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Gewerbe<br />

Drei ...<br />

zwei ...<br />

eins ...<br />

Kainz! Lorena Kainz<br />

w w w.neubad.com<br />

<strong>NEUBAD</strong><br />

M A G A Z I N<br />

Neubad, Binningen, Allschwil<br />

und Bachletten<br />

TEPPICH – SERVICE<br />

✔ Restaurationen wie: Fransen, Kanten, Löcher<br />

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welche über 80 Jahre alt sind<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

Bernhard Zarnegin<br />

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Binningen Allschwil Bachletten<br />

Seite 14 Seite 20 Seite 22 Seite 24<br />

Dezember 2010 | 30 000 Ex. 1. Jahrgang


2<br />

Aktuell<br />

King of Rock ‚n‘ Roll?...<br />

Politik<br />

Das McCallion-Prinzip:<br />

Aktuell<br />

4 «Scheeni Wiehnacht» …<br />

6 King of Rock 'n' Roll? …<br />

8 Wie man Gast-Freund schafft<br />

Portrait<br />

10 7 Fragen an Werner T. Aellen<br />

Politik<br />

12 Das McCallion-Prinzip:<br />

12 Müde mit 89? Keine Spur.<br />

Gewerbe<br />

14 Zwei kleine Italiener …<br />

Jugend<br />

16 «Sister from another Mister»<br />

Vereine<br />

18 Magic Toronto Maple Leafs …<br />

Binningen<br />

20 Kälte ist Ansichtssache<br />

Allschwil<br />

22 Plitsch, platsch Kanada!<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

actevent gmbh<br />

Belchenstrasse 9, 4054 Basel<br />

061 303 13 18<br />

redaktion@neubad.com<br />

Geschäftsführer<br />

Christian Wehrli<br />

Inserate<br />

Martin Habacher<br />

Autoren<br />

Hazel McCallion, Matthew<br />

McKay, Thomas C. Song, Rahel<br />

Visconti, Christian Wehrli<br />

Fotographie<br />

Christian Wehrli<br />

Inhalt www.neubad.com | Dezember 2010<br />

Portrait<br />

6 7 Fragen an Werner T. Aellen 10<br />

Jugend<br />

12 «Sister from another Mister» 16<br />

Bachletten<br />

24 Musical Blind Date<br />

Kultur<br />

26 <strong>NEUBAD</strong> Event – Fasnächtlicher<br />

Rundgang<br />

27 «Boogie Bobs»<br />

Gesundheit<br />

28 Elemente und Zellen<br />

28 Schlaganfall! Wie weiter?<br />

Philosophie<br />

29 Der Sinn des Lebens?<br />

29 Theologie konkurriert Wissenschaft?<br />

Astrologie<br />

30 Schütze und Steinbock<br />

Veranstaltungen<br />

31 Veranstaltungen<br />

31 Quartierworträtsel<br />

Abonnement:<br />

Sie wohnen ausserhalb des Bermudavierecks Allschwil, Binningen, Bachletten oder Neubad?<br />

Abonnieren Sie die sechs <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN Ausgaben jährlich für nur 24 Franken:<br />

abonnement@neubad.com oder Tel. 061 305 99 92.<br />

Lektorat<br />

Dr. Hermann Eisele<br />

Konzept und Gestaltung<br />

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Auflage<br />

30 000 Ex., 6 x jährlich<br />

Druck<br />

Birkhäuser + GBC AG, Reinach<br />

Verteilung<br />

Via Direct Mail Company an alle<br />

Haushalte im Gebiet Neubad,<br />

Binningen, Allschwil und Bachletten-Spalen<br />

(4054).<br />

Inserenten<br />

Das <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN wird<br />

kostenlos an alle Haushalte<br />

im Gebiet Neubad, Binningen,<br />

Allschwil und Bachletten verteilt.<br />

Dies ist nur dank Firmen<br />

und Institutionen möglich,<br />

die begeis tert ihre Inserate<br />

platzieren. Danke!<br />

Inhalt<br />

Alle redaktionellen Beiträge<br />

des <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN wer den<br />

sorgfältig und nach bestem<br />

Wissen und Gewis sen verfasst.<br />

Das <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN übernimmt<br />

jedoch keinerlei Haftung<br />

oder Gewährleistung für die in<br />

Inseraten und/oder in Inter views<br />

und redaktionellen Berichterstattungen<br />

gemachten Aussagen<br />

von Dritten.<br />

Ge- und Erfahren<br />

Das Erkunden unbekannter Gebiete erforderte früher<br />

viel Mut. Vor allem in den Zeiten, als die Erde<br />

noch eine Scheibe war. Heute wird das virtuelle Reisen<br />

in ferne Länder per Internet schon als eigene Erfahrung<br />

eingestuft. Schade. Die Realität ist nämlich<br />

um einiges spannender.<br />

Aufbruch in andere<br />

Länder bedeutet, die bekannte<br />

und als sicher eingestufte<br />

eigene Umgebung<br />

zu verlassen. Fremde<br />

Länder, unbekannte Menschen?<br />

Für die Einen ist das<br />

Erkunden fremder Territorien<br />

ein gesuchtes und<br />

willkommenes Abenteuer.<br />

Für die Anderen kann das den blanken Horror bedeuten.<br />

Nun haben wir mal den Versuch gestartet, das<br />

Bermudaviereck in Kanada zu suchen. Gibt es ein Allschwil,<br />

ein Binningen oder gar Quartiere wie Bachletten<br />

oder Neubad dort drüben?<br />

Es gibt sie. Auch die Geschichten, die Menschen,<br />

die Philosophen und die Lebensweisen. Genau wie<br />

hier in Basel West leben auch im fernen Kanada interessante<br />

Menschen und es gibt auch dort spannende<br />

und erzählenswerte Traditionen und Riten.<br />

«Wenn einer eine Reise tut …» – bleiben manche<br />

auch gleich in dem Land, das sie nur mal besuchen<br />

wollten. Und verbringen dort ihr weiteres Leben, ohne<br />

Reue zwar, aber doch mit einigen Erinnerungen<br />

im Rucksack und manchmal mit einer Prise Heimweh.<br />

Ein paar dieser Menschen haben wir getroffen.<br />

Und ihnen zugehört.<br />

Christian Wehrli<br />

Chefredaktor<br />

Die nächste Ausgabe des <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN<br />

erscheint am 15. Februar 2011


Dezember 2010 | www.neubad.com<br />

Publireportage: Kainz Uhren und Schmuck<br />

Drei … zwei … eins … Kainz.<br />

Lorena und Christian Kainz sind eine schmucke Familie. Zwei ihrer drei Söhne, David<br />

und Damian, sind ebenfalls ins elterliche Geschäft eingestiegen. Die Marke<br />

«Kainz» steht für feinste Goldschmiedekunst sowie für eine exquisite Auswahl an<br />

Uhren in jeder Preislage.<br />

Seit bald 25 Jahren – 16 davon im Neubad –<br />

werden die Kunden im kleinen, geschmackvollen<br />

Uhrengeschäft an der Holeestrasse 158<br />

kompetent bedient. Yvonne Rahim, Jacqueline<br />

Voltz und Mercedes Petitjean arbeiten seit vielen<br />

Jahren begeistert im Kainz-Team mit.<br />

Die modischen Zeiten<br />

Uhren sind nützlich, denn sie zeigen an, was<br />

die Stunde geschlagen hat. Das reicht aber<br />

meistens nicht, denn Uhren sollen auch ihre Besitzer<br />

schmücken. Von klassisch bis ausgefallen<br />

ist das Angebot an Markenuhren riesig. Das<br />

Kainz-Team verkauft nicht einfach Uhren, sondern<br />

sieht die modische Beratung als wichtigen<br />

Teil seiner Professionalität.<br />

Der Service rund um die Uhr<br />

Lorena Kainz wie auch ihre Mitarbeiterinnen<br />

wissen, wie wertvoll eine Uhr für die Besitzer ist.<br />

Darum wird der Service rund um den geliebten<br />

Zeitmesser sehr ernst genommen. Einige Arbeiten<br />

wie die Verlängerung des Uhrbandes oder<br />

das Auswechseln der Batterien werden durch<br />

Kainz erledigt. Defekte Uhren werden ins Werk<br />

geschickt, damit die Reparatur direkt und professionell<br />

durch den Hersteller durchgeführt<br />

wird.<br />

Der exklusive Schmuck<br />

Individualität in Sachen Schmuck verleiht einen<br />

Hauch von Exklusivität. Als Goldschmied<br />

erfüllt Christian Kainz mit seinem Team auch<br />

ausgefallene Designwünsche. Die Vorstellung<br />

des Kunden wird erst mal als Zeichnung auf Pa-<br />

pier gebracht, dann allenfalls verfeinert. Mit<br />

Gold und Edelsteinen wird das Schmuckstück<br />

individuell in feinster Handwerksmanier hergestellt.<br />

Diese Einzelanfertigung kostet nicht einmal<br />

viel mehr als bereits vorgefertigter Schmuck,<br />

macht aber als Unikat noch mehr Freude.<br />

Die Goldschmiedetradition<br />

Die Goldschmiedekunst liegt bei Kainz in der<br />

Familie. Die beiden Söhne David und Damian<br />

haben diesen kreativen und anspruchsvollen<br />

Beruf ebenfalls gewählt. Damian absolviert die<br />

Lehre als Goldschmied, David ist sein Lehrmeister…<br />

Christian Kainz ist auch nach so vielen Jahren<br />

noch immer von seiner Berufswahl begeistert.<br />

Den hohen Anspruch an die eigenen Fähigkeiten<br />

eines guten Goldschmieds haben auch<br />

seine Söhne übernommen. In akribischer Feinarbeit<br />

werden die edlen Materialien Gold, Silber<br />

und Edelsteine zu echten Schmuckstücken verarbeitet.<br />

Die Neubad-Binningen-Verbindung<br />

Familie Kainz hat eine logische Verbindung<br />

zwischen Binningen und dem Neubad geschaffen.<br />

Im Neubad steht Lorena Kainz mit ihrem<br />

Team im traditionellen und feinen Uhrenshop<br />

für ein sorgsam ausgewähltes Sortiment an Uhren<br />

und Schmuck.<br />

In Binningen schmiedet Christian Kainz an<br />

der Hauptstrasse 62 mit seinen Söhnen edle<br />

Schmuckstücke. Die prachtvoll verarbeiteten<br />

Stücke sind im angeschlossenen Laden zu bewundern.<br />

Und zu erwerben selbstverständlich.<br />

3<br />

Die Schmuckbörse<br />

Raritäten entstehen dann, wenn Produkte<br />

fast nicht mehr zu haben sind. Mit der<br />

«Schmuckbörse» hat Familie Kainz eine wertvolle<br />

Nische für Raritäten an Schmuck und Uhren<br />

geöffnet. Die kostbaren Stücke werden auf<br />

ihren Wert geschätzt, dann revidiert und<br />

schlussendlich in der Schmuckbörse zum Verkauf<br />

angeboten. Dadurch sind viele rare Einzelstücke<br />

zu erwerben, die sonst kaum zu finden<br />

sind. Auch diese Dienstleistung ist bei den Kunden<br />

der Familie Kainz sehr willkommen.<br />

Die MeisterSinger Ur-Uhr<br />

Eines der echten Highlights im Angebot an<br />

Uhren bildet die Marke MeisterSinger. Die<br />

Kunst des Weglassens hat diese edle Marke<br />

konsequent umgesetzt. Denn diese Uhren haben<br />

«nur» einen Zeiger. So ist beim kurzen Blick<br />

auf die Uhr nicht die Uhrzeit auf die Sekunde<br />

abzulesen, sondern lediglich die «ungefähre»<br />

Zeit. MeisterSinger-Kunden sind überzeugt,<br />

dass diese Exklusivität zur Entschleunigung<br />

beiträgt. Ein wirklich angenehmer Luxus, wenn<br />

die Zeit so locker betrachtet wird.<br />

Die Uhren- und Schmuckfamilie Kainz wird<br />

auch in Zukunft noch viele Bewohner zwischen<br />

Binningen und Neubad schmücken.<br />

Kainz im Internet: www.schmuckbörse.ch |<br />

www.bijouterie-kainz.ch | www.kainz.ch<br />

Fotos: Christian Wehrli


4<br />

4 www.neubad.com<br />

Aktuell<br />

«Scheeni Wiehnacht» trifft auf<br />

«Merry Christmas»<br />

Brauchtum entwickelt sich aufgrund geographischer Gegend und deren Bewohner.<br />

Weihnachten wird weltweit ähnlich gefeiert, zeigt aber teilweise doch deutliche<br />

Unterschiede, wenn diese im funkelnden Lichterschein betrachtet werden.<br />

Heiligabend ist in unseren Gegenden meist<br />

ein intimes Fest mit der eigenen Familie. Sofern<br />

eine Familie da ist. Das festliche Essen fällt sehr<br />

kurz aus, wenn die Kleinen auf die vielen Geschenke<br />

unter dem bunt geschmückten Baum<br />

schielen. Nun noch die Weihnachtsgeschichte<br />

absitzen. Dann geht’s ans Eingepackte.<br />

Weihnächtliche Schweiz<br />

Bereits in der kleinen Schweiz wird Weihnachten<br />

im Tessin anders gefeiert als im Welschland<br />

oder in der Deutschschweiz. Die Mentalität<br />

und kulturellen Eigenheiten fallen doch ins Gewicht.<br />

Dennoch wird in unserer Region Weihnachten<br />

als besinnlich und feierlich empfunden.<br />

Die Strassen an Heiligabend sind eher leer, in<br />

den Wohnzimmern versammeln sich die Familien<br />

um den Weihnachtsbaum. Die Häuser sind<br />

meist eher dezent geschmückt, obwohl sich der<br />

amerikanische Lichtertraum vereinzelt bemerkbar<br />

macht.<br />

Grosses Land – viele Kulturen<br />

Kanada besteht aus einer Vielfalt von Einwanderern<br />

aus allen möglichen Kulturen. Das<br />

Land ist in Provinzen eingeteilt, was sich auch<br />

auf die Bräuche an Weihnachten auswirkt.<br />

In Nova Scotia haben die Schotten, also die<br />

ursprünglichen Einwanderer, ihre Spuren hinterlassen.<br />

Es werden die gleichen alten Lieder und<br />

Choräle gesungen, die bereits vor 200 Jahren an<br />

Weihnachten im schottischen Hochland erklungen<br />

sind.<br />

In den nördlichen Provinzen feiern die Eskimos<br />

– oder besser die Inuit – mit Tanz und Geschenken<br />

das Winterfest «Sinck Tuck». Die Feiern<br />

ähneln mit lauter Musik und ausgiebigem<br />

Tanzen eher einer Winterparty als einem besinnlichen<br />

Weihnachtsabend.<br />

Die französisch dominierte Provinz Québec<br />

ist noch stark von katholischen Traditionen geprägt.<br />

Im Wohnzimmer steht die Krippe und<br />

nach der Messe wird «la Tourtière», eine Schweinepastete,<br />

serviert und die kleinen Hackbratbällchen<br />

mit dem schönen Namen «Boulettes»<br />

gereicht. Der Höhepunkt, also das Weihnachtsessen,<br />

wird wie in Frankreich «le Reveillon» genannt.<br />

In der Provinz Ontario ähneln die Weihnachtsbräuche<br />

eher dem amerikanischen Vorbild.<br />

Die Häuser werden üppig mit Lichtern geschmückt,<br />

jeder Strauch wird mit kleinen Lämpchen<br />

umwickelt und alle möglichen Szenerien<br />

mit Elch, Nikolaus, Schlitten und Engel geschaffen.<br />

Und natürlich mit 100‘000 Volt beleuchtet.<br />

Schenken ist eine Kunst<br />

Weihnachten wird als Fest der Freude empfunden.<br />

Das Schenken und Beschenktwerden<br />

ist ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit.<br />

Zur jährlich wiederkehrenden Routine gehört<br />

zwar der «Gschängglistress», der sich aber rasch<br />

in Luft auflöst. Wenn die leuchtenden Augen<br />

des Beschenkten stumm sagen: «Jaaaa, das hab‘<br />

ich mir sooo sehr gewünscht!», ist die Hektik<br />

| Dezember 2010<br />

vergessen. In unseren Breitengraden werden die<br />

Geschenke am 24. Dezember überreicht. In<br />

Übersee ist hingegen am 25. Dezember morgens<br />

grosse Bescherung.<br />

Der nordamerikanische «Santiglaus» lebt am<br />

Nordpol, klettert am Heiligen Abend in seinen<br />

schnellen Schlitten – immerhin leistet er sich acht<br />

Rentiere – und braust vollbeladen mit Geschenken<br />

in die Weltgeschichte. Dann rutscht er in der<br />

Nacht auf Weihnachten durch den Kamin und<br />

deponiert die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.<br />

Oder füllt die aufgehängten Strümpfe mit<br />

allerlei süssen Sachen, die auch eine Freude für<br />

die Hüften sind. Manche Kinder stellen ihrem<br />

«Santa» noch etwas Proviant in Form von Weihnachtsgutzli<br />

auf einen Teller. Klar, dass am Weihnachtsmorgen<br />

der Teller leer geputzt ist.<br />

Tradition und Religion<br />

Die Sitten und Gebräuche um Weihnachten<br />

haben in Nordamerika eine wichtige Bedeutung.<br />

Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.<br />

Es wird dekoriert, gebacken, gebastelt, geschrieben<br />

und gemalt. In den kanadischen Familien ist<br />

man sich der eigenen Tradition und Herkunft<br />

stark bewusst. Und pflegt die Bräuche auch entsprechend.<br />

Wie und wo auch immer Weihnachten gefeiert<br />

wird, die Welt wird in diesen Tagen etwas<br />

ruhiger. Wenigstens für diese paar Tage.<br />

«E wunderscheeni Wiehnacht» und «Merry<br />

Christmas everybody».<br />

Christian Wehrli<br />

Foto: Christian Wehrli


Dezember 2010 | www.neubad.com<br />

Ein Jahr <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN. Danke!<br />

w w w.neubad.com<br />

<strong>NEUBAD</strong><br />

M A G A Z I N<br />

Neubad, Binningen, Allschwil<br />

und Bachletten<br />

Gewerbe<br />

Manche Argumente standen im Raum,<br />

die gegen das Projekt <strong>NEUBAD</strong> MAGA-<br />

ZIN sprachen. Viele Zeichen zeigten<br />

eher auf Sturm denn auf Erfolg. Die Sterne<br />

wahrscheinlich auch. Aber manchmal<br />

kommt es auch so, wie man lenkt.<br />

Jedes Projekt ist mit Risiken verbunden. Das<br />

liegt in der Natur der Sache, bringt aber auch<br />

nur den halben Spass. Sie haben nun die sechste<br />

Ausgabe des ersten Jahrgangs in den Händen.<br />

Viel Vergnügen.<br />

Das Redaktions-Team ist am meisten überrascht,<br />

wie gut die Resonanz bei den Lesern bisher<br />

ausgefallen ist. Einige kritische Fragen beim<br />

Dr Ranzenedi<br />

maint<br />

Bin dann mal weg …<br />

Mobilität und Flexibilität … ja, ja<br />

– tolle Begriffe. Aber was soll ich<br />

damit? Ich hocke wie immer auf<br />

dem Brunnenrand und hänge …<br />

Ranzen-Edi<br />

Quartier-Original<br />

www.neubad.com | Februar 2010<br />

Binningen Allschwil Bachletten<br />

|<br />

Seite 12 Seite 20 Seite 22 Seite 24<br />

Februar 2010 30 000 Ex. 1. Jahrgang<br />

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M A G A Z I N<br />

Neubad, Binningen, Allschwil<br />

und Bachletten<br />

Gewerbe<br />

Martin Habacher<br />

www.neubad.com | April 2010<br />

Binningen Allschwil Bachletten<br />

|<br />

Seite 14 Seite 20 Seite 22 Seite 24<br />

April 2010 30 000 Ex. 1. Jahrgang<br />

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Neubad, Binningen, Allschwil<br />

und Bachletten<br />

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Binningen Allschwil Bachletten<br />

