3,5 MB - RWGV
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GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />
3/2006<br />
<strong>RWGV</strong> trauert<br />
um Friedel Fleck<br />
Seite 3<br />
Banken werben in<br />
neuer Optik<br />
Seite 28<br />
für Rheinland und Westfalen<br />
Unter Dampf:<br />
die ERMURI eG<br />
Seite 54<br />
Schatzsucher<br />
<strong>RWGV</strong>-Banken arbeiten Genossenschaftsgeschichte auf
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Im FinanzVerbund der<br />
Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken
Foto: Marco Stepniak<br />
Friedel Fleck<br />
gestorben<br />
<strong>RWGV</strong> trauert um seinen Vorstandsvorsitzenden<br />
Münster. Plötzlich und unerwartet verstarb am 9. Juni der Vorstandsvorsitzende<br />
unseres Verbandes, Verbandsdirektor Friedel Fleck, im Alter von 51<br />
Jahren.<br />
Vor einem Jahr hatte Friedel Fleck das Amt des Vorstandsvorsitzenden des<br />
<strong>RWGV</strong> übernommen, nachdem er zuvor 30 Jahre für die Landeszentralbank<br />
NRW gewirkt hatte, zuletzt als Präsident der Hauptverwaltung Düsseldorf<br />
der Deutschen Bundesbank.<br />
Friedel Fleck bleibt uns in Erinnerung als Vorstand mit hoher integrativer<br />
Kraft und als innovationsfreudiger Charakter sowie als Mensch, der bei<br />
Mitarbeitern und Kollegen gleichermaßen beliebt und hoch geschätzt war.<br />
Mit großem persönlichen Einsatz hatte sich Friedel Fleck während seiner<br />
nur kurzen Amtszeit als überzeugter Genossenschaftler mit Blick für die<br />
zukunftsfähige Aufstellung der Organisation erwiesen. Im gesamten genossenschaftlichen<br />
Verbund hatte er sich hohes Ansehen erworben. Sein Tod<br />
ist nicht allein ein schwerer Verlust für die Genossenschaften in Rheinland<br />
und Westfalen, sondern auch darüber hinaus.<br />
Wir werden Friedel Fleck ein ehrendes Andenken bewahren. Unser besonderes<br />
Mitgefühl gilt seiner Familie.<br />
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates Der Vorstand<br />
Starb am 9. Juni 2006:<br />
Friedel Fleck<br />
Gerhard Reibert Moritz Krawinkel<br />
Das Thema<br />
GB 3/2006<br />
INHALT<br />
Warum Banken in ihre Archive<br />
blicken 4<br />
<strong>RWGV</strong> Intern<br />
<strong>RWGV</strong>-Präsident legt 10<br />
sein Amt nieder<br />
Hintergrund & Analyse<br />
Im Blickpunkt:<br />
Empfehlungsmarketing 12<br />
Marketing- und Vertriebsforum<br />
2006 16<br />
Aus dem Verbund<br />
75 Jahre Schwäbisch Hall 20<br />
WGZ BANK zieht positive Bilanz 22<br />
WL-BANK mit klarem Plus 23<br />
Volksbank Detmold<br />
wirbt am Tresen 24<br />
Banken-Werbung im neuen Look 28<br />
3. Nordwestdeutscher Abend 31<br />
Vertriebswettbewerb gewonnen 32<br />
2.500 Kinder feiern<br />
den IJW-Abschluss 34<br />
2. Journalistenpreis vergeben 38<br />
Die Besten im Börsenspiel 40<br />
Kurz gemeldet 41<br />
Landwirtschaft<br />
AGRAVIS wächst und gedeiht 48<br />
WESTFLEISCH zufrieden 49<br />
Kurz gemeldet 50<br />
Impressum 51<br />
Gewerbe<br />
25 Jahre IGA OPTIC 52<br />
Kurz gemeldet 53<br />
Unter Dampf: ERMURI eG 54<br />
Zum Friedhof per Chauffeur 56<br />
Im grünen Bereich:<br />
Gärtner von Eden eG 57<br />
Namen und Nachrichten 58<br />
Zu guter Letzt 62<br />
3
DAS THEMA<br />
Foto: Marco Stepniak / Archiv<br />
Wer suchet, der findet<br />
<strong>RWGV</strong>-Forschungsprojekt zur Geschichte der rheinischen und westfälischen Kreditgenossenschaften<br />
geht in die heiße Phase. Am Ende soll ein umfassendes Handbuch entstehen.<br />
<strong>RWGV</strong>. „Man muss die Zukunft im<br />
Sinn haben und die Vergangenheit in<br />
den Akten.“ (Charles Maurice de Talleyrand,<br />
1754–1838)<br />
Wenn Dr. Ulrich S. Soénius, Direktor<br />
des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchivs<br />
zu Köln (RWWA),<br />
über Archive in der Wirtschaft<br />
spricht, trifft er mit diesem Zitat des<br />
Pudels Kern. Aber in welchen Akten<br />
findet man eigentlich seine Vergangenheit?<br />
In Protokollbüchern, Verschmelzungsverträgen,Mitgliederlisten<br />
… und wo sind die hingekommen?<br />
Bei der letzten Fusion „entrümpelt“,<br />
im alten Nachttresor, im<br />
Keller der Innenrevision, im Vorstandssekretariat?<br />
Wer kann da – vor<br />
allem nach mehreren Fusionen –<br />
noch den Überblick behalten?<br />
Spätestens seit die beiden regionalen<br />
Wirtschaftsarchive in Nordrhein-<br />
„Zukunft im Sinn, Vergangenheit in den Akten“<br />
4 GB 3/2006<br />
Westfalen, das Westfälische Wirtschaftsarchiv<br />
in Dortmund (WWA)<br />
und das Rheinisch-Westfälische<br />
Wirtschaftsarchiv zu Köln, im Sprengel<br />
unterwegs sind, um die heute<br />
noch bei den Banken erhaltenen historischen<br />
Akten – Unterlagen aus<br />
der Zeit von der Gründung bis<br />
1990 – zu dokumentieren, wurden<br />
diese Fragen häufiger gestellt.<br />
Als Ergebnis des Forschungsprojektes<br />
soll ein Handbuch entstehen, das<br />
neben der Darstellung der Entwicklung<br />
der vielen kleinen Spar- und<br />
Darlehnskassen zu großen Universalbanken<br />
künftig einen sicheren<br />
Überblick über die Akten bietet und<br />
die Zugänglichkeit zu Informationen<br />
zur eigenen Geschichte erleichtert.<br />
Nicht zuletzt im Rahmen von Jubiläen<br />
soll hier den Marketingmitarbeitern<br />
die Arbeit künftig erleichtert<br />
werden. Aber auch die Wissenschaft<br />
im Bereich der lokalen Wirtschaftsund<br />
Sozialgeschichte, der Heimatkunde<br />
und der überregionalen Bankengeschichte<br />
soll ein unverzichtbares<br />
Hilfsmittel an die Hand<br />
bekommen.<br />
Alles das sind Zeichen dafür, dass die<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiter der<br />
regionalen Wirtschaftsarchive nicht<br />
nur „in dem alten Zeug kramen“,<br />
sondern ein Produkt für die Zukunft<br />
schaffen wollen. Viele Banken in<br />
Westfalen und im Rheinland haben<br />
inzwischen die Türen zu ihren<br />
Aktenräumen geöffnet.<br />
„Im Blickpunkt:<br />
Banken im Rheinland“<br />
Im Rheinland gehörte die Volksbank<br />
Düsseldorf Neuss, die in diesem Jahr<br />
ihr 125-jähriges Jubiläum feiert, mit<br />
zu den ersten Banken, die im Rahmen<br />
des Projektes ihre Keller und<br />
Schränke durchforstet hat, und es<br />
hat sich gelohnt. Mit Unterstützung<br />
des RWWA konnte auf Anhieb das<br />
Gründungsprotokoll des Lohausen-<br />
Stockumer Spar- und Darlehnskassen-Vereins,<br />
dem ältesten Rechtsvorgänger<br />
des Kreditinstitutes, gefunden<br />
und damit der genaue Geburtstag<br />
der Bank ermittelt werden. Bis<br />
dato war nur das Gründungsjahr<br />
bekannt. Kein Einzelfall. Oftmals<br />
werden entsprechende Dokumente<br />
nicht als solche erkannt, da vor<br />
allem die Schriftstücke des 19. Jahrhunderts<br />
in deutscher Kanzlei- oder<br />
Kurrentschrift verfasst wurden und<br />
somit heute nicht mehr von jedem<br />
gelesen werden können.<br />
So langsam kommt auch Licht ins<br />
Dunkle der Historien der Volksbank<br />
Düren oder der Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich.<br />
Zwar ist bekannt, welche<br />
kleinen, ehemals selbstständi-<br />
>
Damit die Geschichte der Bank nicht Vergangenheit wird: Verzeichnet und konservatorisch bearbeitet, lässt sich die<br />
Lebensdauer der Akten verlängern und die Zugänglichkeit zu Informationen erhöhen.<br />
gen Spar- und Darlehnskassen-Vereine<br />
in den heutigen Banken aufgegangen<br />
sind, welchen Weg die Verschmelzungen<br />
genommen haben, ist<br />
hingegen oft unklar. Hier können<br />
neben Gründungsprotokollen, Fusionsunterlagen<br />
und alten Auszügen<br />
aus dem Genossenschaftsregister vor<br />
allem die Protokolle der Generalversammlung<br />
– sofern sie meist fusionsbedingte<br />
Umzüge oder Schließungen<br />
der Geschäftsstellen überlebt haben –,<br />
zur Entwirrung beitragen.<br />
Die Volksbank Rheinböllen hütet<br />
einen wahren Schatz in ihrem Keller.<br />
Hier könnte man durchaus die Zeit<br />
um 40 Jahre zurückdrehen und<br />
sofort den Geschäftsbetrieb von<br />
damals wieder aufnehmen. Das ehemalige<br />
Vorstandsmitglied Norbert<br />
Pöppinghaus weiß dank Inventarliste<br />
genau, was in „seinem“ Keller<br />
lagert.<br />
Es ist mehr erhalten, als oft vermutet<br />
wird – man muss nur wissen wo. Um<br />
langfristig die historisch relevanten<br />
Akten zu sichern, ist es zunächst<br />
wichtig, dass einmal festgehalten<br />
wird, was überhaupt erhalten ist.<br />
Zum anderen beraten WWA und<br />
RWWA bezüglich der Erfassung und<br />
der konservatorisch einwandfreien<br />
Lagerung. Bereits in den vergangenen<br />
Jahren hat das RWWA diverse<br />
Unternehmensarchive in Genossenschaftsbanken<br />
aufgebaut. Andernfalls<br />
besteht – wenn eine dauerhafte<br />
Aufbewahrung in der Bank nicht<br />
möglich ist –, immer die Möglichkeit,<br />
die Akten in die Wirtschaftsarchive<br />
abzugeben. Die Volksbank<br />
Rhein-Wupper hat sich zum Beispiel<br />
für diese Variante entschieden und<br />
so dazu beigetragen, dass die Historie<br />
ihrer Bank stets erhalten bleibt<br />
und zudem für die Forschung<br />
zugänglich wird.<br />
Im Blickpunkt:<br />
Banken in Westfalen<br />
DAS THEMA<br />
In den kommenden Jahren stehen<br />
bei zahlreichen Genossenschaftsbanken<br />
Jubiläen vor der Tür. Gut zu<br />
wissen, dass dann – dank der Vorarbeiten<br />
der beiden regionalen Wirtschaftsarchive<br />
– Bankmitarbeiter die<br />
alten Unterlagen ohne langes und<br />
umständliches Suchen finden werden<br />
und zum Beispiel kurzfristige<br />
Anfragen der lokalen Presse zur<br />
Bankgeschichte rasch beantwortet<br />
werden können.<br />
Geschäftsbücher aus der Zeit um die<br />
Jahrhundertwende, Fotos von der<br />
Inneneinrichtung des ersten Bankgebäudes<br />
oder Werbung für das Bausparen<br />
sind immer wieder „Hingucker“<br />
in Festschriften oder bei Jubiläumsausstellungen.<br />
Protokollbücher<br />
und Mitgliederverzeichnisse zählen<br />
zu den Hinterlassenschaften der Ver-<br />
GB 3/2006<br />
><br />
5
DAS THEMA<br />
><br />
gangenheit, die in nahezu jedem<br />
genossenschaftlichen Kreditinstitut<br />
vorhanden sind. Der professionelle<br />
Blick in die Archive fördert zuweilen<br />
aber auch Unterlagen zu Tage, von<br />
deren Existenz in der jeweiligen<br />
Bank bislang noch niemand etwas<br />
wusste. Auf diese Weise konnten in<br />
mehreren Banken die Reihen der<br />
Geschäftsberichte vervollständigt<br />
werden; in Gelsenkirchen-Buer tauchte<br />
ein großer Umschlag mit Notgeld<br />
auf, das nun in der Mitarbeiterzeitschrift<br />
einen historischen Akzent<br />
setzen wird. Zuweilen findet sich<br />
auch eine alte Chronik einer seit vielen<br />
Jahren nicht mehr selbstständigen<br />
Spar- und Darlehnskasse wieder,<br />
deren Geschichte nun nicht länger<br />
im Dunkeln liegt. Doch auch die<br />
Dokumentation von Bauvorhaben<br />
oder Akten zur Währungsreform<br />
1948 sind für die eigene Bankgeschichte<br />
wie auch für die historische<br />
Forschung von Interesse.<br />
Die Geschichte einer Genossenschaftsbank<br />
ist meist eng mit der<br />
Heimatgeschichte verbunden. Pfarrer<br />
und Lehrer gehörten vielerorts zu<br />
den Initiatoren der genossenschaftlichen<br />
Banken, da sie die wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse der Bevölkerung<br />
kannten. Besonders deutlich wird<br />
diese enge Verbindung mit der Orts-<br />
6 GB 3/2006<br />
geschichte bei den Banken, die ihren<br />
Ursprung in den ländlichen Kreditgenossenschaften<br />
der Tradition<br />
Friedrich Wilhelm Raiffeisens haben<br />
und bis heute selbstständig geblieben<br />
sind. So kann es das bislang<br />
nicht systematisch geordnete Archiv<br />
der 1904 als Westenholzer Spar- und<br />
Darlehnskassenverein Westenholz<br />
gegründeten Volksbank durchaus<br />
Der Geist der Vergangenheit …<br />
Die Folge unsachgemäßer Lagerung:<br />
Ein Wassereinbruch verursachte<br />
Schimmel- und Rostschäden.<br />
mit einem kleinen Heimatarchiv<br />
aufnehmen. Es verwahrt neben den<br />
Bankbeständen im engeren Sinne<br />
nicht nur Unterlagen zu mehreren<br />
Wasser- und Bodenverbänden beziehungsweise<br />
-genossenschaften, sondern<br />
auch umfangreiches Material<br />
zur Elektrizitätsgenossenschaft Westenholz.<br />
Ähnliches gilt auch für die<br />
Volksbanken in Nottuln und Mari-<br />
>
Unterlagen der Bausparkasse Schwäbisch Hall finden<br />
sich in vielen westfälischen und rheinischen Genossenschaftsbanken.<br />
enfeld, in deren Beständen sich auch<br />
das Engagement der Bank für die<br />
Jugendarbeit sowie für Sport- und<br />
Heimatvereine widerspiegelt.<br />
Von besonderer Bedeutung ist eine<br />
kontinuierliche Betreuung der Unterlagen.<br />
Ein Musterbeispiel bietet<br />
die Volksbank Siegen. Dort bearbeitet<br />
Heinrich Ebbing, ehemals Prokurist<br />
der Volksbank, seit seiner Pensionierung<br />
die historischen Akten<br />
nahezu aller im Laufe der Jahre mit<br />
der Volksbank und ihren Vorgängerinstituten<br />
verschmolzenen Banken.<br />
Der Besuch durch das Westfälische<br />
Wirtschaftsarchiv gab den Anstoß,<br />
nun auch die Akten aus der fusionierten<br />
Volksbank Neunkirchen<br />
nach Siegen zu holen und dort dauerhaft<br />
zu sichern.<br />
WWA und RWWA bieten auch unabhängig<br />
vom konkreten Projekt interessierten<br />
Instituten wie den Volks-<br />
banken in Detmold und Petershagen,<br />
die aus eigener Initiative bereits<br />
umfangreiche Erfassungsarbeiten begonnen<br />
haben, professionelle Hilfe<br />
für ihre individuellen Probleme an.<br />
Das beginnt bei der sachgerechten<br />
Lagerung, damit die Bilanz des Jahres<br />
1885 auch noch im Jahr 2035<br />
leserlich ist. Hilfreich ist bereits eine<br />
einfache Trennung nach dem Provenienzprinzip.<br />
Das bedeutet, dass die<br />
Unterlagen der jeweils einzelnen<br />
Bank zusammengestellt und nach<br />
ihrem Entstehungszusammenhang<br />
gegliedert werden. Es empfiehlt sich<br />
zudem in jedem Fall, die Unterlagen<br />
nach einem festgelegten, klaren Ordnungssystem<br />
durch Findmittel zu<br />
erschließen, um den Zugriff auf die<br />
historischen Materialien zu erleichtern.<br />
Daher sind die Bestrebungen vor<br />
allem in den Kreisen Höxter und<br />
DAS THEMA<br />
Die Bank Anfang des 20. Jahrhunderts wird in diesem<br />
Aktenschrank wieder lebendig.<br />
Paderborn zu begrüßen, wo einige<br />
Kreditinstitute den Aufbau von Archiven<br />
planen. In dieser Region ist<br />
der Fusionsprozess der Genossenschaftsbanken<br />
besonders weit fortgeschritten<br />
und die Gefahr, dass historische<br />
Quellen unwiederbringlich<br />
verloren gehen, entsprechend groß.<br />
Einen anderen Weg beschreitet die<br />
Volksbank Gronau-Ahaus: Sie wird<br />
ihre Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv<br />
Gronau fortsetzen und dort<br />
im kommenden Jahr die vorhandenen<br />
Unterlagen sichten und ordnen<br />
lassen. Nicht zuletzt bieten die beiden<br />
regionalen Wirtschaftsarchive<br />
in Dortmund und Köln die Möglichkeit,<br />
die Hinterlassenschaften der<br />
Genossenschaftsbanken professionell<br />
zu erschließen.<br />
Trotz dieser positiven Beispiele: Das<br />
Archiv ist auch bei den genossenschaftlichen<br />
Banken ein Arbeitsbe-<br />
GB 3/2006<br />
><br />
7
DAS THEMA<br />
Werbung des Gescherer Spar- und Darlehnskassenvereins e.G.m.u.H. im<br />
Heimatkalender für den Kreis Coesfeld für das Jahr 1925.<br />
Kontakte<br />
Ansprechpartnerinnen:<br />
Für die Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold und<br />
Münster:<br />
Dr. Tanja Bessler-Worbs<br />
Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv<br />
Märkische Str. 120<br />
44141 Dortmund<br />
Tel.: 02 31 54 17-124<br />
E-Mail: t.bessler@dortmund.ihk.de<br />
8 GB 3/2006<br />
><br />
reich, der im Tagesgeschäft eher<br />
stiefmütterlich behandelt wird. Die<br />
bisherigen Erfahrungen des Projektes<br />
haben deutlich gemacht, dass<br />
man eigentlich nicht recht mit den<br />
historischen Unterlagen umzugehen<br />
weiß. Schon jetzt konnte aber in vielen<br />
Gesprächen „vor Ort“ die Scheu<br />
vor den alten Büchern und Aktenmappen<br />
genommen und das Interesse<br />
an der eigenen Geschichte<br />
geweckt werden. „Ist das archivische<br />
Fundament einmal gegossen, bekommt<br />
die eigene Geschichte ‚Mehr-<br />
Wert‘, und dies auch über den Anlass<br />
eines Jubiläums hinaus“, so Dr. Karl-<br />
Peter Ellerbrock, Direktor des WWA<br />
in Dortmund.<br />
Frauke Schmidt/Tanja Bessler-Worbs<br />
Informationen bei Dr. Thorsten Weiland<br />
(<strong>RWGV</strong>), 0251 7186-216<br />
Für die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf<br />
und die ehemaligen Regierungsbezirke Koblenz<br />
und Trier:<br />
Frauke Schmidt M.A.<br />
Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv<br />
zu Köln<br />
Unter Sachsenhausen 10–26, 50667 Köln<br />
Tel.: 02 21 16 40-810<br />
E-Mail: frauke.schmidt@koeln.ihk.de<br />
Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />
Nachdem am 6. April 2006 die Wahl unserer Vertreterversammlung ordnungsgemäß durchgeführt worden ist,<br />
geben wir hiermit bekannt, dass die Liste der gewählten Vertreter und der gewählten Ersatzvertreter gemäß §<br />
43a Abs. 6 des Genossenschaftsgesetzes ab dem 26. April 2006 für die Dauer von zwei Wochen in den<br />
Geschäftsräumen unserer Bank während der üblichen Geschäftszeiten zur Einsicht durch die Mitglieder<br />
ausliegt.<br />
Erkelenz, den 24. April 2006 Volksbank Erkelenz-Hückelhoven-Wegberg eG<br />
Der Wahlausschuss<br />
gez. Kasselmann<br />
(Wahlausschussvorsitzender)<br />
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Mit 50 hat er es<br />
richtig gut getroffen.
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Foto: Thorsten Weiland<br />
Hartmut Schauerte legt<br />
<strong>RWGV</strong>-Präsidentenamt nieder<br />
Münster. Hartmut Schauerte, MdB<br />
(61), hat infolge seiner Berufung zum<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie sein<br />
Amt als Präsident des Rheinisch-<br />
Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />
(<strong>RWGV</strong>) niedergelegt.<br />
„Wir sind froh und stolz, dass Herr<br />
Schauerte sich – seinem langjährigen<br />
Engagement entsprechend – nun in<br />
einem hohen Amt in den politischen<br />
Prozess auf Bundesebene einbringen<br />
kann und gratulieren ihm<br />
dazu ganz herzlich. Gleichwohl ist<br />
sein Wechsel für uns ein Verlust“,<br />
kommentierte Bankdirektor Gerhard<br />
10 GB 3/2006<br />
Reibert als Vorsitzender des <strong>RWGV</strong>-<br />
Verwaltungsrates das Ausscheiden<br />
Schauertes. „25 Jahre hat Hartmut<br />
Schauerte sich im genossenschaftlichen<br />
Ehrenamt in die Verantwortung<br />
nehmen lassen und viel<br />
bewegt.“ Nicht zuletzt gehöre die<br />
Fusion der Genossenschaftsverbände<br />
beider Landesteile zu seinen Verdiensten.<br />
„Wir sind überzeugt, er<br />
wird sich mit der gewohnten Freude<br />
und Kompetenz weiter für geeignete<br />
wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
einsetzen und den Bedürfnissen<br />
des Mittelstandes nun noch viel wirkungsvoller<br />
seine Stimme leihen<br />
Gerhard Reibert, Vorsitzender des<br />
<strong>RWGV</strong>-Verwaltungsrates, dankte Hartmut<br />
Schauerte (r.) für seine Verdienste.<br />
Berufung zum Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
können“, so Gerhard Reibert.<br />
Seit 1998 im Amt<br />
Hartmut Schauerte war 25 Jahre Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank<br />
Bigge-Lenne und von 1998 an Präsident<br />
des damaligen Westfälischen<br />
Genossenschaftsverbandes. Nach<br />
der Fusion mit dem Genossenschaftsverband<br />
Rheinland zum<br />
<strong>RWGV</strong> war er höchster Repräsentant<br />
des genossenschaftlichen Ehrenamtes<br />
in Rheinland und Westfalen.<br />
Berufkolleg vor Ort<br />
„Wie kommt der Samen in die Tüte?“: Der Geschäftsführer<br />
der Firma Bruno Nebelung, Volmary, konnte den Schülerinnen<br />
und Schülern des Genossenschaftlichen Berufskollegs<br />
Westfalen endlich genau diese Frage beantworten. Im Rahmen<br />
des warenkundlichen Unterrichts besuchten die angehenden<br />
Einzelhandelskaufleute die Saatgutfirma in Everswinkel.<br />
Die Verzahnung von Theorie und Praxis soll auch in<br />
Zukunft am GBW in Münster ein wichtiger Bestandteil des<br />
Unterrichts sein.
