TELEFONTRAINING - Med-El

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09.11.2012 Aufrufe

ALTERNATIVEN UND ZUBEHÖR Sie sollten Ihren Patienten erklären, dass es auch Alternativen zumTelefonieren gibt und auf die zahlreichen Hilfsmittel hinweisen, die das Führen von Telefongesprächen erleichtern können. Solche Hilfsmittel sind unter anderem: • Fax • Pager • Textmitteilung • E-Mail • Telefonvermittlungsdienste (z.B. Schreibtelefon, Zeitduplex,Texttelefon) • Telefonadapter (mit direkter Audioeingabe vom Telefon zum Sprachprozessor) • Telefon mit Verstärker • Lautsprechertelefon • Mobiltelefon • Videotelefon • Externe Klingel • Lichtsignalanlage • Verstärker für den Spracheingang • Telefonkopfhörer WEITERFÜHRENDE LITERATUR • Anderson I, Baumgartner WD, Böheim K, Nahler A, Arnolder C, D’Haese P (2006) Telephone use:What benefit do people with a cochlear implant receive? International Journal of Audiology, 45: 446-53. • Dillon H, James A, Ginis J (1997) Client oriented scale of improvement (COSI) and its relationship to several other measures of benefit and satisfaction provided by hearing aids, Journal of American Academy of Audiology, 8(1): 27-43 • Erber NP (1985) Telephone communication and hearing impairment,Taylor and Francis: London • Giles E (2005) Telephone training with a cochlear implant in Pedley K, Giles E, Hogan A (Eds) Adult cochlear implant rehabilitation,Whurr: London • Ricability, Stay in touch: A guide to telephones and services for older and disabled people, www.ricability.org.uk • Spitzer JB, Leder SB, Giolas TG (1993) Rehabilitation of late-deafened adults: Modular program manual, Mosby: St. Louis • St Pöltner Telefon Trainings Programm, hnologo@kh-st-poelten.at, für ein 11-Minuten Training wählen Sie 0900-128-730 (gilt nur für Österreich) • Tait M, Nikolopolous TP, Archbold S, O’Donoghue GM (2001) Use of the telephone in prelingually deaf children with a multichannel cochlear implant, Otology and Neurotology, 22: 47-52 • Wayner DS (1998) Hear what you’ve been missing: How to cope with hearing loss, John Wiley Publishing: New York • Wayner DS, Abrahamson JE (1998) Learning to hear again with a cochlear implant; Clinical Manual; A Personal Journal; User’s Guide, Hear Again Inc: New York MED-EL Worldwide Headquarters Fürstenweg 77a A-6020 Innsbruck,Austria Tel: +43-512-288889, Fax: +43-512-293381 MKT1084G TELEFONTRAINING TIPPS

ALTERNATIVEN UND ZUBEHÖR<br />

Sie sollten Ihren Patienten erklären, dass es auch Alternativen zumTelefonieren gibt und auf die zahlreichen Hilfsmittel hinweisen,<br />

die das Führen von Telefongesprächen erleichtern können. Solche Hilfsmittel sind unter anderem:<br />

• Fax<br />

• Pager<br />

• Textmitteilung<br />

• E-Mail<br />

• Telefonvermittlungsdienste (z.B. Schreibtelefon, Zeitduplex,Texttelefon)<br />

• Telefonadapter (mit direkter Audioeingabe vom Telefon zum Sprachprozessor)<br />

• Telefon mit Verstärker<br />

• Lautsprechertelefon<br />

• Mobiltelefon<br />

• Videotelefon<br />

• Externe Klingel<br />

• Lichtsignalanlage<br />

• Verstärker für den Spracheingang<br />

• Telefonkopfhörer<br />

WEITERFÜHRENDE LITERATUR<br />

• Anderson I, Baumgartner WD, Böheim K, Nahler A, Arnolder C, D’Haese P (2006) Telephone use:What benefit do people with a cochlear<br />

implant receive? International Journal of Audiology, 45: 446-53.<br />

• Dillon H, James A, Ginis J (1997) Client oriented scale of improvement (COSI) and its relationship to several other measures of benefit<br />

and satisfaction provided by hearing aids, Journal of American Academy of Audiology, 8(1): 27-43<br />

• Erber NP (1985) Telephone communication and hearing impairment,Taylor and Francis: London<br />

• Giles E (2005) Telephone training with a cochlear implant in Pedley K, Giles E, Hogan A (Eds) Adult cochlear implant rehabilitation,Whurr:<br />

London<br />

• Ricability, Stay in touch: A guide to telephones and services for older and disabled people, www.ricability.org.uk<br />