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Seite 14 Seite 20 Seite 22 Seite 24<br />

1. Jahrgang<br />

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Helen Ziegler - von Matt<br />

Apothekerin<br />

Start haben sich inzwischen in warme Luft aufgelöst.<br />

Gibt es genügend Geschichten im Bermudaviereck<br />

Allschwil, Binningen, Bachletten<br />

und Neubad? Interessiert das die Leser überhaupt?<br />

Sind genügend Firmen bereit, für den<br />

Kommunikationsplatz als Inserent zu bezahlen?<br />

Ja, aus diesen fundamentalen Fragen sind nun<br />

fulminante Antworten geworden.<br />

Alle zwei Monate haben die Bewohner in<br />

ganz Allschwil, Binningen, Neubad und Bachletten<br />

das <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN in ihrem Briefkasten<br />

vorgefunden. Gratis.<br />

Dies war und ist nur möglich, weil die Unternehmen,<br />

Läden und Dienstleister im Verteilge-<br />

nein, sitze meinen Gedanken<br />

nach. Gedankliches Nachsitzen,<br />

sozusagen. Schön, wenn Leute in<br />

ferne und nahe Länder reisen. Na<br />

und?<br />

Bisher war ich ja nur von meinen<br />

guten Geistern verlassen. Aber<br />

jetzt ist auch noch mein Autor<br />

weg. Na prima. Man soll Reisende<br />

ja bekanntlich nicht aufhalten. Obwohl<br />

… der Sommer war manches<br />

Mal schon etwas einsam hier<br />

auf dem Neuzgi. Auch die standardmässigen<br />

bekannten Gesichter<br />

aus dem Quartier sind nicht<br />

mehr aufgetaucht. Sind die etwa<br />

alle verreist? Wenn ja, warum? Sogar<br />

mein tiefroter sprechender<br />

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Binningen Allschwil Bachletten<br />

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Seite 14 Seite 20 Seite 22 Seite 24<br />

August 2010 30 000 Ex. 1. Jahrgang<br />

Frank Optik:<br />

Besser sehen –<br />

gut aussehen.<br />

Caroline Frank<br />

Mantel «Bluntschi» hat sich nicht<br />

mehr blicken lassen.<br />

«Reisen bildet», meint der eine<br />

oder andere Volksmund. Klar, wer<br />

sich für die Fremde und den Fremden<br />

interessiert, wird etwas<br />

schlauer zurückkommen. Schliesslich<br />

werden fremde Länder und<br />

unbekannte Leute besucht. Oder<br />

umgekehrt. Diese erscheinen<br />

freundlich und zuvorkommend.<br />

Die Fremde wird exotisch und erstrebenswert.<br />

«Ick bin ein Berliner»<br />

war mal. Wie wär’s denn mit: «I am<br />

a Canadian» oder «Yych bii e Binniger,<br />

mi Frau kunnt uss Allschwil<br />

und mini Kinder sin Neubadianer».<br />

Apropos Neubad. Was höre ich<br />

da? Der traditionelle Weihnachts-<br />

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Binningen Allschwil Bachletten<br />

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Seite 14 Seite 20 Seite 22 Seite 24<br />

Oktober 2010 30 000 Ex. 1. Jahrgang<br />

Im Neubad<br />

wird<br />

modisch<br />

frisiert<br />

Renate Windisch<br />

Aktuell<br />

markt auf meinem «Neuzgi» fällt<br />

aus? Was fällt denen denn ein?<br />

Welch Tragödie, keine Stände<br />

mehr mit vielen weissen Lichtern,<br />

keine kaltgefrorenen roten Nasen<br />

auf der Suche nach etwas Glühwein.<br />

Knallrote Nasen bei denen,<br />

die ihn bereits gefunden haben.<br />

Weihnacht ade …<br />

Langsam mache ich mir echte Sorgen.<br />

Was ist denn mit meinem<br />

heimatlichen Platz nur los? Keine<br />

Aktion, keine Attraktion – nur<br />

noch nachts die Jungen-Wilden-<br />

Fraktion im Tramhüsli. Die Hoffnung<br />

stirbt auch hier zuletzt …<br />

darum bleib ich steif und starr,<br />

aber hoffnungsfroh und neugierig.<br />

Was bleibt mir denn sonst?<br />

5<br />

w w w.neubad.com<br />

TEPPICH – www.neubad.com SERVICE<br />

| Dezember 2010<br />

✔ Restaurationen wie: Fransen, Kanten, Löcher<br />

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welche über 80 Jahre alt sind<br />

<strong>NEUBAD</strong><br />

M A G A Z I N<br />

Bernhard Zarnegin<br />

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Neubad, Binningen, Allschwil<br />

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Seite 14 Seite 20 Seite 22 Seite 24<br />

Dezember 2010 30 000 Ex.<br />

Drei ...<br />

zwei ...<br />

eins ...<br />

Kainz!<br />

Lorena Kainz<br />

1. Jahrgang<br />

biet das <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN als ihre Kommunikationsplattform<br />

ansehen. Nur so ist es möglich,<br />

Ihnen sechsmal jährlich die Geschichten rund<br />

um das Bermudaviereck kostenlos in Ihren Briefkasten<br />

zu liefern.<br />

Ein ganz herzliches «Danke» an Sie, unsere<br />

Inserenten, für Ihr Vertrauen und die gegenseitige<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit. Danke<br />

an Sie, liebe Leser, für Ihr Interesse und Ihre<br />

Kommentare.<br />

Das <strong>NEUBAD</strong>MAGAZIN und alle Mitarbeitenden<br />

wünschen Ihnen allen fröhliche und gemütliche<br />

Festtage. Und einen prickelnden Start<br />

ins 2011.<br />

Gewerbe<br />

Binningen Allschwil Bachletten


6 www.neubad.com<br />

Aktuell<br />

King of Rock ’n’ Roll?<br />

Elvis eben nicht!<br />

Neun von zehn Befragten antworten mit «Elvis», wenn nach dem «King of Rock ’n’<br />

Roll» gefragt wird. Ach ja? Wie viele Songs hat Elvis denn geschrieben? In Toronto<br />

ist das Filmteam von «Chasing the King» seit zwei Jahren auf den Spuren des echten<br />

«King of Rock ’n’ Roll».<br />

Dabei ist die Bezeichnung «King» für Elvis<br />

Presley rein zufällig entstanden. Elvis‘ Entourage<br />

hat ihn immer «Boss» genannt. Bei Konzerten in<br />

Las Vegas fiel seinen Begleitern auf, dass in den<br />

Hotels die meisten leitenden Angestellten mit<br />

«Boss» betitelt werden. Das fand die Crew um<br />

Elvis nun gar nicht cool. Deshalb wurde er von<br />

seinen Leuten von da an einfach «King» genannt.<br />

Das Projekt Chuck Berry<br />

In der Nähe von Toronto, Ontario, sitzt eine<br />

Filmfirma namens «Nuance Films». Die haben<br />

sich seit zwei Jahren an dem Projekt «Chasing<br />

the King» festgebissen. Denn die Frage, wer<br />

denn nun der anerkannte «King of Rock ’n’ Roll»<br />

sei, lässt dem Produzenten keine Ruhe. Bei der<br />

Recherche zum Thema haben die Macher mit<br />

prominenten Musikern und Freunden aus dem<br />

Umfeld des Urgesteins des Rock gesprochen.<br />

Auch mit den Familienmitgliedern wurde das<br />

Gespräch gesucht. Dabei ist Erstaunliches ans<br />

Tageslicht gekommen. Der Mann hat den «Duck<br />

Walk» auf die Bühne und den Rock and Roll in<br />

die Welt gebracht. Er ist als erstes Mitglied in die<br />

«Rock and Roll Hall of Fame» aufgenommen<br />

worden: Charles Edward Anderson Berry, besser<br />

bekannt als Chuck Berry, Jahrgang 1926.<br />

Reich und einflussreich<br />

Selten hat ein einziger Musiker so viele spätere<br />

Rockgrössen beeinflusst wie Chuck Berry.<br />

Keith Richards hat erst beschlossen Gitarrist zu<br />

werden, nachdem er Chuck Berry live gesehen<br />

hat. Angus Young, Gitarrist bei AC/DC, ist einer<br />

der grössten Fans. Die Mama von Jerry Lee Lewis<br />

meinte lapidar zu ihrem Sohn: «Du und Elvis<br />

seid ja ziemlich gut, aber ihr seid kein Chuck<br />

Berry.» John Lennon schrieb: «If you tried to give<br />

rock and roll another name, you might call it<br />

‚Chuck Berry‘.» Aber die ultimative Aussage<br />

kommt von Stevie Wonder: «There’s only one<br />

true king of rock ‘n’ roll. His name is Chuck<br />

Berry.» Unzählig viele Bands und Musiker haben<br />

sich bei Chuck Berry bedient. Gegen Bezahlung<br />

oder eben auch nicht. Sir Paul McCartney hat<br />

sogar in einem Interview völlig locker erzählt,<br />

bei welchen Chuck-Berry-Songs er seine «Basslines»<br />

gestohlen habe.<br />

| Dezember 2010<br />

Chuck Berry hat in den sechzig Jahren seiner<br />

Karriere etwa 40 Millionen Dollar angehäuft. Experten<br />

meinen jedoch, mit dem richtigen Management<br />

und einer Schar gewiefter Anwälte<br />

hätten daraus leicht 400 Millionen werden können.<br />

St. Louis und Chuck Berry<br />

Die Recherche zum Film führt selbstverständlich<br />

direkt nach St. Louis, der Heimatstadt<br />

von Chuck Berry. Aus dieser Stadt stammen einige<br />

berühmte Namen, wie Josephine Baker, Leon<br />

Spinks, Linda Blair, um nur einige Beispiele zu<br />

nennen. Heute lebt Chuck Berry ausserhalb der<br />

Stadt, gibt aber regelmässig seine 60-Minuten-<br />

Konzerte – meist im «Blueberry Hill», dem populären<br />

Musikclub und Restaurant in St. Louis.<br />

Die Stadt hat seinen berühmtesten Musiker nun<br />

auch mit einer zweieinhalb Meter grossen Bronzestatue<br />

geehrt, die auf Initiative des «Blueberry<br />

Hill»-Besitzers Joe Edwards entstanden ist. An<br />

vielen Ecken in dieser faszinierenden Stadt tauchen<br />

Merkmale und Hinweise auf ihren Rock-’n’-<br />

Roll-Pionier auf. Auf dem «Loop», der grossen<br />

Shopping- und Vergnügungsmeile, ist auch ein


Dezember 2010 | www.neubad.com<br />

«Walk of Fame» zu Ehren Chuck Berrys zu finden.<br />

Noch ist niemand auf die Idee gekommen,<br />

die Stadt in «St. Chuck» umzutaufen.<br />

Der Film «Chasing the King»<br />

Chuck Berry ist verantwortlich für die Entstehung<br />

der heutigen Rockmusik. Die Geschichte<br />

des Films handelt von Chuck Berry, dem<br />

Rockstar, und seinem Einfluss auf unzählige Musiker<br />

bis in die heutige Zeit. Stevie Wonder bezeichnet<br />

Chuck Berry zu Recht als den einzigen<br />

«King of Rock ’n’ Roll», obwohl in den meisten<br />

Köpfen die Antwort «Elvis» lauten würde.<br />

Eben dieser Umstand hat die Regisseure des<br />

Films, Marc Swenker und Aaron Yeger, dazu bewogen,<br />

die lange Reise quer durch Amerika auf<br />

der Jagd nach dem King zu unternehmen. Interviews<br />

mit Stars wie Randy Bachman (Guess<br />

Who, BTO), Perry Farrell (Jane’s Addiction), Dave<br />

Grohl (Foo Fighters, Nirvana) zeigen ein etwas<br />

deutlicheres Bild über Chuck Berry. Schlussendlich<br />

will der Film belegen, wer der wirkliche<br />

«King of Rock ’n’ Roll» ist.<br />

Eine Kleinigkeit fehlt jedoch: Chuck Berry hat<br />

sich nicht zum oder im Film geäussert. Kein<br />

Wort vom King. Lediglich seine Tochter Ingrid<br />

und sein Sohn Chuck Berry Junior waren etwas<br />

gesprächiger.<br />

Der alte Mann und sein Publikum<br />

Um diesen Bericht authentisch zu gestalten,<br />

ist der Autor mit dem Produzenten des Films<br />

nach St. Louis gefahren, um Chuck Berry live<br />

und leibhaftig auf der Bühne zu sehen.<br />

Das Timing für die Show ist perfekt, denn der<br />

Konzertschuppen «The Pageant» feiert just an<br />

diesem Abend sein zehnjähriges Bestehen. Zudem<br />

stehen gleich drei Generationen der Berry-<br />

Familie auf der Bühne. Chuck Berry Junior und<br />

sein Sohn Chuck der Dritte sind als Gitarristen<br />

im Dienst, Tochter Ingrid singt und spielt Harmonika.<br />

Ohne grosses Aufsehen erscheint Chuck Senior<br />

im knallroten Satinhemd und der obligaten<br />

Kapitänsmütze auf der Bühne. Die 84 Jahre<br />

scheinen verflogen, als er die ersten Akkorde auf<br />

seiner roten Gibson anstimmt. Das vorwiegend<br />

Aktuell<br />

7<br />

weisse Publikum begrüsst den Altmeister mit<br />

frenetischem Applaus. Das einstündige Konzert<br />

macht bewusst, wie viele Hits aus Chucks Feder<br />

stammen und wie stark die Musikszene von ihm<br />

geprägt wurde. Einige der berühmtesten Musiker<br />

haben seine Songs – oder Teile davon – ins<br />

eigene Repertoire aufgenommen. Während des<br />

Konzerts wird glasklar, wer hier der Chef ist. Mit<br />

strengem Blick hält er seine Kinder und den Rest<br />

der Band unter Kontrolle. Den berühmten «Duck<br />

Walk» erwartet eigentlich niemand. Denn wir<br />

haben hier einen älteren Mann von 84 Jahren<br />

vor uns. Doch Chuck lässt sich das nicht nehmen.<br />

Elegant, aber langsamer lässt er die Ente<br />

für kurze Zeit tanzen.<br />

Nach genau 60 Minuten ist der Meister müde<br />

und verabschiedet sich grinsend. Wer auch<br />

immer sich noch Gedanken über den echten<br />

«King of Rock and Roll» macht oder diese kommentieren<br />

mag – Chuck Berry scheint das kalt<br />

zu lassen.<br />

Was bleibt, sind Klassiker: Johnny B. Goode<br />

und Chuck D. Berry.<br />

Christian Wehrli<br />

Fotos: Andreas Soldan Basel


8<br />

Aktuell<br />

Wie man Gast-Freund schafft.<br />

Im fernen Toronto in Kanada spielt sich das Leben genauso ab wie hier im Bermudaviereck.<br />

Genauso? Nun, «ähnlich» trifft es etwas differenzierter. Ein Blick über<br />

den Atlantik bringt einige erstaunliche Parallelen, aber auch Gegensätze über den<br />