INITIATIVE FIRMENKUNDEN<br />
WGZ BANK: Maßgeschneiderte<br />
Lösungen für Ihren Erfolg.<br />
Die mittelständischen Unternehmen in<br />
Deutschland waren und bleiben Motor<br />
unserer Wirtschaft. Engagierte, mutige<br />
Unternehmer sichern Wachstum und<br />
Beschäftigung. Um so wichtiger ist eine<br />
Bank an Ihrer Seite, mit der Sie Ihre Wettbewerbsposition<br />
sichern und ausbauen<br />
können. Die WGZ BANK ist als Zentralbank<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken seit<br />
Im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
vielen Jahrzehnten leistungsstarke Mittelstandsbank.<br />
Mit maßgeschneiderten Lösungen und<br />
Services für Wachstum und Wettbewerb, von<br />
der Finanzierung, Währungssicherung und dem<br />
Cash-Management bis hin zur passgenauen<br />
Asset-Allocation und privaten Vermögensanlage.<br />
Von Wertschätzung zu Wertschöpfung. Wir lassen<br />
uns an diesen Leistungen messen – und an der<br />
Kompetenz und Leidenschaft unserer Mitarbeiter<br />
für Ihren Erfolg. Sprechen Sie mit uns<br />
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0211/ 778-2103<br />
initiativbanking@wgzbank.de<br />
www.wgzbank.de
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
Anne M. Schüller, Expertin für Loyalitätsmarketing, zeigte beim Marketing- und Vertriebsforum einen möglichen Schlüssel<br />
zum Erfolg: modernes Empfehlungsmarketing.<br />
Aus Kunden werden Empfehler<br />
Wer ist der beste Verkäufer? Er heißt: Empfehler. Das ist das Credo von Marketing-<br />
Expertin Anne M. Schüller. Ein Gastbeitrag.<br />
<strong>RWGV</strong>. Aktive positive Empfehler verkaufen wirksamer<br />
als jeder Starverkäufer – und kosten keinen Cent. Sie wirken<br />
glaubwürdig, machen neugierig und verbreiten Kauflaune.<br />
Hierdurch verringern sich Kaufwiderstände erheblich.<br />
Empfohlenes Geschäft ist quasi schon vorverkauft.<br />
Dies führt beim Empfohlenen zu einer positiveren Wahrnehmung,<br />
zu einer höheren Gesprächsbereitschaft und<br />
zu zügigen Entscheidungen. Oft auch zu einer geringeren<br />
Preissensibilität, zu höherwertigen Abschlüssen und loyalerem<br />
Geschäftsgebaren. Und schnell zu neuem Empfehlungsgeschäft.<br />
Demnach lautet die entscheidende Frage:<br />
Wie mache ich meine Kunden (und Kontakte) zu Top-<br />
Verkäufern meiner Angebote und Services?<br />
12 GB 3/2006<br />
Für seine Freunde will man nur das Beste<br />
Modernes Empfehlungsmarketing ist viel mehr als die<br />
lapidare Frage nach ein paar Adressen oder die Überreichung<br />
eines Freunde-werben-Freunde-Flyers. Vielmehr<br />
erfordert es tiefes Verständnis darüber, wie das Empfehlungsgeschäft<br />
funktioniert.<br />
Den Empfehler treibt nicht Profit, sondern das Bestreben,<br />
jemand zu sein, also bei anderen gut dazustehen oder<br />
etwas beizutragen, also anderen Gutes zu tun. Dabei steht<br />
immer auch die eigene Reputation auf dem Spiel. Wer<br />
empfohlen werden will, braucht also ein exzellentes<br />
Image und hoch qualifizierte Mitarbeiter, die nicht nur<br />
fachlich, sondern auch emotional gut drauf sind. Denn es<br />
werden nur Spitzenleistungen weiterempfohlen. Und nur<br />
Spitzenleister erbringen Spitzenleistungen. Daher müssen<br />
zunächst die innerbetrieblichen Rahmenbedingungen<br />
stimmen. Nur Mitarbeiter, die gut drauf sind und in<br />
einem „lachenden“ Unternehmen arbeiten, können und<br />
wollen für Kunden Großes tun.<br />
Foto: Joachim Busch<br />
>
Wer uneigennützig auf die Bedürfnisse des Kunden eingeht,<br />
wer fair berät und seine Versprechen einhält, wer<br />
sich begehrenswert macht, wer beeindruckt, verblüfft,<br />
überrascht und begeistert, wer auf seine Art und Weise<br />
einzigartig ist und dem Kunden ein faszinierendes Erlebnis<br />
verschafft, bringt sich ganz sicher ins Gespräch und<br />
sorgt für den so wichtigen Stoff, der Weiterempfehlungen<br />
auslöst.<br />
Dabei werden nur solche Kunden Sie enthusiastisch weiterempfehlen,<br />
die von Ihrer Sache restlos überzeugt und<br />
Ihnen wohl gesonnen sind. Es gilt also vertrauenswürdig<br />
und sympathisch zu wirken. Kopf und Herz Ihrer Fürsprecher<br />
müssen erobert werden, erst dann kommt das Empfehlungsgeschäft<br />
so richtig in Gang. Denn wir empfehlen<br />
niemanden, den wir nicht leiden können.<br />
Eine Empfehlungsstrategie entwickeln<br />
Wer aktives Empfehlungsmarketing betreibt, wartet nicht<br />
in aller Bescheidenheit darauf, entdeckt zu werden, er<br />
treibt vielmehr den Empfehlungsprozess systematisch<br />
voran. Dies kann Vertriebs- und Marketingaktivitäten<br />
kräftig unterstützen. Und eine Menge Werbekosten sparen.<br />
Die Planung und Implementierung erfolgt in vier<br />
Schritten:<br />
1. Schritt:<br />
interne und externe<br />
empfehlungsfokussierte Analyse<br />
2. Schritt:<br />
Definition der Empfehlungsstrategie<br />
(Ziele, Zielgruppen etc.)<br />
3. Schritt:<br />
Planung und Umsetzung passender<br />
Empfehlungsaktivitäten<br />
4. Schritt:<br />
Kontrolle und Optimierung<br />
der Empfehlungsaktivitäten<br />
Wer hoch hinaus will, braucht ein solides Fundament.<br />
Beginnen Sie also mit der empfehlungsfokussierten Analyse.<br />
Ziel dieses ersten Schrittes ist es, sein Umfeld und das<br />
eigene Unternehmen nach Empfehlungspotenzial abzuklopfen.<br />
Der nächste große Block in diesem Prozess ist die<br />
Empfehlungsstrategie, die auf Basis der Analyse entwickelt<br />
wird. Die dann folgende Maßnahmenplanung legt schriftlich<br />
fest, was genau wie und von wem bis wann mit wie<br />
viel Budget unternommen wird, um die anvisierten Ziele<br />
zu erreichen. Die anschließende Kontrolle misst die Ergebnisse<br />
und läutet eine Optimierungsrunde ein.<br />
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
Schritt 1: Die Analyse<br />
Denken Sie – am besten schriftlich – zunächst darüber<br />
nach, was bei Ihnen begeisternd, begehrenswert und<br />
damit empfehlenswert ist:<br />
� Ihre empfehlenswerten Produkte und Services,<br />
� Ihre empfehlenswerten Fachkräfte,<br />
� Ihr empfehlenswertes Know-how,<br />
� Sie als empfehlenswerte Persönlichkeit.<br />
Solange Sie selbst noch keine Klarheit darüber haben, was<br />
bei Ihnen einzigartig ist, was Sie so ganz anders tun als<br />
die anderen, was Sie bemerkenswert macht, welche Ihrer<br />
Leistungen eine außergewöhnliche Geschichte hergeben,<br />
solange wird auch niemand im Markt über Sie sprechen.<br />
Am besten befragen Sie dazu einmal Ihre langjährigen<br />
Kunden. Von Kunden kann man eine Menge lernen.<br />
Analysieren Sie auch, welche Ihrer Leistungen am stärksten<br />
weiterempfohlen werden. Konzentrieren Sie sich in<br />
Zukunft vor allem auf diese. Das potenziert Ihren Erfolg.<br />
Suchen Sie ferner nach konkreten Empfehlungschancen,<br />
indem Sie beispielsweise fragen:<br />
� Wo stecken Empfehlungschancen während des Beratungsprozesses?<br />
� Wo stecken Empfehlungschancen nach dem Abschluss?<br />
Ermitteln Sie unbedingt auch Ihre genaue Empfehlungsrate.<br />
Sie ist der Ausgangspunkt im Empfehlungsmarketing<br />
und eine der wichtigsten betriebswirtschaftlichen<br />
Kennzahlen. Denn sie entscheidet über die Zukunft eines<br />
Unternehmens. Wer nicht (länger) empfehlenswert ist, ist<br />
auch bald nicht mehr kaufenswert.<br />
Fragen Sie am besten jeden neuen Kunden, der Sie von<br />
sich aus kontaktiert, gleich beim ersten Gespräch: „Wie<br />
sind Sie eigentlich auf uns aufmerksam geworden?“ Stellen<br />
Sie so den prozentualen Anteil der Empfohlenen fest.<br />
Ergründen Sie ferner, weshalb Sie empfohlen wurden und<br />
wie der Empfehler heißt.<br />
Schritt 2: Die Strategie<br />
Definieren Sie nun Ihre Empfehlungsziele. Dann erstellen<br />
Sie eine Liste, auf der steht, wer Ihnen bei der Zielerreichung<br />
helfen kann und wohin Sie (in Zukunft verstärkt)<br />
empfohlen werden möchten:<br />
� in welche Branchen,<br />
� in welche Unternehmen,<br />
� in welche Netzwerke,<br />
� bei welchen Zielgruppen oder Wunschkunden,<br />
� bei welchen Meinungsführern und Multiplikatoren?<br />
Grundsätzlich gibt es vier Empfehlungskreise, in denen<br />
Sie tätig werden können, um neue Kunden auf sich aufmerksam<br />
zu machen und durch Flüsterpropaganda zu<br />
gewinnen: ><br />
GB 3/2006<br />
13
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
� das private Umfeld, also Familie, Freunde und Bekannte,<br />
� das berufliche Umfeld, also Kunden, Lieferanten,<br />
Partnerfirmen,<br />
� die Nachbarschaft und die lokale/regionale Öffentlichkeit,<br />
� Menschen, mit denen Sie gemeinsame Interessen teilen<br />
(bei der Ausübung von Hobbys, in Verbänden und Vereinen).<br />
Dabei heißt es, beziehungsstarke Networker aufzuspüren,<br />
die Kontakte oder Kunden haben, an denen Sie interessiert<br />
sind. Und die sich für Ihre Sache ins Zeug legen.<br />
Durchforsten Sie dazu einmal Ihre Adressdateien oder fragen<br />
Sie in Ihrem Umfeld: „Wen kennst Du, der jede<br />
Menge Leute kennt und zu der Zielgruppe gute Kontakte<br />
pflegt?“ Wir können hierbei zwei Typen unterscheiden:<br />
Der Mittelsmann<br />
Er ist an Menschen interessiert, kennt Gott und die Welt<br />
und liebt die Abwechslung. Daher ist er nicht nur in<br />
einem festgesteckten Umfeld unterwegs, sondern hat<br />
Kontakte zu ganz unterschiedlichen Kreisen und kann sie<br />
alle zusammenführen. Empfehlenswerte Produkte können<br />
so schnell verbreitet werden und gleichzeitig in verschiedenen<br />
„Szenen“ Fuß fassen.<br />
Der Fachmann<br />
Er ist an Informationen interessiert. Er hat Detailwissen<br />
über alles Mögliche und berät andere gern. In seinem<br />
Umfeld wird er als Experte geschätzt. Was von ihm für<br />
gut befunden wird, hat Hand und Fuß. Sein Einfluss ist<br />
daher hoch. Man folgt seinen Empfehlungen nahezu<br />
blind.<br />
Menschen folgen gerne der Meinung und dem Verhalten<br />
von „Alpha-Tieren“. Es ist nun mal nahe liegend, auf die<br />
Ratschläge von Menschen zu hören, wenn die breite<br />
Öffentlichkeit eine gute Meinung von ihnen hat. Erstellen<br />
Sie also eine Liste wichtiger und einflussreicher Personen<br />
mit allen Infos, die Sie über diese haben beziehungsweise<br />
beschaffen können und speichern Sie es in Ihrer<br />
Datenbank unter Berücksichtigung des Bundesdatenschutzgesetzes.<br />
Eine gute Datenbank ist übrigens das<br />
„A und O“ jedes Networkings – und im Empfehlungsmarketing<br />
äußerst hilfreich.<br />
Abschließend durchforsten Sie im Rahmen der rechtlichen<br />
Zulässigkeit Ihre Datenbank auf der Suche nach<br />
Kunden, die Sie bereits empfohlen haben. Die Chancen<br />
stehen gut, dass sie zum „Wiederholungstäter“ werden.<br />
Pflegen Sie Empfehler und Stammkunden besonders gut,<br />
denn das sind genau die Kunden, die Ihre Konkurrenz am<br />
liebsten hätte.<br />
Schritt 3: Maßnahmenplanung und Umsetzung<br />
Nun machen Sie, am besten gemeinsam mit ihren Mitar-<br />
14 GB 3/2006<br />
beitern, einen konkreten Plan, auf welche Art und Weise<br />
Sie das Empfehlungsmarketing anstoßen und systematisch<br />
auf- beziehungsweise ausbauen können. Die Methoden<br />
sind vielfältig und branchenspezifisch. In meinem<br />
Buch „Zukunftstrend Empfehlungsmarketing“ finden Sie<br />
hierzu eine Fülle von Anregungen. Grundsätzlich unterscheiden<br />
wir zwischen einfachen und qualifizierten Empfehlungen.<br />
Die einfache Empfehlung: Hierbei erhalten Sie Hinweise<br />
und Namen, übernehmen das Kontaktieren jedoch selbst,<br />
indem Sie sich auf den Empfehlungsgeber berufen dürfen<br />
– oder auch nicht. Wenn Sie seinen Namen nennen dürfen,<br />
erwähnen Sie den Empfehler im Gespräch mit dem<br />
potenziellen Kunden möglichst mehrmals – und sprechen<br />
Sie immer wertschätzend über ihn. Wenn Ihr Empfehlungsgeber<br />
dagegen nicht will, dass sein Name<br />
genannt wird, halten Sie sich unbedingt daran. Alles<br />
andere käme einem Vertrauensmissbrauch gleich. Verzichten<br />
Sie notfalls auf das Geschäft. Das bestehende<br />
Kundenverhältnis geht vor.<br />
Die qualifizierte Empfehlung: Hierbei kontaktiert der<br />
Empfehler die Zielperson von sich aus und schafft die<br />
Brücke zu Ihnen. Diese Art der Empfehlung ist weitaus<br />
ergiebiger und sollte daher, wenn irgend möglich, angesteuert<br />
werden.<br />
Bedanken Sie sich beim Empfehlungsgeber für eine<br />
gelungene Empfehlung mit einer besonderen Geste.<br />
Denn eine Empfehlung ist ein Geschenk. An den, der die<br />
Empfehlung erhält – und an das empfohlene Unternehmen.<br />
Geben Sie Ihrem Empfehler eine Rückmeldung<br />
darüber, was aus seinen Empfehlungen geworden ist:<br />
unverzüglich und überschwänglich, vorzugsweise telefonisch<br />
oder besser noch persönlich. Denn die Menschen<br />
verstärken Verhalten, für das sie Anerkennung bekommen.<br />
Schritt 4: Kontrolle und Optimierung<br />
Im vierten Schritt ist schließlich zu kontrollieren, ob die<br />
durchgeführten Aktionen den gewünschten Erfolg erzielten.<br />
Die Optimierung setzt je nach Ergebnis an einem der<br />
vorherigen Schritte an. Stellen Sie intern immer wieder<br />
die folgenden Fragen:<br />
� Wie viele Kunden empfehlen uns weiter? Und warum<br />
genau?<br />
� Wer genau hat uns empfohlen? Und wie bedanken wir<br />
uns dafür?<br />
� Wie viele Kunden sind aufgrund einer Empfehlung zu<br />
uns gekommen? Und warum genau?<br />
Stellen Sie Ihren Kunden die folgenden Fragen:<br />
� Können Sie sich vorstellen, uns weiterzuempfehlen?<br />
� Und wenn ja: weshalb?<br />
� Und wenn nein: weshalb nicht?<br />
>
Anne M. Schüller: „Wer hoch hinaus will, braucht ein solides Fundament.“<br />
Die Antworten, die Sie dabei erhalten, sind Wegweiser für<br />
Ihre Empfehlungsstrategie. Von seinen Kunden empfohlen<br />
zu werden, ist nicht nur die wirkungsvollste, sondern<br />
auch die kostengünstigste Form der Kunden-Neugewinnung<br />
– und damit die intelligenteste Rendite-Beschleunigungsstrategie<br />
aller Zeiten.<br />
Anne M. Schüller<br />
Anne Schüller war Gast beim Marketing- und Vertriebsforum<br />
2006 des <strong>RWGV</strong> in Wuppertal. Weitere Informationen dazu<br />
auf Seite 16.<br />
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
Zur Autorin<br />
Anne M. Schüller ist Diplom-Betriebswirtin und<br />
gilt als führende Expertin für Loyalitätsmarketing.<br />
Sie ist als Marketing Consultant, Trainerin<br />
und Autorin tätig und gehört zum Kreis der<br />
„Excellent Speakers“. Außerdem ist sie Dozentin<br />
an der Bayerischen Akademie für Werbung und<br />
Marketing (BAW) und hat einen Lehrauftrag an<br />
der Fachhochschule Deggendorf im Bereich<br />
Unternehmensführung sowie im <strong>MB</strong>A-Studiengang<br />
Gesundheitswesen. Kontakt: info@anneschueller.de<br />
und www.anneschueller.de<br />
Literatur:<br />
Anne M. Schüller<br />
Zukunftstrend Empfehlungsmarketing<br />
Der beste Umsatzbeschleuniger aller Zeiten<br />
BusinessVillage 2005, 130 Seiten,<br />
ISBN 3-934424-65-1, 21,80 Euro<br />
GB 3/2006<br />
15
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
Foto: Joachim Busch<br />
Theorie und Praxis<br />
Das Marketing- und Vertriebsforum 2006 informierte über strategische Konzepte und<br />
praktische Umsetzung im Vertrieb.<br />
Wuppertal. „Erfolgreich im Vertrieb: Strategische Konzepte<br />
und praktische Umsetzung“ – unter dieses Motto<br />
hatte der <strong>RWGV</strong> in diesem Jahr das Marketing- und Vertriebsforum<br />
in der Historischen Stadthalle Wuppertal<br />
gestellt. Wie auch schon in den Jahren zuvor gelang es in<br />
den Vorträgen, Workshops und auf einem Marktplatz, auf<br />
dem sich zahlreiche Verbundpartner präsentierten, Kontakte<br />
zu vermitteln, Ideen zu liefern sowie Best-Practice-<br />
Beispiele und Leistungsangebote für die erfolgreiche<br />
Marktingarbeit in den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
in Rheinland und Westfalen aufzuzeigen.<br />
Vor allem in den Workshops zu den Themen „Produktin-<br />
16 GB 3/2006<br />
novationen als Antwort auf DiBa & Co.“ (Günter Vogt,<br />
Volksbank Detmold), „Vertriebssteuerung mit bank21“<br />
(Martin Schmidt, GGB), „VR-Wunschkredit: Mengenkreditgeschäft<br />
profitabel gestalten“ (Arne Garrels, GAD)<br />
sowie „KundenServiceCenter: Mehr Zeit für den Vertrieb“<br />
(Gerd Thomsen, Volksbank Detmold) wurden aktuelle<br />
Themen vertieft und eingehend diskutiert.<br />
Informationen und Dokumente zum Marketing- und Vertriebsforum<br />
2006 finden Sie unter www.vr-marketingservice.de.<br />
Aktuelle Diskussionen an illustrer Stätte: Das Marketing- und Vertriebsforum 2006 fand in der Historischen Stadthalle<br />
Wuppertal statt.
Bedarfsorientiertes Cross Selling<br />
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AUS DEM VERBUND<br />
Ministerpräsident Günther Oettinger:<br />
„Baden-Württemberg ist die<br />
Hauptstadt des Bausparens.“<br />
75 Jahre Schwäbisch Hall<br />
Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther Oettinger, gratulierte dem Branchenprimus<br />
persönlich bei der Jubiläums-Hauptversammlung.<br />
Schwäbisch Hall. Die Bausparkasse<br />
Schwäbisch Hall feierte im Mai ihren<br />
75. Geburtstag. Der Vorstandsvorsitzende,<br />
Dr. Matthias Metz, zeichnete<br />
den 600 geladenen Gästen und Aktionären<br />
bei der Jubiläums-Hauptversammlung<br />
den Weg des Unternehmens<br />
von einer Kölner Handwerker-Initiative<br />
bis hin zum internationalen<br />
Bauspar-Branchenführer.<br />
Als Festredner konnte Metz den Ministerpräsidenten<br />
von Baden-Württemberg,<br />
Günther Oettinger, den<br />
Historiker und Journalisten Prof. Dr.<br />
Michael Stürmer sowie den Friedenspreisträger<br />
des deutschen Buchhandels,<br />
Péter Esterházy, begrüßen.<br />
„Die Gründung im Jahr 1931 fiel<br />
zusammen mit dem Bau des Empire<br />
State Buildings“, stellte Metz fest,<br />
„während aber der damals größte<br />
Wolkenkratzer in den Himmel<br />
wächst und als Antwort auf die dort<br />
bewältigte Weltwirtschaftskrise emp-<br />
20 GB 3/2006<br />
funden wird, steckt Deutschland<br />
noch mitten in der Depression.“ Die<br />
Bausparkasse sei deshalb ein Kind<br />
ihrer Zeit und stehe in der Tradition<br />
des deutschen Genossenschaftswesens,<br />
das auf einer Verantwortungsgemeinschaft<br />
aufbaut, getrieben von<br />
gegenseitiger Hilfeleistung. Das Bausparen<br />
sei eine Volksbewegung, die<br />
gleichzeitig als Synonym gelte für<br />
die Befriedigung des zeitlosen Grundbedürfnisses<br />
des Menschen nach<br />
einem schützenden Heim. Für den<br />
Schwäbisch-Hall-Chef ist die frühe<br />
Verbindung zum genossenschaftlichen<br />
Kreditsektor, die bekannte<br />
Marke und die innovative Produktgestaltung<br />
maßgeblich für die Entwicklung<br />
hin zur größten und<br />
erfolgreichsten Bausparkasse im Inund<br />
Ausland. Schwäbisch Hall werde<br />
als Marktführer auch daran gemessen,<br />
welche gesellschaftlichen Werte<br />
er vertrete und wofür er streite. „Die<br />
Gemeinschaft von Bausparern<br />
schafft mehr als viele Einzelne, die<br />
auf sich allein gestellt sind. Millionen<br />
von Menschen haben wir nach<br />
diesem Prinzip dabei unterstützt,<br />
sich den Traum von den eigenen vier<br />
Wänden zu erfüllen und Vermögen<br />
zu bilden“, sagte Metz.<br />
Dieser „Kultur des Eigentums“ fühlt<br />
sich das Unternehmen nicht nur<br />
verpflichtet, sie ist auch der Titel der<br />
Festschrift zum Jubiläum, an der 90<br />
renommierte Autoren mitgewirkt<br />
haben. Prof. Michael Stürmer stellte<br />
das Werk anschließend erstmals der<br />
Öffentlichkeit vor: „Eigentum ist<br />
nicht alles. Aber alles ist nichts ohne<br />
Eigentum. Freiheit und Eigentum<br />
bedingen einander. Wo das Eigentum<br />
fällt, fällt auch die Freiheit. Und<br />
wo die Freiheit fehlt, da sind die<br />
Tage des Eigentums gezählt.“ Das<br />
erste Exemplar des Buches übergab<br />
Stürmer dem anwesenden Mitautor<br />
>
und ehemaligen Bundesbauminister<br />
Dr. Oscar Schneider in Würdigung<br />
seines nachhaltigen Einsatzes für<br />
den Erwerb von Wohnungseigentum.<br />
Der baden-württembergische Ministerpräsident<br />
Günther Oettinger<br />
bezeugte großen Respekt vor der<br />
Idee des Bausparens und dem Marktführer<br />
Schwäbisch Hall. „Baden-<br />
Württemberg ist die Heimat des Bausparens.“<br />
Nicht nur alle großen Bausparkassen<br />
hätten dort ihren Sitz,<br />
auch die erste Bausparkasse in<br />
Deutschland sei hier gegründet worden.<br />
Er versicherte, dass er und seine<br />
Landesregierung in engem Kontakt<br />
mit den Bausparkassen alles tun werden,<br />
damit das Bausparen rechtlich<br />
bestehen kann. Die genossenschaftlichen<br />
Banken ermunterte er, die<br />
Bausparkasse stark zu halten, damit<br />
noch mehr Familien Wohneigentum<br />
bilden können.<br />
Musikalische Zeitreise<br />
Den philosophischen Schlusspunkt<br />
setzte der Friedenspreisträger des<br />
deutschen Buchhandels, Péter Esterházy.<br />
Er beschäftigte sich mit dem<br />
Gestern und Heute des Eigentums.<br />
Als Angehöriger eines großen ungarischen<br />
Adelsgeschlechts wurde er<br />
1950 geboren und hat in der totalitären<br />
Staatsdiktatur Ungarns erfahren,<br />
dass auch das persönlichste enteignet<br />
wurde: die Gedanken. Dennoch:<br />
Ohne Selbstmitleid, aber mit<br />
dem Feinsinn eines großen Literaten<br />
verknüpfte er immaterielles und materielles<br />
Eigentum sinnbildlich zu<br />
einem Ganzen: „Eine Wohnung zu<br />
besitzen heißt, sich nicht fürchten<br />
zu müssen.“<br />
Am Vorabend hatte die Bausparkasse<br />
Vertreter der 400 vertriebsstärksten<br />
Genossenschaftsbanken sowie Aktionäre<br />
und Repräsentanten des genossenschaftlichen<br />
Verbunds zu einem<br />
großen Jubiläumsfest eingeladen.<br />
Höhepunkt der musikalischen Zeitreise<br />
durch 75 Jahre Bausparkasse<br />
war ein Konzert mit der Chansonnière<br />
Ute Lemper.<br />
„Dürfen stolz sein“<br />
Nürnberg/Amsterdam. Die norisbank<br />
hat mit ihrem Projekt easyCredit<br />
den weltweit ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb der IDS Scheer AG<br />
„Business Process Excellence Award<br />
2006“ in der Kategorie Business Process<br />
Implementation gewonnen. Der<br />
Business Process Excellence Award<br />
zeichnet jene Unternehmen aus, die<br />
den Weg des Geschäftsprozess-<br />
Managements vorbehaltlos und<br />
zukunftsorientiert beschreiten und<br />
die Kriterien Innovation, Mut zur<br />
Veränderung und das klare Ziel, besser<br />
zu sein als der Wettbewerb, aufzeigen.<br />
In dem Wettbewerb behauptete<br />
sich die norisbank gegen eine<br />
Vielzahl weltweit agierender Unternehmen<br />
und reihte sich mit ihren<br />
systemgestützten, mengengeschäftstauglichen<br />
Credit-Standardprozessen<br />
des easyCredit in die Gruppe der<br />
namhaften Gewinner des Vorjahres<br />
wie E.ON, credit suisse, kpn und<br />
BMW Group Financial Services ein.<br />
In Amsterdam nahmen norisbank-<br />
Organisations-Chefin Katrin Eggert<br />
und IT-Chef Dr. Willy Düster vor<br />
rund 1.400 geladenen internationa-<br />
AUS DEM VERBUND<br />
norisbank gewinnt mit easyCredit den „Business Process<br />
Excellence Award 2006“.<br />
len Gästen im Rahmen der Preisverleihung<br />
die Ehrung im Namen der<br />
norisbank und ihrer Mitarbeiter entgegen.<br />
Um den außerordentlichen Nutzen<br />
von Geschäftsprozessoptimierungen<br />
gegenüber der breiten Öffentlichkeit<br />
zu dokumentieren, schreibt IDS<br />
Scheer jährlich den „Business Process<br />
Excellence Award“ aus. Eine<br />
Jury, bestehend aus Journalisten und<br />
Wissenschaftlern sowie dem IDS<br />
Scheer-Vorstand, bewertet die Beiträge.<br />
Der IT-Leiter der norisbank,<br />
Dr. Willy Düster, zeigte sich über das<br />
Ergebnis begeistert: „Der Gewinn des<br />
Business Process Excellence Award<br />
kam für uns unerwartet, insbesondere<br />
aufgrund der weltweit agierenden<br />
,Big Player‘, die sich mit ihren unternehmensgewichtigen<br />
Projekten am<br />
Wettbewerb beteiligt hatten. Die<br />
norisbank hat das Projekt easyCredit<br />
mit vereinten Kräften erfolgreich<br />
gemeistert, die Auszeichnung würdigt<br />
diese Leistung nun auch von<br />
externer Seite. Darauf darf die Bank<br />
sehr stolz sein.“<br />
Folgende Sparbücher sind verloren gegangen:<br />
Sparkonto Nr. 320 512 840<br />
lautend auf den Namen Susanne<br />
Brickenstein, Haydenstraße 25,<br />
01309 Dresden, ausgestellt von<br />
der Volks- und Raiffeisenbank<br />
Neuwied-Linz eG, Dierdorfer<br />
Straße 74, 56584 Neuwied<br />
Sparkonto Nr. 690 302 415<br />
lautend auf den Namen Catharina<br />
Steinhausen, Nordstraße 14,<br />
51570 Windeck, ausgestellt von<br />
der Rosbacher Raiffeisenbank<br />
eG, Berliner Platz 1, 51570<br />
Windeck-Rosbach<br />
Sparkonto Nr. 20 509 659<br />
lautend auf den Namen Wilhelm<br />
Spang, Im Engelchen 14,<br />
56567 Neuwied, ausgestellt von<br />
der Volks- und Raiffeisenbank<br />
Neuwied-Linz eG, Dierdorfer<br />
Straße 74, 56584 Neuwied<br />
Sparkonto Nr. 121 630 063<br />
lautend auf den Namen Reinhold<br />
Klein, Saynerhahnstraße<br />
12, 56171 Bendorf, ausgestellt<br />
von der Volks- und Raiffeisenbank<br />
Neuwied-Linz eG, Dierdorfer<br />
Straße 74, 56584 Neuwied<br />
GB 3/2006<br />
Anzeige<br />
21
AUS DEM VERBUND<br />
Foto: WGZ BANK<br />
„WGZ BANK stärker denn je“<br />
Aktionäre und Vorstand der WGZ BANK zeigten sich in der Hauptversammlung mit der<br />
Entwicklung des Instituts sehr zufrieden.<br />
Vorstandsvorsitzender Werner Böhnke:<br />
„Sind auf einem ausgezeichneten Niveau.“<br />
Düsseldorf. Die Aktionäre der WGZ BANK folgten bei<br />
einer Präsenz von 98,6 Prozent des Kapitals ohne Gegenstimmen<br />
dem Vorschlag des Vorstands und beschlossen<br />
für das Geschäftsjahr 2005 eine Dividende von insgesamt<br />
sieben Euro (Vorjahr: sechs Euro) je Aktie mit einem<br />
Nominalwert von 100 Euro. Damit schüttet die WGZ<br />
BANK 37,9 Millionen Euro (Vorjahr: 31,7 Millionen) an<br />
ihre Aktionäre aus.<br />
Der Vorstandsvorsitzende Werner Böhnke sieht die WGZ<br />
BANK gut aufgestellt: „Stärker war die WGZ noch nie“, so<br />
Böhnke und verwies auf das um mehr als ein Drittel auf<br />
164,8 Millionen Euro (Vorjahr: 121,3 Millionen) gesteigerte<br />
Ergebnis nach Risikovorsorge. Zugleich verbesserte<br />
die Unternehmensgruppe ihre Aufwandsrentabilität<br />
(Cost-Income-Ratio) auf 49,2 Prozent (Vorjahr: 52,6 Prozent).<br />
Böhnke: „Damit bewegen wir uns insbesondere im<br />
22 GB 3/2006<br />
Vergleich zu anderen Institutsgruppen auf einem ausgezeichneten<br />
