Monopol - IMW
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Ursache für <strong>Monopol</strong>e<br />
Grundidee: einzelner Wettbewerber kann ohne Beschränkungen<br />
Gewinn maximieren<br />
Grund: Eintrittsbarrieren, z.B.<br />
◮ administrativ/gesetzlich: Telekommunikationsmarkt, Post,<br />
Schienengüter/-personenverkehr, Luftverkehr, Energiemarkt;<br />
Anm: Deregulierungspolitik; Patente (neue Medikamente von<br />
Pharmaunternehmen)<br />
◮ strukturell: nicht wettbewerbsfähige Kostenstrukturen;<br />
teilweise auch Grund für die Verstaatlichung<br />
manchmal: temporäre <strong>Monopol</strong>e durch Marktführerschaft;<br />
Standard Oil (zerschlagen 1911), AT&T (zerschlagen 1982),<br />
Microsoft (US: 2001, EU: 2004, 2008); aber andere Entwicklungen<br />
unterminieren diese <strong>Monopol</strong>e oft (Linux)<br />
reine <strong>Monopol</strong>e sind insbesondere nach Deregulierungsmaßnahmen<br />
selten; aber: Kartelle verhalten sich ebenfalls wie <strong>Monopol</strong>e<br />
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Gewinn<br />
Gewinn per Definition gleich Erlös (revenue) minus Kosten (cost)<br />
Π = R − C<br />
Wie läßt sich der Gewinn als Funktion des Preises darstellen,<br />
Π(p) =<br />
Erlös ist Preis mal Menge, Menge hängt vom Preis ab:<br />
R(p) = p · X (p)<br />
Kosten hängen von Produktionshöhe X ab, aber diese wiederum<br />
vom Preis:<br />
Zusammengefasst:<br />
C(X ) = C ( X (p) )<br />
Π(p) = pX (p) − C ( X (p) ) 2 / 15
Gewinnmaximierung<br />
FOC:<br />
Ziel:<br />
max Π(p)<br />
p<br />
Erste Ableitung:<br />
dΠ(p)<br />
dp<br />
dΠ(p)<br />
dp<br />
= dR(p)<br />
dp<br />
= 0<br />
− dC( X (p) )<br />
dp<br />
Interpretation der FOC: sowohl eine Preiserhöhung als auch eine<br />
-senkung führen zu keiner Gewinnveränderung; Gewinn kann durch<br />
Preisveränderung nicht mehr gesteigert werden (gegeben SOC<br />
erfüllt)<br />
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Grenzerlös bezüglich des Preises<br />
dR(p)<br />
dp<br />
= d ( )<br />
p · X (p)<br />
dp<br />
= X (p) + p dX<br />
dp<br />
Interpretation:<br />
◮ Erster Summand: für jede Mengeneinheit, die bei p<br />
nachgefragt wird, bekommt man eine (kleine) Geldeinheit<br />
mehr, wenn p um eine kleine Geldeinheit steigt<br />
◮ Zweiter Summand: die Nachfrage sinkt wenn p steigt, und für<br />
jede Einheit X , die bei einer Erhöhung von p verloren geht,<br />
geht deren Preis (=Erlös pro Einheit) verloren<br />
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Grenzerlös und Elastizität<br />
Grenzerlös kann als Funktion der Elastizität dargestellt werden:<br />
dR(p)<br />
dp<br />
= X (p) + p dX<br />
dp<br />
= X (p) [ 1 + dX<br />
dp<br />
= X (p) [ ]<br />
1 + ɛ X ,p<br />
p ]<br />
X<br />
ɛ X ,p ist negativ, da Preiserhöhung zu Mengensenkung führt; aber<br />
solange 0 > ɛ X ,p > −1 gilt, ist der gesamte Ausdruck positiv; d.h.<br />
solange die Nachfrage ”<br />
unelastisch” ist (so wird sie genannt, wenn<br />
die Ungleichung erfüllt ist), führt eine Preiserhöhung zu<br />
Umsatzsteigerung<br />
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Darstellung bei Linearer Nachfrage<br />
arg max p R(p) :<br />
R(p) = p(d − ep)<br />
dR(p)<br />
dp<br />
= d − ep + p(−e) = d − 2ep<br />
d − 2ep = 0 ⇔ p = d 2e<br />
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Grenzkosten bezüglich des Preises<br />
Intrepretation:<br />
dC ( X (p) )<br />
dp<br />
= dC<br />
dX · dX<br />
dp<br />
◮ dC/dX : Grenzkosten bezüglich der Menge; sind positiv, da<br />
(bzw. solange) die Kosten mit der Produktionshöhe steigen<br />
◮ dX /dp: Nachfrageveränderung bei Preiserhöhung; negativ<br />
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Grenzkosten bei Linearer Kostenfunktion<br />
Lineare (anstatt affine, d.h. mit Fixkosten) Kostenfunktion:<br />
C(X ) = c · X<br />
Da die Menge vom gewählten Preis bestimmt wird:<br />
C ( X (p) ) = cX (p)<br />
Bei linearer (affiner) Nachfragefunktion, X (p) = d − ep:<br />
C ( X (p) ) = c(d − ep)<br />