«way of life» in Kanada und in der Schweiz.<br />

Für diese Weihnachtsausgabe des <strong>NEUBAD</strong>-<br />

MAGAZIN wurden alle Themen und Rubriken<br />

ausgeflogen. Nach Übersee nämlich. Wir riskieren<br />

einen Blick, nein mehrere Blicke, auf die<br />

Menschen und das Land in Ontario, Kanada. So<br />

grundverschieden sind die Geschichten in Toronto<br />

und Umgebung von denen aus unserem<br />

Bermudaviereck gar nicht. Aber einige haben<br />

wir dennoch gefunden. Doch lesen Sie selbst.<br />

Riesig? Eine Frage der Perspektive<br />

Die Fläche? Die Schweiz hat rund 42‘000<br />

Quadratkilometer, Kanada fast 10 Millionen. Dafür<br />

haben wir vier Landessprachen, Kanada nur<br />

läppische zwei – Englisch und Französisch. Aber<br />

dafür leben dort etwa 34 Millionen Menschen<br />

und hier nur 7 Millionen. Das bedeutet, jeder<br />

Kanadier hat rechnerisch 3.4 Quadratkilometer<br />

Land zur Verfügung. Jeder Schweizer teilt sich<br />

einen Quadratkilometer mit 188 anderen. Beim<br />

Bruttoinlandsprodukt glänzen die Schweizer<br />

mit 67‘560 US-Dollar pro Einwohner, die Kanadier<br />

lediglich mit 39‘183. Beeindruckend ist jedoch,<br />

dass das flächenmässig zweitgrösste Land<br />

dieses Planeten so wenige Einwohner hat. Vor<br />

allem ist Kanada keine Wüste, im Gegenteil: blühende<br />

Wiesen, riesiges Farmland, weite Seen<br />

und insbesondere Wald.<br />

Kanada? Selten in den News<br />

Die Schweiz wird häufiger in den internationalen<br />

Medien erwähnt als Kanada. Scheinbar<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

interessiert niemanden, was in dem Land kurz<br />

vor dem Nordpol passiert. Der Staat und das<br />

Land Kanada scheinen kaum Probleme zu haben.<br />

Die Wirtschaft boomt, die Migrationspolitik<br />

ist liberal, das Gesundheitswesen krankt<br />

nicht und die Politiker scheinen ihren Job durchwegs<br />

korrekt oder wenigstens unauffällig zu<br />

machen. Unsere Politik-Kolumne wurde diesmal<br />

von Hazel McCallion geschrieben, ihres Zeichens<br />

Bürgermeisterin von Mississauga, 89-jährig,<br />

seit 32 Jahren im Amt und dieses Jahr nochmals<br />

für vier Jahre gewählt. Sie erzählt, weshalb<br />

sie ihre Stadtverwaltung wie ein erfolgreiches<br />

Unternehmen führt.<br />

Wohin Schweizer wandern … oder vielmehr<br />

auswandern<br />

Seit Jahren ist Kanada ein beliebtes Ziel für<br />

Schweizer, die einen Neustart wagen wollen.<br />

Die Weite der Landschaft, die entspannte Lebensart<br />

und die wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

sind nur einige der Gründe für Auswanderungswillige.<br />

Natürlich haben wir Basler – oder zumindest<br />

Schweizer – gesucht, die es nach Nordamerika<br />

geführt hat. Rahel Visconti lebt in Vancouver<br />

und arbeitet als Therapeutin und Astrologin.<br />

Sie schreibt in dieser Ausgabe über die<br />

aktuellen Sternzeichen Schütze und Steinbock<br />

ebenfalls aus psychologisch-astrologischer<br />

Sicht. Die «7 Fragen an» werden diesmal an den<br />

kanadischen Filmemacher mit Basler Wurzeln<br />

Werner Aellen gestellt.<br />

Christian Wehrli


Dezember 2010 | www.neubad.com<br />

Publireportage: Neubad Apotheke<br />

Der gesunden Tradition<br />

verpflichtet<br />

In den letzten 80 Jahren hat sich die Neubad Apotheke zum Gesundheitszentrum<br />

im Quartier entwickelt. Stets war es das erklärte Ziel, mit guten Mitteln die Gesundheit<br />

der Menschen im Neubad und seiner Umgebung zu fördern und zu erhalten.<br />

Exakt zum 80-jährigen Bestehen der Neubad<br />

Apotheke hat Lucy Trevisan die Leitung an Michael<br />

Tscheulin übergeben. Somit ist er der erste<br />

männliche Chef in der Geschichte der Neubad<br />

Apotheke. Bisher wurden die Geschäfte<br />

stets von dynamischen und tüchtigen Damen<br />

geleitet.<br />

Ein wenig Geschichte<br />

Die Neubad Apotheke wurde am Rande der<br />

Stadt Basel von Rosina Schwarz eröffnet. 1930<br />

war das Haus an der Neuweilerstrasse 138 die<br />

äusserste Liegenschaft auf Stadtgebiet. Rosina<br />

Schwarz gehörte zu den ersten Frauen, die an<br />

der ETH Zürich Pharmazie studierten. Unglaubliche<br />

38 Jahre hat Frau Schwarz die Apotheke im<br />

Neubad erfolgreich geführt. Ihre Mitarbeiterin<br />

Margrit Eglin hat das Geschäft übernommen<br />

und bis zu ihrem Ableben 1986 geleitet. Bereits<br />

da war die Neubad Apotheke als eine der renommierten<br />

Adressen der Stadt weitherum bekannt.<br />

Als dritte und stolze Besitzerin übernahm<br />

Lucy Trevisan die Leitung ihrer Traumapotheke.<br />

Schliesslich ist sie eine waschechte Neubad-Bewohnerin,<br />

denn sie ist gegenüber der Apotheke<br />

aufgewachsen. Der heutige Inhaber Michael<br />

Tscheulin ist behutsam in das Team der Neubad<br />

Apotheke hineingewachsen. Er hat während<br />

des Studiums das Praktikum in der Neubad<br />

Apotheke absolviert. Dieses Jahr hat er nun den<br />

Betrieb von Lucy Trevisan übernommen. Den<br />

Führungswechsel in der Neubad Apotheke haben<br />

die Kunden durchwegs freundlich aufgenommen.<br />

Fragen Sie Ihren Apotheker<br />

Wegen jedem «Zipperlein» rennen die Basler<br />

nicht gleich zum Arzt, sondern suchen Rat bei<br />

ihrem Apotheker. Im Leitbild der Neubad Apotheke<br />

stehen die Beratung und das Wohlergehen<br />

der Kunden an erster Stelle. Oft können Michael<br />

Tscheulin und seine Mitarbeitenden bereits<br />

im Gespräch eruieren, wo denn der Schuh<br />

drückt. Entweder kann ein entsprechendes Medikament<br />

helfen oder die Antwort kann auch<br />

lauten: «Bitte suchen Sie Ihren Arzt auf.»<br />

9<br />

Nachbetreuung<br />

Nur wer seine Kunden gut kennt, kann auf<br />

Situationen kompetent und individuell eingehen.<br />

Es ist für das Team der Neubad Apotheke<br />

selbstverständlich, dass auch nach dem Kauf eines<br />

rezeptpflichtigen Medikaments beim<br />

nächsten Besuch die Kunden nach ihrem Befinden<br />

gefragt werden.<br />

Die Mischung machts<br />

Zum guten Handwerk des Apothekers gehört<br />

auch, dass hauseigene Arzneien hergestellt<br />

werden. Das setzt voraus, dass tiefe pharmazeutische<br />

Kenntnisse vorhanden sind. In den Räumlichkeiten<br />

der Neubad Apotheke ist ein gut ausgerüstetes<br />

Labor integriert, um Medikamente<br />

zu produzieren. Mit der richtigen Mischung<br />

können erfolgreiche Arzneien hergestellt werden,<br />

die exakt auf den Kunden abgestimmt<br />

sind.<br />

Beratung – diskret und persönlich<br />

Oft ist die erste Anlaufstelle bei Beschwerden<br />

die Apotheke. Die Gesprächspartner in der<br />

Neubad Apotheke sind darauf ausgebildet, so<br />

diskret wie möglich auf den Zustand der Kunden<br />

einzugehen. Für den notwendigen privaten<br />

Rahmen dienen ebenfalls Räumlichkeiten hinter<br />

dem eigentlichen Verkaufsraum. Für viele Kunden<br />

ist dies eine hochwillkommene Dienstleistung,<br />

um rasch und unbürokratisch ein erstes<br />

Beratungsgespräch führen zu können. Durch<br />

gutes Zuhören, gezieltes Nachfragen und<br />

menschliches Einfühlungsvermögen kann oft<br />

sofort weitergeholfen werden.<br />

Vorbeugen hilft Kosten sparen<br />

Vorbeugen heisst für Michael Tscheulin, dass<br />

auch das Umfeld eines Patienten betrachtet<br />

wird. Dazu gehört zum Beispiel, dass Familien<br />

ihre Hände gut desinfizieren, wenn ein Patient<br />

zuhause betreut wird. Somit wird durch wohlüberlegtes<br />

Handeln der Genesungsprozess oft<br />

beschleunigt und die Familie ist vor Ansteckung<br />

geschützt.<br />

Gesundes und aktives Leben<br />

Zum Selbstverständnis des Apothekerberufes<br />

gehört, dass die Gesundheit der Kunden das<br />

erklärte oberste Ziel darstellt. Dazu gehören das<br />

Verhindern von Krankheiten und das Wiederherstellen<br />

der Gesundheit. Hilfreich ist bestimmt<br />

ein aktives Leben mit genügend Bewegung.<br />

Michael Tscheulin und sein bewährtes Team<br />

stehen für professionelle Gesundheitsberatung.<br />

www.neubadapotheke.ch


10<br />

Portrait<br />

7 Fragen an Werner T. Aellen<br />

1. Mister Aellen, an welche positiven oder<br />

erfrischenden Geschichten erinnern Sie sich aus<br />

Ihren Basler Wurzeln?<br />

Für mich war wirklich wichtig und sehr fördernd<br />

das Handballspielen, sowohl draussen als<br />

auch als Hallenhandball sowie die Konkurrenz in<br />

Leichtathletik als Mitglied des RTV. Nicht nur die<br />

Siege waren wichtig, auch Kameradschaft und<br />

Teamwork lehrten mich einige Lektionen für<br />

mein späteres Leben … und hielt uns Buben<br />

von der Strasse fern.<br />

Da waren einige Dinge die ich an Basel in<br />

den späten 50er, frühen 60er Jahren zu schätzen<br />

wusste. Aber was mich wirklich prägte – mehr<br />

als alles andere – waren Lektionen in Kunstgeschichte<br />

vom damaligen Chef des Kunstmuseums,<br />

Georg Schmidt. Diese Lektionen waren<br />

fantastisch und förderten mein Interesse für alles<br />

Kreative. Sehr oft hatte ich in anderen Teilen<br />

der Welt Gelegenheit, die Ansichten von Georg<br />

Schmidt weitergeben zu können.<br />

2. Was mochten Sie gar nicht aus diesen Basler<br />

Zeiten ?<br />

Basel im 1953 war eine sehr einschränkende<br />

Gesellschaft, zu eng für mich. Obwohl ich einen<br />

sehr interessanten Job bei einem sehr guten Architekten<br />

hatte, wollte ich die Welt sehen und in verschiedenen<br />

Erdteilen arbeiten. Ich wollte mit Richard<br />

Neutra oder Candela oder Niemeier arbeiten.<br />

Aber das Kanadische Visum erreichte mich<br />

vorher. Und ich hatte ein Stellenangebot dort.<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

Im wundervollen Vancouver hat sich Werner Aellen vor Jahren einen Namen als<br />

Produzent, Scriptschreiber und Editor für Dokumentarfilme aufgebaut. Er lebt seit<br />

einiger Zeit wieder in Basel, vermisst aber die weite Welt Kanadas. Nicht nur in geographischer<br />

Hinsicht.<br />

Szenen aus dem Dokumentarfilm «D‘Oeli vo Münsige»<br />

3. Was war der Hauptgrund, weshalb Sie Filmemacher<br />

geworden sind ?<br />

Ich war schon immer an Film und Photographie<br />

interessiert. Meine kanadische Ehefrau und<br />

ich hatten ein Angebot vom Organisator der<br />

Weltausstellung für und über Leute aus der unteren<br />

Erdhalbkugel, um am Konzept und Design<br />

für die Einweihung von Brasiliens neuer Hauptstadt<br />

Basilia zu arbeiten. Diese Gelegenheit mit<br />

meinem architektonischen Helden Oscar Niemeier<br />

zu arbeiten war eine grosse Attraktion.<br />

Dennoch, ungefähr ein Jahr oder so vor der Eröffnung<br />

von Brasilia wurde der damalige Präsident<br />

Kubitscheck durch eine Militärjunta ersetzt.<br />

Der Traum der Ausstellung ist geplatzt. Ich<br />

war jetzt einfach bereit, neue kreative Herausforderungen<br />

anzunehmen.<br />

4. Welcher Ihrer Filme mögen Sie am meisten?<br />

Ich kann mich nicht an alle Details erinnern,<br />

aber ein sehr kurzer Film, vielleicht 10 Minuten<br />

lang, hiess «We call them Killers». Ein Film über<br />

artübergreifende Kommunikation der Orcas (killer<br />

whales) ist einer meiner Favoriten. Das Thema<br />

ist wichtig für mich und ich mag die Leute<br />

im Film und vor allem mag ich Wale.<br />

5. Welche Botschaft hat Ihr Film «D’Oeli vo<br />

Münsige»?<br />

Ich las in einer Seniorenzeitschrift über<br />

«D’Oeli vo Münsige». Als Senior interessierte<br />

mich die Arbeit anderer aktiver Senioren. Und


Dezember 2010 | www.neubad.com<br />

dies war ein perfektes Beispiel andere Senioren<br />

zu ermutigen, sich von ihrem Hintern zu erheben<br />

und etwas Konstruktives zu tun, sei es für<br />

sich selbst oder für die Gesellschaft oder was<br />

auch immer. Und den Kick spüren, noch immer<br />

gebraucht zu werden und ein nützliches Mitglied<br />

der Gesellschaft zu sein. Meiner Ansicht<br />

nach sind die Senioren das grösste vernachlässigte<br />

Segment der Gesellschaft mit Wissen und<br />

Erfahrung, die man nicht auf Google finden<br />

kann.<br />

6. Welche hauptsächlichen Unterschiede<br />

sehen Sie in der Mentalität zwischen Kanadiern<br />

und Schweizern?<br />

Wow! Was für eine Frage! Gibt es überhaupt<br />

noch echte Schweizer? Wenn ich im Bus oder im<br />

Tram sitze höre ich nur Sprachen, die ich nicht<br />

verstehe. Ich kann unsoziales Verhalten sehen,<br />

wie beispielsweise Leute mit Bierdose in der<br />

Hand und so weiter. Es bestehen riesige Unterschiede.<br />

Die kanadische Gesellschaft erlaubt viel<br />

Werner T. Aellen:<br />

Autor, Regisseur, Film-/TV Produzent<br />

President & CEO Ageless Productions Inc.<br />

Geboren (1929) und Gymnasium in Basel, Schweiz. Emigrierte nach Kanada<br />

und arbeitete als Architekt in Vancouver und Montreal. Unterrichtete<br />

Design an der Vancouver School of Art undFilmkurse an der Universität<br />

von British Columbia in Vancouver, Canada.<br />

Arbeitete am National Film Board of<br />

Canada in Montreal als Autor, Regisseur, in<br />

der Montage und als Produzent während 5<br />

Jahren an 12 Filmproduktionen. 1968 durch<br />

den Canada Council of the Arts zum CEO<br />

der Intermedia in Vancouver berufen, einer<br />

experimentellen Organisation, welche<br />

Künstler und Wissenschaftler zusammenbrachte,<br />

mit dem Ziel aus einer befruchtenden<br />

Zusammenarbeit von Film, Musik, Ton,<br />

Video, Tanz, Skulptur, Hologrammen, Fibreoptics<br />

und Laser neue, kreative Formen zu<br />

entwickeln. Gründete die ebenfalls experimentelle<br />

Metromedia und organisierte Versuche<br />

mit den ersten tragbaren, analogen<br />

Video Geräten und unterrichtete Gruppen<br />

in ,Media Literacy‘, und rief die Pacific Cinematheque,<br />

B.C., Canada ins Leben. Produktionen unter verschiedenen<br />

Firmennamen diverse Dokumentarfilme, unter anderem für kanadische<br />

Regierungsstellen, die Vereinten Nationen sowie für verschiedene kanadische<br />

und U.S. Fernsehstationen. Ebenso Produktion von drei Spielfilmen.<br />

Während fünf Jahren Entwicklungs-Produzent für Vidatron Enter-<br />

mehr individuelle Freiheiten. Dies beginnt bereits<br />

anfangs des Lebens: man muss den Behörden<br />

mitteilen, wo man lebt und wenn man umzieht,<br />

will nicht nur die Post wissen, wohin man<br />

zieht. Und noch immer ist das Benehmen der<br />

Kanadier in der Gesellschaft viel mehr selbstbestimmt,<br />

viel aufmerksamer. Alkohol in der Öffentlichkeit<br />

trinken wird nicht toleriert. So einfach<br />

ist das. Sicher, es gibt junge Leute, die das<br />

dennoch ausprobieren, aber die lernen sehr<br />

schnell, dies nicht zu tun.<br />

Man kennt in Kanada keine Feuerwerks-Idiotie<br />

und Fanecken mit Hooligans bei Fussball-<br />

oder Hockeyspielen. Keine Fans, die bereit wären,<br />

die Besucherfans rumzustossen oder zu<br />

schubsen. Solche Blödheiten wären nicht erlaubt.<br />

Natürlich, kanadische Fans reisen nicht<br />

ein-, zwei- oder dreitausend Kilometer in eine<br />

andere Stadt, nur um Ihr Team spielen zu sehen.<br />

Kanadier sind nicht zahm. Eine Erhöhung der<br />

Krankenkassenbeiträge um 20% wie hier in der<br />

Portrait<br />

11<br />

Schweiz würde in Kanada einen massiven Aufstand<br />

verursachen. Hier in der Schweiz akzeptieren<br />

die Menschen dies wie auch die über 80<br />

Versicherungsgesellschaften, die jeden November<br />

wieder um neue Kunden buhlen. Versicherungsgesellschaften<br />

mit jeweils eigenem Direktor,<br />

Büros, Mitarbeiter etc. und Werbebudget.<br />

Banken, Versicherungsunternehmen, Pharmakonzerne<br />

können in der Schweiz nicht kritisiert<br />

werden ungeachtet der Abzockerei und<br />

anderen geistlosen Dinge, die sie verursachen.<br />

7. Welches sind Ihre Pläne für Ihre nahe Zukunft?<br />

Die Pläne für meine unmittelbare Zukunft<br />

sind sicher mal das Fertigstellen des Films über<br />

den Erfinder des Barcodes. Anschliessend, keine<br />

Ahnung. Aber Vancouver und das Meer sowie<br />

meine Tochter sind starke Magnete, die mich<br />

zurück zur Pazifischen Küste ziehen.<br />

Christian Wehrli<br />

tainment, Vancouver/Los Angeles. Mehrere internationale Co-Produktionen<br />

mit CBC, PBS und Thomes TV sowie der BBC. Arbeitete als Editor in<br />

der Montage von drei Spielfilm-Produktionen in Vancouver und Hollywood,<br />

Los Angeles. Einsitz in verschiedenen Kultur-Ausschüssen, so zum<br />

Beispiel am Advisory Board of Canada, Council of the Arts, The Canadian<br />

Film Development Corp. (heute: Telefilm Canada), Direktor des Verwaltungsrats<br />

der Vancouver Art Gallery und<br />

anderen. Momentan Arbeit an drei Filmen<br />

im Entwicklungsstadium in der<br />

Schweiz sowie an einer TV Co-Produktion<br />

Canada-Singapore-HongKong, und<br />

Übersetzer Deutsch/English. Werner Aellen<br />

wohnt heute wieder in Basel.<br />

Producer: 2005 Lord of the Brush (TV<br />

movie) (co-producer), 1982 By Design<br />

1975 Sally Fieldgood & Co, 1974 The<br />

Wolfpen Principle, 1969 Aqua Rondo<br />

(documentary short), 1968 Foresters<br />

(documentary short), 1967 Counter Etiquette.<br />

Part 1 (short), Part 2 (short),<br />

1967 Woodlot Management (documentary<br />

short). Writer: 2005 Lord of<br />

the Brush (TV movie) (writer), 1964 The<br />

Canadian Shield: Saguenay Region (documentary short). Editor: 1972<br />

We Call Them Killers (documentary short), 1964 The Canadian Shield:<br />

Saguenay Region (documentary short). Director: 1968 Foresters (documentary<br />

short), 1964 The Canadian Shield: Saguenay Region (documentary<br />

short)