Niveau.“<br />
Im Segment „Mitgliedsbanken“ erreichte die Cost-Income-<br />
Ratio 83,4 Prozent (nach 80,4 Prozent). Der Jahresüberschuss<br />
nach Steuern beträgt 16,4 Millionen Euro (17,9<br />
Millionen). Böhnke verwies darauf, dass die WGZ BANK<br />
diese hohe Ziffer im Interesse der Mitgliedsbanken<br />
bewusst akzeptiere und sich als Dienstleister ihrer Eigentümer<br />
verstehe. Böhnke: „Das verstehen wir unter Förderprinzip.“<br />
Im Segment „Firmenkunden“ konnten die Erträge um 7,1<br />
Prozent auf 84,2 Millionen Euro gesteigert werden. Das<br />
Ergebnis nach Risikovorsorge stieg um mehr als zwei<br />
Drittel auf 32,0 Millionen Euro (Vorjahr: 19,0 Millionen).<br />
Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich in diesem Segment<br />
auf 48,1 Prozent (Vorjahr: 50,6 Prozent). Angesichts<br />
der schwierigen Situation vieler mittelständischer Firmenkunden<br />
zeigte sich Böhnke mit dieser Entwicklung<br />
sehr zufrieden.<br />
Das Segment „Kapitalmarktpartner“ erreichte ein Ergebnis<br />
von 73,6 Millionen Euro (Vorjahr: 61,4 Millionen).<br />
Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich von 47,4 Prozent<br />
auf 43,5 Prozent. Hier bietet die WGZ BANK Finanzierungslösungen,<br />
Zahlungsverkehrsdienstleistungen sowie<br />
kapitalmarktnahe Dienstleistungen für andere Banken,<br />
Versicherungen und sonstige institutionelle Kunden. So<br />
betrauten beispielsweise institutionelle Kunden die WGZ<br />
BANK im zurückliegenden Jahr mit der Asset Allocation<br />
für zusätzlich fast zwei Milliarden Euro.<br />
Im Segment „Immobilien“, das überwiegend über die<br />
WL-BANK betrieben wird, stiegen die Darlehenszusagen<br />
um über ein Drittel auf 8,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,1<br />
Milliarden). Das Ergebnis erreichte 18,4 Millionen Euro<br />
(nach 2,4 Millionen). Die Cost-Income-Ratio verbesserte<br />
sich auf 44,3 Prozent (nach 48,7 Prozent).<br />
Die Nachhaltigkeit des Wachstums der WGZ BANK dokumentiert<br />
insbesondere der Fünfjahresvergleich. So wuchs<br />
die Bilanzsumme in diesem Zeitraum um mehr als ein<br />
Viertel. Noch stärker legte die Ertragskraft zu. So stieg das<br />
Betriebsergebnis nach Bewertung um fast zwei Drittel von<br />
71 Millionen Euro auf 114 Millionen Euro. Die bereinigte<br />
Eigenkapitalrendite vor Steuern der WGZ-BANK-Gruppe<br />
stieg von sechs Prozent im Jahr 2001 auf 17,4 Prozent für<br />
das Jahr 2005. Zugleich konnte die WGZ BANK die haftenden<br />
Eigenmittel innerhalb der zurückliegenden fünf<br />
Jahre um 34 Prozent von 1,8 Milliarden Euro auf 2,4 Milliarden<br />
Euro steigern. Böhnke: „Die WGZ BANK steht auf<br />
soliderem Fundament als jemals zuvor.“
Bilanzgewinn von<br />
14,7 Millionen Euro<br />
WL-BANK freut sich über erfolgreichstes Geschäftsjahr in der Firmengeschichte.<br />
Münster. Die WL-BANK WESTFÄLISCHE LANDSCHAFT<br />
Bodenkreditbank AG hat mit der Fortsetzung ihrer Entwicklung<br />
2005 das erfolgreichste Geschäftsjahr ihres 128jährigen<br />
Bestehens abgeschlossen. Helmut Rausch, Vorstand<br />
der WL-BANK, berichtete, dass das gesamte Darlehensneugeschäft<br />
einen neuen Rekordwert von 8,4 Milliarden<br />
Euro erreichte. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet<br />
dies eine Steigerung von 33,5 Prozent. Das Immobilienfinanzierungsgeschäft<br />
hatte hieran einen Anteil von über<br />
1,2 Milliarden Euro und konnte im Vergleich zum<br />
Geschäftsjahr 2004 um 63 Prozent gesteigert werden. Der<br />
Wohnungsbau mit Zinsbindungen von zehn Jahren und<br />
länger bildete traditionsgemäß den Schwerpunkt dieses<br />
Geschäfts.<br />
Neben der wieder anziehenden Vermittlungstätigkeit der<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken beeinflusste die<br />
intensivierte Zusammenarbeit mit der institutionellen<br />
Wohnungswirtschaft diese Entwicklung maßgeblich. Das<br />
Direktgeschäft mit dieser Kundengruppe ist für die Bank<br />
zu einem wichtigen zweiten Standbein der Immobilienfinanzierung<br />
geworden.<br />
Auch ins erste Quartal 2006 startete die WL-BANK mit<br />
positiven Zahlen. „Wir konnten bereits 311 Millionen<br />
Euro Neugeschäft in der Immobilienfinanzierung zusagen<br />
und liegen damit 30 Prozent über dem schon guten<br />
Ergebnis des Vorjahresquartals“, berichtete Helmut<br />
Rausch.<br />
Vorstandsmitglied Dr. Thomas Sommer stellte die positive<br />
Entwicklung im Geschäft mit den öffentlichen Kunden<br />
dar, welche sich in einem Neugeschäftsvolumen von<br />
über sieben Milliarden Euro niederschlug (plus 32 Prozent).<br />
WL-BANK als Kompetenzcenter<br />
Als Kompetenzcenter für die öffentlichen Kunden der<br />
WGZ-BANK-Gruppe hat sich die Bank im vergangenen<br />
Jahr verstärkt dieser Kundengruppe gewidmet.<br />
Im Zusammenwirken mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
bietet die WL-BANK deutschlandweit rund<br />
1.100 Kunden der öffentlichen Hand ein umfangreiches<br />
Produkt- und Leistungsspektrum. „Unser Start als Kompetenzcenter<br />
2005 war erfolgreich“, so Dr. Sommer.<br />
Der Jahresabschluss weist einen Bilanzgewinn von 14,7<br />
Millionen Euro aus, das entspricht einem Plus von<br />
14 Prozent. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen,<br />
neben der Basisdividende von sechs Prozent eine Bonus-<br />
AUS DEM VERBUND<br />
WL-BANK-Vorstand zeigt sich zufrieden:<br />
Helmut Rausch, Gunter Lampe und Dr. Thomas Sommer (v.l.)<br />
dividende von zwei Prozent an die Aktionäre auszuschütten.<br />
Grundlage für den deutlich höheren Jahresüberschuss<br />
ist die Steigerung des Zins- und Provisionsüberschusses<br />
auf 72,6 Millionen Euro und eine reduzierte<br />
Cost-Income-Ratio von 42 Prozent auf 41 Prozent. Im<br />
Zuge dieser erfreulichen Entwicklung erhöhte das Pfandbriefinstitut<br />
entgegen dem allgemeinen Trend am<br />
Arbeitsmarkt seine Mitarbeiterzahl um neun Prozent auf<br />
durchschnittlich 216.<br />
Vorstandsmitglied Günter Lampe kündigte ferner an,<br />
dass die Zugehörigkeit zum genossenschaftlichen Finanz-<br />
Verbund und zur WGZ-BANK-Gruppe mit einem zum<br />
Sommer veränderten Corporate Design der WL-BANK<br />
noch deutlicher zum Ausdruck komme. Die WL-BANK<br />
wird darüber hinaus nach der Hauptversammlung<br />
Anfang Juli dieses Jahres in „WL BANK AG Westfälische<br />
Landschaft Bodenkreditbank“ umfirmieren.<br />
GB 3/2006<br />
Foto: WL-BANK<br />
23
BANKEN<br />
Wetten, dass …<br />
… wir Ihnen die Riester-Rente auf einem Bierdeckel erklären? Mit dieser Frage<br />
machte die Volksbank Detmold und mehr als 20.000 Bierdeckeln auf die UniProfiRente<br />
aufmerksam – in Gaststätten und Restaurants.<br />
Gütersloh. Die Gäste und Besucher, die sich auf die Wette<br />
einließen und ihre Adresse auf dem Bierdeckel hinterließen,<br />
konnten eine Partyausstattung mit Produkten der<br />
Detmolder Privatbrauerei Strate im Wert von 500 Euro<br />
gewinnen. Eine Kooperation mit der örtlichen Brauerei<br />
machte es möglich. Um die Wette zu gewinnen, besuchte<br />
ein Promotion-Team von zehn dafür ausgebildeten Mitarbeiterinnen<br />
der Volksbank Detmold einen Monat lang<br />
jeweils Freitag abends gut frequentierte Gaststätten in der<br />
Region auf. Auffällig gekleidet im Volksbank-Outfit, das<br />
als Hingucker orangefarbene T-Shirts, Blusen, Westen,<br />
Halstücher und Umhängetaschen umfasste.<br />
24 GB 3/2006<br />
Promotion – warum?<br />
Die Riester-Rente tat sich seit Beginn ihrer Markteinführung<br />
schwer. Obwohl es noch nie so viel Geld von „Vater<br />
Staat“ geschenkt gab, stellten die Berater der Volksbank<br />
Detmold immer wieder fest, dass die Kunden eher ablehnend<br />
auf die Ansprache reagierten: Zu unattraktiv, viel zu<br />
kompliziert, keine Zeit, kein Interesse – Argumente, die<br />
sich häufig wiederholten. Zudem hielten zwar viele Kunden<br />
die private Altersvorsorge grundsätzlich für richtig,<br />
erklärten aber gleichzeitig, dass sie persönlich dafür kein<br />
Geld übrig hätten. Festzustellen war auch, dass die Kunden<br />
von dem sehr erklärungsbedürftigen Produkt<br />
zunächst abgeschreckt waren.<br />
Fazit: Bei dem Thema Riester-Rente wurden die Potenzialkunden<br />
mit der klassischen Werbung und anschließender<br />
Beratung in der Geschäftsstelle nicht wirklich erreicht.<br />
Diese Erfahrungen führte die Volksbank Detmold Anfang<br />
des Jahres auf neue Wege. Ausgehend von der Erkenntnis,<br />
dass auch in Zeiten des Vertriebs über das Internet die<br />
persönliche Kundenansprache die effektivste Form des<br />
Marketings ist, musste es Ziel sein, den Kunden in entspannter<br />
Atmosphäre und einem attraktiven Erlebnisumfeld<br />
dort zu erreichen, wo er sich aufhält. Diese Aussage<br />
erhält gerade für Banken eine neue Dimension, die in Zeiten<br />
des Online-Bankings immer weniger Kunden in den<br />
Geschäftsstellen zu Gesicht bekommen.<br />
Um beim Kunden beziehungsweise Verbraucher verstärkt<br />
Nachfrage zu erzeugen, war es also notwendig, Aktivitäten<br />
zu ergreifen, die der Aktivierung aller Beteiligten zur<br />
Erhöhung des Absatzerfolges dienen.<br />
Viele Ideen wurden gesammelt und zu einem Maßnahmenpaket<br />
zusammengeschnürt. Anfang des Jahres ging<br />
die Volksbank Detmold dann in die Offensive, zunächst<br />
Tresen-Talk mal ganz anders …<br />
mit einer ungewöhnlichen internen Jahresauftaktveranstaltung.<br />
Auch die eigenen Mitarbeiter sollten als potenzielle<br />
Kunden angesprochen werden. Eine interne Umfrage<br />
hatte nämlich gezeigt, dass nur die wenigsten die Vorteile<br />
der Riester-Rente nutzten. Deshalb wurden die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit Partnern, Freunden<br />
und Bekannten zu einer Infotainmentveranstaltung eingeladen.<br />
„(K)ein Grund zur Sorge…“ lautete das Motto<br />
des Abends, durch den der Kabarettist Christoph Brüske<br />
mit Markus Fründ von Union Investment führten. Unterhaltung<br />
auf der einen und Informationen auf der anderen<br />
Seite wechselten sich ab und passten hervorragend<br />
zusammen. Sensibilisierung für das Thema Altersvorsorge,<br />
aufgelockert mit kabarettistischen Einlagen, sprach<br />
alle Gäste auf emotionale Weise an.<br />
Die Begeisterung über den Infotainmentabend war so ><br />
Foto: Volksbank Detmold
Mehr als 400 Bierdeckel wurden eingesammelt.<br />
groß, dass gleich noch zwei weitere Veranstaltungen<br />
gebucht wurden. Dabei wurde die Zielgruppe systematisch<br />
erweitert. Nachdem alle im eigenen Haus mit dem<br />
Thema Altersvorsorge bekannt gemacht waren, wurden<br />
die 220 Vertreter der Bank mit Angehörigen als Multiplikatoren<br />
eingeladen. In einer weiteren Veranstaltung durften<br />
noch 750 gezielt ausgewählte Kunden über das Programm<br />
lachen und sich von den Vorteilen der UniProfi-<br />
Rente überzeugen lassen.<br />
Bereits vorher waren alle im Markt tätigen Mitarbeiter<br />
ausführlich geschult worden, wobei der Schwerpunkt<br />
ganz eindeutig auf dem Thema Vertriebstraining lag.<br />
„Ansprachestrategien, Verkaufshilfen, T-Konten-Rechnung,<br />
Einwandbehandlung, verständliche Produkterklärung“<br />
wurden im Training, Coaching und bei Erfahrungsaustauschrunden<br />
immer wieder eingeübt.<br />
Im Rahmen der Schulungen wurde auch gefragt, welche<br />
Kolleginnen und Kollegen sich vorstellen könnten, bei<br />
einer Promotion-Aktion mitzuwirken. Spontan zeigten<br />
sich insgesamt zehn junge Kolleginnen – darunter auch<br />
drei Auszubildende – bereit, aktiv auf andere Menschen<br />
zuzugehen.<br />
Natürlich musste das Promotion-Team zunächst einmal<br />
auf diese für Banker unübliche Vorgehensweise vorbereitet<br />
werden. Die Berechnung der Förderquoten anhand<br />
von Musterbeispielen war schnell vermittelt und das passende<br />
Outfit ausgesucht. Wichtigster Teil des Trainings<br />
war das Einüben der Ansprachestrategie sowie die Vorbereitung<br />
auf mögliche Einwandbehandlungen. Letzteres<br />
wurde erfreulicherweise selten gebraucht, die Aktion<br />
stieß durchweg auf positive Resonanz.<br />
Insgesamt sammelten die Promotion-Teams mehr als 430<br />
Adressen ein, die zum Teil zu direkten persönlichen Terminvereinbarungen<br />
führten, in der Breite aber systematisch<br />
vom Telefonmarketing-Team abtelefoniert werden.<br />
Ermutigt von diesem Zuspruch, wurde das Promotion-<br />
Team beim nächsten Handball-Bundesligaspiel des TBV<br />
Lemgo eingesetzt. Zwischen Einlass und Spielbeginn war<br />
Zeit genug, die Riester-Rente auf dem Bierdeckel zu erklären<br />
und als kleines Dankeschön Akustik-Stäbe zum An-<br />
Banken<br />
feuern der Mannschaft an die Fans zu verteilen. Hier wurden<br />
nochmals mehr als 400 Bierdeckel eingesammelt,<br />
wobei die breite Streuung der Besucher von jung bis alt zu<br />
einem Ergebnis von 200 geeigneten Adressen führte.<br />
Selbstverständlich trat das Promotion-Team auch bei den<br />
bereits erwähnten Infotainmentveranstaltungen für Vertreter<br />
und Kunden in Aktion. Im Anschluss an den Vortragsteil<br />
rechneten die Promotion-Teams jedem einzelnen<br />
Gast „seinen“ Bierdeckel aus und weckten damit den<br />
persönlichen Bedarf. Eine konsequente Nachakquisition<br />
mit dem Ziel der Terminvereinbarung ist selbstverständlich.<br />
Dass die Riester-Rente im Hause der Volksbank Detmold<br />
inzwischen ein echtes Thema geworden ist, ist vor allem<br />
der massiven Marketingkampagne zu verdanken. Mittlerweile<br />
hat sich die UniProfiRente zum Renner entwickelt.<br />
Neben allen Instrumenten der klassischen Werbung<br />
(Funkspots, Außenwerbung, Plakate, Geschäftsstellenbanner,<br />
Streuwerbeartikel …) haben in besonderer Weise<br />
die Promotion-Teams dazu beigetragen, auf sympathische<br />
Weise aktiv für die UniProfiRente zu werben.<br />
Weitere Promotionaktionen anlässlich verschiedener<br />
Sportveranstaltungen über Stadtfeste und einen Riester-<br />
Renten-Stand auf dem Detmolder Wochenmarkt sind<br />
bereits in Vorbereitung. Auch der Besuch von Kantinen<br />
Nachakquisition ist selbstverständlich.<br />
GB 3/2006<br />
><br />
25
BANKEN<br />
><br />
Attraktive Aktion für alle Beteiligten.<br />
größerer Betriebe ist geplant.<br />
Bei allen Promotionkampagnen zeigte sich, dass es neben<br />
der attraktiven, überzeugenden und einprägsamen<br />
Gestaltung der Produktwerbung vor allem darum ging,<br />
die vielfach „informationsüberflutete“ Zielgruppe durch<br />
die Ansprache mittels kleiner Gewinnspiele oder Incentives<br />
an den Bedarf und im zweiten Schritt an die Information<br />
heranzuführen. Erfolgreich betriebene Promotion<br />
packt den Kunden dort, wo es am meisten Spaß macht:<br />
bei den Emotionen, beim Spieltrieb, beim Bedürfnis nach<br />
Anerkennung.<br />
26 GB 3/2006<br />
Circa 35 neue Riester-Verträge pro Woche<br />
Alle ergriffenen Maßnahmen zeigen deutlichen Erfolg.<br />
Im Schnitt werden circa 35 neue Riester-Verträge pro<br />
Woche abgeschlossen. Bei einem hoch gesteckten Jahresziel<br />
von 1.760 Stück ein sehr guter Erfolg, der im Plan<br />
liegt. Der Erreichung dieses Ziels wird allerdings auch<br />
größte Bedeutung beigemessen, da davon auszugehen ist,<br />
dass der Markt im Bereich Riester-Rentenprodukte bis<br />
2008 verteilt wird und die Volksbank Detmold sich einen<br />
großen Marktanteil sichern will.<br />
Doch der Erfolg der Marketingkampagne ist nicht nur in<br />
nackten Zahlen zu messen. Vielmehr ist es gelungen, auf<br />
völlig neuen Wegen Mitarbeiter zu motivieren und Kunden<br />
zu gewinnen. Die Mitarbeiter des Promotion-Teams<br />
haben die Gelegenheit genutzt, viele positive Erfahrungen<br />
zu sammeln und bekamen reichlich Lob und Anerkennung<br />
für ihren Mut und ihr vertriebliches Engagement.<br />
Eher skeptische Kollegen, die im Vorfeld die Aktion<br />
noch belächelten, mussten eingestehen, dass das Bankgeschäft<br />
zukünftig auch außerhalb der Geschäftsstellen<br />
erfolgreich generiert werden kann.<br />
Im Lokalmarkt hat es die Volksbank Detmold geschafft,<br />
das Thema Riester-Rente öffentlichkeitswirksam zu besetzen.<br />
Der damit verbundene Imagegewinn zeichnet die<br />
Volksbank Detmold als innovative Bank aus. Alles in<br />
allem hat sich durch die Kampagne ein großes Potenzial<br />
eröffnet, das uns die Möglichkeit gibt, sich von Wettbewerbern<br />
eindeutig und dauerhaft zu differenzieren.<br />
Andrea Schunk, Leiterin Vorstandsstab der Volksbank Detmold
Pax-Bank-Stiftung<br />
verleiht Preis<br />
Köln. Die Pax-Bank-Stiftung hat in<br />
Köln wieder einen Preis für herausragende<br />
Arbeiten auf dem Gebiet des<br />
interkulturellen Dialogs zwischen<br />
Christentum und Islam verliehen.<br />
Die Preisträger, das Zentralkomitee<br />
der Deutschen Katholiken und der<br />
Deutsche Evangelische Kirchentag<br />
als Ausrichter des Deutschen Katholikentags<br />
und des Deutschen Evangelischen<br />
Kirchentags, wurden für<br />
ihre „Kommentierte Dokumentation<br />
der Begegnung zwischen Christen<br />
und Muslimen auf den Deutschen<br />
Katholikentagen und den Deutschen<br />
Evangelischen Kirchentagen von<br />
1980 bis 2005“ geehrt. Dr. Stefan<br />
Vesper, Generalsekretär, und Dr. Detlef<br />
Stäps, Rektor im Generalsekretariat<br />
des Zentralkomitees der Deutschen<br />
Katholiken, freuten sich<br />
gemeinsam mit Dr. Rainer Meusel,<br />
Mitglied im Präsidium des Deutschen<br />
Evangelischen Kirchentags,<br />
über diese Auszeichnung.<br />
Interkultureller Dialog von<br />
Christentum und Islam<br />
Die Laudatio hielt Dietger Freiherr<br />
von Fürstenberg als Vorsitzender des<br />
Stiftungsrats der Georges-Anawati-<br />
Stiftung, die sich für die friedliche<br />
Begegnung der christlich und muslimisch<br />
geprägten Kulturkreise in<br />
Deutschland einsetzt. Dr. Christoph<br />
Berndorff, Vorsitzender des Vorstands<br />
der Pax-Bank-Stiftung und<br />
Initiator der Preisverleihung, würdigte<br />
das Engagement der Preisträger<br />
und unterstrich die gesellschaftliche<br />
Aktualität und Notwendigkeit dieser<br />
Begegnungen. „Seit einigen Jahren<br />
bemüht sich unser Haus, auf dem<br />
Gebiet des interkulturellen Dialoges<br />
von Christentum und Islam einen<br />
qualifizierten Beitrag zur gesellschaftspolitischen<br />
Entwicklung zu<br />
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GB 3/2006<br />
27
BANKEN<br />
Emotional anziehend<br />
Genossenschaftsbanken machen den Weg frei für eine neue Werbelinie und setzen dabei<br />
auf Kreativkraft aus der Berliner KulturBrauerei.<br />
Berlin. Der Kanzler hat hier (als er<br />
noch Kanzler war) sein Sommerfest<br />
gefeiert. Donnerstags tanzt man im<br />
Sommer unter freiem Himmel Salsa.<br />
Und gleich um die Ecke gibt es Berlins<br />
berühmteste Currywurst. Mitten<br />
im Berliner Szenebezirk Prenzlauer<br />
Berg steht die KulturBrauerei. Hier<br />
im zweiten Stock der ehemaligen<br />
Flaschenbierabteilung wohnt und<br />
arbeitet die Werbeagentur, die seit<br />
Dezember 2005 den BVR bei der Entwicklung<br />
einer neuen Kommunikationsstrategie<br />
berät und nationale<br />
Werbekampagnen gestalten wird:<br />
M.E.C.H. Diese vier Buchstaben stehen<br />
für McCann-Erickson Communications<br />
House und für ein neues<br />
Agenturkonzept. „Denn hier versammeln<br />
sich unter einem Dach verschiedene<br />
Disziplinen der Kommunikationsbranche,<br />
nicht eben nur<br />
die klassische Werbung“, erklärt<br />
John Kriwet, der Geschäftsführer<br />
der Agentur M.E.C.H., die von Berlin<br />
aus neben den Genossenschaftsbanken<br />
Kunden wie die Lufthansa,<br />
BenQ Siemens und Coca Cola<br />
betreut und beispielsweise für die<br />
Etats des Karrierenetzwerks Monster.de,<br />
die Siemens Computer Tomographie-Sparte,<br />
die Zeitschrift Instyle<br />
oder die Biermarke Hasseröder Ideen<br />
entwickelt.<br />
Der Auftrag des BVR war klar formuliert:<br />
Vor dem Hintergrund, dass die<br />
Marke „Volksbanken Raiffeisenbanken“<br />
zwar nach wie vor attraktiv im<br />
Markt ist, aber dennoch an Präsenz<br />
und an vertrieblicher Leistung verloren<br />
hat, sollte der Vorverkaufseffekt<br />
der Marke zukünftig erhöht werden.<br />
Das hieß für die Kreation, dass eine<br />
Ausrichtung auf maximale Wahrnehmung,<br />
Relevant Set (Produkte<br />
oder Eigenschaften, die dem Konsumenten<br />
bewusst oder in Erinnerung<br />
28 GB 3/2006<br />
sind und daher gezielt angesteuert<br />
werden) und First Choice erfolgen<br />
musste. Die Markenkommunikation<br />
sollte insgesamt attraktiver werden<br />
und eine stärkere Differenzierung im<br />
Markt bewirken.<br />
Als Marketingziele wurden definiert:<br />
� Steigerung der Kontaktintensität,<br />
� Ausbau des Kundenmarktanteils,<br />
� Erhöhung des volumenmäßigen<br />
Marktanteils.<br />
Als Kommunikationsziele wurden<br />
definiert:<br />
� Profilierung der Marke durch Ausbau<br />
eines klaren Markenbilds<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
des genossenschaftlichen Prinzips<br />
als Differenzierungsmerkmal der<br />
Genossenschaftsbanken,<br />
� Abbau der Imagedefizite: Erhöhung<br />
der Empfehlungsbereitschaft<br />
aufgrund von Leistungskompetenz,<br />
� Steigerung der Werbeerinnerung.<br />
Zudem sollte eine stärkere Identifikation<br />
der Mitarbeiter mit der Marke<br />
und dem damit verbundenen genossenschaftlichen<br />
Prinzip erreicht werden.<br />
Die Kampagne<br />
Auf Basis der strategischen Überlegungen<br />
gibt es zwei Kampagnenstränge.<br />
Zum einen die Kommunikation<br />
der Mitgliedschaft beziehungsweise<br />
des genossenschaftlichen Prinzips,<br />
zum anderen die Kommunikation<br />
konkreter Leistungsangebote in<br />
Verbindung mit der Mitgliedschaft.<br />
Die Idee von McCann Erickson<br />
zeichnet sich durch folgende Merkmale<br />
aus:<br />
� Große Bilder, die den freien Weg<br />
neu aufgreifen und neu umsetzen.<br />
� Der Slogan „Wir machen den Weg<br />
frei“ ist groß inszeniert und zieht<br />
sich als Schlüsselbild durch die<br />
Kampagne.<br />
M.E.C.H.-Geschäftsführer John Kriwet (5. v. l.) erarbeitete mit seinem Team die<br />
neue Kampagne.<br />
>
Das neue Konzept: große Bilder, die den freien Weg neu aufgreifen und neu umsetzen.<br />
� Eine fokussierte Aussage als Headline<br />
im Bild.<br />
Der Slogan groß inszeniert<br />
Die weiterentwickelte Kampagne<br />
zeichnet sich durch große, emotional<br />
anziehende Bilder aus. Es sind<br />
Motive, die durch ihre große Weite<br />
gekennzeichnet sind. Der Slogan<br />
„Wir machen den Weg frei“ erfährt<br />
eine jeweils eigene bewegende Inszenierung.<br />
Die Motive zeigen individuelle<br />
Lebenssituationen von Menschen,<br />
die jedoch nicht konkret<br />
abgebildet sind. Die Protagonisten<br />
werden nicht in Nahaufnahmen<br />
inszeniert, sondern bewusst als Teil<br />
einer großen Welt. Die Motive vermitteln<br />
somit, dass die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken ihren Kunden<br />
diese einzigartige individuelle Lebenssituation<br />
ermöglichen, indem<br />
sie ihnen den Weg ebnen – ihn frei<br />
machen.<br />
Die Kommunikation der Leistung<br />
erfolgt durch die Aussage der jeweils<br />
abgebildeten Person in dem Motiv.<br />
Diese Aussage ist grafisch durch<br />
einen dünnen weißen Strich zugeordnet.<br />
Unter der Aussage steht ein<br />
namentlich genannter Absender.<br />
Beispiel: „Martina Mustermann, 33<br />
Jahre, Kauffrau, eines unserer 15<br />
Millionen Mitglieder“. Der Slogan<br />
steht bei jedem Motiv in direkter<br />
Verbindung zum Protagonisten. Er<br />
wird von dort aus über das Motiv in<br />
Szene gesetzt. Der Slogan verläuft<br />
stets in Richtung Horizont.<br />
Das Layout baut auf dem Farbcode<br />
blau/orange auf. Ein blau-oranger<br />
Farbstreifen unterhalb des Bildes<br />
verweist auf die Farben der Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken. Links<br />
im kürzeren, blauen Farbanteil wird<br />
BANKEN<br />
das Leistungsthema genannt und<br />
dadurch hervorgehoben. In Verbindung<br />
mit dem größeren orangenen<br />
Farbstreifen wird es den Banken<br />
zugeordnet.<br />
In der Headline wird das Thema in<br />
der direkten Rede des Protagonisten<br />
kommuniziert. Dabei steht der<br />
eigentliche Leistungsnutzen im Vordergrund.<br />
Das Leistungsthema steht<br />
deutlich lesbar im kurzen blauen<br />
Balken, der durch den orangenen<br />
Balken verlängert wird und das<br />
Motiv nach unten begrenzt und vom<br />
Fließtext (Copy) trennt. Durch diese<br />
Platzierung und konkrete Nennung<br />
des Produktnamens – etwa „VR-<br />
FinanzPlan“ – oder des Themenbereichs<br />
– beispielsweise „Altersvorsorge“<br />
– wird das jeweilige Thema einheitlich<br />
„verortet“. In der Copy wird<br />
das Thema jeweils etwas konkreter<br />
aus Sicht der Bank ausgeführt. Hier<br />
GB 3/2006<br />
><br />
29
BANKEN<br />
><br />
Der Slogan „Wir machen den Weg frei“ ist groß inszeniert und zieht sich als Schlüsselbild durch die Kampagne.<br />
erfolgt die Begründung durch die<br />
Bank.<br />
Die Kampagnenumsetzung<br />
Die Adaption der Kampagne ist auf<br />
allen Ebenen möglich. So ist auch<br />
der Anspruch nach einer integrierten<br />
Kommunikation erfüllt. Sowohl<br />
eine einheitliche Kommunikation<br />
über die nationale, regionale und<br />
lokale Ebene als auch über die einzelnen<br />
Medien ist möglich. Ferner<br />
können auch unterschiedliche Zielgruppen<br />
mit demselben Kommunikationskonzept<br />
angesprochen werden.<br />
30 GB 3/2006<br />
Inhalte<br />
Die neue Kampagne der Genossenschaftsbanken kommuniziert<br />
zunächst das Thema Mitgliedschaft. Auf diesem Weg sollen die<br />
Grundwerte der genossenschaftlichen Idee, wie Gemeinschaft, Vertrauen<br />
und Verantwortung, kommuniziert werden. Hierzu stehen ein<br />
TV-Spot und ein Motiv für Anzeigen zur Verfügung. Im Anschluss<br />
daran wird ab September 2006 das Marketing-Schwerpunktthema<br />
„VR-FinanzPlan“ kommuniziert. Auch die Themen „Firmenkunden“<br />
und „Jugendliche/junge Erwachsene“ werden in diesem Kommunikationskonzept<br />
umgesetzt. Themenschwerpunkt für 2006 bei den Firmenkunden<br />
ist „Mittelstand“ und in Verbindung damit ab Ende des<br />
Jahres „VR-FinanzPlan Mittelstand“. Das Thema „Mittelstand“ ist mit<br />
den Zentralbanken verzahnt. In der Zielgruppe der Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen wird das kostenlose Girokonto für Jugendliche<br />
beworben. Motive und Werbemittel werden über den DG Verlag zur<br />
Verfügung gestellt. Alle Informationen und Vorlagen auch unter<br />
www.vr-marketingservice.de.