• Spitzer JB, Leder SB, Giolas TG (1993) Rehabilitation of late-deafened adults: Modular program manual, Mosby: St. Louis<br />

• St Pöltner Telefon Trainings Programm, hnologo@kh-st-poelten.at, für ein 11-Minuten Training wählen Sie 0900-128-730 (gilt nur für Österreich)<br />

• Tait M, Nikolopolous TP, Archbold S, O’Donoghue GM (2001) Use of the telephone in prelingually deaf children with a multichannel<br />

cochlear implant, Otology and Neurotology, 22: 47-52<br />

• Wayner DS (1998) Hear what you’ve been missing: How to cope with hearing loss, John Wiley Publishing: New York<br />

• Wayner DS, Abrahamson JE (1998) Learning to hear again with a cochlear implant; Clinical Manual; A Personal Journal; User’s Guide, Hear<br />

Again Inc: New York<br />

MED-EL Worldwide Headquarters<br />

Fürstenweg 77a<br />

A-6020 Innsbruck,Austria<br />

Tel: +43-512-288889, Fax: +43-512-293381<br />

MKT1084G<br />

<strong>TELEFONTRAINING</strong><br />

TIPPS


“Dass ich mit zunehmender Ertaubung auch nicht<br />

mehr telefonieren konnte, war für mich die schlimmste<br />

Erfahrung… ich verlor meine Unabhängigkeit, das<br />

Gefühl von Sicherheit in Notfällen und fühlte mich<br />

immer stärker isoliert“<br />

CI-Nutzer<br />

Das Telefon ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Mit dem Telefon<br />

pflegen wir unsere privaten und beruflichen Kontakte. Verlieren wir<br />

die Fähigkeit zu telefonieren, fühlen wir uns eingeschränkt. Unsere<br />

sozialen Kontakte gehen zurück, da wir Freunde und Familie nicht<br />

mehr anrufen können. Auch mögliche negative Auswirkungen im<br />

Beruf sind nicht zu unterschätzen. Aus diesem Grund hoffen viele<br />

potentielle Cochlea-Implantat-Nutzer mit ihrem Cochlea-Implantat<br />

wieder telefonieren zu können.<br />

MED-EL hat vor kurzem in einer Studie untersucht, inwieweit das<br />

Telefonieren mit einem Cochlea-Implantat der Firma MED-EL<br />

möglich ist (Anderson et al, 2006). 186 Cochlea-Implantat-Nutzer<br />

aus aller Welt nahmen an dieser Studie teil. Die Ergebnisse zeigen,<br />

dass 70% der untersuchten Personen mit einem Standapparat gut<br />

zurechtkommen (gegenüber 8% vor der Implantation); 60% der<br />

Teilnehmer konnten in gewissem Maße sogar mit einem<br />

Mobiltelefon telefonieren. Gespräche mit vertrauten Personen über<br />

bekannte Themen waren dabei die leichtesten Hörsituationen,<br />

Gespräche mit Fremden die schwierigsten. Alle Teilnehmer waren<br />

sicher, in Notfällen über ein Standtelefon Hilfe holen zu können, fast<br />

65% fühlten sich sicher genug, um einen Notruf auch mit einem<br />

Mobiltelefon zu tätigen. In der vorliegenden Broschüre finden Sie<br />

Anregungen für ein gezieltes Telefontraining sowie weiterführende<br />

Literatur.<br />

ZIELE DES <strong>TELEFONTRAINING</strong>S<br />

• Aufbau von Zielen und realistischen Erwartungen, Abklären individueller Fertigkeiten und Einschätzung des potentiellen<br />

Telefongebrauchs<br />

• Üben mit simulierten Gesprächen, Beurteilung des Erfolgs und Kompetenztraining<br />

• Teilnahme an Gesprächen in praktischen, lebensnahen Situationen. Dadurch wird es möglich:<br />

o Patienten in kontrollierter Umgebung positive Erfahrungen mit dem Telefon sammeln zu lassen,<br />

o durch häufige Erfolge das Vertrauen der CI-Nutzer in ihre Hörfähigkeit zu stärken,<br />

o ein Repertoire von Hilfsstrategien aufzubauen,<br />

o die Aufmerksamkeit und den richtigen Umgang mit Gesprächspartnern zu schulen.<br />

• Einbeziehen von <strong>El</strong>tern und Partnern in den therapeutischen Prozess: als „Telefonfreunde“ einsetzen<br />

