Synkanzerogenese - Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin
Synkanzerogenese - Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin
Synkanzerogenese - Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Abb. 2: Auszug der „Richtline<br />
zur Festlegung einer dritten<br />
Liste von Arbeitsplatzrichtwerten“.<br />
Die europäische Klassifizierung<br />
<strong>für</strong> krebserzeugende<br />
Stoffe wird<br />
ab 2015 durch das<br />
GHS-System ersetzt<br />
(Tabelle 2). Grundsätzlich werden von der<br />
IARC nur öffentlich publizierte Daten <strong>für</strong><br />
die Einstufung bewertet.<br />
Tab 2:<br />
Gruppe 1<br />
Gruppe 2A<br />
Gruppe 2B<br />
Gruppe 3<br />
Gruppe 4<br />
Klassifizierungschema <strong>für</strong> krebserzeugende<br />
Stoffe (IARC) auf Basis der verfügbaren<br />
publizierten Literatur.<br />
Krebserzeugend <strong>für</strong><br />
den Menschen<br />
Wahrscheinlich krebserzeugend<br />
<strong>für</strong> den<br />
Menschen<br />
Möglicherweise<br />
krebserzeugend <strong>für</strong><br />
den Menschen<br />
Nicht klassifizierbar<br />
in Hinblick auf Kanzerogenität<br />
Wahrscheinlich nicht<br />
krebserzeugend <strong>für</strong><br />
den Menschen<br />
107 Stoffe<br />
59 Stoffe<br />
267 Stoffe<br />
508 Stoffe<br />
1 Stoff<br />
Das europäische Klassifizierungssystem<br />
<strong>für</strong> Karzinogene basiert auf der Gefahrstoffdirektive<br />
[Dangerous Substances Directive<br />
(67/548/EEC)] und führt 3 Kate -<br />
gorien aus:<br />
• Kategorie 1: Stoffe, von denen bekannt<br />
ist, dass sie <strong>für</strong> den Menschen krebserzeugend<br />
sind.<br />
• Kategorie 2: Stoffe, die „als ob“ krebserzeugend<br />
betrachtet werden sollen<br />
• Kategorie 3: Stoffe, von denen <strong>für</strong> Menschen<br />
Bedenken bestehen, dass sie<br />
möglicherweise krebserzeugend sind,<br />
aber in Anbetracht der verfügbaren Informationen<br />
eine nicht ausreichend zufriedenstellende<br />
Beurteilung erlauben.<br />
Ab 2015 wird die europäische Klassifizierung<br />
durch das Einstufungsverfahren im<br />
Rahmen des GHS-Systems abgelöst werden<br />
und dann international verbindlich<br />
gültig werden. Im Gegensatz zu EU-Direktive<br />
gibt es hier die Gruppen 1 und 2,<br />
wobei in der Gruppe 1 Bezug auf tierexperimentelle<br />
Daten nimmt und in 1 A und<br />
1 B unterteilt.<br />
• Kategorie 1: Stoffe mit bekanntem oder<br />
vermutetem krebserzeugenden Poten -<br />
zial <strong>für</strong> Menschen<br />
– Kategorie 1A: die Überprüfung basiert<br />
primär auf humaner Evidenz<br />
– Kategorie 1B: die Überprüfung basiert<br />
primär auf tierexperimenteller Evidenz<br />
• Kategorie 2: unter Verdacht stehende<br />
krebserzeugende Eigenschaft.<br />
Weitere Klassifizierungssysteme finden<br />
sich in Tabelle 3. Neben dem IARC-Modell<br />
gibt es die nordamerikanischen Systeme<br />
17