Fotos: Thorsten Weiland<br />
Den Nordwestdeutschen Abend nutzten viele Banker auch in diesem Jahr<br />
wieder zum Plausch in netter Atmosphäre.<br />
Von Trapezkünstlern und<br />
Schlangenmenschen<br />
Dritter Nordwestdeutscher Abend in Rosenheim<br />
Rosenheim. Der Veranstaltungsort<br />
war elegant, das Programm spektakulär<br />
– und der Nordwestdeutsche<br />
Abend im neoklassizistischen Ballhaus<br />
anlässlich der 62. Bankwirtschaftlichen<br />
Tagung in Rosenheim<br />
damit der angemessene Treffpunkt<br />
für gute Gespräche der Primärbanker<br />
des Genossenschaftsverbandes<br />
Norddeutschland und des Rheinisch-WestfälischenGenossenschaftsverbandes.<br />
Gemeinsam mit<br />
Vertretern des Verbundes und ande-<br />
Das Abendprogramm: unterhaltsam und spektakulär.<br />
rer Verbände ließen sie sich von<br />
Schlangenmenschen und Trapezkünstlern<br />
faszinieren, denen die<br />
Verbandsvorstände in ihrer augenzwinkernden<br />
Begrüßung durchaus<br />
Parallelen zur genossenschaftlichen<br />
Organisation bescheinigten.<br />
GVN und <strong>RWGV</strong> hatten zum dritten<br />
Mal gemeinsam eingeladen und<br />
einen ebenso bunten wie festlichen<br />
Abend ausgerichtet. Das stelzenlaufende<br />
und zugleich musizierende<br />
Trio Grande, die mit dem silbernen<br />
Clown von Monaco<br />
preisgekrönte Kontorsionistin<br />
Darwaana<br />
und der Akrobat Noah<br />
mit Kunststücken in<br />
luftiger Höhe stimmten<br />
mit ihrem heiteren<br />
Varietéprogramm auf<br />
einen Abend mit ernsten<br />
wie vergnüglichen<br />
Gesprächen ein.<br />
Münster-Marathon<br />
für guten Zweck<br />
BANKEN<br />
Münster. Wie 2005 unterstützt der<br />
Volksbank-Münster-Marathon auch<br />
2006 die Deutsche Krebshilfe. „Aufgrund<br />
des großen Erfolges der Charity-Partnerschaft<br />
im vergangenen<br />
Jahr wollen wir die Partnerschaft mit<br />
der Deutschen Krebshilfe im Rahmen<br />
unseres Jubiläumsmarathons<br />
am 10. September weiter verstärken“,<br />
so Organisator Michael Brinkmann.<br />
Erklärtes Ziel ist es unter<br />
anderem, die Heilungschancen bei<br />
krebskranken Kindern zu verbessern,<br />
Krebskrankheiten früher zu erkennen,<br />
besser zu diagnostizieren und<br />
zu therapieren sowie Menschen, die<br />
durch ihre Krebskrankheit in Not<br />
geraten sind, finanziell zu unterstützen.<br />
Um dies zu erreichen, spendet<br />
Münster-Marathon einen Teil der<br />
Startgebühren und einen Teil der Erlöse<br />
aus dem Verkauf der Promotion-<br />
Shirts an die Deutsche Krebshilfe.<br />
2005 waren 7.000 Euro zusammengekommen.<br />
Partner: Volksbank-Münster-Marathon<br />
und die Deutsche Krebshilfe.<br />
VR-Marketingservice macht<br />
den Weg frei<br />
Münster. Mitglieder des VR-Marketingservice(www.vr-marketingservice.de)<br />
können nun getrost ihre<br />
Kennwörter zum Extranet diverser<br />
Verbundpartner beiseite legen: Über<br />
das Online-Portal ist neuerdings der<br />
Extranet-Zugang nicht mehr nur zu<br />
VR-NetWorld und BVR kennwortfrei,<br />
sondern nun auch zum Angebot des<br />
DGRV.<br />
Infos bei Jochen Schmidt, 0251<br />
7186-147, jochen.schmidt@rwgv.de<br />
GB 3/2006<br />
31
BANKEN<br />
Mit rund 50 Kunden führte Hermann Arens (l.) ein ganzheitliches Beratungsgespräch – und gewann!<br />
„Erfolge werden von Menschen<br />
gemacht“<br />
Nachgefragt bei Hermann Arens von der VR-Bank Nordeifel, der beim Vertriebswettbewerb<br />
2006 zum vertriebsstärksten Berater gekürt wurde.<br />
Beim Vertriebswettbewerb 2006 suchte der <strong>RWGV</strong> gemeinsam<br />
mit dem BVR den vertriebsstärksten Berater. Sie, Herr Arens,<br />
haben das Rennen gemacht. Herzlichen Glückwunsch! Haben<br />
Sie im Gefühl, dass es weiter so gut läuft?<br />
Hermann Arens: Danke für die Glückwünsche. Ich denke,<br />
es wird in Zukunft auch weiter positiv laufen. Die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken haben sehr viel Potenzial<br />
in ihren Kundenbeständen schlummern. Für dieses<br />
Potenzial würden Direktbanken sehr viel Geld bezahlen.<br />
Wichtig ist, dass der Berater vor Ort die Chancen erkennt.<br />
Geschieht das nicht, ist die Gefahr groß, dass viele Marktanteile<br />
an die Direktbanken abfließen. Also, es läuft nur<br />
so gut, wie der Berater analysiert.<br />
32 GB 3/2006<br />
Der Wettbewerb war in zehn Schritte eingeteilt. Was mussten<br />
Sie im Einzelnen tun?<br />
Hermann Arens: Die ersten Informationen stellte unsere<br />
Vertriebssteuerung zur Verfügung. Eine Kreuzfahrt als erster<br />
Gewinn – gefiel mir. Nach der Anmeldung erhielt ich<br />
eine vorselektierte passende Kundenliste beziehungsweise<br />
Zielgruppe. Diese erweiterte ich durch die Kunden, die<br />
ich ohnehin für einen VR-Finanzplan in naher Zukunft<br />
geplant hatte. Durch ein Mailing wurden dann meine 50<br />
Kunden in zwei Tranchen über die Vertriebssteuerung zu<br />
einem VR-FinanzPlan eingeladen. Die mir zur Verfügung<br />
gestellten Kunden-Kontaktkarten erleichterten mir die<br />
Arbeit ungemein, telefonisch zum Mailing nachzufassen.<br />
>
Ich hatte Glück. Fast alle Kunden nahmen das Angebot<br />
an. Zuvor hatte mich ein Telefontraining auf die Terminvereinbarung<br />
vorbereitet.<br />
Was passierte in den Beratungsgesprächen genau?<br />
Hermann Arens: In den Beratungsgesprächen wurde die<br />
finanzielle Situation meiner Kunden analysiert und<br />
anschließend den Zielen, Wünschen und Bedürfnissen<br />
angepasst. Viele meiner Kunden können sich ihre Wünsche<br />
aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht mehr<br />
erfüllen. Daher geht auch mein Beratungsansatz dahin,<br />
finanzielle Risiken und Sorgen zu minimieren. Bei der<br />
Kundschaft stößt dies auf positive Resonanz. Eine umfassende<br />
Analyse ist in allen Gesprächen das „A & O“. Die<br />
Integration meine Verbundkollegen tat ein Übriges, die<br />
Kunden nach ihren Bedürfnissen finanziell zu versorgen.<br />
Es galt aber nicht nur zu beraten, sondern auch zu dokumentieren?<br />
Hermann Arens: Ja und nach dem ersten Zwischenstand<br />
stieg meine Motivation noch mehr und das endgültige<br />
Ergebnis bestärkt mich nochmals als VR-FinanzPlan-Berater.<br />
Die intensive Bearbeitung des Mitarbeiterwettbewerbs<br />
hat zwar sehr viel Kraft und auch Freizeit gekostet, aber<br />
natürlich auch sehr viel Spaß gemacht. Ich bin stolz<br />
darauf, für die VR-Bank Nordeifel ein gutes Ergebnis<br />
erzielt zu haben. Ich freue mich natürlich auch auf die<br />
Kreuzfahrt mit meiner Frau.<br />
Ziel des Wettbewerbs und des täglichen Geschäfts ist die<br />
Stärkung des Vertriebs, wobei die ganzheitliche Beratung im<br />
Mittelpunkt steht. Was bedeutet das für Sie?<br />
Hermann Arens: Dieser Ansatz bedeutet für mich, dass<br />
der Kunde nicht nach den Zielen der Bank, sondern wirklich<br />
nach seinen Bedürfnissen, Wünschen und Zielen<br />
beziehungsweise finanziellen Sorgen beraten wird. Durch<br />
die wichtige Analysephase im Gespräch werden so viele<br />
Informationen gesammelt, dass automatisch die Ziele der<br />
Bank erreicht werden können. Aktionen oder Produktverkauf<br />
wären fast unnötig, wenn jeder Bankmitarbeiter<br />
ganzheitliche Beratungsgespräche durchführte.<br />
Vertrieb bedeutet Beratung und Betreuung, aber auch Verkauf.<br />
Wie fördert die VR-Bank Nordeifel das Leistungspotenzial<br />
ihrer Mitarbeiter?<br />
Hermann Arens: Das Leistungspotenzial der Mitarbeiter<br />
wird von der VR-Bank Nordeifel durch verschiedene<br />
Kanäle gefördert. Dazu zählt in erster Linie meine Grundeinstellung<br />
zur Firma. Loyalität und der Wille, sich für<br />
den Kunden und die Bank einzusetzen, sind das größte<br />
Leistungspotenzial. Weiterhin werden die Mitarbeiter<br />
durch einen Coach und durch Training on the Job beglei-<br />
BANKEN<br />
tet. Natürlich ist auch die leistungsorientierte Vergütung<br />
ein Anreiz, Produkte zu verkaufen. Eine wertschätzende<br />
Kommunikation der Führungsebene über die Ziele der<br />
Bank und die Ziele der Mitarbeiter stärken das Gefühl<br />
„Einer für alle – alle für einen“.<br />
Für Ihre Kunden, Ihre Bank und für Sie als Berater hat sich die<br />
Teilnahme am Wettbewerb auf jeden Fall gelohnt. Welcher<br />
Preis wartet nun auf Sie?<br />
Hermann Arens: Ich und mein Kollege Elmar Drach, der<br />
den sechsten Platz belegt hat, dürfen uns auf eine Kreuzfahrt<br />
freuen. Natürlich sind unsere Frauen dabei. Die<br />
waren überglücklich. Die Bank übernimmt netterweise die<br />
Kosten für die Fahrt der Frauen. Wir schippern also im<br />
Oktober eine Woche mit der Costa Mediterranea durchs<br />
Mittelmeer. Dort werden wir Venedig, Bari, Dubrovnik,<br />
Olympia, Izmir und Istanbul besuchen. Ich freue mich<br />
schon sehr, auf den türkischen Basaren feilschen zu dürfen.<br />
Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
Hintergrund<br />
Insgesamt meldeten knapp 500 Berater aus 38 Mitgliedsbanken<br />
5.800 ganzheitliche Beratungsgespräche<br />
zurück, in denen 8.060 Produkte abgeschlossen wurden.<br />
In 411 Fällen konnte dabei neues Geld (Fremdgeld)<br />
vom Wettbewerber in die Bank beziehungsweise<br />
den FinanzVerbund geholt werden. Zusätzlich wurden<br />
bei den Gesprächen 464 Weiterempfehlungen<br />
erzielt und 2.379 Folgetermine vereinbart.<br />
Die TOP 15<br />
1. VR-Bank Nordeifel eG<br />
2. Volksbank Rietberg eG<br />
3. Volksbank Bitburg eG<br />
4. Volksbank Arnsberg-Sundern eG<br />
5. Volksbank Goch-Kevelaer eG<br />
6. VR-Bank Nordeifel eG<br />
7. Volksbank Westerloh-Westerwiehe eG<br />
8. Volksbank Gelderland eG<br />
9. Volksbank Bitburg eG<br />
10. Volksbank eG Minden-Hille-Porta<br />
11. Aachener Bank eG Volksbank<br />
12. Volksbank Detmold eG<br />
13. Volksbank eG Minden-Hille-Porta<br />
14. Volksbank eG Minden-Hille-Porta<br />
15. Volksbank eG Minden-Hille-Porta<br />
GB 3/2006<br />
33
BANKEN<br />
Fotos: Joachim Busch<br />
Bühnen-Show mit Knalleffekt: Sarah sorgt für Begeisterung.<br />
Partystimmung mit<br />
über 2.500 Kindern<br />
IJW 2006: Elf von 26 Bundespreisen gehen nach Rheinland und Westfalen.<br />
Münster. Diese Schlangennummer<br />
wird keiner so schnell vergessen:<br />
Riesengroß, gar nicht glitschig und<br />
vor allen Dingen hautnah – so präsentierten<br />
sich die schweigsamsten<br />
und doch faszinierendsten Superstars<br />
der beiden Schlussveranstaltungen<br />
des Internationalen Jugendwettbewerbs<br />
(IJW) der Genossenschaftsbanken<br />
in Rheinland und Westfalen.<br />
Keine Frage: Cara, die Schlangenbetörerin,<br />
sorgte mit ihrer Show vor<br />
den insgesamt über 2.500 Kindern<br />
und Jugendlichen, die nach Leverkusen<br />
und Münster gekommen waren,<br />
für Gänsehaut. Doch Cara allein war<br />
es nicht, die zu Jubelstürmen ani-<br />
34 GB 3/2006<br />
mierte: auch Davaana, die Schlangenfrau<br />
aus dem Mongolischen<br />
Staatszirkus, Scott und Muriel, die<br />
Gewinner der Weltmeisterschaften<br />
der Magier und Illusionisten, Little<br />
B., die Gewinnerin von „Süd-Afrika<br />
sucht den Superstar“, Sarah, Frontfrau<br />
der Band „Brunch at five“,<br />
sowie der Kinderzirkus Alfredo sorgten<br />
für Partystimmung.<br />
Lange Reise bis zum Sieg<br />
Wer zur Schlussveranstaltung gekommen<br />
war, hatte eine lange Reise<br />
hinter sich: In Bild und Ton um die<br />
ganze Welt getourt waren die Kinder<br />
und Jugendlichen aus Rheinland<br />
sowie Westfalen beim diesjährigen<br />
Internationalen Jugendwettbewerb<br />
unter dem Motto „Entdecke die<br />
Welt! Menschen, Länder und Kulturen“.<br />
223.000 Nachwuchskünstler<br />
hatten sich allein bei den <strong>RWGV</strong>-<br />
Banken beteiligt, bundesweit waren<br />
über eine Million Schülerinnen und<br />
Schüler im Rennen. Und das mit riesigem<br />
Erfolg: Gleich elf Bundespreise<br />
(von bundesweit 26) und 161 Landespreise<br />
holten die Schülerinnen<br />
und Schüler von der 1. bis 13. Klasse<br />
sowohl in den Kategorien Malen/<br />
Bildgestaltung als auch in der Kategorie<br />
Film/Video nach NRW und ins<br />
>
Alles Illusion oder wahr? Gute Laune bei Bankern und Gewinnern!<br />
nördliche Rheinland-Pfalz.<br />
Der große Erfolg der Banken und<br />
ihrer Kunden wurde deshalb auch in<br />
diesem Jahr wieder gebührend gefeiert.<br />
Und das gleich doppelt: So fand<br />
der rheinische Teil der Siegerehrung<br />
in der Wilhelm-Dopatka-Halle in<br />
Leverkusen statt. Auf Einladung der<br />
Banken reisten dort rund 800 Kinder<br />
und Jugendliche an, um sich ins<br />
bunte Treiben zu stürzen. In die<br />
Halle Münsterland in Münster<br />
stürmten rund 1.700 Nachwuchskünstler<br />
aus den Regionen.<br />
SuperRTL-Moderator David Wilms<br />
führte auch in diesem Jahr wieder<br />
an beiden Orten durch ein buntes<br />
Programm mit viel Show und<br />
Musik. Die Vergabe der Landespreise<br />
an die jungen Talente durch Moritz<br />
Krawinkel, Vorstandsmitglied des<br />
<strong>RWGV</strong>, war sicherlich für alle Beteiligten<br />
der Höhepunkt der Veranstaltung.<br />
Krawinkel zeigte sich begeistert:<br />
„Die Leistung der Schülerinnen<br />
und Schüler ist beachtlich. Immerhin<br />
haben sich die Preisträger nicht<br />
auf lokaler und regionaler Ebene,<br />
sondern auch auf der Bundesebene<br />
überdurchschnittlich erfolgreich<br />
durchgesetzt.“ Besonders dankte er<br />
den Kunstpädagogen, Lehrern,<br />
Künstlern und Wissenschaftlern, die<br />
diesen Wettbewerb schon seit Jahren<br />
treu begleiten. „Rheinland und<br />
Westfalen gehört durch diese Unterstützung<br />
beim Internationalen Jugendwettbewerb<br />
schon seit Jahren<br />
zu den erfolgreichsten Regionen in<br />
Europa“, machte er bei der Preisverleihung<br />
in Münster deutlich.<br />
Alle Preisträger werden über ihre<br />
Auszeichnungen bei der Schlussveranstaltung<br />
hinaus reich belohnt. Die<br />
Landessieger bekommen zwischen<br />
50 und 300 Euro. Den jüngsten Bundespreisträgern<br />
im Malwettbewerb<br />
winkt zudem ein einwöchiger Kreativurlaub<br />
auf einem ostfriesischen<br />
Gulfhof, bei dem die Kinder die<br />
unterschiedlichsten Kunsttechniken<br />
ausprobieren können. Die Bundespreisträger<br />
der 5. bis 9. Klassen können<br />
sich auf erlebnisreiche Tage auf<br />
einem Segelschiff und einen Workshop<br />
in der Kunsthalle in Emden<br />
freuen. Die Bundessieger der Klassen<br />
10 bis 13 verleben ein langes Kulturund<br />
Sportwochenende in Bozen. Die<br />
jungen Videokünstler können sich<br />
auf einen Filmworkshop in der<br />
Medienwerkstatt Scheersberg an der<br />
Ostsee oder in der eigenen Schule<br />
freuen.<br />
Sabine Bömmer/Wolfgang Koschny<br />
BANKEN<br />
GB 3/2006<br />
35
BANKEN<br />
IJW-Bundessieger 2006<br />
Ins rechte Bild gerückt: „Entdecke die Welt! Menschen, Länder und Kulturen“<br />
Martin Marberg, 8 Jahre,<br />
aus Siegen (Volksbank Siegerland eG)<br />
Niklas Dobler, 11 Jahre, aus Herzebrock-Clarholz<br />
(Volksbank Clarholz-Lette-Beelen eG)<br />
36 GB 3/2006<br />
Christof Stiene, 12 Jahre,<br />
aus Willebadessen (Volkbank Paderborn-Höxter<br />
eG)<br />
Geraldine Roth, 15 Jahre,<br />
aus Immendorf (Raiffeisenbank eG, Geilenkirchen) Robin Marx, 10 Jahre, aus Kenn (Volksbank Trier eG)
Katharina Wienken,<br />
10 Jahre, aus Petershagen (Volksbank Petershagen eG)<br />
Martina Bürger, 19 Jahre,<br />
aus Menden (Märkische Bank eG)<br />
Johannes Otten, 12 Jahre,<br />
aus Nusbaum (Raiffeisenbank Neuerburg-Land eG)<br />
Shyrete Hajrizi,<br />
10 Jahre, aus Erkelenz (Volksbank Erkelenz-Hückelhoven-Wegberg<br />
eG)<br />
Elias Ege, 8 Jahre, aus Heinsberg<br />
(Raiffeisenbank eG, Heinsberg)<br />
Film/Video-Wettbewerb:<br />
Der Bundespreis im Videowettbewerb ging<br />
diesmal an das Gymnasium Haus Overbach<br />
(Raiffeisenbank Erkelenz eG)<br />
BANKEN<br />
GB 3/2006<br />
37
BANKEN<br />
Fotos: Marco Stepniak<br />
Der Vorstandsvorsitzende des <strong>RWGV</strong>, Friedel Fleck (r.), sowie Bankdirektor Horst Schreiber (l.) gratulierten den<br />
Preisträgern (v. l.): Alexander Houben (Trierischer Volksfreund), Bettina Görlitzer (Lüdenscheider Nachrichten),<br />
Christian Schweitzer (WDR), Dr. Jasmin Fischer (WAZ), Marc Brost (Die Zeit), Anette Dowideit (Die Welt),<br />
Jens Jarisch (Deutschlandfunk) und Dr. Reinhard Kallenbach (Rhein-Zeitung).<br />
Licht aus, Spot an<br />
Zum zweiten Mal wurde der Journalistenpreis der Genossenschaftsbanken in Rheinland<br />
und Westfalen im GOP-Varieté verliehen.<br />
Essen. „Spötter sagen, es gäbe inzwischen mehr Preise als<br />
Journalisten. Warum dann noch dieser Wettbewerb?<br />
Ganz einfach: Weil das Thema Wirtschaft im gesellschaftlichen<br />
Bewusstsein immer noch nicht den Stellenwert<br />
hat, der dringend nötig ist. Immer noch wissen die Menschen<br />
zu wenig über Wirtschaft, sind nicht alle in der<br />
Lage, wirtschaftliche Verantwortung zu übernehmen.“<br />
Mit diesen Worten eröffnete der Vorstandsvorsitzende<br />
des <strong>RWGV</strong>, Friedel Fleck, im Essener GOP-Varieté die feierliche<br />
Verleihung des zweiten Journalistenpreises der<br />
Volksbanken, Raiffeisenbanken, Spar- und Darlehnskassen<br />
in Rheinland und Westfalen. Für ihre journalistisch<br />
herausragenden Beiträge zum Thema „Wirtschaft vor<br />
Ort“ wurden in diesem Jahr die Journalisten Marc Brost<br />
38 GB 3/2006<br />
(DIE ZEIT), Anette Dowideit (Die Welt), Dr. Jasmin<br />
Fischer (Westdeutsche Allgemeine Zeitung), Bettina Görlitzer<br />
(Lüdenscheider Nachrichten), Alexander Houben<br />
(Magazin „Macher“), Dr. Reinhard Kallenbach (Rhein-<br />
Zeitung) und Christian Schweitzer (WDR) geehrt. Die<br />
Preise sind jeweils mit 2.000 Euro dotiert. Mit einem Sonderpreis<br />
in Höhe von 1.000 Euro würdigte die Jury Jens<br />
Jarisch für seine Deutschlandfunk-Reportage „Warum tragen<br />
Vietnamesen keine Adidas-Schuhe?“. Das einhellige<br />
Urteil der Jury: „Den Preisträgern ist es überzeugend<br />
gelungen, ein komplexes Wirtschaftsthema in seiner<br />
regionalen Bedeutung kompetent, lebendig und verständlich<br />
der Öffentlichkeit näher zu bringen.“<br />
>
Neben Preisgeld und Urkunde schenkten die Genossenschaftsbanken<br />
den Gewinnern und ihren Gästen ein buntes<br />
Sonntagsprogramm im illustren GOP-Varieté in Essen<br />
mit erstklassigen Künstlern. Atemberaubend, aberwitzig,<br />
tiefsinnig und zumeist einfach nur genial: So präsentierten<br />
sich die Künstler, die der Preisverleihung damit einen<br />
würdigen Rahmen boten. Unter anderem sorgte auf den<br />
Brettern, die die Welt bedeuten, der aus Funk und Fernsehen<br />
bekannte Kabarettist Fritz Eckenga zusammen mit<br />
Ulrich Schlitzer, seinem Partner vom „Rocktheater<br />
N8schicht“, für tiefsinnige Einblicke in die „Wirtschaft<br />
vor Ort“. Stimmgewaltig führte die Sängerin Liz Howard<br />
durch das Programm, das gespickt war mit Weltklasse-<br />
Akrobatik des jamaikanisch-kubanischen Trios The Liazeed,<br />
dem Bewegungswunder Kai Eikermann sowie dem<br />
Weltmeister im Stepptanz, Marcel Peneux.<br />
Journalistenpreis 2006 gestartet<br />
Der Journalistenpreis 2006 der Volksbanken, Raiffeisenbanken,<br />
Spar- und Darlehnskassen in Rheinland und<br />
Westfalen hat ebenfalls das Thema „Wirtschaft vor Ort“.<br />
Einsendeschluss ist der 15. September 2006. Informationen<br />
und Teilnahmeunterlagen unter:<br />
www.vr-journalistenpreis.de.<br />
Wolfgang Koschny<br />
Das GOP-Varieté in Essen: ein Traum in Plüsch.<br />
Wirtschaft & Kabarett: Fritz Eckenga und Ulrich<br />
Schlitzer.<br />
Stepptanz-Weltmeister Marcel Peneux. Akrobratik im Dreierpack: The Liazeed.<br />
BANKEN<br />
GB 3/2006<br />
39
BANKEN<br />
50.000 Euro Spielgeld<br />
Börsenspiel: Die besten Geno-Börsianer 2006 in Nordrhein-Westfalen geehrt<br />
Düsseldorf. 198 Auszubildende aus<br />
56 Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
im Gebiet des Rheinisch-Westfälischen<br />
Genossenschaftsverbands<br />
haben vom 9. Januar bis zum 6. April<br />
2006 im Rahmen eines Börsenspiels<br />
im spielerischen Wettstreit wertvolle<br />
Erfahrungen im Wertpapiergeschäft<br />
gesammelt und wurden nun in Düsseldorf<br />
geehrt. Den ersten Platz erreichte<br />
Sonja Zimpel von der Volksbank<br />
Wickede (Ruhr) und gewann<br />
damit 250 Euro. Bereits nach drei<br />
Spielwochen hatte sie sich auf Platz<br />
1 hochgearbeitet, den sie bis zum<br />
Schluss nicht mehr abgab. Mit folgenden<br />
Papieren wurde der Erfolg<br />
sichergestellt: Goldman Sachs<br />
Turbo-Call auf DAX, Q-Cells, Gazprom<br />
und United Labels. Zweiter<br />
Sieger: Katrin Müller von der PSD<br />
Bank Koblenz. Ihre Gewinne erzielte<br />
sie hauptsächlich mit Biopetrol,<br />
einem Optionsschein auf den Bund-<br />
Future, Premiere und Sixt. Dritter<br />
Sieger wurde Stefan Klatt von der<br />
VR-Bank Rhein-Sieg. Die favorisierten<br />
Papiere waren Turbo-Scheine auf<br />
den DAX (sowohl Calls als auch<br />
Puts), Evotec, Primacon und ein<br />
Optionsschein auf den Nikkei-Index.<br />
Platz 4 ging an Tim Brandscheidt<br />
von der PSD Bank Koblenz. Seine<br />
bevorzugten Gewinnerpapiere waren<br />
