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Status und Perspektiven - SNI-Portal

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• Proposals für Experimente in Jülich <strong>und</strong> Geesthacht<br />

können kontinuierlich eingereicht werden. Mit dem<br />

Umzug der FZJ-Instrumente an den FRM-II wird<br />

die Messzeitvergabe an diesen Instrumenten auf ein<br />

halbjähriges Verfahren umgestellt. Für Proposals aus<br />

dem EU-Ausland gibt es in Jülich drei Termine im<br />

Jahr, in Geesthacht können auch diese kontinuierlich<br />

eingereicht werden.<br />

• An allen Zentren wird weniger als 40 % der Messzeit<br />

intern genutzt.<br />

• Die BMBF-Verb<strong>und</strong>instrumente stehen zu 60 - 70 %<br />

allen auswärtigen Nutzern zur Verfügung.<br />

KFN im Internet<br />

Der Internetauftritt des KFN gibt neuen <strong>und</strong><br />

potentiellen Nutzern Orientierungshilfen<br />

(www.neutronenforschung.de). Diese bestehen in einem<br />

Überblick über die Anwendungsfelder der Forschung<br />

mit Neutronen, die Instrumentierung <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

Nutzerprogramme, an nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Quellen. Gemeinsam mit dem NMI3-Programm<br />

der EU wird ein webbasiertes Formular erarbeitet, um<br />

Nutzern gezielt die für ihre Problemstellung am besten<br />

geeigneten Instrumente vorzuschlagen.<br />

Forschungsförderung<br />

Die Forschungsinfrastuktur wird an den Zentren durch<br />

institutionelle Förderung von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern der<br />

Forschergemeinde zur Verfügung gestellt. Seit dem<br />

6. Rahmenprogramm der EU tritt die Europäische Union<br />

als zusätzlicher Förderer von Forschungsinfrastruktur<br />

in Erscheinung.<br />

Die Nutzung der Großforschungseinrichtungen durch<br />

Hochschulgruppen benötigt eine spezifi sche Projektförderung,<br />

weil an den Universitäten hierfür kaum Mittel<br />

zur Verfügung stehen. Für Beteiligung am Aufbau von<br />

Instrumenten, dem Betrieb <strong>und</strong> der Nutzung, sowie für<br />

die Durchführung wissenschaftlicher Projekte existieren<br />

folgende Fördermöglichkeiten, über welche der<br />

KFN-Internetauftritt weitere Informationen bereitstellt.<br />

• Für die Instrumentierung <strong>und</strong> Methodenentwicklung:<br />

Hierfür hat sich in Deutschland über<br />

die Jahre ein hervorragendes, weltweit einmaliges<br />

Förderinstrument herausgebildet, die BMBF-Verb<strong>und</strong>forschung,<br />

siehe unten. Die Methodenentwicklung<br />

wird in zunehmendem Maße auf internationaler<br />

Ebene durch Netzwerke koordiniert. Hierfür stellt die<br />

EU im derzeitigen 6. Rahmenprogramm das Instrument<br />

der „Integrated Infrastructure Initiatives“ zur<br />

Verfügung. Deutschland ist im Bereich der Neutronen<br />

an verschiedenen Programmen, zum Teil an führender<br />

Stelle, beteiligt.<br />

• Für die Durchführung der Experimente: Reise- <strong>und</strong><br />

Aufenthaltskosten können von den HGF-Zentren für<br />

deutsche Nutzer übernommen werden. Eine entsprechende<br />

Regelung gibt es für den FRM-II bisher nicht.<br />

Nutzer aus europäischen Ländern werden über das<br />

EU-Access Programm gefördert. Experimente im<br />

Rahmen von wissenschaftlichen Projekten können<br />

durch die DFG fi nanziert werden.<br />

• Für die wissenschaftlichen Projekte: Es existiert eine<br />

klare Abgrenzung zwischen BMBF-Verb<strong>und</strong>forschung<br />

<strong>und</strong> DFG-Förderung: wissenschaftliche Projekte,<br />

die nicht direkt mit Methodenentwicklung zu<br />

tun haben, können nur noch durch die DFG fi nanziert<br />

werden. Dieses Instrument ist von großer Bedeutung<br />

für die Ausbildung <strong>und</strong> Qualifi kation des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses (Doktoranden). In Zukunft<br />

