentrale Anliegen, <strong>für</strong> welche ich mich im<br />
Kanton einsetzen will.
38 | INTERVIEW<br />
Herr Bereuter, gibt es auch Sparpläne bei<br />
der Bildung?<br />
In der Tat besteht hier ein gewisses Risiko.<br />
Aus meiner Sicht wäre hier aber am vollkommen<br />
falschen Ort gespart. Im internationalen<br />
Wettbewerb sind unsere gut ausgebildeten<br />
Arbeitskräfte ein sehr wichtiger<br />
Standortvorteil. Diesem müssen wir unbedingt<br />
Sorge tragen. Die Gewerbe- und<br />
Industriebetriebe unserer <strong>Region</strong> sind auf<br />
qualifizierte Mitarbeitende angewiesen.<br />
Dies fast ausschliesslich über <strong>die</strong> Zuwanderung<br />
von ausländischen Arbeitskräften<br />
zu lösen, halte ich <strong>für</strong> falsch.<br />
Herr Hirs, als Ingenieur haben Sie lange<br />
in der Industrie gearbeitet.<br />
Als Produktionsleiter bei Nestlé stand ich<br />
im permanenten Kostenwettbewerb mit<br />
unseren europäischen Schwesterbetrieben.<br />
Jürg Bereuter, einige Fakten<br />
zur Person:<br />
– Persönliche Angaben:<br />
geboren am 6. September 1959,<br />
auf gewachsen in Rorschacherberg,<br />
wohnhaft in Rorschach<br />
verheiratet mit Ursula Bereuter-Davatz<br />
– Ausbildung<br />
Kantonsschule St.Gallen, Rechtsstudium<br />
an der Universität St.Gallen<br />
(lic. iur. HSG)<br />
– Beruf<br />
Rechtsanwalt (Partner in der Kanzlei<br />
Bratschi, Wiederkehr & Buob,<br />
St.Gallen; www.bratschi-law.ch)<br />
– Politische Erfahrung<br />
Mitglied des Kantonsrats seit 2004; seit<br />
dem Jahr 2008 Mitglied der Staatswirtschaftlichen<br />
Kommission; früher<br />
Mitglied des Gemeinderats Rorschacherberg,<br />
Präsident der Feuerschutzkommission<br />
und der <strong>Region</strong>alen Bevölkerungsschutzkommission<br />
«<strong>Bodensee</strong>».<br />
– Politische Themenschwerpunkte<br />
Sicherheit/Bevölkerungsschutz,<br />
Infrastruktur, Wirtschaft, Raumplanung/Umwelt/Energie<br />
– Interessenbindungen<br />
Hauseigentümerverband des Kantons<br />
St.Gallen; Kantonaler Kiesverband;<br />
Offiziersgesellschaft Rorschach (Ehrenmitglied,<br />
ehemaliger Präsident)<br />
– Hobbys<br />
Wandern, Oldtimer, Lesen<br />
– Mein Motto<br />
Engagiert <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong><br />
Nur mit den ausgezeichneten Fachleuten<br />
in unseren beiden Fabriken gelang es, Topqualität<br />
und sehr anspruchsvolle Produkte<br />
herzustellen und sogar zu exportieren. Der<br />
Nachwuchs an einheimischen Fachleuten<br />
war eine stete Herausforderung, daher<br />
brauchen wir starke Berufslehren.<br />
Herr Bereuter, wie sieht das in Ihrem<br />
Fachgebiet, dem Bauwesen aus?<br />
Mir bereitet im Zusammenhang mit dem<br />
heute teilweise nicht anders machbaren Zuzug<br />
von ausländischem Personal, vor allem<br />
<strong>die</strong> Scheinselbständigkeit und das Lohndumping<br />
gerade auch durch auswärtige<br />
Unternehmen Sorgen, welche hier keine<br />
Arbeitsplätze anbieten. Gegen <strong>die</strong>se Missbräuche<br />
müssen wir noch verstärkt antreten.<br />
Auch Verbesserungen bei den Spielregeln<br />
<strong>für</strong> Auftragsvergaben sind nötig.<br />
«Weniger Bürokratie:<br />
Die Verwaltung ist <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Bürger da und<br />
nicht <strong>die</strong> Bürger <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Verwaltung.<br />
Herr Bereuter, als Rechtsanwalt sind Sie<br />
mit viel Bürokratie konfrontiert, was tun<br />
Sie dagegen?<br />
Hier hilft nur der ständige Kampf gegen<br />
zusätzliche und detaillierte Vorschriften.<br />