Sixt, Biopetrol und ein Optionsschein<br />
auf den Bund-Future. Fünfter<br />
Sieger wurde Steffi Gauselmann von<br />
der Volksbank Nottuln mit Papieren<br />
von Thiel Logistic, Cobracrest, Medion,<br />
Optionsscheine auf den DAX<br />
und auf DaimlerChrysler. Die weiteren<br />
Plätze in den TOP 10 belegten<br />
Manuela Otten, Pax-Bank (Filiale<br />
Trier), Rafael Neuhaus, Volksbank<br />
Wickede (Ruhr), Lena Overkamp,<br />
Volksbank Bocholt, Markus Frohn,<br />
Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth,<br />
und Nadine Schröder, Volksbank<br />
Lüdenscheid.<br />
Zu Beginn des Spiels standen für<br />
40 GB 3/2006<br />
Börsenbeste: Sonja Zimpel von der Volksbank Wickede (Ruhr) wurde vom<br />
Geschäftsführer der RB-Soft GbR, Ulrich Bossler, ausgezeichnet.<br />
jeden Teilnehmer 50.000 Euro als<br />
fiktives Spielkapital zur Verfügung.<br />
Dieses „Vermögen“ galt es durch<br />
geschickte Anlagedispositionen während<br />
der vorgegebenen Spielzeit zu<br />
vermehren. Begleitet und ausgerichtet<br />
wurde das Börsenspiel durch die<br />
Firma RB-Soft GbR aus Riedlingen in<br />
Kooperation mit der Rheinisch-Westfälischen<br />
Genossenschaftsakademie<br />
(RWGA). Ziel des Spiels war, das<br />
Funktionieren marktwirtschaftlicher<br />
Zusammenhänge und insbesondere<br />
der Wertpapiermärkte „Börsen“<br />
näher kennen zu lernen und zu verstehen.<br />
Über die Internetplattform<br />
(www.geno-boersenspiel.de) wurden<br />
die Abläufe des Börsengeschäfts,<br />
vom Kundenauftrag über den Handel<br />
bis hin zur Abrechnung, realitätsnah<br />
simuliert.<br />
Zur Auswahl standen unter anderem<br />
alle an deutschen Börsen notierten<br />
in- und ausländischen Aktien, Investmentfonds,<br />
Optionsscheine und<br />
Knock-Out-Zertifikate. Das heißt, es<br />
konnten alle in Deutschland mit<br />
Stückkurs gehandelten Wertpapiere<br />
im Spiel gekauft und verkauft werden.<br />
Im Spielzeitraum ist der Deutsche<br />
Aktienindex DAX von 5.540 Punkten<br />
auf 6.030 Punkte gestiegen. Das<br />
sind knapp 8,9 Prozent Kursgewinn<br />
bei den 30 größten und wichtigsten<br />
deutschen Aktien. Der DAX bewegte<br />
sich innerhalb der Spielzeit relativ<br />
gleichmäßig nach oben, Kursrückschläge<br />
waren moderat und immer<br />
nur kurze Zeit anhaltend. Höhere<br />
Gewinne als der DAX, nämlich mehr<br />
als 8,9 Prozent Kursgewinne in den<br />
zwölf Wochen Spielzeit, haben insgesamt<br />
nur 48 Spielteilnehmer<br />
erzielt. Die Sieger hatten bis zu 44<br />
Prozent Wertzuwachs auf ihr Ausgangskapital<br />
zu verzeichnen. Am<br />
Ende der Rangliste lagen die Verluste<br />
bei circa 27 Prozent in Bezug auf das<br />
Startkapital.
Foto: Ralf Bröker<br />
Bestes Ergebnis der Geschichte<br />
APO-Bank wächst auch bei Kunden- und Mitgliederzahlen.<br />
Düsseldorf. 11.500 neue Kunden allein im vergangenen<br />
Jahr, mittlerweile über 101.000 Mitglieder und eine Cost-<br />
Income-Ratio unter 57 Prozent: „Wir haben 2005 das bisher<br />
beste Ergebnis in der Geschichte unserer Bank<br />
erzielt“, sagte Vorstandssprecher Günter Preuß auf der<br />
Bilanzpressekonferenz der Deutschen Apotheker- und<br />
Ärztebank in Düsseldorf. Das Teilbetriebsergebnis vor<br />
Risikovorsorge wuchs um 10,7 Prozent auf 259,1 Millionen<br />
Euro.<br />
Entscheidend dazu beigetragen habe der Zinsüberschuss,<br />
der um rund 19 Millionen auf 465,4 Millionen Euro angestiegen<br />
sei. Preuß führte dies auf ein anhaltend kräftig<br />
expandierendes Kreditgeschäft zurück. So hätten die Neuausleihungen<br />
im Darlehensbereich mit 3,4 Milliarden<br />
Euro Rekordhöhe erreicht. „Allerdings ist auch bei uns<br />
die Zinsspanne in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen“,<br />
ergänzte der Vorstandssprecher. Es sei deshalb<br />
von besonderer Bedeutung, dass der Provisionsüberschuss<br />
rund 120 Millionen Euro erreicht habe, ein Plus<br />
von über 30 Prozent.<br />
Vorstandssprecher Günter Preuß:<br />
„Sind Partner der Heilberufe.“<br />
Die Zahl der Kunden sei auf 289.000 geklettert. Dank dieses<br />
Zugangs und der damit verbundenen Ausweitung des<br />
Darlehensneugeschäfts sei die Bilanzsumme um 2,3 Milliarden<br />
Euro auf 29,6 Milliarden Euro angewachsen. In<br />
einem Ausblick sagte Preuß, dass die vorliegenden Zahlen<br />
die Geschäftsplanung bestätigen: Für 2006 gehe die Bank<br />
wieder von einer leichten Steigerung des Teilbetriebsergebnisses<br />
vor Risikovorsorge aus.<br />
Preuß sagte weiter, dass sein Haus sich dem Umbruch im<br />
Gesundheitswesen stelle. „Um deutlich zu machen, dass<br />
wir nicht nur so denken, sondern auch so handeln, werden<br />
wir die Aufgeschlossenheit in unserem Selbstverständnis<br />
als Partner der Heilberufe zukünftig auch in<br />
einem moderneren, zukunftsorientierten Erscheinungsbild<br />
zum Ausdruck bringen“, heißt es dazu auch im<br />
Geschäftsbericht der APO-Bank.<br />
Ralf Bröker,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
BANKEN<br />
GB 3/2006<br />
41
BANKEN<br />
Neubau<br />
Aldenhoven. Rund ein halbes Jahr gaben die Bauarbeiter im<br />
Neubau der Raiffeisenbank Aldenhoven den Ton an, haben<br />
gemauert, gemeißelt und gespachtelt. Das Ergebnis kann sich<br />
sehen lassen: An der Ecke Kapuziner Straße und Theoder-Hürth-<br />
Straße ist in Aldenhoven eines der modernsten Bankgebäude<br />
der Region errichtet worden. Das neue Domizil vereint die<br />
Selbstbedienung und individuelle Fachberatung ideal.<br />
100 Prozent Zustimmung für<br />
Volksbank an der Niers<br />
Geldern/Goch/Kevelaer. Mit 100 Prozent Ja-<br />
Stimmen haben die Mitgliedervertreter der<br />
Volksbank Goch-Kevelaer und der Volksbank<br />
Gelderland den Weg frei gemacht für die Fusion<br />
zur Volksbank an der Niers. Dieser neue<br />
Name steht für eine addierte Bilanzsumme<br />
von 1,53 Milliarden Euro und 113.000 Kunden,<br />
davon 41.000 Mitglieder. Die Vorstände<br />
der neuen Genossenschaftsbank betonten in<br />
den Vertreterversammlungen, auch in<br />
Zukunft die Bank vor Ort zu bleiben. Wichtig<br />
sei, dass die Mitglieder und Kunden ihre<br />
Ansprechpartner behalten. „Wir wollen die<br />
Qualitätsführerschaft in unserem Geschäftsgebiet<br />
und mit der Mannschaft von heute<br />
zusätzliche Erfolge erreichen“, so der Tenor.<br />
Qualität ausbauen,<br />
Kosten optimieren<br />
Krefeld/Brüggen. Die Volksbank Krefeld und<br />
die Volksbank Brüggen-Nettetal kooperieren<br />
miteinander. Beide Finanzdienstleister wollen<br />
so ihre Qualität steigern und Kosten sparen.<br />
Der entsprechende Vertrag trat am 1. Mai in<br />
Kraft. Er ist die Reaktion auf zunehmenden<br />
Wettbewerb, veränderte Ansprüche der Kunden<br />
sowie den anhaltenden Druck auf die<br />
Ertragslage. Gewünscht sei eine bessere Auslastung<br />
der Ressourcen. Zudem erwarten<br />
beide Partner von dieser Kooperation, dass sie<br />
die Selbstständigkeit der Banken sichert.<br />
Zukunftsbezogene Aufgabenfelder werden ab<br />
sofort gemeinsam wahrgenommen. Stufenweise<br />
gehe es jetzt darum, viele so genannte<br />
Back-Office-Tätigkeiten zu bündeln und im<br />
Team zu erledigen. Auch beim Marketing<br />
werde man zusammenarbeiten.<br />
42 GB 3/2006<br />
Wolkenfahrt im Jubiläumsjahr<br />
Wesel. Wenn man Geburtstag hat, gibt es eigentlich keinen Grund,<br />
in die Luft zu gehen. Die Besucher des Familienfestes der Volksbank<br />
Rhein-Lippe sahen das allerdings ganz anders: Sie wollten die Ballonfahrt<br />
haben, den Hauptgewinn der Tombola zugunsten der Bürgerstiftung<br />
KREA(A)KTIV. Aus Anlass ihres 125-jährigen Bestehens hatte<br />
die Genossenschaftsbank zu einer fröhlichen Feier in den Niederrheinpark<br />
geladen. Zentrale Anlaufstelle war eine Bühne, auf der<br />
abwechselnd Radio K.W., Musiker und Künstler auftraten. In Interviews<br />
mit den Bankvorständen und Anne Jung-Werders von der Bürgerstiftung<br />
Rhein-Lippe gab es Informationen.<br />
Banken-Ehe im Hunsrück<br />
Die Bankvorstände Wolfgang Haas (l.) und<br />
Leonie Ottinger-Stevens bei der Eröffnung.<br />
Simmern/Rhaunen. Die Fusion der Volksbank Hunsrück und der<br />
Raiffeisenbank „Idarwald“ ist beschlossene Sache. Mit 100 Prozent<br />
stimmten die Vertreter für den Zusammenschluss. Mit diesem deutlichen<br />
Votum geht die neue Volksbank Hunsrück rückwirkend zum<br />
1. Januar 2006 an den Start. Es werden 165 Mitarbeiter in<br />
17 Geschäftsstellen arbeiten. Geleitet wird die Genossenschaftsbank<br />
von einem Vorstandsduo: Otto Mayer als Vorstandssprecher und Erik<br />
Gregori stehen an der Spitze des Instituts.<br />
Gemeinsam in die Zukunft.
Foto: Rainer Stephan<br />
Ba-Ba-Banküberfall?<br />
Von einem „Banküberfall“, der keiner war.<br />
Lippstadt. Alles sah aus wie ein<br />
Banküberfall im Krimi: Ein Auto<br />
ohne Kennzeichen fährt in flottem<br />
Tempo vor das Gebäude der Volksbank<br />
Hörste. Dann vier Minuten<br />
absolute Stille. Kein Besucher, der<br />
die Bank betritt. Niemand, der<br />
herauskommt. Eine Spaziergängerin,<br />
Beobachterin der Szene, ergreift die<br />
Initiative, alarmiert per Handy die<br />
Polizei. Minuten später, der eilige<br />
Bankbesucher hat die Geschäftsstelle<br />
inzwischen verlassen und ist mit seinem<br />
Auto davongefahren, der Zugriff<br />
der Polizei: Vier Streifenwagen<br />
und zwei zivile Einsatzfahrzeuge<br />
beenden unsanft die Fahrt des Bankbesuchers<br />
und fordern ihn mit erhobenen<br />
Waffen auf, sein Auto zu verlassen.<br />
Erst jetzt, nach einem Telefonat<br />
zwischen Bank und Polizei-Einsatzleitung,<br />
klärt sich die Lage: Der<br />
vermeintliche Bankräuber ist in<br />
Wirklichkeit ein unbescholtener<br />
Mitbürger. Auf dem Weg zur Pkw-<br />
Zulassungsstelle – deswegen die<br />
Fahrt ohne Kennzeichen – hatte er<br />
sich in der Bank auf die Schnelle<br />
eine Versicherungs-Doppelkarte ausstellen<br />
lassen. Eine Einladung der<br />
Volksbank Hörste führte wenige<br />
Tage später alle Beteiligten dieses<br />
Vorfalls wieder zusammen. „Wir<br />
wollten die gesamte Situation noch<br />
Zivilcourage<br />
gezeigt: Mit Blumen<br />
bedankten<br />
sich die Vorstandsmitglieder<br />
Herbert Hölting<br />
(l.) und<br />
Margot Brüggemeier-Lummer<br />
(r.) bei zwei<br />
Kunden, die ein<br />
vermeintlicher<br />
Banküberfall<br />
zusammengeführt<br />
hatte.<br />
einmal aufklären und niemandem<br />
mit einem schlechten Gefühl allein<br />
lassen“, begründete Vorstandsmitglied<br />
Herbert Hölting die Initiative<br />
der Bank. Ihren besonderen Dank<br />
richteten Hölting und seine Vorstandskollegin<br />
Margot Brüggemeier-<br />
Lummer an die aufmerksame Augenzeugin.<br />
Hölting: „Sie hat sich<br />
äußerst verantwortungsbewusst gezeigt<br />
und Zivilcourage bewiesen.“<br />
Auch der zuständige Polizeibeamte<br />
des Bezirksdienstes stärkte der jungen<br />
Frau beim Besuch der Bank<br />
demonstrativ den Rücken: „Wir sind<br />
immer sehr froh, wenn sich Menschen<br />
bei Verdacht auf eine Straftat<br />
an uns wenden.“ Das abrupte Ende<br />
seiner Fahrt zum Straßenverkehrsamt<br />
hat nach dem Zusammentreffen<br />
aller Beteiligten auch Volksbank-<br />
Kunde und -Mitglied Serif Colak<br />
„verdaut“. Möglicherweise muss der<br />
junge Mann, der sich selbst als<br />
„sportlichen Fahrer“ bezeichnet,<br />
aber noch einmal über seinen Fahrstil<br />
nachdenken. Schließlich waren<br />
es die quietschenden Reifen seines<br />
Autos, die die ganze Kette der Missverständnisse<br />
vor der Hörster Volksbank<br />
in Gang gesetzt hatten.<br />
Rainer Stephan<br />
Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />
Nicht für die Schule,<br />
fürs Leben lernen<br />
BANKEN<br />
Mönchengladbach. Nicht für die<br />
Schule, sondern für das Leben lernen<br />
– diese Weisheit der „alten Lateiner“<br />
hat die Volksbank Mönchengladbach<br />
auf eine ganz besondere Art<br />
umgesetzt. Regelmäßig führt sie für<br />
Hauptschüler Seminare zum Thema<br />
„Schuldenprävention“ durch. Marketingleiter<br />
Markus Schmitz: „Die<br />
Schüler kommen an einem Vormittag<br />
zu uns in die Schulungsräume<br />
nach Neuwerk oder Rheindahlen. Ihr<br />
Unterricht wird damit quasi in die<br />
Bank verlegt.“ In Hochneukirch<br />
allerdings gehen die Banker wieder<br />
in die Schule.<br />
Volksbank-Team beim<br />
Mittelrhein-Marathon<br />
Boppard. Auf die Plätze, fertig, los:<br />
Über 8.000 Läufer fanden sich unter<br />
der Startfahne in Oberwesel ein, als<br />
der 2. Mittelrhein-Marathon auf dem<br />
Plan stand. Mittendrin in der Marathoni-Menge:<br />
das Team der Volksbank<br />
Boppard. 34 Frauen und Männer<br />
aus Boppard schnürten kollektiv<br />
die Turnschuhe. „Bereits im letzten<br />
Jahr haben wir uns von der Begeisterung<br />
mitreißen lassen und ein kleines<br />
Grüppchen an den Start geschickt.<br />
Aus diesem Grüppchen ist<br />
jetzt eine richtige Gruppe geworden“,<br />
freute sich Bankvorstand<br />
Christoph Neubauer, der mit von der<br />
Partie war.<br />
GB 3/2006<br />
43
BANKEN<br />
Foto: Ralf Bröker<br />
Dorsten. Seine Startvoraussetzungen<br />
waren alles andere als optimal: Aber<br />
das Bergarbeiterkind Werner Hansch<br />
soll es mal besser haben als sein<br />
Vater – also Elektriker werden. „Und<br />
natürlich auf’m Pütt. Das war klar.<br />
Schon wegen der Deputatkohlen.“<br />
In einer schwachen Stunde seiner<br />
Erziehungsberechtigten aber leiert er<br />
ihnen die Erlaubnis zum Besuch des<br />
Gymnasiums aus den Rippen,<br />
besteht wider die Erwartungen seiner<br />
Familie die Aufnahmeprüfung,<br />
ist tatsächlich irgendwann einer der<br />
wenigen Abiturienten aus Recklinghausen-Süd:<br />
„Gab’s gar nicht, ging<br />
eigentlich gar nicht. So waren die<br />
Fünfziger-Jahre!“ Werner Hansch,<br />
Gastreferent der Volksbank Dorsten,<br />
ließ die Vertreterversammlung tief<br />
in seine Lebensgeschichte blicken.<br />
Denn: „Sportreporter – das wird man<br />
ja nicht auf geraden Wegen.“<br />
Hansch, Jahrgang 1938, ist ein Paradebeispiel<br />
für die krumme Tour auf<br />
dem Weg zum Starreporter: abgebro-<br />
44 GB 3/2006<br />
Hoch unterhaltsam präsentierte<br />
sich Werner Hansch in Dorsten<br />
„Stimme des Reviers“<br />
Werner Hansch über die Fußball-WM, die Bundesliga und sein Leben.<br />
chener Jurist, Hier-und-da-Jobber,<br />
ausgestiegener Lehrer, Rennbahnsprecher<br />
und freier Journalist. Dann<br />
legendärer Parkstadion-Ansager, ab<br />
1978 WDR-Hörfunkreporter. Seine<br />
erste Übertragung: die Zweitligapartie<br />
Preußen Münster gegen Bayer<br />
Leverkusen. Zuletzt Sat.1-Journalist<br />
und Championsleague-Insider.<br />
Jüngst war die „Stimme des Reviers“<br />
WM-Berichterstatter für die privaten<br />
Radiostationen und Bundesliga-<br />
Kommentator für den neuen Bezahlsender<br />
Arena. Seine pottgefärbte<br />
Sprache konnte er auch dort alles<br />
andere als verleugnen. Und viele<br />
warteten sicherlich nur darauf, dass<br />
er sich mit wohltönendem Timbre in<br />
jeder Gehirnwindung seiner Zuhörer<br />
breit macht und aus dem Nichts<br />
einen echten Hansch rauslässt:<br />
„Nein, liebe Zuschauer, das ist keine<br />
Zeitlupe. Der läuft wirklich so langsam.“<br />
Zum Klassiker geworden – Werner<br />
Hanschs Einstieg auf Schalke. Von<br />
Hoch unterhaltsam<br />
präsentierte sich<br />
Werner Hansch in<br />
Dorsten (2. v. r.).<br />
Fußball keine Ahnung, hilft er aus<br />
am Mikrofon der Gelsenkirchener<br />
Glückauf-Kampfbahn: „Mit der<br />
Startnummer eins: Norbert Nigbur!“<br />
Alles denkt: ein Witz. Und zwar ein<br />
guter. Hansch weiß gar nicht, warum<br />
die Leute lachen. Er spricht die<br />
damals vom Bundesligaskandal<br />
gelähmten Blau-Weißen mit „Guten<br />
Tag, meine sehr geehrten Damen<br />
und Herren!“ an, wünscht ihnen ein<br />
schönes Wochenende und bittet:<br />
„Besuchen Sie uns demnächst wieder!“<br />
Das hatte 04 noch nie gehört.<br />
Ungläubiges Staunen hier, Schenkelklopfen<br />
auch. Und selbst 33 Jahre<br />
später in Dorsten lachen die Menschen:<br />
„Aber im Vergleich ist das ja<br />
noch höflich!“ Mancher hat Tränen<br />
in den Augen. Auch wegen der Nostalgie.<br />
Und auf Schalke haben sie<br />
ihn natürlich behalten.<br />
Ralf Bröker,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
Der Vorstand der VR-Bank Westmünsterland dankte Prof. Dr. Kurt Biedenkopf.<br />
Mehr Experimente wagen<br />
Borken. Zu Beginn seines Vortrags bei der VR-Bank Westmünsterland<br />
verteilte Prof. Dr. Kurt Biedenkopf zunächst<br />
ein Kompliment an die Gastgeber. „Ich fühle mich der<br />
Genossenschaftsbewegung sehr verbunden“, sagte der<br />
prominente CDU-Politiker und erinnerte an seine<br />
Jugendzeit in Südhessen, als er der „Bäuerlichen“ vor Ort<br />
bei der Ernte half.<br />
„Ich habe immer wieder erlebt, dass Genossenschaften<br />
außerordentlich erfolgreich sein können“, betonte Biedenkopf<br />
vor dem Auditorium in der voll besetzten Stadthalle<br />
weiter. Ob Gleiches in Zukunft auch auf Deutschland<br />
zutrifft, da hat der frühere sächsische Ministerpräsident<br />
erhebliche Zweifel: „Die Enkel werden die Wechsel,<br />
die ihr auf ihre Zukunft zieht, nicht einlösen.“<br />
Die Zeit des Wohlstandes ist überschritten, erklärte Biedenkopf<br />
und nannte die Arbeitskosten als eine wichtige<br />
Ursache: „Deutschland hat die kapitalintensivsten Arbeitsplätze<br />
der Welt.“ Weit bedrohlicher ist in seinen<br />
Augen jedoch die Ausgestaltung der Sozialsysteme. Deren<br />
„planwirtschaftliche“ Strukturen in Gesundheits-, Ar-<br />
BANKEN<br />
Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, zu Gast bei der VR-Bank Westmünsterland, fordert grundlegende<br />
Reformen.<br />
beits- und Familienpolitik müssten geändert werden,<br />
damit die Bürger darauf Einfluss nehmen könnten. Sein<br />
Vorwurf: Der Staat halte die Bürger im Grunde für „unfähig“.<br />
Grundlegende Reformen zur notwendigen Umgestaltung<br />
unserer Gesellschaft könnten nur von unten ausgehen.<br />
„Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht“, so Biedenkopf.<br />
Die kleinen Schritte der Großen Koalition reichten<br />
jedenfalls nicht aus.<br />
Ohne Experimente keine Zukunft<br />
„Fortschritt ist der Weg zur Rückkehr der Vernunft“,<br />
zitierte Biedenkopf den Schriftsteller Berthold Brecht. Auf<br />
Deutschland bezogen heißt das für Biedenkopf: „Dinge<br />
einfach zu gestalten und Kompliziertes zurückzulassen.“<br />
Eine weitere Forderung: „Ohne Experimente gewinnen<br />
wir nicht die Zukunft.“<br />
Hans-Peter Leimbach<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />
GB 3/2006<br />
45
BANKEN<br />
„Qualität beeindruckt“<br />
35.000 Euro an Preisträger des Wettbewerbs „Fundraising in Kirche und Diakonie“<br />
der KD-Bank übergeben<br />
Dortmund. Siegerstimmung im<br />
schmucken neuen Haus der KD-<br />
Bank am Schwanenwall in Dortmund.<br />
Unter den Siegern: Institutionen<br />
und Einrichtungen, die sich bei<br />
dem im Herbst letzten Jahres erstmals<br />
ausgelobten Wettbewerb der<br />
Bank für Kirche und Diakonie zum<br />
Thema „Fundraising“ beteiligt hatten.<br />
67 Kirchengemeinden, Stiftungen,<br />
Vereine und diakonische Einrichtungen<br />
aus dem Kundenkreis der<br />
KD-Bank hatten ihre Konzepte für<br />
das systematische Gewinnen von<br />
Spenden zugesandt. Acht Preisträger<br />
konnten sich über die mit insgesamt<br />
35.000 Euro dotierten Auszeichnungen<br />
freuen.<br />
Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvor-<br />
46 GB 3/2006<br />
sitzender der KD-Bank, bedankte<br />
sich bei den Teilnehmern des Wettbewerbs<br />
für das große Engagement<br />
und die zahlreichen Beiträge. Er lud<br />
zum Erfahrungsaustausch untereinander<br />
ein und richtete sich auch an<br />
die Teilnehmer, die nicht ausgezeichnet<br />
wurden: „Auch wenn Ihr<br />
Projekt keinen Preis gewonnen hat,<br />
ermutige ich Sie im Namen der Jury<br />
ausdrücklich, sich weiterhin für Ihr<br />
Projekt zu engagieren“, so Thiesler.<br />
„Von der Vielzahl und Qualität<br />
der Beiträge beeindruckt“<br />
Lothar Schulz, Dozent an der Fundraising-Akademie<br />
Frankfurt und ehemaliger<br />
Vorsitzender des Deutschen<br />
Spendenrats e.V., sprach zur Bedeutung<br />
des Fundraisings für Kirche und<br />
Diakonie. Er berichtete von seiner<br />
Arbeit als Jury-Mitglied des Wettbewerbs<br />
und schilderte seinen fachmännischen<br />
Eindruck: „Ich war von<br />
der Vielzahl und Qualität der eingereichten<br />
Beiträge beeindruckt.“<br />
Anschließend überbrachte Dr. Beate<br />
Scheffler, Ministerialrätin im Schulministerium<br />
NRW, die Grußworte<br />
der Schirmherrin Barbara Sommer,<br />
Schulministerin in NRW. Sie übernahm<br />
die Preisverleihung an die beiden<br />
„Schul“-Projekte in der Kategorie<br />
„Organisationseinheiten mit 20<br />
oder mehr hauptamtlich Beschäftigten“.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der KD-Bank,<br />
Dr. Ekkehard Thiesler (rechts im Bild<br />
mit Bischof Wolfgang Huber) dankte<br />
für das Engagement der Preisträger.
