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10<br />
Portrait<br />
7 Fragen an Werner T. Aellen<br />
1. Mister Aellen, an welche positiven oder<br />
erfrischenden Geschichten erinnern Sie sich aus<br />
Ihren Basler Wurzeln?<br />
Für mich war wirklich wichtig und sehr fördernd<br />
das Handballspielen, sowohl draussen als<br />
auch als Hallenhandball sowie die Konkurrenz in<br />
Leichtathletik als Mitglied des RTV. Nicht nur die<br />
Siege waren wichtig, auch Kameradschaft und<br />
Teamwork lehrten mich einige Lektionen für<br />
mein späteres Leben … und hielt uns Buben<br />
von der Strasse fern.<br />
Da waren einige Dinge die ich an Basel in<br />
den späten 50er, frühen 60er Jahren zu schätzen<br />
wusste. Aber was mich wirklich prägte – mehr<br />
als alles andere – waren Lektionen in Kunstgeschichte<br />
vom damaligen Chef des Kunstmuseums,<br />
Georg Schmidt. Diese Lektionen waren<br />
fantastisch und förderten mein Interesse für alles<br />
Kreative. Sehr oft hatte ich in anderen Teilen<br />
der Welt Gelegenheit, die Ansichten von Georg<br />
Schmidt weitergeben zu können.<br />
2. Was mochten Sie gar nicht aus diesen Basler<br />
Zeiten ?<br />
Basel im 1953 war eine sehr einschränkende<br />
Gesellschaft, zu eng für mich. Obwohl ich einen<br />
sehr interessanten Job bei einem sehr guten Architekten<br />
hatte, wollte ich die Welt sehen und in verschiedenen<br />
Erdteilen arbeiten. Ich wollte mit Richard<br />
Neutra oder Candela oder Niemeier arbeiten.<br />
Aber das Kanadische Visum erreichte mich<br />
vorher. Und ich hatte ein Stellenangebot dort.<br />
www.neubad.com | Dezember 2010<br />
Im wundervollen Vancouver hat sich Werner Aellen vor Jahren einen Namen als<br />
Produzent, Scriptschreiber und Editor für Dokumentarfilme aufgebaut. Er lebt seit<br />
einiger Zeit wieder in Basel, vermisst aber die weite Welt Kanadas. Nicht nur in geographischer<br />
Hinsicht.<br />
Szenen aus dem Dokumentarfilm «D‘Oeli vo Münsige»<br />
3. Was war der Hauptgrund, weshalb Sie Filmemacher<br />
geworden sind ?<br />
Ich war schon immer an Film und Photographie<br />
interessiert. Meine kanadische Ehefrau und<br />
ich hatten ein Angebot vom Organisator der<br />
Weltausstellung für und über Leute aus der unteren<br />
Erdhalbkugel, um am Konzept und Design<br />
für die Einweihung von Brasiliens neuer Hauptstadt<br />
Basilia zu arbeiten. Diese Gelegenheit mit<br />
meinem architektonischen Helden Oscar Niemeier<br />
zu arbeiten war eine grosse Attraktion.<br />
Dennoch, ungefähr ein Jahr oder so vor der Eröffnung<br />
von Brasilia wurde der damalige Präsident<br />
Kubitscheck durch eine Militärjunta ersetzt.<br />
Der Traum der Ausstellung ist geplatzt. Ich<br />
war jetzt einfach bereit, neue kreative Herausforderungen<br />
anzunehmen.<br />
4. Welcher Ihrer Filme mögen Sie am meisten?<br />
Ich kann mich nicht an alle Details erinnern,<br />
aber ein sehr kurzer Film, vielleicht 10 Minuten<br />
lang, hiess «We call them Killers». Ein Film über<br />
artübergreifende Kommunikation der Orcas (killer<br />
whales) ist einer meiner Favoriten. Das Thema<br />
ist wichtig für mich und ich mag die Leute<br />
im Film und vor allem mag ich Wale.<br />
5. Welche Botschaft hat Ihr Film «D’Oeli vo<br />
Münsige»?<br />
Ich las in einer Seniorenzeitschrift über<br />
«D’Oeli vo Münsige». Als Senior interessierte<br />
mich die Arbeit anderer aktiver Senioren. Und