Mein Lösungsansatz ist klar: Wieder mehr<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Eigenverantwortung und mehr Vertrauen<br />
dem Gewerbe und der Industrie gegenüber.<br />
Herr Hirs, wie lösen Sie das in der<br />
Gemeinde?<br />
Wir arbeiten so lösungsorientiert und effizient<br />
wie möglich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bürger und<br />
Kunden. Seitens Kanton ist eine effiziente<br />
Lösungssuche leider oft nicht erkennbar.<br />
Die Verwaltung ist jedoch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bürger<br />
da und nicht umgekehrt, hier will ich als<br />
Kantonsrat ansetzen.<br />
Die energiepolitischen Herausforderungen<br />
bringen das Risiko von neuen<br />
Vorschriften mit sich. Herr Hirs, erleben<br />
Sie das auch so?<br />
In unserer Gemeinde wurden <strong>die</strong> Bewilligungsverfahren<br />
<strong>für</strong> Sonnenkollektoren<br />
massiv vereinfacht und wir fördern <strong>die</strong>se<br />
auch finanziell. Nachdenklich stimmt<br />
mich aber ein konkreter Fall, wo ein sehr<br />
grosses Mehrfamilienhaus komplett isoliert<br />
werden soll, <strong>die</strong>s aber wegen kantonalen<br />
Brandschutzauflagen massiv verzögert<br />
wird. Hier verbrennen unnötig zig<br />
Tausend Liter Heizöl, während das lokale<br />
Baugewerbe das Haus in einigen Monaten<br />
total sanieren könnte.<br />
Herr Bereuter, gibt es viele solche Fälle?<br />
Leider häufen sich solche Fälle, weil erfreulicherweise<br />
immer mehr Hauseigentümer<br />
den Sinn von energetischen Verbesserungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt, aber <strong>für</strong>s eigene<br />
Portemonnaie erkennen. Im Rahmen der<br />
anstehenden Baugesetzrevision müssen<br />
wir im Kantonsrat deshalb sicherstellen,<br />
dass Energieeffizienzmassnahmen nicht<br />
durch andere nicht zwingend erforderliche<br />
gesetzliche Auflagen torpe<strong>die</strong>rt werden<br />
können.
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Herr Bereuter, seitens Kanton, Ge-<br />
meinden, SAK und SN-Energie<br />
wird eine Energieagentur gegründet,<br />
wozu <strong>die</strong>nt sie?<br />
Die kantonale Energieagentur bündelt<br />
künftig <strong>die</strong> produkt- und herstellerunabhängige<br />
niederschwellige Beratung. Da<strong>für</strong><br />
habe ich mich als Kantonsrat mit meinen<br />
FDP-Fraktionskolleginnen und Kollegen<br />
aktiv eingesetzt. Auf Basis <strong>die</strong>ser Plattform<br />
können <strong>die</strong> finanziellen Ressourcen zielgerichtet<br />
eingesetzt und massgeschneiderte<br />
Angebote aufgebaut werden. Wichtig ist<br />
mir aber auch, dass <strong>die</strong> aus der Beratung<br />
resultierenden baulichen Massnahmen<br />
durch das leistungsfähige lokale Gewerbe<br />
umgesetzt werden.<br />
Herr Hirs, was <strong>für</strong> konkrete Massnahmen<br />
möchten Sie auf Basis <strong>die</strong>ser Energieagentur<br />
speziell forcieren?<br />
Wenn es gelingt, mit Beratung und Anreizen<br />
rascher <strong>die</strong> vielen Häuser im Kanton<br />
besser zu isolieren, resultieren riesige<br />
Ener gieeinsparungen und der Wohnkomfort<br />
verbessert sich. Parallel stärken wir<br />
damit auch <strong>die</strong> Arbeitsplätze vor Ort und<br />
nicht <strong>die</strong> Ölstaaten. Kantonale und kommunale<br />
Energiekonzepte können helfen,<br />
lokal erzeugte Energie einzusetzen, wie <strong>die</strong><br />
Geothermie in St.Gallen und vielen weiteren<br />
Projekten.<br />
Herr Bereuter, welche konkreten<br />
Projekte in der <strong>Region</strong> gefallen Ihnen<br />
besonders gut?<br />
Ich bin stolz auf viele kleinere und grössere<br />