„VIEdibus“ bringt Schüler auf Trab<br />
Viersen. Erst ging’s um die Inhalte, dann um den Namen.<br />
Jetzt ist das Plakat an der Reihe. Jede Menge Zirkus erleben<br />
derzeit Gesamtschüler in Viersen. Und die Volksbank<br />
vor Ort ist als Hauptsponsor mit dabei. Wie kommt man<br />
auf einen Zirkusnamen? Er habe an das Viersener Nummernschild<br />
gedacht und das Wort Fidibus aus Zauberbüchern<br />
geliehen. Heraus kam VIEdibus – und so wurde<br />
Sebastian Sieps aus der fünften Klasse der Anne-Frank-<br />
Gesamtschule zum offiziellen Namensfinder für das Zirkusprojekt<br />
mit der Volksbank Viersen. 187 Vorschläge<br />
waren eingegangen: „Ein deutliches Zeichen dafür, dass<br />
die Aktion von Anfang an gut gelaufen ist“, sagt Hans-<br />
Willi Pertenbreiter, Marketingleiter der Kreditgenossenschaft.<br />
Im September wird zum ersten Mal in Viersen ein<br />
Schulzirkus gastieren. Für zehn Tage verändern dann<br />
Manege und Künstler unter der Leitung von Gerd Sperlich<br />
die Schullandschaft. „Ich kenne den Zirkus Sperlich<br />
aus meiner Zeit in Mülheim. Wir sind froh, dass wir ihn<br />
nach Viersen holen konnten“, freut sich Schulleiter<br />
Albert Planker. Kreativität habe an den Schulen nicht<br />
mehr den Stellenwert, das Zirkusprojekt sei also eine<br />
ideale Ergänzung. Es stärke die Persönlichkeit der Schüler,<br />
Kirchenbankentagung 2006<br />
Paderborn. Auf Einladung der Bank für Kirche und Caritas<br />
fand im Frühjahr 2006 wieder die traditionelle jährliche<br />
Kirchenbankentagung statt. Einmal im Jahr treffen<br />
sich alle Vorstände der katholischen und evangelischen<br />
Kirchenbanken, um ihre Erfahrungen über geschäftliche<br />
Entwicklungen auszutauschen und sich über aktuelle Fra-<br />
Informationen zu „VR-FinanzPlan Mittelstand“<br />
Forsbach/Münster. Dass die gemeinsamen Informationsveranstaltungen<br />
von <strong>RWGV</strong> und BVR zum<br />
Thema „VR-FinanzPlan Mittelstand“ in der RWGA in<br />
Forsbach und Münster bestens im Terminkalender<br />
platziert waren, zeigte nicht nur das große Interesse<br />
der Banker. Auch ein Blick auf die Konjunkturberichte<br />
bestätigte den guten Zeitpunkt: Die Konjunktur<br />
zieht an und Firmenkunden fragen vermehrt nach<br />
Finanzierungen. Experten von WGZ BANK, GAD,<br />
R+V Versicherung, GGB sowie der RWGA informierten<br />
über Instrumente zur Umsetzung des Konzeptes<br />
zur ganzheitlichen Beratung von Firmenkunden.<br />
Zudem konnte die Volksbank Hamm bereits von<br />
positiven Erfahrungen aus über 150 Beratungen<br />
berichten. Insgesamt nahmen an den beiden Veran-<br />
staltungen in Forsbach und Münster jeweils 85 Vorstände<br />
oder Leiter von Firmenkundenbanken teil.<br />
BANKEN<br />
auch würden Körpererfahrung, Kooperation, Teamfähigkeit<br />
und Verantwortung verbessert. Neben den 180 Schülern<br />
der siebten Klasse können Lehrer und Eltern mitmachen.<br />
Geübt wird in Kleingruppen, die erworbenen<br />
Kenntnisse werden in vier Vorstellungen präsentiert.<br />
gen innerhalb des genossenschaftlichen FinanzVerbundes<br />
zu informieren. Große Sorge bereitete den anwesenden<br />
Kirchenbankenvorständen die immer weiter zunehmende<br />
Bürokratisierung, sei es durch gesetzliche Vorgaben<br />
oder die Bankenaufsicht.<br />
GB 3/2006<br />
Foto: Wolfgang Koschny<br />
47
LANDWIRTSCHAFT<br />
Der AGRAVIS-Vorstand blickt optimistisch in die Zukunft.<br />
AGRAVIS<br />
wächst und gedeiht<br />
Das Agrarunternehmen erreicht gesteckte Ziele und blickt<br />
tatkräftig in die Zukunft.<br />
Hannover/Münster. Die AGRAVIS<br />
Raiffeisen AG, Münster und Hannover,<br />
hat das angekündigte Ziel für<br />
2005 erreicht: Im ersten kompletten<br />
Geschäftsjahr nach der Fusion trugen<br />
die Umstrukturierungsprozesse<br />
erste Früchte und schufen eine gute<br />
Basis für die Zukunft. Insgesamt<br />
konnte das Agrarhandels- und<br />
Dienstleistungsunternehmen den<br />
Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
bei 3,63 Milliarden Euro (Vorjahr:<br />
3,68 Milliarden Euro) stabilisieren<br />
und ein positives Ergebnis von<br />
rund 13 Millionen Euro vor Steuern<br />
realisieren. „Insgesamt sind wir auf<br />
einem erfolgreichen Weg der Stabilisierung.<br />
Die Fusionseffekte greifen<br />
und die Kostenoptimierung zeigt<br />
Erfolge“, resümiert Dr. Clemens<br />
48 GB 3/2006<br />
Große Frie, Vorsitzender des Vorstands<br />
der AGRAVIS Raiffeisen AG.<br />
„Diesen Kurs wollen wir 2006 bestätigen.<br />
Wir wollen wirtschaftlich stabil<br />
werden und mit allen Segmenten<br />
dauerhaft ein nachhaltig positives<br />
Ergebnis erwirtschaften. Umsatz und<br />
Ergebnis zeigen, dass wir die Durststrecke<br />
der vergangenen Jahre mit<br />
entsprechend hohen Verlusten überwunden<br />
haben. Die AGRAVIS Raiffeisen<br />
AG ist auf Zukunftskurs.“ Das<br />
Ergebnis von 13 Millionen Euro vor<br />
Steuern macht es möglich, nach zwei<br />
Jahren ohne Dividendenzahlung,<br />
der Hauptversammlung einen Dividendenvorschlag<br />
für das Jahr 2005<br />
von 4,1 Prozent zu unterbreiten.<br />
Humana Milchunion<br />
übernimmt Biolabor<br />
Everswinkel. Mit der Übernahme der<br />
„Biolabor zur Herstellung pharmazeutischer<br />
Erzeugnisse GmbH & Co.<br />
KG“ verstärkt die Humana-Milchunion-Unternehmensgruppe<br />
in Everswinkel<br />
ihr strategisches Geschäftsfeld<br />
„Gesundheitsprodukte“. Der Bremer<br />
Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln<br />
wird rückwirkend zum 1.<br />
Januar 2006 als hundertprozentige<br />
Tochter der Humana Verwaltungs<br />
GmbH in den Konzern eingebunden.<br />
Der Kauf umfasst neben der Biolabor<br />
Kommanditgesellschaft auch den<br />
Kauf der Tochtergesellschaften Auris<br />
Vertriebs GmbH und hansa-pharm<br />
Dr. Winter GmbH. Die Auris Vertriebs<br />
GmbH ist für den Vertrieb des<br />
BIOQUICK-Süßwarensortimentes verantwortlich.<br />
Die hansa-pharm Dr.<br />
Winter GmbH bietet unter der Marke<br />
hansal Produkte in den Sortimentsbereichen<br />
Brausetabletten und Kautabletten<br />
an.<br />
„Erzeugerring hat sich gut<br />
entwickelt“<br />
Ascheberg/Senden. Der Erzeugerring<br />
Westfalen, Spezialgenossenschaft für<br />
Sauenhalter und Ferkelerzeuger mit<br />
Sitz in Senden, kann auf ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr 2005 zurückblicken.<br />
„Der Erzeugerring hat sich gut<br />
entwickelt“, erklärte Geschäftsführer<br />
Ulrich Meierfrankenfeld. Das Unternehmen<br />
hatte im vergangenen Wirtschaftsjahr<br />
etwa 58.000 Sauen im<br />
Bestand. Die Zahl der vermarkteten<br />
Mastschweine stieg um 16 Prozent<br />
auf insgesamt 1,3 Millionen Tiere an.<br />
Auch die Zahl der Mitgliedsbetriebe<br />
in Westfalen stieg um 75 auf nunmehr<br />
1.070 an. Sie werden von 20<br />
Beratern betreut. „Unser Ziel ist es,<br />
den Landwirt und seinen Betrieb zu<br />
stärken“, betonte Meierfrankenfeld<br />
abschließend. „Nur ein Landwirt mit<br />
guten biologischen Leistungen seiner<br />
Tiere und einer positiven Ertragssituation<br />
wird sich dem Strukturwandel<br />
erfolgreich stellen können.“
Umsatz steigt um 17,6 Prozent<br />
WESTFLEISCH-Gruppe behauptet sich als drittgrößter Fleischvermarkter.<br />
Münster. „Der wichtigste Erfolg 2005 war der zügige operative<br />
Turnaround, die Rückkehr zur Wirtschaftlichkeit<br />
an unserem neuen Standort Oer-Erkenschwick", so Dr.<br />
Helfried Giesen, geschäftsführender Vorstand, auf der<br />
diesjährigen Generalversammlung der WESTFLEISCH eG,<br />
Münster.<br />
„Mehr geschlachtet, mehr zerlegt, mehr veredelt“ – so<br />
könnte die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr<br />
zusammengefasst werden. Danach konnte die Unternehmensgruppe<br />
2005 bei Umsatz (plus 17,6 Prozent auf 1,6<br />
Milliarden Euro) und Absatz (plus 10,8 Prozent auf<br />
675.000 Tonnen) zweistellige Wachstumsraten realisieren.<br />
Dieser Zuwachs erklärt sich neben einer zufrieden<br />
stellenden Preissituation vor allem durch die überdurchschnittlich<br />
gestiegenen Schweineschlachtungen. Die<br />
WESTFLEISCH-Gruppe erreichte durch die erstmalig<br />
ganzjährige Einbeziehung der seit September 2004 zum<br />
Konzern gehörenden BARFUSS GmbH mit 5,32 Millionen<br />
geschlachteten Schweinen eine neue Größenordnung in<br />
der 78-jährigen Firmengeschichte. Der nationale Marktanteil<br />
für diese Gattung liegt somit bei 11,1 Prozent.<br />
Bei den Rinderschlachtungen fiel der Rückgang bei<br />
WESTFLEISCH mit 8,6 Prozent auf 274.000 Stück etwas<br />
moderater aus als im Bundestrend (minus 9,2 Prozent).<br />
Gut doppelt so stark als in Deutschland gesamt hingegen<br />
(minus 5,2 Prozent bundesweit) gingen die Kälberschlachtungen<br />
bei WESTFLEISCH um 11,9 Prozent auf<br />
noch rund 40.000 Stück zurück – eine Folge der sich europaweit<br />
immer stärker in die Niederlande verlagernden<br />
Kalbfleischstrukturen. Das Nutzviehgeschäft verlief<br />
uneinheitlich, einem Plus von 11,4 Prozent auf knapp<br />
1,72 Millionen Stück bei Ferkeln steht ein Rückgang um<br />
3,1 Prozent bei Fressern und um 24,7 Prozent bei Kälbern<br />
gegenüber.<br />
Höhere Wertschöpfung<br />
Die Zerlegeanteile konnten bei Rindfleisch um 1,5 Prozent<br />
auf 84,3 Prozent und bei Schweinefleisch um 1,6<br />
Prozent auf 97,8 Prozent weiter gesteigert werden. Die<br />
Zerlegung von Schlachtsauen erhöhte sich in der Menge<br />
um 3,9 Prozent auf 305.000 Stück. Rund 26,1 Prozent des<br />
gesamten Absatzes, somit knapp 176.000 Tonnen, verließen<br />
die Fleischcenter und Veredelungsbetriebe als<br />
„Added Value“-Produkte, also Verarbeitungsartikel mit<br />
höherer Wertschöpfung.<br />
Auch Umfang und Bedeutung der Exporte nahmen neuerlich<br />
zu: plus 36,4 Prozent auf 203.570 Tonnen in der<br />
Menge und 25 Prozent auf knapp 367 Millionen Euro<br />
wertmäßige Steigerung dokumentieren, wie wichtig das<br />
Standbein Export mittlerweile geworden ist. Die WEST-<br />
FLEISCH-Gruppe setzt inzwischen knapp 30 Prozent der<br />
Gesamtmenge jenseits deutscher Grenzen ab und erzielt<br />
rund 23 Prozent der Verkaufserlöse im Ausland.<br />
Zum Stichtag 31. Dezember 2005 erreichte die Mitgliederzahl<br />
mit rund 4.250 einen neuen Höchststand. „Das<br />
ordentliche Ergebnis erlaubt es uns, an die Vertragslieferanten<br />
über die Boni-Zahlungen in einer Gesamthöhe<br />
von 9,6 Millionen Euro hinaus eine Dividende von 4,2<br />
Prozent ausschütten zu können“, erläuterte Giesen.<br />
Kapitalerhöhung realisiert<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Helfried Giesen,<br />
geschäftsführender Vorstand,<br />
blickte auf ein<br />
Erfolgsjahr zurück.<br />
„Vor dem Hintergrund erheblicher struktureller Veränderungen,<br />
dem anhaltenden Konzentrationsprozess in der<br />
Branche und dem beachtlichen Wachstumsschritt der<br />
Unternehmensgruppe in 2004/2005 ist es erfreulich, eine<br />
komfortable Eigenkapitalquote von rund 30 Prozent präsentieren<br />
zu können“, so Finanzvorstand Dr. Bernd Cordes.<br />
Dem Unternehmen ist 2005 Mezzanine-Kapital in<br />
Höhe von 18 Millionen Euro zugeflossen, Anfang 2006<br />
folgten weitere 15 Millionen Euro. Darüber hinaus haben<br />
Mitglieder der WESTFLEISCH eG Genussrechtskapital in<br />
Höhe von vier Millionen Euro gezeichnet und aus einer<br />
genehmigten Kapitalerhöhung der WESTFLEISCH<br />
FINANZ AG von insgesamt zehn Millionen Euro wurden<br />
bislang fünf Millionen Euro durch die Ausgabe neuer<br />
Aktien realisiert. Das Finanzierungskonzept hat ein<br />
Gesamtvolumen von über 130 Millionen Euro. Der ausgewiesene<br />
Bilanzgewinn liegt nach 1,277 Millionen Euro<br />
2004 bei 1,010 Millionen Euro für das Jahr 2005.<br />
GB 3/2006<br />
49
LANDWIRTSCHAFT<br />
Grund zu feiern (v. l.): Dr. Albert Romberg, Bürgermeisterin Anneliese Meyer zu Altenschildesche, Geschäftsführer Josef<br />
Ahmann, <strong>RWGV</strong>-Vizepräsident Johann Prümers, Vorstandsvorsitzender Norbert Heitmann und Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Heinrich Benning.<br />
Geschäftsmodell mit Zukunft<br />
Hembergen. Mit einem Festakt im Kreise der 115 Mitglieder,<br />
ihrer Angehörigen und vieler Gästen feierte die Raiffeisen<br />
Hembergen eG direkt am Ursprungsort an der Dettener<br />
Straße in Hembergen unter der Leitung ihres Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Heinrich Benning ihr 100-jähriges<br />
Bestehen. Das genossenschaftliche Unternehmen wurde<br />
am 24. Mai 1906 als „Bäuerliche Bezugs- und Absatzge-<br />
Intensive Partnerschaft<br />
bei der Mischfutterherstellung<br />
Hannover. Leistungsstark in der Region – ein Grundsatz<br />
für die AGRAVIS Raiffeisen AG, mit neun Primärgenossenschaften<br />
in der Region Oldenburg eine neue, weitreichende<br />
Form der Partnerschaft zu begründen: Eine<br />
gemeinsame Gesellschaft wird künftig die Mischfutterproduktion<br />
für die Region übernehmen. Zu diesem Zweck<br />
wird die bisherige alleinige AGRAVIS-Produktion des<br />
Kraftfutterwerkes Oldenburg in die „AGRAVIS Kraftfutterwerk<br />
Oldenburg GmbH“ überführt, an der die AGRAVIS<br />
und die regionalen Genossenschaften zu jeweils 50 Prozent<br />
beteiligt sind. Die „AGRAVIS Kraftfutterwerk Oldenburg<br />
GmbH“ organisiert künftig Lohnherstellung, Lagerung<br />
und Umschlag. Der Vertrieb von Mischfutter, der<br />
Einkauf, die Produktentwicklung und -optimierung wer-<br />
50 GB 3/2006<br />
nossenschaft Hembergen e.G.m.b.H.“ aus der Taufe gehoben.<br />
Heute bündelt die Raiffeisen Hembergen einen Jahresumsatz<br />
von 3,1 Millionen Euro. „Auf das Erreichte<br />
können Sie besonders stolz sein“, würdigte <strong>RWGV</strong>-Vizepräsident<br />
Johann Prümers in seinem Grußwort die positive<br />
Entwicklung.<br />
den weiterhin von der AGRAVIS Raiffeisen AG in enger<br />
Abstimmung mit den Genossenschaften betrieben.<br />
Termine +++ Termine +++ Termine<br />
Die Fachtagung der Geschäftsführer im ländlichen<br />
Waren- und Dienstleistungsgeschäft im<br />
<strong>RWGV</strong> findet am 20./21. November sowie am<br />
22./23. November in der RWGA in Forsbach<br />
statt.<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach
Foto: Karl E. Rinas<br />
600.000 Euro für Neubau<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Wenden. In Rothemühle investiert die Raiffeisen Genossenschaft Kreuztal-Olpe-<br />
Wenden auf dem ehemaligen Bahngelände mehr als 600.000 Euro zur Standortsicherung<br />
und zur Sicherung der Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter. „Entweder richtig<br />
oder gar nicht, das war die Entscheidung, vor der wir standen“, verdeutlicht<br />
Geschäftsführer Norbert Grobbel die Situation. „Seit der Fusion der ehemals<br />
selbstständigen Genossenschaften habe es eine erfreuliche Entwicklung gegeben,<br />
die eine derart große Investition jetzt ermögliche. Das wird eine ganz neue Einkaufswelt“,<br />
freut sich Niederlassungsleiter Uwe Köster. Den Kunden steht dann<br />
auf einer Verkaufsfläche von 600 Quadratmetern ein umfangreiches Warensortiment<br />
zur Verfügung, „wie es sonst in der Region nicht anzutreffen ist“. Hinzu<br />
kommt „lebendes Grün“ auf einer zusätzlichen Fläche von 600 Quadratmetern<br />
im Gartencenter. Das Altgebäude dient weiterhin als Lager für Agrarprodukte<br />
und Baustoffe, die an diesem Standort besonders stark nachgefragt werden.<br />
Komplettumbau<br />
Hier noch im<br />
Bau, heute<br />
schon fertig:<br />
600 QuadratmeterVerkaufsfläche.<br />
Stolz auf ihren<br />
neuen Markt:<br />
Mitarbeiter<br />
und Geschäftsführung.<br />
Lüdinghausen. „Schöner, größer und besser“, so Geschäftsführer Alfons Oberholz,<br />
präsentiert sich nach dem Komplettumbau der Raiffeisenmarkt in<br />
Lüdinghausen. Wände wurden versetzt und die Verkaufsfläche von 700 auf<br />
900 Quadratmeter erweitert. Hinzugekommen ist außerdem eine 700 Quadratmeter<br />
große Freiverkaufsfläche. Erweitert hat sich auch das umfangreiche Sortiment:<br />
Es wurde um den Bereich Aquaristik ergänzt. Auch die Kleintierabteilung<br />
– Anziehungspunkt für alle Kinder – wurde erheblich ausgebaut. Rund<br />
eine Million Euro hat die Raiffeisen Lüdinghausen dafür insgesamt in die<br />
Hand genommen. „Qualitativ hochwertige Ware und professionelle Beratung<br />
haben wir uns auf die Fahne geschrieben“, so Oberholz abschließend.<br />
GB 3/2006<br />
51<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />
Herausgeber:<br />
Rheinisch-Westfälischer<br />
Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />
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der Redaktion.<br />
Namensartikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Beilagenhinweis:<br />
Diese Ausgabe des Genossenschafts-<br />
Blattes enthält die Raiffeisen-Informationen<br />
3/2006, eine Beilage der<br />
VR FACTOREM sowie Bilanzveröffentlichungen.