12<br />

Politik<br />

Das McCallion-Prinzip:<br />

Politik trifft Unternehmergeist<br />

«Haben Sie Ihre Hausaufgaben gemacht?» Diese Frage müssen alle meine Gesprächspartner<br />

positiv beantworten können, bevor eine Entscheidung getroffen<br />

wird.<br />

Auch in politischen Verwaltungen können<br />

Aufgaben effizient und ökonomisch angegangen<br />

und erledigt werden. Wenn Projekte mit<br />

Effizienz durchgeführt werden, sind sie auch<br />

ökonomisch richtig.<br />

Budgets langfristig planen<br />

In der Privatwirtschaft werden bis auf zehn<br />

Jahre hinaus ein Budget und eine Projektion erstellt.<br />

So weiss man, wohin die Planung finanziell<br />

führen soll. Mississauga war praktisch eine<br />

Schlafgemeinde. Wir haben dafür gesorgt, dass<br />

mit intelligenter Steuerplanung mehr Firmen<br />

ihren Hauptsitz nach Mississauga verlegten. Vor<br />

allem wird in meiner Verwaltung jedes Jahr die<br />

Budgetplanung neu und kritisch geprüft. Was<br />

kann besser getan werden? Welche Kosten können<br />

eliminiert werden? Heute ist Mississauga<br />

von der Schlafstadt zu einer Wirtschaftsmetropole<br />

mutiert.<br />

Entscheidungen und Kommunikation<br />

Die Aufgabenverteilung in der Stadtverwaltung<br />

sollte immer wieder geprüft werden. Denn<br />

interne Änderungen in der Verwaltung haben<br />

Konsequenzen und müssen gut überlegt sein.<br />

Und immer wieder die Frage stellen: «Hast du<br />

deine Hausaufgaben gemacht?» Man muss die<br />

Mitarbeitenden, die Teamleiter und Berater von<br />

den geplanten Änderungen überzeugen. Ich<br />

habe das bisher gut geschafft. Ich leite die Verwaltung<br />

fast wie eine Firma!<br />

Man kann dies natürlich nicht genau so tun<br />

wie mit einer Firma. Denn man muss Aufträge<br />

öffentlich ausschreiben, sonst gibt es Ärger. So<br />

wird der Auftrag an den Anbieter mit dem tiefsten<br />

Preis vergeben. Wenn das nicht passiert,<br />

kann die Verwaltung dafür gerichtlich belangt<br />

werden. Es sei denn, es bestehen gute Gründe<br />

für diese Entscheidung.<br />

Qualifizierte Mitarbeitende<br />

Man muss immer sicherstellen, dass hochqualifizierte<br />

Mitarbeitende eingestellt werden.<br />

Leute, die einfach den sicheren Job bei der<br />

Stadtverwaltung suchen, sind keine gute Wahl.<br />

Kein Job darf sicher sein. Im Gegenteil.<br />

Meine Personalabteilung wird darauf einge-<br />

schworen, stets die besten Leute einzustellen.<br />

Es gibt keine Jobs für Leute, nur weil sie Freunde<br />

oder Bekannte der Bürgermeisterin, des Ressortleiters<br />

oder von sonst jemandem in der Verwaltung<br />

sind. Die Personalabteilung folgt exakt<br />

dem vorgeschriebenen Einstellungsverfahren.<br />

Nur so bekommt man qualifizierte Leute.<br />

Motivation der Mitarbeitenden<br />

Wie in der Privatwirtschaft werden auch in<br />

Mississauga die eigenen Mitarbeitenden belohnt.<br />

Gute Leistung wird geschätzt und auch<br />

honoriert. Zudem folgen meine Leute meiner<br />

Philosophie und meiner Vision. In 32 Jahren<br />

meiner Amtszeit hatte ich nur fünf Stadtverwalter.<br />

Alle sind immer noch meine Freunde, weil<br />

wir immer gut zusammengearbeitet haben. Ermutigen<br />

und Motivieren meiner Mitarbeiter gehört<br />

zum täglichen Business.<br />

Rückblick – Ausblick<br />

Aber rückblickend bin ich sehr zufrieden. Ich<br />

wollte beispielsweise immer ein College in Mississauga<br />

sehen. Nun, wir haben jetzt ein College<br />

mit über 5000 Studenten.<br />

Für die nächsten vier Jahre will ich noch Verträge<br />

für ein paar Projekte unterschreiben können,<br />

die mir am Herzen liegen. Dann bin ich<br />

zufrieden.<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

Hazel McCallion<br />

Bürgermeisterin von Mississauga, Ontario, Kanada<br />

Müde mit 89?<br />

Keine Spur.<br />

Am 14. Februar 2011 wird Mayor Hazel<br />

McCallion ihren 90. Geburtstag<br />

feiern können. Sie ist wieder für vier<br />

Jahre als Bürgermeisterin von Mississauga,<br />

Ontario, gewählt worden.<br />

Und sie spielt noch Hockey.<br />

1978 wurde sie zum ersten Mal zu Mississaugas<br />

Bürgermeisterin gewählt, als sie<br />

den populären Amtsinhaber Ron A. Searle<br />

knapp besiegte.<br />

Am 10. November 1979 entgleiste ein<br />

Zug mit giftigen Chemikalien auf der Trasse<br />

der Canadian Pacific Railway in einem dicht<br />

besiedelten Gebiet. Es wurden gefährliche<br />

Chemikalien freigesetzt. Unter McCallions<br />

Aufsicht evakuierten die Polizei und andere<br />

Regierungsbehörden die komplette Bevölkerung<br />

der Stadt, die damals rund 200.000<br />

Einwohner zählte.<br />

Während McCallions Amtszeit wuchs<br />

Mississauga von einer kleinen Ansammlung<br />

von Städten und Dörfern zu einer der<br />

grössten Städte Kanadas. Zudem entstanden<br />

unter ihrer Verwaltung auch das Civic<br />

Centre einschliesslich des neuen Rathauses,<br />

eine Bibliothek und das Mississauga Living<br />

Arts Centre sowie in den achtziger<br />

Jahren der Highway 403 und in den Neunzigern<br />

das Hershey Centre.<br />

Bereits zehnmal wurde Hazel McCallion<br />

nach ihrer ersten Amtszeit wiedergewählt,<br />

seit über zwanzig Jahren ohne nennenswerte<br />

Chancen für ihre Herausforderer. Zu<br />

ihren Prinzipien gehört es, die Stadt müsse<br />

wie ein Unternehmen geführt werden. Mississauga<br />

ist eine der wenigen Städte in Kanada<br />

ohne kommunale Schulden.


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13


14<br />

Gewerbe<br />

Zwei kleine Italiener …<br />

Auch wenn sich «la Mamma» immer gewundert hat – ihre Söhne wittern Geschäfte<br />

wie der Fuchs das Huhn. Wie so manche gute Idee wurde auch ihr Geschäftsplan<br />

«Records on Wheels» erst mal belächelt. Vierzig Jahre und 500 Millionen Dollar später<br />

sind es die beiden Italiener-Brüder, die nun ihr breites Lächeln zeigen.<br />

Womit alles begann – «Magic-Bus»<br />

Aus dem ursprünglichen Geschäft, Schallplatten<br />

in einem ausgedienten Schulbus zu verkaufen,<br />

ist heute der grösste Anbieter für Film<br />

und Musik in ganz Kanada geworden. Dabei hat<br />

alles mit einer typischen Bier-Idee begonnen.<br />

Nach dem Eishockey-Training – wann denn<br />

sonst – wundern sich neun junge Spieler, wie<br />

gut der Laden um die Ecke «Sam the record<br />

man» Vinylplatten verkauft. «Das können wir<br />

doch auch – und besser!», so die einhellige Meinung<br />

nach ein paar Drinks. Aber nur Don und<br />

Vito Ierullo machen sich dann wirklich an die<br />

Arbeit.<br />

Don Ierullo mit seiner bezaubernden Gattin Pam<br />

«Magic-Bus» fährt erfolgreich<br />

Ursprünglich hat Don Ierullo den alten Schulbus<br />

gekauft, weil er eine Reise rund um den<br />

Globus machen will. Sein Bruder Vito kann sehr<br />

überzeugend sein, wenn er denn mal drauf los<br />

redet. So wird die Weltreise abgeblasen, dafür<br />

aber der Bus umgebaut. Anstelle der Sitze werden<br />

Gestelle eingebaut, um die Schallplatten –<br />

das sind die grossen schwarzen Scheiben mit<br />

dem Loch in der Mitte – gut zu präsentieren<br />

sind. Und vor allem zu verkaufen.<br />

Vito Ierullo mit Brian May<br />

Vito Ierullo mit Keith Richards<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

Dann sind sie losgerattert und haben in und<br />

um Toronto auf Plätzen und in Strassen Musik<br />

aus dem Bus verkauft. Das Geschäftsmodell<br />

kommt so gut an, dass die Brüder schon bald<br />

ihren ersten Plattenladen – diesmal ohne Räder<br />

– im Zentrum Torontos eröffnen.<br />

Hinter Fragen stecken neue Ideen<br />

Nur wer die Regeln kennt, kann sie dann<br />

auch wirklich brechen. So denken sich die Brüder<br />

Ierullo: «Wieso zahlen wir überhaupt eine<br />

Marge an einen Lieferanten? Gehen wir doch<br />

direkt zum Hersteller». Kurze Zeit später stehen<br />

im zweiten Stock oberhalb des Ladens zusammengeschusterte<br />

Lagergestelle. Records on<br />

Wheels ist neu zum Grosshändler auf- und zum<br />

tieferen Einkaufspreis abgestiegen. Drei Jahre<br />

später sind sie beim ersten grossen Umsatzziel<br />

von einer Million Dollar angelangt. Das ist die<br />

richtige Zeit, sich um ein grösseres Lager für den<br />

Grosshandel zu kümmern. «Zwei kleine Italiener<br />

machen Grosshandel» wäre an sich schon ein


Dezember 2010 | www.neubad.com Gewerbe<br />

Vito Ierullo mit Tina Turner<br />

Werbeslogan. Aber der ursprüngliche Name<br />

«Records on Wheels» bleibt bestehen, wird jedoch<br />

der Einfachheit halber in «ROW» abgekürzt.<br />

In der Branche selbst macht bald der Slogan<br />

«Wheels got the deals» die Runde.<br />

Vito Ierullo mit Michael Bolton<br />

Heute Kanada, morgen die Welt<br />

Der Bus fährt schneller und schneller, das Unternehmen<br />

«Records on Wheels» wächst unaufhörlich.<br />

Das Wachstum der siebziger Jahre im<br />

Geschäft mit den Tonträgern nützen die «Boom<br />

Brothers» und expandieren. Neue Läden werden<br />

aus dem Boden gestampft, verteilt auf die<br />

ganze Provinz Ontario. Don Ierullo übernimmt<br />

den Export der kanadischen Produkte für den<br />

internationalen Handel in aller Welt. Das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis der kanadischen Tonträger<br />

ist so optimal, dass die Zuwachsraten im Verkauf<br />

bald in zweistelliger Höhe möglich sind. Die Arbeitsteilung<br />

zwischen den Brüdern ist eine<br />

schlagende Idee. Vito leitet den «Domestic», also<br />

das Inland, und Don rumort im Export. War<br />

da nicht mal die Idee einer Weltreise, Don? «Forget<br />

about it!», seine Antwort.<br />

«It’s only Rock ’n’ Roll but I deal with it»<br />

Schon bald geben sich Rockgrössen wie<br />

Keith Richards, Tina Turner und Brian May bei<br />

«ROW» die Klinke in die Hand. Kein Wunder, kassieren<br />

doch die Ierullo-Brüder mit ihrem Unternehmen<br />

die eine oder andere Gold- oder Platinplatte<br />

dank ihrer Verkaufszahlen. Das freut die<br />

Stars. Auch die Musikindustrie ist nicht gerade<br />

unglücklich über diese Entwicklung.<br />

Dank Streitkultur zur Erfolgstour<br />

In der Geschichte erfolgreicher Menschen<br />

oder Unternehmen taucht oft die typische Konstellation<br />

zwei sich ewig streitender Partner auf.<br />

All die Streitereien zwischen Keith Richards und<br />

Mick Jagger oder John Lennon und Paul Mc-<br />

Cartney haben den Kurs der Bands bestimmt.<br />

Bei den Ierullo-Brüdern verhält es sich ähnlich.<br />

Die beiden streiten sich um manche Entscheidung,<br />

bis die Fetzen fliegen. Beispielsweise hat<br />

Vito anfangs nicht an einen Erfolg des Exports<br />

geglaubt. Don hat mit einem immensen Umsatzanteil<br />

des Exports das Gegenteil bewiesen.<br />

Bei den Videokassetten hat Don protestiert, dies<br />

sei eine Schnapsidee. Immerhin hat sie sich zu<br />

einem wichtigen Standbein des Unternehmens<br />

entwickelt.<br />

Vito, das Kind im Manne<br />

Wer Vito Ierullo das erste Mal trifft, hat anfangs<br />

Mühe, seine Sprache zu verstehen. Nein,<br />

er spricht schon Englisch, sogar ohne Akzent.<br />

Das Problem liegt eher an seiner Wortwahl. Er<br />

erfindet nämlich Wörter, die sich lustig anhören,<br />

aber für Uneingeweihte keine Bedeutung haben.<br />

Das ist zwar spassig für den ewigen Buben<br />

Vito, für den Gesprächspartner aber oft eine<br />

Tortur. Seine Lausbubigkeit hat die Gesprächspartner<br />

oft dazu verführt, ihn zu unterschätzen.<br />

15<br />

Mit entsprechenden Folgen.<br />

Heute ist Vito pensioniert. Er selbst versteht<br />

unter Pensionierung, dass er sich nun den ganzen<br />

Tag mit seinen Spielzeugen abgeben kann.<br />

Dazu gehören, mit einem riesigen Bagger Erde<br />

umschichten, ein paar Autos der Marke Mustang<br />

restaurieren, mit den Jet-Skis auf dem<br />

hauseigenen See rumflitzen und natürlich in der<br />

eigenen Eishalle Hockey trainieren.<br />

Don, der Charmebolzen<br />

Wer viel arbeitet, will auch viel Spass. Für<br />

Don besteht der Spass im Verbreiten guter Laune<br />

mit Witz und Charme. Die Damenwelt hat<br />

seine amüsant-charmante Art immer sehr zu<br />

schätzen gewusst. Der Begriff «Womanizer»<br />

oder «Frauenflüsterer» trifft etwa den Kern seiner<br />

Persönlichkeit. Doch nie kommt die Arbeit<br />

zu kurz. Don ist als Erster im Betrieb und verlässt<br />

das Unternehmen spät nachts als Letzter. Seine<br />

Arbeit ist gleichzeitig auch sein einziges Hobby.<br />

Er ist durch und durch Geschäftsmann mit einem<br />

sechsten Sinn für gute Abschlüsse. Um seiner<br />

Tochter Skye eine Freude zu machen, hat er<br />

sich Rennpferde angeschafft, die dann auch<br />

noch lukrative Preisgelder eingebracht haben.<br />

Das nennt sich eine echte Win-Win-Situation –<br />

für Tochter und Vater.<br />

Vom Pizzabäcker zum Multimillionär<br />

Die Ierullo-Familie stammt aus dem Süden<br />

Italiens. Papa Ierullo ist mit Frau und seinen damals<br />

zwei Söhnen vor sechzig Jahren in Kanada<br />

eingewandert. Der Papa hatte schon Geschäftssinn<br />

gezeigt und ein eigenes Baugeschäft aufgebaut.<br />

Die Buben Don und Vito haben mit<br />

diesen genetischen Vorgaben auch das Beste<br />

draus gemacht. Bereits in der Schule haben sie<br />

sich als Pizzalieferant für die Mitschüler betätigt.<br />

Mit Gewinnspanne selbstverständlich. Die Ierullos<br />

sind italienisch durch und durch. Im Unternehmen<br />

hat fast die ganze Familie mitgearbeitet.<br />

Vor ein paar Jahren hat «ROW entertainment»<br />

mit der grössten Videokette in Kanada<br />

fusioniert und den Börsengang gewagt. Die Ierullos<br />

haben sich aus dem jetzigen Unternehmen<br />

«E-One» völlig zurückgezogen und pflegen<br />

anderen Geschäften nachzugehen.<br />

Wichtiger als der kommerzielle Erfolg ist beiden<br />

Brüdern das Wissen: «Wir haben die Idee<br />

durchgezogen».<br />

Christian Wehrli


16 Jugend www.neubad.com | Dezember 2010<br />

«Sister from another Mister»<br />

«Brother from another Mother»<br />

In der Oktober-Ausgabe wurde die Jugendsprache in der Schweiz beleuchtet. Jetzt<br />

wagen wir einen Blick auf die Sprache der kanadischen Jugend. Die drei Teenager<br />