Projekte von vielen initiativen Akteuren in<br />
der <strong>Region</strong>. Besonders aktuell derzeit sind<br />
«Häuser isolieren<br />
und lokales Gewerbe stärken,<br />
statt Heizöl im Ausland<br />
kaufen.<br />
sicher zum Beispiel der Energiepark der<br />
ARA Morgental in Steinach oder <strong>die</strong> Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach der Mehrzweckhalle<br />
in Rorschacherberg. Auch<br />
wenn noch viel zu tun bleibt: Solche Projekte<br />
stimmen mich zuversichtlich. Sie zeigen,<br />
dass es auch ohne gesetzlichen Zwang<br />
und massive Subventionen möglich ist,<br />
innovative und sinnvolle Lösungen zu verwirklichen.<br />
«sich auch nachts<br />
auf Strassen und Plätzen<br />
sicher fühlen.<br />
Herr Bereuter, Herr Hirs, was wurde<br />
noch nicht angesprochen und ist Ihnen<br />
politisch wichtig?<br />
Jürg Bereuter: Sicherheit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bevölkerung<br />
ist <strong>für</strong> mich ein zentrales Anliegen,<br />
<strong>für</strong> das ich mich schon bisher im Kantonsrat<br />
stark gemacht habe. So braucht es trotz<br />
Sparanstrengungen zusätzliche Polizeikräfte,<br />
um <strong>die</strong> vertrauenerweckende Präsenz<br />
beispielsweise nachts an Bahnhöfen<br />
zu verstärken.<br />
Beat Hirs: Ich kann das als Vater von vier<br />
Töchtern nur bestätigen! Alle sollen sich<br />
INTERVIEW | 39<br />
auch nachts ohne Angst auf Strassen und<br />
in Zügen bewegen können und das ist leider<br />
nicht gratis.<br />
<strong>Seeseiten</strong>: Herr Bereuter, Herr Hirs, wir<br />
danken Ihnen <strong>für</strong> das interessante Gespräch<br />
und wünschen Ihnen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft<br />
viel Erfolg.<br />
Vorstellung:<br />
Beat Hirs, Sulzbergrain 7<br />
9404 Rorschacherberg, www.BeatHirs.ch<br />
Person<br />
geboren: 16. August 1968<br />
verheiratet: mit Elisabeth<br />
(Pflegefachfrau HF)<br />
Töchter: Christina (16), Anja (15),<br />
Isabelle (13), Sandra (11)<br />
Ausbildung<br />
1994 Dipl. Ing. Agr. ETH<br />
1995 Fähigkeitsausweis <strong>für</strong> das<br />
Lehramt<br />
1997 Dipl. NDS ETH in Betriebswissenschaften<br />
Berufliche Tätigkeiten<br />
1995 ETH Zürich, Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
1996 Eidg. Forschungsanstalt <strong>für</strong><br />
Agrarwirtschaft und Landtechnik<br />
(FAT)<br />
Forschungsprojekt des Bundesamtes<br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft<br />
1997–2001 Villiger Söhne AG,<br />
Cigarrenfabriken<br />
Betriebsleiter der Schweizer<br />
Cigarrenfabrik<br />
2001–2008 Nestlé Suisse SA, Frisco,<br />
Findus, Mövenpick<br />
Produktionsleiter/<br />
Projektleiter<br />
seit 2009 Gemeindepräsident<br />
Rorschacherberg<br />
Tätigkeiten und Mitgliedschaften<br />
– Präsident Tagesfamilienverein<br />
Rorschach und Umgebung<br />
– Verwaltungsratspräsident Pflegeheim<br />
PeLago<br />
– Gemeindevertreter im Europarat<br />
(Strasbourg)<br />
– Offiziersgesellschaft Rorschach<br />
– Hauseigentümerverband Rorschach<br />
und Umgebung<br />
– Evangelische Gemeinde (eg Rorschach)
40 |<br />
FDP.Die Liberalen – <strong>Region</strong> Rorschach<br />
Die FDP <strong>Region</strong> Rorschach setzt sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Interessen der Einwohnerinnen<br />
und Einwohner des Wahlkreises ein. Sie hält Grundwerte wie Sorgfalt, Gerechtigkeit,<br />
Leistungs- und Lernbereitschaft, Freiwilligkeit und Toleranz hoch. Die<br />
Eigenverantwortung steht im Zentrum, ist doch nie alles regel- und regulierbar.<br />
In den kommenden Jahren werden viele wichtige Themen den Kantonsrat beschäftigen,<br />