GEWERBE<br />
25 Jahre IGA OPTIC<br />
Zuerst belächelt, dann bekämpft und später kopiert: Heute ist die IGA OPTIC „die größte<br />
augenoptische Werbeagentur Deutschlands“.<br />
Köln. „Es hatte schon etwas Verschwörerisches.<br />
Und es war ungemein<br />
spannend.“ Gründungsvater<br />
Hans-Wilm Sternemann denkt gerne<br />
zurück an die Anfänge von IGA<br />
OPTIC. Im Jahre 1981, als sich in<br />
Recklinghausen eine Hand voll<br />
Augenoptiker trafen, um den Marketing-<br />
und Vertriebsverbund aus der<br />
Taufe zu heben – gegen alle Widerstände<br />
des Berufsverbandes und der<br />
Branche. „Es hat sich gelohnt, die<br />
alten Strukturen in der Branche aufzubrechen“,<br />
lautet die Bilanz des<br />
Gründungsvorstands anlässlich der<br />
25-jährigen Jubiläumsveranstaltung.<br />
Für Sternemann ist die 1981 gewählte<br />
Gesellschaftsform der Genossenschaft<br />
die richtige Entscheidung.<br />
Und das kann sein Geschäftsführerkollege<br />
Horst Kleinewiese nur bestätigen.<br />
„Wir haben eine moderne<br />
Form eines Unternehmens gewählt,<br />
bei der der Einzelne Mitspracherechte<br />
besitzt wie in keiner anderen<br />
Gesellschaftsform. Er ist Gesellschafter<br />
und Kunde zugleich und genießt<br />
am Jahresende auch noch direkt den<br />
Profit in Form von Bonusregelungen<br />
oder Überschussauszahlungen.“<br />
Heute, so betont Horst Kleinewiese,<br />
besitzt IGA OPTIC „die größte<br />
augenoptische Werbeagentur<br />
Deutschlands. Es gibt keine andere<br />
Agentur in der Größe und Professionalität,<br />
die nur für die Augenoptik<br />
arbeitet.“ Frühzeitig habe man sich<br />
von der Auftragsvergabe an externe<br />
Agenturen verabschiedet und stattdessen<br />
auf „Manpower“ im eigenen<br />
Haus gesetzt. Inzwischen arbeiten<br />
hier an die 15 Fachkräfte – vom<br />
Medien-Gestalter über Texter bis hin<br />
zum Web-Designer. Parallel dazu<br />
folgte auch der kontinuierliche Aufund<br />
Ausbau des Warensortiments –<br />
der Eigenmarken bei Fassungen,<br />
Contactlinsen und Glas, die dem<br />
52 GB 3/2006<br />
Den ersten Preis in Sachen Spaß und Unterhaltung gewannen bei der Jubiläumsveranstaltung<br />
von IGA OPTIC zweifelsohne die Mitarbeiter des Marketing-<br />
und Vertriebsverbundes selbst.<br />
Optiker vor Ort eine Alleinstellung<br />
am Markt und eine hohe Wertschöpfung<br />
garantieren.<br />
Äußerliche Symbole für das kontinuierliche<br />
Wachstum des Unternehmens<br />
waren nicht nur der Anstieg<br />
auf 450 angeschlossene Mitgliedsbetriebsstätten<br />
und die Steigerung des<br />
Umsatzes auf gut 40 Millionen Euro,<br />
sondern auch die Millionen-Investition<br />
in den Firmenneubau 1996 und<br />
die Erweiterung 2000 am Standort<br />
Datteln. Investitionen, die notwendig<br />
wurden, um den gestiegenen<br />
Bedarf an Dienstleistungen der Zentrale<br />
für den mittelständischen<br />
Augenoptiker decken zu können.<br />
Gerade in den letzten drei Jahren<br />
hat IGA OPTIC mit der Entwicklung<br />
des eigenen Warenwirtschaftssystem<br />
VIOLA, der Einführung des Kernsortiments<br />
und des Eigenglases sowie<br />
der Gründung der BRIAG AG die<br />
unternehmerischen Weichen für die<br />
kommenden Jahre auf Erfolg<br />
gestellt. Die Jubiläumsveranstaltung<br />
war gespickt mit Highlights. Den<br />
ersten Preis in Sachen Spaß und<br />
Unterhaltung gewannen zweifelsohne<br />
die Mitarbeiter. Ihre liebevoll einstudierte<br />
Revue gewährte den über<br />
300 Festgästen mit Anekdoten,<br />
Interviews und Sketchen einen humorigeren<br />
„Blick zurück nach vorn<br />
auf 25 Jahre IGA OPTIC“.<br />
Auf dem Jubiläumsempfang gab es<br />
allerdings auch viel Lob für das<br />
Unternehmen. Allen voran freute<br />
sich Thomas Nosch, Präsident des<br />
Zentralverbandes der Augenoptiker,<br />
mit IGA OPTIC „einen verlässlichen<br />
Partner“ in der Branche zu haben.<br />
Der Erfolg nach 25 Jahren sei der<br />
Beweis für die Richtigkeit der Idee.<br />
Hans-Peter Leimbach,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach
Gruppenbild mit Minister: Peter Schwabe, Horst Keitel, Reiner Jacob (v. l.)<br />
von der GFT mit Dieter Althaus (2. v. r.).<br />
Stabilisierter<br />
Kommunikationsmarkt<br />
GFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eG zeigt sich bei<br />
Frühjahrstagung zuversichtlich.<br />
Erfurt. „Mit cirka einer Milliarde<br />
Euro Gruppenumsatz und mehr als<br />
200 Mitgliedern zählt sie zu den leistungsfähigsten<br />
Zusammenschlüssen<br />
mittelständischer Systemhäuser überhaupt.“<br />
Der Vorstandssprecher der<br />
GFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik<br />
eG, Rudolf H. Saken, präsentierte<br />
bei der alljährlichen Mitgliederversammlung,<br />
die im Rahmen der Frühjahrstagung<br />
in Erfurt stattfand, ein<br />
weiterhin selbstbewusst wachsendes<br />
Unternehmen. Kein Markt, so machte<br />
er deutlich, habe in den letzten<br />
Jahren eine vergleichbar rasante Entwicklung<br />
genommen wie das Telekommunikationsgeschäft.<br />
Aus der<br />
Vielfalt technischer Wege sei die<br />
Integration verschiedener Lösungen<br />
erreicht worden: „Telefon-, Computer-,<br />
Sicherheitstechnik und Videokonferenzanlagen<br />
benutzen nur<br />
noch ein einheitliches Datennetz.“<br />
Der Umgang mit solchen Lösungen<br />
habe den Schulungs- und Informationsbedarf<br />
bei Kunden und Systempartnern<br />
in kürzester Zeit vervielfacht.<br />
Die GFT, in Hilden beheimate-<br />
te Genossenschaft der mittelständischen<br />
Unternehmen der Informations-<br />
und Telekommunikationsbranche,<br />
ermöglicht seit über 30 Jahren<br />
die Lösung solcher Aufgaben im<br />
Sinne der Mitgliedsunternehmen<br />
und deren Kunden, so Saken weiter:<br />
Das Geschäftsjahr 2005 habe den<br />
sich stabilisierenden Markt widergespiegelt,<br />
die aktuelle Entwicklung sei<br />
ebenfalls positiv.<br />
Minister forderte Reformen<br />
Nur auf dem Boden einer gesunden<br />
Wirtschaft könne sich die Gesellschaft<br />
entwickeln. Mit diesem Zitat<br />
von Ludwig Erhard brachte Thüringens<br />
Ministerpräsident Dieter Althaus<br />
die Zuhörer auf seine Seite. Im<br />
Rahmen der Frühjahrstagung in<br />
Erfurt forderte Althaus Reformen zur<br />
Reduzierung der Personal- und Verwaltungskosten<br />
mittelständischer<br />
Unternehmen.<br />
Ralf Bröker,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
GROHAGE setzt auf<br />
Qualität<br />
GEWERBE<br />
Düsseldorf. Gut gerüstet für die<br />
Herausforderungen der immer härter<br />
werdenden Märkte präsentiert sich<br />
die Einkaufs- und Importgemeinschaft<br />
der Fachgroßhändler GROHA-<br />
GE. Vorstandsmitglied Bernhard<br />
Schroyen berichtete in Düsseldorf<br />
von einem leichten Umsatzplus bei<br />
Milcherzeugnissen, Fettwaren, Eiern<br />
sowie anderen Nahrungs- und Genussmitteln.<br />
Insgesamt habe die<br />
Genossenschaft mit ihren 68 mittelständischen<br />
Mitgliedern rund 160<br />
Millionen Euro bewegt. Schroyen<br />
sah in seinem Jahresbericht Ansätze<br />
zum Aufschwung der Wirtschaft.<br />
Dies könne die Konjunktur ankurbeln.<br />
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />
bewertete er allerdings kritisch,<br />
auch wenn die meisten GRO-<br />
HAGE-Mitglieder als Großverbraucher<br />
vom ermäßigten Steuersatz profitieren<br />
würden: „Es ist mir allerdings<br />
nach wie vor schleierhaft,<br />
warum der gleiche Schokoriegel in<br />
der Tankstelle Reiseproviant ist, während<br />
der Gastwirt ihn mit dem höheren<br />
Mehrwertsteuersatz abgeben<br />
muss.“<br />
Dachdecker-Einkauf<br />
erfolgreich<br />
Hamm. Die Dachdecker-Einkauf<br />
West eG verzeichnete ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr 2005. Die Einkaufs-<br />
und Dienstleistungsgenossenschaft<br />
für Bedachungsunternehmen<br />
in Nordrhein-Westfalen, Hessen und<br />
Niedersachsen mit Sitz in Hamm<br />
erzielte einen Umsatz in Höhe von<br />
135 Millionen Euro. Parallel zur<br />
Umsatzausweitung konnte die Dachdecker-Einkauf<br />
West eG auch das<br />
Betriebsergebnis erneut steigern.<br />
Dies versetzt sie in die Lage, an ihre<br />
1.103 angeschlossenen Meisterbetriebe<br />
aus dem Dachdecker-, Klempner-<br />
und Zimmerhandwerk eine<br />
Warenrückvergütung und Dividende<br />
in Höhe von insgesamt über 1,6 Millionen<br />
Euro auszuschütten.<br />
GB 3/2006<br />
53
GEWERBE<br />
Foto: Rainer Stephan<br />
Ob Raucherbedarfsartikel oder Zigaretten, von denen allein über 6.000 im ERMURI-Angebot sind, Whiskeys, Verkaufskonzepte,<br />
Dekomittel oder Betriebsberatung: Die Genossenschaft macht ihre Mitglieder aus der Praxis für die Praxis fit<br />
für den Wettbewerb.<br />
Geschmackssache<br />
Die ERMURI eG in Detmold hat sich im Tabaksektor einen guten Namen erarbeitet:<br />
„Wir verkaufen keine Tabakwaren, wir verkaufen Genuss.“<br />
Detmold. Sie ist stark, sie ist groß, sie<br />
steht auf über tausend Beinen: 1.130<br />
Einzelhändler in Deutschland werden<br />
von der „ERMURI eG“ mit Sitz<br />
in Detmold auf dem Tabaksektor im<br />
Einzelhandel erfolgreich begleitet –<br />
teilweise seit Jahrzehnten. Zusammengesetzt<br />
aus den Anfangsbuchstaben<br />
der Nachnamen der engagierten<br />
Gründungsmitglieder, Erhard, Mugler<br />
und Rinn, drei mittelständische<br />
Zigarrenhersteller, reichen die Wurzeln<br />
bis ins Jahr 1921 zurück. Schon<br />
damals machten sich Tabakfabrikanten<br />
Gedanken um eine erfolgreiche<br />
Zukunftsgestaltung in Form einer<br />
vertikalen Kooperation.<br />
54 GB 3/2006<br />
War die vorrangige Intention zur<br />
Gründung 1921 und in den Folgejahren,<br />
zu einer engen Zusammenarbeit<br />
zwischen Industrie und Handel<br />
zu kommen, hat die ERMURI heute<br />
noch immer die gleichen Ziele: Die<br />
Stärkung des Mitglieds im Wettbewerb<br />
und die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit den Lieferanten.<br />
Die Genossenschaft und ihre Mitglieder<br />
befinden sich in einem<br />
rasanten Wandel und sehen sich mit<br />
stark veränderten Rahmenbedingungen<br />
konfrontiert. In einer Zeit spürbar<br />
rückläufigen Tabakkonsums entstehen<br />
deshalb neue innovative<br />
Konzepte aus der Praxis für die Praxis<br />
– wieder einmal zukunftsweisend<br />
und mit hoher Akzeptanz bei den<br />
Mitgliedsbetrieben. „Wir verkaufen<br />
keine Tabakwaren, wir verkaufen<br />
Genuss“, schildert Vorstandsvorsitzender<br />
Rainer Iwohn Marschrichtung<br />
und Philosophie, die gleichzeitig<br />
auch Anspruch sind.<br />
Dass der Raucher im Allgemeinen<br />
heute verwöhnter und informierter<br />
ist als noch vor Jahren und seine<br />
zur Entspannung konsumierten<br />
Tabake bewusster wählt, ist an den<br />
Verantwortlichen der Genossenschaft<br />
nicht vorbeigegangen. Sie<br />
stellen seit Jahren einen Trend fest,<br />
>
der sich in Richtung „weniger, aber<br />
dafür ausgesucht“ bewegt. Hier setzt<br />
eine Erfolgsstrategie der Marketingexperten<br />
an: Mit dem Marketing-<br />
Konzept „House of Smoke“ zum Beispiel,<br />
getreu der Devise „Genuss<br />
fängt bereits beim Einkauf an“. Und<br />
wenn dazu neben besonderen Tabaken,<br />
Pfeifen, Zigarren und edlen<br />
Rauchutensilien neuerdings auch<br />
passende Edelbrände, rare Whiskeys<br />
und hervorragende Weine das Angebot<br />
bereichern, ist sie schnell definiert,<br />
die Zielgruppe der kaufkräftigen<br />
Gourmets und Genießer.<br />
Doch der Reihe nach: Wie definiert<br />
man einen Gourmet eigentlich?<br />
„Wenn Geschmack beim selbsternannten<br />
Genießer bei ,Käsestulle<br />
mit Marmelade‘ anfängt, hört er<br />
beim ,Austernschlürfer‘ genau dort<br />
auf. Das Faszinierende der Geschmackskultur<br />
ist, dass es unendlich<br />
viele Optionen gibt und ein<br />
,Ranking‘ für Genussprodukte stets<br />
individuell ausfällt“, sagt Karl Georg<br />
Graf von Wedel. Er nimmt heute als<br />
Gourmet und Kenner großen Einfluss<br />
auf die „House of Smoke“-Produktauswahl<br />
und Qualität.<br />
Begründet wurde dieses Zusammenwirken,<br />
als ihn sein Weg in das urige<br />
Ambiente des Bremer Schnoor führte,<br />
jenem ältesten und interessantesten<br />
Stadtviertel der freien Hansestadt.<br />
Hier verliebte er sich in einem<br />
200 Jahre alten denkmalgeschützten<br />
Gebäude in den Stammsitz des<br />
„House of Smoke“ – ein Tabakwarenfachgeschäft<br />
mit separater Smokers-<br />
Lounge im ersten Stock und traditioneller,<br />
gediegener Atmosphäre.<br />
Gemeinsam mit dessen Besitzer und<br />
Experten der ERMURI entstand in<br />
der Folge eine Produktlinie, die den<br />
Genussradius eines Tabakwarenfachgeschäfts<br />
mit einer kleinen Auswahl<br />
von exquisiten Feinkostprodukten,<br />
Tee-Spezialitäten und Spirituosen<br />
unter dem Namen „House of Spirit“<br />
erweitert. Graf von Wedel: „Das<br />
überraschende Sortiment weckt den<br />
Pioniergeist von Genießern, die feststellen,<br />
welche Genussvarianten<br />
kombinierbar sind. Zu einer guten<br />
Zigarre gehört ein guter Tropfen –<br />
das ist Gesetz!“ Hinter dem Label<br />
„House of smoke“ steht deshalb jetzt<br />
ein Markenauftritt von feinen Zigarren<br />
und Zigarillos unterschiedlicher<br />
Formate, exzellenten Pfeifentabaken<br />
und ansprechenden Raucheraccessoires.<br />
Das Konzept setzt auf die<br />
Neugier von Zeitgenossen, die das<br />
Besondere wollen. Deren Bedürfnisse<br />
stillt die ERMURI gemeinsam mit<br />
65 „House of Smoke-Partnern – die<br />
speziell geschult – erfolgreich ein<br />
neues Geschäftsfeld besetzen und<br />
damit ein zusätzliches Einkommen<br />
erzielen.<br />
1.130 Einzelhändler in Deutschland<br />
werden von der „ERMURI eG“ begleitet.<br />
Ebenso wie die ehedem „reinrassigen“<br />
Tabakwarenfachhändler, die<br />
die Eigenmarke „Ambiente“ im Sortiment<br />
führen oder neuerdings den<br />
„King of Drinks“ – den schottischen<br />
Malt Whiskey und damit nach einer<br />
weiteren ERMURI-Idee ein „Stück<br />
Schottland im Glas“ aus der Welt der<br />
„Single Malt“ anbieten. Wenn dann<br />
noch der deutsche Whisky-Papst<br />
Prof. Walter Schobert Verkostungstipps<br />
zu einer besonders gut passen-<br />
GEWERBE<br />
den Zigarre persönlich in Seminaren<br />
gibt und seine profunden Kenntnisse<br />
in den Läden eigens für die<br />
Genossenschaft kreierten Prospekten<br />
zu entnehmen sind, kommen Einsteiger,<br />
Kenner und Genießer gleichermaßen<br />
auf ihre Kosten – wie<br />
auch bei speziellen Reisen und Schulungsprogrammen,<br />
bei denen „nicht<br />
nur die Köpfe rauchen“.<br />
Ob Zigarren und Zigarillos, die Welt<br />
der Pfeifentabake, das Einmaleins<br />
der Pfeife, Raucherbedarfsartikel<br />
oder Zigaretten, von denen allein<br />
über 6.000 im ERMURI-Angebot<br />
sind, Whiskeys, Verkaufskonzepte,<br />
Dekomittel oder Betriebsberatung –<br />
die Genossenschaft macht ihre Mitglieder<br />
aus der Praxis für die Praxis<br />
fit für den Wettbewerb. Erfolgreich,<br />
wie sich zeigt, denn beständige<br />
Umsatzzuwächse in einem rückläufigen<br />
Markt sprechen eine deutliche<br />
Sprache.<br />
„Wir sind ein erfolgreiches Unternehmen<br />
für unsere und mit unseren<br />
Mitgliedern“, resümieren Vorstandsvorsitzender<br />
Rainer Iwohn und Prokurist<br />
Cay Uwe Vinke selbstbewusst,<br />
denn nicht nur für den Vorstand<br />
und die 120 Mitarbeiter ist die<br />
ERMURI der lebendige Beweis, dass<br />
Kooperation auch in einer Zeit des<br />
rasanten Wandels und über Ländergrenzen<br />
hinweg funktioniert, wenn<br />
sie auf Identifikation und Engagement<br />
jedes Einzelnen basiert.<br />
Iwohn: „Die ERMURI hat sich den<br />
veränderten Marktbedingungen erfolgreich<br />
angepasst, sie ist jung und<br />
dynamisch geblieben – und das wird<br />
sie auch in Zukunft sein.“ Wohl<br />
auch, weil die Verantwortlichen<br />
über den Tellerrand hinausgucken.<br />
Mittlerweile gibt es ERMURI-Mitglieder<br />
in der Schweiz, in Österreich<br />
und auch in den Niederlanden. Kontakte<br />
zu Polen und Ungarn sind<br />
ebenfalls aufgenommen.<br />
Karl E. Rinas,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Südwestfalen und<br />
östliches Rheinland<br />
GB 3/2006<br />
55
GEWERBE<br />
Zum Friedhof per Chauffeur<br />
Seit nunmehr über vier Jahren geht die Kölner Friedhofsgärtner eG in Sachen Kundenservice<br />
neue Wege. Mit Erfolg: Das Kölner „Friedhofs Mobil“ hat sich längst etabliert.<br />
Das „Friedhofs Mobil“: Ein Service, der aus der<br />
Domstadt nicht mehr wegzudenken ist.<br />
Köln. Der regelmäßige Besuch an der Grabstätte eines<br />
Angehörigen gehört zu den Bedürfnissen vor allem älterer<br />
Menschen. Doch viele von ihnen können einen Friedhof<br />
nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.<br />
Dass sie dennoch den langen Weg zur Ruhestätte ihrer<br />
Liebsten nicht scheuen müssen, verdanken sie dem Fahrdienst<br />
des Vereins Senioren Servicedienste Köln, der<br />
Senioren nach telefonischer Terminabsprache mit dem<br />
„Friedhofs Mobil“ kostenlos zu Hause abholt, zum Fried-<br />
Der Fahrer …<br />
…, das ist Godehard Bettels. Dass er nach den<br />
vielen Touren mindestens ebenso viele<br />
Geschichten zu erzählen weiß, verwundert<br />
nicht. So wurde die Idee zu einem Ausstellungsprojekt<br />
„Gemeinsames Erleben abgeschnitten“<br />
geboren. In den vergangenen Monaten nahm<br />
Godehard Bettels daher eine Kamera und einen<br />
Block mit auf seine Touren durch die städtische<br />
Landschaft.<br />
56 GB 3/2006<br />
hof fährt und wieder nach Hause bringt. Darüber berichtete<br />
das GenossenschaftsBlatt bereits in seiner Ausgabe<br />
3/2003. Was schon damals stark nachgefragt wurde, ist<br />
inzwischen aus der Domstadt nicht mehr wegzudenken.<br />
„Wir sind permanent ausgebucht“, sagt Josef F. Terfrüchte,<br />
Geschäftsführer der Genossenschaft und Vorsitzender<br />
des Vereins Senioren Servicedienste Köln. Er freut sich<br />
besonders darüber, dass der Service bei genau der Zielgruppe<br />
ankommt, für die der Fahrdienst auch gedacht<br />
war: „Zu 95 Prozent buchen das ,Friedhofs Mobil‘ ältere<br />
Damen im Durchschnittsalter von 81 Jahren“, so Terfrüchte.<br />
Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage rät er<br />
jedem, der den Fahrdienst in Anspruch nehmen will, vier<br />
bis sechs Wochen vorher schon zu buchen. „Nur wenn<br />
mal jemand unvorhergesehen absagt, können wir kurzfristig<br />
einen Termin machen, ansonsten muss man sich<br />
gedulden.“<br />
Willkommen sind im Übrigen auch Fahrgäste, die sich zu<br />
Gruppenfahrten verabreden. In solchen Fällen holt der<br />
Fahrer Godehard Bettels gleich mehrere Leute im selben<br />
Stadtviertel ab und chauffiert sie als Kleingruppe zum<br />
Friedhof, wo er sie nach etwa 30 Minuten wieder „einsammelt“.<br />
„Wir würden uns natürlich wünschen, wenn<br />
mehr Fahrgäste sich zu solchen Gemeinschaftsfahrten<br />
zusammenfänden“, sagt Terfrüchte, da der Fahrdienst<br />
somit noch mehr Menschen zugute käme. Andererseits<br />
akzeptiert er gerne auch den individuellen Anspruch:<br />
„Für viele alte Menschen ist es wichtig, diese Fahrt alleine<br />
machen zu können und mit dem Fahrer Kontakt zu<br />
haben. Darauf nehmen wir Rücksicht.“<br />
Heraus kamen bewegende Studien, Skizzen unterschiedlichster<br />
Lebensläufe. In der beim Tag des<br />
Friedhofs erstmals präsentierten Ausstellung zeigt<br />
Godehard Bettels, wie einsam sich viele ältere<br />
Menschen in der Großstadt fühlen – und welcher<br />
neue Lebensmut durch das Kölner Friedhofsmobil<br />
erzeugt wird.
