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Dezember 2010 | www.neubad.com
dies war ein perfektes Beispiel andere Senioren
zu ermutigen, sich von ihrem Hintern zu erheben
und etwas Konstruktives zu tun, sei es für
sich selbst oder für die Gesellschaft oder was
auch immer. Und den Kick spüren, noch immer
gebraucht zu werden und ein nützliches Mitglied
der Gesellschaft zu sein. Meiner Ansicht
nach sind die Senioren das grösste vernachlässigte
Segment der Gesellschaft mit Wissen und
Erfahrung, die man nicht auf Google finden
kann.
6. Welche hauptsächlichen Unterschiede
sehen Sie in der Mentalität zwischen Kanadiern
und Schweizern?
Wow! Was für eine Frage! Gibt es überhaupt
noch echte Schweizer? Wenn ich im Bus oder im
Tram sitze höre ich nur Sprachen, die ich nicht
verstehe. Ich kann unsoziales Verhalten sehen,
wie beispielsweise Leute mit Bierdose in der
Hand und so weiter. Es bestehen riesige Unterschiede.
Die kanadische Gesellschaft erlaubt viel
Werner T. Aellen:
Autor, Regisseur, Film-/TV Produzent
President & CEO Ageless Productions Inc.
Geboren (1929) und Gymnasium in Basel, Schweiz. Emigrierte nach Kanada
und arbeitete als Architekt in Vancouver und Montreal. Unterrichtete
Design an der Vancouver School of Art undFilmkurse an der Universität
von British Columbia in Vancouver, Canada.
Arbeitete am National Film Board of
Canada in Montreal als Autor, Regisseur, in
der Montage und als Produzent während 5
Jahren an 12 Filmproduktionen. 1968 durch
den Canada Council of the Arts zum CEO
der Intermedia in Vancouver berufen, einer
experimentellen Organisation, welche
Künstler und Wissenschaftler zusammenbrachte,
mit dem Ziel aus einer befruchtenden
Zusammenarbeit von Film, Musik, Ton,
Video, Tanz, Skulptur, Hologrammen, Fibreoptics
und Laser neue, kreative Formen zu
entwickeln. Gründete die ebenfalls experimentelle
Metromedia und organisierte Versuche
mit den ersten tragbaren, analogen
Video Geräten und unterrichtete Gruppen
in ,Media Literacy‘, und rief die Pacific Cinematheque,
B.C., Canada ins Leben. Produktionen unter verschiedenen
Firmennamen diverse Dokumentarfilme, unter anderem für kanadische
Regierungsstellen, die Vereinten Nationen sowie für verschiedene kanadische
und U.S. Fernsehstationen. Ebenso Produktion von drei Spielfilmen.
Während fünf Jahren Entwicklungs-Produzent für Vidatron Enter-
mehr individuelle Freiheiten. Dies beginnt bereits
anfangs des Lebens: man muss den Behörden
mitteilen, wo man lebt und wenn man umzieht,
will nicht nur die Post wissen, wohin man
zieht. Und noch immer ist das Benehmen der
Kanadier in der Gesellschaft viel mehr selbstbestimmt,
viel aufmerksamer. Alkohol in der Öffentlichkeit
trinken wird nicht toleriert. So einfach
ist das. Sicher, es gibt junge Leute, die das
dennoch ausprobieren, aber die lernen sehr
schnell, dies nicht zu tun.
Man kennt in Kanada keine Feuerwerks-Idiotie
und Fanecken mit Hooligans bei Fussball-
oder Hockeyspielen. Keine Fans, die bereit wären,
die Besucherfans rumzustossen oder zu
schubsen. Solche Blödheiten wären nicht erlaubt.
Natürlich, kanadische Fans reisen nicht
ein-, zwei- oder dreitausend Kilometer in eine
andere Stadt, nur um Ihr Team spielen zu sehen.
Kanadier sind nicht zahm. Eine Erhöhung der
Krankenkassenbeiträge um 20% wie hier in der
Portrait
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Schweiz würde in Kanada einen massiven Aufstand
verursachen. Hier in der Schweiz akzeptieren
die Menschen dies wie auch die über 80
Versicherungsgesellschaften, die jeden November
wieder um neue Kunden buhlen. Versicherungsgesellschaften
mit jeweils eigenem Direktor,
Büros, Mitarbeiter etc. und Werbebudget.
Banken, Versicherungsunternehmen, Pharmakonzerne
können in der Schweiz nicht kritisiert
werden ungeachtet der Abzockerei und
anderen geistlosen Dinge, die sie verursachen.
7. Welches sind Ihre Pläne für Ihre nahe Zukunft?
Die Pläne für meine unmittelbare Zukunft
sind sicher mal das Fertigstellen des Films über
den Erfinder des Barcodes. Anschliessend, keine
Ahnung. Aber Vancouver und das Meer sowie
meine Tochter sind starke Magnete, die mich
zurück zur Pazifischen Küste ziehen.
Christian Wehrli
tainment, Vancouver/Los Angeles. Mehrere internationale Co-Produktionen
mit CBC, PBS und Thomes TV sowie der BBC. Arbeitete als Editor in
der Montage von drei Spielfilm-Produktionen in Vancouver und Hollywood,
Los Angeles. Einsitz in verschiedenen Kultur-Ausschüssen, so zum
Beispiel am Advisory Board of Canada, Council of the Arts, The Canadian
Film Development Corp. (heute: Telefilm Canada), Direktor des Verwaltungsrats
der Vancouver Art Gallery und
anderen. Momentan Arbeit an drei Filmen
im Entwicklungsstadium in der
Schweiz sowie an einer TV Co-Produktion
Canada-Singapore-HongKong, und
Übersetzer Deutsch/English. Werner Aellen
wohnt heute wieder in Basel.
Producer: 2005 Lord of the Brush (TV
movie) (co-producer), 1982 By Design
1975 Sally Fieldgood & Co, 1974 The
Wolfpen Principle, 1969 Aqua Rondo
(documentary short), 1968 Foresters
(documentary short), 1967 Counter Etiquette.
Part 1 (short), Part 2 (short),
1967 Woodlot Management (documentary
short). Writer: 2005 Lord of
the Brush (TV movie) (writer), 1964 The
Canadian Shield: Saguenay Region (documentary short). Editor: 1972
We Call Them Killers (documentary short), 1964 The Canadian Shield:
Saguenay Region (documentary short). Director: 1968 Foresters (documentary
short), 1964 The Canadian Shield: Saguenay Region (documentary
short)