Aaron, Katie und Deirdra haben bereitwillig, witzig und freudestrahlend erzählt.<br />

Die Sprache lebt von ihrer Kultur und den Eigenheiten<br />

der Menschen, die sie sprechen. Deshalb<br />

ist es schwierig, die meisten Originalsätze ins<br />

Deutsche zu übersetzen. Denn dann ist meist<br />

der Witz oder der Kern des Satzes verschwunden<br />

oder nicht erkennbar. Darum ist es von Vorteil<br />

für Sie, lieber Leser dieses Artikels, wenn sie<br />

des Englischen etwas mächtig sind.<br />

Was bedeuten diese Textmessages?<br />

Wer sich über die Abkürzungen in SMS oder<br />

auf Social-Media-Plattformen gewundert hat,<br />

der steht nicht alleine da. Die Entwicklung neuer<br />

Abkürzungen und Begriffe geht in rasantem<br />

Tempo vor sich. Von Katie und Aaron kamen<br />

diese Abkürzungen beim Interview wie aus der<br />

Pistole geschossen.<br />

Begrüssungsfloskeln gehen jetzt kurz und<br />

einfach. Beispiel gefällig? «U knw what hppd<br />

tdy? Actually nm but omg I met my bfol again.»<br />

Umgesetzt in richtiges Englisch sieht die Sache<br />

schon klarer aus: «Do you know what happened<br />

today? Actually nothing much but – oh my God<br />

– I met my best friend of life again.»<br />

Es geht noch kürzer: «Ilu! Hbu?» heisst in<br />

echt: «I love you! How about you?» Selbstverständlich<br />

sollen die sogenannten «F-Wörter»<br />

nicht ausgeschrieben geschweige denn ausgesprochen<br />

werden. Dennoch gehören diese zur<br />

Umgangssprache nicht nur bei den Jugendli-<br />

chen. So sollte «wtf» eigentlich selbsterklärend<br />

sein.<br />

Die Jugendlichen haben einen Trick gefunden,<br />

um eine drohende Ermahnung ihrer Eltern<br />

zu umgehen, aber sie dennoch zu provozieren.<br />

Dann wird beim Ausruf: «Shot the f….ront<br />

door!» wahrscheinlich manche Mutter erst mal<br />

zusammenzucken.<br />

Slang … slanguage<br />

Wenn die Jugendlichen unter sich sind, wird<br />

es für Nichteingeweihte erst so richtig unverständlich,<br />

obwohl der Spur nach die Bedeutung<br />

erkennbar ist. Manchmal. Haben die Jungen<br />

nichts Besonderes zu tun, dann gilt «Hanging<br />

out» mit Freunden. Geht es entspannt zu, dann<br />

ist das mehr «chillin‘», was auch in Basel «chille»<br />

heisst. Mit «famjam» ist der eher mühsame Familienabend<br />

gemeint, bei welchem dem kleinen<br />

Bruder ein «ba», also ein «bad ass», an den<br />

Kopf geworfen wird. Klar, die Teenager sind<br />

dann «ballin‘», was in etwa mit «cool» erklärt<br />

werden kann. Und mit «you’re trippin’, man» ist<br />

einfach der Bekiffte gemeint.<br />

Chuck Norris – irgendwie komisch<br />

Der bärtige Schauspieler Chuck Norris ist im<br />

Film bekanntlich unbesiegbar und vor allem<br />

mitleidslos. Diese Figur haben die Teenies zum<br />

Anlass für folgende seltsamen Bemerkungen<br />

genommen.<br />

«Chuck Norris invented Hamburgers. He<br />

through a cow on an electric fence.» «When<br />

Chuck Norris jumps into the water, he doesn’t<br />

get wet. The water becomes Chuck Norris.»<br />

Auch nicht schlecht: «Chuck Norris can gurgle<br />

peanut butter» sowie «When you’re a kid you<br />

always look underneath your bed for the boogie<br />

man. The boogie man looks underneath for<br />

Chuck Norris.»<br />

Und nicht zuletzt: «Chuck Norris has already<br />

been to Mars; that’s why there are no signs of<br />

life there» und «Chuck Norris does not sleep. He<br />

waits.»<br />

Es zeigt sich auch hier, dass es zwar Sprachbarrieren<br />

und Sprachunterschiede gibt. Aber<br />

die Jugend schafft sich überall ihre eigene Kommunikationsform.<br />

Glücklicherweise völlig furchtlos und respektlos,<br />

aber nicht fantasielos.<br />

Christian Wehrli


Dezember 2010 | www.neubad.com 17<br />

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Person aus einem von über 50 Ländern kennen und treffen sich<br />

regelmässig gemeinsam zur Deutsch-Konversation. Zeit, Ort und<br />

Gesprächsthemen werden von Ihnen beiden selbst bestimmt.<br />

Durch die Gespräche mit Ihnen hat Ihr Gegenüber die Möglichkeit,<br />

die vorhandenen Deutsch-Kenntnisse in ungezwungener Atmosphäre<br />

zu üben und zu verbessern sowie etwas über die schweizerische<br />

Kultur und ihre Traditionen zu erfahren. Sie wiederum erhalten<br />

Einblick in eine andere Kultur und Lebensweise und tragen aktiv zur<br />

gesellschaftlichen Integration bei.<br />

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18 Vereine<br />

Magic Toronto Maple Leafs …<br />

In diesem Hockeyclub wird das Geld nicht auf die hohe Kante, eher auf Eis gelegt.<br />

Die Erfolgsstory der Toronto Maple Leafs zeigt sich seit Jahren mehr im Sponsoring<br />

als in der Leistung der Spieler. Eine unglaubliche Leidenschaft, die sich seit 93 Jahren<br />

auszahlt. Erinnert irgendwie an unseren FCB.<br />

Selbstverständlich basiert der Kultstatus der<br />

Leafs auf einer Erfolgsgeschichte. Immerhin haben<br />

die harten Jungs dreizehn (in Zahlen 13)<br />

Stanley-Cup-Siege eingefahren. Die kanadischen<br />

Hockeyfans sind ja schliesslich nicht doof.<br />

Nur, der letzte Sieg im Stanley Cup war 1966/67.<br />

Silver Fourties – Golden Sixties<br />

Nach den Montréal Canadiens ist die Toronto<br />

Maple Leafs eine der erfolgreichste Mannschaften<br />

in der Geschichte der National Hockey<br />

League. In den vierziger und sechziger Jahren<br />

war die Mannschaft aus Toronto eines der besten<br />

Teams der Liga. Aber seither bleibt der Erfolg<br />

konstant aus, mit einigem kurzem Aufbäumen<br />

in den Neunzigern.<br />

Bad Times – Good Times<br />

Anfang 1990 wurde die Mannschaft an Steve<br />

Stavro verkauft. Mit dem Einkauf einiger guter<br />

Hockeyspieler wie Doug Gilmour erhielt das<br />

Team wieder Auftrieb, denn es hatte mit Doug<br />

wieder einen Kopf an der Spitze. Trotzdem reichte<br />

es einfach nie, wieder einen Topf zu gewinnen.<br />

Der Fluch des ewigen Verlierers klebte weiterhin<br />

wie Pech an den Toronto Maple Leafs. Im 2006<br />

erreichten sie nicht mal die Playoffs, was an sich<br />

eine Tragödie war. Bis heute sind die Spiele qualitativ<br />

zu wenig konstant, sodass das Team weiterhin<br />

auf den hinteren Plätzen zu finden ist.<br />

Loyale Fans<br />

Trotz der mageren Leistungen können die<br />

«Leafs» die grösste Fangemeinde der NHL aufweisen.<br />

Die «Toronto Maple Leafs» sind einer der<br />

beliebtesten Eishockeyvereine Nordamerikas.<br />

Die Spiele sind auch bei Auswärtsspielen prak-<br />

tisch immer ausverkauft, da die Mannschaft im<br />

gesamten englischsprachigen Raum beliebt ist.<br />

Darum ist jedes Spiel auch mit sehr vielen Emotionen<br />

verbunden.<br />

Icehockey made in Canada<br />

Mitte Oktober 2010 findet die legendäre Begegnung<br />

der «Toronto Maple Leafs» gegen die<br />

New York Rangers in Toronto statt. Im Air Canada<br />

Centre, dem Heimstadion der «Leafs», sind<br />

seit Monaten keine Plätze mehr zu bekommen.<br />

Das riesige Stadion ist am Spielabend bis unter<br />

die Decke mit Fans gefüllt. Dennoch ist die Stimmung<br />

entspannt und gelöst.<br />

Auf der Spielerbank finden sich die beiden<br />

Mannschaften langsam ein. Die Ausrüstung der<br />

Hockeyspieler ist bekanntlich gut gepolstert<br />

und trägt Volumen auf. Auch darum wirken beide<br />

Mannschaften wie eine Ansammlung von<br />

Riesen, die mal kurz das Publikum aufmischen<br />

werden.<br />

Alte Rechnungen – neue Quittung<br />

Langsam kommt Spannung auf, als die<br />

Schiedsrichter auf dem Eis erscheinen. Das Spiel<br />

beginnt in Kürze, doch halt – was tut sich denn<br />

da auf dem Eisfeld? Zwei Spieler ziehen die<br />

Handschuhe aus und beginnen sich mit Fäusten<br />

zu bearbeiten. Was zuerst wie eine Showeinlage<br />

aussieht, entpuppt sich als handfeste Schlägerei.<br />

Aber weder in den Zuschauerrängen noch<br />

auf dem Feld scheint das irgendjemanden zu<br />

interessieren. Das gehört zum Ritual, wenn sich<br />

zwei Kontrahenten wieder mal gegenüberstehen,<br />

die eine alte Rechnung aus einem vorherigen<br />

Spiel zu begleichen haben. Nach fünf Minu-<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

ten ist der Spuk vorbei, das Blut abgewischt. Das<br />

Spiel kann beginnen.<br />

Full Power<br />

Die Spieler schenken sich gar nichts. Mit immenser<br />

Wucht schmeissen sie sich auf den Gegner,<br />

dass es nur so an der Bande kracht. Die Geschwindigkeit<br />

des Spiels ist atemberaubend und<br />

für ungewohnte Augen fast nicht zu verfolgen.<br />

Wo der Puck sich gerade befindet, ist ein reines<br />

Ratespiel. Das Publikum tobt vor Begeisterung,<br />

aber ohne jegliche Aggressivität. Die Topspieler<br />

sind jeweils für 30 Sekunden auf dem Feld, bis sie<br />

wieder ausgewechselt werden. Aber auch dies<br />

nur für eine oder ein paar Minuten.<br />

Showtime all the time<br />

Nebst den Amerikanern beherrschen auch<br />

die kanadischen Organisatoren das Showhandwerk.<br />

In den Pausen werden Publikumsspiele<br />

beinahe hollywoodreif durchgezogen. Mit Rate-<br />

und Geschicklichkeitsspielen auf dem Eisfeld<br />

reisst die Unterhaltung nie ab. Klar, dass jede Sekunde<br />

des Geschehens auf der grossen Videowand<br />

an der Decke des Stadions gezeigt wird.<br />

Big guys, big bucks<br />

Woran erkennt man einen Hockeyspieler? An<br />

seinen fehlenden Vorderzähnen wahrscheinlich.<br />

Kaum ein Spieler hat noch seine eigenen<br />

Zähne. Da ist der Puck doch etwas zu hart und<br />

vor allem trifft es jeden einmal. Hingegen lässt<br />

der Schmerz gleich nach, wenn man hört, was<br />

die Topspieler so verdienen. Junioren beginnen<br />

gleich mal mit etwa einer halben Million Dollar<br />

jährlich. Die Topspieler erreichen auch mal an<br />

die 10 Millionen Jahressalär.<br />

Christian Wehrli<br />

Fotos: Christian Wehrli


Dezember 2010 | www.neubad.com<br />

Publireportage: Valiant Bank Basel<br />

Jugend fördern – mit Valiant<br />

Das Eis knirscht, der Puck schmettert ins Netz, der Jubel ist gross. Die Spieler der<br />

«EHC Young Sharks» sind schnell, zielsicher und hochmotiviert. Alles Attribute welche<br />

die Valiant Bank mit den jungen Spielern verbindet. Daher fördert Valiant als<br />

offizieller Nachwuchssponsor die jungen Talente des EHC Basel.<br />

Wo Talente sich zeigen, sollen diese auch gefördert<br />

werden. Aus verschiedenen regionalen<br />

Hockeyclubs werden von der EHC Basel Young<br />

Sharks AG besonders qualifizierte Jugendliche<br />

bei den Young Sharks eingesetzt. Die Valiant<br />

Bank unterstützt die jungen Spieler mit vielerlei<br />

Aktivitäten.<br />

Die Förderung von jungen Menschen ist Teil<br />

der Valiant-Philosophie. Und zwar genau dort,<br />

wo Menschen leben und arbeiten. Jeder Lebensabschnitt<br />

bietet vielfältige Herausforderungen,<br />

die bereits in jungen Jahren umsichtig<br />

und klug geplant werden können. In der Geschäftsstelle<br />

Basel betreut David Adler das<br />

Sponsoring-Engagement und das Jugendangebot<br />

der Valiant und ist der konkrete Ansprechpartner.<br />

Dieses umfasst Bankprodukte, die den<br />

Altersklassen junger Menschen entsprechen.<br />

Bei Young People geht’s aber nicht nur um Konten<br />

und Karten: Es steckt auch die Idee einer<br />

Gemeinschaft dahinter. Deshalb wurden vier<br />

Online-Plattformen geschaffen, auf denen man<br />

sich informieren, unterhalten und austauschen<br />

kann – entsprechend seinem Alter. Eben getreu<br />

dem Motto: «Die lila Bank fürs Leben».<br />

Windelerregend!<br />

Bei Valiant sind die Zeiten vorbei, als junge<br />

Eltern sich mit unförmigen Windelpaketen abkämpfen<br />

mussten. Bei einem Besuch auf www.<br />

v4baby.ch haben Eltern zweimal monatlich Aussicht<br />

auf ein Gratis-Windelabonnement. Das<br />

schont die Nerven und das Budget der jungen<br />

Familien. Im Familienratgeber bietet Valiant zusammen<br />

mit dem Familienmagazin wireltern<br />

Tipps zu Themen wie Ernährung, Pflege des Babys,<br />

Eltern-Baby-Kommunikation, Durchschlafen<br />

und vieles mehr. Beim Einrichten eines Jugend-<br />

Sparkontos begrüsst die Valiant den neuen Erdenbürger<br />

mit einem 25 Franken-Bonus, dem<br />

Cocolino-Sparkässeli und einem lila Esslätzchen.<br />

Kinder, Kinder!<br />

Neben den Hausaufgaben und Sportunterricht<br />

wollen die Kinder ihre wertvolle Freizeit<br />

mit spannenden Aktivitäten verbringen. Auf<br />

www.v4kids.ch sind abwechslungsreiche und<br />

attraktive Angebote zu finden. Ein Besuch bei<br />

Tierbabys im Zoo oder zum Skyjumpen ins Verkehrshaus<br />

Luzern zum vergünstigten Eintritt<br />

sind nur einige Beispiele der Valiant Angebote.<br />

Übrigens hat «Cocolino», der blaue Kater mit<br />

grossem Herz für Kinder, immer Wissenswertes<br />

zu berichten. Mit seinem Sparkässeli und der<br />

dazugehörigen Spar-Stempelkarte vermittelt er<br />

Kindern zum Beispiel spielerisch das Prinzip<br />

vom Sparen und sorgt dafür, dass sich das Kässeli<br />

schneller wieder füllt.<br />

Verspielt!<br />

Teenager spielen gern, oft auch online. Auf<br />

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«Valiventure», wie schnell<br />

und geschickt sie sind. Je schneller sie die verstreuten<br />

Münzen sammeln und in den Safe<br />

bringen, desto besser. Im Leveleditor können sie<br />

ihrer Phantasie freien Lauf lassen und die Community<br />

mit ihrem persönlich gebauten Parcours<br />

herausfordern. Mit dem Eintrag in der Bestenliste<br />

nehmen sie automatisch an der monatlichen<br />

Verlosung toller Preise teil. Selbstverständlich<br />

gibt’s für Teens auch hilfreiche Tipps zu Bücher,<br />

DVDs, CD, Tickets sowie nützliche Hilfe bei der<br />

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Teens erhalten bei der Konto-Eröffnung eine<br />

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Community zudem gegenseitig Tipps für<br />

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des Kindes legen. Mit der dazugehörigen<br />

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des Kontos zwischen dem 14. und 18. Geburtstag<br />

nichts im Wege.<br />

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20 Binningen<br />

Kälte ist Ansichtssache<br />

Kalt draussen? Zuhause bleiben? Aber nicht die Kanadier. Die ziehen sich ihre warm<br />

gepolsterten Jacken an und gehen feiern. In Kanada bleibt man nicht in der warmen<br />