BEURTEILUNG DES TELEFONGEBRAUCHS (Giles, 2005)<br />

• Erkennen möglicher Probleme<br />

• Feststellen der persönlichen Ziele des Patienten, z.B. mit dem COSI (Dillon et al., 1997)<br />

• Einstufung für das Training mit<br />

o Ergebnissen aus rein akustischen Tests<br />

o Paediatric Telephone Profile (Tait et al., 2001)<br />

o Telefonskalen (Spitzer et al., 1993)<br />

„TELEFONVERHALTEN“ (Erber, 1985)<br />

Es kann notwendig sein, Patienten auf verschiedene Punkte beim Telefonieren hinzuweisen und ihnen den strukturierten<br />

Aufbau eines Telefongesprächs zu verdeutlichen.<br />

• Telefongespräche sind formeller als persönliche Gespräche unter vier Augen<br />

• Telefongespräche haben einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss<br />

• Es treten vorhersehbare Ereignisse ein:<br />

o Begrüßung und Identifikation des Anrufers o Relevante Fragen<br />

o Abschätzen der Stimmung und Bereitschaft zum Gespräch o Informationsaustausch<br />

o Grund des Anrufs o Beenden des Gesprächs<br />

o Zeitdauer des Anrufs<br />

VORBEREITET SEIN...<br />

Vorausplanen kann Ihren Patienten helfen, erfolgreich zu telefonieren:<br />

• Bereits vor dem Anruf benötigte Informationen und wichtige Fragen aufschreiben<br />

• Wahrscheinliche Themen überlegen à Wortschatz und Fragen vorab durchdenken<br />

• Notizblock und Schreibstift für Notizen bereitlegen<br />

• Mit einem „Telefonfreund“ üben<br />

RICHTLINIEN FÜR DIE THERAPIE (Giles, 2005)<br />

Die Therapie sollte hierarchisch strukturiert werden, ausgehend von den einfachsten Hörsituationen bis hin zu den schwierigsten.<br />

Der Schwierigkeitsgrad der Therapie sollte sich dabei an den individuellen Untersuchungsergebnissen und den Zielen des<br />

Patienten orientieren. Bei Kindern können dieselben Methoden verwendet werden, wenn auch mit entsprechender kindgerechter<br />

Adaption der Aufgaben.<br />

• Platzieren des Telefonhörers<br />

• Unterscheiden verschiedener Klingeltöne und Signale<br />

• Grußformeln, Geschlechtsbestimmung und Anruferidentifikation<br />

• „Telefoncode“, mit dem einfache Fragen beantwortet werden können:<br />

o Das ist besonders wichtig, wenn der Patient trotz Schwierigkeiten beim Telefonieren Nachrichten übermitteln<br />

möchte<br />

o Der Partner beantwortet einfache Fragen wie „Hast du sie gesehen?“<br />

o Fragen mit 2 verschiedenen zeitlichen Mustern beantworten, z.B. „Ja, gut“ und „Nein“ oder „Ja, ja“ und „nein“<br />

• Einfache Gesprächstechniken:<br />

o Schriftlich vorbereitete Gespräche<br />

o Einfache Fragen, z.B. „Hast du den ℡Zug genommen?“<br />

o Entweder-oder Fragen, z.B. „Hast du den Bus oder das Auto genommen?“<br />

o Geschlossene Fragen, z.B. „An welchem Tag möchtest du gehen?“<br />

o Offen Fragen mit Hinweis, z.B. „Wo sollen wir uns treffen?“<br />

• Verwendung von Themen/kontextabhängigen Hinweisen:<br />

o Verwendung themenbezogener Sätze o Geschlossene Fragen<br />

o Eine Aufgabe nach Anweisungen erledigen<br />

• Strategien nach Erber (1985):<br />

o Wiederholen o Klarstellen<br />

o Buchstabieren o Erklären / neu formulieren<br />

• Anrufe entgegennehmen ebenfalls anhand dieser Methoden üben<br />

• Von einfacheren zu komplexeren Gesprächen übergehen<br />

o Von einem Sprecher mit vorbereiteten Sätzen zu freierer Konversation<br />

o Anzahl von Sätzen<br />

o Anzahl von Sprechern<br />

o Grad der Vorbereitung auf ein Gespräch<br />

o Verschiedene Telefone<br />

o Unterschiedliche Hörbedingungen<br />

o Sprachverfolgung<br />

• Interaktive Übungen, z.B. einen Termin vereinbaren<br />

• Offene Fragen, z.B. „Welches ist Ihr liebstes Fernsehprogramm?“<br />

• Die einzelnen Stufen bei Hintergrundgeräuschen üben

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