steht zu erwarten, dass es auch auf europäischer<br />

Ebene über das „European Research Council“, ERC,<br />

analoge Programme geben wird. Bereits heute gibt es<br />

EU-Netzwerke „Networks of Excellence“, bei denen<br />

die Methode der Neutronenstreuung eine wichtige<br />

Rolle spielt. Die HGF hat verschiedene Instrumente<br />

(„virtuelle Institute“, Nachwuchsgruppen) entwickelt,<br />

um die Zusammenarbeit zwischen Zentren <strong>und</strong> Hochschulgruppen<br />

zu fördern.<br />

Verb<strong>und</strong>forschung<br />

Die BMBF-Verb<strong>und</strong>forschung ermöglicht es universitären<br />

<strong>und</strong> in beschränktem Umfang auch außeruniversitären<br />

Gruppen, Methoden an Großgeräten zu entwickeln,<br />

Instrumente aufzubauen, in Betrieb zu nehmen <strong>und</strong> zu<br />

nutzen.<br />

Die Verb<strong>und</strong>förderung war seit jeher ein hocheffi zientes<br />

Förderinstrument für die Forschung an Großgeräten im<br />

Allgemeinen, mit dem bei Einsatz von relativ bescheidenen<br />

Mitteln Hervorragendes erreicht wurde. Sie hat<br />

bewirkt, dass Deutschland eine international herausragende<br />

Stellung auf den entsprechenden Gebieten errungen<br />

hat <strong>und</strong> sich an Universitäten Kompetenzzentren<br />

herausgebildet haben.<br />

In der Bekanntmachung der Richtlinien für die Verb<strong>und</strong>forschung<br />

im Bereich „Erforschung kondensierter<br />

Materie mit Großgeräten“ vom 3. April 2003 defi niert<br />

das BMBF den Zweck dieser Fördermaßnahme: „Das<br />

forschungspolitische Ziel der Maßnahme besteht darin,<br />

die im internationalen Vergleich hervorragende Position<br />

der Wissenschaft bei der Erforschung der kondensierten<br />

Materie in Deutschland <strong>und</strong> der entsprechenden Großgeräte<br />

zu festigen <strong>und</strong> den Bildungs- <strong>und</strong> Forschungsstandort<br />

Deutschland nachhaltig zu stärken.“<br />

Die Verb<strong>und</strong>forschung ist ein wirkungsvolles <strong>und</strong><br />

erfolgreiches Mittel zur Erreichung dieses Ziels, indem<br />

sie den Ausbau der Instrumentierung an den Großgeräten<br />

- <strong>und</strong> damit die Festigung ihrer Position im internationalen<br />

Vergleich - <strong>und</strong> die Förderung von Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung in ausgewogener Weise miteinander<br />

verknüpft. Universitätsgruppen, die für die Heranbildung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses in erster<br />

Linie verantwortlich sind, werden durch die Förderung<br />

bestimmter Forschungsthemen oder neuer methodischer<br />

Ansätze, die zu ihrer Verwirklichung große Anlagen<br />

benötigen, an die Nutzung der Großgeräte herangeführt.<br />

Damit steigen die Effektivität der Forschung<br />

<strong>und</strong> zugleich die „Rentabilität“ der Investitionen in die<br />

Großgeräte. Diese Förderung ist effi zient, weil dabei die<br />

Eigeninteressen der Verb<strong>und</strong>partner – Großforschungszentren<br />

<strong>und</strong> Universitätsgruppen – vernünftig austariert<br />

sind. Aus Sicht des KFN muss diese Fördermaßnahme<br />

vorrangig <strong>und</strong> nachhaltig weitergeführt werden, insbesondere<br />

mit dem Ziel, Universitätsgruppen eine längerfristige<br />

Perspektive bei der Nutzung von Großgeräten<br />

zu bieten.<br />

68 Zugang <strong>und</strong> Förderung<br />

69

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