Stube, nur weil es draussen schneit und das Thermometer ins Bodenlose<br />

stürzt.<br />

Wer auf seinen inneren kanadischen Schneemann<br />

hört, feiert draussen eines der vielen Winterfestivals.<br />

In fast jeder grösseren Stadt Kanadas<br />

gibt es ein Winterfest, meist in Form einer<br />

Art Karneval im Februar.<br />

Feste in Québec<br />

Die Québecer haben so viel Spass im Winter,<br />

dass sie darüber glatt das Wetter vergessen. Das<br />

grösste Winterfestival der Welt, der Carnaval de<br />

Québec, nimmt die historische Altstadt von<br />

Québec in Beschlag. Da werden Kanurennen im<br />

Stil der Voyageurs über den St. Lawrence River<br />

abgehalten, es gibt nächtliche Umzüge, Stände<br />

mit Leckereien sowie Downhill Skating und<br />

Snow Rafting.<br />

Der erste gross angelegte Karneval wurde<br />

1894 veranstaltet, mehr oder weniger, um die<br />

traditionellen Mardi-Gras-Festivitäten am Leben<br />

zu erhalten, die in Québec sehr beliebt gewesen<br />

waren. Diese Feiern wurden nur vom Ersten<br />

Weltkrieg, von der Weltwirtschaftskrise 1929<br />

und vom Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Danach<br />

wurden die Karnevalsveranstaltungen von<br />

1945 bis 1954 nur sporadisch gehalten. Der Stil<br />

des Karnevals hat sich während der letzten<br />

zwanzig Jahre spürbar verändert. Erst wurde die<br />

Wahl der Schönheitskönigin abgeschafft, dafür<br />

wurden spektakuläre Sportveranstaltungen wie<br />

besondere Art Hockeyspiele eingeführt.<br />

Ein Eisskulptur-Festival trägt über drei Wochen<br />

die Haupthandlung des Karnevals, aus<br />

dem sich während des letzten Jahrzehnts eine<br />

spektakuläre Mode herausbildete. Heutzutage<br />

nehmen Teams für Eisskulpturen aus aller Welt<br />

an einer Vielzahl von Wettbewerben teil.<br />

Das Montréal High Lights Festival in Québec<br />

ist eine zehntägige Feier aus Licht, Essen und Kul-<br />

tur. In den Restaurants werden eigentümliche<br />

und nicht alltägliche Menus angeboten. In der<br />

Innerstadt macht man sich an einem der unzähligen<br />

Lagerfeuer mit einer Tasse Schokolade bequem<br />

und bewundert das Feuerwerk. Selbstverständlich<br />

wird dabei mit frankokanadischen<br />

Rhythmen der musikalische Rahmen geschaffen,<br />

bis die Füsse automatisch den Takt mitwippen.<br />

Auf Schlittschuhen einmal quer durch Ottawa<br />

www.neubad.com | | Dezember 2010<br />

Winterlude-Festival<br />

Seit 1979 wird in Gatineau und Ottawa im<br />

Februar das Freiluftfestival Winterlude (französisch:<br />

Bal de neige) ausgetragen. Oft ist in den<br />

strengen Wintermonaten der Rideau-Kanal vollständig<br />

zugefroren. Dann finden auf dem Kanal<br />

Musikkonzerte und mit Eis verbundene sportliche<br />

Aktivitäten statt. Einer der Höhepunkte ist


Dezember 2010 | www.neubad.com Binningen 21<br />

ein Wettbewerb, bei dem Skulpturen aus<br />

Schnee und Eis gefertigt und nachts angeleuchtet<br />

werden. 2007 lockte das Festival rund 1,6<br />

Millionen Besucher an. Dann lässt es sich noch<br />

mit Schlittschuhen über die grösste Eislaufbahn<br />

skaten – durch das Zentrum von Ottawa nämlich.<br />

Ein echt cooles Vergnügen.<br />

Festival of Lights Niagara<br />

Das beeindruckende und gleichzeitig grösste<br />

Lichterspektakel Kanadas läutet die Wintersaison<br />

mit einer Vielzahl von Events, Attraktionen<br />

und musikalischen Darbietungen in Ontario<br />

ein. Bald zum dreissigsten Mal finden jährlich ab<br />

November bis Januar die Feierlichkeiten rund<br />

um die Niagarafälle statt – auch in diesem Jahr<br />

mit über 3 Millionen Lichtern, die entlang einer<br />

Strecke von 5 Kilometern für eine zauberhafte<br />

Winterstimmung sorgen. Höhepunkt der Festivitäten<br />

sind atemberaubende Feuerwerke, die<br />

sich hoch über den Niagarafällen zu grandiosen<br />

Kunstwerken entfalten. Vom Table Rock Centre,<br />

den Hotels und vielen Restaurants aus können<br />

die Shows hautnah beobachtet werden.<br />

kuchen-Frühstück sowie Kunst- und Handwerkssouvenirs<br />

für Shoppingfreunde. In Clifton<br />

Hill, nahe der Fälle, wird am Silvesterabend das<br />

neue Jahr mit einem Konzert unter freiem Himmel<br />

begrüsst. Viele Livebands und ein phänomenales<br />

Feuerwerk werden für ausgelassene<br />

Partylaune sorgen.<br />

Kanadier feiern gern und ausgelassen. Sie haben<br />

auch viele coole Gründe dazu.<br />

Christian Wehrli<br />

Beginnend mit dem 6. November 2010 verwandeln<br />

sich zudem jeden Abend die Niagarafälle<br />

in ein wahres Farbenmeer. Bei Sonnenuntergang<br />

werden die Wassermassen in Regenbogenfarben<br />

erleuchtet, ein Ritual, dessen erster<br />

Versuch über 140 Jahre zurückliegt. Bunt geht<br />

es aber auch tagsüber zu, denn das Winter Festival<br />

of Lights bietet neben einer Schlittschuhbahn,<br />

Zauberkünstlern und weihnachtlichen<br />

Aufführungen auch Museumsbesuche, Pfann- Kunst ist manchmal vergänglich


22<br />

Allschwil<br />

Plitsch, platsch<br />

Kanada!<br />

Kanada ist zwar das flächenmässig<br />

zweitgrösste Land dieses Planeten, aber<br />

ein gewichtiger Teil davon ist viel klares<br />

Wasser. Das Land der tausend Seen ist<br />

nicht nur ein Werbeslogan, das Land ist<br />

mit Flüssen und Seen durchzogen. Zu<br />

wenig Wasser wird kaum je ein Problem<br />

für Kanada darstellen.<br />

Die Landschaft Kanadas besteht noch immer<br />

zu 70 Prozent aus reinen Naturgebieten. Dazu<br />

gehören Wald-, Tundra- und Berglandschaften,<br />

aber vor allem auch die vielen Seen und Flüsse,<br />

die das Land wie Adern durchziehen. Mit seinen<br />

Gewässern hat Kanada ein riesiges Wasserreservoir,<br />

teilweise werden auch Teile der Vereinigten<br />

Staaten von Amerika mit Wasser versorgt.<br />

Weekend at the lake<br />

Viele kanadische Familien besitzen ein Cottage,<br />

also ein Wochenendhaus am See. Die Vorstellung<br />

eines rohgezimmerten Holzhauses direkt<br />

am Seeufer war einmal. Heute sind diese<br />

romantischen ehemaligen Holzfällerhäuser<br />

grösstenteils durch luxuriöse Villen oder zumindest<br />

reguläre Steinhäuser ersetzt worden. Die<br />

meisten Seen und Flüsse sind aus Metropolen<br />

wie Toronto in ein oder zwei Stunden zu erreichen.<br />

Deshalb sind die Cottages als Erholungsoase<br />

für viele Familien nicht mehr wegzudenken.<br />

Da lässt die Familie die Seele baumeln<br />

und den See brodeln. Denn an schönen Wochenenden<br />

ist um und auf dem See wirklich<br />

was los.<br />

Wenn der Zürichsee zur Pfütze wird<br />

Der Ontariosee gehört zu den fünf grossen<br />

Seen Nordamerikas und ist mit fast 20‘000 Quadratkilometern<br />

trotzdem der kleinste der grossen<br />

fünf. Zu seinen herausragenden Eigenschaften<br />

gehört es, die Stadt Toronto mit Trinkwasser<br />

zu versorgen und im Sommer die Hochhäuser<br />

zu kühlen. Im Winter hingegen ist das Ufer oft<br />

für Monate zugefroren. Da macht sich die Arktis<br />

dann doch bemerkbar. Im Sommer hingegen<br />

sorgt das Wasser des Ontariosees durch seinen<br />

Wärmespeicher dafür, dass rund um die Niagarafälle<br />

Wein angebaut werden kann. Vor allem<br />

hat der Ontariosee zwei Eigenschaften, die der<br />

Zürichsee nie haben wird. Einerseits sind Gezeiten<br />

merkbar und andererseits ist die Erdkrümmung<br />

zu sehen, wenn man über den See blickt.<br />

Aber der Lake Ontario ist nicht der einzige See,<br />

sondern einer von rund zwei Millionen Seen in<br />

Kanada.<br />

Ein Land mit Strom<br />

Der Sankt-Lorenz-Strom zieht sich über<br />

3‘000 Kilometer durch Kanada und dient als<br />

wässerige Strasse zwischen den Grossen Seen<br />

und dem Atlantik. Er ist der wichtigste Fluss in<br />

Kanada überhaupt, dies aber nicht nur, weil er<br />

die Provinz Ontario vom US-Staat New York<br />

trennt. Da der Fluss sehr nahrungsreich ist, halten<br />

sich einige Walarten gerne darin auf. So zählen<br />

Blau-, Weiss- und Finnwale zu den Bewohnern<br />

des Sankt-Lorenz-Stroms. Dort tummelt<br />

sich der weltweit grösste Bestand an Karpfen.<br />

Obwohl der Strom von Kingston bis zum Atlantik<br />

nur knapp 75 Meter Höhenunterschied überwindet,<br />

ist er wegen vieler Stromschnellen auf<br />

kanadischer Seite nur bis Montreal mit Schiffen<br />

befahrbar. Mit der Eröffnung des Lachine-Kanals<br />

1825 werden diese Stromschnellen umfahren.<br />

Eine der grössten Schiffskatastrophen ereignete<br />

sich übrigens im Mai 1914. Das kanadische<br />

Passagierschiff Empress of Ireland kollidierte<br />

mitten in der Nacht bei starkem Nebel mit<br />

einem anderen Schiff. Darauf sank die Empress<br />

of Ireland und riss mehr als tausend Passagiere<br />

mit in den Tod.<br />

Wenn Wasser donnert<br />

In der indianischen Sprache wird für den Begriff<br />

«donnerndes Wasser» der Ausdruck Niagara<br />

verwendet. Wer schon an den Niagarafällen<br />

stand, weiss exakt, was damit gemeint ist. Zwischen<br />

dem Ontariosee und dem Eriesee fliesst<br />

der Niagara-River und stürzt sich täglich rund<br />

60 Meter in die Tiefe. Gerechterweise teilt sich<br />

der Fluss in zwei Teile, bevor er sich hinab stürzen<br />

lässt. Der kleinere Teil – oh je – gehört den<br />

Amerikanern. Der imposante, mit fast 800 Me-<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

tern doppelt so breite Fall hingegen den Kanadiern.<br />

Ein einziges Mal hat es sich einmal ausgedonnert<br />

mit den Niagarafällen. Im Jahre 1848<br />

kam einfach kein Wasser mehr durch den Niagarafluss,<br />

als Eisblöcke am Eriesee den Austritt des<br />

Flusses für etwa 30 Stunden blockierten. Schön<br />

blöd, wer da einen Ausflug an die Niagarafälle<br />

gebucht hatte.<br />

Der Niagara-Kick<br />

Abenteuerliche Erfindungen wie gepolsterte<br />

Fässer, an U-Boot erinnernde Gefässe und raketenförmige<br />

Objekte sollten den Sturz über die<br />

Wasserfälle für Menschen ermöglichen. Nun,<br />

den Fall haben alle Probanden geschafft, nur<br />

das Überleben war bei jedem zweiten Fall das<br />

Problem. Der erste bekannte «Niagara-Jumper»<br />

war Kirk Jones, der sich ohne Hilfsmittel am 20.<br />

Oktober 2003 über die Fälle stürzte. Ein paar<br />

Rippenbrüche und die Einweisung in eine psychiatrische<br />

Anstalt waren das Ergebnis. Nach<br />

dem Kentern eines Motorboots trieb der siebenjährige<br />

Roger Woodward über die Wasserfälle<br />

und stürzte in die Tiefe. Dank der Rettungsweste,<br />

die der Kleine trug, wurde er von der<br />

Mannschaft eines Touristenboots am Fusse der<br />

Fälle gerettet. Eine Gehirnerschütterung, ein<br />

Schock und drei Tage Spitalaufenthalt waren<br />

der einzige Schaden, den der Junge davontrug.<br />

Eine Schifffahrt die ist wichtig<br />

Die Binnenschifffahrt ist wie in Basel auch in<br />

Kanada sehr bedeutend. Wenn keine natürlichen<br />

Wasserwege bereitstanden, wurden eben<br />

Kanäle wie der Rideau Kanal gebaut. Dieser<br />

führt vom Ontariosee bis zur Hauptstadt Ottawa.<br />

Doch dank der vielen Seen ist natürlich das<br />

Kanu seit jeher das Transportmittel überhaupt.<br />

Manche Orte sind sogar ausschliesslich über<br />

den Seeweg erreichbar, wie beispielsweise entlang<br />

der Westküste von Vancouver nach Port<br />

Hardy und zu den Queen-Charlotte-Inseln.<br />

Sollte sich Kanada über irgendetwas Sorgen<br />

machen, dann am wenigsten über das etwaige<br />

Fehlen von Wasser. Dieses Lebenselixier ist sowohl<br />

in flüssiger als auch in eisiger Form in Massen<br />

vorhanden.<br />

Christian Wehrli<br />

Fotos: Christian Wehrli


Dezember 2010 | www.neubad.com 23<br />

Immoline-Basel AG – erfolgreich im Quartier!<br />

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Wissen über Quartiergeschichte und deren<br />

Bauten und sein grosses Archiv sind ein wesentlicher<br />

Vorteil für einen erfolgreichen<br />

Verkauf. Am meisten freut Thomas Köstner,<br />

dass viele der Liegenschaften an Familien<br />

verkauft werden konnten, sodass wieder<br />

viele Kinder im Quartier heranwachsen.<br />

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24 www.neubad.com<br />

Binningen<br />

Musical Blind Date<br />

Wer hat den ersten Hit für die Rolling Stones geschrieben? Wer sang in den 80ern<br />

den Hit «Juliet»? Wie hiess der Sänger in Woodstock, der über «Vietnam» sang?<br />

