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4 www.neubad.com<br />

Aktuell<br />

«Scheeni Wiehnacht» trifft auf<br />

«Merry Christmas»<br />

Brauchtum entwickelt sich aufgrund geographischer Gegend und deren Bewohner.<br />

Weihnachten wird weltweit ähnlich gefeiert, zeigt aber teilweise doch deutliche<br />

Unterschiede, wenn diese im funkelnden Lichterschein betrachtet werden.<br />

Heiligabend ist in unseren Gegenden meist<br />

ein intimes Fest mit der eigenen Familie. Sofern<br />

eine Familie da ist. Das festliche Essen fällt sehr<br />

kurz aus, wenn die Kleinen auf die vielen Geschenke<br />

unter dem bunt geschmückten Baum<br />

schielen. Nun noch die Weihnachtsgeschichte<br />

absitzen. Dann geht’s ans Eingepackte.<br />

Weihnächtliche Schweiz<br />

Bereits in der kleinen Schweiz wird Weihnachten<br />

im Tessin anders gefeiert als im Welschland<br />

oder in der Deutschschweiz. Die Mentalität<br />

und kulturellen Eigenheiten fallen doch ins Gewicht.<br />

Dennoch wird in unserer Region Weihnachten<br />

als besinnlich und feierlich empfunden.<br />

Die Strassen an Heiligabend sind eher leer, in<br />

den Wohnzimmern versammeln sich die Familien<br />

um den Weihnachtsbaum. Die Häuser sind<br />

meist eher dezent geschmückt, obwohl sich der<br />

amerikanische Lichtertraum vereinzelt bemerkbar<br />

macht.<br />

Grosses Land – viele Kulturen<br />

Kanada besteht aus einer Vielfalt von Einwanderern<br />

aus allen möglichen Kulturen. Das<br />

Land ist in Provinzen eingeteilt, was sich auch<br />

auf die Bräuche an Weihnachten auswirkt.<br />

In Nova Scotia haben die Schotten, also die<br />

ursprünglichen Einwanderer, ihre Spuren hinterlassen.<br />

Es werden die gleichen alten Lieder und<br />

Choräle gesungen, die bereits vor 200 Jahren an<br />

Weihnachten im schottischen Hochland erklungen<br />

sind.<br />

In den nördlichen Provinzen feiern die Eskimos<br />

– oder besser die Inuit – mit Tanz und Geschenken<br />

das Winterfest «Sinck Tuck». Die Feiern<br />

ähneln mit lauter Musik und ausgiebigem<br />

Tanzen eher einer Winterparty als einem besinnlichen<br />

Weihnachtsabend.<br />

Die französisch dominierte Provinz Québec<br />

ist noch stark von katholischen Traditionen geprägt.<br />

Im Wohnzimmer steht die Krippe und<br />

nach der Messe wird «la Tourtière», eine Schweinepastete,<br />

serviert und die kleinen Hackbratbällchen<br />

mit dem schönen Namen «Boulettes»<br />

gereicht. Der Höhepunkt, also das Weihnachtsessen,<br />

wird wie in Frankreich «le Reveillon» genannt.<br />

In der Provinz Ontario ähneln die Weihnachtsbräuche<br />

eher dem amerikanischen Vorbild.<br />

Die Häuser werden üppig mit Lichtern geschmückt,<br />

jeder Strauch wird mit kleinen Lämpchen<br />

umwickelt und alle möglichen Szenerien<br />

mit Elch, Nikolaus, Schlitten und Engel geschaffen.<br />

Und natürlich mit 100‘000 Volt beleuchtet.<br />

Schenken ist eine Kunst<br />

Weihnachten wird als Fest der Freude empfunden.<br />

Das Schenken und Beschenktwerden<br />

ist ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit.<br />

Zur jährlich wiederkehrenden Routine gehört<br />

zwar der «Gschängglistress», der sich aber rasch<br />

in Luft auflöst. Wenn die leuchtenden Augen<br />

des Beschenkten stumm sagen: «Jaaaa, das hab‘<br />

ich mir sooo sehr gewünscht!», ist die Hektik<br />

| Dezember 2010<br />

vergessen. In unseren Breitengraden werden die<br />

Geschenke am 24. Dezember überreicht. In<br />

Übersee ist hingegen am 25. Dezember morgens<br />

grosse Bescherung.<br />

Der nordamerikanische «Santiglaus» lebt am<br />

Nordpol, klettert am Heiligen Abend in seinen<br />

schnellen Schlitten – immerhin leistet er sich acht<br />

Rentiere – und braust vollbeladen mit Geschenken<br />

in die Weltgeschichte. Dann rutscht er in der<br />

Nacht auf Weihnachten durch den Kamin und<br />

deponiert die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.<br />

Oder füllt die aufgehängten Strümpfe mit<br />

allerlei süssen Sachen, die auch eine Freude für<br />

die Hüften sind. Manche Kinder stellen ihrem<br />

«Santa» noch etwas Proviant in Form von Weihnachtsgutzli<br />

auf einen Teller. Klar, dass am Weihnachtsmorgen<br />

der Teller leer geputzt ist.<br />

Tradition und Religion<br />

Die Sitten und Gebräuche um Weihnachten<br />

haben in Nordamerika eine wichtige Bedeutung.<br />

Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.<br />

Es wird dekoriert, gebacken, gebastelt, geschrieben<br />

und gemalt. In den kanadischen Familien ist<br />

man sich der eigenen Tradition und Herkunft<br />

stark bewusst. Und pflegt die Bräuche auch entsprechend.<br />

Wie und wo auch immer Weihnachten gefeiert<br />

wird, die Welt wird in diesen Tagen etwas<br />

ruhiger. Wenigstens für diese paar Tage.<br />

«E wunderscheeni Wiehnacht» und «Merry<br />

Christmas everybody».<br />

Christian Wehrli<br />

Foto: Christian Wehrli

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