Im grünen Bereich<br />
Gärtner von Eden eG fahren vier Jahre nach ihrer Gründung erste Erfolge ein.<br />
Visitenkarte des Hauses: ein vom Profi angelegter Garten.<br />
Gütersloh. Bei Hausbesitzern im<br />
ganzen Land den Wunsch nach<br />
einem eigenen, einzigartigen Garten<br />
zu wecken – das war die Idee, die<br />
2002 bei der Gründung der Genossenschaft<br />
„Gärtner von Eden eG“<br />
Pate stand. Heute – vier Jahre nach<br />
dem Marktstart – hat die Idee bereits<br />
reichlich Früchte getragen. Die<br />
„Gärtner von Eden eG“ mit Firmen-<br />
sitz in Gütersloh und ihre erfolgreiche<br />
Marketingarbeit für das Produkt<br />
„Garten“ sind in der Branche derzeit<br />
ein viel diskutiertes Thema. Der<br />
Grund: „Gärtner von Eden“ haben<br />
sich zu einer festen Marke, zu einem<br />
Qualitätsbegriff entwickelt. Die<br />
aktuell 66 Mitglieder, darunter 59<br />
Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus,<br />
repräsentieren mit<br />
GEWERBE<br />
ihrem Außenumsatz von 100 Millionen<br />
Euro zwar erst fünf Prozent des<br />
Marktes. Allerdings entwickelten<br />
sich die „Eden“-Anteilseigner nach<br />
Aussage von Vorstandssprecher<br />
Roland Lütkemeyer (Isselhorst)<br />
dynamischer als ihre nicht oder<br />
anders organisierten Mitbewerber.<br />
Und sie erzielten höhere Renditen.<br />
Untereinander pflegen die Gärtner<br />
von Eden eine enge Kooperation, die<br />
Erfahrungsaustausch und gemeinsame<br />
Marketingaktivitäten beinhaltet.<br />
Im Gebiet des <strong>RWGV</strong> gibt es 19<br />
„Eden“-Fachbetriebe. In Gütersloh<br />
und Umgebung steht der Name<br />
„Lütkemeyer“ für einen Fachbetrieb<br />
der „Gärtner von Eden“. Roland Lütkemeyer<br />
selbst ist Mitinitiator und<br />
Motor der Marketingarbeit innerhalb<br />
der Genossenschaft. Gemeinsam<br />
mit der Gütersloher Medienfabrik,<br />
einem Teil des Bertelsmann-<br />
Konzerns, geben die Gärtner von<br />
Eden die Publikumszeitschrift „Eden<br />
– das Magazin für Gartengestaltung“<br />
(Auflage: 70.000 Exemplare) heraus.<br />
„100 Traumgärten“<br />
Das Buch „100 Traumgärten“, die<br />
Internet-Plattform www.gaertnervon-eden.de<br />
und einheitliche Berufskleidung<br />
für die rund 1.300<br />
Beschäftigten der Mitgliedsbetriebe<br />
sind weitere Maßnahmen, die Marke<br />
„Eden“ im Bewusstsein der angesprochenen<br />
Kundengruppe fest zu<br />
etablieren. Ein weiteres Produkt der<br />
Genossenschaft ist ein hochwertiger<br />
Newsletter für Gartenliebhaber, der<br />
zweimal im Jahr bundesweit in einer<br />
Auflage von 500.000 Exemplaren<br />
erscheint.<br />
Rainer Stephan,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />
Ostwestfalen Hellweg<br />
GB 3/2006<br />
57
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Wahlen/Ernennungen/<br />
Wechsel<br />
Ernst Bender (61), ehemaliger<br />
Geschäftsführer der Ahr-Winzer eG,<br />
ist zum „Ökonomierat“ ernannt<br />
worden. Er war zunächst Vorstandsvorsitzender<br />
beim Weinbauverein<br />
Dernau. Konsequent hat Bender<br />
durch Fusionen mit den Winzervereinen<br />
Bachem, Heimersheim, Rech<br />
und Lantershofen sowie der Ahrtalkellerei<br />
in Bad Neuenahr die heutige<br />
Ahr-Winzer eG geschaffen, deren<br />
Geschäftsführer er von 1986 an war.<br />
1989 wurde er Vorsitzender des<br />
Weinbauausschusses der Ahr, 1999<br />
hat er den Weinbauverband Ahr im<br />
Bauern- und Winzerverband gegründet.<br />
Der Titel „Ökonomierat“ wird<br />
vom Ministerpräsidenten des Landes<br />
Rheinland-Pfalz vergeben.<br />
Wolfgang Kirsch (51), Nachfolger<br />
des im September 2006 vertragsmäßig<br />
aus dem Amt scheidenden Vorstandsvorsitzenden<br />
der DZ BANK,<br />
Ulrich Brixner, ist zum Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der Bausparkasse<br />
Schwäbisch Hall gewählt worden.<br />
Kirsch tritt damit die Nachfolge von<br />
Dr. Christopher Pleister, Präsident<br />
des BVR, an, der die Funktion des<br />
stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
übernimmt. Gleichzeitig<br />
wurden Albrecht Merz, Vorstandsmitglied<br />
der DZ BANK, und Hans-<br />
Theo Macke, Sprecher des Vorstands<br />
der Deutschen Genossenschafts-<br />
Hypothekenbank, in den Aufsichtsrat<br />
des Unternehmens gewählt.<br />
Franz-Josef Möllers (60) bleibt weitere<br />
drei Jahre als Bauernpräsident<br />
an der Spitze des Westfälischen-Lippischen<br />
Landwirtschaftsverbandes.<br />
Für Möllers, seit 1997 WLV-Präsident,<br />
ist es die vierte Amtszeit.<br />
Manfred Nüssel (58) wurde erneut<br />
zum Präsidenten des DGRV gewählt.<br />
Zu seinen Stellvertretern wurde<br />
neben Dr. Christopher Pleister, Präsident<br />
des BVR, der Präsident des Zentralverbandes<br />
gewerblicher Verbundgruppen<br />
e.V. (ZGV), Joachim Siebert,<br />
58 GB 3/2006<br />
ernannt. Siebert ist Vorsitzender des<br />
Fachrates der Fachvereinigung der<br />
gewerblichen Genossenschaften des<br />
<strong>RWGV</strong>.<br />
Hartmut Schauerte, MdB (61), hat<br />
infolge seiner Berufung zum Staatssekretär<br />
im Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie sein<br />
Amt als Präsident des Rheinisch-<br />
Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />
(<strong>RWGV</strong>) niedergelegt.<br />
Carsten Soltau (35) ist neues Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Rhein-<br />
Ruhr. Er war zuvor Generalbevollmächtigter<br />
des Unternehmens. Weitere<br />
Mitglieder des Vorstands sind<br />
Hans Weber (Vorsitzender) und Hermann-Josef<br />
Kanders.<br />
Dr. Christopher Pleister (58) ist für<br />
die Amtszeit von zwei Jahren zum<br />
Präsidenten der Vereinigung der<br />
europäischen Genossenschaftsbanken<br />
(EACB) gewählt worden.<br />
Dr. Hans-Wolfgang Neumann (51)<br />
ist aus dem Vorstand der GAD ausgeschieden.<br />
Ruhestand<br />
Dietmar Schneider (63), Vorstandsvorsitzender<br />
der Spar- und Darlehnskasse<br />
Brachelen, ist nach 34-jähriger<br />
Vorstandstätigkeit in den Ruhestand<br />
getreten. Schneider hatte im Jahre<br />
2002 für seine Verdienste um das<br />
Genossenschaftswesen die Goldene<br />
Ehrennadel erhalten.<br />
Es starben<br />
Rolf Andreas, von 1957 bis 1962<br />
Geschäftsführer beim Rheinischen<br />
Genossenschaftsverband, im Alter<br />
von 77 Jahren.<br />
Friedel Fleck, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>, im Alter von 51 Jahren.<br />
Friedel Fleck hatte am 1. Juli 2005<br />
sein Vorstandsamt beim <strong>RWGV</strong><br />
angetreten, nachdem er zuvor über<br />
30 Jahre für die Landeszentralbank<br />
NRW gewirkt hatte, zuletzt als Präsident<br />
der Hauptverwaltung Düsseldorf<br />
der Deutschen Bundesbank.<br />
Claus Lerpscher, ab 1997 Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Neuss und<br />
von 2001 bis 2004 Vorstandsprecher<br />
der Volksbank Düsseldorf Neuss, im<br />
Alter von 47 Jahren.<br />
Albert Meiwes, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank<br />
Paderborn-Höxter, im Alter von 72<br />
Jahren. Meiwes war von 1977 bis<br />
1999 Mitglied im Aufsichtsrat der<br />
Spar- und Darlehnskasse Atteln und<br />
später der Volksbank Lichtenau.<br />
Beide Institute sind inzwischen mit<br />
der heutigen Volksbank Paderborn-<br />
Höxter verschmolzen.<br />
Geburtstage<br />
60 Jahre<br />
Heinz Friedrichs, Vorstandssprecher<br />
der VR-Bank Rhein-Erft, Brühl.<br />
Friedhelm Decker, Präsident des<br />
Rheinischen Landwirtschaftsverbandes.<br />
Dr. Rüdiger Ginsberg, Vorstandsvorsitzender<br />
der Union Asset Management<br />
Holding.<br />
Franz-Josef Möllers, Präsident des<br />
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes.<br />
70 Jahre<br />
Günter Haake, ehemaliges Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Enger-<br />
Spenge.<br />
Goldene Ehrennadel<br />
Dr. Wolf-Dieter Jurgeleit (65), ehemaliger<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
Volksbank Rhein-Ruhr, ist jetzt mit<br />
der Ehrennadel in Gold des DGRV<br />
ausgezeichnet worden. Jurgeleit war<br />
in die Dienste der damaligen Vereinsbank<br />
Duisburg eingetreten, >
nachdem er vorher viele Jahre bei<br />
einer Kapitalanlagegesellschaft, dem<br />
Genossenschaftsverband Hessen/<br />
Rheinland-Pfalz und bei der Volksbank<br />
Münster tätig war. Nachfolger<br />
Jurgeleits im Amt des Vorstandsvorsitzenden<br />
ist Hans Weber (56), der<br />
seit 1988 Vorstandsmitglied ist.<br />
Dr. Wolf-Dieter Jurgeleit (r.)<br />
Karl-Erich Kirst (67), Aufsichtsrat der<br />
Raiffeisenbank „Idarwald“, wurde<br />
mit der Goldenen Ehrennadel des<br />
DGRV für 30 Jahre ehrenamtliches<br />
Engagement ausgezeichnet. Er begann<br />
seine Arbeit als Mitglied des<br />
Aufsichtsrates der Raiffeisenbank<br />
Kleinich 1976. Von 1981 bis 1999<br />
war er Vorsitzender des Aufsichtsrates.<br />
Nach der Fusion übernahm Karl-<br />
Erich Kirst das Amt des stellvertretenden<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrates<br />
der Raiffeisenbank „Idarwald“.<br />
Karl-Erich Kirst (r.)<br />
Josef Maaßen (66), bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank<br />
Goch-Kevelaer, schied nach 35 Jahren<br />
ehrenamtlicher Tätigkeit im<br />
Kontrollgremium, davon zehn Jahre<br />
Josef Maaßen (l.)<br />
als Vorsitzender, aus dem Amt und<br />
wurde mit der Ehrennadel in Gold<br />
des DGRV ausgezeichnet. Maaßen<br />
hat sich intensiv für die Fusion der<br />
Volksbank Goch-Kevelaer mit der<br />
Volksbank Gelderland zur Volksbank<br />
an der Niers eingesetzt.<br />
Helmut Rudolph (59), stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />
Nahetal, wurde nach 17 Jahren<br />
Vorstandstätigkeit bei der Volksbank<br />
Nahetal und den Vorgängerinstituten<br />
in den Ruhestand verabschiedet<br />
und mit der Ehrennadel in Gold des<br />
DGRV ausgezeichnet. Rudolph hat<br />
die Fusionen der Volksbank Gräfenbachtal<br />
zur Volksbank Walhausen-<br />
Stromberg und später zur Volksbank<br />
Nahetal maßgeblich entwickelt und<br />
begleitet. Als Mitglied im Beirat<br />
der RWZ, im <strong>RWGV</strong>-Fachrat Kredit,<br />
im <strong>RWGV</strong>-Verbandsausschuss und<br />
schließlich als Mitglied im Beirat der<br />
WGZ BANK und im BVR-Fachaus-<br />
Helmut Rudolph<br />
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
schuss Bankrecht hat er sich für die<br />
Entwicklung der genossenschaftlichen<br />
Gruppe überaus verantwortungsvoll<br />
eingesetzt.<br />
Ludwig Scherer (67), Mitglied des<br />
Aufsichtsrats der Volksbank Wipperfürth-Lindlar,<br />
wurde 1973 von den<br />
Mitgliedern der Spar- und Darlehnskasse<br />
Hommerich in den Aufsichtsrat<br />
ihrer Bank gewählt. Von 1995 an<br />
war er schließlich Aufsichtsratsmitglied<br />
der heutigen Volksbank Wipperfürth-Lindlar.<br />
Aus Altersgründen<br />
schied Ludwig Scherer bei der diesjährigen<br />
Vertreterversammlung aus<br />
dem Aufsichtsrat der Bank aus und<br />
wurde mit „Gold“ geehrt.<br />
Ludwig Scherer (l.) und<br />
Manfred Schoelgen (r.)<br />
Manfred Schoelgen (66), Mitglied<br />
des Aufsichtsrats der Volksbank Wipperfürth-Lindlar,<br />
wurde 1970 in den<br />
Aufsichtsrat der Rheinisch-Bergischen<br />
Warengenossenschaft Hohkeppel<br />
berufen. Schoelgen war<br />
zudem im Vorstand der Milchwerke<br />
Bergisch Land tätig, wo er nach der<br />
Fusion dem Beirat der Milchwerke<br />
Bergisch Land Tuffi angehörte. Satzungsgemäß<br />
schied Manfred Schoelgen<br />
bei der diesjährigen Vertreterversammlung<br />
aus dem Aufsichtsrat<br />
der Bank aus und bekam die goldene<br />
Ehrennadel verliehen.<br />
Georg Schröder (67), Aufsichtsrat<br />
der Raiffeisenbank „Idarwald“, wurde<br />
mit der Goldenen Ehrennadel des<br />
DGRV ausgezeichnet. Zunächst war<br />
GB 3/2006<br />
59
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
er als ehrenamtliches Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Hottenbach,<br />
dann nach der Fusion als ehrenamtliches<br />
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank<br />
„Idarwald“ tätig. 1998<br />
wechselte Georg Schröder in den<br />
Aufsichtsrat.<br />
Georg Schröder<br />
Erwin Steffen (66), Aufsichtsratsmitglied<br />
der Raiffeisenbank „Idarwald“,<br />
wurde mit der Goldenen Ehrennadel<br />
des DGRV ausgezeichnet. Er bringt<br />
sich seit 1969 in die Entwicklung der<br />
kreditgenossenschaftlichen Gruppe<br />
ein, zunächst als ehrenamtliches<br />
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank<br />
Kleinlich, dann seit 1990 als<br />
Mitglied des Aufsichtsrates und nach<br />
der Fusion zur Raiffeisenbank „Idarwald“<br />
seit 1999 ebenfalls als Mitglied<br />
des Aufsichtsrates.<br />
Erwin Steffen<br />
Wolfram Schuster (65), stellvertretender<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank Nahetal, schied nach<br />
32 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit<br />
60 GB 3/2006<br />
Wolfram Schuster (l.)<br />
im Aufsichtsrat aus und wurde mit<br />
der Ehrennadel in Gold des DGRV<br />
ausgezeichnet. Seit 1974 engagierte<br />
sich Schuster im Aufsichtsrat, von<br />
1976 bis 2003 war er Aufsichtsratsvorsitzender,<br />
seit 2003 erster stellvertretender<br />
Vorsitzender. Schuster hat<br />
in seiner Amtszeit an fünf Fusionen<br />
maßgeblich mitgewirkt.<br />
Dietmar Utikal (63), Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Neustadt,<br />
wurde nach 29 Berufsjahren als<br />
hauptamtlicher Vorstand in den<br />
Ruhestand verabschiedet. Für sein<br />
Engagement wurde er mit der Goldenen<br />
Ehrennadel des DGRV ausgezeichnet.<br />
Zunächst war er Prüfer<br />
beim Genossenschaftsverband<br />
Rheinland. 1977 wurde Dietmar Utikal<br />
zum hauptamtlichen Vorstand<br />
der damaligen Raiffeisenbank Straßenhaus<br />
berufen. Er erwarb sich<br />
besondere Verdienste als Initiator<br />
mehrerer Fusionen und bei der Neustrukturierung<br />
des Warengeschäfts<br />
seiner Genossenschaft sowie durch<br />
seine mehrjährige Mitarbeit im Beirat<br />
der WGZ BANK.<br />
Dietmar Utikal<br />
Ehrenmedaille in Silber<br />
Hugo Beuckmann (57), seit mehr als<br />
35 Jahren im Ehrenamt der heutigen<br />
Viehverkaufsgenossenschaft Selm-<br />
Ascheberg eG, wurde zum Abschied<br />
aus dem genossenschaftlichen Ehrenamt<br />
mit der Ehrenmedaille in Silber<br />
des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />
(<strong>RWGV</strong>) ausgezeichnet.<br />
Erstmals wurde der Ascheberger<br />
im Jahre 1971 in den Vorstand<br />
der früheren Viehverkaufsgenossenschaft<br />
Ascheberg eG gewählt. 1982<br />
wechselte er in den Aufsichtsrat und<br />
wurde im selben Jahr Aufsichtsratsvorsitzender.<br />
Dieses Ehrenamt hatte<br />
er bis zur Fusion mit der früheren<br />
Viehverkaufsgenossenschaft Selm<br />
Ende 2002 inne. Seit dem Jahr 2003<br />
war er Aufsichtsratsmitglied der fusioniertenViehverkaufsgenossenschaft<br />
Selm-Ascheberg eG.<br />
Friedhelm-Wilhelm Crone (65), Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank im<br />
Märkischen Kreis, wurde zum krönenden<br />
Abschluss seiner 30 Jahre<br />
langen ehrenamtlichen Laufbahn<br />
die Silberne Ehrenmedaille überreicht.<br />
Friedhelm-Wilhelm Crone<br />
hat im Ehrenamt alle Fusionen seiner<br />
Bank mitinitiiert und mitgetragen.<br />
Altersbedingt schied er bei der<br />
Vertreterversammlung nun aus dem<br />
Amt aus. „Für Ihr Engagement zum<br />
Wohle der Volksbank und zum Nutzen<br />
ihrer Mitglieder und Kunden<br />
wollen wir uns ganz herzlich bei<br />
Ihnen bedanken“, würdigte Dr.<br />
Thorsten Weiland, Sprecher des<br />
<strong>RWGV</strong>, seine hohen Verdienste.<br />
Leopold Schulze Becking (66), Vorstandsvorsitzender<br />
der Raiffeisen-<br />
Warengenossenschaft Werne-Südkirchen<br />
eG, erhielt die Ehrenmedaille<br />
in Silber bei seiner offiziellen Verabschiedung<br />
im Rahmen der Generalversammlung.<br />
Schulze Becking<br />
wurde erstmals im Jahre 1974 in den<br />
Aufsichtsrat der damaligen Raiffeisen-Genossenschaft<br />
in Werne<br />
gewählt. 1982 wurde er zum Vorstand<br />
bestellt, seit 1987 amtierte er<br />
als Vorstandsvorsitzender. Bereits im<br />
>
Jahre 1999 war der Landwirt aus<br />
Werne mit der Raiffeisennadel in Silber<br />
geehrt worden. „Bis zum heutigen<br />
Tag haben Sie tatkräftig mitgeholfen,<br />
Ihre neu formierte Genossenschaft<br />
in der Erfolgsspur zu halten“,<br />
erklärte <strong>RWGV</strong>-Vizepräsident Johann<br />
Prümers in seiner Laudatio.<br />
Friedhelm Steinmann (66), seit 31<br />
Jahren Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Raiffeisen Warengenossenschaft<br />
Ennepetal-Schwelm e.G., wurde im<br />
Rahmen der Generalversammlung<br />
mit der Silbernen Ehrenmedaille für<br />
seine Verdienste um das Genossenschaftswesen<br />
geehrt.<br />
Willi Wehren (59) erhielt zum<br />
Abschied aus seinem Amt als Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Goch-<br />
Kevelaer die Ehrenmedaille in Silber.<br />
Michael Fraedrich, Vorstandsmitglied<br />
der WGZ BANK, nahm die<br />
Ehrung vor. Wehren habe die Entwicklung<br />
der Volksbank und ihrer<br />
Vorläufer in den vergangenen 46<br />
Jahren hautnah miterlebt und mitgestaltet.<br />
Seit 1986 war Wehren im<br />
Vorstand tätig.<br />
Silberne Ehrennadel<br />
Josef Aengenheister, Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisen-Waren-Genossenschaft<br />
Niederrhein, Sonsbeck<br />
Egon Ahlbrand, ehrenamtliches Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisen WarengenossenschaftAlbersloh-Everswinkel,<br />
Everswinkel<br />
Waldemar Bauermann, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank Hunsrück,<br />
Simmern<br />
Erich Bick, Vorstandsmitglied der<br />
Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft<br />
Haßlinghausen, Sprockhövel<br />
Karl-Heinz Boymanns, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Viersen,<br />
Viersen<br />
Freiherr Friedrich-Heinrich von der<br />
Leyen, Aufsichtsratsmitglied der<br />
Volksbank Niederrhein, Alpen<br />
Karlheinz Gelbrich, stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender der Bäuerlichen<br />
Bezugs- und Absatzgenossenschaft<br />
Haßlinghausen, Sprockhövel<br />
Günter Geßner, Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Wittgenstein, Bad<br />
Berleburg<br />
Manfred Glitz, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Raiffeisen Warengenossenschaft<br />
Werne Südkirchen, Werne<br />
H. Jürgen Göttler, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Maler-Einkauf West,<br />
Köln<br />
Rudolf Grube, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Ascheberg-Herbern,<br />
Ascheberg<br />
Hans Hell, Aufsichtsratsmitglied der<br />
Volksbank Rietberg, Rietberg<br />
Achim Jost, Aufsichtsratsmitglied<br />
der DEG Ost-West, Koblenz<br />
Josef Kieserling, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Reiste-Eslohe,<br />
Eslohe<br />
Ulrich Möllmann, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank Brackwede,<br />
Bielefeld<br />
Ignaz Nober, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Westeifel, Schönecken<br />
Tido Freiherr zu Innhausen und<br />
Knyphausen, ehrenamtliches Mitglied<br />
des Vorstandes der Volksbank<br />
Dortmund-Nordwest, Dortmund<br />
Herbert Peiffers, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Westeifel,<br />
Schönecken<br />
Rainer Quabeck, Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Bonn Rhein-Sieg,<br />
Bonn<br />
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Günter Quante, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Spar- und Darlehnskasse<br />
Bockum-Hövel, Hamm<br />
Johannes Rütten, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Schwalmtal,<br />
Niederkrüchten<br />
Karl Sänger, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Bad Driburg-Brakel-<br />
Steinheim, Steinheim<br />
Herbert Schallenberg, Vorstandsmitglied<br />
der Maler-Einkauf West,<br />
Köln<br />
Franz Schlüter, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Warburger Land, Warburg<br />
Friedhelm Schwingeler, Mitglied des<br />
Aufsichtsrates der Volksbank Dortmund-Nordwest,<br />
Dortmund<br />
Volkmar Spira, Aufsichtsratsmitglied<br />
der KD-Bank eG – die Bank für Kirche<br />
und Diakonie, Duisburg<br />
Dirk Springorum, Vorstandsmitglied<br />
der Westfälischen Kornverkaufsgenossenschaft,<br />
Soest<br />
Paul Streppel, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Märkischen Bank, Hagen<br />
Hans-Josef Pelzer (60), Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Geilenkirchen<br />
Klaus Waschk, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Meinerzhagen, Meinerzhagen<br />
Gert Weber, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Bochum Witten,<br />
Bochum<br />
Manfred Willmes, stellvertretender<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank<br />
Reiste-Eslohe, Eslohe<br />
Karl-Josef Witte, Geschäftsführer<br />
der Raiffeisen Warengenossenschaft<br />
Albersloh-Everswinkel, Everswinkel<br />
GB 3/2006<br />
61
ZU GUTER LETZT<br />
Hätt de denn auk<br />
ne anständige Büxe an?“<br />
Die Volksbank Paderborn-Höxter unterstützt ein Buchprojekt zur Geschichte<br />
der Paderborner Bürger-Schützen.<br />
Die Paderborner Schützen halten künftig eine höchst<br />
informative Chronik in den Händen.<br />
Paderborn. „Paderborn – leben an den Quellen“ lautete<br />
einmal der Wahlspruch des Paderborner Stadtmarketings.<br />
Hunderte von Quellen der Pader entspringen mitten im<br />
Stadtgebiet und vereinigen sich zu Deutschlands kürzestem<br />
Fluss. „Leben an den Quellen“ hätte aber auch das<br />
Motto eines Buchprojektes sein können, das unter dem<br />
Titel „Zukunft von Anfang an“ 175 Jahre Geschichte der<br />
Paderborner Bürger-Schützen darstellt. Großzügig unterstützt<br />
von der Volksbank Paderborn-Höxter, wurde es von<br />
Karl-Heinz Vockel, <strong>RWGV</strong>-Pressebüroredakteur im Ruhestand,<br />
konzipiert und redigiert.<br />
Es war im Jahr 1836, als Anton Rehorst die Schützen-<br />
Königswürde in Paderborn errang und die Ehefrau des<br />
Ökonomen Johann Schröder zur Königin wählte. Buchbinder<br />
Rehorst war jedoch allgemein nicht nur für seinen<br />
Hang zum Weingeist bekannt, sondern auch dafür, auf<br />
sein Äußeres wenig Wert zu legen. Als erste Reaktion der<br />
Königin ist denn auch überliefert: „Hätt de denn auk ne<br />
anständige Büxe an?“ – Hoch unterhaltsam, aber beileibe<br />
keine Kuriositätensammlung – das ist die jetzt vorgelegte<br />
Geschichte des Paderborner Schützenwesens.<br />
62 GB 3/2006<br />
Die Paderborner Schützen halten mit diesem 295 Seiten<br />
umfassenden Werk eine ansprechende, klar gegliederte<br />
und höchst informative Chronik in den Händen. In ebenso<br />
liebevoller wie mühsamer Kleinarbeit ist es gelungen,<br />
aus tausenden von Einzelinformationen, nicht zuletzt aus<br />
den Listen der engagierten Schützen der letzten 175 Jahre<br />
mit mehr als 4.000 Namen, ein Bild des Paderborner<br />
Brauchtums zu zeichnen, das noch heute das Leben dieser<br />
Stadt stärker prägt, als man es in irgendeiner anderen<br />
westfälischen Stadt vergleichbarer Größe vorfinden könnte.<br />
Als Sponsor kann die Volksbank Paderborn-Höxter damit<br />
für sich beanspruchen, nicht allein die Herausgabe einer<br />
Vereinsgeschichte gefördert zu haben. Vereinsgeschichte<br />
schreiben heißt in diesem Fall, Kulturgeschichte schreiben.<br />
Zugleich ist die Chronik ein Teil der Stadtgeschichte<br />
und für viele Paderborner auch Familiengeschichte. Es ist<br />
deshalb abzusehen, dass die jetzt vorgelegte Chronik für<br />
die Paderborner Schützen der nachfolgenden Generationen<br />
noch interessanter werden wird. Insofern gilt auch<br />
hier, dass, wer Geschichte schreibt, für die Zukunft<br />
schreibt.<br />
Autoren des Werkes sind Schützenoberst Dr. Andreas Jolmes,<br />
Historiker Klaus Zacharias sowie Hartwig Pieper.<br />
Und auch, wenn er sich selbst bescheiden zurückstellt,<br />
wird doch aus dem gesamten Werk die ordnende, gliedernde,<br />
gestaltende und formulierende Hand Karl-Heinz<br />
Vockels erkennbar. Wie kein Zweiter eint er strenges journalistisches<br />
Handwerk des gelernten Tageszeitungsredakteurs<br />
mit der Liebe zur Sache, wie sie einem Ehrenhauptmann<br />
der Paderborner Bürgerschützen angemessen ist.<br />
Thorsten Weiland<br />
Nächste Ausgabe<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der<br />
25. Juli 2006, Anzeigenschluss ist der 21. Juli<br />
2006.
Das ist ja riesig.<br />
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6/05