Welche Schuhe trug Elton John am Begräbnis von Lady Di?<br />

Dies sind zwar kaum Fragen, die für die<br />

Menschheit bedeutend sind. Aber für Larissa<br />

und Ed ist Musik ein wichtiger und grosser Teil<br />

ihres Lebens. Zudem hat sie vor über 25 Jahren<br />

die Musik als Paar zusammengebracht. Zufällig,<br />

wie das Leben manchmal so spielt.<br />

Spielplatz Musik<br />

Mit sechs Jahren hat Larissa bereits Klavierspielen<br />

gelernt. Später hat sie in einem Orchester<br />

gespielt und fand das einfach wunderbar.<br />

Mitten im Orchester zwischen Geigen, Oboen,<br />

Pauken und Cello zu sitzen und mitzuspielen<br />

war für sie das Grösste. Seitdem ist sie vom Musikvirus<br />

befallen. Ihre erste Platte hat sie als<br />

Zehnjährige gekauft und sie ist heute noch stolz<br />

auf ihren guten Geschmack. Die Platte war von<br />

Simon and Garfunkel. Für eine Zehnjährige ein<br />

absolut verzeihlicher Kauf.<br />

Welt ohne Musik? Forget it!<br />

Ein stiller Tag ohne Musik ist auch für weniger<br />

musikalische Menschen kaum vorstellbar.<br />

Aber für Musikbegeisterte eine schon fast an<br />

Panik grenzende Vorstellung. Musik ist für Larissa<br />

wie Luft zum Atmen, meint sie. Musik ist ein<br />

Stimmungsbarometer und ein Stimmungsmacher<br />

gleichzeitig. Töne transportieren Gefühle<br />

und Erinnerungen über Jahre hinweg und lassen<br />

beim Anhören eines Songs das Erlebnis als<br />

Film ablaufen. Die Erinnerungen sind farbig und<br />

dreidimensional wieder da. Eine erstaunliche<br />

Fähigkeit, die ein paar aneinandergereihte Töne<br />

aufweisen können.<br />

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte<br />

Es mag ja sein, dass diese Aussage stimmt.<br />

Für die volle Wirkung auf die Sinne ist aber meist<br />

die Kombination aus Bild, Wort und Ton notwendig.<br />

Jeder Hitchcock-Film wäre kaum so<br />

spannend, wenn die Musik nicht im richtigen<br />

Moment den Druck auf die Zuschauer verstärken<br />

würde. Welche Kraft die Musik hat, war La-<br />

rissa schon als Kind völlig klar. Der Genuss beim<br />

Spielen des Instruments und die sichtbare Wirkung<br />

auf die Zuhörer sind eben unvergleichlich.<br />

Diese Faszination hat sie so stark in die Welt der<br />

Musik verschlagen, dass sie nach Nachrichten<br />

von Musikern und Bands regelrecht gelechzt<br />

hat. Und nach der Musik selbst natürlich auch.<br />

Ihre Vorlieben waren bereits früh Bands wie Depeche<br />

Mode, Cult, Erasure und Yazoo. Jedoch ist<br />

ihr Musikgeschmack sehr weit gespannt, was<br />

natürlich ihre eigenen Kinder ebenso freut.<br />

Denn Mama kann mitreden, wenn es um aktuelle<br />

Musiktrends geht.<br />

Liebe geht durchs Ohr<br />

Na klar, durch den Magen natürlich auch.<br />

Aber bei Larissa und Ed war es wirklich die Musik,<br />

die sie zusammengeführt und – vielleicht<br />

– auch zum Ehepaar werden liess. Begonnen<br />

hat das junge Glück, als Larissa mit Freunden ein<br />

Konzert von Depeche Mode besuchen wollte.<br />

Jedoch hat ihr männlicher Begleiter einfach abgesagt<br />

und an seiner Stelle einen Freund geschickt.<br />

Obwohl sich die beiden nicht kannten,<br />

hat es im Gehörgang und in der Herzfrequenz<br />

«klick» gemacht. Denn Ed ist genauso ein Musikbegeisterter<br />

wie seine zukünftige Ehefrau<br />

Larissa. Ein musikalisches Blinddate mit vollem<br />

Erfolg – bis heute.<br />

Musik ist überall<br />

Durch die modernen technischen Mittel ist<br />

das Musikangebot für Verrückte wie Larissa und<br />

Ed ein wahres Märchenland. Vorbei sind die Zei-<br />

| Dezember 2010<br />

ten, als man sich im Plattenladen die Füsse platt<br />

gestanden und sich durch unzählige Titel<br />

durchgehört hat. Heute ist die Plattensammlung<br />

auf dem iPod verstaut und im Computer<br />

gespeichert. Dass die beiden mit ihrer Begeisterung<br />

nicht alleine sind, zeigen auch die vielen<br />

Angebote an Musikplattformen ähnlich dem<br />

Wikipedia-Prinzip. Fans und Kenner geben ihr<br />

Wissen weiter und arbeiten in ihrer Freizeit kostenlos<br />

an der Pflege dieser Musikportale – einfach<br />

aus Freude am gemeinsamen Hobby.<br />

Wikipedia … Musipedia … amazing!<br />

Jede Band, jeder nur halbwegs bekannte<br />

Musiker und jede Musikerin sind da aufgeführt.<br />

Nicht nur die Biographie ist dort gelistet, sondern<br />

auch welche Musiker bei einzelnen Album<br />

mitgespielt haben, welche Songs in der Hitparade<br />

waren, wer das Studio bei welcher Produktion<br />

geputzt hat … alles da. Larissa klinkt sich fast<br />

nicht mehr ein vor Begeisterung. Denn sie hat<br />

sich schon immer für alles interessiert, was mit<br />

ihren Lieblingsbands und -musikern zu tun hatte.<br />

Das war früher ein eher mühsames Unterfangen,<br />

weil dies über Fanclubs und Musikzeitschriften<br />

nur mangelhaft vor sich ging. Heute<br />

gibt es die gewünschte Information per Mausklick.<br />

Bei Ed und Larissa wird der Gesprächsstoff<br />

wohl so schnell nicht versiegen, solange es Musik<br />

und Musiker gibt. Die Chancen stehen gut.<br />

Christian Wehrli


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Kultur<br />

«Wenn’s am Mäntig 4i<br />

schloot»<br />

Fasnächtlicher Rundgang durch Basel vor den drei schönsten Tagen –<br />

auch für Nichtfasnächtler.<br />

Die Vorfreude ist meist die schönste<br />

Freude. Dies ist bei der Basler Fasnacht<br />

auch so. Schyynts. Aber eben nur teilweise.<br />

Mal im Ernst: welche Vorfreude könnte<br />

das eigentliche Fasnachtsfieber wirklich ersetzen?<br />

Eben! Möchten Sie vom Fasnachtsfieber<br />

angesteckt werden? Mit dem Morgestraich<br />

um vier Uhr früh wird es auf einen<br />

Schlag dunkel in der Stadt und Frau Fasnacht<br />

übernimmt für drei Tage die Herrschaft.<br />

Auf diesem Rundgang erfahren Sie<br />

alles über die Fasnacht von ihren Ursprüngen<br />

bis zu ihrer heutigen Gestalt.<br />

Sonntag, 30. Januar Holeestrasse 2011 um 158, 15 4054 Uhr Basel<br />

Dauer des Rundgangs rund 90 Minuten<br />

Anschliessend kleiner Apéro<br />

Erwachsene CHF 39.—, Kinder CHF 29.--<br />

Treffpunkt am Tinguely-Brunnen<br />

Aber ein wenig hinter die Kulissen und<br />

zurück in die Vergangenheit der Basler Fasnacht<br />

zu blicken, macht nicht nur gescheiter,<br />

sondern auch Lust auf die wirklichen<br />

«Drey Dääg Basler Fasnacht» vom 14. Bis 17.<br />

März 2011.<br />

Nach dem vielen neuen und alten Wissen<br />

über die Fasnacht freuen wir uns noch<br />

viel mehr auf die Fasnacht. Wenn das überhaupt<br />

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Dezember 2010 | www.neubad.com Kultur 27<br />

«Boogie Bobs»<br />

Man nehme zwei Bobs, setze sie an zwei<br />

Pianos – fertig sind die «Boogie Bobs».<br />

Bob Baldori und Bob Seeley verstehen<br />

sich musikalisch und menschlich ausgezeichnet.<br />

Beide gehören zu den weltbesten<br />

Boogie-Woogie-Pianisten. Aber<br />

das stört sie eigentlich nicht besonders.<br />

Die beiden Top-Pianisten haben sich vor ein<br />

paar Jahren auf einem Boogie-Festival getroffen.<br />

Aus dem gegenseitigen Respekt haben sie<br />

beschlossen, die Geschichte des Boogie in dem<br />

Film «Boogie Stomp!» zu dokumentieren.<br />

Bob Baldori, der Anwalt<br />

Bob Baldori ist seit vierzig Jahren in Sachen<br />

Boogie und Rock ’n’ Roll unterwegs. Er begann<br />

seine Karriere in Detroit in den späten sechziger<br />

Jahren mit seiner Band «Woolies». Bald landeten<br />

sie den nationalen Hit «Who do you love».<br />

In seiner langen Karriere als Boogie-Woogie-Pianist<br />

und Harmonikaspieler ist Bob mit vielen<br />

Musikergrössen aufgetreten. Nebst Chuck Berry<br />

hat er mit Muddy Waters, Del Shannon, John<br />

Lee Hooker, Luther Allison und Bo Diddley gespielt.<br />

Zudem hat er über 200 Alben produziert<br />

und als Toningenieur den Sound mitgestaltet.<br />

Um sich eine Pause vom Musizieren zu gönnen,<br />

hat Bob Baldori Jura studiert. Er arbeitet an sich<br />

hauptberuflich als Anwalt, unter anderem für<br />

Klienten wie Chuck Berry.<br />

Hinter seinem grossen Haus produziert er hervorragende<br />

eigene Zigarren. Die schmecken<br />

besser als ein kubanisches Pendant. Sagt er und<br />

grinst.<br />

Bob Seeley, der Krabbenbar-Pianist<br />

Täglich um sieben Uhr abends streckt der Pianist<br />

seine Arme aus, knackt mit den Fingern<br />

und legt los. In Charley’s Crab, Detroit, spielt die<br />

Nummer eins der Boogie-Woogie-Pianisten<br />

seit 32 Jahren fünf Mal die Woche für die Menschen,<br />

die es sich nach Feierabend mit Drinks<br />

und Krabbencocktail gemütlich machen. Die<br />

Unterhaltung der Gäste versiegt, die Füsse der<br />

Gäste wippen im Takt und die Stimmung hebt<br />

sich, sobald «Boogie Bob» zu spielen beginnt.<br />

Bob Seeley und Bob Baldori<br />

Nach einem langen Set kommt Bob der Geschichtenerzähler<br />

zum Vorschein. Er unterhält<br />

die Gäste mit Storys über das Who-is-Who der<br />

amerikanischen Boogie- und Jazzpianisten der<br />

vergangenen 100 Jahre. Bob Seeley selbst ist<br />

80-jährig, wirkt aber eher wie ein Sechzigjähriger.<br />

Sein Pianospiel wird auch als «Left Hand of<br />

God» bezeichnet.<br />

Boogie Woogie trifft russische Seele<br />

Zwei Bobs, vier Hände, zwanzig Finger und 100<br />

Jahre Boogie – die beiden phänomenalen Pianisten<br />

haben ihre Talente vereint. Die Auftritte<br />

der beiden bieten aussergewöhnliche musikalische<br />

Ein- und Ausblicke in die Jazz-, Blues-,<br />

Boogie- und Rockgeschichte. Bereits dreimal<br />

sind die beiden Ausnahmepianisten nach Moskau<br />

eingeladen worden, um mit ihrem Spiel die<br />

russische Seele zu berühren. Bei der zweiten<br />

Anfrage meinte Bob Seeley: «I’m gonna walk<br />

my dog in Florida», was übersetzt hiess: «Vergiss<br />

es!». Deshalb hat Bob Baldori den bekannten<br />

deutschen Boogiepianisten Martin Schmitt<br />

zu den Russland-Konzerten engagiert. Beim<br />

dritten Russland-Engagement waren dann wieder<br />

die beiden Bobs im Osten zu Konzerten unterwegs.<br />

Was ist eigentlich Boogie-Woogie?<br />

Seine Blütezeit hatte der Boogie-Woogie Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts. In verschiedenen<br />

Musikstilen wird der Boogie-Woogie genannt.<br />

Aber vor allem in den Camps der afroamerikanischen<br />

Arbeiter im Süden der USA, in den Lagern<br />

der Eisenbahnarbeiter und Holzfäller wurde<br />

Boogie-Woogie gespielt. Das «Barrelhouse<br />

Piano» wurde in den Bretterbuden gehört, in<br />

denen die Whiskey- und Bierfässer gelagert<br />

wurden. Der Boogie Style hat die Leute zu ausgelassenem<br />

Tanzen animiert.<br />

Charakteristisches Merkmal des klassischen<br />

Boogie-Woogie ist das «Ostinato» der linken<br />

Hand, mit den regelmässig wiederkehrenden<br />

Bassfiguren, während die rechte Hand den Rest<br />

der Klaviatur für die – oftmals improvisierte –<br />

Melodie ausgiebig nutzt. Ein beliebtes Motiv in<br />

vielen Boogie-Woogie-Stücken bildet die Eisenbahn,<br />

deren stampfender Rhythmus häufig<br />

durch die linke Hand imitiert wird, während die<br />

rechte Hand die Reise mit der Eisenbahn «erzählt».<br />

Alter schützt vor Boogie nicht<br />

Die beiden Bobs bringen zusammen 150 Jahre<br />

Lebenserfahrung auf die Bühne. Beide «duellieren»<br />

sich mit dem gegenseitigen Boogie-Spiel<br />

oder ergänzen sich auf überaus harmonische<br />

Weise. Mit dem Dokumentarfilm «Boogie<br />

Stomp!» (www.boogiestomp.com) wird die Geschichte<br />

des Boogie-Woogie erzählt, aber auch<br />

seine Protagonisten beleuchtet. Dazu gehören<br />

Bob Seeley und Bob Baldori als lebende und<br />

hoch aktive Legenden eines fröhlichen Musikstils<br />

der amerikanischen Kultur.<br />

Bob Seeley mit seinen 80 und Bob Baldori mit<br />

seinen 67 Jahren sind auf der Bühne vieles.<br />

Aber bestimmt nicht alt.<br />

Christian Wehrli


28 Gesundheit<br />

Thomas C. Song<br />

Dr.<br />

Elemente und<br />

Zellen<br />

Die östliche Medizin basiert auf einer<br />

mehr als dreitausend Jahre alten Philosophie.<br />

Die westliche Medizin ist viel jünger.<br />

Aber beide medizinischen Richtungen haben<br />

ihre Berechtigung. Bei der Untersuchung<br />

oder der Diagnose stellt sich die<br />

Frage, welche der beiden medizinischen<br />

Richtungen besser ist.<br />

Nehmen wir mal das Herz als Beispiel. In<br />

der westlichen Medizin ist das Herz ein Organ,<br />

einfach nur Material. Die chinesische<br />

Medizin sieht das Herz als «König des Körpers».<br />

Hat das Herz ein Problem, dann haben<br />

alle Organe im Körper ein Problem.<br />

Organverpflanzung sehen wir als problematisch,<br />

nehmen wir mal die Nieren als<br />

Beispiel. Man kann technisch eine der beiden<br />

Nieren verpflanzen, aber jede der Nieren<br />

hat eine andere Funktion. Die eine Niere<br />

steht für Wasser, die andere für Feuer. Ist<br />

eine der beiden verpflanzt, dann stimmt<br />

die Balance nicht mehr.<br />

TCM sieht die Verbindungen jedes Organs<br />

mit dem Körper. So hat die Niere direkten<br />

Einfluss auf die Knochen. Nehmen<br />

wir an, Sie haben Kalziummangel, was ja<br />

bekanntlich schlecht für die Knochen ist.<br />

Die westliche Medizin wird die Einnahme<br />

von Kalziumpräparaten verschreiben. TCM<br />

aber wird versuchen, die Nierenfunktion zu<br />

stärken. Denn wenn die Nieren stark sind,<br />

werden beispielsweise die Zähne weniger<br />

schmerzempfindlich sein. Der gesamte<br />

Knochenaufbau wird stärker, wenn die Nierenfunktion<br />

stark ist. Deshalb versucht TCM<br />

mit Akupunktur die Niere zu stärken. Der<br />

grösste Unterschied zwischen TCM und der<br />

westlichen Medizin? Westliche Medizin betrachtet<br />

jeweils nur das einzelne Organ.<br />

TCM nimmt aber den ganzen Körper in den<br />

Blick – im Wissen, dass alle Organe miteinander<br />

durch Meridiane vernetzt sind.<br />

Schlaganfall! Wie weiter?<br />

Nehmen wir ein aktuelles Beispiel eines meiner<br />

Schlaganfall-Patienten. Im Verständnis der<br />

traditionellen chinesischen Medizin sind die<br />

Funktionalitäten nach dem Schlaganfall nicht<br />

zerstört, sondern sie schlafen nur. Was können<br />

wir dagegen tun? Ganz einfach – wir wecken<br />

die Funktionalitäten wieder auf. «Wake up the<br />

guy!»<br />

Die Kombination macht’s.<br />

Für das Aufwecken schlafender Funktionen<br />

verwenden wir einerseits die Akupunktur und<br />

begleitend dazu einige TCM-Präparate. Meistens<br />

ist das Problem nicht nur die nicht reagierende<br />

Hirnfunktion, sondern der Mukus (zähflüssiges<br />

Sekret zum Schutz der Schleimhaut)<br />

hat Teile des Gehirns überdeckt. Damit wird die<br />

Durchblutung von Gefässen blockiert.<br />

Wir müssen diese Teile nun vom Mukus befreien.<br />

Dazu nimmt unser Patient ein Präparat,<br />

das mindestens dreissig verschiedene Komponenten<br />

enthält. Die meisten werden aus Bestandteilen<br />

von Insekten hergestellt. Warum Insekten?<br />

Nun, TCM beobachtet die Insekten, beispielsweise<br />

die Ameise. Die kleine Ameise kann<br />

ein Mehrfaches ihres eigenen Körpers hochheben.<br />

Wie tut sie das? Eben solche Komponenten<br />

und das Wissen davon verwendet die chinesische<br />

Medizin für ihre Präparate.<br />

Hoffnungslos? Nicht zwingend.<br />

Jeder Schlaganfall und jeder Körper sind unterschiedlich.<br />

Dann spielen die Zeit und der allgemeine<br />

Zustand des Patienten vor dem<br />

Schlaganfall eine grosse Rolle. Aber mit der richtigen<br />

Behandlung lassen sich bei vielen Schlaganfall-Patienten<br />

zwischen 60 und 90 Prozent<br />

der Funktionen wiederherstellen. Im aktuellen<br />

Fall zeigen der rechte Arm und der rechte Fuss<br />

Lähmungserscheinungen. Ich bin überzeugt,<br />

dass innerhalb von sechs Monaten mit der Behandlung<br />

der Patient wieder ohne Stock gehen<br />

und seinen Arm bewegen kann.<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

Der grösste Erfolg der Behandlung ist bis zu einem halben Jahr nach dem Schlaganfall<br />

zu erreichen. Die Vernetzung des Hirns mit allen Organen des Körpers bildet<br />

die Grundlage für eine erfolgversprechende Behandlung durch die Traditionelle<br />

Chinesische Medizin.<br />

Die Sprache ist gestört, nicht das Denken.<br />

Der Patient denkt genauso klar und normal<br />

wie vor der Attacke. Er weiss genau, was er sagen<br />

will. Aber die Sprache funktioniert nicht,<br />

wie sie sollte. Mit der Behandlung durch Akupunktur<br />

wird der Patient auch wieder klar sprechen<br />

können. Auch hier denke ich, so zwischen<br />

vier und sechs Monaten wird dies dauern und<br />

mindestens zu 90 Prozent wird wiederhergestellt<br />

sein. Das heisst, der Patient kann klar und<br />

deutlich aussprechen, was er sagen will.<br />

Glücklicherweise wird auch eine Zusammenarbeit<br />

mit Ärzten der westlichen Medizin vermehrt<br />

praktiziert. Auch das Gesundheitswesen<br />

unterstützt teilweise die Behandlung mittels<br />

Traditioneller Chinesischer Medizin. Es lässt sich<br />

eben von beiden Wissenschaften, der westlichen<br />

wie auch der östlichen, lernen.<br />

Lernen sollten wir ja immer weiter, als Wissenschaftler<br />

wie auch als Mensch.