dC<br />
dp = −ec<br />
Kosten sinken wenn der Preis steigt. Warum Weil die verkaufte<br />
Menge sinkt, und daher die produzierte Menge, und daher weniger<br />
Kosten anfallen. Hängt von der Steigung der Nachfragefunktion ab.<br />
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Darstellung von Erlos und Kosten<br />
◮ C(p) = R(p) ⇒ cX (p) = pX (p) ⇔ c = p<br />
◮ R ′ (p) = 0<br />
◮ R ′ (p) = C ′ (p); gleiche Bedingung wie FOC<br />
Π ′ (p) = R ′ (p) − C ′ (p) = 0, also p = arg max p Π(p)<br />
◮ R(p) = C(p) = 0 beim Prohibitivpreis, X (p) = 0<br />
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Optimum<br />
FOC (Voraussetzung: SOC erfüllt und FOC liefert Maximum):<br />
MR = MC<br />
Interpretation: die Erhöhung des Preises um die letzte (kleine)<br />
Einheit bringt genau so viel (MR) wie sie kostet (MC)<br />
Bei linearer Nachfrage:<br />
d − 2ep = −ec ⇔ p = d + ec<br />
2e<br />
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Optimum<br />
fortgesetzt<br />
Gewinn:<br />
p = d + ec<br />
2e<br />
Π(p) = (p − c) ( X (p) )<br />
( ) (<br />
d + ec<br />
Π(p) = − c d − e d + ec )<br />
2e<br />
2e<br />
(<br />
d + ec − 2ec<br />
= d − d + ec )<br />
2e<br />
2<br />
= d − ec 2d − d − ec<br />
·<br />
2e 2<br />
= d − ec · d − ec<br />
2e 2<br />
(d − ec)2<br />
=<br />
4e<br />
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Modifikationen<br />
Carry-Over-Effekte:<br />
◮ positiv: Markenloyalität, positive Erfahrungen; dann führt<br />
zusätzlicher Absatz in dieser Periode zu zusätzlichem Absatz<br />
in der nächsten Periode, und optimaler Preis kann unter p M<br />
liegen<br />
◮ negativ: etwa bei haltbaren Gütern, wie Autos, wo hoher<br />
Absatz diese Periode zu geringerer Nachfrage in der nächsten<br />
Periode führen kann, wegen der Gebrauchtwagen als selbst<br />
geschaffenem Konkurrenzprodukt<br />
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Modifikationen<br />
fortgesetzt<br />
Erfahrungskurveneffekte: Effekt auf der Kostenseite;<br />
Produktionshöhe in erster Periode senkt die Kosten für Produktion<br />
in nächster Periode zunehmend; z.B. geringere Fehlerquoten,<br />
geringere Produktionszeiten;<br />
Nachfrageunsicherheit: wenn mit der Preissetzung Informationen<br />
über die Nachfragefunktion erhoben werden sollen, dann muß Preis<br />
auch vom (unbekannten) <strong>Monopol</strong>preis abweichen<br />
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Andere Dynamiken<br />
X-Ineffizienz (Leibenstein, 1966): wenn es keine Bedrohung des<br />
<strong>Monopol</strong>gewinns etwa durch potenziellen Markteintritt gibt, dann<br />
könnte die Motivation von Eigentümern, Managern und<br />
Arbeitnehmern sinken, insbesondere wenn unangenehme und<br />
einschneidende Maßnahmen getroffen werden müssten; fehlender<br />
Druck, um Prozess- oder Produktinnovationen durchzuführen kann<br />
Gewinn des <strong>Monopol</strong>isten über Zeit relativ verringern<br />
Gegenargument: Disziplinierung durch Kapitalmarkt (Gefahr einer<br />
feindlichen Übernahme), oder Möglichkeit der Anreizverbesserung<br />
durch gewinnabhängige Entlohnung<br />
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Zusammenfassung<br />
<strong>Monopol</strong>preis ist umso höher, je höher die Grenzkosten sind und je<br />
höher die Nachfrage bei jedem Preis ist<br />
je geringer die Grenzkosten sind, desto mehr nähert sich der<br />
<strong>Monopol</strong>preis dem erlösmaximalen Preis an<br />
der <strong>Monopol</strong>gewinn ist (im Rahmen dieser Modellüberlegungen)<br />
allein auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Markteintritt<br />
durch unüberwindlich hohe Eintrittsbarrieren blockiert ist<br />
sind Investitionen in die Erhaltung dieser Eintrittsbarrieren (z.B.<br />
durch Lizenzkauf) oder in der Erlangung des <strong>Monopol</strong>rechts (z.B.<br />
durch politisches Lobbying) nötig, reduziert sich der<br />
<strong>Monopol</strong>gewinn<br />
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