von der schwierigen Finanzlage über zahlreiche Investitionsvorhaben<br />
im Gesundheits- und Bildungsbereich bis hin zu einer nachhaltigen Energiepolitik.<br />
Für unsere <strong>Region</strong> besonders wichtig sind <strong>die</strong> Themen Sicherheit,<br />
Verkehr und Arbeitsplätze:<br />
n Die Sicherheit in der <strong>Region</strong> muss verbessert werden. Kriminelle Handlungen<br />
sind rascher und härter zu bestrafen. Durch eine höhere Polizeipräsenz<br />
ist das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung Ernst zu nehmen. Gegenüber<br />
„Bern“ ist mit Nachdruck zu fordern, dass das Zentrum Landegg<br />
nicht mehr <strong>für</strong> problematische Personen zur Verfügung gestellt wird.<br />
n Das Gewerbe und <strong>die</strong> Industrie in unserer <strong>Region</strong> muss im gegenwärtigen<br />
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld dabei unterstützt werden, <strong>die</strong> bestehenden<br />
Arbeitsplätze zu sichern und wo immer möglich auch zusätzliche<br />
Arbeitsplätze zu schaffen. Wichtig ist es hier, den Kampf gegen staatliche,<br />
administrative Hürden fortzusetzen. Die FDP <strong>Region</strong> Rorschach setzt sich<br />
über <strong>die</strong> Volksinitiative „Bürokratie-Stopp“ aktiv da<strong>für</strong> ein. Besonderes engagieren<br />
will sich <strong>die</strong> FDP <strong>Region</strong> Rorschach zudem <strong>für</strong> eine Förderung der<br />
Berufslehre <strong>für</strong> technische und handwerkliche Berufe.<br />
n Auch eine verbesserte Verkehrsanbindung zählt zu den wichtigen Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> Gewerbe und Industrie. Beim Verkehr gilt es, im Wettbewerb<br />
mit anderen <strong>Region</strong>en <strong>die</strong> im Kantonsrat anstehenden, <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong><br />
wichtigen Vorhaben (Autobahnanschluss mit flankierenden Massnahmen,<br />
Verkehrsentlastung in der Agglomeration, S Bahn) durchzubringen.<br />
seeseiten | februar 2012 | nr. 1<br />
Den Wandel gemeinsam und aktiv gestalten<br />
Ronnie Ambauen<br />
Rorschach<br />
Andreas Hartmann<br />
Rorschach<br />
(bisher)<br />
Liste 1<br />
Beat Hirs<br />
Rorschacherberg<br />
Jürg Bereuter<br />
Rorschach<br />
(bisher)<br />
Simone Edelmann<br />
Rorschacherberg<br />
Hier treffen Sie unsere Kandidatinnen und Kandidaten persönlich:<br />
Wahlanlass «Verkehr»,<br />
Stadthofsaal, Rorschach Donnerstag, 23. Februar, 19:30 – 21:00<br />
Standaktion mit Kaffee-Mobil,<br />
Untereggen und Tübach Samstag, 25. Februar, 07:00 – 11:00<br />
Stamm FDP Rorschacherberg,<br />
Bäckerei Motzer, Rorschacherberg Samstag, 25. Februar, 10:30 – 12:00<br />
HV FDP Mörschwil,<br />
Restaurant Ochsen, Mörschwil Montag, 27. Februar, 19:30 – 22:00<br />
HV FDP Thal,<br />
Restaurant Traube, Buechberg Dienstag, 28. Februar, 19:30 – 22:00<br />
Polit-Arena (überparteilich),<br />
Gemeindezentrum Mörschwil Donnerstag, 1. März, 19:00 – 22:00<br />
Standaktion mit Kaffee-Mobil,<br />
Ex-Libris, Rorschach Freitag, 2. März, 18:00 – 20:00<br />
Standaktion mit Kaffee-Mobil,<br />
Steinach und Rorschach Samstag, 3. März, 07:00 – 11:00<br />
Wahlanlass «Energie», Steinach Montag, 5. März, 19:30 – 21:00<br />
Marcus Graf<br />
Goldach<br />
Susanne Dornbierer<br />
Staad<br />
Robert Raths<br />
Staad<br />
Christian Vetsch<br />
Rorschacherberg<br />
Ivan Lehner<br />
Goldach<br />
FDP.Die Liberalen – <strong>Region</strong> Rorschach<br />
und am 11. März 2012 in <strong>die</strong> St.Galler Regierung: Willi Haag und Martin Klöti!<br />
www.regionrorschach.fdp-sg.ch