Dezember 2010 | www.neubad.com Philosophie<br />

29<br />

Der Sinn des Lebens?<br />

Ich wurde gebeten, über etwas sehr Einfaches zu berichten: den Sinn des Lebens.<br />

Ein interessantes Thema, über das es sich lohnt, nachzudenken. Eigentlich finde ich<br />

mich gar nicht so gut vorbereitet, um über dieses Thema zu schreiben.<br />

Vor ein paar Jahren hätte mir diese Frage<br />

Schwierigkeiten bereitet. Denn in der High<br />

School wurde zwar über den Sinn des Lebens<br />

gesprochen, aber mehr mit einer theoretischen<br />

Distanz. Ich sah mich gar nicht in das «Spiel des<br />

Lebens» involviert. Ich war mehr der Zuschauer.<br />

Monty Python – die Therapie<br />

Erst als ich meine Frau und ihre Kinder kennenlerne,<br />

nähere ich mich Schritt um Schritt<br />

dem Spielfeld des Lebens. Mein bester Tipp, um<br />

den Sinn des Lebens zu erkennen, ist, sich Monty<br />

Pythons Film «Meaning of Life» anzusehen.<br />

Am besten mehrmals. Dann kann man für sich<br />

ein paar höchste eigene und eigenwillige Gedanken<br />

zu diesem Thema entwickeln.<br />

Erst als ich selbst Vater werde, wird mir bewusst,<br />

dass das Leben ja zeitlich begrenzt ist. Es<br />

wird plötzlich wichtig, grosszügig zu Mitmenschen<br />

zu sein, zum Partner und zu den Kindern.<br />

Vorher war das nicht wichtig, aber jetzt merke<br />

ich, wie dieses Verhalten zu wirklicher Zufriedenheit<br />

führen kann. Es ist nie leicht, dies zu tun.<br />

Aber plötzlich bin ich wirklich mitten im Spiel,<br />

mitten im Feld.<br />

Sinn des Lebens – massgeschneidert<br />

Wahrscheinlich wird jeder Mensch seinen<br />

höchsteigenen Sinn des Lebens entdecken. Obwohl,<br />

akademisch gesehen und mit meinem<br />

philosophischen und theologischen Hintergrund<br />

habe ich immer nach etwas Höherem,<br />

Grösserem gesucht. Wobei die Grösse darin liegen<br />

mag, grosszügig zu sein. Zum eigenen Umfeld,<br />

zur Familie und auch zu Fremden. Das ist<br />

bestimmt nicht leicht und bleibt Theorie, bis<br />

man es selbst versucht.<br />

Durch meine Kinder habe ich die tägliche<br />

Herausforderung erfahren, noch besser zu werden,<br />

höhere Ziele zu erreichen, weiter zu kommen.<br />

Immer mehr, als du denkst. Es ist nicht<br />

einfach, aber wundervoll dies zu tun.<br />

Mitten im Spiel<br />

Jeder Mensch hat einen Ausgangspunkt, wo<br />

die Reise beginnt. Je mehr ich sehe, wie meine<br />

Kinder das Leben reflektieren, desto besser<br />

kann ich verstehen, was den Wert des Lebens<br />

ausmacht. Und es hilft mir, mich selbst besser zu<br />

verstehen. Es ist nicht leicht, jeden Tag diese Herausforderungen<br />

wirklich zu leben. Aber es<br />

lohnt sich, dadurch die Welt ein wenig besser zu<br />

machen. Alles beginnt eben im eigenen kleinstmöglichen<br />

Umfeld. Mit dem Partner, den Kindern,<br />

Nachbarn oder auch mit den kleinen und<br />

grossen Feinden.<br />

Erst jetzt fühle ich mich als Teil des Spiels,<br />

nicht nur als ferner Beobachter oder Zuschauer.<br />

Und vor allem bin ich kein Theoretiker mehr, der<br />

von Dingen spricht, die er nicht versteht.<br />

Im Gegenteil! Ich bin jetzt mitten drin im<br />

Spiel oder Leben und Teil des Ganzen. Das ist<br />

meine persönliche Sicht auf den Sinn des Lebens.<br />

Matthew McKay<br />

Presbyterian Minister<br />

Theologie konkurriertWissenschaft?<br />

Mein Name ist Matthew McKay, Pfarrer<br />

der Presbyterian Church in Kanada und ein<br />

Freund von Christian Wehrli. Christian bat<br />

mich, ein wenig über meinen Background<br />

zu sprechen. Ich bin «Minister of the Presbyterian<br />

Church» in Aurora bei Toronto. In<br />

der Schweiz ist das die Reformierte Kirche,<br />

soviel ich weiss. Ich habe Philosophie und<br />

politische Wissenschaft mit Fokus auf politische<br />

Philosophie studiert. Mit der politischen<br />

Philosophie studierte ich vor allem<br />

die Theorien von Sokrates und Plato über<br />

Verwaltung und wie wir Gemeinschaften<br />

effizient organisieren. Ein Teil des Studiums<br />

befasste sich mit der Theologie.<br />

Ich war nie der Meinung, dass Theologie<br />

mit irgendwas konkurriert. Ich empfinde<br />

es als Irrtum, wenn über Theologie als<br />

«die Feindin der Wissenschaft» gesprochen<br />

wird.<br />

Vor der Reformation, also im Mittelalter,<br />

gehörte der Klerus nicht unbedingt zu den<br />

Gescheitesten. Nach der Reformation fand<br />

eine Art Revival in der akademischen Sicht<br />

der Theologie statt. Jetzt wurden die Informationen<br />

nicht nur einfach entgegengenommen,<br />

sondern kritisch untersucht. An<br />

meiner Arbeit gefällt mir vor allem, mich<br />

kritisch mit der Religion, mit Gott, der Doktrin<br />

auseinanderzusetzen. Aber auch anderen<br />

Menschen zu helfen, sich ebenfalls kritische<br />

Gedanken zu machen. Ich bin überzeugt,<br />

dass gut ausgebildete, gut informierte<br />

Menschen zu einer besseren Welt<br />

beitragen.<br />

Viele Menschen denken, dass kritisches<br />

Denken in der Kirche nicht stattfinden darf.<br />

Doch das tut es aber. Denn Calvin und Luther<br />

haben die kritische Suche und das Verstehen<br />

ja schliesslich gefördert.


30<br />

Astrologie<br />

Rahel Visconti<br />

M.A., Diplomierte psychologische Astrologin<br />

Den Tiefsee-Explorationen durch den Skorpion folgend, tritt<br />

die Sonne in das Zeichen des Schützen ein (22. November –<br />

21. Dezember). Man kann sich fragen, wie es kommt, dass ein<br />

solch feuriges und abenteuerliches Zeichen mit einer so<br />

dunklen und trüben Zeit des Jahres verbunden ist.<br />

Die zwei anderen Feuerzeichen<br />

scheinen mehr mit<br />

dem Trend der Saison im Einklang<br />

zu sein: der Widder, der<br />

mit dem Feuer der wieder<br />

auferstehenden Natur nach<br />

vorne stürmt, und der Löwe,<br />

der sich wohlig in der grössten<br />

Sommerhitze räkelt …<br />

Nun, das Feuer des Schützen<br />

ist ein inneres Feuer, ein geistiges<br />

Feuer. Hier geht es um<br />

Vision, um die Zukunft, um<br />

das Potenzial der Dinge. Jedes<br />

Abenteuer beginnt mit<br />

einer Idee, mit dem Erkennen von Möglichkeiten und dem Projizieren von<br />

Gedanken. Im Schützen werden die Horizonte erweitert, die Grenzen gesprengt<br />

und die grossen Fragen gestellt. Traditionell ist der Schütze das<br />

Zeichen des Philosophen, der Forscherin, des Priesters und der Richterin.<br />

Der nach oben gerichtete Pfeil visiert die Sonne an – das Auge des Universums<br />

, um zur Wahrheit und zur kausalen Ebene zu gelangen. Die Herausforderung<br />

im Schützen besteht darin, sich zu konzentrieren und eine Sache<br />

bis zum Ende zu denken und zu führen. Es kann in diesem Zeichen<br />

vorkommen, dass der stets präsente Enthusiasmus und die grosse Unternehmungslust<br />

dahin tendieren, sich stets für neue Projekte zu begeistern,<br />

und irgendwie sieht der Rasen in Nachbars Garten einfach oft grüner aus<br />

als der eigene …<br />

Der Herrscher des Schützen ist Jupiter (griechischer Zeus), dem viel<br />

Grosszügigkeit, Optimismus, Toleranz, Überschwang und Lebensfreude<br />

nachgesagt wird. Wie auch der Archetypus des Schützen hat Jupiter wenig<br />

Geduld für kleinkarierte Detailhaftigkeit und Argumente, die ihn zur<br />

Vorsicht mahnen und somit einengen und beschränken. Freiheit, (Spiel-)<br />

Raum und die Vision unendlicher Möglichkeiten sind wichtige Bedürfnisse<br />

hier. Dies trifft im Allgemeinen auf die Sonne im Schützen zu, kann<br />

aber auch beobachtet werden bei Menschen mit Aszendent oder Mond<br />

in diesem Zeichen. Ein stark gestellter Jupiter im Geburtshoroskop (zum<br />

Beispiel am Aszendenten oder in Konjunktion mit der Sonne) kann ebenfalls<br />

eine gewisse Schützen-Würze verleihen.<br />

Schütze und Steinbock<br />

www.neubad.com | Dezember 2010<br />

Nach der tiefsten Dunkelheit der Wintersonnenwende tritt<br />

die Sonne in das Zeichen des Steinbocks ein (22. Dezember –<br />

19. Januar) und beginnt den neuen Zyklus der zunehmenden<br />

Tage.<br />

Zum Jahresanfang wird<br />

oft Neues formuliert und oft<br />

erklingt, trotz des berüchtigten<br />

Januarlochs, eine optimistische<br />

Note. Der Steinbock<br />

ist nach dem Stier und<br />

der Jungfrau das dritte Erdzeichen.<br />

In der Erde geht es<br />

um den materiellen Aspekt<br />

unserer Existenz, und als Erdzeichen<br />

hat man damit zurechtzukommen.<br />

Wie auch<br />

das gehörnte Geschöpf aus<br />

den Bergen sind Steinböcke<br />

generell in der Höhe zu Hause<br />

und man findet sie nicht selten in führenden Stellen und vorsitzenden<br />

Positionen an. Steinböcke erscheinen auf den ersten Blick häufig ernst<br />

und manchmal etwas streng, aber unter der seriösen Fassade liegt oft ein<br />

sehr subtiler und origineller Humor. Der talentierte Rowan Atkinson ist ein<br />

Fallbeispiel; er parodiert oft und sehr geschickt führende Persönlichkeiten<br />

(wenn er nicht Mr. Bean ist).<br />

Der Steinbock weiss, was es heisst hart zu arbeiten, und Arbeit ist oft<br />

was ihn definiert. Das schmerzende Kniegelenk hin oder her, die Arbeit<br />

muss beendet, und dann noch dies und das erledigt werden, bevor eine<br />

Pause «verdient» wird. Diese Zähigkeit ermöglicht es dem Steinbock viel<br />

in seinem Leben zu verwirklichen. Wenn jedoch sein Selbstwertgefühl<br />

nur von der physischen Realisation und seiner Produktivität abhängig ist,<br />

kann dieses Zeichen eine Tendenz zur Arbeitssucht entwickeln. Die Berge<br />

in der Steinbock-Heimat symbolisieren auch den Aufstieg in die geistige<br />

Welt. Es geht hier also nicht nur darum, gut verwurzelt und mit der Materie<br />

vertraut zu sein, sondern auch darum, die Gipfel der Erkenntnis und der<br />

Erleuchtung zu erklimmen.<br />

Der ehrwürdige Saturn agiert als Herrscher des Steinbocks (griechischer<br />

Kronos) und wird oft in der Form eines knochigen, alten Mannes mit<br />

einer Sense dargestellt. Saturn mäht, erntet und trennt die Spreu vom<br />

Weizen. Dies ist oft ein zeitaufwendiges Unterfangen, aber Saturn, wie<br />

auch der Steinbock, versteht die Wunder und den Wandel der Zeit wie<br />

kein anderer Archetypus. Sonne, Mond oder Aszendent im Steinbock wie<br />

auch eine starke Saturn-Betonung verleihen oft beeindruckende Geduld<br />

und Ausdauer. Diese Menschen können warten, bis «ihre» Zeit kommt, wo<br />

sie die schwer verdienten Früchte ihrer Arbeit ernten, und dann, wie einst<br />

während der ausschweifenden Saturnalien, gebührend festen werden …


Dezember 2010 | www.neubad.com Veranstaltungen 31<br />

Christian Müller Konzert<br />

Do, 9. Dezember, 19:30 Uhr<br />

Quartierzentrum QuBa, Bachlettenstr. 12<br />

Klassische Musik ind er Adventszeit für Querflöte<br />

und Klavier. Mozart, Vivaldi, Pachelbel, Gluck,<br />

Saint-Saens...<br />

Gespielt von Christian Müller & Bettina Urfer<br />

erzählBar 3: «Neues über die Angst»<br />

So, 2. Januar 2011, 10:30 Uhr<br />

Quartierzentrum QuBa, Bachlettenstr. 12<br />

«Neues über die Angst» von und mit Guy Krneta<br />

und Christian Brantschen<br />

erzählBar 4: «Aus der Kindheit»<br />

So, 6. Februar 2011, 10:30 Uhr<br />

Quartierzentrum QuBa, Bachlettenstr. 12<br />

Erwin, heute 55 Jahre alt und die Autorin Katharina<br />

Tanner sowie die Illustratorin Monika Vogt<br />

Görner zeigen verschiedene Seiten der Arbeit zu<br />

ihrem derzeit entstehenden Grosseltern-Kinder-<br />

Buch mit dokumentarischen Erzählungen aus der<br />

Kindheit.<br />

Lösungswort<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Einsendeschluss: 31. Januar 2011.<br />

Hailige Bimbam<br />

Mi, 20. Oktober, 20:00 Uhr bis 31.12.2010<br />

Theater Fauteuil, Spalenberg<br />

Dialektlustspiel mit Mirjam Buess, Urs Bosshard,<br />

Susanne Hueber u.a.<br />

Jack and the Beanstalk<br />

Do, 9. Dezember, 19:00 Uhr | Fr, 10. Dezember,<br />

19:00 Uhr | Sa, 11. Dezember, 14 und 19 Uhr und<br />

So, 12. Dezember, 14:00 Uhr<br />

Theater Scala, Freie Strasse<br />

This year our Christmas Panto is the ever popular<br />

Jack and the Beanstalk, written and directed by<br />

Angela Robinson. Vorverkauf: Bider & Tanner<br />

Märli für Erwachsene<br />

Do, 23. Dezember, 20:00 Uhr<br />

Theater Fauteuil, Spalenberg<br />

Die Fauteuil-Kultveranstaltung zum Mitmachen :<br />

Das tapfere Schneiderlein<br />

Uusgrächnet Du!<br />

Do, 9. Dezember, 20:15 Uhr bis<br />

Sa, 18. Dezember, 20:15 Uhr<br />

Baseldytschi Bihni, Lohnhof 4<br />

Komödie von Derek Benfield,<br />

Regie: Salomé Im Hof<br />

Holeestrasse 158, 4054 Basel<br />

Telefon 061 301 49 56<br />

Am Neuweilerplatz, Busstation 36<br />

Ihr Reformhaus<br />

mit<br />

biologischen<br />

Frischprodukten<br />

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und über den Wettbewerb<br />

wird keine Korrespondenz geführt.<br />

und Lebensmitteln<br />

Dramenwahl - Theatersport<br />

Sa, 11. Dezember, 20:00 Uhr<br />

Kleinkunstbühne Rampe, Byfangweg 6<br />

Zwei Schauspielerteams treten auf der Bühne<br />

gegeneinander und miteinander an, um nach<br />

den Vorgaben des Publikums in verschiedenen<br />

Disziplinen zu improvisieren.<br />

Die Erlebniswarmduscher<br />

9. - 16. Dezember bis , 20:30 Uhr<br />

Theater im Teufelhof, Leonhardsgraben 47-49<br />

Musikalisches Wortkabarett mit Dietrich Faber<br />

und Martin Guth<br />

Triptychon<br />

Fr, 17. Dezember, 20:00 Uhr<br />

Basler Marionetten Theater, Münsterplatz 8<br />

Eine alte Weihnachtslegende nach Timmermans/Vetermann<br />

Café Philo mit Susanne Schmetkamp<br />

So, 12. Dezember, 11:30 Uhr<br />

Unternehmen Mitte, Salon, Gerbergasse 30<br />

Moderation Nadine Reinert (Weiterführung des<br />

Gesprächs am 19.12.) Eintritt frei<br />

In der Fremde<br />

Mi, 15. Dezember, 12:15 Uhr<br />

Historisches Museum, Barfüsserkirche<br />

Mobilität und Migration seit der Frühen Neuzeit.<br />

Führung. (Franz Egger)<br />

Ausgegraben<br />

Mi, 22. Dezember, 12:30 Uhr<br />

Antikenmuseum, St. Alban-Graben 5<br />

Schweizer Archäologen erforschen die griechische<br />

Stadt Eretria. Führung<br />

Der kleinste Weihnachtsmarkt in Basel<br />

Fr, 10. Dezember, 15:00-21:00 Uhr<br />

Sa, 11. Dezember, 10:00-18:00 Uhr<br />

ex Café Gina, Holeestrasse 157 Neubad<br />

Der kleinste Weihnachtsmarkt von Basel zeigt<br />

von funkelnd bis glänzend, warm, weich, süss,<br />

modisch, klein und geschmackvoll - einfach nur<br />

speziell.<br />

In der Fremde<br />

Mi, 29. Dezember, 12:15 Uhr<br />

Historisches Museum, Barfüsserkirche<br />

Mobilität und Migration seit der Frühen Neuzeit.<br />

Führung. (Thomas Hofmeier)ww<br />

Wettbewerb<br />

Ihr Gewinn:<br />

3 x eine Flasche LAVELA Douche Crème<br />

Gestiftet von:<br />

Holeestrasse 158, 4054 Basel<br />

Telefon 061 301 49 56<br />

Gewinner des letzten Wettbewerbs:<br />

• Christian Schwab, Herbolzheim<br />

Am Neuweilerplatz, Busstation 36<br />

• Erika Dietiker, Binningen<br />

• Irene Weiner, Basel<br />

Ihr Reformhaus<br />

Haben Sie das Lösungswort mit gefunden?<br />

So können Sie beim Wettbewerb mitmachen:<br />

Senden Sie das Lösungswort biologischen per SMS an 079 458 61 60,<br />

per Mail an wettbewerb@neubad.com Frischprodukten oder mit Postkarte<br />

an Actevent GmbH, Steinenring 40, 4051 Basel.<br />

und Lebensmitteln


Daueraktion<br />

5.– rabatt<br />

pro Stange<br />

Zigaretten<br />

Coiffure Windisch 11-08:Layout 1 16.7.2010 9:18 Uhr Seite 1<br />

Tabakwaren • Lotto/Euromillion<br />

Erlesene Whisky/Spirituosen • Zeitungen/Zeitschriften<br />

durchgehend offen<br />

Montag bis Freitag: 08.00–18.30, Samstag: 08.00–17.00<br />

Telefon 061 302 11 50<br />

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ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Montag 13.30 bis 18.30 Uhr<br />

Dienstag 8.00 bis 18.30 Uhr<br />

Mittwoch 8.00 bis 18.30 Uhr<br />

Donnerstag 8.00 bis 20.00 Uhr<br />

Freitag 8.00 bis 17.00 Uhr<br />

Hol- und Bring-Service<br />

Coiffeur WINDISCH<br />

Neubadstrasse 149<br />

4054 Basel<br />

Telefon: 061 302 14 44<br />

Tel. 061 302 14 44<br />

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1. Dezember 2010 – 24 . Dezember 2010<br />

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Unser Verwöhnprogramm<br />

für Damen und Herren:<br />

❖ Schneiden<br />

❖ Färben<br />

❖ Brushen<br />

❖ Dauerwellen<br />

❖ Mèches<br />

❖ Augenbrauen und<br />

Wimpern färben<br />

❖ Manicure und<br />

Handmassage<br />

❖ Gesichtspflege<br />

und -massage

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